2022/13 | Unternehmen | Oktober 2022 | Ausgabe 84
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Der Einsatz<br />
digitaler Tools<br />
ist gelernt und<br />
viel geläufiger<br />
geworden.<br />
Stefan Luppold<br />
Professor DHBW Ravensburg<br />
© Monkey Business/adobe.stock.com<br />
Der Wunsch nach persönlichem Austausch ist groß, doch künftig werden Mobilität und Nachhaltigkeit<br />
bestimmende Kriterien sein für Tagungen und Messen.<br />
dend beeinflussen: „Dabei werden<br />
Ressourcen- und Emissionseinsparungen<br />
wichtige Kriterien<br />
sein, wenn es um die konkrete<br />
Reiseplanung geht“, betont<br />
Schultze. Zurzeit würden <strong>Unternehmen</strong><br />
bereits auf den voranschreitenden<br />
Klimawandel reagieren<br />
und beispielsweise Flugzunehmend<br />
durch Zugreisen ersetzen.<br />
Vor allem die junge<br />
Generation lege großen Wert<br />
auf einen umweltbewussten Lebensstil<br />
und bevorzuge daher<br />
Post-fossile Mobilität.<br />
Weiterhin sei seit der Pandemie<br />
ein Rückgang an Reisenden,<br />
Reisen und damit verbundenen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n zu beobachten, der<br />
sich allerdings teilweise zunehmend<br />
relativiert: Das Beispiel<br />
aus der Studie „Die Zukunft der<br />
Zur Person<br />
Stefan Luppold erhielt<br />
2011 einen Ruf an die staatliche<br />
DHBW (Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg)<br />
Ravensburg. Von<br />
2006 bis 2011 war er als<br />
Professor, Studiengangsleiter<br />
und Dekan an einer baden-württembergischen<br />
Stiftungshochschule tätig.<br />
Geschäftsreise“ zeigt nach<br />
Schultzes Worten, dass die Befragten<br />
davon ausgehen, dass<br />
das Geschäftsreisebudget im<br />
Jahr 2025 nur noch 70 Prozent<br />
des aus dem Jahr 2019 gewohnten<br />
Budgets betragen wird.<br />
Beruflich motivierte Reisen<br />
und Freizeittourismus miteinander<br />
zu verbinden, würde dabei<br />
immer lukrativer für Arbeitnehmer*innen<br />
und daher sowohl<br />
<strong>Unternehmen</strong>sorganisationen<br />
als auch die Hotelbranche prägen.<br />
Bereits <strong>84</strong> Prozent der unter<br />
40-Jährigen nutzten diese<br />
Option und verlängerten Geschäftsreisen<br />
unter anderem für<br />
Sightseeing, Wochenendaufenthalte<br />
mit Familie und Freunden<br />
sowie für den Besuch von Verwandten.<br />
Auch hybride Veranstaltungen<br />
mit mehr digitalen Elementen<br />
wird es weitergeben. „76<br />
Prozent der befragten <strong>Unternehmen</strong><br />
sprechen sich langfristig<br />
für hybride Modelle aus, immer<br />
unter Abwägung der Faktoren<br />
Reiseaufwand, Nachhaltigkeit<br />
und Sicherheitsrisiko“, sagt<br />
Schultze. Angesichts dieser<br />
Punkte sei mit der Entstehung<br />
neuer Geschäftsmodelle im Reisesegment<br />
zu rechnen, beispielweise<br />
Reisen im Metaverse. Darunter<br />
versteht man einen virtuellen<br />
Raum, in dem Menschen<br />
mithilfe von Virtual-Reality-<br />
Technologien als Avatare miteinander<br />
interagieren.<br />
Grundsätzlich sieht Stefan<br />
Luppold, Professor an der staatlichen<br />
Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />
in Ravensburg,<br />
die aktuellen Entwicklungen<br />
als Modernisierungsprozess,<br />
die sich auch ohne Corona<br />
entwickelt hätten, wenn auch<br />
nicht so schnell: „Es gibt da für<br />
mich zwei wichtige Effekte. Zum<br />
einen wurde der Gebrauch digitaler<br />
Tools, die es bereits vorher<br />
gegeben hat, erlernt und deren<br />
Einsatz geläufig“, sagt Luppold.<br />
Zum zweiten hätten Veranstalter<br />
und Teilnehmer viel mehr<br />
darüber nachgedacht, ob bestimmte<br />
Aktivitäten und Formate<br />
überhaupt durchgeführt werden<br />
müssen. Nach seinen Worten<br />
sind neue Formate mit veränderten<br />
Inhalten entstanden,<br />
mit höherer Wertigkeit, während<br />
sich Hybridveranstaltungen<br />
einen festen Platz im Portfolio<br />
gesichert haben.<br />
Gewachsenes Bewusstsein<br />
Der Leiter des Studiengangs<br />
„Messe-, Kongress- und Eventmanagement“<br />
ergänzt, dass man<br />
künftig viel genauer aus Nachhaltigkeits-<br />
sowie Kostengrün-