recycling aktiv 05/22
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
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RECHT UND POLITIK<br />
Zur Podiumsdiskussion begrüßte<br />
Moderatorin Alexandra von<br />
Lingen Peter Guttenberger, Peter<br />
Gerstmann, Thomas Echterhoff,<br />
Prof. Dr.-Ing. Alfred Ulrich,<br />
Christian-Hans Bültemeier und<br />
Roland Caillé (Foto links).<br />
20 Studierende und<br />
Meisterschüler haben im Rahmen<br />
des Patenschaftprogramms<br />
Gelegenheit bekommen, die<br />
Branche kennenzulernen und<br />
wichtige Kontakte zu knüpfen.<br />
Fotos: VDBUM<br />
Karin Hammerl-Ranftl, Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />
der Firmengruppe Max<br />
Bögl. Sie erklärte, dass bei Max Bögl immerhin<br />
15 Prozent Frauen beschäftigt<br />
sind, hauptsächlich allerdings im Bereich<br />
Verwaltung. Baumaschinenführerinnen<br />
müssten auch heute noch beweisen, was<br />
sie draufhaben. Der gute Wille in den<br />
Unternehmen sei vorhanden, warf Roland<br />
Caillé ein: „Wir haben aber noch<br />
immer keine Bewerbungen von Frauen<br />
erhalten, obwohl wir körperlich schonende<br />
Tätigkeiten ausgeschrieben haben. In<br />
einem zweiten Publikumsinterview<br />
sprach Alexandra von Lingen mit Franziska<br />
Büscher, Teilnehmerin des Patenschaftsprogramms.<br />
Die junge Frau hat<br />
nach dem Abitur eine Ausbildung zur<br />
Baugeräteführerin absolviert. Prof. Ulrich<br />
bat sie direkt um ein Gespräch, um sie<br />
für ein Studium zu begeistern. Im Rahmen<br />
des Patenschaftsprogramms haben<br />
der VDBUM und Partnerunternehmen<br />
sowie Ausbildungszentren 20 Studierenden<br />
und Meisterschülern die Gelegenheit<br />
zur Seminarteilnahme geboten. Bei der<br />
Einführung zu Beginn des Seminars stellten<br />
die Unternehmensvertreter sich den<br />
jungen Männern und Frauen vor und<br />
fragten nach ihren Erwartungen. Größtenteils<br />
bezog sich das Interesse auf den<br />
Besuch spannender Vorträge und das<br />
Knüpfen von Kontakten. Der Fall der<br />
zuvor erwähnten Franziska Büscher zeigt,<br />
wie gut das klappt.<br />
Das 51. VDBUM-Großseminar findet<br />
vom 24. bis 27. Januar 2023 in Willingen<br />
statt.<br />
www.vdbum.de<br />
BDE, BDSV, bvse und VDM<br />
Energiebeihilfen überlebenswichtig<br />
Die deutsche Recyclingwirtschaft fordert die Wiederaufnahme ihrer Branche<br />
in die Liste der beihilfefähigen Wirtschaftszweige. Das geht aus einer gemeinsamen<br />
Erklärung von BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Kreislaufwirtschaft, BDSV Bundesvereinigung Deutscher Stahl<strong>recycling</strong>-<br />
und Entsorgungsunternehmen, bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung und VDM Verband Deutscher Metallhändler und Recycler<br />
hervor, die im September veröffentlicht wurde. So müsse der NACE CODE<br />
38.32 Recycling „Rückgewinnung sortierter Werkstoffe“ wieder umgehend<br />
Eingang in die Liste im Abschnitt 4.11 der beihilfefähigen Wirtschaftszweige<br />
auch im Energiedämpfungsprogramm finden. „Die aus den aktuellen politischen<br />
Ereignissen erwachsene Energiekrise führt unserem Wirtschaftszweig<br />
drastisch vor Augen, dass die Recyclingwirtschaft im aktuell laufenden „Energiedämpfungsprogramm“<br />
der Bundesregierung nicht berücksichtigt wurde<br />
und dementsprechend keinerlei Beihilfen erhält. Das muss sich schleunigst<br />
ändern“, erklärten die Verbände.<br />
Dabei bezogen sie sich auf eine Entscheidung aus dem vergangenen Jahr,<br />
wonach die Recyclingwirtschaft im Rahmen einer Aktualisierung der „Leitlinien<br />
für staatliche Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen 20<strong>22</strong>“ aus der<br />
Liste der beihilfefähigen Wirtschaftszweige gestrichen wurde Die Folge: Betroffene<br />
Unternehmen sind im Gegensatz zur vorherigen Regelung nicht mehr<br />
antragsberechtigt. Daran hatten die Branchenvertreter bereits im Dezember<br />
letzten Jahres Kritik geübt. Nach Ansicht der Branchenvertreter sei die Streichung<br />
vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Bedeutung der Kreislaufwirtschaft<br />
ein politisch völlig inakzeptables Signal für die Recyclingwirtschaft<br />
gewesen. „Es sind schließlich die Unternehmen der Entsorgungs- und Recyclingbranche,<br />
die durch Sammlung, Sortierung und Aufbereitung dafür Sorge<br />
tragen, dass der verarbeitenden Industrie genügend energieschonende Recyclingrohstoffe<br />
zur Verfügung stehen“, führten die Verbände aus. Diese Rohstoffe<br />
würden im Wesentlichen nicht händisch sortiert und aufbereitet, sondern<br />
bedürfen zum Teil energieintensiver Anlagen wie Granulatoren, Scheren,<br />
Schredder, Compounder usw.<br />
Zudem betonten sie, dass die Erhöhung des Recyclingrohstoffeinsatzes in<br />
der verarbeitenden Industrie nur durch den vorgelagerten Aufbereitungsprozess<br />
der Recyclingwirtschaft möglich werde. „In diesem Bereich leistet unsere<br />
Branche einen essenziellen Beitrag, indem sie sammelt, sortiert und aufbereitet,<br />
und zwar unabhängig vom Stoffstrom.“ Folgerichtig setzen sich die vier Organisationen<br />
nun gemeinsam für die umgehende Wiederaufnahme des entsprechenden<br />
NACE-Codes in die Liste der beihilfefähigen Wirtschaftszweige<br />
ein und fordern zudem die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass<br />
eine entsprechende Fördermöglichkeit der Recyclingwirtschaft sichergestellt<br />
werde. „Der billige Verweis auf eine falsche Entscheidung in Brüssel darf nicht<br />
dazu führen, dass unsere Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten“,<br />
so die Verbände abschließend.<br />
www.bdsv.org<br />
www.bvse.de<br />
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