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■DIES UND DAS
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„Bildung geht nur durch Beziehung“
Von Britta Lübbers | Studiert
hat sie die Unterrichtsfächer
Deutsch, Musik und Sachkunde,
aber sie unterrichtet „eigentlich
alles“ – von Englisch
bis Schwimmen. Und sie mag
Leitungsaufgaben, „weil man in
einer solchen Funktion etwas
bewegen kann“. In Kooperation
mit dem Team, versteht sich. Mit
den Schülerinnen und Schülern
und den Eltern.
Seit dem 2. September ist
Nina Tholen die neue Leiterin
der Grundschule Loy. Mit 74
Schülern, drei Kolleginnen und
einem Kollegen ist es ihre bisher
kleinste Schule. Und obwohl
sie erst vor wenigen Wochen
ihre Arbeit aufgenommen
hat, weiß sie schon jetzt, dass
es die richtige Stelle für sie ist.
„Ich fühle mich sehr wohl hier.“
Nina Tholen hat verschiedene
Schulen in der Region kennengelernt.
Große und kleine,
ländlich geprägte und städtische.
Sie ist selbst ein Kind der
Region und mag das weite Land
und die nahe Küste.
Geboren wurde sie in Hude,
in Oldenburg ist sie zur Schule
gegangen, in Vechta hat sie studiert.
Ihr Referendariat machte
sie in Bad Pyrmont. „Aber
das Weserbergland ist nicht so
meins, ich bin doch eher eine
Flachländerin“, lächelt sie. Also
kehrte sie zurück und trat ihre
erste Stelle an der Wilhelm-
Niermann-Schule in Delmenhorst
an. Hier blieb sie bis 2009.
„Dann wollte ich neue Erfahrungen
sammeln und meinen
Horizont erweitern.“ Sie wechselte
an die Grundschule Bockhorn.
Als dort unerwartet die
Schulleitung verstarb, bot man
ihr das Amt der kommissarischen
Konrektorin an. Sie habe
erst überlegen müssen, erzählt
die 47-Jährige. So viel Verwaltungsarbeit,
sie stellte es sich
mühsam vor. „Zum Glück habe
ich es gemacht“, sagt sie heute.
Als Leitung könne man konkrete
Schulentwicklung betreiben,
Schule größer zu denken. „Ich
habe natürlich auch den Stundenplan
gesteckt.“ Sie lacht.
„Und auch das habe ich ganz
gerne gemacht.“
Konrektorin wird man allerdings
nicht auf Zuruf. Man muss
zunächst eine Prüfung absolvieren.
Die Qualifizierung erhält
man im Amt.
Ihre erste offizielle Konrektorinnenstelle
hatte Nina Tholen
an der Grundschule Kirchhatten,
an die sie von 2012 bis
2020 tätig war. Zuletzt war sie
kommissarische Schulleiterin
an der Grundschule Osterscheps.
Ein Jahr lang war die Leitungsstelle
in Loy unbesetzt.
Viele Oberschulen haben
Schwierigkeiten, Lehrer zu finden,
die die Regie übernehmen
wollen. Für Nina Tholen ist dieser
Job aber genau das, was sie
möchte.
Die Grundschule Loy, hat sie
beobachtet, sei sehr gut in das
Dorfleben integriert. „Das ist
ein schöner, wechselseitiger
Prozess. Wir beteiligen uns zum
Beispiel am Ernteumzug und
am Weihnachtsmarkt.“ Sowohl
der Freundeskreis als auch die
Eltern seien engagiert, schildert
sie ihre ersten Eindrücke. Auch
das Team arbeite gut zusammen.
Bei einer so kleinen Anzahl
von Kollegen sei dies besonders
wichtig.
Loy ist eine Schule, die den
Themen Umwelt und Natur einen
hohen Stellenwert einräumt.
Etwa mit dem Waldprojekt,
wo Unterricht im Grünen
stattfindet. Auch die Leseförderung
spielt hier eine wichtige
Rolle. „Das war ein großer
Anreiz für meine Bewerbung“,
erzählt die neue Leiterin. „Ich
dachte mir: Das passt.“
Durch die Corona-Pandemie
sind aber auch die Natur- und
Leseprojekte jäh unterbrochen
27. Oktober 2022
Nina Tholen ist die neue Leiterin der Grundschule Loy. Sie setzt auf Teamarbeit, gute Projekte und das persönliche Miteinander.
Nina Tholen hatte schon bei ihrer Bewerbung für Loy ein gutes
Gefühl: „Ich dachte mir, das passt“ | Foto: Lübbers
worden. „Ich möchte das gerne
wieder aufgreifen und weiterentwickeln“,
betont Nina Tholen.
Wichtig findet sie zudem Musik
und Singen, überhaupt Kultur.
Zum Beispiel das Projekt „Theater
Starter“, das den Kindern den
bezuschussten Theaterbesuch
ermöglicht. Auch Sportangebote
wie den Rugby-Schnuppertag
der Landessportjugend begrüßt
sie ausdrücklich.
Die Schulschließungen während
des Lockdowns haben
viele Kinder in ihrer Entwicklung
gehemmt, weiß Nina Tholen.
„Schule ist ja mehr als reine
Wissensvermittlung. Es geht
um Sozialkompetenz, um Wertschätzung
füreinander, um Achtung
und Respekt, um Freundschaft.
All das aber erfährt man
in der persönlichen Begegnung.
Bildung geht nur durch Beziehung.“
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