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27. Oktober 2022 DIES UND DAS
Grillfest mit neuen Nachbarn
Geflüchtete und Alteingesessene lernen sich beim gemeinsamen Essen besser kennen
Claudia Kuiper | Der Duft von
Steaks und Grillgemüse lockt
alte und junge Nachbarn aus
ihren Wohnungen: Thore Wintermann,
Vorstandsmitglied der
Arbeiterwohlfahrt (AWO) Weser-Ems,
hat Ende September
in der AWO-Wohnanlage an der
Mühlenstraße die Bewohner
zum Grillfest eingeladen, und
viele sind gekommen. Ein älterer
Herr hat sein Akkordeon
mitgebracht und spielt einige
Lieder, auch die jüngeren Gäste
fangen an zu schunkeln. Die
Musik überwindet Sprachbarrieren.
Seit Anfang Mai die ersten
Geflüchteten aus der Ukraine in
Wohnungen in der AWO gezogen
sind, hat sich in der Anlage
einiges geändert. In bislang 17
Wohnungen leben jetzt knapp
40 Menschen aus dem osteuropäischen
Staat, die vor dem
Krieg in ihrer Heimat geflohen
sind. Darunter sind Ältere, aber
auch Familien mit Kindern. Die
Wohnungen wurden von sogenannten
„Wohnungspaten“ ehrenamtlich
renoviert und komplett
eingerichtet.
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Wintermann freut sich, dass
so viele Menschen gekommen
sind: „Wie das so ist in einer
Nachbarschaft: Man lädt sich
gegenseitig zum Essen ein,
dann kann man zusammensitzen
und sich Geschichten
erzählen. Und mit so jungen
Nachbarn hier kommt richtig
Leben in die Bude.“
Bürgermeister Lars Krause
dankt der AWO für die Einladung.
Das Grillfest sei nun bereits
das dritte dieser Art, daraus
scheine eine Tradition zu
entstehen: Zunächst wurde auf
Einladung der Gemeinde für die
Wohnungspaten gegrillt, dann
veranstalteten die Ukrainerinnen
und Ukrainer ein Fest zum
Unabhängigkeitstag ihres Landes
am 24. August. „Wir freuen
uns sehr, dass wir als Gemeinde
diese Wohnungen nutzen dürfen“,
so Krause. „Bislang haben
wir einen Puffer an Wohnraum
für Neuankömmlinge gehabt –
der ist jetzt allerdings aufgebraucht.“
„In der Wohnanlage der
AWO merken wir einen großen
Zusammenhalt zwischen
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Mit dem Elektromobil zur Party: In der AWO-Wohnanlage in der
Mühlenstraße feiert die ganze Nachbarschaft | Foto: Kuiper
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den Geflüchteten“, weiß Bernd
Gottwald, Leiter des Fachbereichs
Arbeit und Soziales der
Gemeinde. „Die Vernetzung ist
auch eine große Chance, zum
Beispiel können die schwangeren
Frauen einfacher die Betreuung
ihrer älteren Kinder organisieren,
wenn sie zur Entbindung
im Krankenhaus sind.“ Drei
langjährige Bewohnerinnen der
Anlage sind der Einladung zum
Grillfest gefolgt und unterhalten
sich an Biertischen über die
neuen Nachbarn. „Man muss auf
die Leute zugehen“, so eine der
älteren Damen. „Wir freuen uns
besonders über die Kinder.“ n
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