Die Volkspartei ist Österreichs Korruptionsproblem!
Nach Schmid-Geständnis fordert FPÖ Erklärung in Nationalrats-Sondersitzung
Nach Schmid-Geständnis fordert FPÖ Erklärung in Nationalrats-Sondersitzung
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Nr. 43/44 . Freitag, 28. Oktober 2022<br />
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Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />
Rechnungshof bestätigt<br />
Kritik der Freiheitlichen!<br />
Als „vollkommen umgangen“, kritisierte der Landesrechnungshof<br />
den Umgang mit den Vergaberichtlinien der Landesregierung<br />
zu den Covid-Anschaffungen. „Der von uns initiierte Prüfauftrag<br />
zeigt jedenfalls grobe Mängel auf“, erklärt Salzburgs<br />
FPÖ-Landeschefin Marlene Svazek. S. 13<br />
<strong>Die</strong> <strong>Volkspartei</strong> <strong>ist</strong> das<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
<strong>Korruptionsproblem</strong>!<br />
Nach Schmid-Geständnis fordert FPÖ Erklärung in Nationalrats-Sondersitzung<br />
S. 2/3<br />
Schmids Geständnis:<br />
Der „tiefe Staat“ der ÖVP<br />
Foto: NFZ<br />
Freiheitliche fordern den Rücktritt von Nationalratspräsident Sobotka – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
IN EIGENER SACHE<br />
ÖVP <strong>ist</strong> gescheitert!<br />
130.000 Asylanträge haben<br />
Schwarz-Grün seit ihrem Amtsantritt<br />
zu verantworten, davon allein<br />
mehr als 70.000 im heurigen Jahr.<br />
<strong>Die</strong> Freiheitlichen brachten daher<br />
auch im Bundesrat einen Misstrauensantrag<br />
gegen ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
Gerhard Karner ein. S. 6<br />
Schuldenunion kommt<br />
Im Budgetausschuss des Europaparlaments<br />
hat die EU-Kommission<br />
ihre Wünsche nach mehr<br />
„Eigenmitteln“, sprich eigenständige<br />
Kreditaufnahme, erfüllt bekommen.<br />
Für FPÖ-EU-Abgeordneten<br />
Roman Haider heißt das: Vorwärts<br />
in die Schuldenunion. S. 8/9<br />
Verhöhnungs-Bonus<br />
Nachdem die rot-pinke Stadtregierung<br />
heuer die Gebühren, die<br />
Energiepreise und die Mieten kräftig<br />
hinaufgeschnalzt hat, gewährt<br />
sie den Wienern einen „Energiebonus“<br />
in Höhe von 200 Euro. Den<br />
bekommen sogar Asylwerber in<br />
der Grundversorgung. S. 11<br />
Liebe Leser!<br />
<strong>Die</strong> nächste Ausgabe<br />
der NFZ erscheint wegen<br />
der Feiertage am<br />
10. November 2022.
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Erinnert sich noch jemand an die<br />
US-Serie „House of Cards“? Jene<br />
Serie, in der nicht wenige ihre Vorurteile<br />
über das korrupte Politkarrieren-System<br />
der USA bestätigt<br />
sahen.<br />
Nach dem „Schmid-Geständnis“<br />
<strong>ist</strong> die Serie im Vergleich zu Österreich<br />
nur noch der sprichwörtliche<br />
„Lercherlschas“.<br />
Denn entpuppt sich auch nur<br />
die Hälfte der Anschuldigungen<br />
als wahr, dann <strong>ist</strong> Feuer am Dach.<br />
Nicht nur bei der ÖVP, sondern der<br />
in ganzen Republik. Und nicht nur<br />
ein Wasserschaden, den der sich<br />
zum Hausme<strong>ist</strong>er der Republik degradierende<br />
Bundespräsident festgestellt<br />
haben will und mit ein paar<br />
Verbal-Farbtupfern beseitigt sieht.<br />
„Mani pulite“ gesucht<br />
Das „System ÖVP“ erinnert<br />
mehr an Italiens „Tangentopoli“<br />
der 1990er Jahre, den von den<br />
Systemparteien systematisch geplünderten<br />
Staat. Aufgedeckt hat<br />
die Skandale damals eine mutige<br />
Justiz, die sich nicht von den allmächtigen<br />
Parteien abschrecken<br />
ließ. <strong>Die</strong>se „Mani pulite“ („saubere<br />
Hände“), die das Ende der<br />
Schwesterparteien von ÖVP und<br />
SPÖ in Italien besiegelten, bräuchte<br />
es jetzt auch in Österreich.<br />
Bisher verfingen sich ÖVP-Politiker<br />
im Netz der WKStA, während<br />
ein SPÖ-Kanzler anhand<br />
einer „kommunikationswissenschaftlichen<br />
Expertise“ aus seinem<br />
„Inseraten/Kommentar“-Skandal<br />
entschlüpft <strong>ist</strong>. Von der justiziellen<br />
„Nachsichtigkeit“ gegenüber dem<br />
„roten Wien“ ganz zu schweigen.<br />
„Wir sehen dem Rechtsstaat bei<br />
der Arbeit und beim Funktionieren<br />
zu“, redete der Hausme<strong>ist</strong>er<br />
der Republik sein Nichtstun dabei<br />
schön. Kommt er damit nicht<br />
schon allein mit dem „Gaffer-Paragraphen“<br />
in Konflikt?<br />
FPÖ fordert volle Aufarbeitu<br />
Als Lehre aus der „Schredder-Affäre“ fordern Freiheitliche die sofortige S<br />
Kommenden Mittwoch wird der Nationalrat das „Schmid-Geständnis“<br />
zu Korruption, Freunderlwirtschaft und Postenschacher<br />
der ÖVP diskutieren. „Wenn widerrechtlich Steuern in<br />
Millionenhöhe zu Lasten der Republik und somit zu Lasten des Steuerzahlers<br />
erlassen wurden, dann muss das nicht nur aufgeklärt, sondern<br />
auch für Schadenswiedergutmachung gesorgt werden“, forderte<br />
dazu FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl.<br />
<strong>Die</strong> gemeinsam von FPÖ und<br />
SPÖ beantragte Sondersitzung anlässlich<br />
der jüngsten Aussagen von<br />
Thomas Schmid zum eklatanten<br />
Machtmissbrauch der ÖVP wird<br />
am 2. November 2022 stattfinden.<br />
Das wurde in einer Sonder-Präsidiale<br />
des Nationalrats beschlossen.<br />
„Wir hätten die Sitzung auch<br />
schon gerne früher gehabt. Aber da<br />
ÖVP-Kanzler Karl Nehammer am<br />
27. und 28. Oktober im Ausland <strong>ist</strong>,<br />
blieb nur der 2. November. Und genauso<br />
wichtig, weil ja schon lange<br />
nicht mehr üblich: ÖVP-Klubobmann<br />
August Wöginger bestätigte<br />
in der Präsidiale, dass der Kanzler<br />
an diesem Tag auch persönlich im<br />
Parlament erscheinen wird“, erklärte<br />
FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin<br />
Dagmar Belakowitsch zum<br />
Ergebnis der Präsidialsitzung.<br />
SPITZE FEDER<br />
Der „Saubermann“.<br />
Alle „Leichen im Keller“ heben<br />
„Es <strong>ist</strong> höchste Zeit, dass das<br />
Parlament die ,Ära Kurz‘ aufarbeitet<br />
und diese dann in jeder Hinsicht<br />
beendet werden kann. Dafür<br />
müssen aber alle „Leichen aus<br />
dem türkis-schwarzen Keller“ gehoben<br />
werden, erklärte FPÖ-Chef<br />
Herbert Kickl den FPÖ-Vorstoß.<br />
<strong>Die</strong> Aufarbeitung der strafrechtlichen<br />
Relevanz der von Korruption,<br />
Freunderlwirtschaft und Postenschacher<br />
geprägten „Ära Kurz“<br />
sei Sache der Justiz, betonte Kickl.<br />
Das Parlament habe dafür zu sorgen,<br />
so der FPÖ-Chef weiter, dass<br />
alle Informationen der Min<strong>ist</strong>erien<br />
zu sichern und der einzig echten<br />
Vertretung der Bürger, nämlich<br />
dem Parlament, auch zu übergeben<br />
seien: „Es braucht volle Aufklärung<br />
und Transparenz!“<br />
Aber die Wahrheit sei wohl<br />
eher so, dass es in manchem Min<strong>ist</strong>erium<br />
so ausschaue wie in der<br />
Stasi-Zentrale zwischen 1989/90,<br />
alles verbrannt und geschreddert,<br />
befürchtete Kickl in Anspielung<br />
auf die „Schredder-Affäre“ im<br />
Bundeskanzleramt anlässlich der<br />
„Causa Ibiza“.<br />
Schlüsselfiguren noch aktiv<br />
Nach den brisanten Aussagen<br />
von Thomas Schmid sei jedenfalls<br />
klar, dass das „schwarze System<br />
des Missbrauchs“ von zentralen<br />
Institutionen des Staates und<br />
von Steuergeld für parteipolitische<br />
Zwecke weit in die Gegenwart hereinreiche,<br />
bemerkte der FPÖ-Chef.<br />
Denn eine der Schlüsselfiguren<br />
des „korruptiven Netzwerks“ sei<br />
Foto: NFZ<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kic<br />
wirtschaft und Postenschacher gepräg<br />
nach den Aussagen von Schmid<br />
vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
Nationalratspräsident<br />
Wolfgang Sobotka.<br />
Belastet werde aber auch<br />
ÖVP-Klubobmann August Wöginger,<br />
betonte Kickl.<br />
Er forderte, dass im Sinne der<br />
politischen Hygiene diese beiden<br />
jedenfalls unverzüglich ihren Hut<br />
zu nehmen hätten: „Wenn der Klubobmann<br />
der Kanzlerpartei und der<br />
Nationalratspräsident, immerhin<br />
ein Spitzenrepräsentant der Republik<br />
Österreich, in einem Sumpf aus<br />
Machtmissbrauch und Freunderl-<br />
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des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
ng der „Ära Kurz“<br />
icherstellung aller Unterlagen in den Min<strong>ist</strong>erien<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
Innenpolitik 3<br />
Nur „Verwalter der Asylflut“<br />
„Beim derzeit amtierenden ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
<strong>ist</strong> kein Lerneffekt zu erkennen, da <strong>ist</strong><br />
Hopfen und Malz verloren“, kritisierte FPÖ-Sicherheitssprecher<br />
Hannes Amesbauer (Bild).<br />
Vorausgegangen war dem die Behauptung<br />
Karners, dass Zeltlager für illegale Migranten<br />
eine „sinnvolle Lösung“ darstellen würden.<br />
<strong>Die</strong> schwarz-grüne Koalition habe sich damit<br />
abgefunden, die illegale Masseneinwanderung<br />
mit ständig neuen Asylquartieren und Zeltlagern<br />
nur weiter „verwalten“, statt sie endlich<br />
stoppen zu wollen, warnte Amesbauer.<br />
kl forderte eine umfassende Aufarbeitung der von „Korruption, Freunderlten<br />
Ära Kurz“ durch das Parlament.<br />
Trauer um <strong>Die</strong>trich Mateschitz<br />
„Mit <strong>Die</strong>trich Mateschitz hat Österreich einen<br />
großen Sohn verloren. Als erfolgreicher<br />
Unternehmer und Visionär hat er den Wirtschaftsstandort<br />
geprägt und mit der Gründung<br />
der Red Bull-Gruppe eine beispiellose<br />
internationale Erfolgsgeschichte begründet“,<br />
erklärte FPÖ-Bundesparteiobamnn Herbert<br />
Kickl zum Ableben von <strong>Die</strong>trich Mateschitz.<br />
Mateschitz‘ großartige Le<strong>ist</strong>ungen bleiben<br />
genauso unvergessen wie sein großes soziales<br />
Engagement und sein immens wichtiger<br />
Beitrag für die Medienvielfalt in Österreich.<br />
Foto: Red Bull Content Pool<br />
wirtschaft versinken, schadet das<br />
dem Ansehen unseres Landes.“<br />
Alle Asyl-Daten auf den Tisch!<br />
Der FPÖ-Chef griff auch das<br />
zweite brandgefährliche Thema<br />
auf, die illegale Masseneinwanderung.<br />
Denn schon jetzt sei mit<br />
mehr als 72.000 Asylanträgen ein<br />
Ausmaß erreicht, das dem Horrorjahr<br />
2015 gleichkomme. Im Sinne<br />
der Transparenz und Information<br />
der Öffentlichkeit forderte er ein<br />
„Asyl-Dashboard“, also eine tagesaktuelle<br />
Veröffentlichung aller<br />
relevanten Daten zu illegaler Ein-<br />
wanderung und Asyl wie in Sachen<br />
Corona: „Das wird ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
Karner wohl zusammenbringen<br />
– außer er will es nicht.“<br />
Vor allem interessiert die Freiheitlichen,<br />
wie viele „Asylwerber“<br />
sich dem Verfahren entziehen und<br />
abtauchen, und natürlich, was mit<br />
den abgelehnten Asylwerbern passiert.<br />
Denn hier müsste sich in den<br />
letzten Jahren anhand der geringen<br />
Abschiebungen eine enorme Zahl<br />
an illegal im Land Aufhältigen aufgestaut<br />
haben. „Mit dem Verschleiern<br />
der Asyl-Krise muss endlich<br />
Schluss sein“, forderte Kickl.<br />
Foto: NFZ<br />
Industrie driftet in Rezession<br />
„Das Krisenmanagement von ÖVP und<br />
Grünen besteht anscheinend darin, die Katastrophe<br />
über Österreich hereinbrechen zu<br />
lassen und zu hoffen, dass diese die EU nicht<br />
noch schlimmer macht“, erklärte FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Erwin Angerer (Bild) zur<br />
besorgniserregenden IV-Konjunkturumfrage.<br />
<strong>Die</strong>se besage nämlich, dass im Winterhalbjahr<br />
im produzierenden Sektor eine<br />
Rezession eintreten wird. Ein Ergebnis der<br />
Unsicherheit und fehlenden Planbarkeit, ausgelöst<br />
durch die hohen Energiekosten, die<br />
das Steigen der Preise und damit die Inflation<br />
immer weiter anheizen.<br />
SPRUCH DER WOCHE<br />
„Was in den letzten Tagen zum Korruptionsthema<br />
wieder öffentlich wurde, <strong>ist</strong> kein kleiner<br />
Wasserfleck, es <strong>ist</strong> ein massiver<br />
Schaden, der an die Substanz unserer<br />
Demokratie geht.“<br />
Foto: NFZ<br />
Alexander Van der Bellen<br />
20. Oktober 2022<br />
Mit der Schadensmeldung des<br />
„Hausme<strong>ist</strong>ers der Republik“ zu<br />
den Schmid-Protokollen glaubt<br />
dieser, seine Pflicht auch schon<br />
getan zu haben.<br />
BILD DER WOCHE Zelte im Asylquartier Thalham/OÖ: <strong>Die</strong><br />
Hilflosigkeit der Koalition gegenüber der Masseneinwanderung.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Das umfassende Geständnis<br />
des ehemaligen ÖVP-Mastermind<br />
im Finanzmin<strong>ist</strong>erium, Thomas<br />
Schmid, vor der Wirtschafts- und<br />
Korruptionsstaatsanwaltschaft eröffnet<br />
für den derzeit stattfindenden<br />
ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss<br />
eine neue heiße<br />
Phase. Es birgt aber auch neuen<br />
Sprengstoff für die ohnehin zerrüttete<br />
und in der Bevölkerung unbeliebte<br />
schwarz-grüne Koalition.<br />
Denn nun wurde erstmals von<br />
einem Haupt-Protagon<strong>ist</strong>en der<br />
schwarz-türkisen Netzwerke offengelegt,<br />
wie die Partei seit Jahren<br />
– und besonders<br />
seit dem<br />
„Projekt Ballhausplatz“<br />
zum<br />
Aufstieg von<br />
Sebastian Kurz<br />
– diese Republik<br />
mit Günstlingswirtschaft und<br />
Postenschacher in Geiselhaft hält<br />
und die Ressourcen des Landes<br />
zum eigenen Vorteil zweckentfremdet.<br />
Da wurde mutmaßlich für Finanzamtsvorstände,<br />
die Lebensgefährtin<br />
des Ex-Kanzlers, aber auch<br />
in Fällen von unangenehmen Steuerprüfungen<br />
interveniert. Involviert<br />
in das Ganze waren und sind die<br />
höchsten Vertreter der <strong>Volkspartei</strong>,<br />
angefangen beim Nationalratspräsidenten<br />
Wolfgang Sobotka, dem<br />
zweitmächtigsten Mann im Staat<br />
nach dem Bundespräsidenten.<br />
Es wäre daher hochgradig fahrlässig<br />
und absurd, Thomas Schmid<br />
den von ihm verlangten Kronzeugenstatus<br />
zu verpassen, nachdem<br />
er keinerlei Reue oder Einsicht gezeigt<br />
hat, sich seit Monaten dem<br />
Untersuchungsausschuss entzieht<br />
und letztlich „mitten drin, statt nur<br />
dabei“ war. Um mit einer Metapher<br />
zu sprechen: Er war nicht der<br />
Fahrer beim Bankraub, er stand<br />
direkt im Tresorraum der Republik<br />
und erledigte die<br />
„Drecksarbeit“ für die<br />
ÖVP, allen voran für<br />
Ex-Kanzler Kurz.<br />
Dass er dafür nun<br />
Strafmilderung<br />
bekommen soll<br />
Schmids Geständnis zu<br />
Günstlingswirtschaft und<br />
Postenschacher der ÖVP<br />
Von Chr<strong>ist</strong>ian Hafenecker, FPÖ-Fraktionsführer<br />
im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss<br />
oder gar straffrei ausgeht, <strong>ist</strong> eines<br />
Rechtsstaats unwürdig und entspricht<br />
nicht dem Rechtsverständnis,<br />
das wir Freiheitlichen einfordern<br />
und leben.<br />
Was jedenfalls ein parlamentarisches<br />
Nachspiel haben wird, <strong>ist</strong> die<br />
vermeintliche Nichtauffindbarkeit<br />
des Herrn Schmid. Während uns<br />
ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er Gerhard Karner<br />
seit Monaten weismachen will,<br />
dass dieser nicht auffindbar sei<br />
und er sich bisher auch weigerte,<br />
diesen suchen zu lassen, verweilte<br />
die wichtigste Auskunftsperson<br />
dieses Untersuchungsausschusses<br />
„Es zeigt sich jedenfalls, dass die<br />
Aufdeckerarbeit im U-Ausschuss keinesfalls zu<br />
Ende <strong>ist</strong> und hier dringender Bedarf an einer<br />
Verlängerung besteht.“<br />
ganze 15 Tage in Graz und sagte<br />
dort bei der WKStA aus. Dass<br />
die heimischen Behörden davon<br />
keinerlei Kenntnis hatten bzw.<br />
die WKStA diese Information offensichtlich<br />
nicht an das Justiz,-<br />
und Innenmin<strong>ist</strong>erium weitergab,<br />
spricht Bände über den Informationsfluss<br />
zwischen den Behörden<br />
und Ressorts sowie über die politische<br />
Kultur in diesem Land. Man<br />
denke etwa an den Terroranschlag<br />
von Wien. Wenn Behörden dermaßen<br />
unvernünftig mit wichtigen<br />
Informationen umgehen, möchte<br />
man sich nicht ausmalen, was<br />
Foto: NFZ<br />
sonst noch alles passiert. <strong>Die</strong> FPÖ<br />
hat daher Anfragen sowohl an das<br />
Justiz-, als auch an das Innenmin<strong>ist</strong>erium<br />
gerichtet und darin volle<br />
Aufklärung über das Wissen über<br />
den Aufenthaltsort von Schmid<br />
verlangt. Sollte sich herausstellen,<br />
dass Schmid in vollem Wissen<br />
Karners oder der Justizmin<strong>ist</strong>erin<br />
Zadić - oder gar beider - in Österreich<br />
aufhältig war, jedoch nicht<br />
dem U-Ausschuss vorgeführt wurde,<br />
sind beide rücktrittsreif.<br />
Es zeigt sich jedenfalls, dass die<br />
Aufdeckerarbeit im U-Ausschuss<br />
keinesfalls zu Ende <strong>ist</strong> und hier<br />
dringender Bedarf<br />
an einer Verlängerung<br />
besteht.<br />
Doch just als<br />
Schmids Geständnisbombe<br />
platzte,<br />
drehen die Neos<br />
den Ausschuss mit fadenscheinigen<br />
Argumenten ab und mausern sich<br />
über Nacht von der Aufdecker- zur<br />
Zudeckerpartei der ÖVP-Skandale.<br />
Dass die Neos der ÖVP den „Totengräber“<br />
für den bedeutendsten und<br />
folgenreichsten Untersuchungsausschuss<br />
in der Geschichte der Zweiten<br />
Republik machen, dürfte mit der<br />
niederösterreichischen Landtagswahl<br />
im Jänner zusammenhängen,<br />
nach der die Schwarzen einen Koalitionspartner<br />
brauchen werden.<br />
Reformen und Gesetzesänderungen<br />
für mehr Transparenz und ein<br />
Ende der Freunderlwirtschaft und<br />
des Postenschachers würden einer<br />
Fortsetzung des Untersuchungsausschusses<br />
nicht entgegenstehen. Aufklärung<br />
und Reformen bedingen<br />
sich, sie schließen sich nicht aus.<br />
Volle Aufklärung würde auch<br />
bedeuten, dass die ÖVP endlich die<br />
Karten auf den Tisch legt. Denn seit<br />
Monaten kommen wir auf immer<br />
ungeheuerliche Korruptionsskandale<br />
drauf. Da die Grünen aber den<br />
willfährigen und machtbesessenen<br />
Steigbügelhalter dieser Regierung,<br />
der schlechtesten der zweiten Republik,<br />
spielen, wird dieses unwürdige<br />
Schauspiel vermutlich weitergehen.<br />
Umso wichtiger <strong>ist</strong> unsere<br />
Aufdeckerarbeit.<br />
Foto: NFZ<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
Was <strong>ist</strong> mit „sauberer Politik“, Herr K<br />
Wir sind F<br />
<strong>Die</strong> Aussagen der Schlüss<br />
onatelang war er vom Erd-<br />
verschluckt, jetzt<br />
Mboden<br />
<strong>ist</strong> er mit einem umso kräftigeren<br />
Lebenszeichen aufgetaucht:<br />
Thomas Schmid, die Schlüsselfigur<br />
bei der Machtübernahme<br />
der Kurz-ÖVP, hat mit seinen<br />
Aussagen bei der Wirtschaftsund<br />
Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
für Furore gesorgt. Jetzt<br />
will er am 3. November auch vor<br />
dem ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschuss<br />
erscheinen.<br />
Wenige Wochen vor dem Aus<br />
für den ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschuss<br />
kommt jene<br />
Schlüsselfigur ins „Hohe Haus“,<br />
nach der die Behörden seit Monaten<br />
angeblich vergeblich gesucht<br />
haben.<br />
Thomas Schmid, Ex-Generalsekretär<br />
im Finanzmin<strong>ist</strong>erium und<br />
Ex-Vorstand der staatlichen Vermögensverwaltung<br />
ÖBAG, will<br />
nach 15 „Tagsitzungen“ bei der<br />
Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
(WKStA) in<br />
Graz jetzt auch in Wien vor dem<br />
U-Ausschuss erscheinen.<br />
Schmids explosives Geständnis<br />
Das hat zumindest sein Rechtsanwalt<br />
erklärt. Am 3. November,<br />
einen Tag nach der Sondersitzung
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
ogler? Egal, ob Türkis oder Schwarz, die Grünen halten unverbrüchlich an ihrem Koalitionspartner und an ihren Min<strong>ist</strong>ersesseln fest.<br />
amilie, uns gehört die Republik!<br />
elfigur Thomas Schmid geben Einblick in den Machtrausch von Türkis/Schwarz<br />
des Nationalrats, in der ÖVP-Kanzler<br />
Karl Nehammer sich erklären<br />
muss, soll Schmid sich den Fragen<br />
der Abgeordneten stellen.<br />
Fehlen wird aber einer, den<br />
Schmid vor der WKStA schwer<br />
belastet hat, Nationalratspräsident<br />
Wolfgang Sobotka, der einen Auslandstermin<br />
wahrnehmen muss,<br />
wie sein Büro verlautbarte.<br />
Der ÖVP-Nationalratspräsident<br />
und Vorsitzende des U-Ausschusses<br />
soll nämlich bei Schmid im Finanzmin<strong>ist</strong>erium<br />
interveniert haben, worauf<br />
Schmid Steuerprüfungen bei<br />
der Erwin-Pröll-Stiftung und dem<br />
Alois-Mock-Institut gestoppt haben<br />
soll. Das Alois-Mock-Institut, dessen<br />
Obmann und Präsident Wolfgang<br />
Sobotka war, sorgte schon<br />
2013 und 2014 für Schlagzeilen,<br />
als Geldflüsse des Glückspielkonzerns<br />
Novomatic aufgetaucht waren.<br />
Sobotka dementierte sämtliche<br />
Vorwürfe und kündigte rechtliche<br />
Schritte gegen Schmid an.<br />
In Schmids Aussagen geht es auch<br />
um die Umfrage-Affäre, das berühmt-berüchtigte<br />
„Beinschab-Tool“,<br />
mit dem Sebastian Kurz an die Spitze<br />
der ÖVP geputscht und seine Machtübernahme<br />
im Bundeskanzleramt<br />
PR-mäßig vorbereitet wurde – organisiert<br />
und finanziert wurden die Umfragen<br />
über das Finanzmin<strong>ist</strong>erium,<br />
veröffentlicht dann in der Tageszeitung<br />
„Österreich“.<br />
Laut Schmid sollen der Kanzlersprecher<br />
Johannes Frischmann und<br />
der ehemalige Leiter der Kommunikationsabteilung<br />
im Finanzressort,<br />
Johannes Pasquali, das umgesetzt<br />
haben, der Kanzler-Kommunikationsleiter<br />
Gerald Fleischmann und<br />
Kurz-Berater Stefan Steiner eingeweiht<br />
gewesen sein – und natürlich<br />
Sebastian Kurz auch.<br />
Der präsentierte prompt ein heimlich<br />
mitgeschnittenes Telefongespräch<br />
mit Schmid, aufgenommen<br />
kurz nach den Hausdurchsuchungen<br />
in der ÖVP-Zentrale und im Bundeskanzleramt.<br />
Laut diesem seien<br />
alle Vorwürfe aus der Luft gegriffen.<br />
Besonders pikant sind Schmids<br />
Aussagen zu Steuerangelegenheiten<br />
prominenter Kurz-Unterstützer<br />
wie dem Immobilien-Tycoon René<br />
Benkö und dem Industrie-Manager<br />
Siegfried Wolf. Beide sollen über<br />
Schmid zu für sie vorteilhafteren<br />
Steuerbescheiden gekommen sein.<br />
Sobotka und Wöginger involviert<br />
Neben Sobotka taucht noch<br />
ein weiterer hoher ÖVP-Politiker<br />
im „Schmid-Geständnis“ auf:<br />
ÖVP-Klubchef August Wöginger.<br />
<strong>Die</strong> WKStA ermittelt gegen diesen<br />
<strong>Die</strong> FPÖ-U-Ausschussmitglieder Hafenecker und Fürst fordern Sobotkas<br />
Rückzug vom U-Ausschussvorsitz wie dem Nationalratspräsidium.<br />
Foto: NFZ<br />
wegen des Verdachts auf Anstiftung<br />
zum Amtsmissbrauch. Er soll bei<br />
Schmid 2017 die Bestellung eines<br />
oberösterreichischen ÖVP-Bürgerme<strong>ist</strong>ers<br />
zum Vorstand des Finanzamts<br />
für Braunau, Ried und Schärding<br />
erwirkt haben. Wöginger wies<br />
die Anschuldigungen zurück und<br />
betonte, keinen Einfluss genommen<br />
zu haben. Das Bundesverwaltungsgericht<br />
hat aber mittlerweile<br />
bestätigt, dass mit dem ÖVP-Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />
der weniger qualifizierte<br />
Kandidat zum Zug gekommen sei.<br />
„<strong>Die</strong> ÖVP hat kein <strong>Korruptionsproblem</strong>,<br />
sie <strong>ist</strong> das <strong>Korruptionsproblem</strong>“,<br />
erklärte FPÖ-Chef<br />
Herbert Kickl nach dem Publikwerden<br />
der Schmid-Aussagen.<br />
Er forderte Bundespräsident Alexander<br />
Van der Bellen und die<br />
Klubobleute der anderen Parteien<br />
dazu auf, Druck für einen sofortigen<br />
Rücktritt von Nationalratspräsident<br />
Sobotka zu machen – auch<br />
vom Vorsitz des U-Ausschusses,<br />
wie der freiheitliche Fraktionsvorsitzende,<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hafenecker<br />
einmahnte: „<strong>Die</strong> dokumentierten<br />
Machenschaften zeigen die demokratie-<br />
und rechtsstaatsgefährdende<br />
Dimension dieser schwarzen Netzwerke<br />
auf, in denen auch Wolfgang<br />
Sobotka mitten drin, statt nur dabei<br />
war.“
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Keine zwei Wochen sind seit der<br />
Wiederwahl von Bundespräsident<br />
Van der Bellen vergangen. Das hat<br />
er nicht nur „seinen“ Grünen, sondern<br />
auch maßgeblich der ÖVP,<br />
deren Regierungsmitgliedern,<br />
Landeshauptleuten bis hin zu deren<br />
Wählern zu verdanken.<br />
Dazu <strong>ist</strong> zweierlei bemerkenswert:<br />
<strong>Die</strong> ÖVP setzt immer noch<br />
auf die linke Karte, obwohl VdB<br />
nach den Schmid-Aussagen auf<br />
diese am Boden liegende Partei<br />
noch ordentlich drauftrat. Selten<br />
hat sich die Volksweisheit von jenen<br />
Kälbern, die sich ihre Schlächter<br />
selber wählen, so in der Realität<br />
manifestiert wie im Verhältnis zwischen<br />
der ÖVP und den Grünen.<br />
D-Day?<br />
<strong>Die</strong> Tragödie „politisches Stockholm-Syndrom“<br />
wird auch im<br />
Parlament fortgesetzt. Nächste<br />
Aufführung am 2. November, eine<br />
Sondersitzung verlangt von FPÖ<br />
und SPÖ. Ein „D-Day“ (D=Decision),<br />
wie von manchen Medien<br />
prognostiziert, wird das nicht<br />
werden. Ein Neuwahlantrag steht<br />
nämlich nicht auf der Tagesordnung.<br />
Anträge zur vorzeitigen Beendigung<br />
der Legislaturperiode<br />
sind Gesetzesanträge und müssen<br />
im Ausschuss vorberaten werden.<br />
Möglich <strong>ist</strong> ein Misstrauensantrag<br />
gegen einzelne Regierungsmitglieder<br />
oder gegen die gesamte Bundesregierung<br />
samt Staatssekretären.<br />
2019 war ein Misstrauensantrag<br />
gegen das Kurz-Kabinett erfolgreich.<br />
Ein Neuwahlantrag wurde<br />
erst später beschlossen, als längst<br />
eine Expertenregierung im Amt<br />
war. Theoretisch wäre das Szenario<br />
ab dem 2. November denkbar,<br />
um die „Generalsanierung“ anzugehen.<br />
<strong>Die</strong> wird auch eine Lösung<br />
für die neue Masseneinwanderung<br />
bieten müssen.<br />
Foto: tierschutzverein.at<br />
SOZIALPOLITIK<br />
Koalition verteidigt Impfwerbung<br />
Der 75-Millionen-Euro-Zuschuss des Bundes an<br />
die Gemeinden für kommunale Impfkampagnen sollten<br />
für Maßnahmen gegen die Teuerung verwendet<br />
werden. Das forderten die Freiheitlichen letzte Woche<br />
im Bundesrat. Der vom niederösterreichischen<br />
Bundesrat Andreas Spanring (Bild) eingebrachte<br />
Antrag wurde von ÖVP und Grünen abgelehnt: „Der<br />
Koalition <strong>ist</strong> die Finanzierung der Pharmalobby<br />
wichtiger als die Entlastung der Bevölkerung!“<br />
Foto: FPÖ Niederösterreich<br />
VERTEIDIGUNGSPOLITIK<br />
Personal für die Miliz<br />
Um den dramatischen Fehlbestand<br />
an Personal bei den Milizverbänden<br />
und -einheiten zu beheben,<br />
forderte FPÖ-Wehrsprecher<br />
Reinhard Bösch von ÖVP-Verteidigungsmin<strong>ist</strong>erin<br />
Klaudia Tanner die<br />
Wiedereinführung des acht Monate<br />
dauernden Grundwehrdienstes im<br />
bewährten „Modell 6+2 Monate“.<br />
Misstrauensantrag zum<br />
Asylversagen der Koalition<br />
Schwarz-Grün bescherte Österreich bisher 130.000 Asylanträge<br />
Weil die Bundesregierung<br />
dem neuerlichen Massenansturm<br />
an „Asylwerbern“ hiflos<br />
gegenübersteht, forderte die<br />
FPÖ im Bundesrat den Rücktritt<br />
des Innenmin<strong>ist</strong>ers.<br />
<strong>Die</strong> Freiheitlichen haben letzte<br />
Woche das Asylversagen der<br />
schwarz-grünen Koalition im Bundesrat<br />
mit einer Dringlichen Anfrage<br />
an und einem Misstrauensantrag<br />
gegen ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er Gerhard<br />
Karner thematisiert.<br />
130.000 Asylanträge zeigen das Versagen von Schwarz-Grün auf.<br />
<strong>Die</strong> Kontrolle verloren<br />
Seit Bestehen der Koalition aus<br />
ÖVP und Grünen wurden rund<br />
130.000 Asylanträge in Österreich<br />
gestellt. Alleine heuer waren es bereits<br />
mehr als 70.000, argumentierte<br />
der freiheitliche Kärntner Bundesrat<br />
Josef Ofner: „Das nunmehrige<br />
Aufstellen von Zelten zur Unterbringung<br />
von Migranten zeigt,<br />
dass Nehammer, Karner und Co.<br />
die Kontrolle über das massive Ein-<br />
Das von Niederösterreichs FPÖ-<br />
Tierschutz-Landesrat Gottfried<br />
Waldhäusl initiierte Volksbegehren<br />
„Stoppt Lebendtier-Transportqual“,<br />
das von rund 427.000 Menschen<br />
unterstützt worden <strong>ist</strong>, wurde<br />
letzte Woche im Gesundheitsausschuss<br />
diskutiert.<br />
Dessen Inhalt: Schlachttiertransporte<br />
sollten nur zum nächstgelegenen<br />
Schlachthof gefahren und<br />
dann nur noch das Fleisch weitertransportiert<br />
werden.<br />
Da aber nach wie vor Lebendtiere<br />
aus der EU sowie Drittstaaten<br />
nach Österreich zur Schlachtung<br />
kommen, werden sie dort<br />
sozusagen „eingebürgert“, zeigte<br />
FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner<br />
auf: Das Fleisch bekommt<br />
wegen der Schlachtung in Öster-<br />
wanderungsgeschehen längst verloren<br />
haben.“<br />
Unterstützung gab es für den freiheitlichen<br />
Misstrauensantrag aber<br />
nur seitens der SPÖ.<br />
Tierschutz auf EU-Ebene umsetzen!<br />
reich als Herkunftsbezeichnung den<br />
„AT-Stempel“, womit das Fleisch<br />
oder daraus hergestellte Produkte<br />
den Konsumenten als „heimische<br />
Ware“ verkauft werden.<br />
Daher forderten Schmiedlechner<br />
und der designierte FPÖ-Tierschutzsprecher<br />
Alois Kainz den<br />
ressortzuständigen Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er<br />
Johannes Rauch auf, sich<br />
für die EU-weite Umsetzung der<br />
Forderung des Volksbegehrens einzusetzen:<br />
„Es braucht somit eine<br />
EU-weite Umsetzung des Volksbegehrens,<br />
damit der Transportqual<br />
der Tiere und der Täuschung der<br />
Kunden ein Ende gesetzt werden.“<br />
Foto: NFZ
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
Selbst das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung<br />
– so der hochtrabende Name der als BAK bekannten<br />
Behörde des Innenmin<strong>ist</strong>eriums – war vor dem parteipolitischen Einfluss<br />
der ÖVP nicht gefeit, wie nun der U-Ausschuss zeigte.<br />
Parlament 7<br />
ÖVP-Postenschacher bis ins Korruptionsamt<br />
Auch Edtstadler im Visier – FPÖ-Kritik an Neos-Schwenk auf die Seite der Vertuscher<br />
Eine Abteilungsleiterin des BAK<br />
stand vergangene Woche dem<br />
ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss<br />
Rede und Antwort. Und<br />
die Frau bestätigte, was Kritiker<br />
des seit Jahrzehnten durch und<br />
durch schwarz eingefärbten Min<strong>ist</strong>eriums<br />
befürchteten: Der Postenschacher<br />
machte selbst vor der<br />
Behörde nicht Halt, die unter anderem<br />
genau solche Fälle von Freunderlwirtschaft<br />
aufklären soll. Ein<br />
„innerer Kreis“ von Personen mit<br />
Loaylität gegenüber der ÖVP entscheide<br />
über die Führungspositionen,<br />
die qualifiziertesten Personen<br />
hätten keine Chance auf Spitzenjobs,<br />
wenn sie diesem Kreis nicht<br />
angehören, schilderte die Insiderin.<br />
Auch der aktuelle BAK-Direktor<br />
sei Teil dieses Netzwerks.<br />
Neben dem BAK war auch die<br />
ehemalige Staatsekretärin im Innenmin<strong>ist</strong>erium,<br />
Karoline Edtstadler<br />
(ÖVP), Thema. Sie soll 2019<br />
auf die Ressourcen des BMI zur<br />
Planung und Finanzierung ihres<br />
EU-Wahlkampfs zurückgegriffen<br />
haben. Möglicherweise also ein<br />
Fall für das BAK – ganz sicher aber<br />
nicht im Innenmin<strong>ist</strong>erium, denn<br />
dort unterstanden die Ermittler damals<br />
sogar direkt der heutigen EUund<br />
Verfassungsmin<strong>ist</strong>erin.<br />
Neos wollen nicht mehr<br />
Während der U-Ausschuss also<br />
immer wieder neue, schwere Ungereimtheiten<br />
ermittelt und parallel<br />
durch den Kronzeugenantrag<br />
von Thomas Schmid – einst rechte<br />
Hand von Sebastian Kurz – eine<br />
So ruiniert Schwarz-Grün<br />
das Gesundheitssystem!<br />
<strong>Die</strong> notwendigen Reformen verschlafen,<br />
aber Hauptsache den Corona-Impfwahnsinn<br />
fortsetzen. So<br />
lautete das Resümee von FPÖ-Gesundheitssprecher<br />
Gerhard Kaniak<br />
zum Gesundheitsbudget der Koalition<br />
für das kommende Jahr.<br />
„1,2 Milliarden Euro werden<br />
für den schwarz-grünen Corona-<br />
Wahnsinn budgetiert. Davon allein<br />
300 Millionen Euro für weitere 20<br />
Millionen COVID-Impfdosen, obwohl<br />
noch ebenso viele lagernd<br />
sind. Aber auf die Mitarbeiter im<br />
Gesundheitswesen und unsere Gesundheitsversorgungsstruktur<br />
hat<br />
der grüne Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er Johannes<br />
Rauch vollkommen vergessen“,<br />
zeigte Kaniak auf.<br />
Es habe sich doch gezeigt, dass<br />
die Finanzierung für die Krankenanstalten<br />
allein 2020 und 2021 um<br />
700 Millionen Euro zu gering veranschlagt<br />
worden sei. <strong>Die</strong>s habe<br />
man 2022 nachgeholt, gleichzeitig<br />
habe man aber erneut keinen aktiven<br />
Ausgleich für die Mehrbelastung<br />
2022 und 2023 vorgesehen,<br />
kritisierte Kaniak: „Mit der knapp<br />
Kaniak: Schwarz-Grün versagt.<br />
fünfprozentigen Steigerung des Finanzierungsbeitrags,<br />
die nicht einmal<br />
die Inflation ausgleicht, wird<br />
die Mangelverwaltung im Gesundheitssystem<br />
fortgeschrieben und es<br />
kann weder eine einzige zusätzliche<br />
Stelle geschaffen noch Prämien<br />
oder Überstunden ausbezahlt<br />
werden!“<br />
Was es bräuchte, wäre ein angemessenes<br />
Budget sowie verbesserte<br />
Arbeitsbedingungen für die<br />
Beschäftigten im Gesundheitswesen,<br />
forderte Kaniak: „<strong>Die</strong>se<br />
schwarz-grüne Regierung verteilt<br />
Milliarden mit der Gießkanne,<br />
während sie unsere Gesundheitsversorgung<br />
an die Wand fährt!“<br />
Foto: NFZ<br />
Karoline Edtstadler war, wie sich nun zeigt, eine denkbar schlechte<br />
Verantwortliche für die Korruptionsbekämpfung.<br />
wahre Bombe geplatzt <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> die eigentlich<br />
logische Verlängerung der<br />
Untersuchungen massiv gefährdet.<br />
Der Grund: <strong>Die</strong> Neos scheren<br />
aus fadenscheinigen Gründen aus<br />
der Oppositions-Phalanx aus. Der<br />
FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />
Gewessler „verheizt“<br />
3,6 Millionen Euro!<br />
Unfassbare 3,6 Millionen Euro<br />
will die grüne „Klimamin<strong>ist</strong>erin“<br />
Leonore Gewessler in eine<br />
Kampagne für Energie-Spartipps<br />
pumpen. Gestartet wurde dieses<br />
neuerliche Medienförderungspaket<br />
am 12. September und<br />
soll während der „Heizsaison<br />
2022/23“ laufen, wie Gewessler<br />
in der Beantwortung einer Anfrage<br />
des FPÖ-Mediensprecher<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hafenecker schrieb.<br />
Aufgeteilt werden sollen die<br />
Werbemaßnahmen wie folgt:<br />
960.000 Euro für TV, 370.000<br />
Euro für Hörfunk, 660.000 Euro<br />
für Printmedien, 414.000 Euro<br />
für Online-Medien, 36.000 Euro<br />
für soziale Medien, 178.000<br />
Euro für Plakate und Info-Bildschirme<br />
sowie 40.000 Euro fürs<br />
Kino. Hafenecker zeigt sich empört:<br />
„<strong>Die</strong> Regierung nutzt jedes<br />
Thema, um mit sinnlosen Inseraten<br />
die Mainstream-Medien gefügig<br />
zu machen. Nach Corona<br />
sind sie auch bei der Energiekrise<br />
die großen Krisengewinnler.“<br />
freiheitliche Fraktionsvorsitzende<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hafenecker dazu: „Womit<br />
die Frau Meinl-Reisinger eingekauft<br />
worden <strong>ist</strong>, weiß ich nicht,<br />
möglicherweise weiß ich es nach<br />
den NÖ-Landtagswahlen...“<br />
Karner findet keine<br />
Polizeischüler mehr<br />
Erst mussten Poliz<strong>ist</strong>en unbescholtenen<br />
Bürgern Strafzettel<br />
ausstellen, weil diese gegen<br />
oftmals verfassungswidrige<br />
Corona-Maßnahmen verstoßen<br />
hatten. Jetzt bilden sie an den<br />
Grenzen das „Begrüßungskomitee“<br />
für täglich hunderte illegale<br />
Einwanderer. Kein Wunder, dass<br />
diesen Job kaum noch jemand<br />
haben möchte. Für einen Kurs<br />
für 250 Polizeischüler im Dezember<br />
haben sich laut „Kurier“<br />
erst 18 Bewerber gemeldet.<br />
FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes<br />
Amesbauer geht dem mit<br />
einer Anfrage an Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
Gerhard Karner (ÖVP) auf den<br />
Grund. Vielleicht liegt es ja auch<br />
am „Chef“, denn unter Herbert<br />
Kickl gab es Bewerber-Rekord...<br />
Foto: BMI<br />
Foto:
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vilimsky<br />
Ukraine: Am Ende<br />
zahlt die EU<br />
Neue Sanktionen, neue<br />
Neutralitätsverletzungen<br />
Das neue Sanktionspaket und<br />
das EU-Ausbildungsprogramm<br />
für ukrainische Soldaten standen<br />
letzte Woche zum Beschluss im<br />
EU-Hauptausschuss des Nationalrats<br />
an. Obwohl die EU-Sanktionen<br />
gegen Russland längst zu einer<br />
massiven Belastung für die Bevölkerung<br />
und Wirtschaft <strong>Österreichs</strong><br />
geworden sind, wurden sie von<br />
Schwarz-Grün erneut als „alternativlos“<br />
bezeichnet.<br />
„Mit dem ständigen Ausbau<br />
der Sanktionen und den anhaltenden<br />
Diskussionen rund um einen<br />
EU-Gaspreisdeckel besteht sogar<br />
die Gefahr, dass Russland unter<br />
diesen Voraussetzungen die Energielieferungen<br />
vollständig einstellt,<br />
womit unsere Industrie vor<br />
dem Aus und der erste kalte Winter<br />
seit Jahrzehnten vor der Tür stehen<br />
würde“, warnte die freiheitliche<br />
Europasprecherin Petra Steger und<br />
brachte den Antrag der FPÖ auf ein<br />
Ende der Sanktionspolitik gegen<br />
Russland ein. Der wurde von der<br />
Koalition prompt zurückgewiesen.<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Ein Nicht-EU-Staat greift einen<br />
anderen Nicht-EU-Staat an.<br />
Warum jetzt die EU die ganze<br />
Misere bezahlen soll, erschließt<br />
sich daraus nicht wirklich. Genau<br />
das wird aber passieren.<br />
<strong>Die</strong> Ukraine hat eine sehr<br />
klare Erwartungshaltung – und<br />
artikuliert diese auch in einem<br />
fordernden Ton. Zwei Milliarden<br />
Euro will man von der EU – pro<br />
Monat, ließ der Wirtschaftsberater<br />
von Präsident Selenskyj, Alexander<br />
Rodnyansky, wissen.<br />
Dabei geht es nur um laufende<br />
Staatsausgaben. <strong>Die</strong> Kosten für<br />
den Wiederaufbau werden von<br />
Kiew auf 750 Milliarden Euro geschätzt,<br />
die Weltbank beziffert die<br />
Kriegsschäden mit 350 Milliarden.<br />
In Brüssel zeigt man schon auf,<br />
um die Rechnung zu übernehmen.<br />
EU-Kommissionschefin Ursula<br />
von der Leyen und der deutsche<br />
Kanzler Olaf Scholz haben in einem<br />
gemeinsamen Gastbeitrag<br />
in der FAZ von einem „Marshall-Plan“<br />
für die Ukraine gesprochen.<br />
„Wer heute investiert,<br />
der investiert in ein künftiges Mitgliedsland“,<br />
sagt Scholz – und tut<br />
so, als ob der EU-Beitritt der Ukraine<br />
schon fix <strong>ist</strong>.<br />
Wir dürfen jedenfalls jetzt schon<br />
darauf wetten, dass am Ende den<br />
europäischen Steuerzahlern das<br />
nächste Desaster droht. Schon im<br />
Mai hatte von der Leyen gemeinsame<br />
EU-Schulden gefordert, um<br />
dieses Geld in die Ukraine zu<br />
pumpen. Klar: <strong>Die</strong> Brüsseler Zentrale<br />
freut es immer, wenn die Verteilungsbürokratie<br />
gut geschmiert<br />
wird. Denn mehr Geld heißt immer<br />
auch mehr Macht.<br />
Foto: reporter.co.at<br />
Zudem wurde von ÖVP und<br />
Grünen ein weiterer Schritt zur<br />
Aushöhlung der Neutralität gesetzt<br />
- über die Zustimmung zu den Ausbildungsprogrammen<br />
für 18.000<br />
ukrainische Soldaten in der EU.<br />
„Mit diesem von Schwarz-Grün<br />
eingeschlagenen Weg werden Friedensverhandlungen<br />
verunmöglicht,<br />
und es dürfte nur noch eine Frage<br />
der Zeit sein, bis weitere Staaten<br />
von Russland als Kriegsteilnehmer<br />
angesehen werden“, warnte die<br />
FPÖ-Europasprecherin.<br />
Steger: Schluss mit Sanktionen!<br />
Foto: EP<br />
EU-Parlament und K<br />
die Schuldenunion<br />
In der Coronakrise zugestanden, wird der Weg der „E<br />
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dirigiert die Union imme<br />
fand sie einen Verbündeten für mehr Geld – und damit mehr Macht – über<br />
<strong>Die</strong> veranschlagten 187,3 Milliarden Euro sind der EU-Kommission<br />
zu wenig. Dem Europaparlament rang sie jetzt die Zustimmung<br />
zu Budgetüberschreitungen ab, die über „Eigenmittel“ – also<br />
eigene EU-Steuern oder Anleihen – finanziert werden sollen. Damit <strong>ist</strong><br />
die „Büchse der Pandora“ in Richtung Schuldenunion jetzt weit offen.<br />
„<strong>Die</strong> Vorlagen der EU-Kommission<br />
und des Budgetausschusses<br />
des Europaparlaments für das Budget<br />
2023 in Höhe von 187,3 Milliarden<br />
Euro setzen die katastrophalen<br />
Irrwege der EU unverdrossen<br />
fort“, kritisierte der freiheitliche<br />
Europa-Parlamentarier Roman<br />
Haider anlässlich der Abstimmung<br />
über den Bericht des Europaparlaments<br />
zum Budget für 2023.<br />
Tor auf zur Schuldenunion<br />
Es räche sich jetzt, dass der EU<br />
im Zuge der Corona-Krise entgegen<br />
EU-Vertragsrecht eingeräumt<br />
wurde, Anleihen auszugeben und<br />
Schulden zu machen. In dem vom<br />
Budgetausschuss des Parlaments<br />
gebilligten Vorschlag fordert diese<br />
ganz unverhohlen weitere Eigenmittel,<br />
um diverse geplante Budgetüberschreitungen<br />
finanzieren zu<br />
können.<br />
„Nachdem die ,Büchse der<br />
Pandora‘ in Form von eigenen<br />
EU-Anleihen und eigenen<br />
EU-Steuern geöffnet wurde, giert<br />
die Kommission jetzt nach mehr<br />
Eigenmitteln. Das bedeutet noch<br />
mehr Steuern und Abgaben für<br />
Bürger und Wirtschaft, noch mehr<br />
Schuldenunion“, kritisierte Haider.<br />
Es sei von der türkis-grünen Regierung<br />
völlig unverantwortlich<br />
gewesen, eigenen EU-Steuern sowie<br />
der Ausgabe von EU-Anleihen<br />
zuzustimmen. „Genau wie wir<br />
Freiheitlichen prophezeit haben,<br />
wird es nicht bei einer einmaligen<br />
Roman Haider: <strong>Die</strong> Warnung, dass die<br />
Hilfen nicht die einmalige Ausnahme b
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
ommission wollen<br />
weiter ausbauen<br />
igenmittelfinanzierung“ im Budget 2023 fortgesetzt<br />
r tiefer in die Schuldenunion. Im Budgetausschuss des Europaparlaments<br />
den Weg der „gemeinsamen Schulden“.<br />
Ausnahme bleiben. <strong>Die</strong> österreichische<br />
Bundesregierung hat damit<br />
den Weg in die Schuldenunion<br />
unterstützt“, verwies Haider<br />
auf die Mitverantwortung von Türkis-Grün.<br />
<strong>Die</strong> Selbstdarstellung einer auf<br />
Sparsamkeit der EU drängenden<br />
Bundesregierung entpuppe sich damit<br />
endgültig als Schmierentheater,<br />
das den Bürgern Sand in die Augen<br />
streuen sollte.<br />
Druckmittel gegen Kritiker<br />
Besonders bedenklich sei es, so<br />
Haider, dass die Vergabe der an-<br />
Schuldenaufnahme für die Coronaleibt,<br />
hat sich bewahrheitet.<br />
Foto: EP<br />
leihenfinanzierten Mittel aus dem<br />
Aufbau- und Resilienzplan der<br />
EU (RRF) durch Mitgliedsstaaten<br />
völlig intransparent erfolge.<br />
Großen Sprengstoff für die Union<br />
birgt dabei die „Konditionalitätsregelung<br />
zum Schutz des Haushalts<br />
der Union“ in sich. <strong>Die</strong>se<br />
ermöglicht es der Kommission,<br />
die Auszahlung von Geldern als<br />
Druckmittel gegen unbotmäßige<br />
Mitgliedsstaaten einzusetzen.<br />
„Wie der Fall Ungarn zeigt, nutzt<br />
die Kommission dieses Instrument<br />
schamlos aus, um Kritik an<br />
ihrer Politik zu unterdrücken. Das<br />
<strong>ist</strong> eine große Gefahr für den Weiterbestand<br />
der Union insgesamt“,<br />
warnte Haider.<br />
Besonders bedenklich sei es,<br />
dass sowohl Kommission, als auch<br />
der Budgetausschuss des EU-Parlaments<br />
mehr finanzielle Mittel<br />
für ideologische Irrwege wie<br />
den „Green Deal“ forderten. „Der<br />
,Green Deal‘ <strong>ist</strong> eine Bedrohung<br />
für die Energiesicherheit, für die<br />
Industrie sowie die Lebensmittelversorgung<br />
in Europa. <strong>Die</strong>sen noch<br />
stärker zu fördern, statt endlich zu<br />
vernunftbetonter Politik zurückzukehren,<br />
<strong>ist</strong> völlig aberwitzig“, empörte<br />
sich Haider. <strong>Die</strong> EU entwickle<br />
sich, wie das Budget aufzeige,<br />
derzeit in vielen Bereichen in eine<br />
völlig falsche Richtung.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Außenpolitik 9<br />
Positive Signale für Südtirol<br />
<strong>Die</strong> neue italienische Premiermin<strong>ist</strong>erin<br />
Giorgia Meloni will die Autonomie der italienischen<br />
Regionen gemäß dem Verfassungsgebot<br />
und unter Berücksichtigung der<br />
Prinzipien der Solidarität im Rahmen des<br />
nationalen Zusammenhalts fördern. In Bezug<br />
auf Südtirol sagte die Min<strong>ist</strong>erpräsidentin<br />
am <strong>Die</strong>nstag in ihrer Ansprache vor dem<br />
Parlament, dass sich ihre Regierung für die<br />
Wiederherstellung der Autonomie-Standards<br />
ausspreche, der 1992 zur Streitbeilegung vor<br />
der UNO geführt hatte. Das soll auch im Mittelpunkt<br />
von Gesprächen stehen, die der neue Regionenmin<strong>ist</strong>er Roberto<br />
Calderoli in Bozen mit der Südtiroler Landesregierung führen will.<br />
Weitere Milliarden für Kiew<br />
Foto: facebook.com/giorgiameloni<br />
„Während die Österreicher und viele Europäer<br />
die politischen Fehlentscheidungen<br />
der EU durch stark verteuerte Lebensmittel<br />
oder immense Energiepreise zu spüren bekommen,<br />
will die EU-Kommission nächstes<br />
Jahr weitere 18 Milliarden Euro in die Ukraine<br />
pumpen“, kritisierte der freiheitliche<br />
EU-Abgeordnete Georg Mayer. <strong>Die</strong>se 18<br />
Milliarden gliedern sich in eine Reihe von<br />
finanziellen „Hilfen“, die die EU der Ukraine<br />
bereits zugesichert hat. Darunter etwa eine<br />
heuer beschlossene Sonderfinanzhilfe in Höhe von neun Milliarden Euro<br />
und weitere 3,1 Milliarden aus der Europäischen Friedensfazilität (EPF).<br />
Konservative Wende in<br />
Schweden und in Italien<br />
Am <strong>Die</strong>nstag letzter Woche stellte<br />
der Chef der schwedischen Konservativen,<br />
Ulf Kr<strong>ist</strong>ersson, seine<br />
neue Regierung unter Beteiligung<br />
der konservativen Moderaten, der<br />
Chr<strong>ist</strong>demokraten und der Liberalen<br />
vor. Das Bündnis bildet eine<br />
Minderheitsregierung, weil der<br />
größte Partner der Koalition, die<br />
„Schwedendemokraten“, sie mit<br />
ihren 73 Abgeordneten „nur“ unterstützten.<br />
Aber ihre Themen bestimmen<br />
das Regierungsprogramm.<br />
So will man verstärkt gegen illegale<br />
Migration und Integrationsverweigerer<br />
vorgehen. Abschiebungen<br />
und die Beschränkung des<br />
Asylrechts sollen den Kampf gegen<br />
die ausufernde Ausländerkriminalität<br />
verstärken.<br />
Am vergangenen Sonntag <strong>ist</strong><br />
auch in Italien Giorgia Meloni als<br />
erste Frau in der Geschichte des<br />
Landes als Regierungschefin vereidigt<br />
worden. Im neuen Kabinett<br />
stellen die Fratelli neun Min<strong>ist</strong>er,<br />
Lega und Forza Italia je fünf. Außenmin<strong>ist</strong>er<br />
und erster Stellvertreter<br />
Melonis wird der EU-Politiker<br />
Antonio Tajani von Silvio Berlusconuis<br />
„Forza Italia“. „Lega<br />
Nord“-Chef Matteo Salvini <strong>ist</strong><br />
ebenfalls Vize-Premiermin<strong>ist</strong>er<br />
und führt zugleich das Infrastrukturmin<strong>ist</strong>erium.<br />
Innenmin<strong>ist</strong>er wurde der bisherige<br />
Präfekt Roms, Matteo Piantedosi,<br />
einer von fünf parteilosen<br />
Experten des Kabinetts. Der umkämpfte<br />
Posten im Justizmin<strong>ist</strong>erium<br />
ging an den Ex-Staatsanwalt<br />
Carlo Nordio von den Fratelli.<br />
Foto: government.se<br />
Kr<strong>ist</strong>ersson: Neuer Asylkurs.<br />
Foto: FPÖ
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Unfähige EU<br />
Wieder einmal treffen sich alle<br />
EU-Min<strong>ist</strong>erpräsidenten in Brüssel<br />
und besprechen die Situation<br />
um die Wirtschaft und den Gaspreisdeckel.<br />
Dass es nach so langer<br />
Zeit noch immer keine Lösung<br />
dafür gibt, <strong>ist</strong> mehr als beschämend.<br />
Nicht nur Rezession, Inflation,<br />
eine Wirtschafts- und Energiekrise,<br />
Migration und die daraus<br />
resultierenden Folgen sowie die<br />
Versäumnisse der letzten Regierungen<br />
kommen jetzt zum Tragen.<br />
Pflege, Schule, Ausbildung, Löhne<br />
und Pensionen oder Landesverteidigung<br />
sind nur einige Punkte, wo<br />
man abgewirtschaftet hat, obwohl<br />
immer von Fortschritt gesprochen<br />
wurde. <strong>Die</strong>se EU <strong>ist</strong> nicht das, was<br />
man uns versprochen hat. <strong>Die</strong>se<br />
Institution <strong>ist</strong> mehr als fahrlässig<br />
unterwegs und lässt Europa verkommen.<br />
Zurück zum Gaspreisdeckel:<br />
Ich verstehe nicht, wieso<br />
man die Gaskraftwerke nicht abkoppeln<br />
kann und separat nach<br />
der erzeugten Energie bezahlt oder<br />
wenigstens einen Mischpreis entwickelt<br />
wie in der Schweiz. Es liegen<br />
unzählige LNG-Schiffe vor<br />
Europas Küste die täglich an die<br />
500.000 Euro kosten. Jetzt hat<br />
man die notwendige Unterstützung<br />
vor der Nase, aber diskutiert hier<br />
lang herum und vergeudet unnötig<br />
Geld. <strong>Die</strong> Haltung von Präsident<br />
Macron, der eine Gaspipline<br />
boykottiert, möchte ich gar nicht<br />
erst erwähnen. Wenn also in Brüssel<br />
kein Beschluss gefällt wird,<br />
dann müssen unsere Landesvertreter<br />
das eben auf eigene Faust machen.<br />
Egal, was die Flinten-Uschi<br />
glaubt, machen zu müssen.<br />
Frank Chr<strong>ist</strong>ian, Aurolzmünster<br />
Keine Zufälle in der Politik<br />
„In politics, nothing happens by<br />
accident. If it happens, you can bet<br />
it was planned that way“, sagte<br />
einst der amerikanische Präsident<br />
Franklin D. Roosevelt. Demnach<br />
war es auch kein Zufall, dass nach<br />
der Bundespräsidentenwahl die<br />
Diskussion um die Errichtung von<br />
Zeltstädten für illegale Migranten<br />
voll entbrannt <strong>ist</strong>. Denn die hätte<br />
den Grünen und ihrem Kandidaten,<br />
dem amtierenden Bundespräsidenten<br />
Alexander Van der Bellen,<br />
extrem geschadet. Somit war<br />
der Zeitpunkt für das Platzen der<br />
Bombe um Thomas Schmid, die die<br />
ÖVP gerade in heftige Turbulenzen<br />
stürzt, wohl auch kein Zufall. Ha-<br />
LESER AM WORT<br />
ben doch auch viele Unterstützer<br />
der ÖVP den Herrn Van der Bellen<br />
gewählt. Ich schließe mich da Roosevelts<br />
Meinung an und wette, dass<br />
das keine Zufälle sind.<br />
Mario Gubesch, Bad Hall<br />
Neuwahl oder neue Koalition<br />
<strong>Die</strong>se Regierung aus ÖVP und<br />
Grünen hat gezeigt, dass sie nicht<br />
lösungsfähig und daher auch nicht<br />
regierungsfähig <strong>ist</strong>. Ein totales<br />
Versagen in der Asylpolitik, kein<br />
Konzept gegen die Energiekrise<br />
und die exorbitanten Preissteigerungen.<br />
Dazu die Aufdeckung<br />
missbräuchlicher Verwendung von<br />
Steuergeldern durch die ÖVP, aufgedeckt<br />
durch Thomas Schmid.<br />
Fakt <strong>ist</strong>, dass Österreich eine stabile<br />
und handlungsfähige Regierung<br />
dringend benötigt. <strong>Die</strong>ser<br />
Weg kann nur durch Neuwahlen<br />
oder einen fliegenden Koalitionswechsel<br />
herbeigeführt werden. <strong>Die</strong><br />
jetzige ÖVP-Riege unter Karl Nehammer<br />
& Co. erfüllt nicht die an<br />
sie gestellten Anforderungen. <strong>Die</strong><br />
Ausrede, eine Lösung des Asylproblems<br />
durch Brüssel abzuwarten,<br />
<strong>ist</strong> einfach nicht mehr tolerierbar.<br />
Das erfordert sofort ein<br />
entschlossenes Handeln. Ein möglicher<br />
Ausweg für die ÖVP <strong>ist</strong> die<br />
Beendigung der Koalition mit den<br />
Grünen und ein fliegender Koalitionswechsel<br />
– oder die Ausrufung<br />
von Neuwahlen. Es braucht<br />
auch einen Preisdeckel für Energie<br />
und Lebensmittel, um die fortschreitende<br />
Armut in weiten Teilen<br />
der Bevölkerung zu verhindern. Es<br />
braucht auch eine „Inflationsbremse“.<br />
Wenn die ÖVP diese einmalige<br />
Chance auf ein politisches Weiterleben<br />
versäumt, wird sie für lange<br />
Jahre auf der Oppositionsbank<br />
Platz nehmen müssen. Denn eine<br />
Bundesregierung aus SPÖ, Grünen<br />
und Neos wäre wohl das endgültige<br />
Ende und ein totales Fiasko für<br />
Österreich. Man braucht sich nur<br />
die Zustände in Deutschland anzusehen.<br />
Franz Vorderwinkler, Ferschnitz<br />
Ohne jede Moral<br />
Große Aufregung herrscht über<br />
die Machenschaften, die Freunderlwirtschaft<br />
und die Packelei in der<br />
ÖVP. Ganz besonders groß <strong>ist</strong> das<br />
Entsetzen bei den Genossen, obwohl<br />
gerade sie – wie auch die Grünen<br />
– keinen Grund dafür haben,<br />
mit dem Finger auf die ÖVP zu zeigen.<br />
Wie viele Mega-Skandale gab<br />
und gibt es im roten bzw. rot-grü-<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
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Mitglied in FPÖ-Landesgruppe*:<br />
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Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bekannt**:<br />
nen Wien? Wien hat allerdings eine<br />
besondere Kultur für Skandale entwickelt<br />
– sie werden einfach totgeschwiegen,<br />
ignoriert und unter den<br />
„roten Teppich“ gekehrt, bis kein<br />
Hahn mehr danach kräht. <strong>Die</strong> Medien<br />
machen dabei mit. <strong>Die</strong> links<br />
orientierten Medien machen lieber<br />
aus einer bürgerlichen Skandal-Maus<br />
einen Mega-Skandal,<br />
bevor sie ein Wort über einen der<br />
zahlreichen linken Skandale verlieren.<br />
Das beste Beispiel für die einseitig<br />
orientierten Medien war oder<br />
<strong>ist</strong> der Ibiza-Skandal. Dass Polizei,<br />
Justiz und Geheimdienste nicht fähig<br />
sind, die Auftraggeber und die<br />
Hintermänner zu finden, das glaubt<br />
doch kein Mensch. Es sieht eher so<br />
aus, als wäre keiner an einer Aufklärung<br />
interessiert, weil es damit<br />
zu einem politischen Erdbeben<br />
kommen könnte. Was kann man<br />
gegen diese Machenschaften machen?<br />
Dagegen gibt es nur ein Mittel:<br />
die direkte Demokratie nach<br />
Schweizer Vorbild. Da können alle<br />
noch so viel „packeln“, die wichtigen<br />
Entscheidungen trifft der Souverän<br />
– der Bürger. Der <strong>ist</strong> bei uns<br />
nur noch auf dem Papier entscheidungsberechtigt.<br />
In der Praxis interessiert<br />
es die wenigsten Politiker,<br />
was die Bürger wollen, für sie<br />
zählt nur Macht, Geld und das, was<br />
Brüssel wünscht – und das wird<br />
ohne Rücksicht auf das Wohl des<br />
eigenen Volkes umgesetzt.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-Landesgruppe sind. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />
** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
Wien 11<br />
WIEN<br />
Rot/Pink verhöhnt Wiener<br />
mit „Asylwerberbonus“<br />
Rote Pre<strong>ist</strong>reiberei trieb fast 500.000 Wiener an die Armutsgrenze<br />
Als<br />
„Husch-Pfusch-Aktion<br />
und politischen Murks“<br />
bezeichnete der Wiener FPÖ-<br />
Landesparteichef Dominik Nepp<br />
den rot-pinken Energiebonus.<br />
Denn auch Asylwerber in der<br />
„All-inclusive“-Grundversorgung<br />
erhalten den Energiebonus.<br />
Ludwig greift alte FPÖ-Forderung auf<br />
Seit rund einem halben Jahrzehnt<br />
hat die SPÖ alle Anträge<br />
der Freiheitlichen für eine Verbesserung<br />
der Situation am Keplerplatz<br />
abgelehnt. Auch dem Verlangen<br />
der FPÖ, per Verordnung ein<br />
Alkoholverbot durchzusetzen, <strong>ist</strong><br />
SPÖ-Bürgerme<strong>ist</strong>er Michael Ludwig<br />
nie nachgekommen, erinnerte<br />
Stefan Berger, Bezirksobmann der<br />
FPÖ-Favoriten: „Der Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />
und sein SPÖ-Bezirksvorsteher<br />
haben den Platz neben einem Kindergarten,<br />
einer Volksschule und<br />
einem Spielplatz jahrelang versiffen<br />
lassen, wodurch sich erst die<br />
Sandler- und Dealerszene sowie<br />
kriminelle Migrantenbanden etablieren<br />
konnten.“<br />
Nepp: SPÖ, Neos und ÖVP verhöhnen die Wiener.<br />
„SPÖ und Neos verhöhnen mit<br />
ihrem angeblichen ,Energiebonus‘<br />
diejenigen Wiener, die sie mit ihrem<br />
jahrelangen Gebührenwucher<br />
in die Armut getrieben haben“, erklärte<br />
Nepp in der letztwöchigen<br />
Sitzung des Landtags zu dieser<br />
„Entlastungsmaßnahme“ der Stadtregierung.<br />
Über Jahre hinweg habe die SPÖ<br />
in Wien die Gebühren über Maß<br />
angehoben und die Mieten hinaufgeknallt.<br />
Aufgrund dieser „roten<br />
Pre<strong>ist</strong>reiberei“ würden bereits<br />
fast 500.000 Wiener an der Armutsgrenze<br />
leben, kritisierte Nepp:<br />
„Jetzt müssen auch noch Milliarden<br />
an Steuergeld für das rote<br />
Missmanagement bei der Wien<br />
Energie aufgewendet werden. Mit<br />
anderen Worten: <strong>Die</strong> Kunden der<br />
Wien Energie müssen nicht nur<br />
ihre Gas- und Stromrechnung bezahlen,<br />
sondern auch noch diesen<br />
SPÖ-Skandal dazu!“<br />
Hauptsache gut für Asylwerber<br />
Er kritisierte die völlig willkürlichen<br />
Einkommensgrenzen für den<br />
<strong>Die</strong> nunmehrige Präsentation<br />
von Sicherheitsmaßnahmen<br />
im Bereich Keplerplatz durch den<br />
SPÖ-Bürgerme<strong>ist</strong>er fällt für Berger<br />
unter die Rubrik: Am Abend wird<br />
der Faule fleißig.<br />
Denn Ludwig habe die FPÖ-Forderungen<br />
nicht ordentlich durchgelesen,<br />
merkte Berger an. Es sei<br />
nämlich absolut nicht vorstellbar,<br />
dass die jetzt präsentierten Maßnahmen<br />
vollzogen werden können,<br />
da dem Bezirk viel zu wenige Polizeibeamte<br />
zugeteilt worden seien.<br />
„Ebenfalls ein Versäumnis der<br />
SPÖ, die auch den freiheitlichen<br />
Antrag für einen 24-Stunden-Ordnungsdienst<br />
erst kürzlich abgelehnt<br />
hat“, kritisierte Berger.<br />
Bonus: „Das bedeutet, dass größere<br />
Haushalte, etwa bei Pflegebedürftigkeit<br />
oder wenn Studenten<br />
etwas dazuverdienen, um 200 Euro<br />
Unterstützung fallen, weil die Einkommen<br />
zusammengezählt werden.“<br />
Es sei bezeichnend für die<br />
völlig zerstrittene Wiener ÖVP, so<br />
Nepp, dass sie dem zustimme, obwohl<br />
sie wisse, dass auch Asylwerber<br />
in der Grundversorgung diesen<br />
„Energiebonus“ bekommen.<br />
Berger: Maßnahmen kommen zu<br />
spät und sind so nicht umsetzbar.<br />
Foto: FPÖ Wien<br />
Foto: FPÖ Wien<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Allerseelen steht vor der Tür.<br />
<strong>Die</strong> Leute gehen nach altem<br />
Brauch auf die Friedhöfe.<br />
Also spazier auch ich zu den<br />
Gräbern meiner Lieben. Ich hab<br />
dabei ganz ungläubige Gedanken.<br />
Allerseelen<br />
Vor allem denk ich mir, dass<br />
ja wir alle, auch die Lebenden,<br />
eine Seele haben. Und da der<br />
Tag „Allerseelen“ heißt, gedenke<br />
ich nicht nur der Toten,<br />
sondern auch aller lebendigen<br />
Menschen und ihrer Seelen.<br />
<strong>Die</strong> werden ja im Lauf eines Lebens<br />
ganz schön durchgerüttelt.<br />
„Meina Söö!“ <strong>ist</strong> daher ein Ausruf,<br />
der Erstaunen, Entsetzen<br />
oder Beglaubigung bedeutet. Und<br />
wenn wir von Seelenverwandtschaft<br />
reden, meinen wir unter<br />
anderem die Gemeinsamkeit, die<br />
Menschen untereinander verbindet.<br />
Zum Beispiel alle Österreicher.<br />
Bei allen Unterschiedlichkeiten<br />
sind wir doch ein Haufen<br />
von Leuten, die den gleichen<br />
Sinn, den gleichen Humor,<br />
die gleiche Tradition haben.<br />
Ich fühl mich wohl unter meinesgleichen.<br />
Unseren Donauwalzer<br />
hören, unseren Wein trinken, unsere<br />
Trachten sehen – das verbindet.<br />
Merkwürdig, dass manche<br />
Politiker das nicht spüren. Und<br />
dass sie daher nicht verstehen,<br />
dass wir gern untereinander bleiben<br />
möchten.<br />
Ich wünsch mir, dass sie unsere<br />
Seelen nicht allzu sehr verwunden.
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
BURGENLAND<br />
Nächster Hilferuf<br />
Es vergeht kaum noch ein Tag,<br />
an dem sich nicht zeigt, wie katastrophal<br />
sich die explodierenden<br />
Energiekosten auswirken. Zuletzt<br />
kam ein lauter Hilfeschrei von<br />
den burgenländischen Nahversorgern,<br />
berichtete FPÖ-Landeschef<br />
Alexander Petschnig: „<strong>Die</strong> Politik<br />
muss endlich schnell handeln. Zum<br />
einen steht hier die Versorgungssicherheit<br />
im ländlichen Raum auf<br />
dem Spiel, zum anderen natürlich<br />
auch Arbeitsplätze. Zudem stehen<br />
die Nahversorger für kurze Wege,<br />
was besonders die älteren Menschen<br />
schätzen.“<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Nein zu Asylquartieren<br />
Im Landtagsausschuss<br />
müssen<br />
die gesetzlichen<br />
Grundlagen zur<br />
Unterbringung<br />
für Asylanten<br />
geändert werden,<br />
weil die<br />
Bundesregierung<br />
die Migrationskrise verschla-<br />
M. Haimbuchner<br />
fen hat, kritisierte FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Manfred Haimbuchner:<br />
„Unsere Position dazu <strong>ist</strong> klar: Wir<br />
lehnen weitere Asylquartiere in<br />
Oberösterreich vehement ab.“<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Versorgungskollaps<br />
<strong>Österreichs</strong> Frächter gehen einhellig<br />
davon aus, dass demnächst<br />
der <strong>Die</strong>selzusatz „AdBlue“ ausgehen<br />
wird und ihre Lkw somit fahruntüchtig<br />
werden, warnte Niederösterreichs<br />
FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Reinhard Teufel: „Ein ‚Blue-Out‘<br />
hätte verheerende Auswirkungen<br />
auf die gesamte Versorgung des<br />
Landes.“ Es sei völlig unverständlich,<br />
dass die schwarz-grüne Bundesregierung<br />
dieses Problem völlig<br />
ignoriere und keinerlei Anstalten<br />
treffe, den damit heraufbeschworenen<br />
Kollaps des Warenverkehrs zu<br />
verhindern. Dabei wäre die Lösung<br />
des „AdBlue“-Problems denkbar<br />
einfach, erläuterte Teufel: „Klimamin<strong>ist</strong>erin“<br />
Gewessler müsse eine<br />
Notverordnung erlassen, die den<br />
Betrieb von Lkw auch ohne „Ad-<br />
Blue“ gestatte. „<strong>Die</strong> elektronische<br />
Blockade kann leicht herausprogrammiert<br />
werden“, erklärte Teufel.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
Im<br />
niederösterreichischen<br />
Landtag stimmten nur die<br />
Freiheitlichen für eine Entlastung<br />
der Bürger über die Aufhebung<br />
der CO2-Steuer.<br />
Foto: FPÖ Kärnten<br />
Nur die Freiheitlichen wollen die<br />
Niederösterreicher entlasten<br />
ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos stimmten gegen Aufhebung der CO2-Steuer<br />
Mit einem Antrag zur Aufhebung<br />
der CO2-Steuer zwangen<br />
Niederösterreichs Freiheitliche die<br />
anderen Parteien zu einem Offenbarungseid<br />
in Sachen Entlastung<br />
angesichts der von den steigenden<br />
Energiepreisen ausgehenden<br />
Preisexplosion.<br />
Entlastung? Nein, Danke!<br />
ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos haben<br />
sich bei einer namentlichen<br />
Abstimmung im Landtag gemeinsam<br />
gegen die Aufhebung der<br />
CO2-Steuer ausgesprochen. „Jetzt<br />
haben wir schwarz auf weiß, wer<br />
die Landsleute weiter belasten und<br />
wer sie entlasten will. <strong>Die</strong> FPÖ<br />
steht für Entlastung“, erklärte dazu<br />
FPÖ-Landeschef Udo Landbauer.<br />
KÄRNTEN<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Vorrang für die Kärntner!<br />
Darmann: SPÖ und ÖVP stehen<br />
für Kärnten-feindliche Politik.<br />
Foto: FPÖ Niederösterreich<br />
Landbauer: ÖVP, SPÖ und Neos gegen Aus für die CO2-Steuer!<br />
„Unsere Initiative für einen<br />
Asylstopp und einen Vorrang für<br />
die Kärntner Bevölkerung wurde<br />
im Kärntner Landtag von SPÖ<br />
und ÖVP eiskalt abgelehnt. Mit ihrer<br />
verantwortungslosen Politik der<br />
offenen Grenzen laden SPÖ und<br />
ÖVP die Last des Asyl-Chaos auf<br />
den Rücken der Kärntner Bevölkerung<br />
ab!“, empörte sich FPÖ-Klubobmann<br />
Gernot Darmann über die<br />
„Kärnten-feindliche Politik“ der<br />
beiden Landesregierungsparteien.<br />
Ein absoluter Asylstopp wäre<br />
jetzt die einzig richtige Lösung, um<br />
den ausufernden Sozialtourismus<br />
zum Erliegen zu bringen.<br />
Einzig die Freiheitlichen stünden<br />
angesichts des neuerlichen Massenansturms<br />
illegaler Einwanderer<br />
an der Seite der eigenen Bevölkerung.<br />
„SPÖ-Landeshauptmann<br />
Peter Kaiser lässt Asylwerber im<br />
Vier-Sterne-Hotel mit Sauna und<br />
Pool residieren, während es bei den<br />
Kärntnern langsam kalt wird in den<br />
Wohnungen“, kritisierte Darmann.<br />
SPÖ und ÖVP haben anscheinend<br />
keine Ahnung von den Sorgen und<br />
Nöten der eigenen Bevölkerung,<br />
die unter den massiven Preissteigerungen<br />
leiden. „Wir fordern SPÖ<br />
und ÖVP auf, endlich auf Kärnten<br />
zu schauen und Stopp zur ungebremsten<br />
Einwanderung zu sagen“,<br />
forderte der FPÖ-Klubobmann.<br />
Foto: FPÖ Tirol<br />
<strong>Die</strong> neue Massensteuer in Form<br />
einer CO2-Strafsteuer mache das<br />
Leben der ohnehion schon schwer<br />
geplagten Bürger noch teurer, kritisierte<br />
Landbauer und warnte:<br />
„<strong>Die</strong> politischen Verantwortungsträger<br />
steuern mit dieser Pre<strong>ist</strong>reiber-Steuer<br />
bewusst auf eine Sozialkrise<br />
zu, wie sie Österreich<br />
noch nie gesehen hat.“ Spätestens<br />
seit dieser Abstimmung wissen die<br />
Niederösterreicher, wer wirklich<br />
auf ihrer Seite steht und und wem<br />
ihr Schicksal so ziemlich egal <strong>ist</strong>.<br />
TIROL<br />
Markus Abwerzger<br />
SPÖ ließ sich über<br />
den Tisch ziehen<br />
„Georg mit der leeren Tasche<br />
und ohne Kompetenzen“, bemerkte<br />
der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Markus Abwerzger zu<br />
den Ergebnissen der Regierungsverhandlungen,<br />
bei denen sich<br />
SPÖ-Landeschef Georg Dornauer<br />
von der ÖVP über den Tisch ziehen<br />
lassen habe. Anstelle des anvisierten<br />
„Super-Ressorts“ habe sich<br />
Dornauer mit Wohnbauförderung<br />
und Sport abspeisen lassen, erklärte<br />
Abwerzger: „Damit <strong>ist</strong> klar, dass<br />
die krisengeschüttelte ÖVP nochmals<br />
alles gegeben hat, um ihr System<br />
wenigstens in Tirol über die<br />
Runden zu retten.“
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
Länder 13<br />
SALZBURG<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Marlene Svazek<br />
FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />
Foto: screenshot ORF<br />
RH-Kritik an Covid-Vergaben<br />
der Landesregierung<br />
Fehlende Transparenz bei der Bestellung von Masken, Tests und Co.<br />
Welche Firmen profitierten<br />
von den lukrativen Beschaffungsmaßnahmen,<br />
und warum<br />
wurde das Bundesvergabegesetz<br />
des Bundes ausgehebelt?<br />
Als „ausgesetzt“ oder „vollkommen<br />
umgangen“, kritisierte der<br />
Landesrechnungshof (LRH) den<br />
Umgang mit den Vergaberichtlinien<br />
der Landesregierung hinsichtlich<br />
der Covid-Vergaben und Anschaffungen<br />
aus dem Jahr 2020.<br />
„Der von den Freiheitlichen initiierte<br />
Prüfauftrag we<strong>ist</strong> jedenfalls<br />
grobe Mängel aus, die Aufklärung<br />
bedürfen“, betonte Landesparteiobfrau<br />
Marlene Svazek. So konnte<br />
beispielsweise die zuständige Abteilung<br />
weder Unterlagen, noch dokumentierte<br />
Entscheidungskriterien<br />
aushändigen, die zur Wahl der Laborle<strong>ist</strong>ungen<br />
geführt haben. <strong>Die</strong>s<br />
sei aber nur eines von zahlreichen<br />
Beispielen, so Svazek: „Unser Anfangsverdacht,<br />
dass hier nicht nach<br />
regulären Maßstäben gehandelt und<br />
Aufträge nicht nachvollziehbar vergeben<br />
wurden, verhärtet sich.“<br />
Chaos in der Führung<br />
Darüber hinaus kritisierte der<br />
Rechnungshof, dass das Personal,<br />
das für die Beschaffungsprozesse<br />
Klausur zur Herbstarbeit<br />
Der Landtagsklub der Vorarlberger<br />
Freiheitlichen hat in seiner<br />
Klubklausur die politischen<br />
Schwerpunkte für die Landtagsarbeit<br />
festgelegt: die massive Teuerungswelle<br />
und die explodierenden<br />
Asylwerber-Zahlen.<br />
„Gerade in schwierigen Zeiten<br />
<strong>ist</strong> es Aufgabe für die Politik im<br />
Land, für die Vorarlberger da zu<br />
sein und alles zu tun, um ihnen das<br />
Leben zu erleichtern, anstatt sie<br />
immer noch weiter zu belasten“,<br />
erklärte FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Chr<strong>ist</strong>of Bitschi die Forderung<br />
Wie auch auf Bundesebene haben Schwarz-Grün<br />
auch in Salzburg bei der Vergabe der Corona-Beschaffungen<br />
die Vergaberichtlinien ignoriert.<br />
nach einer „gerechten Entlastung“<br />
über Hilfs- und Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
der Landesregierung. Steuerliche<br />
Mehreinnahmen aufgrund<br />
der Mehrbelastungen müssten den<br />
Bürgern zurückgegeben werden.<br />
Angesichts der aktuell explodierenden<br />
Asylwerber-Zahlen setzen<br />
sich die Freiheitlichen zudem für<br />
einen Asyl-Aufnahmestopp in Vorarlberg<br />
ein. „Klar <strong>ist</strong>: Das Boot<br />
<strong>ist</strong> längst voll. <strong>Die</strong> illegale Massenmigration<br />
in unser Land muss<br />
endlich gestoppt werden“, betonte<br />
Vorarlbergs FPÖ-Landesobmann.<br />
verantwortlich gewesen <strong>ist</strong>, nicht<br />
über die notwendige Ausbildung<br />
verfügt. „<strong>Die</strong> Beschaffung war weder<br />
klar geregelt, noch gab es ein<br />
entsprechendes, internes Kontrollsystem“,<br />
erkannte Svazek darin ein<br />
Mosaik des Scheiterns.<br />
„Auf anfängliches Corona-Chaos<br />
zu verweisen und nur Kommunikation<br />
oder klare Handlungskompetenzen<br />
zu kritisieren, genügt hier<br />
nicht mehr. Das Problem lag eindeutig<br />
in der Führung“, fasste sie<br />
das Zeugnis des Landesrechnungshofes<br />
zusammen und fordert die<br />
Landesregierung auf, den Empfehlungen<br />
der Prüfer Folge zu le<strong>ist</strong>en.<br />
VORARLBERG<br />
Bitschi: Wir lassen die Bürger bei<br />
Asyl und Teuerung nicht im Stich.<br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
Also bis zur Teuerungslawine<br />
hat es den Anschein gemacht,<br />
als ob die Krisen bewusst durch<br />
das Land geführt werden, um von<br />
den Schandtaten und Vorwürfen<br />
gegen die <strong>Volkspartei</strong> abzulenken.<br />
Seit der Asylkrise und den<br />
Schmid-Protokollen könnte man<br />
den Eindruck gewinnen, es läuft<br />
eher umgekehrt.<br />
Schubumkehr<br />
Gehen wir zurück ins Jahr<br />
2015. Wir erinnern uns. Es war<br />
jene Zeit, die durch schreckliche<br />
Bilder an Bahnhöfen, dem<br />
Grenzversagen und Behelfsquartiere<br />
entlang der schönen Straßen<br />
Salzburgs geprägt war. Es war<br />
aber auch die Zeit der Verzweiflung<br />
der Menschen, die schmerzhaft<br />
einsehen mussten, dass die<br />
große Koalition nicht die großen<br />
Fragen der Österreicherinnen und<br />
Österreicher lösen kann.<br />
Deshalb wurde unter schwarzer<br />
Akribie und dem Drehbuch<br />
der alten Landeshauptmänner<br />
ein türkiser Farbtupfer erfunden,<br />
der sich bald später schon als<br />
Schandfleck herausstellen sollte.<br />
Neben gebrochenen Versprechen<br />
und kilometerlangen Akten<br />
der WKStA blieb nicht viel über.<br />
<strong>Die</strong> Asylzahlen sind auf Rekordniveau<br />
und langsam schleicht sich<br />
der Verdacht ein, dass es vielleicht<br />
doch nicht die ÖVP war, die das<br />
Asyldrama in den Jahren 2018<br />
und 2019 stoppen konnte.<br />
Dass man mit dieser miserablen<br />
Bilanz nicht leben möchte,<br />
<strong>ist</strong> verständlich. Und selbst der<br />
treueste Kurz-Landeshauptmann<br />
Haslauer leugnet sein türkises<br />
Faible bereits medial.<br />
Und das nur, um vom Offensichtlichen<br />
abzulenken: Mit der<br />
ÖVP gibt es Krisen. Wir Freiheitlichen<br />
sorgen für eine Schubumkehr.
Von Daniel Bischof<br />
er Nationalfeiertag war in<br />
den vergangenen Jahren<br />
stets einer der wenigen<br />
Tage, an denen das Bundesheer<br />
im Rampenlicht stand. Ansonsten<br />
spielte das Militär, abgesehen von<br />
Katastrophen- und Ass<strong>ist</strong>enzeinsätzen,<br />
im politischen und medialen<br />
Diskurs eine Nebenro le.<br />
Wenn eine Diskussion losbrach,<br />
drehte sie sich me<strong>ist</strong> darum, wie<br />
unterfinanziert das Heer sei.<br />
<strong>Die</strong> heurige Le<strong>ist</strong>ungsschau<br />
des Bundesheeres am Mi twoch<br />
am Wiener Heldenplatz steht unter<br />
anderen Vorzeichen. Der Ukraine-Krieg<br />
hat das österreichische<br />
Militär stärker ins ö fentliche Bewusstsein<br />
gerückt. Plötzlich war<br />
möglich, was jahrelang undenkbar<br />
war: Das Militär erhält eine<br />
Finanzspritze – un das noch dazu<br />
unter einer Koalition mit grüner<br />
Regierungsbeteiligung. 2023<br />
sind es 680 Mi lionen Euro mehr<br />
als heuer, bis 2027 so l der Etat<br />
noch einmal kräftig ansteigen.<br />
Auch medial war das Militär<br />
deutlich präsenter als in den Vorjahren.<br />
Bundesheer-Experten waren<br />
gerade zu Kriegsbeginn Dauergäste<br />
in den Fernsehstudios<br />
und Radiosendungen. Oberst Markus<br />
Reisner wurde mit seinen<br />
mi lionenfach geschauten Erklärvideos<br />
gar zum Youtube-Star.<br />
Weit weniger Bewegun gab es<br />
seit Kriegsbeginn bei <strong>Österreichs</strong><br />
Sicherheitspolitik. Während andere<br />
EU-Staaten ausführlich ihre<br />
Ro le in der europäischen Sicherheitsarchitektur<br />
und ihre sicherheitspolitische<br />
Ausrichtung analysierten,<br />
blieb eine solche Analyse<br />
in Österreich aus. „Österreic hat<br />
eigentlich keine Sicherheitspolitik“,<br />
sagt der ehemalige Bundesheer-Stratege<br />
Gustav Gustenau<br />
zur „Wiener Zeitung“.<br />
„2013 war die Lage noch<br />
komple t anders“<br />
Sinnbild für den Sti lstand <strong>ist</strong> die<br />
„Österreichische Sicherheitsstrategie“.<br />
Sie wurde im Nationalrat<br />
2013 von SPÖ, ÖVP, FPÖ und<br />
Team Stronach angenommen und<br />
<strong>ist</strong> bis heute „das zentrale nationale<br />
sicherheitspolitische Grundlagendokument“,<br />
wie es auf der<br />
Homepage des Innenmin<strong>ist</strong>eriums<br />
heißt. Gustenau hat an der<br />
Erste lung der Strategie mitgearbeitet.<br />
Sie sei nun nicht nur veraltet,<br />
sagt der Brigadier im Ruhestand:<br />
„Dass das noch gültig <strong>ist</strong>,<br />
geht nicht.“ Auch sei die Sicherheitsstrategie<br />
in wesentlichen Teilen<br />
nicht umgesetzt worden.<br />
„2013 war die Lage noch komple<br />
t anders“, sagt Gustenau. Damals<br />
sei nicht entschieden gewesen,<br />
wohin sich Russland entwickle.<br />
Es habe in Österreich und<br />
Deutschland noch die Annahme<br />
und Ho fnung gegeben, dass<br />
Russland ein Partner des Westens<br />
Das Bundesheer hat sich am Montag<br />
anlässlich des Nationalfeiertags<br />
am 26. Oktober bereits mit<br />
Panzern und Hubschraubern auf<br />
dem Heldenplatz in Ste lung gebracht.<br />
Wie vor Corona-Zeiten bietet<br />
das Militär heuer nach zwei<br />
mageren Jahren für seine Le<strong>ist</strong>ungsschau<br />
a les auf, was es hat.<br />
Montagmi tag landeten drei Hubschrauber<br />
mi ten auf dem Heldenplatz.<br />
Am Nationalfeiertag werden<br />
dann die Türen im angrenzenden<br />
Regierungsviertel und im Aus-<br />
Bei sicherheitspolitischen<br />
Entscheidungen hängt<br />
Österreich in der Luft.<br />
Foto: apa / Georg Hochmuth<br />
werden könne: „Das Establishment<br />
war ganz auf die Kooperation<br />
mit Russland eingeste lt“, so<br />
Gustenau. Demnach wird Russland<br />
in der Strategi ein „wesentlicher<br />
Partner“ <strong>Österreichs</strong> genannt.<br />
„<strong>Die</strong> Folgen des früheren<br />
Ost-West-Konflikts bestimmen<br />
nicht mehr wie bisher die sicherheitspolitische<br />
Agenda“, heißt es.<br />
Staub hat die Strategie auch<br />
anderswo angesetzt. <strong>Die</strong> Passage,<br />
wonach die „europäischen Staaten<br />
erstmals in der Geschichte die<br />
Chance auf eine selbstbestimmte,<br />
dauerhafte gemeinsame Zukunft<br />
in einem Raum des Friedens, der<br />
Freiheit, der Sicherheit und des<br />
Rechts“ haben, wirkt angesichts<br />
des Ukraine-Kriegs antiquiert.<br />
Und auch die Konfrontation zwischen<br />
der EU und China wird in<br />
der Strategie nicht abgebildet, tatsächlich<br />
wird China in dem Dokument<br />
mit keinem Wort erwähnt.<br />
Als Konzept für die österreichische<br />
Sicherheitspolitik wird in<br />
der Strategie die „umfassende Sicherheitsvorsorge“<br />
festgeschrieben.<br />
Sie zielt darauf ab, den Staat<br />
weichquartier des Parlaments in<br />
der Hofburg geö fnet. Erstmals<br />
nicht unbeschränkt o fen <strong>ist</strong> die<br />
Präsidentschaftskanzlei in der<br />
Hofburg. Nur „Repräsentanten<br />
und Repräsentantinnen der Zivilgese<br />
lschaft“ seien diesmal eingeladen,<br />
heißt es aus dieser – konkret<br />
Mitarbeiter des Roten Kreuzes,<br />
der Feuerwehr sowie Altenpflegerinnen,<br />
Elementarpädagogen<br />
und Krankenhauspersonal.<br />
Sie können Bundespräsident Alexander<br />
Van der Be len an seinem<br />
Arbeitsplatz besuchen und sich<br />
in seiner Gesamtheit auf Krisen<br />
und Szenarien vorzubereiten und<br />
resilienter zu machen. <strong>Die</strong> Sicherheitspolitik<br />
so l nicht in ein<br />
Klein-Klein aufgeteilt werden, wo<br />
jedes Min<strong>ist</strong>erium sein eigenes<br />
Süppchen kocht.<br />
„Das <strong>ist</strong> nur<br />
Stückwerk“<br />
„Es braucht eine gesamtstaatliche<br />
Klammer und Steuerung dieser<br />
Prozesse“, sagt Gustenau. Da sei<br />
derzeit nicht der Fa l. Es gebe nur<br />
Teilstrategien einzelner Min<strong>ist</strong>erien,<br />
etwa des Bundesheers im Falle<br />
eines Blackouts oder eines Cyber-Angri<br />
fes: „Das <strong>ist</strong> nur Stückwerk.“<br />
Instrumente, Analysen<br />
und Übungen auf der gesamtstaatlichen<br />
Ebene würden hingegen<br />
fehlen.<br />
Bis heute geb es kein gesamtstaatliches<br />
Risiko- und Lagebild<br />
für Österreich, bemängelt Gustenau.<br />
Das „Risikobild 2030“ des<br />
Bundesheeres sei für die militärstrategischen<br />
Planungen des Militärs<br />
gedacht: „Man müsste so etwas<br />
für a le Min<strong>ist</strong>erien machen.“<br />
mit ihm über ihre aktue le Situation<br />
und ihren Lebens- und Arbeitsa<br />
ltag austauschen.<br />
Sicherheitsfest der Stadt<br />
Der Tag selbst beginn traditione l<br />
mit Kranzniederlegungen durch<br />
Bundespräsident Alexander Van<br />
der Be len und die Regierung. Danach<br />
finden die Großangelobung<br />
de rund 1.000 Rekruten auf dem<br />
Heldenplatz und ein Überflug mit<br />
zwei Eurofightern und einer C-<br />
130 Hercules sta t. Das Bundesheer<br />
präsentiert sich auch auf<br />
Ebenso mangle es an einem gesamtstaatlichen<br />
Lagezentrum, in<br />
dem sämtliche Risiken und Szenerien<br />
für Österreich laufend analysiert<br />
werden, sagt der Ex-Bundesheer-Stratege.<br />
Der Mangel an Instrumenten,<br />
Analysen und Krisenvorbereitung<br />
führe dazu, dass unklar sei, welches<br />
Ressort wofür zuständig sei,<br />
etwa bei der Cyber-Abwehr:<br />
„Denn auch dafür bräuchte man<br />
einen gesamtstaatlichen Konsens.“<br />
Aber auch fundierte politische<br />
Deba ten über Sicherheitsund<br />
Verteidigungspolitik würden<br />
so verunmöglicht werden.<br />
So müsste das Streitkräfteprofil,<br />
das festlegt, wohin sich das<br />
Militär entwickeln so l, „politisch<br />
aus dem Parlament heraus beschlossen<br />
werden“, sagt Gustenau.<br />
Das Profil wurde aber von<br />
Verteidigungsmin<strong>ist</strong>erin Klaudia<br />
Tanner (ÖVP) im März 2021 nach<br />
Vorlage durch den Generalstab<br />
ausgewählt: „<strong>Die</strong>se Entscheidung<br />
so lte eigentlich nicht die Verteidigungsmin<strong>ist</strong>erin<br />
tre fen.“ Dem<br />
zwei weiteren Plätzen: Am Hof<br />
werden die Auslandseinsätze und<br />
beim Burgtheater Katastrophenhilfe<br />
und ABC-Einheiten vorgeste<br />
lt. Darüber hinaus findet auf<br />
dem Rathausplatz das Sicherheitsfest<br />
der Stadt Wien sta t.<br />
Nach Min<strong>ist</strong>errat und Kranzniederlegung<br />
können von 12 bis<br />
16.30 Uhr Interessierte die Repräsentationsräumlichkeiten<br />
des<br />
Bundeskanzleramts in Gruppen<br />
besichtigen. Das Innenmin<strong>ist</strong>erium<br />
begeht einen „Tag der Polizei<br />
am Nationalfeiertag“: Den ganzen<br />
Generalstab im Bundesheer könne<br />
man die Versäumnisse nicht<br />
anlasten: „Der le<strong>ist</strong>et gute Arbeit.“<br />
Doch müsse die Politik in die<br />
Gänge kommen, mahnt Gustenau.<br />
„Es müssen gesamtstaatlich analytische<br />
und planerische Fähigkeiten<br />
gescha fen werden, damit<br />
man kurzfr<strong>ist</strong>ig reagieren kann.“<br />
Denn wer keine fundierte Sicherheitspolitik<br />
beschließen könne,<br />
sei nicht handlungsfähig.<br />
Analyse<br />
notwendig<br />
Weiters dürfe die Politik nicht<br />
versuchen, Deba ten zu verhindern<br />
– etwa zur Neutralität. Der<br />
Ukraine-Krieg habe eine ganz klare<br />
verteidigungspolitische Verlagerung<br />
hin zur Nato und weg von<br />
der EU bewirkt, sagt Gustenau.<br />
„Daher müssen auch Fragen zum<br />
Verhältnis <strong>Österreichs</strong> zur Nato<br />
zulässig sein.“ Es müsse gefragt<br />
werden: „Was <strong>ist</strong> der Preis eines<br />
Nato-Beitri ts, was kostet, was<br />
nützt er? Man kann dann ja der<br />
Meinung sein, dass es keinen Beitri<br />
t geben so l. Aber das muss<br />
analytisch aufbereitet werden.“ ■<br />
Tag über können sich Bürgerinnen<br />
und Bürger auf dem Minoritenplatz<br />
über die Aufgabenfelder<br />
der Polize informieren.<br />
Der Verfassungsgerichtshof auf<br />
der Freyung <strong>ist</strong> von 13 bis 17 Uhr<br />
für die Ö fentlichkeit zugänglich.<br />
Fragen wird unter anderen auch<br />
Präsident Chr<strong>ist</strong>oph Grabenwarter<br />
beantworten.<br />
<strong>Die</strong> Ansprache des Bundespräsidenten<br />
zum Nationalfeiertag<br />
wird im Rahmen einer Sondersendung<br />
des ORF ab 19.47 Uhr ausgestrahlt.<br />
■ (apa/temp)<br />
Foto: Harald Dostal<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Michael Jungwirth<br />
@MichelJungwirth<br />
Seltener türkis-grüner Paarlauf.<br />
<strong>Die</strong> Grünen argumentieren, sie<br />
müssen in der Regierung bleiben,<br />
um grünen Ideen weiterhin bei<br />
Klima-, Transparenz-, Energiepolitik<br />
umzusetzen. ÖVP argumentiert,<br />
die Leute erwarten sich,<br />
dass der Kanzler mit ruhiger Hand<br />
das Land durch Krise führt.<br />
MDanninger<br />
@@michdanninger<br />
Vielleicht gab es ja die zwei von<br />
Thomas #Schmid genannten<br />
Steuerprüfungen (beim Alois<br />
Mock-Institut sowie bei der „Erwin-Pröll-Stiftung“)<br />
ja deswegen<br />
nicht, WEIL Wolfgang #Sobotka<br />
intervenierte.<br />
GEFÄLLT MIR<br />
21. Okt. 2022 17:58<br />
Dafür gibt es einen Ausdruck<br />
aus der Psychologie: das Stockholm-Syndrom.<br />
23. Okt. 2022 22:45<br />
Bei der ÖVP auch nur so was<br />
ähnliches wie Logik zu vermuten,<br />
<strong>ist</strong> schon ziemlich realitätsfremd.<br />
TELEGRAM<br />
Herbert Kickl<br />
25. Oktober 2022<br />
Am Nationalfeiertag wird sich<br />
das Österreichische Bundesheer<br />
im Rahmen einer Le<strong>ist</strong>ungsschau<br />
der Bevölkerung präsentieren.<br />
Parallel dazu lädt der ÖVP-Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
am Minoritenplatz zum<br />
„Tag der Polizei“...<br />
2.153 Personen gefällt das.<br />
Der Innenmin<strong>ist</strong>er <strong>ist</strong> halt nur ein<br />
schwarzer „PR-Spezial<strong>ist</strong>“.<br />
Privatsender fühlen sich beim<br />
Medienpaket übergangen<br />
Mehr geförderte „Freiheiten“ für den ORF auf Kosten der Privaten<br />
Printmedien und ORF werden<br />
im Medienpaket der Bundesregierung<br />
zum Nachteil der privaten<br />
Radio- und TV-Sender bevorzugt.<br />
Vergangene Woche verkündete<br />
ÖVP-Medienmin<strong>ist</strong>erin Susanne<br />
Raab das schwarz-grüne Medienpaket.<br />
Während es für die Printmedien<br />
eine Journalismusförderung<br />
gibt, gehen Radio- und TV-Sender<br />
leer aus. Der Verein der österreichischen<br />
Privatsender (VÖP) sparte<br />
daher nicht mit Kritik.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Mehr Geld allein fürs Heer <strong>ist</strong><br />
zu wenig, wenn es keine bzw. nur<br />
eine veraltete Sicherheitsstrategie<br />
gibt, die auch nur teilweise<br />
umgesetzt wurde. So<br />
erhält die FPÖ-Forderung<br />
nach einer<br />
neuen umfassenden<br />
Sicherheitsstrategie<br />
prominiente Unterstützung<br />
durch den<br />
Was leidet der ORF doch an<br />
Girogia Meloni, der Siegerin der<br />
italienischen Parlamentswahlen<br />
vor knapp vier Wochen.<br />
Da wird zum ersten Mal eine<br />
Frau Regierungschefin in Italien,<br />
aber statt Jubel und Vorschußlorbeeren<br />
– wie sonst aus der Links-Femin<strong>ist</strong>en-Fraktion<br />
des ORF zu Politikerinnen<br />
– gibt es Geraune und<br />
Kritik. Das begann in der „ZIB1“<br />
am Samstag schon bei der Einleitung<br />
des Berichts zur Angelobung:<br />
„Von Rechtsaußen an die Spitze.“<br />
Auf ORF-On legte die Femin<strong>ist</strong>en-Brigade<br />
nach: Meloni bestehe<br />
auf dem männlichen Titel „Premiermin<strong>ist</strong>er“.<br />
Wie kann sie nur<br />
das eigene Geschlecht, oder besser<br />
8<br />
D<br />
POLITIK Di./Mi., 25./26. Oktober 2022<br />
„Österreich hat eigentlich<br />
keine Sicherheitspolitik“<br />
Durch den Ukraine-Krieg <strong>ist</strong> das Bundesheer in den öffentlichen Fokus gerückt. In <strong>Österreichs</strong><br />
Sicherheitspolitik herrscht hingegen Stillstand, führt Ex-Bundesheer-Stratege Gustenau aus.<br />
Bundesheer für Nationalfeiertag bereits in Stellung gebracht<br />
Seit Montag stehen drei Hubschrauber auf dem Heldenplatz – der Mittwoch beginn traditione l mit Kranzniederlegungen.<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
Seite 22 ŝ <strong>Die</strong>nstag, 25. Oktober 2022<br />
Klaus Luger,<br />
Wolfgang<br />
Hattmannsdorfer<br />
und<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Mader<br />
blättern in der<br />
neuen „Fachkräftestrategie<br />
Pflege“. Nun<br />
gilt es, sie auch<br />
so intensiv wie<br />
möglich umzusetzen.<br />
I<br />
<strong>Die</strong> Privtasender werden von der Regierung links liegen gelassen.<br />
Vergessene Privatsender<br />
Leider wurde bisher keine gattungsneutrale,<br />
marktgerechte Vergabe<br />
der Gelder festgeschrieben,<br />
so wie bei jeder privatwirtschaftlichen<br />
Kampagne üblich“, erklärte<br />
VÖP-Präsident Chr<strong>ist</strong>ian Stögmüller<br />
gegenüber dem Brancheninfodienst<br />
„medianet“. <strong>Die</strong> derzeitige<br />
Marktsituation, der Wettbewerb mit<br />
dem ORF und den digitalen Giganten<br />
sowie die extremen Verwerfungen<br />
im Werbemarkt und die Kostenentwicklung<br />
verlangten nach<br />
raschen Hilfen der Bundesregierung,<br />
kritisierte Stögmüller: „Der<br />
angekündigte neue Fördertopf soll<br />
nur einem Teil des Medienmarkts<br />
zugutekommen, nämlich Print-Verlagen<br />
und Online-Textangeboten.<br />
Ohne Kehrtwende bald<br />
3000 leere Pflegebetten<br />
50 Verbesserungsmaßnahmen für Beschäftigte in Altenheimen<br />
sowie mobiler Hilfe und für einen größeren Nachwuchs-Schub.<br />
mmer mehr Pflegeplätze<br />
in Oberösterreichs<br />
Altenheimen, vor a lem<br />
außerhalb des Zentralraums,<br />
stehen wegen Personalmangels<br />
leer. Aktue l<br />
sind es 1160 und der Anstieg<br />
droht exponentie l zu<br />
werden: „Wird jetzt nicht<br />
entgegengewirkt, droht der<br />
Leerstand in den kommenden<br />
Jahren auf 3000 und<br />
mehr Plätze zu wachsen“,<br />
so die Diagnose. Zugleich<br />
steigt ja die Zahl pflegebedürftiger<br />
Menschen weiter<br />
an, bis 2030 um knapp 20<br />
Prozent auf etwa 87.000<br />
Menschen! Wo so len viele<br />
davon dann hin?<br />
Hier so l die oberösterreichische<br />
„Fachkräftestrategie<br />
Pflege“ Entlastung<br />
bringen. Sie besteht<br />
aus „50 Maßnahmen für<br />
ein würdevo les Altern in<br />
Oberösterreich“, die Sozia<br />
landesrat Wolfgang<br />
Hattmannsdorfer (ÖVP),<br />
der Städtebundpräsident<br />
Klaus Luger (SPÖ) und<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Mader (ÖVP)<br />
am Montag präsentiert haben.<br />
„Wir werden damit<br />
nicht die heile Welt in der<br />
OBERÖSTERREICH <strong>Die</strong>nstag, 25. Oktober 2022 OBERÖSTERREICH<br />
ŝ Seite 23<br />
OB DER ENNS<br />
Bekommt wer Appetit auf mehr?<br />
Ursprünglich waren es<br />
1500 Vorschläge und<br />
Ideen aus der Pflegepraxis.<br />
<strong>Die</strong> wurden auf 50<br />
Maßnahmen eingedampft,<br />
mit deren Umsetzung<br />
– vereinzelt –<br />
schon begonnen wurde.<br />
Siehe Pflegestipendium.<br />
<strong>Die</strong>ser lange Arbeits-<br />
Selbstauftrag an die Politik<br />
und an die Träger der<br />
Altenhilfe zeigt: <strong>Die</strong> eine<br />
große Maßnahme, die die<br />
Probleme sofort löst, gibt<br />
es nicht. Andererseits: 70<br />
Prozent der Altenpfleger<br />
arbeiten Teilzeit. Verbessert<br />
man ihre Arbeitsbedingungen<br />
wirklich, dann<br />
bekommen sie womöglich<br />
Appetit auf mehr.<br />
Und das wäre schon eine<br />
große Entlastung.<br />
WERNER<br />
PÖCHINGER<br />
Pflege herbeiführen können.<br />
Aber wir wo len unser<br />
redliches Bemühen zeigen,<br />
das Mögliche zu ermöglichen“,<br />
so das Trio.<br />
Wir können hier nicht<br />
jede Maßnahme aufzählen.<br />
Im Gesamtbild so len<br />
bestehende Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter entlastet<br />
werden, neue Fachkräfte<br />
gewonnen werden,<br />
Ausbildung und Personalentwicklung<br />
so len moderner<br />
und flexibler, Führungskräfte<br />
so len gestärkt<br />
werden und Innovationen<br />
sowie Digitalisierung sollen<br />
einen höheren Ste lenwert<br />
bekommen. Auch von<br />
besseren Verdienstmöglichkeiten<br />
<strong>ist</strong> die Rede.<br />
<strong>Die</strong> diversen politischen<br />
Reaktionen sind vorläufig<br />
mal unter „abwartend<br />
positiv“ einzustufen. pö<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
D<br />
ie journal<strong>ist</strong>ischen Andeutungen<br />
in der<br />
Sonntags-„Krone“ haben<br />
sich bewahrheitet: JKU-<br />
Rektor Meinhard Lukas hat<br />
sich sozusagen „last minute“<br />
(die Bewerbungsfr<strong>ist</strong> endete<br />
am Montag) um den Job des<br />
Gründungspräsidenten der<br />
neuen Technischen Uni in<br />
Linz beworben, die nun Institute<br />
of Digital Sciences<br />
Austria (IDSA) heißt. Das<br />
bedeutet auch, dass er nach<br />
30. September 2023 nicht<br />
mehr für eine dritte Periode<br />
als Rektor der Kepler Uni<br />
zur Verfügung steht.<br />
Vielfalt braucht auch<br />
einmal Abwechslung<br />
Lukas wirbt auch selber für<br />
den Wechsel: „Wir verstehen<br />
uns zu Recht als Universität<br />
der Vielfalt, die sich<br />
selbst stets weiterentwickelt.<br />
Dann <strong>ist</strong> aber – so wie in der<br />
Vergangenheit – ein Führungswechsel<br />
nach zwei Perioden<br />
nur konsequent“,<br />
sagt er am Montag in einer<br />
Videobotschaft an die Ko legen<br />
und Mitarbeiter an seiner<br />
Universität.<br />
<strong>Die</strong>ser Verzicht auf eine<br />
dritte Periode eröffne ihm<br />
die attraktive Möglichkeit,<br />
sich um die „Option des<br />
Aufbaus einer neuen, international<br />
systembildenden<br />
ehemaligen Bundesheer-Strategen<br />
Gustav<br />
Gustenau in der „Wiener<br />
Zeitung“. Es fehle eine<br />
„umfassende Sicherheits-<br />
B<br />
ei einem Blackout, also<br />
einem mehrtägigen großflächigen<br />
Stromausfa l,<br />
kommt den Gemeinden eine<br />
große Bedeutung zu. Hier<br />
könne noch eine effektive<br />
Hilfe vorbereitet und organisiert<br />
werden, wenn die technische<br />
Kommunikation ausfä<br />
lt, sagt der für die Gemeindeaufsicht<br />
zuständige LH-<br />
Ste lvertreter Manfred<br />
Haimbuchner (FPÖ).<br />
Ab sofort können sich die<br />
Kommunen quasi spielerisch<br />
auf das Katastrophenszenario<br />
vorbereiten – mit dem<br />
Brettspiel „Neustart“, das<br />
Haimbuchner am Montag<br />
gemeinsam mit Blackout-<br />
Experte Herbert Saurugg<br />
präsentierte. Jede Gemeinde<br />
in OÖ bekomme demnächst<br />
das Simulations-Spiel zuge-<br />
Neue Uni bekommt Gesicht<br />
JKU-Rektor Meinhard Lukas bewirbt sich als Gründungspräsident für die geplante Hochburg<br />
der Digitalisierung. Damit kann an der Linzer Kepler Uni auch eine neue Ära beginnen.<br />
Flott geht’s weiter mit dem<br />
Ausbau der JKU: Für das „House of<br />
Schools“ (Visualisierung) <strong>ist</strong> gerade<br />
Baubeginn, hier wird einmal die<br />
Business School einziehen.<br />
Fotos: querkraft, patricia bagienski, Horst Einöder<br />
Universität“ zu bemühen.<br />
Der Gründungspräsident für<br />
vier Jahre wird vom neunköpfigen<br />
Gründungskonvent<br />
mit einfacher Mehrheit<br />
beste lt werden, weshalb Lukas’<br />
Kür kein Problem sein<br />
dürfte – auch wenn die sonstige<br />
Bewerberlage noch<br />
Wenn die Gemeinde<br />
Blackout spielt<br />
nicht einsehbar <strong>ist</strong>. Doch<br />
Lukas hätte noch eine zweite<br />
Möglichkeit, di er in seiner<br />
Videobotschaft selbst auch<br />
als reizvo l anspricht: die<br />
Rückkehr auf seinen Lehrstuhl<br />
für Zivilrecht an der<br />
JKU, den er vor acht Jahren<br />
für das Rektorat verlassen<br />
Mit einem Brettspiel können Ortschefs<br />
und Einsatzkräfte Szenarien erproben.<br />
Fotos: Chr<strong>ist</strong>ian Ortner, Gese lschaft für Krisenvorsorge<br />
schickt. Gespielt werden so l<br />
es von jenen Akteuren, die<br />
auch im Ernstfa l die Fäden<br />
ziehen: Bürgerme<strong>ist</strong>er, Bauhofleiter,<br />
Polizei, Feuerwehr<br />
und Rettung.<br />
Grundidee der Simulation:<br />
Anhand einer Kleinstadt<br />
werden sieben Tage lang Szenarien<br />
eingespielt, die real<strong>ist</strong>ischerweise<br />
eintreten könnten.<br />
Mit jedem Tag nehmen<br />
die Ressourcen ab, dennoch<br />
müssen a le Stadtviertel immer<br />
ausreichend versorgt<br />
werden.<br />
„Es geht nicht ums Spielen“,<br />
ste lt Saurugg klar,<br />
„sondern um ein Trainingswerkzeug<br />
für kommunale<br />
Krisenstäbe“. Haimbuchner<br />
hält das Spiel für geeignet,<br />
sich „rechtzeitig mit der<br />
komplexen Materie Blackout-Vorsorge<br />
vertraut zu machen“.<br />
Laut Saurugg <strong>ist</strong> auch<br />
eine Digital-Variante des<br />
Brettspiels angedacht. CO<br />
vorsorge“<br />
mit gesamtstaatlicher<br />
Steuerung, bemängelt<br />
Gustenau, wie schon<br />
die FPÖ zuvor.<br />
Wenn die Vorsorge<br />
fehlt und der Katastrophenfall,<br />
ein<br />
GISBÄRS TV-NOTIZ<br />
den linken Verbalfeminismus verleugnen?<br />
So richtig aufgeputscht von<br />
seiner anscheinend als gelungen<br />
betrachteten Einleitung legte<br />
der „ZIB“-Moderator dann noch<br />
nach: „Italien zuerst, aber trotzdem<br />
seriös, scheint das Motto der<br />
Regierung zu sein.“<br />
Seit dem 1. Oktober 2015 <strong>ist</strong> der Zivilrechtler<br />
Meinhard Lukas Rektor der Linzer Kepler-Uni.<br />
Das <strong>ist</strong> keine ausgewogene Förderung<br />
des Medienmarkts und führt<br />
zu einer weiteren Verzerrung des<br />
Wettbewerbs. Es sollen doch gerade<br />
die Vielfalt der Medien und qualitative<br />
Inhalte gefördert werden.<br />
Zum Vergleich: Der Privatrundfunkfonds<br />
für qualitative Inhalte<br />
im privaten Rundfunk erhält derzeit<br />
bis zu 20 Millionen Euro jährlich.<br />
Das sind drei Prozent der GIS-Einnahmen<br />
des ORF.<br />
hat: „Ich verhehle nicht,<br />
dass mir in den letzten Jahren<br />
der direkte Kontakt mit<br />
den Studierenden im Hörsaal<br />
und der rechtswissenschaftliche<br />
Diskurs wirklich<br />
abgegangen sind.“ Wie auch<br />
immer, beides wird er nicht<br />
werden können, Gründungspräsident<br />
der neuen Uni und<br />
Zivilrechtsprofessor.<br />
2023/24 geht’s am IDSA<br />
mit Doktoratsstudien los.<br />
Bis zum Jahr 2030/31 so l<br />
die Neugründung 5000 Studierende<br />
und bis 2036/37 etwa<br />
150 Professorinnen und<br />
Professoren haben. pö<br />
Blackout, eintritt, was<br />
<strong>ist</strong> dann zu tun? Dafür<br />
hat der für die Gemeindeaufsicht<br />
zuständige<br />
LH-Stellvertreter<br />
Manfred Haimbuchner zusammen<br />
mit dem Krisenvorsorgeexperten<br />
Herbert Saurugg das Brettspiel<br />
„Neustart“ vorgestellt, berichtet<br />
die „Kronen Zeitung“. Ortschefs<br />
und Einsatzkräfte können darin alle<br />
Szenarien durchspielen und sich so<br />
auf den Ernstfall vorbereiten.<br />
Schaut bunt und lustig aus, hat aber<br />
einen ernsten Hintergrund: Das<br />
Brettspiel „Neustart“ dient<br />
Gemeinden zur Blackout-Vorsorge.<br />
Doch so richtig tief in die linke<br />
journal<strong>ist</strong>ische Moralheuchelei<br />
ließ die Korrespondentin bei<br />
ihrer Verunglimpfung von Silvio<br />
Berlusconi blicken: Der sei schon<br />
so dement, dass er manchmal gar<br />
nicht mehr wisse, was er sage.<br />
<strong>Die</strong> immer auffälligeren „ge<strong>ist</strong>igen<br />
Aussetzer“ von US-Präsident<br />
Joe Biden hat bisher noch kein<br />
ORF-Journal<strong>ist</strong> auch nur anzusprechen<br />
gewagt. Als Demokrat <strong>ist</strong><br />
er ja ein Linker, also ein Guter.<br />
Danke ORF, in fast sechs Minuten<br />
„ZIB1“ die ganze linke<br />
Heuchelei offengelegt – aber kein<br />
einziges Wort zum Regierungsprogramm<br />
der Frau „Premiermin<strong>ist</strong>er“<br />
verloren. Absolut objektiv!<br />
Foto: NFZ
Nr. 43/44 Freitag, 28. Oktober 2022<br />
g<br />
Es <strong>ist</strong> immer gut zu wissen, wie spät es <strong>ist</strong><br />
Was hat Marie Ebner-Eschenbach mit dem Museum für Uhren zu tun?<br />
Von der Tuchlauben kommend<br />
geht’s im rechten Winkel in die<br />
Steindlgasse. Hier hat man zur<br />
rechten Hand Alt-Wien, wie’s im<br />
Büchl steht. An der Ecke <strong>ist</strong> zunächst<br />
die uralte A.Moll-Apotheke,<br />
die eigentlich Apotheke „Zum<br />
weißen Storch“ heißt, allerdings<br />
nach zahlreichen Besitzerwechseln<br />
vor zweihundert Jahren von einem<br />
Herrn namens August Moll erworben<br />
wurde.<br />
Dann kommt man an der Gösser<br />
Bierklinik vorbei, die ein uraltes<br />
Wiener Wirtshaus <strong>ist</strong>, sehenswert,<br />
aber ungeeignet für Vegetarier.<br />
Sein Besitzer war vor langer Zeit<br />
Herr Johann Georg Steindl, nach<br />
dem ja auch die Gasse benannt <strong>ist</strong>.<br />
Das Haus heißt auch „Zum güldenen<br />
Drachen“.<br />
<strong>Die</strong> Wurzeln<br />
Schließlich <strong>ist</strong> das Ziel erreicht,<br />
das Wiener Uhrenmuseum in dem<br />
auf das Jahr 1684 zurückgehenden<br />
Palais Obizzi, auch Harfenhaus<br />
genannt. <strong>Die</strong> Ursprünge des Museums<br />
gehen auf den Mittelschullehrer<br />
Rudolf Kaftan und, man sollte<br />
es nicht glauben, auf die großartige<br />
Uhrensammlung der Dichterin<br />
Marie von Ebner-Eschenbach<br />
zurück. Wer sie vielleicht nicht<br />
kennt, hat zumindest von ihrem<br />
„Krambambuli“, dem unglaublichen<br />
Hund, gehört.<br />
In drei Stockwerken kommt man<br />
angesichts der vielen und vielfältigen<br />
Uhren aus dem Staunen<br />
nicht heraus. Vom tonnenschweren<br />
Turmuhrwerk des Stephansdoms<br />
aus dem Jahr 1699 bis zu den unglaublich<br />
winzigen „Zapplern“, die<br />
unter einen Fingerhut passen, sind<br />
hier kuriose, wunderschöne und<br />
alle erdenklichen Daten wie Planetenumlaufbahnen,<br />
Tierkreiszeichen<br />
oder Sonnen- und Mondfinsternisse<br />
aufzeigenden Uhren zu bewundern.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der Uhrentechnik<br />
seit dem 15. Jahrhundert <strong>ist</strong> hier<br />
dokumentiert. Wer hätte gedacht,<br />
dass es schon vor zweihundert Jahren<br />
so etwas wie Reisewecker gegeben<br />
hat? Kommoden-Standuhren,<br />
Laterndluhren, Turmuhren, Wanduhren,<br />
Taschenuhren, Armbanduhren<br />
– Herz, was willst du mehr?<br />
Vom Moment zur Ewigkeit<br />
Freundliches Personal erklärt einem<br />
gerne Details. Man erfährt, dass<br />
hier im Museum etwa 700 Uhren zu<br />
sehen sind, dass aber weitere 5.000<br />
teilweise sehr kostbare Uhren im<br />
Besitz des Museums sind, die aber<br />
aus Platzgründen nicht ausgestellt<br />
werden können und in Magazinen<br />
ihr unbeobachtetes Dasein fr<strong>ist</strong>en.<br />
Oder dass es Uhren gibt, die man<br />
nur alle fünf Jahre aufziehen muss.<br />
Oder warum die me<strong>ist</strong>en Uhren,<br />
die römische Zahlen anzeigen, für<br />
die Ziffer „4“ nicht „IV“, sondern<br />
„IIII“ aufweisen. Auf die Frage, ob<br />
all die ausgestellten Uhren funktionieren,<br />
erfährt man, dass jene<br />
Uhren, die hier die Zeit „zehn nach<br />
zehn“ anzeigen, reparaturbedürftig<br />
wären, dass aber alle anderen in<br />
Ordnung sind. Nur wenige sind allerdings<br />
tatsächlich in Betrieb.<br />
Das Datum lässt mich nachschauen,<br />
ob’s hier auch eine Sanduhr,<br />
das Sinnbild<br />
des zu Ende gehenden<br />
Lebens,<br />
gibt. Nein, die<br />
gibt es nicht.<br />
Drum erlauben<br />
Sie mir, dass ich<br />
Ihnen in dieser<br />
Zeit des Totengedenkens<br />
das<br />
Lesen meines Buches<br />
„Ka Grund<br />
zum Rean“ empfehle.<br />
In diesem<br />
um 15 Euro in<br />
jeder Buchhandlung<br />
erhältlichen<br />
Bücherl begegnet<br />
man dem Tod im<br />
Wiener Dialekt<br />
auf gelassene und<br />
heitere Weise.<br />
Dem unausweichlichen<br />
Gfotta,<br />
Quiqui oder Ginkal kann man also<br />
nicht unbedingt mit Tränen, sondern<br />
auch mit einem Lächeln ent-<br />
Kultur 15<br />
gegenblicken. Zur Lektüre wünsch<br />
ich viel Vergnügen.<br />
Herbert Pirker<br />
Anzeige<br />
Lotterien Tag im Tiergarten Schönbrunn<br />
Am 28. Oktober mit einem Lotterieprodukt und Online Ticket gratis in den Zoo<br />
Es <strong>ist</strong> immer wieder ein Highlight unter<br />
den Lotterien Tagen und am Freitag, dem<br />
28. Oktober 2022 <strong>ist</strong> es wieder soweit:<br />
<strong>Die</strong> Spielteilnehmer:innen der<br />
Österreichischen Lotterien können<br />
den Tiergarten Schönbrunn, der zum<br />
sechsten Mal in Folge als bester Zoo<br />
Europas ausgezeichnet wurde, gratis<br />
besuchen.<br />
Einzige Voraussetzung <strong>ist</strong>, vorab ein<br />
Online Ticket zu buchen und ein Produkt<br />
der Österreichischen Lotterien in<br />
der Tasche zu haben. Für das Online Ticket einfach den abgedruckten<br />
QR-Code scannen oder dem Link auf www.lotterientag.at folgen.<br />
Mit diesem Ticket und einem Brief- oder Rubbellos oder auch einer<br />
Wettscheinquittung steht einem kostenlosen Zutritt in die faszinierende<br />
Welt der Tiere nichts mehr im Wege.<br />
<strong>Die</strong> Kassen an allen drei Eingängen des Tiergartens (Haupteingang<br />
Hietzing, Tirolerhof, Neptunbrunnen) haben von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />
geöffnet. Letzter Einlass <strong>ist</strong> um 17.00 Uhr. Alle Infos findet man auch<br />
unter www.lotterientag.at.<br />
Foto: Daniel Zupanc<br />
Foto: Bwag/CC-BY-SA-4.0.<br />
Foto: Bwag/CC-BY-SA-4.0.<br />
Halloween feiern mit dem „Glückskürbis“<br />
Das Rubbellos <strong>ist</strong> mit bis zu 30.000 Euro gefüllt<br />
Rechtzeitig zum bevorstehenden Halloween <strong>ist</strong> der „Glückskürbis“ in den Annahmestellen und ergänzt die<br />
gruselige und lustige Zeit um den Faktor Spannung, <strong>ist</strong> er doch mit Gewinnen von bis zu 30.000 Euro gefüllt.<br />
Unter der Rubbelfläche befinden sich<br />
Geldbeträge. Rubbelt man dreimal den<br />
gleichen Betrag frei, hat man diesen einmal<br />
gewonnen. Der Hauptgewinn in Höhe<br />
von 30.000 Euro <strong>ist</strong> in dieser Serie mit<br />
1.575.000 Losen zweimal enthalten. Daneben<br />
gibt es ein Bonusspiel, bei dem man<br />
zusätzlich bis zu 9 Euro gewinnen kann.<br />
Das „Glückskürbis“-Rubbellos <strong>ist</strong> in allen<br />
Annahmestellen der Österreichischen Lotterien<br />
zum Preis von 3 Euro erhältlich. <strong>Die</strong><br />
Ausschüttungsquote beträgt 58,0 Prozent,<br />
die Chance auf einen Gewinn liegt bei<br />
1:2,99.
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
FPÖ-Frauen für Ausbau<br />
der Mutter-Kind-Heime<br />
Gemeinsam mit der Frauensprecherin<br />
der FPÖ Oberösterreich,<br />
Sabine Binder (l.), und der Familiensprecherin<br />
Stefanie Hofmann (r.)<br />
besuchte die Bundes- und Landesobfrau<br />
der „initiative Freiheitliche<br />
Frauen“ (iFF), Rosa Ecker (2.v.r.),<br />
die Frauenhäuser in Oberösterreich,<br />
um sich selbst in Linz, Wels,<br />
Steyr und Vöcklabruck an Ort und<br />
Stelle Überblick zu verschaffen.<br />
Ihre Forderung: Ausbau der<br />
Mutter-Kind-Heime. Denn im gesamten<br />
Bundesland Oberösterreich<br />
gibt es da nur zwei Anlaufstellen:<br />
das Mutter-Kind-Haus der Stadt<br />
Linz und jenes der Caritas. Wartezeiten<br />
von bis zu einem Jahr sind<br />
die Folge. Kinder müssen daher oft<br />
durch die Kinder- und Jugendhilfe<br />
versorgt werden, weil keine Plätze<br />
im Mutter-Kind-Heim frei sind.<br />
Foto: iFF Oberösterreich<br />
Langthaler bleibt Obmann<br />
des FW Niederösterreich<br />
Im Lengbachhof in Altlengbach<br />
ging vergangene Woche der Landestag<br />
der Freiheitlichen Wirtschaft<br />
(FW) Niederösterreich über<br />
die Bühne. Unter den zahlreichen<br />
Ehrengästen konnte Landesobmann<br />
Reinhard Langthaler die Parlamentarier<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hafenecker<br />
und Alois Kainz, den Landtagsabgeordneten<br />
Reinhard Teufel sowie<br />
FW-Bundesgeschäftsführer Ernst<br />
Lengauer begrüßen.<br />
Langthaler (im Bild oben Fünfter<br />
von links) <strong>ist</strong> seit 2018 Obmann der<br />
Freiheitlichen Wirtschaft Niederösterreich<br />
und wurde einstimmig in<br />
seiner Funktion bestätigt: „Das einstimmige<br />
Wahlergebnis zeigt, dass<br />
wir in den letzten vier Jahren eine<br />
gute Arbeit gele<strong>ist</strong>et haben.“<br />
Foto: FW Niederösterreich<br />
Partei<br />
Von 21.-22. Oktober fand das 1. Modul der<br />
bereits zum dritten Mal vom Freiheitlichen<br />
Bildungsinstitut veranstalteten Europa-<br />
Akademie statt. Unter dem Generalthema<br />
„Grundlagen der Europäischen Union“ lernten<br />
die Teilnehmer am 1. Seminartag von<br />
Lehrgangsleiter Mag. <strong>Die</strong>tmar Holzfeind die<br />
Geschichte der Europäischen Union, die Institutionen<br />
und Organe der EU wie etwa<br />
die Europäische Kommission, das Europäische<br />
Parlament, den Europäischen Rat, den<br />
Europäischen Gerichtshof, die Europäische<br />
Zentralbank oder den Europäischen Rechnungshof<br />
kennen. Weiters wurde ein Überblick<br />
über die Fraktionen im Europäischen<br />
Parlament sowie über den Einfluss der EU-<br />
Gesetzgebung auf die nationalen Parlamente<br />
gegeben. Als Gastreferent hielt der ehemalige<br />
Außenpolitische Sprecher der FPÖ im<br />
Nationalrat Bundesrat Dr. Johannes Hübner<br />
Politische Bildung aktuell<br />
Parlament Publikationen 4 Seminare Veranstaltungen<br />
Grundlagen der Europäischen Union<br />
3. Jahrgang der Europa-Akademie gestartet!<br />
einen Vortrag zur derzeitigen politischen<br />
Lage in der Europäischen Union und berichtete<br />
über seine langjährigen internationalen<br />
Erfahrungen.<br />
Am 2. Seminartag wurde das Thema „EU-<br />
Asyl- und Migrationspolitik“ besprochen. Hierzu<br />
gab es einen Vortrag eines Mitarbeiters<br />
von FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament<br />
Harald Vilimsky. Den Teilnehmern wurde ein<br />
aktueller Überblick über die Flüchtlingssituation<br />
in der EU gegeben. In der Europa-Akademie<br />
des Freiheitlichen Bildungsinstituts sollen<br />
die Teilnehmer eine Übersicht über die<br />
Geschichte, die Organisation und die Arbeit<br />
der Europäischen Union gewinnen. Weiters<br />
steht auch die Förderung der Fremdsprachenkenntnisse<br />
und die Stärkung der internationalen<br />
Vernetzung im Vordergrund des<br />
Ausbildungslehrgangs.<br />
FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />
/FreiheitlichesBildungsinstitut<br />
fbi-politikschule.at