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12-2022

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Big Data<br />

Ein Leitfaden für Unternehmen<br />

Daten richtig nutzen – aber wie?<br />

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Daten der vielleicht wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind. Viele<br />

Unternehmen verfügen bereits über eine enorme Menge an Daten. Doch tatsächlich genutzt werden diese kaum.<br />

Bildquelle: www.scnsoft.de/blog/big-data-qualitaet<br />

Frank Sichla<br />

unter Nutzung von<br />

Informationen aus dem<br />

Newsletter bigdata-insider<br />

Für solche Unternehmen stellt<br />

sich die grundsätzliche Frage: Wie<br />

können wir Daten effektiver nutzen<br />

als bisher? Im Einzelnen: Wie können<br />

wir damit Vorhersagen über die<br />

Preisgestaltung eines Lieferanten<br />

treffen? Wie lassen sich damit langjährig<br />

etablierte Rechnungsprozesse<br />

beschleunigen? Wie können wir im<br />

Produktionsprozess Stromkosten<br />

sparen, indem wir unentdeckte Auslastungsspitzen<br />

intelligent vermeiden?<br />

All dies basierend auf Daten,<br />

die Unternehmen besitzen, aber<br />

nicht nutzen.<br />

Allgemein lässt sich die obige<br />

Grundsatzfrage folgendermaßen<br />

beantworten:<br />

Durch das Entwickeln passender<br />

technologischer<br />

Ansätze, die Folgendes<br />

ermöglichen:<br />

• Erschließen der meist<br />

ungeordnet verstreuten<br />

Daten<br />

• Ordnen der erschlossenen<br />

Daten (Daten-Gouvernance)<br />

• Analysieren der geordneten Daten<br />

(Datenmüll entsorgen)<br />

• Aktualisieren der analysierten<br />

Daten (Datenqualität)<br />

• Weiterverarbeiten der Daten von<br />

hoher Qualität (Datenstrategie,<br />

Datenreife)<br />

• Anwenden der verarbeiteten Daten<br />

Erschließen<br />

der meist ungeordnet<br />

verstreuten Daten<br />

„Etwa 52% der Daten, die Unternehmen speichern,<br />

sind entweder nicht ausgewertet oder<br />

komplett im digitalen Nirwana verschwunden.<br />

Solche Daten werden im Fachjargon auch Dark<br />

Data genannt. … Im Schnitt sind knapp ein Drittel<br />

der Daten im Unternehmen sogenannte ROT-<br />

Daten: redundant, obsolet oder trivial.“<br />

Dr. Jürgen Ehneß<br />

Jedes betriebliche Dokument<br />

enthält Informationen über das<br />

Geschäft mit Kunden, Partnern<br />

oder Lieferanten. So verraten etwa<br />

gesammelte Aufzeichnungen über<br />

Kundenkorrespondenzen mehr<br />

oder weniger viel über die Effektivität<br />

und Potenziale des eigenen<br />

Vertriebs.<br />

Ebenso liefert jede Aufzeichnung<br />

über den Produktionsprozess nützliche<br />

Informationen. Diese werden<br />

etwa in Form einer Statistik deutlich.<br />

Auch aus Maschinen lassen<br />

sich Daten ziehen, etwa über die<br />

Leistungsaufnahme aus dem Netz,<br />

Drehzahlen, Drücke, Verschließzeiten<br />

etc. Diese Daten lassen sich<br />

über Sensoren zeitnah oder über<br />

der Zeit mithilfe eines Datenloggers<br />

aufzeichnen.<br />

Ordnen<br />

der erschlossenen Daten<br />

Daten-Governance meint das Verwalten<br />

vorliegender Daten. Unternehmen<br />

gewährleisten im Rahmen der<br />

Daten-Gouvernance die Sicherheit<br />

ihrer Daten und stellen die Einhaltung<br />

wichtiger gesetzlicher Vorschriften<br />

sicher. Das bedeutet im Endeffekt,<br />

dass die Daten den richtigen Personen<br />

zum richtigen Zeitpunkt zur<br />

Verfügung stehen, wobei auch Verantwortlichkeiten<br />

zugeordnet sind.<br />

Im Zuge von Daten-Governance<br />

wird u.a. Folgendes ermöglicht:<br />

• klarer Speicherort für die Daten<br />

• Sicherung/Spiegelung der Daten<br />

• Überblick über den Inhalt der<br />

Datenbestände<br />

• Definition von Integrationspunkten<br />

• Datenaustausch zwischen unterschiedlichen<br />

Systemen<br />

• Vermeidung von Datenlecks und<br />

anderen Schwachstellen<br />

• Einhaltung von Geschäftsregeln<br />

• Einhaltung von gesetzlichen Auflagen<br />

(z.B. Datenschutz)<br />

All diese Einzelteile der Daten-<br />

Governance tragen dazu bei, das<br />

Unternehmen in die Lage<br />

zu versetzen, den Wert seiner<br />

Daten zu maximieren<br />

bei gleichzeitiger Herabsetzung<br />

von Sicherheitsund<br />

Regulierungsrisiken.<br />

Analysieren der<br />

geordneten Daten<br />

Der Datenmüll (Dark<br />

Data) ist von den wichtigen<br />

Daten zu trennen. Die einfachste<br />

präventive Maßnahme gegen<br />

Dark Data ist, Dokumente in einem<br />

digitalen Archiv zu speichern, das<br />

mit sämtlichen ERP-Systemen im<br />

<strong>12</strong> PC & Industrie <strong>12</strong>/<strong>2022</strong>

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