Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DEZEMBER <strong>2022</strong> / JANUAR <strong>2023</strong> | HEFT 423<br />
KÖLN І DÜSSELDORF<br />
WEIHNACHTEN<br />
GESCHENK-<br />
IDEEN FÜR DIE<br />
LIEBSTEN<br />
FUSSBALL<br />
KEIN ZAUBER<br />
IN KATAR<br />
SPECIAL<br />
WELTWEIT<br />
BLUE | MAX RAABE | JOÃO PEDRO RODRIGUES
Küchen von<br />
Ihr Partner<br />
für Ihre<br />
individuelle<br />
Traumküche<br />
in Köln<br />
TOP ANGEBOTE,<br />
INDIVIDUELLE<br />
AUSSTATTUNG,<br />
BERATUNG, PLANUNG<br />
UND MONTAGE<br />
Neusser Straße 731 - 733 • 50737 Köln<br />
Tel.: (0221) 29 75 73 70<br />
www.kuechen-konzept-koeln.de
Intro 3<br />
Inhalt<br />
epaper.männer.media<br />
Alle Magazine online!<br />
WM IN KATAR<br />
Vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in Katar hält sich die Vorfreude<br />
in Grenzen. Das Turnier ist überschattet<br />
von der schlechten Menschenrechtsbilanz<br />
des Gastgeberlandes,<br />
an die angebliche „Offenheit und<br />
Toleranz“ mag niemand mehr so recht<br />
glauben.<br />
FOTO: GABRIEL BOYS / AFP<br />
DIVERSITY OSCARS<br />
Die PROUT AT WORK-Foundation<br />
verleiht seit 2018 jährlich die LGBT*IQ<br />
Awards. Wir stellen Awards und<br />
Preisträger*innen <strong>2022</strong> vor, die auf<br />
einer hybriden Veranstaltung im<br />
Commerzbank-Tower Frankfurt geehrt<br />
wurden.<br />
LULU.FM<br />
Köln hat einen zweiten Privatsender,<br />
und zwar einen queeren! Seit November<br />
ist lulu.fm über die UKW-Frequenz<br />
94.5 MHz zu empfangen. Warum es<br />
so lange gedauert hat, bis lulu in Köln,<br />
wo der Sender seinen Sitz hat, senden<br />
darf, erfahrt ihr im Heft.<br />
FOTO: LULU.FM<br />
Liebe Leser*innen,<br />
immer häufiger ist auf die Frage, ob denn jemand<br />
schon alle Geschenke beisammen habe, zu hören:<br />
„Weißt du, wir schenken uns nichts mehr zu Weihnachten,<br />
wir haben ja alles”.<br />
Wir sind keine Freund*innen von diesem Nichts.<br />
Wir gehören eher zum Team „Kleine Geschenke<br />
erhalten die Freundschaft“ und deshalb haben wir<br />
in dieser Ausgabe einige Geschenktipps für die<br />
Advents- und Weihnachtszeit zusammengetragen.<br />
Ein frohes Fest und einen guten Rutsch – euer<br />
<strong>rik</strong>-Team!<br />
www.<strong>rik</strong>-magazin.de,<br />
www.facebook.com/<strong>rik</strong>magazin/<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Christian Fischer (cf) &<br />
Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Christian Knuth (ck)<br />
BESUCHERADRESSE:<br />
Berlin: Degnerstraße 9b, 13053 Berlin,<br />
T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />
redaktion.berlin@blu.fm<br />
Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />
F: 040 28008178,<br />
redaktion@hinnerk.de<br />
Frankfurt: T: 069 83044510<br />
F: 069 83040990,<br />
redaktion@gab-magazin.de<br />
Köln: T: 0221 29497538,<br />
termine@<strong>rik</strong>-magazin.de,<br />
c.lohrum@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />
München: T: 089 5529716-10,<br />
Vertrieb: redaktion@leo-magazin.de<br />
MITARBEITER:<br />
Patrick Heidmann, Stefan Kraushaar (skr),<br />
Michael Rädel (rä), Sabine Hannakampf (sah),<br />
Dagmar Leischow, Dirk Baumgartl (dax),<br />
Steffen Rüth<br />
Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de,<br />
Sabine Hannakampf,<br />
lektorat-hannakampf.business.site<br />
Grafik: Janis Cimbulis, Susan Kühner<br />
Cover: Anetta_R / istock.com<br />
ANZEIGEN:<br />
Berlin: Christian Fischer (cf):<br />
christian.fischer@blu.fm<br />
Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />
Martin Naujoks (mn):<br />
martin.naujoks@blumediengruppe.de<br />
Köln: Charles Lohrum(cl):<br />
c.lohrum@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />
München: Christian Fischer (cf):<br />
christian.fischer@blu.fm<br />
Hamburg: Jimmy Blum (jb):<br />
jimmy.blum@hinnerk.de<br />
Bremen, Hannover, Oldenburg:<br />
Mathias Rätz (mr):<br />
mathias.raetz@hinnerk.de<br />
Frankfurt: Sabine Lux:<br />
sabine.lux@gab-magazin.de<br />
Christian Fischer (cf):<br />
christian.fischer@blu.fm<br />
DIGITAL MARKETING:<br />
Dirk Baumgartl (dax):<br />
dirk.baumgartl@blu.fm<br />
VERLAG:<br />
blu media network GmbH,<br />
Degnerstraße 9b, 13053 Berlin<br />
Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />
Geschäftsführer:<br />
Hend<strong>rik</strong> Techel, Christian Fischer (cf)<br />
Vertrieb: Perfect Promotion, Eigenvertrieb<br />
Druck: PerCom, Vertriebsgesellschaft<br />
GmbH, Am Busbahnhof 1, 24784 Westerrönfeld<br />
Abonnentenservice:<br />
Möller Pro Media GmbH,<br />
Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr. 6,<br />
16356 Ahrensfelde,<br />
Gläubiger-ID DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />
Unsere Anzeigenpartner haben es<br />
ermöglicht, dass du monatlich dein <strong>rik</strong><br />
Magazin bekommst. Bitte unterstütze<br />
beim Ausgehen oder Einkaufen unsere<br />
Werbepartner.<br />
Es gilt die <strong>rik</strong> Anzeigenpreisliste (gültig<br />
seit 1. <strong>Januar</strong> 2019). Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />
einer Person ist kein Hinweis auf deren<br />
sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />
eingesandte Beiträge, behalten uns aber<br />
eine Veröffentlichung oder Kürzung vor.<br />
Für eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
wird nicht gehaftet. Der Nachdruck von<br />
Text, Fotos, Grafik oder Anzeigen ist nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />
möglich. Für den Inhalt der Anzeigen<br />
sind die Inserenten verantwortlich.<br />
Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg<br />
ausgeschlossen. Der Gerichtsstand ist<br />
Berlin. Abonnement: Inlandspreis 30 Euro<br />
pro Jahr, Auslandspreis 50 Euro pro Jahr.<br />
Bei Lastschriften wird die Abogebühr am<br />
3. Bankarbeitstag des laufenden Monats<br />
abgebucht.<br />
Die Anzeigenbelegunsgeinheit blu media<br />
network GmbH <strong>rik</strong> / gab / hinnerk unterliegt<br />
der IVW-Auflagenkontrolle
MPX/<br />
„Affenpocken“:<br />
Mit der Impfung eine<br />
Sorge weniger.<br />
Foto: Spyros Rennt<br />
Fucking united –<br />
We are community!<br />
MPX / “Monkeypox”: With vaccination,<br />
one less thing to worry about.<br />
Paзoм — крaщe.<br />
Пiдтpимaймo oднe oднoгo!<br />
MPX / «Віспа мавп»:<br />
з щепленням спокійніше.
Community<br />
geil!<br />
ist<br />
füreinander da.<br />
Wir sind<br />
Bмecтe — лyчшe.<br />
Дaвaйтe пoмoжeм дpуг дpугу!<br />
MPX / «Оспа обезьян»:<br />
с прививкой спокойнее.<br />
Alle Infos findest du hier:<br />
Here is all you need to know:<br />
Уся інформація доступна тут:<br />
Вся информация доступна здесь:<br />
iwwit.de/Affenpocken
6 Szene<br />
KÖLNER<br />
HAUSHALT<br />
In der letzten Ausgabe hatten wir<br />
über das drohende Aus der Jugendberatungsstelle<br />
anyway berichtet. Der<br />
Grund: Gelder sollten gestrichen werden.<br />
Nun hat das Kölner Ratsbündnis aus<br />
GRÜNEN, CDU und Volt, versichert, soziale<br />
Träger wie den anyway e. V. erhalten<br />
und stärken zu wollen.<br />
Nach Beratungen zum Doppelhaushalt<br />
<strong>2023</strong>/2024 kündigte das Kölner<br />
Ratsbündnis an, Träger, die sich für die<br />
Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher<br />
Vielfalt in Köln einsetzen, finanziell<br />
zu stärken. So soll die Förderung des<br />
Jugendzentrums anyway beibehalten und<br />
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann zu Gast im anyway (März <strong>2022</strong>).<br />
Fortbestand des anyway gesichert<br />
in den Jahren <strong>2023</strong> und 2024 zusätzlich<br />
um jeweils 60.000 Euro aufgestockt<br />
werden. Der Betrag soll auch künftig von<br />
der Verwaltung fortgeschrieben werden.<br />
Dazu sagt Floris Rudolph, Queerpolitischer<br />
Sprecher der GRÜNEN im Kölner Rat:<br />
„Wir erhalten und stärken queere<br />
Strukturen in Köln, so haben wir es im<br />
Bündnisvertrag versprochen und werden<br />
es nun finanziell erneut bestätigen. Ich<br />
bin besonders froh, dass die Förderung<br />
des Jugendzentrums anyway in vollem<br />
Umfang weitergeht und wir es zusätzlich<br />
mit 60.000 Euro jährlich stärken. Die<br />
Auswirkungen der Pandemie insbesondere<br />
auf queere Jugendliche und<br />
queerfeindliche Übergriffe in der jüngsten<br />
Zeit zeigen den erhöhten Bedarf von<br />
Unterstützung, Aufklärung und aktiver<br />
Antidiskriminierungsarbeit.“<br />
Auch das Centrum Schwule Geschichte<br />
in Köln erhält zusätzlich 30.000 Euro<br />
pro Jahr, was ebenfalls mittelfristig von<br />
der Verwaltung fortgeschrieben werden<br />
soll. Neben den politischen Förderungen<br />
erhöht die Verwaltung die eigenen Ausgaben<br />
im Queer-Bereich um knapp eine<br />
Viertelmillion Euro pro Jahr.<br />
https://www.anyway-koeln.de;<br />
https://www.csgkoeln.org<br />
SPENDE<br />
KLuST e. V.<br />
erhält Spende<br />
von 10.000 Euro<br />
Die Zurich Gruppe Deutschland hat<br />
10.000 Euro an den Kölner Lesben- und<br />
Schwulentag e. V. (KLuST) gespendet. Das<br />
Geld kommt dem ColognePride und dem<br />
CSD Köln zugute.<br />
„Dank wichtiger Unterstützer wie der<br />
Zurich Gruppe Deutschland ist es uns<br />
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
möglich, den ColognePride und weitere<br />
wichtige Projekte umzusetzen. Diese Hilfe<br />
ist sehr wichtig für unsere ehrenamtliche<br />
Arbeit“, freute sich Hugo Winkels, Vorstand<br />
und Pressesprecher des KLuST e. V., über<br />
die Spende.<br />
Frank Steiner und Claudia Sürth (PrideZ Community), Uwe Weiler und Nathalie Hagen (KLuST e.V.) nahmen den<br />
Scheck von Uwe Schöpe (Personalvorstand Zurich Gruppe Deutschland) entgegen (v. l .n. r.).<br />
Uwe Schöpe, Personalvorstand von Zurich<br />
in Deutschland, übergab den symbolischen<br />
Spendenscheck am 28. September in<br />
der Zurich Direktion in Köln-Deutz an<br />
Vereinsvorstandsmitglied Natalie Hagen<br />
und Geschäftsführer Uwe Weiler von<br />
KLuST e. V.<br />
KLuST organisiert jedes Jahr den inzwischen<br />
größten Pride in Europa. Mit 1,7 Millionen<br />
Besucher*innen innerhalb von zwei Wochen<br />
ist der ColognePride <strong>2022</strong> nach dem Karneval<br />
das zweitgrößte regelmäßige Event in Köln.<br />
www.colognepride.de/de<br />
FOTO: ZURICH GRUPPE DEUTSCHLAND
COMMUNITY TALK<br />
Hugos LIEBHABER-<br />
Gespräche<br />
Bei „Hugos LIEBHABER-Gespräche“ wird ab dem<br />
8. <strong>Dezember</strong> im kleinen Kreis zu Themen aus bzw.<br />
für die Community diskutiert.<br />
präsentiert von<br />
Szene 7<br />
FOTO: VVG-KOELN<br />
IN CONCERT<br />
Alle Hits der Kult-Band!<br />
Das authentische ABBA-Erlebnis!<br />
31.01.23 • Di 20 Uhr • Düsseldorf • Capitol<br />
12 TENORS<br />
12<br />
THE<br />
22 WELTHITS • 12 TENÖRE • 1 SHOW<br />
Shopinhaber Andreas Linek (li.) mit Hugo Winkels (re.).<br />
„Die Gewalt wird immer stärker? Ist das eine Entwicklung<br />
in der Gesellschaft oder handelt es sich dabei um eine<br />
Homofeindlichkeit?“ lautet das Thema der ersten<br />
Diskussionsrunde, in der Hugo Winkels – bekannt für<br />
seine Talk-Moderationen beim „talkingPOTT“ und seine<br />
Politiktalks während des ColognePride – mit Betroffenen<br />
und Fachleuten diskutiert.<br />
Der Community Talk soll künftig im Abstand von sechs<br />
bis acht Wochen immer donnerstags stattfinden. Sodann<br />
sitzen verschiedene „Liebhaber“ aus Politik, Community<br />
und Fach zum Austausch bei Hugo auf dem Sofa – inmitten<br />
von Pflanzen und außergewöhnlichen Objekten im<br />
einzigartigen LIEBHABER Store.<br />
23.02.23 • Do 20 Uhr • Köln • Palladium<br />
06.03.23 • Mo 20 Uhr • Düsseldorf • Capitol<br />
Infos, Termine & Tickets: www.highlight-concerts.com<br />
ENJOY THE SHOW! Deutschlandweite Events in über 60 Städten!<br />
Tickets erhältlich an allen bekannten VVK-Stellen.<br />
8.12., 19:30 Uhr, LIEBHABER, Hahnenstraße 18<br />
(Rudolfplatz), www.liebhaber.koeln<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
„Klein, aber ho! ho!“<br />
Die Aidshilfe Köln startet ihren ersten Weihnachtsmarkt.<br />
Vom 28. November bis 2. <strong>Dezember</strong> wird der „allerkleinste<br />
Weihnachtsmarkt der Welt“ direkt vor dem Eingang zum<br />
Café Bach in der Zeit von 17–20 Uhr öffnen (am Welt-<br />
Aids-Tag bereits um 10 Uhr).<br />
Der Markt ist eingebettet in ein buntes Programm rund<br />
um den Welt-Aids-Tag <strong>2022</strong>. Zwischen 18. November und<br />
8. <strong>Dezember</strong> veranstaltet die Aidshilfe Köln verschiedene<br />
Formate und Aktionen im gesamten Stadtgebiet. Weitere<br />
Infos zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr unter<br />
https://www.aidshilfe-koeln.de/events/welt-aids-tag.<br />
28.11.–2.12., Eingang Café Bach, Seite KVB Haltestelle<br />
Heumarkt
8 Szene<br />
PRÄVENTION<br />
Aidshilfe NRW kämpft<br />
für Erhöhung des Etats<br />
FOTO: NADEZHDA MORYAK / PEXELS.COM / CO0<br />
Die Aidshilfe NRW schlägt Alarm,<br />
weil der Haushaltsentwurf der<br />
schwarz-grünen Landesregierung<br />
500.000 Euro zu wenig für die Finanzierung<br />
von Projekten vorsieht. Die Lage<br />
sei ernst, betont Landesgeschäftsführer<br />
Pat<strong>rik</strong> Maas. Er warnt davor, dass wichtige<br />
international festgelegte Ziele nicht<br />
erreicht werden könnten.<br />
Die regionalen Aidshilfen in NRW kämpfen<br />
seit Jahren um ihr Überleben. Stagnierende<br />
Landeszuschüsse und steigende Kosten<br />
machten immer wieder den Zugriff auf<br />
Rücklagen notwendig. Diese Rücklagen<br />
sind nach der Corona-Pandemie völlig<br />
aufgebraucht und schon in den letzten<br />
beiden Jahren hätten einige Aidshilfen<br />
den Betrieb einstellen müssen, hätte die<br />
Landesregierung nicht mit kurzfristigen<br />
Nothilfen ausgeholfen.<br />
„Schon vor Corona haben wir das Land<br />
aufgefordert, die seit Jahrzehnten<br />
faktisch nie erhöhten Zuschüsse dem<br />
Lohnkostenniveau anzupassen und damit<br />
unseren Vereinen Luft zu verschaffen. Doch<br />
jetzt reicht es hinten und vorne nicht“,<br />
beklagt Pat<strong>rik</strong> Maas, Landesgeschäftsführer<br />
der Aidshilfe NRW. „Ohne die Kommunen,<br />
die in den zurückliegenden Jahren<br />
erheblich zum Erhalt der Aidshilfestruktur<br />
beigetragen haben, wäre einigen Aidshilfen<br />
die Luft schon früher ausgegangen. Jetzt<br />
ist es höchste Zeit, dass das Land seinen<br />
Verpflichtungen nachkommt und die von<br />
uns zuverlässig erfüllten landesweiten<br />
Aufgaben vergütet.“<br />
„Natürlich ist uns allen der Druck bewusst,<br />
in diesen Zeiten sparen zu müssen. Doch<br />
scheinen vielen Verantwortlichen im Land<br />
nicht bewusst zu sein, was mit der Nicht-<br />
Erhöhung des Landes-Aids-Etats auf dem<br />
Spiel steht.“<br />
Ein Einbruch der über Jahrzehnte aufgebauten<br />
effizienten Strukturen bedeute die<br />
Reduzierung von zielgruppenspezifischer<br />
HIV- und Aidsprävention, erklärt Maas.<br />
Gefährdet wäre nicht nur das Erreichen der<br />
von der WHO ausgerufenen „95-95-95-0-<br />
Ziele“ bis 2030, absehbar drohe auch ein<br />
Anstieg der HIV-Neuinfektionen in NRW.<br />
Damit würde auch das weitere wichtige Ziel<br />
verfehlt: Spätdiagnosen zu minimieren, also<br />
dass Menschen erst mit Beginn der Aids-<br />
Erkrankung von ihrer HIV-Infektion erfahren.<br />
„Manchen ist überhaupt nicht bewusst, wen<br />
die Aidshilfen mit ihren Angeboten alles<br />
erreicht. Viele denken bei Aidshilfe an Kondomverteilen<br />
in der schwulen Szene. Auch<br />
wenn Männer, die Sex mit Männern haben,<br />
nach wie vor unsere größte Zielgruppe<br />
sind und wir mit ihnen stetig Safer-Sex-<br />
Strategien entwickeln, erreicht die Aidshilfe<br />
auch Migrant*innen, besonders aus Subsahara-Af<strong>rik</strong>a,<br />
aber auch aus der Ukraine,<br />
Frauen in HIV-relevanten Lebenssituationen<br />
und deren Familien, drogengebrauchende<br />
Menschen, Inhaftierte, Sexarbeiter*innen<br />
und natürlich die aufgrund besserer<br />
Medikamente glücklicherweise immer mehr<br />
werdenden Menschen mit HIV, die sich an<br />
unsere Beratungsstellen wenden.“<br />
AUSZEICHNUNG<br />
Top 100 LGBT+ EXECUTIVES<br />
VK-Vorstand Matthias Weber wurde auf der international renommierten<br />
„Outstanding Top 100 LGBT+ Executives Role Model List“ mit einer Platzierung<br />
in der Kategorie „LGBT+ Executives“ ausgezeichnet.<br />
Matthias Weber – seit sieben Jahren aktiv im Vorstand des Berufsverbands Völklinger<br />
Kreis und bis <strong>2022</strong> dessen langjähriger Vorsitzender – wird damit für sein Engagement<br />
für Diversity in seinen beruflichen Stationen wie auch im Völklinger Kreis<br />
ausgezeichnet. Eine seltene Auszeichnung für deutschsprachige Führungskräfte.<br />
Ein Platz auf einer der drei „Outstanding LGBT+ Role Model Lists“ ist eine der<br />
wichtigsten internationalen Auszeichnungen für<br />
Verdienste um Diversity und LGBT+. Die Listen<br />
stellen jedes Jahr namhafte LGBT+ Executives<br />
und Verbündete vor, die Barrieren abbauen und<br />
integrative Arbeitsplätze in der ganzen Welt<br />
schaffen.<br />
FOTO: MORITZ LEICK<br />
www.vk-online.de,<br />
https://outstanding.involverolemodels.org
SPORT<br />
#TeilVonUns – Frauen<br />
und LSBTIAQ* im Sport<br />
LGBTIQ*, Queers und Frauen sind nicht vollständig<br />
gleichberechtigt und vielfach von Diskriminierungen<br />
und Gewalt betroffen. Mit der Kampagne<br />
„#TeilVonUns – Frauen und LSBTIAQ* im Sport“ setzt ein<br />
Zusammenschluss mehrerer LGBTIQ*-Organisationen<br />
aus NRW ein starkes Zeichen für Akzeptanz und gegen<br />
Hass und Gewalt.<br />
08. Dez.<br />
19:00<br />
Wirksamer,<br />
einfacher,<br />
verträglicher?!<br />
(v.l.n.r.): Christian Rudolph (Anlaufstelle geschlechtliche und sexuelle Vielfalt<br />
des DFB und des LSVD), Julia Monro (dgti), Sven Lehmann MdB und Brix<br />
Schaumburg (#ActOut).<br />
In 69 Staaten der Welt wird Homosexualität strafrechtlich<br />
verfolgt, in 11 Ländern droht homosexuellen Menschen<br />
sogar die Todesstrafe, nach islamischem Recht auch im<br />
Austragungsland der Fußballweltmeisterschaft <strong>2022</strong><br />
Katar, über das wir auf den folgenden Seiten ausführlich<br />
berichten.<br />
Auch die Rechte von Frauen sind in vielen Ländern der<br />
Welt massiv eingeschränkt. Laut Human Rights Watch ist<br />
es Frauen in Katar nicht erlaubt, ohne Zustimmung ihres<br />
männlichen Vormunds (z. B. Vater oder Ehemann) ins<br />
Ausland zu reisen oder bestimmte Berufe zu ergreifen.<br />
Solidarität abseits medienwirksamer Großereignisse<br />
Weil der Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen uns<br />
alle angeht, hat das Queere Netzwerk NRW gemeinsam<br />
mit der Landeskampagne Anders & gleich, dem BIE Queer<br />
e. V., der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld, der LAG<br />
Lesben in NRW e. V. und dem Sportbund Bielefeld e. V. die<br />
Kampagne #TeilVonUns – Frauen und LSBTIAQ* im Sport<br />
ins Leben gerufen.<br />
Die Kampagne positioniert sich gegen frauen- und<br />
queerfeindliche Gewalt und Diskriminierung – weltweit,<br />
aber auch in Deutschland. Denn patriarchale und<br />
queerfeindliche Gewalt ist in allen Ländern der Welt<br />
präsent. „Solidarisch und auch mit Blick auf die eigenen<br />
Strukturen dürfen wir vor Queerfeindlichkeit, Sexismus,<br />
und sexualisierter Gewalt nicht die Augen verschließen“,<br />
heißt es im Pressestatement. „Wir brauchen Maßnahmen<br />
für Antidiskriminierung auch und insbesondere im Sport.<br />
Vom Fanclub bis zu Funktionär*innen, vom Kinderturnen<br />
bis zum Leistungssport. Wir müssen Position beziehen für<br />
gleiche Rechte!“<br />
Näheres zu den Kampagnenmotiven findet ihr auf<br />
https://queeres-netzwerk.nrw/teil-von-uns<br />
Ein ereignisreiches Jahr neigt sich<br />
AIDSHILFE<br />
dem Ende zu. Was waren <strong>2022</strong> die<br />
Themen und Hot Topics auf den<br />
deutschen und internationalen<br />
Kongressen im Bereich HIV/Aids? Mit<br />
welchen Neuerungen und Entwicklungen<br />
aus der Forschung können wir<br />
zukünftig rechnen? — Referent: Tba<br />
Veranstaltungsort: Uniklinik Köln,<br />
Josef Stelzmann-Straße 20,<br />
Forum-Geb. 42, KVB Linie 9,<br />
Haltestelle Lindenburg<br />
Weitere Infos auf<br />
ahkoeln.de/medinfo<br />
Unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung<br />
und der Uni-Klinik Köln<br />
Je nach<br />
Regelungen<br />
ggf. als Online-<br />
Event!<br />
ahkoeln.de/<br />
medinfo
10 NACHTRADAR<br />
HOMORIENTAL<br />
Nach 17 Jahren ist die Homoriental erfolgreicher denn je am Start und bietet mittlerweile<br />
auf 2 Dancefloors Arabische sowie Türkische/Balkan/Greek Pop Musik.<br />
NACHTRADAR<br />
Fotos: Stefan Kraushaar<br />
BEATZ & BOYZ<br />
GAYOWEEN<br />
Die Beatz n Boyz fand zum 1. Mal im Helios 37 statt, die Gäste fanden es klasse und DJ David<br />
Marquez heizte den Mainfloor kräftig ein.<br />
Jede Menge sexy Teufel und Vampire tummelten sich auf der ausverkauften<br />
Gayoween - die Kölner sind eben Weltmeister im kostümieren!
NACHTRADAR 11<br />
Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />
www.GAYFM.de<br />
BACKSTAGE DIARIES<br />
DJane Laila Licious (Multipass) bekam Besuch von Marcel aka Marcella Rockefeller<br />
auf dem Pop Floor, während die Männer auf dem Techno Floor bereits die<br />
Hüllen fallen ließen...<br />
Jetzt kostenlos<br />
downloaden<br />
Hor<br />
GAYFM<br />
immer &<br />
uberall.<br />
FUTURE CHROMATIKA<br />
RENAISSANCE BALL<br />
Cowboy DJ Berry aus Hamburg brachte das volle Yuca an seine Grenzen - die<br />
extatische Meute riss den Dancefloor in Stücke.
Moltkestraße<br />
12 STADTPLAN<br />
KÖLN<br />
Bars<br />
SZENE<br />
1. Barcelon Colonia,<br />
Pipinstraße 3<br />
2. Baustelle 4U,<br />
Vor St. Martin 12<br />
3. Casino Eck,<br />
Kasinostr. 1a<br />
4. Coco Schmitz,<br />
Aachener Str. 28<br />
5. Era Bar,<br />
Friesenwall 26<br />
6. Ex-Corner,<br />
Schaafenstr. 57-59<br />
7. Exile on Mainstreet,<br />
Schaafenstr.<br />
61a<br />
8. Gentle-Bears,<br />
Mühlenbach 53,<br />
gentle-bears.de<br />
9. Hühnerfranz,<br />
Hühnergasse 5-7<br />
10. Iron, Schaafenstr. 45<br />
11. Mariechen,<br />
Am Rinkenpfuhl 51<br />
12. Marsil, Marsilstein 27<br />
13. Die Mumu,<br />
Schaafenstr. 51<br />
14. My Lord,<br />
Mühlenbach 57<br />
15. Schampanja,<br />
Mauritiuswall 43<br />
16. Zum Pitter,<br />
Alter Markt 58-60<br />
Cafés/Bistros<br />
20. Café Rico,<br />
Mittelstr. 31<br />
21. inSide Cafe,<br />
Am Rinkenpfuhl 46,<br />
www.inside-cafe.com<br />
22. Zentral Garderobe,<br />
Schaafenstr. 49<br />
• Saint Louis,<br />
Deutzer Freiheit 89<br />
23. Diner‘s,<br />
Neumarkt 16<br />
Party-Locations<br />
30. Rich Club<br />
Cologne,<br />
Brabanter Str. 15 am<br />
Rudolphplatz<br />
31. Sartory Säle,<br />
Friesenstr. 44<br />
• Wartesaal im<br />
Zollhafen,<br />
Im Zollhafen 2<br />
Cruising-Bars<br />
35. Pullermans,<br />
Mathiasstr. 22<br />
36. Deck 5,<br />
Mathiasstr. 5<br />
Saunen<br />
37. Phönix Sauna,<br />
Richard-Wagner-<br />
Str. 12<br />
38. Sauna Babylon<br />
Cologne,<br />
Friesenstr. 23-25<br />
39. Sauna Vulcano,<br />
Marienplatz 3-5<br />
Einkaufen<br />
40. Brunos,<br />
Kettengasse 20<br />
41. COLOGNE DOME<br />
House of Fetish,<br />
Händelstraße 27<br />
42. Gay Sex Messe,<br />
Mathiasstr. 13<br />
43. MGW.Cologne,<br />
Händelstr. 53<br />
44. Sex- & Gay Center,<br />
Mathiasstr. 23<br />
BUSINESS<br />
Apotheken<br />
50. Birken-Apotheke,<br />
Hohenstaufenring 59,<br />
Tel. 2402242<br />
• Flora-Apotheke,<br />
Neusser Str. 192,<br />
Tel. 0221 733535<br />
• Paradies Apotheke,<br />
Severinstr. 162a,<br />
Tel. 329215,<br />
www.paradies-apo.de<br />
51. Westgate-<br />
Apotheke,<br />
Habsburgerring 2,<br />
Tel. 2402243<br />
Ärzte<br />
• Dr. Jochen May,<br />
Zahnarzt, Sülzburgstr.<br />
21-23, Tel. 9411222,<br />
www.praxis-may.com<br />
53. Praxis am Ring,<br />
Dr. med. Ochana,<br />
Hohenzollernring 26,<br />
Tel. 255522,<br />
www.praxis-amring.com<br />
• Praxis am<br />
Eberplatz,<br />
Dres. med. Kümmerle,<br />
Theisen, Wyen, Voigt,<br />
Ebertplatz 1,<br />
Tel. 7604648,<br />
www.praxis-ebertplatz.de<br />
54. Dr. Stefa Scholten,<br />
HIV-Schwerpunktpraxis,<br />
Richard-Wagner-<br />
Str. 9-11, Tel.<br />
35505450<br />
• Zahnarzt Tobias<br />
Fuchte,<br />
Kirchstraße 1-3,<br />
Tel. 0221 – 392 580,<br />
www.zahnarztfuchte.de<br />
Beauty<br />
55. Duftkunsthandlung,<br />
Brabanter Str. 27,<br />
0221 - 97 76 59 85,<br />
duftkunsthandlung.de<br />
• MO‘s Wohlfühlzeit,<br />
Hauptstraße 16a,<br />
53604 Bad Honnef<br />
Tel. 0175 2852891,<br />
mos-wohlfuehlzeit.de<br />
Interior<br />
56. LIEBHABER Köln,<br />
Hahnenstraße 18,<br />
50667 Köln, https://<br />
liebhaber.koeln<br />
Handwerker<br />
• Dirk Eßer,<br />
Malermeister,<br />
Niehler Str. 93,<br />
50733 Köln,<br />
Tel. 0173 3792233,<br />
www.maler-esser.de<br />
Rechtsanwälte<br />
• Ralf Bergmann,<br />
Braugasse 12,<br />
Tel. 02234-405769,<br />
bergmann-anwalt.de<br />
KULTUR<br />
Bühne<br />
• Atelier Theater,<br />
Roonstr. 78,<br />
Tel. 0221 24 24 85,<br />
www.ateliertheater.de<br />
• Horizont Theater,<br />
Thürmchenswall 25.<br />
• Opernhaus,<br />
Rheinparkweg 1,<br />
Tel. 0221 22128400<br />
60. Philharmonie,<br />
Bischofsgartenstr. 1<br />
61. Scala,<br />
Hohenzollernring 48<br />
• Schauspielhaus:<br />
Depot 1, Depot 2,<br />
Grotte,<br />
Schanzenstraße 6-20<br />
62. Theater am Dom,<br />
Glockengasse 11,<br />
Opern Passagen<br />
Museen<br />
63. Museum für<br />
Ange-wandte<br />
Kunst Köln, An<br />
der Rechtschule, Tel.<br />
22123860,<br />
www.makk.de<br />
64. Museum Ludwig,<br />
Bischofsgartenstr. 1,<br />
Tel. 22122370<br />
• Rosa Archiv,<br />
Salierring 4,<br />
Tel. 78 98 60 19,<br />
Mo-Fr nach Vereinbarung,<br />
rosa-archiv.de<br />
RAT & TAT<br />
Gesundheit<br />
70. Aids- und STD-<br />
Beratung,<br />
Gesundheitsamt,<br />
Neumarkt 15-21,<br />
Tel. 22124602<br />
71. Lebenshaus-<br />
Stiftung,<br />
Beethovenstr. 1,<br />
Tel. 202030,<br />
www.lebenshausstiftung.de<br />
72. Aidshilfe Köln e.V.,<br />
Pipinstraße 7, 50667<br />
Köln, KVB: Heumarkt,<br />
Tel. 0221 202030<br />
73. Looks e.V.,<br />
Beratung und<br />
Unterstützung<br />
für Jungs, die<br />
anschaffen,<br />
Pipinstr. 7,<br />
Tel. 2405650,<br />
www.looks-ev.de<br />
72. Checkpoint der<br />
Aidshilfe Köln, HIV<br />
Schnelltest sowie<br />
Syphilis, Tripper,<br />
Chlamydien und<br />
Hep-C. Wir sind für<br />
euch da: Montag<br />
bis Donnerstag von<br />
19 Uhr bis 22 Uhr,<br />
Pipinstr. 7,<br />
Tel. 0221 99 57 12-17,<br />
www.schnell-test.de<br />
Info<br />
73. Anyway,<br />
Jugendzentrum,<br />
Kamekestr. 14,<br />
Tel. 5777760,<br />
anyway-koeln.de<br />
74. Rubicon, Beratungszentrum<br />
für Lesben &<br />
Schwule (Sozialwerk<br />
e.V.), Rubensstr. 8-10,<br />
Tel. 27669990,<br />
www.rubicon-koeln.de<br />
75. Queeres Netzwerk<br />
NRW, Lindenstr. 20,<br />
Tel. 2572847,<br />
https://queeresnetzwerk.nrw<br />
Christophstraße Gereonstraße<br />
Marzellenstraße<br />
HbF<br />
U<br />
Breslauer Platz/<br />
Hauptbahnhof<br />
Kamekestraße<br />
U<br />
Roonstraße<br />
Venloer Straße<br />
Lütticher Straße<br />
Aachener Straße<br />
37<br />
Richard-Wagner-Straße<br />
41<br />
4<br />
43<br />
Lindenstraße<br />
55<br />
30<br />
Brabantner Straße<br />
54<br />
75<br />
Mozartstraße<br />
73<br />
U<br />
Moltkestraße<br />
Friesenplatz<br />
Beethovenstraße<br />
50<br />
52<br />
Hohenstaufenring Habsburgerring Hohenzollernring<br />
61<br />
53<br />
Friesenwall<br />
Schaafenstraße<br />
Mauritiuswall<br />
Friesenstraße<br />
Magnusstraße<br />
Ehrenstraße Breite Straße<br />
40<br />
5<br />
Kettengasse<br />
Pfeilstraße<br />
Mittelstraße<br />
Rubensstraße<br />
Hahnenstraße<br />
Marsilstein<br />
51<br />
12<br />
10 11<br />
13<br />
7 6 22<br />
74<br />
15<br />
U<br />
Zülpicher<br />
Platz<br />
U<br />
Rudolfplatz<br />
56<br />
20<br />
31<br />
21<br />
38<br />
U<br />
Mauritiuskirche<br />
Mauritiussteinweg<br />
23<br />
dem Berlich<br />
Auf<br />
Neumarkt<br />
Thieboldsgasse<br />
Zeughausstraße<br />
U<br />
Neumarkt<br />
70<br />
Krebsgasse<br />
Cäcilienstraße<br />
Poststraße<br />
U<br />
Appellhofplatz/<br />
Zeughaus<br />
U<br />
Appellhofplatz/<br />
Breite Straße<br />
Glockengasse<br />
Schildergasse<br />
U<br />
62<br />
Poststraße<br />
Tunisstraße<br />
Blaubach<br />
Neuköllner Straße<br />
63<br />
Komödienstraße<br />
Große Budengasse<br />
Hohe Pforte<br />
Hohe Straße<br />
Gürzenichstraße<br />
Obenmarspforten<br />
Pipinstraße<br />
3<br />
U<br />
Dom/<br />
Hauptbahnhof<br />
71<br />
1 2<br />
72<br />
39<br />
Am Hof<br />
Stephanstr. Marienplatz<br />
Kölner Dom<br />
Alter Markt<br />
16<br />
Heumarkt<br />
Augustinerstraße<br />
8<br />
44<br />
14<br />
Mathiasstraße<br />
An der Malzmühle<br />
Mühlenbach Filzengraben<br />
42<br />
36<br />
64<br />
9<br />
U<br />
Rathaus<br />
U<br />
Heumarkt<br />
35<br />
60<br />
Hohenzollernbrücke<br />
Deutzer Brücke<br />
Am Leystapel<br />
Severinsbrücke<br />
Perlengraben<br />
U<br />
Severinstraße<br />
Severinstraße<br />
Zülpicher Straße<br />
U<br />
Barbarossaplatz<br />
Waisenhausgasse<br />
Bayenstraße
13<br />
Dr. Dirk Stolley | Zahnarzt<br />
Praxis mit BeratungsPLUS<br />
Schnelle Terminvergabe<br />
und kurze Wartezeiten!<br />
Schwerpunkte:<br />
| Prophylaxe<br />
| Ästhetische Zahnmedizin<br />
| Implantate<br />
| Parodontose Behandlung<br />
Berliner Allee 56 | 40212 Düsseldorf<br />
www.dr-stolley.de | T. 0211 -38 54 610<br />
Wir sind eine junge, dynamische<br />
HIV-Schwerpunktpraxis mit einem<br />
vielfältigen Angebot rund um das Thema:<br />
hausärztliche / internistische Versorgung<br />
HIV-PrEP<br />
HIV/Aids<br />
Hepatitis<br />
Sexuell übertragbare Infektionen (STD)<br />
Suchtmedizin<br />
„Wir freuen uns darauf, Sie<br />
in unseren frisch renovierten<br />
Räumen begrüßen zu dürfen!“<br />
Dr. med. Nino Ochana<br />
Praxisinhaber<br />
Sprechzeiten:<br />
Mo, Di: 08:30 - 13:00 / 15:00 - 18:00<br />
Mi: 08:30 - 13:00 / 15:00 - 17:00<br />
Do: 11:00 - 19:00<br />
Fr: 09:00 - 13:00<br />
Hohenzollernring 26 · 50672 Köln · Tel 0221/255522<br />
www.praxis-am-ring.com<br />
Zusammen<br />
im Trockenen<br />
stehen.<br />
Komm doch mal vorbei!<br />
www.shalk.de · info@shalk.de · 0203 7564316<br />
Suchtselbsthilfe und Beratung für<br />
Homo-, Bi- und Transsexuelle<br />
Foto: Stephane Yaich / unsplash.com
14 STADTPLAN<br />
DÜSSELDORF<br />
SZENE<br />
Rheinkniebrücke<br />
Bars<br />
1. Comeback,<br />
Charlottenstr. 60<br />
2. K1, Bismarckstr. 93<br />
3. Ludwigs Bier & Brot,<br />
Mertensgasse 11<br />
4. Nähkörbchen,<br />
Hafenstr. 11<br />
5. Queenz,<br />
Charlottenstr. 62<br />
6. Sternschnuppe,<br />
Sternstr. 2<br />
7. Studio 1, Jahnstr. 2a<br />
8. Zum goldenen Einhorn,<br />
Ratinger Str. 18<br />
Cafés / Bistros<br />
• ARTCafé, Im Dahlacker<br />
70 (Ecke Aachener Str.)<br />
Oberkasseler Brücke<br />
Party-Locations<br />
14. Nachtresidenz,<br />
Bahnstr. 13<br />
• Stahlwerk,<br />
Ronsdorfer Str. 134<br />
16. Ufer 8, Rathausufer 8<br />
• Zakk, Fichtenstr. 40<br />
Restaurants<br />
18. Hirschchen,<br />
Alt-Pempelfort 2<br />
19. Laurens Restaurant,<br />
Bismarckstr. 62<br />
Saunen<br />
28<br />
16<br />
Reichsstraße<br />
• Phoenix Sauna<br />
Düsseldorf,<br />
Platanenstr. 11a<br />
Hafenstr.<br />
7<br />
11<br />
5<br />
9<br />
Bahnstr.<br />
14<br />
Graf-Adolf-Straße<br />
Herzogstraße<br />
10<br />
Berliner Allee<br />
BUSINESS<br />
24<br />
Corneliusstraße<br />
Ärzte<br />
• Dr. med Martin &<br />
Anselm K. Gottstein,<br />
Werdener Straße 8<br />
• Tim Oliver Flettner,<br />
Kaiserswertherstr. 55<br />
24. Zahnarztpraxis<br />
Dr. Stolley, Berliner<br />
Allee 56<br />
Autohäuser<br />
• Auto-Park Rath,<br />
Oberhausener Str. 2<br />
• smart Vertriebs<br />
GmbH, Mercedesstr. 11<br />
Dienstleistungen<br />
• CJ-Sieben, Postfach<br />
24 02 30<br />
34<br />
18<br />
19 3<br />
8<br />
28. Düsseldorf Tourismus,<br />
Marktstr./<br />
Ecke Rheinstr. bzw.<br />
Immermannstr. 65b<br />
• Stadtwerke Düsseldorf<br />
AG, Höherweg 100<br />
Finanzen & Recht<br />
• Laureus AG Privat<br />
Finanz, Ludwig-<br />
Erhard-Allee 15<br />
• Parilis, Hansaallee 249<br />
Fitness<br />
Kölner Straße<br />
4<br />
Karlstraße<br />
• Bodystreet Berliner<br />
Allee, Berliner Allee 56<br />
• Bodystreet Düsseldorf<br />
Münsterplatz,<br />
Ulmenstr. 270<br />
• Fit IN Düsseldorf,<br />
Ringelsweide 14<br />
• Olymp-Fitness-<br />
Center,<br />
Pempelforther Str. 47<br />
Möbel & Einrichtung<br />
• Maßlos, Steinstr. 32<br />
Rechtsanwälte<br />
• Rechtsanwalt<br />
Gelbke,<br />
Königsallee 61<br />
• Semra Sanliünal,<br />
Kaiser-Friedrich-<br />
Ring 45<br />
Sexshops<br />
• book&xxx,<br />
Bismarckstr. 86<br />
Schulen<br />
• Sprachcaffe,<br />
Grafenberger Allee<br />
78-80<br />
Sport<br />
• My Beauty Fit,<br />
Rethelstr. 98<br />
KULTUR<br />
Bühne<br />
• Capitol Theater,<br />
Erkrather Str. 30<br />
• Jazz Schmiede,<br />
Himmelgeister Str.<br />
107g<br />
• Komödie Steinstr,<br />
Steinstr 23<br />
• Takelgarn, Philipp-<br />
Reis-Str. 10<br />
Galerie<br />
• Fonis Galerie, Lindenstraße<br />
90, 40233<br />
Düsseldorf<br />
RAT & TAT<br />
Gesundheit<br />
• AIDS-Beratung des<br />
Gesundheitsamts,<br />
Kölner Str. 180<br />
• AIDS-Hilfe Düsseldorf<br />
e.V., Johannes-<br />
Weyer-Str. 1<br />
Beratung<br />
• Schwules Überfalltelefon,<br />
Tel.<br />
0211-19228<br />
34. PULS - Treff für junge<br />
Lesben, Schwule<br />
& Bisexuelle,<br />
Corneliusstr. 28<br />
• SchLAu Düsseldorf<br />
c/o Aidshilfe<br />
Düsseldorf<br />
Wirtschaft<br />
• TARGOBANK,<br />
Nordstr. 14<br />
ESSEN<br />
Herzogstraße<br />
Bars<br />
SZENE<br />
1. Briefkasten,<br />
Hachestr. 21<br />
2. gentleM, Kettwigerstr.<br />
60<br />
3. Zum Pümpchen,<br />
Kopstadtplatz 23<br />
4. Lindenstübchen<br />
Lindenallee 81<br />
Party-Locations<br />
5. Weststadthalle,<br />
Thea-Leymann-<br />
Straße 23<br />
Saunen<br />
6. Pluto Sauna Essen,<br />
Viehoferstr. 49<br />
7. Metropol Sauna<br />
Essen, Maxstr. 62<br />
Sexshops und<br />
-Kinos<br />
8. Man Moviethek,<br />
Vereinstr. 22<br />
BUSINESS<br />
Mode<br />
• Rechtsanwälte<br />
Anwaltskanzlei<br />
Titze & Rodriguez,<br />
Alfredstr. 108<br />
KULTUR<br />
Bühne<br />
• Aalto-Theater,<br />
Opernplatz 10<br />
• GOP Varieté,<br />
Rottstr. 30<br />
• Grillo Theater,<br />
Theaterplatz 11<br />
• Philharmonie<br />
Essen,<br />
Huyssenallee 53<br />
• Theater im<br />
Rathaus, Porscheplatz<br />
1<br />
RAT & TAT<br />
Gesundheit<br />
• AIDS-Beratung<br />
des Caritasverbandes<br />
für die<br />
Stadt Essen e.V.,<br />
Niederstr. 12-16<br />
• AIDS-Hilfe Essen<br />
e.V., Varnhorststr. 17<br />
Community<br />
• Café Vielfalt,<br />
Kleine Stoppenberger<br />
Str. 13-15<br />
• Essen X-Point,<br />
Varnhorststr. 17<br />
• Together Jugendtreff,<br />
Kleine<br />
Stoppenbergerstr.<br />
13-15<br />
Segerothstraße<br />
Maxstr.<br />
Gladbecker Straße<br />
6<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
8<br />
Friedrich-Ebert-Straße<br />
Hindenburgstraße<br />
7<br />
Vereinstr.<br />
Kettwiger Str.<br />
Hachestraße<br />
1<br />
Schützenbahn<br />
Gerlingstraße<br />
Steeler Straße
Anzeige M Pfennig.pdf 1 16.11.22 21:45<br />
15<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
OSTEOPATHIE &<br />
NATURHEILKUNDE<br />
Kairos Methode ®<br />
Marcus Pfennig<br />
Telefon: 0162 - 7 61 33 06<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
Privat und Selbstzahler<br />
kontakt@marcuspfennig.de<br />
www.marcuspfennig.de<br />
K<br />
Nächster Anzeigenschluss<br />
ist der 13.01.<strong>2023</strong><br />
Erscheinungstermin<br />
ist der 26.01.<strong>2023</strong><br />
Buchen Sie Ihre Anzeigen unter<br />
info@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />
O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />
www.galileo-sauna.de<br />
GAYBOYS<br />
LIVE AM<br />
TELEFON<br />
RUF AN!<br />
NUR<br />
14<br />
Cent/ Min.<br />
LERNE HEISSE<br />
MÄNNER KENNEN<br />
0180 50 95 96 97*<br />
SD - 14 Cent/Min. aus d. deutschen Festnetz Mobilfunktarif max. 42 Cent/Min.
16 SPORT<br />
DIE ENTZAUBERTE<br />
WM<br />
Beim Bau von Stadien wie diesem sind<br />
Tausende Arbeiter ums Leben gekommen,<br />
die genaue Anzahl ist unbekannt.<br />
FOTO: KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP<br />
Vor Beginn der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft am 20.<br />
November in Katar hält sich die<br />
Vorfreude in Grenzen. Das Turnier<br />
ist überschattet von der schlechten<br />
Menschenrechtsbilanz des Gastgeberlandes.<br />
Dem Emirat werden<br />
Verstöße gegen Menschenrechte,<br />
unmenschlicher Umgang mit ausländischen<br />
Arbeitern und mangelnde<br />
Frauenrechte vorgeworfen.<br />
Alle vier Jahre strömen Millionen<br />
Besucher*innen zur Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in die Stadien, Milliarden Fans<br />
verfolgen das Turnier im Fernsehen.<br />
Regierungschefs aller Länder reisen an,<br />
Journalisten berichten über den Zauber<br />
des Fußballs und die Gastfreundschaft im<br />
Gastgeberland – nur Gutes versteht sich.<br />
Denn ein positives Image ist schließlich<br />
das Ziel eines jeden Landes, das sich für<br />
die Austragung einer WM bewirbt.<br />
Auch Katar muss solche Erwartungen<br />
gehabt haben, als es sich 2010 erfolgreich<br />
um die Austragung der WM <strong>2022</strong> bewarb.<br />
Das Land hat auch einiges in diese Form<br />
der Selbstdarstellung investiert: Acht<br />
Stadien, eine Flughafenerweiterung, eine<br />
neue U-Bahn, mehrere Hotels und andere<br />
wichtige Infrastruktur mit geschätzten<br />
Kosten von 220 Milliarden US-Dollar ließ<br />
Katar eigens für die WM bauen.<br />
Als erstes islamisches Land, das eine<br />
WM ausrichtet, bemühte sich der<br />
FOTO: GIUSEPPE_CACACE_AFP<br />
Nasser al-Khater, Geschäftsführer der WM Katar <strong>2022</strong><br />
während einer Pressekonferenz am 25. September 2019.<br />
Wüsten-Staat am Persischen Golf auch<br />
sehr darum, der Welt ein positives Image<br />
zu vermitteln. Katar sei zwar ein konservatives<br />
Land, habe aber auch Verständnis<br />
für die Unterschiede der Kulturen und<br />
die Überzeugungen der Menschen,<br />
erklärte etwa der Vorsitzende des WM-<br />
Organisationskomitees Nasser Al Khater<br />
im November 2021 in einem Interview mit<br />
Amanda Davies von CNN-Sports. Man sei<br />
weltoffen und tolerant, jeder sei in Katar<br />
willkommen, sogar Homosexuelle. Von<br />
anderen Kulturen erwarte man lediglich,<br />
„dass sie unsere respektieren“.<br />
Auch wenn Al Khater im selben Interview<br />
die strengen Anti-LGBTIQ*-Gesetze des<br />
Landes verteidigte, wollte man gerne glauben,<br />
die WM könne etwas bewirken und<br />
die Situation für Arbeiter*innen, Frauen<br />
und Queers im Land vielleicht verbessern.<br />
Es hieß, man werde Reformen bei den<br />
Arbeitnehmer*innenrechten vornehmen<br />
und mehr auf Nachhaltigkeit achten.<br />
Man wolle die FIFA-Regeln zur Förderung<br />
von Toleranz und Inklusion bei Spielen<br />
einhalten und queere Symbole wie Regenbogenfahnen<br />
und Pro-LGBTIQ*-Displays in<br />
den Stadien erlauben. Die Botschaft: Alles<br />
ist gut, jeder ist willkommen.
SPORT 17<br />
THERE IS NO PLACE FOR PRIDE<br />
Dass in der angepriesenen Weltoffenheit<br />
und Toleranz mehr Lippenbekenntnis als<br />
Verpflichtung steckt, zeigte sich schon kurz<br />
nach Al Khaters Interview. Im <strong>Dezember</strong><br />
2021 begann das Ministerium für Handel<br />
und Industrie, sogenannte ‚Inspektionskampagnen’<br />
in Einzelhandelsgeschäften<br />
durchzuführen und Spielzeug mit Slogans<br />
oder Darstellungen, die „gegen islamische<br />
Werte verstoßen“, zu beschlagnahmen.<br />
Alles, was in irgendeiner Form auf einen<br />
Regenbogen hinwies, verschwand aus den<br />
Regalen. Seit einigen Wochen nun droht<br />
die Regierung von Katar auch ganz offen<br />
damit, gegen Pride-Fahnen vorzugehen. Ein<br />
hochrangiger katarischer Offizier meldete,<br />
Regenbogenfahnen „zum Schutze der Fans“<br />
zu beschlagnahmen – während FIFA-Vorsitzender<br />
Giovanni Infantino – der übrigens<br />
seit Anfang <strong>2022</strong> in Katar lebt – immer noch<br />
behauptet, das Hissen und Schwingen von<br />
Regenbogenfahnen sei erlaubt.<br />
Aber nicht nur dem Regenbogen geht es<br />
an den Kragen: Offenbar hat Katar kurz<br />
vor dem Start der WM eigenmächtig<br />
Bier-Verkaufsstände an den Stadien wieder<br />
abbauen lassen. Alkohol geht genauso<br />
wie Homosexualität mit den Sitten in<br />
islamischen Ländern nun<br />
einmal schwer zusammen.<br />
Im Mai <strong>2022</strong> deckte eine<br />
Recherche skandinavischer<br />
Fernsehsender auf, dass es<br />
für Mitglieder der LGBTIQ*-<br />
Community schwierig werden<br />
könnte, ein Hotelzimmer in<br />
Katar zu bekommen. Von<br />
insgesamt 69 offiziellen<br />
WM-Hotels des Fußball-Weltverbandes<br />
FIFA hatten lediglich 33 keine<br />
Einwände. Der Rest lehnte ab oder empfahl<br />
den Journalisten, sich bei der Buchung nicht<br />
als schwul zu erkennen zu geben.<br />
In Katar sind nicht alle willkommen. Dennoch<br />
wird der Fußballverband nicht müde zu<br />
betonen, dass LGBTIQ*-Paare, die während<br />
der WM in Katar Händchen halten, nicht<br />
strafrechtlich verfolgt werden. Man verfüge<br />
über entsprechende Zusicherungen. Auch<br />
Innenministerin Nancy Faeser hat nach<br />
eigenen Angaben eine solche Zusage für die<br />
Sicherheit aller anreisenden Fans erhalten.<br />
Katars Regierungschef Chalid bin Chalifa<br />
bin Abdulasis al-Thani persönlich habe ihr<br />
diese Garantie gegeben. „Alle Menschen,<br />
egal woher sie kommen, wen sie lieben<br />
FOTO: FRANCK FIFEAFP<br />
Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident des Weltfußballverbands FIFA.<br />
und woran sie glauben, müssen bei der WM<br />
sicher sein: Jeder Fan muss sich frei und<br />
ohne Angst bewegen können“, so Faeser.<br />
Nur wenige Tage nach dieser ‚Sicherheitsgarantie’<br />
sorgte der katarische WM-<br />
Botschafter und Ex-Fußballnationalspieler<br />
Khalid Salman für internationale Empörung,<br />
als er in einem Interview für die ZDF-Dokumentation<br />
„Geheimsache Katar“ ganz offen<br />
aussprach, was die katarische Gesellschaft<br />
im Allgemeinen denkt. Homosexualität<br />
sei „haram“, so Salman, also verboten, und<br />
Schwulsein „ein geistiger Schaden“. Offen<br />
und tolerant? Nein. Ehrlich? Ja. Salman<br />
hatte sich einfach nicht an die offizielle<br />
Sprachregelung gehalten. In Katar sind eben<br />
nicht alle willkommen.<br />
NEXT LEVEL KITCHEN<br />
Jetzt erleben
18 SPORT<br />
VIEL SYMBOLIK UND GROSSE<br />
HILFLOSIGKEIT<br />
Um auf das Thema Menschenrechte in<br />
Katar aufmerksam zu machen, hatten sich<br />
die Kapitäne von acht Nationalmannschaften<br />
– Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />
England, Frankreich, die Niederlande, die<br />
Schweiz und Wales – darauf geeinigt,<br />
Antidiskriminierungs-Armbinden zu tragen.<br />
Dieser symbolische Akt sorgt jedoch<br />
für Diskussionsstoff, seit Frankreichs<br />
Spielführer Hugo Lloris andeutete, besagte<br />
One-Love-Binde nun doch nicht tragen<br />
zu wollen. „So wie wir oft wollen, dass<br />
sich Fremde an unsere Regeln halten und<br />
unsere Kultur respektieren, werde ich dasselbe<br />
machen, wenn ich nach Katar gehe“,<br />
erklärte Lloris. Bei den „Human Rights for<br />
All“-T<strong>rik</strong>ots, die das dänische WM-Team<br />
im Training tragen wollte, stellte sich diese<br />
Diskussion erst gar nicht – die FIFA hat das<br />
Tragen von T<strong>rik</strong>ots mit einem Slogan für<br />
Menschenrechte im Training verboten.<br />
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD)<br />
forderte nach den Aussagen von Salman<br />
eine ausdrückliche Reisewarnung des<br />
Auswärtigen Amts für LGBTIQ*s. Die Aussagen<br />
des katarischen WM-Botschafters<br />
seien „verstörend und dennoch keine<br />
Überraschung“, da sie die „homosexuellenfeindliche<br />
Grundhaltung des Regimes in<br />
Katar“ offenbarten. Die Bundesregierung<br />
solle konsequent alle diplomatischen Reisen<br />
während und zur WM in Katar absagen,<br />
Fußball-Fans sollten die WM boykottieren,<br />
forderte der LSVD.<br />
Es ist nicht davon auszugehen, dass<br />
schwule Fußballfans, die zur WM anreisen,<br />
ernsthaft von Verfolgung oder Inhaftierung<br />
bedroht sind. Einheimische dafür umso<br />
FOTO: ODD ANDERSEN / AFP<br />
La'eeb (arabisch für „supertalentierter Spieler“)<br />
ist der Name des offizielle Maskottchens<br />
der Weltmeisterschaft in Katar.<br />
mehr. Organisationen wie Human Rights<br />
Watch (HRW) weisen schon lange auf<br />
massive Menschenrechtsverletzungen in<br />
Katar hin. Allein für den Zeitraum 2019 bis<br />
<strong>2022</strong> dokumentierte HRW sechs Fälle mit<br />
starker Körperverletzung und fünf Fälle<br />
von sexueller Belästigung in Polizeigewahrsam.<br />
Die betroffenen Personen gaben an,<br />
dass sie zum Teil für mehrere Wochen in<br />
einem Untergrundgefängnis festgehalten<br />
wurden, ohne Rechtsbeistand oder<br />
Kontakt zur eigenen Familie. Auch ActOut<br />
berichtet von einer katarischen trans Frau,<br />
die der Organisation im Rahmen der Kampagne<br />
„Love Is Not A Crime“ mutig ihre<br />
Geschichte erzählte: „Sie [die katarischen<br />
Behörden] haben mich entführt und in den<br />
Untergrund gebracht, wo ich geschlagen,<br />
sexuell missbraucht und psychisch<br />
gefoltert wurde.“<br />
FAZIT<br />
Die FIFA hat gegen ihre eigenen Standards<br />
und Regeln verstoßen, als sie 2010<br />
Katar als Gastgeberland der WM <strong>2022</strong><br />
ausgewählt hat. Wenngleich sich die<br />
Vergabekriterien mittlerweile geändert<br />
haben, offenbart diese Entscheidung,<br />
dass Menschenrechte anscheinend<br />
doch verhandelbar und die Werte, die die<br />
FIFA angeblich vertritt, käuflich sind. Der<br />
FIFA kann’s egal sein – ihre Partner und<br />
Firmensponsoren werden auch von dem<br />
kontroversesten Fußballturnier aller Zeiten<br />
finanziell profitieren.<br />
Die WM hat Katar nicht verändert, so viel<br />
steht fest. Katar aber hat die WM verändert,<br />
und mit ihr den Fußball. *sah<br />
LGBTIQ* IN KATAR –<br />
WELCHE STRAFEN DROHEN:<br />
Katars Strafgesetzbuch bestraft<br />
sexuelle Handlungen zwischen Männern,<br />
gleichgeschlechtliche sexuelle<br />
Beziehungen zwischen Frauen sind<br />
hingegen nicht ausdrücklich verboten.<br />
Nach dem katarischen Gesetz<br />
wird ein Mann, der Sex mit einem<br />
Jungen hat, der jünger als 16 Jahre<br />
ist, zu einer lebenslangen Haftstrafe<br />
verurteilt. Einvernehmliche sexuelle<br />
Beziehungen zwischen Männern<br />
über 16 Jahren werden mit bis zu<br />
sieben Jahren Gefängnis geahndet<br />
(Artikel 285). Haftstrafen zwischen<br />
einem und drei Jahren (Artikel 296)<br />
sind für Männer vorgesehen, die<br />
einen anderen Mann „anstiften“ oder<br />
„verführen“, „einen Akt der Sodomie<br />
oder Unmoral zu begehen“. Das Strafmaß<br />
für Sex außerhalb der Ehe liegt<br />
bei bis zu zehn Jahren (Artikel 288),<br />
unabhängig davon, ob die sexuelle<br />
Handlung zwischen zwei Frauen, zwei<br />
Männern oder einem heterosexuellen<br />
Paar stattfindet.<br />
FOTO: INA FASSBENDER / AFP<br />
Beim Spiel Borussia Dortmund gegen VfL Bochum am 5. November zeigten Dortmunder Fans Transparente, die einen Boykott der WM fordern.
Im Urlaub<br />
zu Hause<br />
Übernachten bei queeren<br />
Gastgebern in über 70 Ländern!<br />
29 €<br />
AB<br />
PRO NACHT<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ DRAZEN_<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab
20 GESCHENKE<br />
GESCHENKIDEEN<br />
DESIGNACHTEN<br />
Nun kommt sie wieder: die Zeit, die wir häufiger<br />
zu Hause im Warmen verbringen. Und<br />
auch das Weihnachtsfest ist gar nicht mehr<br />
fern. Darum machen wir es uns und unseren<br />
Liebsten gemütlich!<br />
Lautsprecher, Kopfhörer, Lampen, Plattenspieler,<br />
Uhren und viele Technik-Gadgets – bei<br />
Tchibo gibt es moderne Weihnachtsaccessoires<br />
und brillant gestaltete Elektronik,<br />
deren Design man nur lieben kann. Zum<br />
Schenken und Selberschenken.<br />
Ab 29.11. in den<br />
Tchibo Filialen<br />
und auf<br />
www.tchibo.de<br />
HYGGE<br />
Candle Guy<br />
Das Schöne an der dunklen Jahreszeit<br />
und etwas Positives an dem „Stromsparzwang“<br />
sind Kerzen. Die machen wunderschönes<br />
beruhigendes Licht, sorgen für<br />
eine heimelige und hyggelige Atmosphäre<br />
und sind, wenn sie richtig platziert<br />
werden, auch nicht brandgefährlich. Und<br />
jetzt sind sie auch noch lustig!<br />
Denn diese handgemachten Duftkerzen<br />
aus 100 Prozent Bio-Sojawachs (Brenndauer<br />
bis zu 70 Stunden) amüsieren<br />
rußfrei mit frechen Sprüchen, die das mit<br />
elfenbeinfarbenem Wachs befüllte Glas<br />
aufpeppen. „All I Want For Christmas Is<br />
You“, „Früher war mehr Lametta“, „Be<br />
naughty, save Santa a trip!“ oder auch<br />
„Guten Lutsch“ ins neue Jahr lassen beim<br />
Verschenken und Chillen grinsen. *rä<br />
www.candle-guy.com
SPIEL<br />
MEMO:<br />
„Human Behind the Penis“<br />
GESCHENKE 21<br />
Der schwedische Fotograf Jonas Norén<br />
erfreut mit einem Spiel für Erwachsene,<br />
das zugleich erotischer Spaß als auch<br />
Mahnung an die inneren Werte ist. Sein<br />
Memospiel „Human Behind the Penis – The<br />
Memo“ eignet sich für zwei bis sechs<br />
Spieler und enthält 27 Penis-Paare. Über<br />
seine Intention verriet uns der Künstler<br />
aus Skandinavien: „Wir haben das Spiel als<br />
lustige Fortsetzung des gleichnamigen<br />
Buches gemacht. Es sollte eigentlich<br />
ein Jahr früher geliefert werden, aber wir<br />
hatten einige Probleme mit einer Firma, die<br />
es nicht drucken wollte, Probleme mit Rohstoffen<br />
(wie der Rest der Welt aufgrund von<br />
Covid und Krieg). Ich hoffe, dass die Leute<br />
es spielen werden. Habt Spaß beim Spielen<br />
und vielleicht Gespräche über männliche<br />
Genitalien ...“ Der Titel des Spiels verrät aber<br />
auch den Gedanken, dass der Mensch eben<br />
mehr ist, als seine Genitalien, so prächtig<br />
sie auch sein mögen. Ein klasse Geschenk<br />
für alle, die Body Positivity leben. *rä<br />
www.humanbehindthepenis.com<br />
MODE<br />
Perfektes Design und Achtsamkeit<br />
Das Modelabel SANVT steht<br />
nicht nur für ultraweicheMaterialien<br />
und einen sanfteren Umgang<br />
mit Mensch und Natur, sondern auch<br />
für Premiumqualität, individuelle<br />
Passformen und faire Preise.<br />
Alles begann mit dem Ziel, ein T-Shirt<br />
zu designen, das perfekt sitzt, lange<br />
Freude bereitet und zudem fair<br />
produziert wird. Und so gründete<br />
Benjamin Heyd das Label SANVT<br />
und launchte das erste Produkt:<br />
Das Perfekte T-Shirt. Mittlerweise<br />
umfasst das Portfolio auch Pullover,<br />
Hoodies, Chinos und Sweatpants.<br />
Das Besondere bei SANVT ist neben<br />
der sehr hohen Qualität (exklusiv<br />
eigens entwickelte Stoffe) und einem<br />
nachhaltigen Ansatz (alle Produkte<br />
sind Klimaneutral), das eigens<br />
entwickelte Größensystem. Alle<br />
Kollektionsteile sind in zahlreichen,<br />
unterschiedlichen Größenkombinationen<br />
erhältlich. Beim T-Shirt kann zum<br />
Beispiel zwischen 7 Weiten (XS bis<br />
3XL) und 3 Längenvariationen (Kurz,<br />
Standard, Lang) gewählt werden!<br />
Wer noch auf der Suche nach dem<br />
perfekten Weihnachtsgeschenk<br />
ist: SANVT bietet auch Online-<br />
Gutscheine an.<br />
sanvt.com<br />
Benjamin Heyd, Gründer von SANVT
22 GESCHENKE<br />
FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM/VGAJIC<br />
FOTO: WWW.LUSH.COM<br />
KOSMETIK<br />
25 vegane Produkte<br />
Die Adventszeit wird zur Wellnesszeit, die<br />
Vorfreude auf Weihnachten ein Genuss für<br />
jede Pore. Richtig gelesen, Pore. Immerhin<br />
geht es hier um beste Kosmetik- und Wellnessprodukte<br />
aus dem Hause LUSH: Die<br />
(queere) Company brachte unlängst ihren<br />
„Adventskalender <strong>2022</strong>“ auf den Markt.<br />
Eine fette, bunte Box, ein weihnachtliches<br />
Trumm, das dir oder dem/der Beschenkten<br />
die Adventszeit mehr als nur versüßen<br />
wird. Und dem Körper Gutes tut!<br />
„Der von ARTHOUSE Unlimited designte<br />
Kalender ist mit einer bunten Auswahl an<br />
Produkten bestückt und enthält Bestseller,<br />
exklusive Retro-Produkte und exklusive<br />
Adventskalender-Produkte“, so das Team<br />
von LUSH via E-Mail an uns. Das britische<br />
Kosmetikunternehmen macht wirklich<br />
alles richtig, denn auch die Verpackung<br />
schadet nicht: Sie besteht aus 100 %<br />
recyceltem Karton und das Band wird<br />
zu 100 % aus recycelten Plastikflaschen<br />
hergestellt. Wunderbar! *rä<br />
www.lush.com<br />
KALENDER<br />
Stefan Merkts<br />
schwuler<br />
Adventsbegleiter<br />
Die Wochen vor dem fröhlichen<br />
Fest Weihnachten, der besinnliche<br />
Advent: Eine eher dunkle Jahreszeit, die in<br />
womöglich wenig beheizten Wohnräumen<br />
noch ungemütlicher wird. Gut, dass es da<br />
Adventskalender gibt. Mit Schokolade als<br />
kleinen täglichen Stimmungsaufheller.<br />
Die schwule Variante mit sich<br />
küssenden Nikolaus (links, erkennbar<br />
an der Bischofsmütze) und Weihnachtsmann<br />
(rechts) gibt es jetzt<br />
SCHON bei BRUNOS. „Draußen fällt<br />
sanft das Laub ... Es wird jetzt früher<br />
dunkel ... Seit Wochen werden in den<br />
Supermärkten Lebkuchen angeboten<br />
und irgendwie ist nicht mehr zu<br />
übersehen, dass Weihnachten immer<br />
näher rückt. Zu dieser besonderen<br />
Jahreszeit gehört selbstverständlich<br />
auch ein klassischer Adventskalender<br />
mit Schokolade hinter den 24 Türchen,<br />
ich freue mich und bin stolz darauf, dass<br />
BRUNOS in diesem Jahr sich für eines<br />
meiner Bildmotive entschieden hat ...<br />
DANKESCHÖN“, so der Künstler Stefan<br />
Merkt via E-Mail an uns. *rä<br />
Stefan Merkts schwulen Adventskalender<br />
bekommst du im BRUNOS-Shop in<br />
Berlin in der Maaßenstr. 15, in Hamburg<br />
in der Danziger Str. 70, in Köln in der<br />
Kettengasse 20, in München in der Thalkirchner<br />
Str. 4 und via www.brunos.de
GESCHENKE 23<br />
BILDBAND<br />
Prall, schwul und bunt<br />
„Flamingo Island – The Art of Zach Lynch“: Kalifornische<br />
Bildkunst, die die schwule Pornoversion von Barbies<br />
Ken sein könnte. Ken und seine Freunde am Strand, an<br />
der Tankstelle und fast immer mit frei schwingendem<br />
Prachtdödel – ausgedacht und umgesetzt am wunderschönen<br />
Lake Tahoe.<br />
Am 15. November ist der Bildband bei Salzgeber erschienen.<br />
Ein 176 Seiten dickes zweisprachiges Buch, das 110<br />
Bilder voller schwuler Erotik und US-Werbe-Ästhetik zu<br />
einem queeren Pop-Art-Kosmos vereint, der farbenfroh<br />
und glatt, hyperrealistisch und penisgefüllt die womöglich<br />
dezembergraue Welt vergessen lässt. Hedonismus als<br />
Antwort auf die Krisen dieser Welt, in Buchform mehr als<br />
nur erlaubt. *rä<br />
www.salzgeber.de
24 GESCHENKE<br />
BILDBAND<br />
PHIL DLAB: „Dass wir das<br />
Schlimmste überstanden haben“<br />
Nach dem Erfolg von<br />
„Nothing to Hide – Young<br />
Men from Slovakia“ präsentiert<br />
der slowakische Fotograf nun<br />
den nicht weniger kunstvollen<br />
(erotischen!) Nachfolger: „Nothing<br />
to Hide – Young Men from Slovakia<br />
2“. Das Buch erschien unlängst<br />
im November: Sommerliche Bilder<br />
zum Herbst, das tut der Seele gut.<br />
Auf über 190 Seiten entführt dich<br />
der Künstler mit 170 Fotografien<br />
in den Spätsommer, in Turnhallen,<br />
Felder, Wälder und Saunen, überall<br />
dorthin, wo junge Männer ihre<br />
Kräfte messen, chillen oder toben.<br />
Natürlich meist nackt. Das zweisprachige<br />
Buch, die Begleittexte<br />
sind auf Deutsch und Englisch,<br />
fokussiert dabei sechs athletische<br />
Männer, die in ansprechenden Situationen<br />
und Posen eingefangen<br />
wurden. Das war nicht immer leicht,<br />
wie der Fotograf verrät: „Seit mehr<br />
als drei Jahren fotografiere ich<br />
Männerakte, zwei davon während<br />
der COVID-19-Pandemie. Ich hoffe<br />
wirklich, dass wir das Schlimmste<br />
überstanden haben und dass<br />
der Krieg zwischen Russland und<br />
der Ukraine nicht noch weiter<br />
außer Kontrolle gerät, als bereits<br />
geschehen. Es war nicht gerade<br />
leicht, zuversichtlich und gesellig<br />
zu sein, besonders während der<br />
Lockdowns, als in der Slowakei nur<br />
die elementarsten Versorgungseinrichtungen<br />
und solche, die keinen<br />
zwischenmenschlichen Kontakt<br />
erforderten, geöffnet bleiben<br />
durften.“<br />
Phil Dlabs Können und der Natürlichkeit<br />
der von ihm gefundenen<br />
und mit der Kamera begleiteten<br />
Modelle ist es zu verdanken, dass<br />
dieser klassisch-schwule Bildband<br />
seinen Platz in queeren Bibliotheken<br />
finden wird, er ist einfach zu<br />
gut, um übersehen zu werden. *rä<br />
www.salzgeber.de<br />
SEX<br />
Prickelnde Weihnachten mit BEATE UHSE<br />
Wer dachte BEATE UHSE gibt es<br />
nicht mehr, der irrt: Die Kultmarke<br />
hat sich im vergangenen Jahr zurückgemeldet<br />
und präsentiert – nun rein online –<br />
ein riesiges Produktportfolio für She, Him,<br />
Them & Us.<br />
Inspiration für die neue Marken-DNA ist<br />
keine geringere als die Gründerin selbst.<br />
Die im deutschen Wargenau geborene<br />
Beate Uhse (*1919 †2001) hatte viele<br />
Facetten. Sie war Kunstflugpilotin und<br />
Geschäftsfrau, aber vor allem war sie<br />
eines: Visionärin. Als gefragte Ratgeberin<br />
für Sexualität, war sie ihrer Zeit<br />
voraus und baute in den 50er-Jahren<br />
ein Versandhaus für Erotikzubehör auf.<br />
Mit großem Erfolg gründete sie wenige<br />
Jahre später das weltweit erste „Fachgeschäft<br />
für Ehehygiene“, welches sich<br />
zu einem börsennotierten Unternehmen<br />
entwickelte.<br />
Mit dem Bewusstsein für dieses Vermächtnis,<br />
zeigt das Unternehmen BEATE<br />
UHSE auch heute Haltung, Gesicht<br />
und Zeitgeist. Auf BEATE-UHSE.com<br />
erwartet Besucher:innen eine umfangreiche<br />
Auswahl an Sex Toys, Wäsche<br />
und Lifestyle-Artikeln. Das Sortiment<br />
umfasst insgesamt über 14.000 Produkte.<br />
Wer also noch auf Geschenkesuche ist,<br />
wird hier sicherlich fündig. Highlight sind die<br />
Produkte von HUEMAN. Die futuristischen<br />
Toys mit Namen wie Saturn, Neptune, Space<br />
Force oder Black Hole haben bis zu 10 Vibrationseinstellungen,<br />
sind komplett wasserdicht<br />
und entführen uns in eine andere Galaxie.<br />
www.beate-uhse.com
KALENDER<br />
Rote Erotik für <strong>2023</strong><br />
Rothaarige Kerle erotisch und<br />
künstlerisch inszeniert von Red-<br />
Hot-Mastermind Thomas Knights<br />
und anderen Fotografen, etwa Lior<br />
Horesh. Ende Oktober soll der Vertrieb des<br />
brandneuen Kalenders von Red Hot für<br />
<strong>2023</strong> losgehen.<br />
FOTO: THOMAS KNIGHTS<br />
„Auf der ganzen Welt fotografiert,<br />
verbinden wir die heißesten Ginger<br />
der Welt mit talentierten Fotografen,<br />
von denen jeder eine klare Vorstellung<br />
von unserer Ästhetik hat, und stellen<br />
sicher, dass sich der Kalender frisch und<br />
aufregend anfühlt“, so Thomas Knights.<br />
„Dieser erste weltweite Kalender vermittelt<br />
ein gehobenes Magazin-Feeling mit<br />
männlichen Kunstakten, die im Freien in<br />
der Natur aufgenommen wurden. Denk<br />
an Sports Illustrated, an Pirelli, das ist eine<br />
neue Vision für den Kalender, anders als<br />
alles, was wir zuvor gemacht haben.“ Wir<br />
mögen das! *rä<br />
www.redhot100.com<br />
TIPP<br />
Dödelige Mode nicht nur zum Fest der Feste<br />
Na, noch keine Idee, was du deinen liebsten<br />
Menschen zum Fest der Liebe schenkst?<br />
Wie wäre es mit Penis-T-Shirts? Die lassen<br />
schmunzeln und sind auch gar nicht billig<br />
anzusehen.<br />
„Diesen <strong>Dezember</strong> starten wir die Casa<br />
Matze, eine Website mit ausgewählten<br />
Kunstwerken als große und handgedruckte<br />
Siebdrucke, die sowohl gerahmt als auch<br />
ungerahmt erhältlich sind“, wird vom Team<br />
der Homepage via E-Mail verraten. Mit dabei<br />
ist auch die Kunst von Matthias Seifarth<br />
namens „CocksOccur“, eine limitierte<br />
T-Shirt-Kollektion mit skurrilen, queeren<br />
Motiven, handgedruckt auf schwerer Bio-<br />
Baumwolle. „Es gibt so viel Negativität auf<br />
der Welt, und das kann große Auswirkungen<br />
auf unsere geistige Gesundheit haben.<br />
Für jede ernsthafte Diskussion sollten wir<br />
auf einer Wiese tanzen, durch ein Maisfeld<br />
rennen, einen Baum umarmen oder ins Leere<br />
schreien. Wenn wir loslassen, beginnt die<br />
Heilung. Ich hoffe, dass diese Designs die<br />
Leute ein wenig aufheitern“, so der Designer<br />
dazu. Gute Ideen, lustige Mode! *rä<br />
casamatze.com
26 Kultur<br />
FOTOS: OLIVER HAAS / DIEGO FERNANDO JARAMILLO<br />
VARIETÉ<br />
„BETTER LAMETTA!“<br />
Die letzte der drei Jubiläumsshows des Varieté<br />
et cetera ist da! Für das große Finale zum 30.<br />
Geburtstag des Bochumer Varietés hat sich<br />
Regisseur Sammy Tavalis etwas Besonderes<br />
einfallen lassen. Freut euch auf eine Erlebnisexplosion<br />
für alle Sinne!<br />
„Better Lametta!“ – diese zwei Worte wecken<br />
wahrlich festliche Emotionen in uns. Der<br />
Zauber der Weihnachts- und Winterzeit und<br />
der Beginn eines glänzenden neuen Jahres. Mit<br />
Musik, Humor, herrlichem Slapstick und feinem<br />
Witz spinnt Moderator Klaus Renzel den<br />
roten Faden durchs feierliche Winterprogramm<br />
und präsentiert einen musikalisch-verrückten<br />
glitzernden Showdown zum Jahreswechsel<br />
und einen glanzvollen Künstler-Cast!<br />
Neben spektakulären Showeinlagen von und<br />
mit Akrobat*innen aus der Ukraine, Deutschland<br />
und Österreich begrüßt das et cetera ab<br />
12. <strong>Dezember</strong> den jungen Äthiopier Abrham<br />
Dereje mit seiner packenden Bouncing-<br />
Jonglage. Bei dieser modernen Weiterentwicklung<br />
der klassischen Jonglage werden die Bälle<br />
durch das Abprallen vom Boden oder anderen<br />
Flächen jongliert. Die Kunst dabei ist es, die<br />
Bälle in unterschiedlichen Mustern zu werfen.<br />
Tipp der Redaktion: „Better Lametta!“ lässt<br />
sich auch hervorragend verschenken!<br />
Bis 26. Feb. <strong>2023</strong>, Varieté et cetera,<br />
Herner Str. 299, Bochum,<br />
www.variete-et-cetera.de<br />
GEWINNE<br />
Wir verlosen unter <strong>rik</strong>-<br />
Leser*innen 2x2 Tickets für<br />
die Show „BETTER LAMET-<br />
TA!“ am Samstag, den 17.12.<br />
um 16 Uhr! Teilnahme auf<br />
männer.media/gewinne.<br />
* Bitte beachtet, dass mit<br />
dem Gewinn auch eine<br />
gewisse Verbindlichkeit einhergeht.<br />
Solltet ihr an dem<br />
Tag verhindert sein, gebt<br />
bitte im Varieté Bescheid.<br />
OPER<br />
„La Cenerentola“<br />
„Nehmt mich mit zum Tanz!“, bittet das Aschenputtel Angelina in<br />
Gioacchino Rossinis Oper „La Cenerentola“ (Aschenputtel oder<br />
der Triumph der Güte). Doch ihr Flehen verhallt in den tauben<br />
Ohren des Stiefvaters Don Magnifico und der Stiefschwestern…<br />
FOTO: TERESA ROTHWANGL<br />
Wie die Geschichte weitergeht, ist wohl bekannt, doch<br />
anders als bei den Brüdern Grimm vergibt Angelina am<br />
Ende ihrer Stieffamilie – es triumphiert die Güte. Virtuoser<br />
Belcanto, turbulente Ensembles und große Orchestercrescendos<br />
machen diese komische Oper aus. Cecilia Ligorio<br />
inszeniert, Matteo Beltrami dirigiert das Gürzenich-Orchester.<br />
Am 23. <strong>Dezember</strong> ist Operntag (alle Tickets für 25 Euro zzgl.<br />
VVK)!<br />
Premiere am 17.12., 19:30 Uhr, Oper Köln im StaatenHaus,<br />
Saal 1, Köln, www.oper.koeln/de
Johan Hörlén Klarinette<br />
WDR Big Band<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Foto: Tim Zänkert<br />
KölnMusik in Kooperation mit Westdeutscher Rundfunk<br />
Silvesterkonzert<br />
Symphonic Jazz<br />
Samstag<br />
31.12.<strong>2022</strong><br />
18:00<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonie G-Dur KV 74<br />
Sinfonie g-Moll KV 183 (173 d B)<br />
Trio für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498<br />
Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur KV 271<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
Kristian<br />
Bezuidenhout<br />
Hammerklavier und Leitung<br />
Lorenzo Coppola Klarinette<br />
Corina Golomoz Viola<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Montag<br />
23.01.<strong>2023</strong><br />
20:00<br />
koelner-philharmonie.de<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse der Kölner Philharmonie<br />
Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse
28 Kultur<br />
SHOW<br />
„Moulin Rouge!<br />
Das Musical“<br />
Am 6. November feierte der mit zehn Tony Awards ausgezeichnete<br />
Broadway-Erfolg „Moulin Rouge! Das Musical“<br />
Premiere im Musical Dome in Köln.<br />
Seit der Uraufführung im Jahr 2018 begeistert<br />
„Moulin Rouge! Das Musical“ sowohl Publikum als auch<br />
Kritiker*innen. In New York, London und Melbourne war<br />
die umjubelte Produktion bereits zu sehen, nun wurde<br />
sie exklusiv für den deutschsprachigen Raum erstmals in<br />
deutscher Sprache produziert.<br />
„Wir schreiben hier ein ganz neues Kapitel in der<br />
Geschichte des Musical Dome“, freut sich Maik Klokow,<br />
Geschäftsführer und Produzent der Mehr-BB Entertainment.<br />
„Moulin Rouge! Das Musical ist nicht nur eine<br />
auf allen Ebenen beeindruckende und ausgezeichnete<br />
Show, sondern transportiert gleichzeitig Werte, die heute<br />
wichtiger sind, denn je: Diversität, Gleichberechtigung,<br />
Selbstliebe.“ Freut euch auf eine bombastische Show!<br />
Musical Dome, Goldgasse 1, Köln. Infos und Tickets unter<br />
www.moulin-rouge-musical.de<br />
FOTO: MATTHEW MURPHY<br />
KARNEVAL<br />
Röschen-Sitzung<br />
Der Vorverkauf für „Jenseits von Heten – Best-of-Röschen-XXL“ hat begonnen!<br />
Am 18. Februar <strong>2023</strong> werden sich Marion Radtke und Matthias<br />
Brandebusemeyer wieder durch drei Stunden Sitzungskarneval<br />
um Kopf und Kragen moderieren, während die Hausband<br />
„Abends mit Beleuchtung“ (Britta Hussong, Gaby Jüttner, Nicole<br />
Sperrmann) mit Kapellmeisterin Ela Querfeld den passenden<br />
Soundteppich für die Künstler*innen legen.<br />
FOTO: VVG-KOELN<br />
Tickets für „Jenseits von Heten – Best-of-Röschen-XXL“ am<br />
18.2. um 20 Uhr im Kölner GLORIA Theater (44 Euro inkl. VVK-<br />
Gebühren) gibt es ab sofort auf www.roeschensitzung.de.<br />
VARIETÉ<br />
„Let it snow“<br />
Spektakuläre Akrobatik und zwei schräge Zauberer<br />
erwarten euch im Apollo Düsseldorf.<br />
FOTO: RONCALLI‘S APOLLO VARIETÉ<br />
Am Ende eines turbulenten Jahres präsentiert<br />
Roncalli‘s Apollo Varieté mit „Let it snow“ eine<br />
Show zum Innehalten. Haltet die Zeit an, genießt<br />
den Moment und träumt euch gemeinsam mit<br />
den Künstler*innen an einen anderen Ort. Es wird<br />
spannend, es wird lustig, es wird beeindruckend.<br />
Die Vorstellungen von „Let It Snow“ sind dienstags<br />
bis donnerstags um 19:30 Uhr, freitags um 20 Uhr<br />
(vom 25. November bis 6. <strong>Dezember</strong> freitags um<br />
17 und 21 Uhr), samstags um 16 und 20 Uhr sowie<br />
sonntags um 14 und 18 Uhr.<br />
Bis 8.1., Roncalli‘s Apollo Varieté, Apollo-Platz 1,<br />
Düsseldorf. Tickets unter der Tickethotline 0211-<br />
8289090 und auf www.apollo-variete.com.
THEATER<br />
„Das Vermächtnis“<br />
In München und Hannover läuft<br />
diese groß angelegte, sehr<br />
emotionale und mitunter auch komödiantische<br />
Tiefenschürfung in schwuler<br />
Geschichte und Identität bereits<br />
erfolgreich. Ab 3. <strong>Dezember</strong> ist „Das<br />
Vermächtnis“ auch in Münster zu sehen.<br />
Kultur 29<br />
Matthew Lopez‘ gefeiertes Stück, das<br />
auf dem Literaturklassiker „Howards<br />
End“ von E. M. Forster basiert, entfaltet<br />
ein feines, komplexes und rasantes Epos<br />
über eine Gruppe schwuler Männer,<br />
die drei verschiedenen Generationen<br />
angehören und im Zeichen ihrer Differenz<br />
um Verantwortung, Wahrheit und Fürsorge<br />
ringen. Eric und Toby, ein glückliches<br />
Thirty-Something-Paar, bestreiten mit<br />
ihren Freunden ein angenehmes Leben im<br />
Herzen der queeren und intellektuellen<br />
Metropole New York. Doch im Klima des<br />
aufkeimenden Populismus der Trump-Ära<br />
verändern sich die privaten und politischen<br />
Vorzeichen ihrer Existenz: Sie stürzen in<br />
eine Beziehungskrise, deren Folgen heftig<br />
am Selbstverständnis ihrer Identitäten<br />
rütteln und sich in der Krise eines zutiefst<br />
FOTO: RÜDIGER WÖLK<br />
gespaltenen, unversöhnten Landes<br />
spiegeln.<br />
Sebastian Schug verknüpft in seiner<br />
Inszenierung von „Das Vermächtnis“<br />
geschickt und großformatig die<br />
Geschichte schwuler Emanzipation mit<br />
den Traumata der AIDS-Krise, Sucht und<br />
Einsamkeit und der Frage nach Solidarität<br />
und Zusammenhalt angesichts kontinuierlicher<br />
Marginalisierung einer Minderheit.<br />
Im zweiten Teil des Stücks wird die<br />
Schauspielerin Mechthild Großmann zu<br />
erleben sein. Sie ist der Stadt Münster aus<br />
dem Münsteraner Tatort bestens bekannt<br />
und kehrt nun mit dem „Vermächtnis“<br />
nach über 20 Jahren Abwesenheit an das<br />
Theater Münster zurück.<br />
„Das Vermächtnis“ besteht aus zwei Teilen,<br />
die sowohl als Doppelvorstellung sowie<br />
einzeln aufgeführt werden. Am 3., 11.,<br />
17. und 26. <strong>Dezember</strong> können beide Teile<br />
als zusammenhängendes Theater-Event<br />
mit kulinarischer Verköstigung in der<br />
großen Pause erlebt werden.<br />
Premiere am 3.12., 15 Uhr, Theater<br />
Münster, Neubrückenstraße 63, Münster,<br />
www.theater-muenster.com<br />
JETZT<br />
TICKETS<br />
SICHERN!<br />
LA CENERENTOLA<br />
(DAS ASCHENPUTTEL)<br />
GIOACCHINO ROSSINI<br />
PREMIERE 17. DEZEMBER <strong>2022</strong>
30 Kultur<br />
Beim 4. Queerfilmfestival vom 8. bis<br />
14. September <strong>2022</strong> feierten über<br />
8.000 Zuschauer*innen die besten queeren<br />
Filme des Jahres auf der großen Leinwand.<br />
Die Queerfilmnacht gibt euch jeden Monat<br />
die Gelegenheit, einen neuen, nicht-heterosexuellen<br />
Film aus der internationalen<br />
Festival-Landschaft zu sehen.<br />
Im <strong>Dezember</strong> habt ihr die doppelte<br />
Auswahl: „So Damn Easy Going“ führt euch<br />
in Joanas rasende Gedankenwelt ein, die<br />
mit dem Auftauchen der selbstbewussten<br />
Audrey auf einen Schlag zur Ruhe kommt.<br />
KINO<br />
QUEERFILMNACHT<br />
Nach dem großen Erfolg auf dem Queerfilmfestival<br />
wird „Wildhood“ noch einmal in<br />
einigen Kinos der Queerfilmnacht gezeigt.<br />
Auf den Spuren seiner Mi’kmaq-Wurzeln<br />
trifft Link auf den Two-Spirit Pasmay, der<br />
ihm bei der Entdeckung seiner wahren<br />
Identität hilft und nebenbei auch noch<br />
ganz andere Gefühle in ihm weckt.<br />
„Concerned Citizen“ zeigt im <strong>Januar</strong> eine<br />
zynische „White-Guilt-Trip“-Komödie über<br />
das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung,<br />
unhinterfragte Privilegien und tief sitzende<br />
Vorurteile. Ben hält sich für einen liberalen<br />
schwulen Mann. Nachdem er unbewusst<br />
FOTOS: GUY SAFAH / RILEY SMITH<br />
eine Kette von Ereignissen auslöst, an<br />
deren Ende ein Geflüchteter aus Eritrea<br />
brutal von Polizisten zusammengeschlagen<br />
wird, muss Ben anfangen, sein Bild von<br />
sich selbst und der ganzen Gesellschaft zu<br />
hinterfragen.<br />
Die Queerfilmnacht findet regelmäßig in<br />
über 30 Kinos in Deutschland und Österreich<br />
statt, teilnehmende Kinos in NRW<br />
sind das Bambi Düsseldorf, die Filmpalette<br />
in Köln und das Astra Theater in<br />
Essen. Spieltermine und weitere Infos<br />
auf https://queerfilmnacht.de.<br />
KINO<br />
„PRIDE NIGHTS“<br />
im Kino<br />
Beste Neuigkeiten! Der 1997<br />
gegründete Verbund unabhängiger,<br />
mittelständischer<br />
Kinounternehmen Cineplex<br />
begeistert zusammen mit Cinemien<br />
ab November mit einer monatlichen<br />
„PRIDE NIGHT“.<br />
Der erste Film, der bei der „PRIDE NIGHT“<br />
am 21. November zu sehen sein wird, ist das<br />
Romantikdrama „Mascarpone“ (wir berichteten).<br />
Ein Film über den 30-jährigen Antonio,<br />
der eigentlich mitten im Leben steht. Als<br />
seine langjährige Beziehung zerbricht, ist es,<br />
als würde ihm der Boden unter den Füßen<br />
weggezogen. Doch seine Leidenschaft zum<br />
Backen führt ihn auch zur Neuentdeckung<br />
der Liebe ...Ian van der Putten, Geschäftsführer<br />
CINEMIEN Filmverleih, verrät vorab:<br />
„Es ist überaus wichtig, dass LGBTIQ*-<br />
Geschichten im Kino erzählt werden. Von der<br />
Romanze bis zum Drama, vom Roadmovie<br />
bis zur Komödie – die Darstellung der Vielfalt<br />
der Community inmitten unserer gesamten<br />
Gesellschaft ist wichtiger denn je. Es ist ein<br />
wunderbares Gefühl für die Community, sich<br />
selbst auf der großen Leinwand vertreten zu<br />
fühlen und landesweit sichtbar zu sein. Ich<br />
bin stolz darauf, dass Cineplex einen Ort für<br />
die LGBTIQ*-Community schafft, an dem<br />
nicht nur die Mitglieder dieser Community,<br />
sondern alle Menschen unserer Gesellschaft<br />
zusammenkommen und den Reiz des<br />
LGBTIQ*-Kinos erleben können.<br />
Cineplex Deutschland ergänzt: „Mit der<br />
,PRIDE NIGHT‘ verwirklichen wir ein bereits<br />
seit längerer Zeit angestrebtes Projekt:<br />
Eine bundesweite Eventreihe, die nicht nur<br />
die LGBTIQ*-Community im Kino zusammenbringt,<br />
sondern diese Community<br />
dort – auf der großen Leinwand – auch für<br />
alle sichtbar macht. Mit der Unterstützung<br />
und Expertise von Cinemien haben wir dafür<br />
Filme ausgewählt, die ebenso inhaltlich<br />
relevant wie unterhaltsam sind und vor<br />
allem zum gegenseitigen Austausch<br />
einladen. Denn Kino ist für uns neben dem<br />
kulturellen Aspekt vor allem auch ein Ort der<br />
Begegnung.“ *rä<br />
www.cineplex.de/pridenight
KINO<br />
Kurzfilmtag <strong>2022</strong><br />
Am 17. <strong>Dezember</strong> zeigt das Kultur- und Kneipenkollektiv<br />
Leo:16 in Münster das Kurzfilmprogramm „Girls Boys Mix –<br />
Queere Filme zur längsten Nacht“.<br />
FOTO: CAMILLE TRICAUD, FRANZISKA UNGER<br />
Acht Filme blicken in diesem Jahr auf verschiedene<br />
Aspekte queeren Lebens. Mit einer schwulen Coming-Out-<br />
Geschichte bei den orthodoxen Juden beginnt der Reigen.<br />
Ein intersexuelles Kind macht Mut, der Blick Erwachsener<br />
auf zwei befreundete Jungs eher Angst. Eine bisexuelle Frau<br />
geht eine Bindung ein und eine brasilianische Mutter sucht<br />
ihre trans Tochter. Ein Werbespot und ein Tanzfilm irritieren<br />
Rollenvorstellungen und zum Schluss klärt ein Animationsfilm<br />
auf, was es mit all dem LGBTIQ* auf sich hat.<br />
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kurzfilmtags<br />
<strong>2022</strong> statt, einer bundesweiten Initiative der AG Kurzfilm –<br />
die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.<br />
17.12 um 16 Uhr, Leo:16 Kultur- und Kneipenkollektiv,<br />
Herwarthstraße 7, Münster. Der Eintritt ist frei. Weitere<br />
Infos unter https://kurzfilmtag.com<br />
KINO<br />
Gewalt bei queerem Film –<br />
eine Geschichte<br />
FOTO: MISSING FILMS<br />
27. Oktober<br />
bis 8. <strong>Januar</strong><br />
Am 24. November soll „POPPY FIELD“ bundesweit in<br />
den Kinos starten. Ein schwuler Film, der auf einer<br />
wahren und widerlichen Begebenheit basiert.<br />
2013 kam es bei einer Filmvorführung in Bukarest,<br />
Rumänien zu Gewalt aggressiver und ewig gestriger Homophober.<br />
Der Film „POPPY FIELD“ nimmt dieses Geschehen<br />
als Ausgangspunkt, um von einem schwulen Polizisten<br />
zu erzählen, der mit seinem Coming-out kämpft. In dem<br />
Film von Regisseur Eugen Jebeleanu geht es um den<br />
jungen Polizisten Cristi, der stets darauf bedacht ist,<br />
sein Privatleben von seiner Arbeit zu trennen. Doch als<br />
eine Aufführung eines queeren Films von homophoben<br />
Ultra-Nationalist*innen massiv gestört wird, muss er<br />
ausgerechnet dort Dienst tun. Und trifft einen Bekannten,<br />
der droht, ihn zu outen. Inmitten der pöbelnden Meute<br />
eskaliert die Situation. *rä<br />
Jetzt Tickets<br />
sichern<br />
0211/828 90 90<br />
www.apollo-variete.com
32 Kultur<br />
MUSIK<br />
RuPaul<br />
veröffentlicht<br />
neues Album<br />
In wenigen Wochen soll das neue<br />
Album DER singenden TV-, Showund<br />
House-Dragqueen aus den USA<br />
erscheinen: „Black Butta“ von RuPaul.<br />
Auf den angekündigten zehn Dance-<br />
Tracks wird es gewohnt wortwitzig<br />
und divenhaft zugehen. Klubbig wird<br />
es definitiv auch, immerhin ist Diana-<br />
Ross-Producer, DJ und Remixer Eric<br />
Kupper mit von der Partie.<br />
Schon seit Mitte der 1980er versorgt<br />
dieser US-Musiker lgendäre und populäre<br />
Ikonen wie Donna Summer, Whitney<br />
Houston, Ultra Naté, Miley Cyrus und Kylie<br />
Minogue mit Remixen. Seine Vocal-House-<br />
Produktionen für Diana Ross führten 2020<br />
einmal mehr die US-Charts an! Dieser<br />
Mann weiß einfach, wie beste Musik<br />
entsteht.<br />
Mit ihm zusammen komponierte und<br />
produzierte die am 17. November 1960<br />
geborene Drag-Ikone RuPaul, die schon<br />
seit den 1980ern für mediale Sichtbarkeit<br />
der LGBTIQ*-Szene sorgt, das Lied „Courage<br />
to Love“. Schon zu hören gab es den<br />
R‘n‘B-Track „Show Me That You Festive“<br />
und den stampfenden House-Hit „Star<br />
Baby“ – eine Nummer, die die Klubs auch<br />
bei uns in Deutschland beben lassen wird.<br />
Das Album „Black Butta“ soll Anfang<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2023</strong> veröffentlicht werden,<br />
sicherlich ein erster glamouröser und<br />
witziger, Kraft gebender und tanzen<br />
lassender musikalischer Höhepunkt des<br />
dann noch ganz jungen Jahres.<br />
Über RuPaul: „We‘re all born naked and<br />
the rest is drag“, „Sashay away“ oder auch<br />
„When you become the image of your own<br />
imagination, it‘s the most powerful thing<br />
you could ever do“ sind ihre Sprüche. Gut<br />
zu wissen: Die Dragqueen RuPaul, die seit<br />
Jahrzehnten dank Hits wie „Looking Good,<br />
Feeling Gorgeous“ und „Supermodel (You<br />
Better Work)“ und der TV-Show „RuPaul‘s<br />
Drag Race“ weltweit erfolgreich ist, hatte<br />
einen ihrer ersten großen Auftritte im<br />
Video zu „LoveShack“ der Band The<br />
B-52s. RuPauls erstes Album erschien<br />
1986 „Starbooty!“, ein Soundtrack zum<br />
gleichnamigen Underground-Film. *rä<br />
rupaul.com<br />
VIP<br />
STARTIPPS –<br />
Marcella Rockefeller<br />
Stars verraten ihre drei Lieblingslieder oder<br />
-musiker*innen. Diesen Monat mit dem Szene- und<br />
Musikstern Dragqueen Marcella Rockefeller.<br />
– KUMMER feat. Fred Rabe „Der letzte Song (Alles wird gut)“<br />
– Apocalypse „Cigarettes After Sex“<br />
– Angèle „Balance ton quoi“<br />
Über die Musiker*in: Die Legende besagt, dass die am<br />
25. April in Bayern 1988 geborene Queen einst vom<br />
Schlafzimmerspiegel im Elternhaus über Umwege in Köln<br />
auf einer „Open-Mic-Night“ mit dem Titel „Kölns nächste<br />
Top-Transe“ landete. Das ist viele Jahre her, damals noch als<br />
Lady-Gaga-Double. Dies sei die Geburtsstunde von Marcella<br />
Rockefeller gewesen. 2021 veröffentlichte sie ihr Debütalbum<br />
„Anders als geplant“, auf dem Marcella auch Lieder des<br />
Duos Rosenstolz covert. Gerade erst erschien das Album<br />
neu mit Bonustracks, Konzertmitschnitt und Remixen von<br />
unter anderem Hollywood Tramp. *rä
Kultur 33<br />
TECHNOLEKTRO<br />
David Dorad: „Wenn ein Murmeltier Cola und Mentos …“<br />
An manchen Tagen, wenn die<br />
Kolleg*innen toxisch wirbeln, die<br />
Mitinsass*innen in der Straßenbahn<br />
virulent maskenlos husten und quatschen,<br />
wenn einmal mehr die Stadt nervt, stresst<br />
und runterzieht, dann braucht mensch<br />
Musik, die den Kopf frei macht.<br />
FOTO: CAROLIN SAAGE<br />
Geschmäcker sind bekanntlich so unterschiedlich<br />
wie die Menschen selbst, ABER vielen hilft<br />
elektronische Musik abseits des Mainstreams,<br />
um abzuschalten. Und solche Musik ist auf<br />
der „Murmel EP“ von David Dorad zu finden.<br />
Auf ihr widmet sich der Berliner Avantgarde-<br />
Underground-Klub-Stern dem Murmeltier.<br />
Er beleuchtet mithilfe der Musik Fragen wie:<br />
„Können Murmeltiere Zeichensprache?“, „Planen<br />
Murmeltiere ihr Leben nach europäischen<br />
Sternzeichen oder nach chinesischen?“, „Brauchen<br />
Murmeltiere einen speziellen Reisepass,<br />
schließlich fehlt ihnen ja der Daumen, um zu<br />
blättern?“, „Was passiert, wenn ein Murmeltier<br />
Cola und Mentos gleichzeitig futtert?“<br />
Hier treffen 1980er-geküsste Elektro-Beats auf<br />
je nach Laune melancholische oder divenhaft<br />
wahrzunehmende Pianoklänge, es grüßt nicht<br />
nur dieses Murmeltier, es macht glücklich. Und<br />
es ziert gar kunstvoll das Cover dieser EP, an der<br />
unwter anderem auch Roman Flügel, Sascha<br />
Cawa sowie Mira & Christopher Schwarzwälder<br />
mitmischten. Veröffentlicht wird die EP am<br />
2. <strong>Dezember</strong>. *rä<br />
www.soundcloud.com/david-dorad,<br />
www.facebook.com/D.Dorad/, www.beatport.com/artist/david-dorad/247998,<br />
www.instagram.com/daviddorad<br />
VARIETE-ET-CETERA.DE<br />
ERLEBNIS VERSCHENKEN!<br />
Tickets & Gutscheine to print@home
34 Kultur<br />
RADIO<br />
Cathrin Herr (Redakteurin & Moderatorin lulu.fm), Andreas<br />
Wolter (Bürgermeister der Stadt Köln), Helena Bisek (Referentin<br />
der Landesanstalt für Medien NRW), Arnulf Sensenbrenner<br />
(Landesvorstand Lesben- und Schwulenverband NRW) und<br />
Frank Weiler (CEO von lulu.fm) drückten gemeinsam den roten<br />
Knopf zum Sendestart von lulu.fm auf UKW 94.5 in Köln (v.l.n.r).<br />
lulu.fm nun auch in Köln!<br />
Köln wird wieder ein bisschen<br />
bunter, denn das queere Radio lulu.<br />
fm – das nicht nur online, sondern seit 6<br />
Jahren z. B. auch in Berlin, Hamburg und<br />
Wien auf DAB+ und seit einem Jahr in<br />
Berlin zusätzlich auf UKW empfangen<br />
werden kann – ist seit November auch in<br />
Köln on Air!<br />
lulu.fm, das queere Radio, ist nun auch in<br />
seiner Heimatstadt Köln über Antenne zu<br />
empfangen. Am 4. November um 7 Uhr<br />
ging der Sender in Köln offiziell an den<br />
Start. Die Medienkommission der Landesanstalt<br />
für Medien NRW hat lulu.fm für<br />
zehn Jahre die UKW-Frequenz 94,5 MHz<br />
in Köln zugewiesen, das Hörfunkangebot<br />
in der queeren Metropole Köln wird somit<br />
um einiges bunter und vielfältiger.<br />
„Die Freude bei uns ist riesig. Wir senden<br />
bereits seit sechs Jahren ein engagiertes<br />
und ambitioniertes queeres Programm<br />
aus Köln und sind sehr glücklich und<br />
stolz, dass wir bald auch in und für Köln<br />
senden dürfen, darauf haben wir lange<br />
gewartet. Köln ist eine der wichtigsten<br />
und größten queeren Metropolen<br />
Europas, da haben wir mit unserem<br />
Programm, mit unserem Blick durch<br />
die rosa Brille und unserer eingebauten<br />
Diskokugel natürlich noch gefehlt. Wir<br />
danken der Medienkommission der LfM<br />
für das Vertrauen und freuen uns sehr, die<br />
Rundfunklandschaft in Köln mit lulu.fm<br />
bereichern zu können“, so Frank Weiler,<br />
Geschäftsführer von lulu.fm.<br />
Mehr als 20 Mio. Einwohner*innen<br />
können lulu.fm bereits über Antenne<br />
empfangen. Das Programm wird in Berlin,<br />
Brandenburg, Hessen, Sachsen über<br />
Digitalradio DAB+ verbreitet, seit letzten<br />
Winter sendet lulu.fm in Berlin auch über<br />
die UKW-Frequenz 104,1 MHz. lulu.fm ist<br />
selbstverständlich auch online, über die<br />
lulu.fm-Apps, mit dem Radioplayer oder<br />
Alexa zu empfangen.<br />
lulu.fm sendet ein einzigartiges Infotainmentprogramm<br />
für und über die LGBTIQ*-<br />
Community, sorgt für queere Sichtbarkeit<br />
im Radio und verbindet die queeren<br />
deutschsprachigen Metropolen über<br />
Antenne. Mit dem Sendestart von lulu.fm<br />
in Köln hat sich die Anzahl der privaten<br />
Kölner Radiosender übrigens verdoppelt,<br />
Radio Köln war bislang der einzige private<br />
Sender in der Domstadt.<br />
Zu empfangen über die UKW-<br />
Frequenz 94,5 MHz. Weitere Infos<br />
auf https://lulu.fm/koeln
Foto: Y. Siegel<br />
UNDERGROUND<br />
Elektroakustische Musik<br />
„REFLUX – Festival für zeitgenössische<br />
elektroakustische Musik“ präsentiert im<br />
dritten und letzten Teil an drei Abenden<br />
Die einzige<br />
im <strong>Dezember</strong> je drei internationale<br />
Künstler*innen und Komponist*innen. Das<br />
Programm wird eine ausgewogene Mischung<br />
aus Kompositionsaufträgen/ Uraufführungen,<br />
Ausgrenzung,<br />
bereits bestehenden Werken und selten<br />
die bei<br />
aufgeführten Klassikern sein. Diese sind auf<br />
die akustischen und räumlichen Eigenheiten<br />
der Orte abgestimmt oder gar speziell für<br />
diese Orte komponiert.<br />
uns in Ordnung ist.<br />
10. – 13.12., „REFLUX – Festival für<br />
zeitgenössische elektroakustische Musik“,<br />
zangimusic.wordpress.com<br />
© <strong>2022</strong> McDonald’s<br />
Mehr Informationen unter<br />
betterm.mcdonalds.de
Diversity<br />
GETESTET<br />
RAINBOWMARKETING<br />
Eine wahre Flut von Regenbogenlogos<br />
liegt gerade erst<br />
hinter uns – gefühlt hatte fast<br />
jede Marke in den sozialen<br />
Medien irgendeine LGBTIQ*-Story an die<br />
Follower zu bringen. Das war während der<br />
CSD-Saison. Aber auch jetzt werden noch<br />
neue Kampagnen vorgestellt, wie kürzlich<br />
die von McDonalds und nun auch eine von<br />
Ford.<br />
Ford zeigt in der ersten deutschen Episode<br />
der „Tough Talks“-Videoserie, wie in der<br />
Automobilindustrie und in anderen Bereichen<br />
eine Kultur der Inklusion und Verbundenheit<br />
für die LGBTQ+-Gemeinschaft<br />
gefördert werden kann. Die europäische<br />
Interviewserie stellt laut Pressemitteilung<br />
queere Menschen ins Rampenlicht, die von<br />
ihren Herausforderungen erzählen. Damit<br />
soll ein Bewusstsein für ihre Sichtweise<br />
geschaffen und Vorurteilen vorgebeugt<br />
werden. Die Podcasterin und Moderatorin<br />
Ricarda Hofmann spricht dafür mit der<br />
Ford-Mitarbeiterin Judith Liebsch und dem<br />
Autor Balian Buschbaum. Die Gespräche<br />
fanden im regenbogenfarbenen „Very<br />
Gay Raptor“ von Ford als Safe Space<br />
statt, der auch Teil der CSD-Parade in<br />
Köln war und Ford-Mitarbeitende in<br />
der bunten Parade begleitete. Natürlich<br />
auch die Mitglieder von „Ford Pride“, dem<br />
queeren Mitarbeitenden-netzwerk des<br />
Unternehmes. Mit diesem und „anderen<br />
lokalen Partnerschaften und Veranstaltungen“<br />
unterstützt Ford nach eigenen<br />
Angaben seit über 25 Jahren die Rechte<br />
der LGBTQ+ Community. Die Videoreihe<br />
erscheint auf dem YouTube-Kanal<br />
fordindeutschland.<br />
Wie nachhaltig und inklusiv diese Kampagnen<br />
sind, wird inzwischen ebenfalls<br />
von immer mehr Playern akribisch<br />
auseinandergenommen. Die Redaktion<br />
dieses Magazins ist Teil des Projektes<br />
pink-washing.de, und wird vielleicht schon<br />
ganz bald die „Tough Talks“ einem toughen<br />
Test unterzogen haben. Schaut gerne mal<br />
rein! *ck<br />
pink-washing.de<br />
ARBEIT<br />
Get Baito – Finde Deinen Job mit Sinn<br />
Wer einem Job mit Sinn und Mehrwert<br />
für die Gesellschaft oder den<br />
Planeten sucht, ist bei Get Baito richtig.<br />
Täglich findet man hier neue, handverlesene<br />
Jobs, die den eigenen Anforderungen<br />
entsprechen: die Jobs lassen sich nach<br />
verschiedenen Kategorien wie Anstellungsart,<br />
Themenfeld, und Nachhaltigkeitszielen<br />
sortieren. Ob als Grafiker:in für<br />
ein queerfeministisches Magazin oder im<br />
Ingenieursteam für nachhaltige Windenergie,<br />
bei Get Baito ist für alle etwas<br />
dabei, die mit ihrer Arbeit einen positiven<br />
Impact machen möchten.<br />
Es gibt hierbei ganz verschiedene<br />
Arbeitgeber:innen: von staatlichen Trägern<br />
und globalen Unternehmen bis hin zu<br />
lokalen Initiativen ist alles dabei. Wer einen<br />
Job einreichen möchte kann das natürlich<br />
tun, solange die Tätigkeit zu mindestens<br />
einem der 17 globalen Nachhaltigkeitszielen<br />
der UN beiträgt.<br />
Die Jobbörse ist momentan für remote<br />
Beschäftigungen sowie für die Städte<br />
Berlin, Bonn, Frankfurt, Hamburg, Köln,<br />
München, Stuttgart, und Wien verfügbar.<br />
Neben den Stellenangeboten findet man<br />
auf deren Website außerdem noch hilfreiche<br />
Unterlagen, die im Bewerbungsprozess<br />
hilfreich sind, wie zum Beispiel Tipps und<br />
Vorlagen zu Bewerbungsunterlagen. *dp<br />
getbaito.de
TIPP<br />
I DREAM LIBRARY:<br />
Ein Projekt für literarische Gerechtigkeit<br />
Auf der Suche nach einem Geschenk für die Nichte, den Neffen, das<br />
Kind einer Freundin, oder für den örtlichen Kindergarten? Dann lohnt<br />
es sich die I Dream Library nach Buchtipps zu durchstöbern. Mit nur ein paar<br />
Klicks kann man helfen, Bücherregale diverser und vielfältiger gestalten und<br />
somit zum kulturellen Wandel beizutragen.<br />
Diversity<br />
FOTO: VARUN GABA / UNSPLASH.COM / CC0<br />
Die Vision der I Dream Library ist<br />
es, LGBTIQ* und BIPOC Personen<br />
reichlich und auf der ganzen Welt in<br />
Bibliotheken und Klassenzimmern<br />
zu repräsentieren. Dazu bieten sie<br />
Bildungsinstrumente die (ehemals)<br />
kolonisierte Gemeinschaften<br />
ganzheitlich widerspiegeln und<br />
allen Personen menschliche Werte<br />
vermitteln.<br />
Die Arbeit der I Dream Library folgt<br />
diesen vier grundlegenden Prinzipien:<br />
■ #BLACKLIVESMATTER<br />
■ #LOVEISLOVE<br />
■ #WENEEDDIVERSEBOOKS<br />
■ #OWNVOICES<br />
Ihr Ziel ist es, queere und nicht-weiße<br />
Repräsentation in Klassenzimmern,<br />
Bibliotheken und Regalen weltweit<br />
zu bereichern. Auf ihrer Website<br />
findet man eine Liste mit Büchern<br />
und Filmen, kategorisiert nach<br />
Themen und sortiert in verschiedene<br />
Altersgruppen. Außerdem entwerfen<br />
die I Dream Library auch eigene<br />
Unterrichtsmaterialien und bieten<br />
Schulungen und Beratung zu Lehrplänen<br />
und Richtlinien an. All dies<br />
mit dem Ziel die Sicherheit und die<br />
intersektionale Vielfaltsvertretung für<br />
alle Kinder, Familien, Pädagogen und<br />
Gemeinschaften zu unterstützen. *dp<br />
idreamlibary.com<br />
ADVENTSKALENDER<br />
21<br />
13 8<br />
20<br />
16 11 14 22 7<br />
12<br />
1<br />
15 4<br />
17 24 2 19<br />
23 10 3<br />
18 5<br />
6<br />
Motiv: „Kissing Santas“ Stefan Merkt<br />
Kunstwerke aus Briefmarken<br />
9<br />
Kissing Santas, 2019, Stefan Merkt<br />
Kunstwerke aus Briefmarken seit April 1989<br />
www.stampagen.de<br />
EURO<br />
9,99<br />
GAY X-MAS SHOPPING<br />
Berlin • Köln • Hamburg • München<br />
brunos.de /brunos.de @brunos_de
Diversity<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Die Diversity-Oscars<br />
<strong>2022</strong> gehen an …<br />
Die PROUT AT WORK-Foundation<br />
verleiht seit 2018 jährlich die<br />
LGBT*IQ Awards. Ausgezeichnet werden<br />
damit besonders engagierte Unternehmensnetzwerke<br />
in vier Kategorien<br />
für ihren Einsatz für die Rechte von<br />
LGBTIQ* am Arbeitsplatz. Wir stellen<br />
Awards und Preisträger*innen <strong>2022</strong> vor,<br />
die am 13. Oktober auf einer hybriden<br />
Veranstaltung geehrt wurden.<br />
FOTOS: WALTER VORJOHANN<br />
Der BIG IMPACT INITIATIVE-Award für<br />
ein Netzwerk, welches sich im Jahr 2021<br />
auf besonders nachhaltige und kreative<br />
Weise innerhalb ihres Unternehmens<br />
oder in der Gesellschaft für die LGBT*IQ<br />
Community eingesetzt hat, geht an More*,<br />
das queere Netzwerk der Otto Group. Die<br />
Begründung der Jury:<br />
MORE* - OTTO GROUP<br />
„Das Netzwerk hatte sich mit<br />
einem eigenen Transidentity-Guide<br />
maßgeblich für ein respektvolles,<br />
diskriminierungsfreies Miteinander und<br />
vor allem für die Normalisierung des<br />
Umgangs mit trans* Personen sowie<br />
die Sensibilisierung für das Thema<br />
trans* und Geschlecht am Arbeitsplatz<br />
eingesetzt. Neben der Aufklärung und<br />
Sensibilisierung zu trans* Thematiken<br />
dient der Guide gleichzeitig als<br />
Anlaufstelle für Mitarbeiter*innen und<br />
Führungskräfte bei Fragen rund um<br />
Transgeschlechtlichkeit. Durch den<br />
Transidentity-Guide wurde nicht nur<br />
viel mediale Aufmerksamkeit auf die<br />
Thematik gezogen – es nahmen sich<br />
auch einige Unternehmen ein Beispiel<br />
daran und entwickelten selbst einen<br />
auf ihr Unternehmen zugeschnittenen<br />
Transidentity-Guide.“
www.männer.media<br />
immer aktuell<br />
informiert
Diversity<br />
Der RISING STAR-Award für ein Netzwerk,<br />
dessen Gründung nicht länger als<br />
zwei Jahre zurück liegt, das aber bereits<br />
einen starken Einsatz für eine diverse,<br />
offene und tolerante Unternehmenskultur<br />
geleistet hat, geht an Pride@ergo der<br />
ERGO Group. Die Begründung der Jury:<br />
„Das junge Netzwerk hat in seiner<br />
noch kurzen Existenz bereits einiges<br />
geleistet und arbeitet in enger Kooperation<br />
mit der Diversity-Abteilung und<br />
dem Vorstand ihres Unternehmens<br />
zusammen. So wurde nicht nur<br />
eine Aktion zum Coming-out-Day<br />
veranstaltet, sondern auch deutschlandweit<br />
an Unternehmensstandorten<br />
die LGBT*IQ- Flagge gehisst sowie<br />
mit einem Truck am Kölner CSD<br />
teilgenommen. Auch intern wurden<br />
einige Erfolge erzielt. Neben dem Einführen<br />
von gendergerechter Sprache in<br />
allen Bereichen am Arbeitsplatz, sowie<br />
PRIDE@ERGO<br />
dem Thema der persönlichen Anrede<br />
und individuellen Pronomen, gab es<br />
auch Aufklärung über LGBT*IQ im<br />
Allgemeinen.“<br />
FUJITSU PRIDE<br />
Mit dem GLOBAL LEADER NETWORK-<br />
Award wird ein Netzwerk geehrt, das<br />
sich nicht nur in Deutschland, sondern<br />
global für die Chancengleichheit von<br />
LGBT*IQ-Mitarbeiter_innen einsetzt.<br />
<strong>2022</strong> geht er an das Netzwerk Fujitsu<br />
Pride. Die Begründung der Jury:<br />
„Als erstes japanisches Unternehmen<br />
hat das Gewinner*innennetzwerk<br />
2018 die UN-Standards of Conduct<br />
zur Bekämpfung der Diskriminierung<br />
von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und<br />
intersexuellen Menschen unterzeichnet.<br />
Den größten Erfolg verzeichnet Fujitsu in<br />
der Entwicklung des Fujitsu Workplace<br />
Index (FWEI), mit welchem sich das<br />
Unternehmen dazu verpflichtet, in jedem<br />
Land, in dem es vertreten ist, das Mindestniveau<br />
des genannten UN-Standards<br />
zu erzielen. Fujitsu Pride hat außerdem<br />
das weltweit von vielen Mitarbeiter*innen<br />
unterschriebene Pride Pledge eingeführt,<br />
wobei es sich um eine Liste von<br />
Maßnahmen handelt, zu welchen sich<br />
Mitarbeiter*innen des Computerkonzerns<br />
verpflichten und damit LGBT*IQ Personen<br />
innerhalb wie außerhalb des Unternehmens<br />
unterstützen.“<br />
Der SUSTAINABILITY-Award für ein<br />
Netzwerk, das Maßnahmen für LGBT*IQ-<br />
Chancengleichheit besonders nachhaltig im<br />
Unternehmen verankert und damit einen<br />
langristigen Wandel sicherstellt, geht an das<br />
Netzwerk co-pride Continental der Continental<br />
Group. Die Begründung der Jury:<br />
„Dieses Netzwerk kommuniziert<br />
LGBT*IQ-Thematiken sowohl intern als<br />
auch extern. Hierbei ist das Netzwerk<br />
nicht nur regelmäßig in Kampagnen<br />
zu Diversity, Inklusion und Belonging<br />
vertreten, sondern bietet auch ein<br />
mehrwöchiges Programm für Allies an, in<br />
welchem vermittelt wird, wie Verbündete<br />
ihre Unterstützung für die LGBT*IQ<br />
Community verbessern können. Enger<br />
Austausch mit den lokalen Diversity-<br />
Netzwerken der deutschlandweiten<br />
Continental Group steht hier auf der<br />
Tagesordnung, sodass zu den Diversity<br />
Days an verschiedenen Standorten<br />
Vorträge gehalten und Podiumsdiskussionen<br />
stattfinden können. Auch global<br />
wird daran gearbeitet, LGBT*IQ-Themen<br />
in das Unternehmen einzubringen und<br />
die IT wird so weit aufbereitet, dass eine<br />
vielfältige und wertschätzende Kommunikation<br />
möglich ist. Das Netzwerk Copride<br />
kommuniziert über Social Media<br />
Themen der LGBT*IQ Community und<br />
unterstützt hierbei die verschiedensten<br />
Aktionen und steht im engen Austausch<br />
mit lokalen queeren Vereinen, wodurch<br />
beispielsweise Sponsorings für den CSD<br />
in Hannover entstehen.“<br />
www.proutatwork.de<br />
CO-PRIDE CONTINENTAL
DATES . FREUNDE . LIEBE<br />
Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk<br />
für Schwule, Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in<br />
deinem App-Store, oder melde dich auf unserer Webseite an.<br />
app.romeo.com
Musik<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: GREGOR HOCHENBERG<br />
MAX RAABE<br />
„Wer hat hier schlechte Laune“<br />
Er möchte kein Video-<br />
Interview machen, sondern<br />
telefonieren. Auch musikalisch<br />
hechelt der Bariton aus Berlin mit<br />
seinem Palast Orchester keinen<br />
Trends hinterher. Er orientiert sich<br />
eher an den Klängen der Weimarer<br />
Republik. Dennoch fließen in<br />
einigen Stücken seines Albums „Wer<br />
hat hier schlechte Laune“ elektronische<br />
Rhythmen ein.<br />
Herr Raabe, eines Ihrer Lieder heißt<br />
„Irgendwas ist immer“. Hat Sie diese<br />
Erkenntnis dazu bewegt, die Dinge so<br />
zu nehmen, wie sie kommen?<br />
Ja. Eigentlich habe ich keine Lust, über<br />
Corona zu sprechen. Doch ich bin mit<br />
dieser Misere nur klargekommen, weil ich<br />
mir sagen konnte: Ich bin nicht schuld an<br />
diesem Stillstand. Das Orchester kann zwar<br />
nicht auftreten, wir verschieben unsere<br />
Termine. Das liegt aber nicht daran, dass<br />
wir ein schlechtes Programm haben oder<br />
uns die Leute plötzlich nicht mehr hören<br />
möchten. Der Grund ist eine Entscheidung<br />
der Regierung, die festgelegt hat: Wir dürfen<br />
nicht auf die Bühne. Dieser Entschluss<br />
war nachvollziehbar, darum konnte ich ihn<br />
akzeptieren.<br />
Haben Sie in dieser Situation die Nummer<br />
„Es wird wieder gut“ geschrieben?<br />
Oder hat der Ukraine-Krieg dafür die<br />
Initialzündung gegeben?<br />
Ich habe nie den Anspruch gehabt, die<br />
Welt zu erklären. Das Stück war schon<br />
fertig, als Putin das Nachbarland überfallen<br />
hat. Es soll nicht das widerspiegeln, was<br />
man in den Zeitungen oder Nachrichten<br />
liest, hört und sieht. Meine Lieder handeln<br />
eigentliche alle vom persönlichen Leben.<br />
Wenn mal etwas in der Beziehung oder in<br />
der Familie schiefläuft, steckt in „Es wird<br />
wieder gut“ ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />
– weil ganz am Ende gut gelaunte<br />
Musik um die Ecke kommt.<br />
Dabei trägt Ihr Album den Titel „Wer<br />
hat hier schlechte Laune“. Packt Sie<br />
zuweilen der Frust?<br />
Ich glaube, es gibt niemanden, der regelmäßig<br />
auf der Bühne steht und nicht auch<br />
eine melancholische Seite hat. Richtig<br />
schlechte Laune habe ich allerdings selten.<br />
Wenn ich mit dem Orchester sehr viel<br />
unterwegs bin und Züge ausfallen, sinkt<br />
meine Stimmung manchmal. Ich reiße<br />
mich dann aber zusammen, schließlich<br />
sind in dem Moment alle gebeutelt. Da<br />
muss man eben durch.<br />
Was kann Sie aus so einem Stimmungstief<br />
herausholen?<br />
Ein wirkliches Gegenmittel habe ich leider<br />
nicht. Ich denke bloß: Hoffentlich geht<br />
dieser Durchhänger gleich wieder weg.<br />
Hilft es Ihnen als leidenschaftlicher<br />
Radfahrer nicht, ordentlich in die<br />
Pedale zu treten?<br />
Gerade nach einem Büro- oder Studiotag<br />
bin ich heilfroh, wenn ich mich aufs Fahrrad<br />
setzen kann. Sobald mir der Wind um<br />
die Ohren weht, geht es mir automatisch<br />
besser. Die frische Luft tut mir gut, nach<br />
einer Weile denke ich einfach an andere<br />
Sachen. Deshalb leihe ich mir auch<br />
während einer Tournee gern im Hotel ein<br />
Fahrrad aus.<br />
Sind Sie inzwischen auf ein E-Bike<br />
umgestiegen?<br />
Nein. Ich ziehe es vor zu strampeln.<br />
Natürlich habe ich elektrische Fahrräder<br />
bereits ausprobiert. Für Langstrecken<br />
finde ich sie ganz praktisch, innerhalb der<br />
Stadt sind sie jedoch nichts für mich. Ich<br />
war erstaunt, wie schnell man mit diesen<br />
Rädern um die Kurve fährt. Daran muss<br />
man sich erst gewöhnen.<br />
Obgleich Sie ein normales Fahrrad<br />
vorziehen, singen Sie das Lied<br />
„Strom“. Wie kam es dazu?<br />
Die Idee entwickelte der Komponist<br />
Achim Hagemann. Zunächst war ich ein<br />
bisschen reserviert, ich fragte mich: Wollen<br />
die Leute tatsächlich von mir erklärt<br />
bekommen, wie sie sich fortbewegen<br />
sollen? Aber dann habe ich mich mit<br />
Vergnügen auf das Thema gestürzt und<br />
mit Achim das Stück fertig geschrieben.<br />
Vor allem seine Beats begeisterten mich.<br />
Sie erinnerten mich an die Musik, die mein<br />
Bruder und ich früher gehört haben. Zum<br />
Beispiel Kraftwerk.<br />
*Interview: Dagmar Leischow
DIE GRÖSSTEN MUSICAL-HITS<br />
KLASSIK<br />
Genreübergreifendes<br />
Spektakel<br />
Auf seinem neuen Album „THE PLAYER“ präsentiert<br />
2CELLOS-Star und Social-Media-Phänomen HAU-<br />
SER Latin- und Pop-Hits in neuen Arrangements für Cello,<br />
Orchester und Big Band und lädt zum Mittanzen ein.<br />
Für „THE PLAYER“ hat<br />
Hauser, der über zwölf<br />
Millionen Follower in den<br />
Social Media hat, mitreißende<br />
Neuinterpretationen<br />
sommerlicher Pop- und<br />
Latin-Klassiker aufgenommen.<br />
Hits wie „Livin’<br />
la Vida Loca“ von Ricky<br />
Martin, „La Isla Bonita“<br />
von Madonna, „Señorita“<br />
von Camila Cabello oder „Waka Waka“ von Shakira wurden<br />
für die Aufnahme neu für Cello, Big Band und Orchester<br />
arrangiert und zu einem genreübergreifenden Spektakel voll<br />
atemberaubender Virtuosität zusammengefügt.<br />
Mit seinem unwiderstehlichen Charisma und seiner herausragenden<br />
Spielfertigkeit lässt HAUSER auch Klassiker wie<br />
„Bésame Mucho“, „Quizás, Quizás, Quizás“ oder „Historia<br />
de un Amor“ mit erfrischender Leichtigkeit neu erklingen<br />
und lädt zum Mittanzen ein. Begleitet wird „The Player“ vom<br />
Czech National Symphony Orchestra unter der Leitung von<br />
Steven Mercurio. „Ich kann es kaum erwarten, THE PLAYER<br />
mit der Welt zu teilen“, sagt HAUSER. „Es ist für mich ein<br />
wahr gewordener Traum, diese Songs auf eine spielerische<br />
und frische Art neu zum Leben zu erwecken. Es war schon<br />
immer meine Vision, mit dem Cello Neuland zu betreten,<br />
und auf diesem Album habe ich Arrangements ausprobiert,<br />
die es so noch nie gegeben hat.“<br />
© DISNEY<br />
GREATEST SHOWMAN | ELISABETH | DIE EISKÖNIGIN<br />
TANZ DER VAMPIRE | U.V.A.<br />
24.02. bis 24.03.<strong>2023</strong> auf großer Tournee unter anderem<br />
in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf,<br />
Frankfurt a.M. und in vielen weiteren Städten.<br />
www.greatest-show.de<br />
13.04. bis 06.05.<strong>2023</strong> auf großer Tournee unter<br />
anderem in München, Hamburg, Köln, Leipzig,<br />
Frankfurt a.M. und in vielen weiteren Städten.<br />
21.09. bis 28.10.<strong>2023</strong> auf großer Tournee unter<br />
anderem in Hannover, Köln, Berlin, Frankfurt<br />
a.M., Nürnberg und in vielen weiteren Städten.<br />
www.one-vision-of-queen.de<br />
DIE BESTE<br />
WOLFGANG<br />
PETRY<br />
PARTY<br />
IST ZURÜCK!<br />
MIT GROSSER BAND,<br />
TÄNZERN UND SOLISTEN<br />
FOTO: NORBERT BAKSA<br />
04.10. bis 02.11.<strong>2023</strong> auf großer Tournee unter<br />
anderem in Stuttgart, Nürnberg, Leipzig, Köln,<br />
Mannheim, Berlin und in vielen weiteren Städten.<br />
www.wahnsinn-show.de
Musik<br />
DEBÜT<br />
Episch-akustische<br />
KLANGWELTEN<br />
FOTOS: DITA VOLLMOND<br />
Two Steps From Hell gehören zu den<br />
Vorreitern des „epischen Sounds“.<br />
Thomas Bergersen und Nick Phoenix gelten<br />
als die Erfinder des „epischen“ Filmmusik-<br />
Sounds und sind mit über fünf Milliarden<br />
Streams ein Internetphänomen. Nun<br />
haben die beiden Erfolgskomponisten und<br />
Producer den epischen Sound ihrer größten<br />
Hits in spektakulären Konzertarrangements<br />
für Orchester, Chor und Band neu definiert.<br />
Mit ihrem am 4. November bei Sony<br />
Classical erscheinenden Doppel-Album<br />
„Two Steps From Hell: Live – An Epic Music<br />
Experience“ definieren Two Steps From<br />
Hell, die Schöpfer des „epischen Sounds“,<br />
ihre fantastische Musik mit dem Odessa<br />
Opera Orchester, Chor und Rockband neu.<br />
Das Album enthält über zwei Stunden<br />
Musik und 28 der bekanntesten Titel der<br />
Gruppe, die im Rahmen ihrer erfolgreichen<br />
Europa-Konzerte im Sommer <strong>2022</strong> neu<br />
arrangiert und aufgenommen wurden.<br />
Genrehits wie „Heart of Courage“, „Victory“,<br />
„Star Sky“, „Protectors of the Earth“ oder<br />
„Strength Of A Thousand Men“ verbinden<br />
die in Kalifornien ansässigen Komponisten<br />
und Produzenten Thomas Bergersen und<br />
Nick Phoenix – die Masterminds hinter Two<br />
Steps From Hell – zu episch-akustischen<br />
Klangwelten zwischen Klassik, Filmmusik<br />
und Rock. Bei ihren Aufnahmen wurden<br />
die Multiinstrumentalisten von einer Reihe<br />
herausragender Solist*innen begleitet wie<br />
Esther Abrami (Violine), Skye Emanuel<br />
(Gitarre), Elaine Correa (Keyboards), Saulius<br />
Petreikis (Windwoods) oder Greg Ellis<br />
(Drums) und den Sängerinnen Merethe Solvedt,<br />
Úyanga Bold und Kamila Nývltová. Für<br />
„Two Steps From Hell: Live – An Epic Music<br />
Experience“, ihr erstes offizielles Album<br />
bei einem Major Label, haben Thomas<br />
Bergersen und Nick Phoenix die größten<br />
Hits aus ihrer Karriere neu arrangiert und<br />
ihren genredefinierenden „epischen“ Sound<br />
neu erfunden. Ein musikalisches Spektakel,<br />
das am 4. November international als<br />
Doppel-CD- und Dreifach-Vinyl sowie<br />
digital in Stereo und in den Formaten Sony<br />
360 Reality Audio und Dolby Atmos bei<br />
Sony Music erscheint.<br />
FOTO: ANTONIO DE MASI<br />
KLASSIK<br />
DARDUST: „DUALITY“<br />
Der italienische Pianist und Elektronik-Produzent<br />
Dardust stellt auf<br />
seinem Doppelalbum „Duality“, das<br />
am 28.10. bei Sony Masterworks<br />
erscheint, die akustische und elektronische<br />
Welt seines musikalischen Kosmos einander<br />
gegenüber.<br />
Faini erklärt: „Ich bin schon immer von der<br />
Psychologie fasziniert, was mir geholfen<br />
hat, den Dualismus zu verstehen, der meine<br />
musikalische Ausdrucksweise<br />
bestimmt. Für ‚Duality‘ wollte<br />
ich die beiden Extreme<br />
meiner musikalischen und<br />
künstlerischen Vorstellungskraft<br />
als Dardust aber so herausarbeiten,<br />
als würden sie von den<br />
verschiedenen Hemisphären<br />
meines Gehirns beeinflusst<br />
werden und getrennt sein: elektronische<br />
Musik und Klavier.“<br />
Die beiden Hälften von „Duality“ repräsentieren<br />
somit die beiden Hemisphären des<br />
menschlichen Gehirns. Die Soloklavierstücke<br />
auf RIGHT HEMISPHERE repräsentieren den<br />
emotionalen Teil. Sie sind von der Natur und<br />
Bezügen zur asiatischen Philosophie inspiriert<br />
und durch einen spontanen Kompositionsansatz<br />
mit Improvisationsanteil geprägt. Die<br />
elektronischen Tracks auf LEFT HEMISPHERE<br />
symbolisieren den rationalen Teil des Gehirns<br />
und den „Ingenieur“ als Künstler. Sie wurden<br />
als Klanggeometrie geformt, in der sich<br />
Pattern, Beats und Synthesizer zu einer<br />
künstlerischen Erzählung zusammenfügen.<br />
Wenngleich die Musik von Dardust somit als<br />
Herzensprojekt von Faini einer<br />
persönlichen künstlerischen<br />
Idee folgt, ist er auch mit<br />
seiner eigensinnigen Melange<br />
aus elektronischer Musik und<br />
Klassik enorm erfolgreich. Die<br />
Musik von Dardust war bei<br />
globalen Veranstaltungen wie<br />
dem Superbowl, dem NBA<br />
All Star Game, einer Keynote<br />
zur Produkteinführung<br />
von Apple und der Flaggenübergabe bei<br />
der Abschlusszeremonie der Olympischen<br />
Winterspiele <strong>2022</strong> in Peking zu hören, um nur<br />
einige zu nennen.
POP<br />
Johannes Oerding „Plan A“<br />
Die Brennweite hat sich geändert.<br />
Der Meister des Weitwinkels<br />
mit Goldsingles wie „Alles<br />
brennt“, „Kreise“ oder „An guten<br />
Tagen“, die den Nerv ganzer Pop-<br />
Jahre getroffen haben, hat sich<br />
auf diesem Album mit Freunden,<br />
Familie, Beziehung und sich<br />
selbst auseinandergesetzt.<br />
„Meine Songs waren immer<br />
persönlich, aber diesmal habe ich mich gefragt, was uns<br />
menschlich und emotional macht. Es hat vielleicht mit der Zeit<br />
zu tun, in der wir seit zweieinhalb Jahren leben oder vielleicht<br />
liegt es am Älterwerden – jedenfalls habe ich mich mehr als<br />
sonst mit dem befasst, was direkt um mich herum passiert.“<br />
POP<br />
Spice Girls „Spiceworld“<br />
Ein wirklich feines Jubiläum,<br />
das Fans und Sammler*innen,<br />
Popmusik-Liebhaber*innen und<br />
Nerds hier feiern können: ein<br />
Vierteljahrhundert „Spiceworld“!<br />
Das zweite Album der vor<br />
allem in den 1990er- und<br />
frühen 2000ern aktiven und<br />
bis heute immer erfolgreichen<br />
Band erschien 1997, das wird<br />
dieses Jahr gefeiert. Und zwar mit einer um Demoversionen,<br />
Remixen und bisher unveröffentlichten Liedern gewürzten<br />
Neuveröffentlichung von „Spiceworld“. Das Album erscheint<br />
als 2CD, Vinyl und digital – immer mit den Charthits „Spice Up<br />
Your Life“, „Too Much“, „Stop“ und „Viva Forever“. *rä<br />
MAX RAABE<br />
DAS NEUE ALBUM<br />
WER HAT HIER<br />
SCHLECHTE LAUNE<br />
MAX RAABE<br />
WER HAT HIER SCHLECHTE LAUNE<br />
JETZT IM HANDEL<br />
www.palast-orchester.de/de/termine<br />
Musik<br />
ON<br />
TOUR<br />
VÍKINGUR<br />
ÓLAFSSON<br />
FROM AFAR<br />
Ein Repertoire,<br />
zwei Klangwelten<br />
— Víkingur Ólafsson<br />
kehrt zurück zu seinen<br />
musikalischen Wurzeln<br />
Jetzt im Handel<br />
THESE ICONS ARE BACK<br />
HOUSE<br />
SUNSET CHILL<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Mit einer 4CD-Box feiert das Hamburger House- und<br />
Eurodance-Musiklabel KONTOR Records zwei Jahrzehnte<br />
Anerkennung einer äußerst erfolgreichen Sampler-Reihe. Mit<br />
dabei sind Größen wie Blank & Jones, ATB, Markus Gardeweg,<br />
Tom Novy, SONO und auch Tinlicker & Helsloot. Achtzig Tracks,<br />
darunter auch Klassiker wie „Beachball“ von Nalin & Kane, „Walk<br />
a Mile in My Shoes“ von Coldcut feat. Robert Owens oder „Summer<br />
Madness“ von der Disco-Legende Kool & The Gang. Unsere<br />
Anspieltipps auf „SUNSET CHILL – Best of 20 Years“ sind<br />
DJ Koze mit „Blume der Nacht“, Bicep mit „Glue“, Milky Chance<br />
„Colorado (Icarus Remix)“ sowie Burt Bacharach „What the World<br />
Needs Now Is Love“ und Hot Natured & Ali Love „Benediction“.<br />
Den Sampler gibt es auch auf Vinyl! *rä<br />
kontorrecords.de<br />
DAS<br />
ALBUM<br />
HIER<br />
DAS NEUE ALBUM AB 28.10.<strong>2022</strong>
Musik<br />
NACHGEFRAGT<br />
BLUE:<br />
FOTO: ALICE BACKHAM<br />
Aller Ehren wert<br />
Zum 20-jährigen Jubiläum zeigt<br />
die englische Boyband, dass<br />
unvermindert mit ihr zu rechnen<br />
ist und veröffentlicht das starke<br />
neue Album „Heart & Soul“.<br />
Insbesondere in zwei Situationen, so erzählt<br />
Antony Costa via Zoom, merke er doch<br />
recht nachdrücklich, dass er eben keine 21<br />
mehr ist – sondern 41. „Wenn ich mit meinen<br />
Kindern um die Wette renne, sehe ich regelmäßig<br />
ihre Hacken“, plaudert der – wie alle<br />
Blue-Boys – in London lebende Costa aus<br />
dem Familienleben. Der Nachwuchs sei acht<br />
und fünf Jahre alt, unermüdlich und „eine<br />
erstklassige Alternative zum Fitnessstudio.“<br />
Wirklich angesetzt hat der Sänger, soweit<br />
man das am Bildschirm begutachten kann,<br />
natürlich nicht, Costa wirkt fit und bestätigt<br />
auf Nachfrage, dass, soweit er das beurteilen<br />
könne „alle Knochen und Körperfunktionen<br />
in Schuss seien“. Seines Alters werde er<br />
zudem gewahr, wann immer er Musik höre.<br />
Während der Nachwuchs längst flüssig in<br />
der Streaming-Welt unterwegs sei (und<br />
bevorzugt Ariane Grande konsumiere), suche<br />
Costa immer noch gerne eine Einrichtung<br />
namens „Plattenlade“ auf, um dort CDs zu<br />
kaufen. „Ich liebe es einfach, meine Musik<br />
in der Hand zu halten“, so Antony. „Ich<br />
komme noch aus einer Ära, in der wir Kassetten<br />
vor – und zurückspulten, um unsere<br />
Lieblingslieder zu hören. Wenn ich ehrlich<br />
bin, vermisse ich das ein bisschen. Doch<br />
es ist klar, dass auch uns nichts anderes<br />
übrigbleibt, als uns um Streaming- und<br />
Social-Media-Plattformen zu kümmern.<br />
Es ist nervig, aber wir müssen mit der Zeit<br />
gehen.“ Anpassungsfähiger ist der Sänger,<br />
was die Blue-Mitgliedschaft als solche<br />
angeht. „Champagner und wilde Partys<br />
waren anfangs geil, aber sind uns heute total<br />
unwichtig. Letzen Endes ist Blue für uns der<br />
Job, den wir machen, um unsere Familien zu<br />
ernähren und unsere Häuser abzubezahlen.“<br />
Die Zeit als solche ist halt nicht stehengeblieben.<br />
Antony Costa, Simon Webbe, Duncan<br />
James und Lee Ryan sind inzwischen<br />
alle um die 40 und Väter.<br />
Duncan outete sich 2009<br />
als bisexuell und 2012<br />
als schwul und lebt mit<br />
einem Mann zusammen.<br />
Im Nachhinein, so sagte<br />
er, bereue er es, nicht<br />
schon viel früher mit<br />
offenen Karten gespielt<br />
und seine Homosexualität<br />
so lange geheim<br />
gehalten zu haben. Grund<br />
sei die Angst gewesen,<br />
ein queerer Boygroup-Sänger könne die<br />
Karriere der ganzen Band torpedieren. „Vieles<br />
hat sich in den vergangenen zehn bis zwanzig<br />
Jahren geändert und aus heutiger Sicht<br />
können wir sagen, dass die Befürchtungen<br />
unbegründet waren“, sagt Costa. „Wir haben<br />
Duncan immer unterstützt und könnten<br />
nicht stolzer auf ihn sein.“<br />
Der durchaus knifflige Spagat zwischen<br />
Nostalgie und Spagat gelingt der Band auf<br />
dem neuen Studioalbum „Heart & Soul“<br />
ausgezeichnet. Natürlich sind die vier längst<br />
nicht mehr jene Jünglinge wie zu Anfang<br />
der Karriere im Jahr 2001, als sie gewissermaßen<br />
als britischer Gegenentwurf zu den<br />
US-Weltstars Backstreet Boys und NSYNC<br />
sowie zur irischen Konkurrenz von Westlife<br />
ins Leben gerufen wurden. Auch die<br />
Teilnahme am ESC, als Blue in Düsseldorf<br />
Platz Elf belegte, liegt schon wieder elf<br />
Jahre zurück. Aber qualitativ steht die neue<br />
Musik den frühen Superhits „All Rise“ oder<br />
„Too Close“ sicher nicht nach. Was sie auf<br />
ihrem coronabedingt<br />
um ein Jahr verspäteten<br />
Jubiläumswerk zum<br />
20-jährigen Dienstjubiläum<br />
veranstalten,<br />
ist aller Ehren wert.<br />
„Haven’t Found You<br />
Yet“ steht mit seiner<br />
melodischen Gefälligkeit<br />
den großen Erfolgen<br />
ebenso wenig nach<br />
wie das extrem Danceorientierte<br />
Titelstück<br />
oder das schwungvolle „Dance With Me“,<br />
eine Neuaufnahme des R&B-Hits der<br />
Band 112. Besonders auffällig sind die die<br />
akustische Ballade „Stop“ sowie das mehr<br />
als nur leicht unanständige Sexy-Nummer<br />
„Man Do“, die sich unverkennbar vor Prince<br />
verbeugt. „Wir sind erwachsene Männer, die<br />
Geschlechtsverkehr haben“, kommentiert<br />
Costa mit einem Lächeln.<br />
*Interview: Steffen Rüth
Musik<br />
FOTO: STIAN ANDERSEN<br />
COMEBACK<br />
A-HA<br />
„True North“<br />
Mit ihrem 11. Studioalbum, das<br />
gleichzeitig ein sehr unmittelbares<br />
Dokument dessen Entstehung ist, haben<br />
a-ha neues Terrain betreten. Es gibt einen<br />
Film dazu.<br />
„Zunächst hatten wir die Idee, eine Studio-<br />
Session live aufzunehmen“, erklärt Paul.<br />
„Dann wollten wir eine Studio-Session<br />
filmen. Das Ganze hat sich dann zu einer<br />
Produktion mit dem norwegischen Orchester,<br />
der Arktischen Philharmonie, entwickelt,<br />
mit der wir zusammengearbeitet haben.“<br />
Das alles ist im Film zu sehen. In „True<br />
North“ performen a-ha gemeinsam<br />
mit dem Orchester und<br />
nehmen gemeinsam Songs auf.<br />
Zudem wird die Landschaft rund<br />
um Bodø gezeigt, in der Magne,<br />
Morten und Paul über True North<br />
sprechen. In wiederkehrenden<br />
Sequenzen stellen Schauspieler/-<br />
innen das Leben im Norden dar. Der<br />
mehrdimensionale Film schlägt einen<br />
erzählerischen Bogen, der den Spirit der<br />
neuen Songs verkörpert und aufzeigt, wie<br />
wir alle mit unserer Umwelt verbunden sind.<br />
Stian Andersen, ein langjähriger Partner von<br />
a-ha, hat dabei Regie geführt. „True North<br />
ist ein persönlicher Brief von a-ha vom<br />
Polarkreis, ein Gedicht vom hohen Norden<br />
Norwegens mit neuer Musik“, so Magne.<br />
www.ahatruenorth.com<br />
DIE GRÖSSTE ABBA-TRIBUTE-SHOW DER WELT<br />
THE SHOW<br />
14.04.23 LINGEN<br />
15.04.23 FRANKFURT<br />
16.04.23 OBERHAUSEN<br />
18.04.23 LEIPZIG<br />
WWW.ABBAMANIA-THE-SHOW.DE<br />
19.04.23 NÜRNBERG<br />
20.04.23 KÖLN<br />
22.04.23 ZÜRICH<br />
23.04.23 MÜNCHEN<br />
25.04.23 WIEN<br />
26.04.23 STUTTGART<br />
28.04.23 HAMBURG<br />
29.04.23 HANNOVER<br />
30.04.23 BERLIN<br />
semmel.de<br />
Tickets:
FILM<br />
INTERVIEW<br />
NACHGEFRAGT BEI<br />
FOTOS: SALZGEBER<br />
JOÃO PEDRO RODRIGUES<br />
1966 in Lissabon geboren, gehört<br />
er schon lange zu den spannendsten<br />
und ungewöhnlichsten Regisseuren<br />
des queeren europäischen Kinos. Nach<br />
Meisterwerken wie „To Die Like a Man“<br />
oder „Der Ornithologe“ (beide zu sehen bei<br />
MUBI) erzählt er nun in „Irrlicht“ (ab 8.12. im<br />
Kino) von einem Prinzen, der davon träumt,<br />
Feuerwehrmann zu werden – und in der<br />
Ausbildung eine leidenschaftliche Beziehung<br />
mit seinem Ausbilder beginnt. Wir<br />
trafen Rodrigues zu nach der Weltpremiere<br />
des Films in Cannes zum Interview.<br />
Herr Rodrigues, Ihr neuer Film<br />
„Irrlicht“, dessen ungewöhnlicher<br />
Stil und Tonfall gar nicht so leicht<br />
zu vermitteln. Wie würden Sie ihn<br />
beschreiben?<br />
Hm… Er fängt auf jeden Fall als Science-<br />
Fiction an, wird dann zur Komödie und<br />
schließlich zu einem Musical. Außerdem hat<br />
„Irrlicht“ auch etwas Theatralisches, sogar<br />
mit Türen, die sich öffnen und schließen wie<br />
ein Bühnenvorhang. Und inhaltlich steht<br />
vielleicht im Zentrum die Frage, wie man sich<br />
nach außen präsentiert und vor allem herausfindet,<br />
wer man eigentlich selbst wirklich<br />
ist. Aber der erste Impuls war auf jeden Fall,<br />
mal eine Komödie zu drehen. Das hatte ich<br />
mir schon lange einmal gewünscht.<br />
So humorvoll der Film ist, so sehr<br />
verhandelt er auch ernste Themen,<br />
von Rassismus und Faschismus bis hin<br />
zur globalen Erwärmung. War das ein<br />
Balanceakt?<br />
Eigentlich empfinde ich jeden meiner Filme<br />
als Balanceakt. Was mir aber keine Angst<br />
macht, denn ich liebe es, Risiken einzugehen.<br />
Und finde, dass das moderne Kino<br />
dieser Tage viel zu wenige Risiken eingeht.<br />
Abgesehen davon bin ich gerade der Meinung,<br />
dass schwere Themen sich am besten<br />
mit Leichtfüßigkeit und Witz erzählen lassen.<br />
Ich glaube nicht, dass ich all das, was in „Irrlicht“<br />
steckt, in einem bedeutungsschweren<br />
Drama hätte unterbringen können.<br />
Wonach haben Sie die Songs für den<br />
Film ausgesucht?<br />
Ich wollte möglichst viele unterschiedliche<br />
Songs verwenden, von einem Kinderlied,<br />
wie es nun am Anfang vorkommt, bis hin<br />
zu zeitgenössischer portugiesischer Musik.<br />
Viele der Lieder haben natürlich auch eine<br />
Bedeutung. „Fado do Embuçado” von João<br />
Ferreira Rosa zum Beispiel ist ein royalistischer<br />
Song, der voller Nostalgie für die<br />
Monarchie und der Zeit, bevor Portugal eine<br />
Republik wurde. Und das Lied von Amália<br />
Rodrigues, das zu hören ist als die beiden<br />
Protagonisten Sex im Wald haben, ist eines,<br />
das heute am liebsten ignoriert wird, weil der<br />
Text so rassistisch ist. Sie war eine unserer<br />
größten Fado-Sängerinnen, quasi unsere<br />
Edith Piaf, und selbst sehr progressiv. Aber<br />
sie war eben in einem musikalischen Genre<br />
aktiv, das konservativ ist.<br />
Haben Sie sich für die Choreografien<br />
an klassischen Musicals orientiert?<br />
Meine Choreografin Madalena Xavier haben<br />
zur Inspiration tatsächlich viele Klassiker<br />
angeguckt, von Vincente Minnelli und Jaques<br />
Demy natürlich, auch alles von Gene Kelly<br />
und Stanley Donan, Ginger Rogers und<br />
Fred Astaire. Aber gleichzeitig ist „Irrlicht“<br />
natürlich kein traditionelles Musical. Musical-<br />
Komödie trifft es besser finde. Und dafür<br />
haben wir auch viele moderne Musikvideos<br />
als Beispiel herangezogen, etwa „Anima“<br />
von Thom Yorke, das ja von Paul Thomas<br />
Anderson inszeniert wurde. Oder die Videos<br />
von Perfume Genius.<br />
Was finden Sie denn schwieriger zu<br />
drehen, Tanz- oder Sexszenen?<br />
Die Choreografien der Tanzszenen waren<br />
auf jeden Fall die größte Herausforderung<br />
für mich und uns alle. Zum Glück hatten<br />
wir recht viel Zeit in der Vorbereitung und<br />
konnten das lange genug proben. Sexszenen<br />
dagegen sind für mich eigentlich Szenen<br />
wie alle anderen auch. Klar, es sind dann<br />
immer deutlich weniger Menschen am<br />
Set, und ein wenig Feingefühl im Umgang<br />
mit den Schauspielern sollte man schon<br />
haben. Aber als Regisseur versuche ich, so<br />
selbstverständlich und entspannt damit<br />
umzugehen als würde ich eine Unterhaltung<br />
am Küchentisch filmen.<br />
*Interview: Patrick Heidmann<br />
Das ganze Interview gibt es auf<br />
männer.media
KINO<br />
Raue Sitten, Freundschaft<br />
und zarte Poesie<br />
Der bereits im Vorfeld gefeierte isländische Film „Beautiful<br />
Beings“ von Regisseur Guðmundur Arnar Guðmundsson<br />
startet im November im Kino. Und er wird ins<br />
Rennen um die Oscars geschickt!<br />
FOTOS: SALZGEBER<br />
Ein warmer, gleich zu Anfang auch sehr trauriger und<br />
berührender Film über das Erwachsenwerden. Und ein<br />
Lehrstück über toxische Maskulinität und Pubertät –<br />
doch jetzt muss man nicht erschrecken, der Film ist<br />
trotz aller gezeigten Gewalt<br />
wunderbar. „Als ich nach Ideen<br />
für meinen zweiten Spielfilm<br />
gesucht habe, wurde ich<br />
immer wieder von bestimmten<br />
Träumen heimgesucht, bis<br />
ich schließlich anfing, diese<br />
Geschichte aufzuschreiben“,<br />
so der Regisseur über seine<br />
Inspiration. „Ich und meine<br />
Kindheitsfreunde kommen<br />
aus gewöhnlichen Arbeiterfamilien.<br />
Gleichzeitig fühlte<br />
sich unsere Welt einzigartig<br />
an: der sarkastische Humor,<br />
das brutale Verhalten – und Eltern, die ihr eigenes<br />
Leben nicht wirklich im Griff zu haben schienen. Hinzu<br />
kam in meiner Familie der Glaube an bedeutungsvolle<br />
Träume und an übernatürliche Sinneswahrnehmung“,<br />
so Guðmundur Arnar Guðmundsson. Erzählt wird von<br />
einer entstehenden Freundesclique, die zusammen<br />
erwachsen wird. Doch die familiäre Situation ist teils<br />
alles andere als gut, Gewalt und Drogen spielen mit und<br />
gleich zu Beginn erlebt man körperliche Gewalt und<br />
Mobbing aufgrund sozialer Benachteiligung. Trotzdem<br />
ist es kein trauriger Film. Es ist ein ehrlicher, blutiger und<br />
brutaler Film, der aber auch das Schöne zeigt … *rä
BUCH<br />
KALENDER<br />
Inselbauern<br />
Auch im kommenden Jahr muss man nicht<br />
auf die Gesellschaft von Landwirten von der<br />
grünen und saftigen Insel verzichten, der<br />
„Irish Farmer Calendar“ kann schon jetzt<br />
bestellt werden.<br />
BILDBAND<br />
Romain Bergers Buch<br />
Der französische Künstler und all seine Fans haben Grund zur<br />
Freude: Ende September erschien sein Buch „Life’s a Cabaret“.<br />
Und das versammelt erotische queere Kunst in wunderbarer Manier.<br />
Frivole Salonkunst möchte man fast schreiben. Oh, passiert.<br />
Muskeln, Männer, Natur und Witz von der<br />
Insel, die mit dem Kobold Leprechaun gruselt<br />
und mit ihrer Butter verwöhnt. „In seinem 13.<br />
Jahr zeigt der Irish Farmer Calendar einige der<br />
hübschesten Bauern Irlands in einer Vielzahl<br />
von niedlichen und urkomischen Posen“, verrät<br />
Ciara vom Team vorab. Und ja, diese Posen<br />
sind lustig, sexy und auch erotisch ... *rä<br />
farmercalendar.com<br />
„,Life’s a Cabaret‘ ist ein 84-seitiges Fotobuch mit all meinen Kreationen<br />
seit 2018. Es gibt eine signierte und eine unsignierte Ausgabe,<br />
die zum Verkauf angeboten wird. Herausgegeben wird das Buch von<br />
MenOnPaperArt, einem britischen Verlag, und kann derzeit im Shop<br />
des Verlags vorbestellt werden, um ab dem 26. September nach Hause<br />
geliefert zu werden. Das Bild ,Give Them Some Brioche‘ entstand mit<br />
einer Dragqueen aus der französischen Version von ,RuPaul’s Drag<br />
Race‘.“ Großartig, sinnlich, kitschig, wunderbar. *rä<br />
www.romainberger-photography.com<br />
BILDBAND<br />
Den Gipfeln entgegen!<br />
Die wahrlich zeitlose Schönheit der Alpen<br />
in Photochromen aus der Zeit um 1900<br />
kann man dank dem Kölner TASCHEN<br />
Verlag zu sich nach Hause holen. „The<br />
Alps 1900. A Portrait in Color“ ist ein ganz<br />
wunderbares Buch, das Fernweh stillt und<br />
den Geist entspannt.<br />
Mitunter erdrückt<br />
einen diese Enge.<br />
Diese Enge aus Stress,<br />
Druck, überempfindlichen<br />
Narzissten,<br />
dieses Labyrinth aus<br />
(An-)Forderungen der<br />
Umwelt, toxischen<br />
Verhaltensweisen,<br />
hässlichen<br />
Umgangsformen<br />
und wetternden<br />
(Wahl-)Familienmitgliedern. Da kann es<br />
sehr befreiend – und nachweislich gesund<br />
– sein, einfach mal oben zu sein und auf<br />
diese kleine Welt mit all ihren Bewohnern<br />
zu gucken. Alles erscheint so<br />
nebensächlich, flüchtig, unbedeutend<br />
und mitunter unsinnig.<br />
Oben auf einem Berg zu stehen,<br />
räumt den Kopf auf und versorgt<br />
dich mit viel neuer Energie. Da<br />
wir aber nicht einfach so mitten<br />
in der Arbeitswoche<br />
diesem Genuss nachgehen<br />
können, kann alpiner<br />
Eskapismus in Buchform durchaus<br />
guttun. Die Berge, sie rufen …<br />
„The Alps 1900. A Portrait in Color“<br />
ist so ein Buch. Und vor allem hat<br />
es noch einen Trumpf in der Hinterhand:<br />
die verklärte gute alte Zeit.<br />
Denn hier versammelt wurden ja nur<br />
Photochrome aus der Kaiserzeit,<br />
Jahre vor dem Ersten Weltkrieg<br />
aufgenommen, als die (unsere!) Welt<br />
scheinbar noch in Ordnung war. Süßliche<br />
Gedanken, klar, aber erlaubt, um sich zu<br />
erholen. „The Alps 1900. A Portrait in Color“,<br />
so der Verlag via E-Mail, „entführt uns in<br />
eine hinreißend altmodische Zeit, in der die<br />
ersten Berg- und Zahnradbahnen Herren in<br />
Lederhosen und Damen in langen Röcken<br />
an den Rand der Gletscher brachten, in der<br />
einheimische Bergführer mit Touristen auf<br />
Maultierrücken unterwegs waren, Bergsteiger<br />
als Verrückte galten und Skifahrer eine<br />
Kuriosität darstellten.“ Ein sehr schönes,<br />
600 Seiten starkes, mehrsprachiges Buch<br />
für dich, ein stylishes Objekt für deine<br />
Wohnung, ein klasse Geschenk für alle, die<br />
die Alpen lieben. *rä<br />
www.taschen.com<br />
FOTO: © PHOTODISCOVERY/FORMER WALTER COLLECTION
Lust auf<br />
Stellungswechsel?<br />
Dein MSD Podcast zur<br />
Sexuellen Gesundheit<br />
Jetzt gleich<br />
reinhören:<br />
www.msd.de<br />
DE-NON-03831
Reise<br />
FOTOS: VIRGINATLANTIC.COM<br />
SYDNEY<br />
Kylie eröffnet WorldPride<br />
<strong>2023</strong><br />
Pop-Ikone Kylie Minogue wurde als Headlinerin für das<br />
Eröffnungskonzert „Live and Proud“ am 24. Februar<br />
<strong>2023</strong> bestätigt, bei dem sie ein speziell für den Abend<br />
kreiertes Set spielen wird.<br />
VIRGIN ATLANTIC<br />
Revolutionäre<br />
Uniform-Politik<br />
Die Besatzung, Piloten und<br />
das Bodenpersonal der britischen<br />
Fluggesellschaft Virgin Atlantic können<br />
seit Oktober die Uniform tragen, in der sie sich am wohlsten<br />
fühlen – unabhängig davon, ob der rote Rockanzug bzw. die<br />
bordeauxfarbene Hose ursprünglich für Männer oder Frauen<br />
gedacht war. Virgin Atlantic hat eine Politik der Geschlechteridentität<br />
angekündigt, die es ihren Mitarbeitern ermöglicht,<br />
selbst zu wählen, welche der von Vivienne Westwood entworfenen<br />
Uniformen sie bei der Arbeit tragen – „unabhängig<br />
von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrem<br />
Geschlechtsausdruck“, so die Airline in einer aktuellen Pressemitteilung.<br />
Die Airline, für deren neue Politik unter anderen<br />
die „RuPaul’s Drag Race“-Jurorin Michelle Visage wirbt, wird<br />
außerdem optionale Pronomenausweise für Besatzung und<br />
Passagiere verwenden, die diese beim Check-in anfordern<br />
können, um sicherzustellen, dass alle mit ihren bevorzugten<br />
Pronomen angesprochen werden. *dax<br />
www.virginatlantic.com<br />
Ihr letzter Auftritt beim Mardi Gras – Sydneys Gay Pride<br />
– war 2019, als sie die Menge mit einem Überraschungsauftritt<br />
begeisterte. Laut dem Minister für Tourismus und<br />
Kunst in New South Wales, Ben Franklin, werden bis zu<br />
500.000 Menschen zum ersten WorldPride der südlichen<br />
Hemisphäre erwartet: „Wir sind bereit, unsere vielfältige<br />
und inklusive Stadt zu feiern und einem globalen Publikum<br />
zu präsentieren sowie unsere Kreativität, Innovation und<br />
einzigartigen Natur- und Kulturerlebnisse zu unterstreichen,<br />
für die die Harbour City international bekannt ist.“ Der<br />
WorldPride in Sydney findet vom 17. Februar bis 5. März<br />
<strong>2023</strong> mit mehr als 300 Veranstaltungen statt, darunter<br />
auch eine Strandparty am berühmten Bondi Beach sowie<br />
ein Demonstrationszug über die Harbour Bridge. *dax<br />
https://sydneyworldpride.com<br />
FOTO: DARENOTED LTD<br />
MIAMI<br />
Neuer LGBTIQ*-Guide<br />
FOTO: MIAMIANDBEACHES.COM<br />
Ob Infos zu aktuellen Events<br />
oder Tipps für Strände, Kultur<br />
und die vielfältige LGBTIQ*-<br />
Szene: Ein neuer deutschsprachiger<br />
Guide macht deutlich,<br />
warum der Großraum Miami<br />
zu den beliebtesten schwulen<br />
Urlaubszielen der USA gehört.<br />
Von schwulen Groß-Events bis<br />
hin zu einer lebendigen, aber auch<br />
familienfreundlichen queeren<br />
Szene, von kulturellen Highlights<br />
bis zu aufregenden Outdoor-<br />
Abenteuern ist der Großraum<br />
Miami und Miami Beach ein<br />
ideales Ziel für LGBTIQ*-Urlauber.<br />
Der neue Reiseführer gibt nicht<br />
nur einen Überblick über die<br />
schönsten Strände, spannendsten<br />
Bars und heißesten Events,<br />
sondern lässt auch Insider wie<br />
den schwulen DJ Hottpants zu<br />
Wort kommen. Darüber hinaus<br />
widmet sich der 16-seitige Guide<br />
auch dem Thema Kunst und<br />
stellt sechs queere Künstler vor,<br />
die mit ihren Werken die Szene<br />
bereichern, darunter Carlos<br />
Betancourt, José Rafael Perozo<br />
oder die zwischen Miami und<br />
Berlin pendelnde Bildhauerin und<br />
Kuratorin GioVanna Gonzalez.<br />
*dax<br />
www.maenner.media/guide-miami
Anzeige<br />
PINK ALPINE – GAY-MÄNNERREISEN<br />
Neues Reiseformat „City & Culture“<br />
FOTOS: PINK ALPINE<br />
Pink Alpine hat sich zum führenden<br />
Anbieter von geführten Gay-Reisen im<br />
deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />
Waren bisher sportliche Aktivitäten<br />
dominierend, können auf den Pink-<br />
Alpine-Reisen jetzt auch europäische<br />
Städte mit Fokus Architektur, Kultur<br />
und Kulina<strong>rik</strong> zusammen mit lokalen<br />
Guides erkundet werden.<br />
VOM LOKALEN GAY-GUIDE<br />
INSIDERTIPPS ERHALTEN<br />
Seit über zehn Jahren plant und organisiert<br />
Pink Alpine für schwule Männer und deren<br />
Freunde Reisen und Touren.<br />
Ganz neu lassen sich jetzt auch<br />
Städte erkunden, die nicht auf<br />
Anhieb mit Städtereisen in<br />
Verbindung gebracht werden.<br />
Im neuen Reiseformat „City<br />
& Culture“ lernt man sie von<br />
einer anderen Seite kennen,<br />
möglichst weit weg vom<br />
Massentourismus. Der lokale<br />
Guide kennt seine Stadt wie<br />
die eigene Hosentasche und<br />
gestaltet die Rundgänge mit<br />
dem Blick durch die „Gay-Brille“.<br />
In nur wenigen Tagen begegnet<br />
man den versteckten Besonderheiten<br />
und kommt in den Genuss von Museumsführungen,<br />
Kochkursen, Stadtführungen<br />
mit dem Fokus auf die Geschichte der<br />
Homosexualität, Degustationen und<br />
vielem mehr. Des Weiteren erhält man viele<br />
Insider-Tipps zu Restaurants, Bars sowie<br />
Ausgehmöglichkeiten und flaniert nahezu<br />
wie ein Einheimischer durch die Städte.<br />
KULTUR, ARCHITEKTUR UND<br />
KULINARIK IM FOKUS<br />
Neben einer kundennahen Betreuung<br />
achtet Pink Alpine auch auf die sorgfältige<br />
Auswahl eines stilvollen Hotels. Das<br />
bedeutet, dass man sich hier unbekümmert<br />
zurücklehnen kann. Was gibt es<br />
Schöneres, als nach einem Tagesausflug<br />
den Abend an der Hotelbar zu verbringen,<br />
einen Prosecco zu genießen und sich<br />
dabei mit anderen schwulen Männern<br />
auszutauschen? Für die „City & Culture“-<br />
Reisen hat Pink Alpine europäische Städte<br />
ausgewählt, die es noch zu entdecken gilt,<br />
weil sie Perlen bezüglich ihrer Geschichte<br />
oder ihres kulturellen Angebots sind, denn<br />
Bologna, Graz, Dresden, Lucca, Wien sowie<br />
weitere mittelgroße Städte bieten für den<br />
schwulen Mann derart viele und teilweise<br />
auch verborgene Schätze, dass sich ein<br />
Besuch auf jeden Fall auszahlt. Saisonal<br />
werden zusätzliche Höhepunkte organisiert.<br />
So schwingen die Reiseteilnehmer<br />
beispielsweise im <strong>Januar</strong> in Wien das<br />
Tanzbein und besuchen den Regenbogenball<br />
nach einem vorherigen Walzerkurs.<br />
In Dresden gehört selbstverständlich ein<br />
Abend in der Semperoper und in Florenz<br />
ein Kochkurs zu solchen exklusiven<br />
Reisemomenten.<br />
KULTUR UND AUTHENTISCHE<br />
EINBLICKE IN JAPAN UND INDIEN<br />
„City & Culture“ steht auch auf zwei<br />
Kulturreisen durch Japan und den Nordwesten<br />
Indiens auf dem Programm. In<br />
jeweils fast drei Wochen taucht man ein<br />
in die Geschichte und Kulina<strong>rik</strong> der beiden<br />
Reisedestinationen, die für individuell<br />
Reisende nicht immer leicht zugänglich<br />
sind. Die Pink-Alpine-Reise durch Japan<br />
startet in Kyoto, führt bis auf die heilige<br />
Insel Miyajima und endet in Tokio. Begegnungen<br />
mit der lokalen Bevölkerung sind<br />
ebenso garantiert wie das nachhaltige<br />
Reisen ausschließlich mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln.<br />
Die Rundreise durch die<br />
indischen Bundesstaaten<br />
Rajasthan und Gujarat bietet<br />
ein besonderes Highlight: Die<br />
Reisegruppe von Pink Alpine ist<br />
eingeladen bei Maharadscha<br />
Prinz Manvendra Singh, der<br />
sich als schwul geoutet hat.<br />
Und es ist ein Besuch bei einer<br />
spirituellen Gemeinschaft des<br />
„dritten Geschlechts“ geplant.<br />
Authentische Begegnungen mit<br />
der lokalen Bevölkerung sind<br />
problemlos möglich und garantieren<br />
erlebnisreiches und nachhaltiges Reisen –<br />
ganz nach dem Motto: Travel like a local!<br />
Pink Alpine ist im Besitz ausschließlich<br />
schwuler Männer. Die geführten<br />
exklusiven Gruppenreisen mit bis zu zwölf<br />
Teilnehmern sind ideal, um Destinationen<br />
überall auf der Welt auch mal „off the<br />
beaten track“ zu erkunden. Pink Alpine<br />
garantiert höchsten Erlebniswert und<br />
Zuverlässigkeit auf den Reisen.<br />
www.pinkalpine.lgbt
Reise<br />
SCHWEIZ<br />
Pisten-Gaudi & Gourmets<br />
FOTOS: ©AROSA GAY SKI WEEK<br />
Seit 2005 gehört die Arosa Gay Ski Week<br />
Ende <strong>Januar</strong> zu den bekanntesten Wintersport-Events<br />
der LGBTIQ*-Community.<br />
Auch <strong>2023</strong> haben sich die Veranstalter<br />
ein vielfältiges Programm überlegt.<br />
Dass während der Arosa Gay Ski Week nicht<br />
nur Ski- und Snowboard-Fahrer auf den<br />
über 225 präparierten Pistenkilometern des<br />
Skigebiets Arosa Lenzerheide auf ihre Kosten<br />
kommen, dafür sorgen zahlreiche Events<br />
abseits der Piste. Neben dem obligatorischen<br />
Après-Ski und Party-Highlights wie Disco<br />
Avalanche, Heidi & Heissepeter oder dem<br />
White Snowball stehen tagsüber auch<br />
Aktivitäten wie Eislaufen, Schneeschuhwanderungen<br />
oder das gemeinsame Mittagessen<br />
am Berg auf dem Programm. An den Abenden<br />
locken unter anderem ein klassisches<br />
Konzert in der Dorfkirche, Nachtschlitteln<br />
oder der Eislauf Holigay On Ice. Höhepunkt<br />
ist das für den 27. <strong>Januar</strong> angesetzte Arosa<br />
Drag Race, bei dem sich die Teilnehmenden<br />
in ihren witzigen Kostümen auf Skiern,<br />
Snowboards oder auch Schlitten waghalsig<br />
die Piste hinabstürzen. Einen besonderen<br />
Schwerpunkt setzt die bei internationalen<br />
Gästen aus bis zu dreißig Ländern beliebte<br />
Skiwoche auf gemeinsame kulinarische<br />
Erlebnisse. Diese sind mal traditionell rustikal<br />
wie beim Raclette-Fun oder dem Fondue<br />
Chinoise, mal elegant und außergewöhnlich<br />
wie beim Noble Fondue mit Champagner,<br />
Trüffeln und Steinpilzen oder bei alpiner<br />
Gourmetküche im Sterne-Restaurant des<br />
5-Sterne-Luxushotels Tschuggen Grand. Wer<br />
über die Website der Arosa Gay Ski Week ein<br />
Pauschalangebot mit Übernachtung sowie<br />
Ski- und Event-Pass bucht, erhält von den<br />
Veranstaltern zudem eine Bestpreisgarantie.<br />
Die Auswahl reicht dabei von der einfachen<br />
Ferienwohnung über Bed & Breakfast bis<br />
zum luxuriösen 5-Sterne-Hotel und bietet<br />
für jeden Geldbeutel das passende Angebot.<br />
Ab Zürich erreicht man Arosa mit der Bahn in<br />
gut 2,5 Stunden, von Süddeutschland empfiehlt<br />
sich die Route über Lindau (Bodensee)<br />
und Chur. *dax<br />
21. bis 28. <strong>Januar</strong> <strong>2023</strong><br />
www.ski.lgbt<br />
ÖSTERREICH<br />
Create Your Stay<br />
Im Herzen der Tiroler Alpen öffnete im<br />
Sommer das bereits zehnte Hotel der<br />
familiengeführten Marke Harry’s Home.<br />
Zur Eröffnung begrüßte der Inhaber<br />
Harald Ultsch mit seiner Familie rund<br />
200 Gäste einschließlich Vertretern aus<br />
Medien, Sport, Wirtschaft und Politik,<br />
darunter den Telfer Bürgermeister Christian<br />
Härting. Harry’s Home richtet sich an<br />
die individuellen Wünsche der Gäste, die<br />
ihren Aufenthalt selbst nach dem Baukastenprinzip<br />
zusammenstellen können.<br />
Das Haus in Telfs besitzt über neunzig<br />
geräumige Studios und Apartments, deren<br />
Einrichtung rustikalen Charme mit modernem<br />
Flair verbindet. Besucher haben fünf<br />
verschiedene Zimmertypen zur Auswahl.<br />
Zusatzleistungen wie etwa ein Parkplatz<br />
mit E-Auto-Ladestation sind bei der<br />
FOTO: HARRYS-HOME.COM<br />
Buchung wählbar. Auf Nachhaltigkeit wird<br />
hier großer Wert gelegt – das Haus wurde<br />
zur Eröffnung mit dem österreichischen<br />
Umweltzertifikat und dem europäischen<br />
Ecolabel ausgezeichnet.<br />
„Create Your Stay“ ist auch eine passende<br />
Beschreibung für die Vielzahl der Möglichkeiten,<br />
die die Region bietet. Im Sommer<br />
ist das Hotel ein guter Ausgangspunkt<br />
für viele Wanderungen und Radtouren.<br />
Wer es gerne bequemer mag und das<br />
Alpenpanorama ohne viel Bewegung<br />
genießen möchte, kann mit der Rangger<br />
Köpfl-Bergbahn zu einem herrlichen<br />
Aussichtspunkt gelangen. Im Winter<br />
können Skifahrer auf den Pisten von<br />
Kühtai, Axamer Linzum und Erwahlderl Alm<br />
sich den Wind an den Ohren vorbeisausen<br />
lassen. Sportfreunde finden in nur ein paar<br />
Minuten Entfernung eine Kletterhalle,<br />
ein Schwimmbad mit Sauna, und ein<br />
Sportzentrum, das Sportarten von Minigolf<br />
bis Eishockey anbietet. Wer stattdessen in<br />
der Stadt bummeln möchte, kann das im<br />
nahe gelegenen Innsbruck tun, das man in<br />
zwanzig Minuten mit dem Auto oder einer<br />
halbstündigen Zugfahrt leicht erreicht. *mn<br />
www.harrys-home.com/telfs
Männer<br />
mögen’s heiß.<br />
Key West ist schon seit Jahrzehnten Heimat vielfältiger und<br />
diverser Künstler, Musiker, Poeten, Piraten und Träumern aus<br />
allen Facetten des Lebens und zeigt so seit jeher seine<br />
gastfreundliche, offene und bunte Natur.<br />
fla-keys.de/lgbtqi +49 - (0)221 476712 14
Reise<br />
FOTOS: DAX<br />
MALTA<br />
Reif für die Insel<br />
Sonne satt, jede Menge Geschichte und<br />
eine LGBTIQ*-Szene, die sich darüber<br />
freuen kann, in einem der queerfreundlichsten<br />
Länder Europas zu leben: Malta<br />
bietet viel Abwechslung und ist <strong>2023</strong><br />
zudem Gastgeberin des EuroPride.<br />
Es ist eine Kulisse, wie man sie nur selten<br />
bei einer Pride-Veranstaltung in Europa<br />
findet. Wenn sich der Demonstrationszug<br />
des Malta Pride – wie diesen September<br />
geschehen – durch die engen Gassen<br />
der Hauptstadt Valletta schlängelt, passt<br />
zwischen die feiernde Menschenmenge<br />
und die Haus- bzw. Palastwände am Rand<br />
so gut wie kein Blatt Papier. Nach Corona-<br />
Pause und im Vorjahr des im September<br />
<strong>2023</strong> hier stattfindenden EuroPride<br />
drängte es die maltesische LGBTIQ*-Szene<br />
und jede Menge internationale Besucher<br />
danach, Sichtbarkeit zu zeigen. Die Vielfalt<br />
von Alter, Hautfarbe, sexueller Orientierung<br />
und Nationalität der Teilnehmenden<br />
glich einem Spiegelbild der bewegten<br />
Geschichte des Inselstaates, auf dem Phönizier,<br />
Römer, Griechen, Araber, Normannen<br />
und Briten ihre Spuren hinterließen.<br />
MÄNNER UNTER SICH<br />
Vor allem die 250 Jahre dauernde Herrschaft<br />
der Kreuzritter prägt bis in unsere<br />
Tage das Bild Maltas mit seinen Palästen,<br />
Wehrtürmen, Festungen und Kirchen – sei<br />
es in der heutigen Hauptstadt Valletta, den<br />
benachbarten „Drei Städten“ Cospicua,<br />
Vittoriosa und Senglea oder in der im<br />
Zentrum der Insel gelegenen ehemaligen<br />
Hauptstadt Mdina. Die Ritter vom Orden<br />
St. Johannis vom Spital zu Jerusalem waren<br />
aber wohl auch in anderen Lebensbereichen<br />
recht aktiv. Sex unter Männern galt auf<br />
Malta in jener Zeit nicht nur bei Italienern<br />
und Arabern, sondern auch bei den zölibatär<br />
lebenden Ordensrittern trotz harter Strafen<br />
als gängige Praxis. Das Geschäft mit jungen<br />
Prostituierten schien ebenfalls zu florieren,<br />
glaubt man dem Bericht des schottischen<br />
Schriftstellers William Lithgow. Dieser wurde<br />
1616 Zeuge eines drakonischen Urteils, laut<br />
dessen ein spanischer Soldat und ein maltesischer<br />
Teenager verbrannt wurden, weil sie<br />
gestanden hatten, gemeinsam „Sodomie“<br />
begangen zu haben. Aus Angst vor einem<br />
ähnlichen Schicksal segelten am folgenden<br />
Tag etwa einhundert junge Männer, die<br />
ebenfalls als Prostituierte auf der Insel<br />
arbeiteten, nach Sizilien. Auf der anderen<br />
Seite schienen die Ritter in Hinblick auf<br />
LGBTIQ*-Themen durchaus fortschrittlich.<br />
So erlaubte der Regierende Großmeister<br />
im Jahr 1774 der 17-jährigen und wohl<br />
intersexuellen Rosa Mifsud aus Luqa, die<br />
einen Antrag auf Geschlechtsumwandlung<br />
gestellt hatte, nach Begutachtung durch<br />
Ärzte des Ordenskrankenhauses Sacra<br />
Infermeria, dass sie in Zukunft nur noch<br />
Männerkleidung tragen dürfte.<br />
SPITZENPLATZ IN EUROPA<br />
Heute gilt Malta als eines der LGBTIQ*-<br />
freundlichsten Länder Europas, das <strong>2022</strong><br />
bereits zum siebten Mal in Folge den<br />
ILGA-Rainbow-MapIndex anführt und als<br />
erstes europäisches Land ein Verbot der<br />
Diskriminierung von Menschen aufgrund<br />
sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität<br />
verfassungsrechtlich verankert<br />
hatte. 2014 wurde zudem die eingetragene<br />
Lebenspartnerschaft samt Adoptionsrecht<br />
eingeführt., 2017 folgte die Ehe für alle.<br />
All dies bietet die Grundlage, dass sich<br />
Malta mit seinen Nachbarinseln Gozo und<br />
Comino zu einem beliebten Reiseziel für<br />
die LGBTIQ*-Community entwickelt hat,<br />
die einen abwechslungsreichen Urlaub<br />
mit einer Mischung aus Kultur, Natur und<br />
Baden sucht. Und wer die lokale Szene<br />
erkunden will, schaut entweder in Maltas<br />
bekanntestem Klub Michelangelo vorbei<br />
oder recherchiert im Netz die Termine der<br />
regelmäßig stattfindenden LGBTIQ*-Party<br />
Lollipop, die natürlich auch zum Pride bzw.<br />
EuroPride mit von der Partie ist. *dax<br />
www.malta.reise<br />
www.europride<strong>2023</strong>.mt
REISE<br />
KREUZFAHRT<br />
FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM/KAR-TR<br />
Europa erkunden auf der<br />
Gay Cruise <strong>2023</strong><br />
Die Spartacus Cruise im Mai <strong>2023</strong> bietet<br />
die ideale Gelegenheit, mehr über Frankreich<br />
und Italien zu erfahren. Neben<br />
einem unterhaltsamen Bordprogramm<br />
locken auch zahlreiche Ausflüge nach<br />
Nizza, Rom, Florenz sowie auf Elba und<br />
Korsika.<br />
Korsikas Hauptattraktion ist die unverwechselbare<br />
Landschaft, die man auf kurvenreichen<br />
Straßen von einem malerischen Dorf<br />
zum nächsten erkunden kann. Calenzana<br />
und seine Piazza Communa, ein angenehmer,<br />
von Bäumen gesäumter Platz, der von<br />
der 1691 gegründeten, stark barocken Eglise<br />
St. Blaise dominiert wird; Zilia und seine<br />
inzwischen berühmtere Wasserabfüllanlage;<br />
Cassano-Montemaio und Lunghignano, bei<br />
den Filmproduzenten wegen ihrer schönen<br />
Plätze und beeindruckenden Granithäuser<br />
beliebt. Auf der Route liegt auch Sant<br />
Antoninu mit seinen blumengeschmückten<br />
Balkonen, Obstgärten und gepflasterten<br />
Gassen. Anschließend fährt<br />
man an der Kirche von Aregno<br />
mit ihren bunten Mauern und<br />
einzigartigen Skulpturen vorbei,<br />
bevor es über die Ile Rousse<br />
und Lumio wieder nach Calvi<br />
zurückgeht.<br />
Die malerischen<br />
Dörfer Korsikas<br />
Auf Elba stehen uns zwei<br />
Ausflüge mit unterschiedlichem<br />
Aktivitätsniveau zur Verfügung.<br />
Alternative 1 ist die Fahrt in<br />
das Bergdorf Capoliveri mit anschließender<br />
Weinprobe. Capoliveri ist absolut bezaubernd<br />
und bewahrt in seiner Architektur<br />
eine fast mittelalterliche Atmosphäre, die<br />
zwar schlicht, aber gleichzeitig anmutig<br />
und elegant ist. Dies kann man bei einem<br />
Spaziergang durch die verwinkelten alten<br />
Gassen erkunden, gefolgt von etwas Freizeit<br />
zum Einkaufen und Stöbern in den kleinen<br />
Geschäften und Boutiquen. Auf dem<br />
Weingut „La Chiusa“ aus dem 17. Jahrhundert<br />
befindet sich ein beeindruckendes<br />
Herrenhaus umgeben von Olivenbäumen:<br />
Wie jedes Herrenhaus auf Elba soll es einst<br />
Napoleon während seines Exils beherbergt<br />
haben. Im Garten mit Blick auf das Meer<br />
wartet die köstliche Weinprobe.<br />
Mehr körperliche Anstrengung erwartet<br />
einen bei der Wanderung entlang der Hänge<br />
des Monte Capanne. Dieser ist langsam<br />
vom Wind geformt worden, wodurch kuriose<br />
Formationen geschaffen wurden. Nach etwa<br />
einer Stunde erreicht man die Kirche San<br />
Cerbone. Weiter geht es durch eine herrliche<br />
Vegetation, umgeben von Steineichen-,<br />
Pinien- und Kastanienwäldern. Die Wanderung<br />
endet im Dorf Marciana, das noch<br />
immer sein charmantes mittelalterliches<br />
Aussehen bewahrt hat. In der hübschen Bar<br />
„La Porta“ kann man die herrliche Aussicht<br />
auf das Meer genießen und die lokalen<br />
Spezialitäten zusammen mit dem lokalen<br />
Wein und dem lokalen Kastanienbier kosten.<br />
WWW.ISTOCKPHOTO.COM/BALATEDORIN<br />
Pisa und Lucca<br />
Der Hafen Livorno bietet eine einzigartige<br />
Vielfalt von Zielen für die Erkundung<br />
an. Während die Fahrt nach Florenz ein<br />
Tagesausflug ist, kann man Lucca und Pisa<br />
halbtägig besuchen und sogar miteinander<br />
verbinden. Lucca ist von massiven roten<br />
Backsteinmauern umgeben, die der Stadt<br />
einen besonderen Charakter verleihen<br />
und sie von der Hektik der modernen Welt<br />
abschirmen. Die zwischen 1504 und 1645<br />
errichteten Mauern gehörten zu den am<br />
besten erhaltenen Verteidigungsanlagen<br />
im Europa der<br />
Renaissance: Im Inneren ist Lucca<br />
eine friedliche Stadt mit engen<br />
Gassen und mittelalterlichen<br />
Häusern.<br />
Nach dem eindrucksvollen Lucca<br />
geht es zu dem nicht weniger<br />
spektakulären Pisa. Der Rundgang<br />
beginnt an der 900 Jahre alten<br />
Marmorkathedrale mit ihrer<br />
unverwechselbaren schwarzweiß<br />
gestreiften romanischen<br />
Architektur, die auf muslimischen
Einfluss schließen lässt. Weiter<br />
geht es zur Hauptattraktion,<br />
dem unverwechselbaren<br />
Glockenturm, der als Schiefer<br />
Turm von Pisa bekannt ist.<br />
Natürlich erreicht man von<br />
Livorno auch Florenz und kann<br />
sich dort auf die Spuren schwuler<br />
Kunst der Renaissance<br />
begeben. Nach der Abholung<br />
am Hafen fährt der Bus in die<br />
Innenstadt von Florenz, wo<br />
ein Besuch der Galerie der<br />
Accademia und ein Besuch des<br />
Davids von Michelangelo auf dem Programm<br />
stehen. Anschließend sieht man im Bargello-<br />
Museum eine gleichnamige Schöpfung von<br />
Donatello. Er war einer der ersten modernen<br />
Künstler, die in Florenz als homosexuell<br />
bekannt waren. Donatellos Atelier war ein<br />
homosoziales Umfeld, in dem er seine<br />
Lehrlinge eher nach ihrer Schönheit als<br />
nach ihrem Können auswählte. Donatellos<br />
David war die erste bekannte frei stehende<br />
männliche Aktskulptur in Lebensgröße seit<br />
den antiken römischen Monumenten. Diese<br />
Figur vergötterte die männliche Form und<br />
die Androgynität in ihrer Form und ihren<br />
weichen Kurven. Während der Renaissance<br />
erreichte Florenz seinen Glanz mit der<br />
Medici-Familie, die der Homosexualität<br />
gegenüber recht „tolerant“ war. Ein Besuch<br />
der Medici-Kapellen rundet die Besichtigung<br />
nach einer einstündigen Mittagspause ab,<br />
bevor es zurück zum Hafen geht.<br />
Vatikanische Museen<br />
und ihre schwulen Künstler<br />
Jahrhundertelang gab es in der Kirche einige<br />
große Homosexuellenskandale: zum Beispiel<br />
Papst Julius III. und sein junger Liebhaber<br />
Innocenzo del Monte, der im Alter von 17<br />
Jahren Kardinal wurde. Die Tour in Rom<br />
beginnt mit der Besichtigung der Vatikanischen<br />
Museen. Die Decke der Sixtinischen<br />
Kapelle wurde von Michelangelo zwischen<br />
1508 und 1512 gemalt. Der Auftrag lautete<br />
ursprünglich, die zwölf Apostel zu malen,<br />
doch Michelangelo verlangte freie Hand bei<br />
der Gestaltung des Bildinhalts, z. B. beim<br />
Gemälde des Heiligen Sebastian, eines römischen<br />
Soldaten und christlichen Heiligen.<br />
Gerne wird er als schöner, nackter Junge<br />
gemalt, der an einen Baumstamm gefesselt<br />
war. In den vatikanischen Grotten befindet<br />
sich das Grab von Prinzessin Christine von<br />
Schweden (XVII. Jahrhundert), die zum<br />
Katholizismus konvertierte, aber bewusst<br />
lesbisch war. Sie hatte eine Liebesgeschichte<br />
mit der schönen jungen Hofdame Ebba<br />
Sparre.<br />
Castel Sant’Angelo<br />
Die Engelsburg (italienisch Castel<br />
Sant’Angelo) wurde ursprünglich als Mausoleum<br />
für den römischen Kaiser Hadrian<br />
(Regentschaft: 117 – 138 n. Chr.) und seine<br />
Nachfolger errichtet. Kaiser Hadrian war<br />
berühmt für seine Liebe zu Antinoos, einem<br />
jüngeren griechischen Mann. Die Burg bot<br />
vielen Päpsten in Kriegszeiten Schutz. Im<br />
XII. Jahrhundert verband ein unterirdischer<br />
REISE<br />
Tunnel die Burg mit dem Vatikan,<br />
sodass der Papst und seine<br />
Soldaten bei Angriffen auf den<br />
Vatikan fliehen konnten.<br />
Es war auch eines der größten<br />
Gefängnisse in Rom. Der<br />
berühmte italienische Bildhauer<br />
Benvenuto Cellini aus dem XVI.<br />
Jahrhundert wurde hier wegen<br />
Raubes angeklagt und inhaftiert.<br />
Benvenuto Cellini war auch ein<br />
homosexueller Künstler, der sich<br />
gerne mit jungen Männern in<br />
seiner „Bottega“ traf und sich<br />
von der Perfektion des männlichen Körpers<br />
angezogen fühlte. Heute ist die Engelsburg<br />
ein großartiges Museum mit päpstlichen<br />
Kostbarkeiten und Kunstwerken.<br />
WWW.ISTOCKPHOTO.COM/ORPHEUS26<br />
Homosexualität im<br />
antiken Rom<br />
Diese Tour konzentriert sich auf die<br />
LGBTIQ*-Aspekte des Kolosseums und der<br />
Palatina-Foren. Hier erfährt man mehr über<br />
den Lebensstil des römischen Soldaten, einschließlich<br />
seiner sexuellen Gewohnheiten<br />
und der damit verbundenen militärischen<br />
Regeln. So verbot Kaiser Augustus seinen<br />
Truppen beispielsweise zu heiraten oder<br />
Beziehungen einzugehen, die ihre Loyalität<br />
zu ihm und dem Imperium entzweien<br />
könnten. Danach geht es zum Palatinhügel,<br />
dem zentralsten der sieben Hügel Roms.<br />
Er liegt vierzig Meter höher als das Forum<br />
Romanum und überblickt auf der einen Seite<br />
die antiken Ruinen und auf der anderen<br />
Seite den Circus Maximus. Dazu gibt es<br />
unerzählte Geschichten über Augustus,<br />
Nero und Julius Caesar. Die Tour schließt mit<br />
einem geführten Besuch des legendären<br />
Pantheons ab. *oa<br />
www.spartacus.cruises<br />
LGBT FRIENDLY<br />
LAWS
REISE<br />
FOTOS: DAX<br />
SCHWEIZ<br />
Einfach tierisch!<br />
Im Sommer <strong>2023</strong> wird Bern zum Schauplatz<br />
der EuroGames. Grund genug,<br />
sich die Schweizer Bundesstadt einmal<br />
genauer anzusehen – zumal dort noch<br />
bis März eine Ausstellung über queere<br />
Vielfalt in der Natur zu sehen ist, die<br />
weltweit ihresgleichen sucht.<br />
Bern ohne Bären – das wäre wie die<br />
Schweiz ohne Berge. Meister Petz ist aus<br />
der malerisch auf einer vom Fluss Aare<br />
begrenzten Insel gelegenen Altstadt einfach<br />
nicht wegzudenken. Ob auf Brunnen,<br />
als Plüschteddy oder in Schokolade gegossen:<br />
Das Wappentier der 1191 gegründeten<br />
Stadt, deren Kern seit 1983 zum UNESCO-<br />
Welterbe gehört, ist allgegenwärtig. Sogar<br />
auf echte Bären, denen man am Ufer der<br />
Aare mit dem frei zugänglichen Bärenpark<br />
ein naturnahes Refugium geschaffen hat,<br />
wird nicht verzichtet. Aktuell leben auf dem<br />
über 5.0000 Quadratmeter großen Areal die<br />
Braunbären Björk, Finn und Ursina. Wer sich<br />
von der Altstadt aus auf den Weg zum hoch<br />
über der Stadt gelegenen Rosengarten<br />
samt seinem Panoramarestaurant macht,<br />
kommt automatisch am Bärenpark vorbei<br />
und kann mit etwas Glück einen Blick auf<br />
die Bären erhaschen.<br />
QUEERE NATUR<br />
Tierisch geht es auch im Naturhistorischen<br />
Museum der Stadt zu. Neben großen Panoramen<br />
mit Tieren aus aller Welt, darunter<br />
selbstverständlich Bären, sorgt das Museum<br />
aktuell mit seiner Ausstellung unter dem<br />
Titel „Queer – Vielfalt ist unsere Natur“ für<br />
Furore. Wissenschaftlich fundiert erzählt<br />
die Ausstellung von schwulen Schafen,<br />
zweigeschlechtlichen Schnecken sowie<br />
Eidechsen, bei denen es keine Männchen<br />
gibt, oder Pilzen mit Hunderten von<br />
Geschlechtern. Biologische Erkenntnisse<br />
werden dabei durch gesellschaftliche<br />
Debatten wie über den Umgang mit<br />
menschlicher Geschlechtervielfalt im Sport<br />
sowie durch Beiträge von queeren Künstlern<br />
wie die des Modedesigners Timon Imveldt<br />
ergänzt. In Videobeiträgen kommen queere<br />
und heterosexuelle Menschen zu Wort, um<br />
den Museumsbesuchern ihre ganz persönlichen<br />
Geschichten zu erzählen. Die weltweit<br />
erste und mit Preisen ausgezeichnete Ausstellung<br />
zum Thema Queerness in der Natur<br />
gilt schon heute als eine der erfolgreichsten<br />
des Museums, die nach Verlängerung noch<br />
bis zum 19. März <strong>2023</strong> zu sehen ist.<br />
EUROGAMES <strong>2023</strong><br />
Für die Teilnehmenden der 21. EuroGames<br />
vom 26. bis 29. Juli schließt die Ausstellung<br />
damit zu früh – für Alternativen ist jedoch<br />
gesorgt. Bis zu 3.000 Sportlerinnen und<br />
Sportler, die sich in 25 Disziplinen messen<br />
können, werden zu dem Großevent erwartet.<br />
Neben einem „Village“ im Herzen der<br />
Altstadt, einem umfangreichen Kultur- und<br />
Partyprogramm wird – erst zum dritten<br />
Mal in ihrer Geschichte überhaupt – ein<br />
Pride in der Bundesstadt gefeiert. Dafür,<br />
dass es den Besuchern der EuroGames<br />
auch jenseits der Sportstätten nicht<br />
langweilig wird, sorgen sowohl die Stadt<br />
mit ihren Sehenswürdigkeiten als auch die<br />
unmittelbare Umgebung. Während man in<br />
Bern gut sechs Kilometer unter Europas<br />
längster wettergeschützter Einkaufspromenade<br />
ausgiebig shoppen kann und dabei<br />
Highlights wie den Uhrenturm Zytglogge<br />
oder die historischen Brunnen passiert, lockt<br />
der nur wenige Kilometer von der Altstadt<br />
entfernte Hausberg Gurten für eine kleine<br />
Wanderung mit Aussicht auf die Stadt sowie<br />
das grandiose Bergpanorama von Eiger,<br />
Mönch und Jungfrau, die man als Tagestour<br />
von Bern aus leicht erreicht. Für Käsefans<br />
ist sicher das nicht weit von Bern entfernt<br />
liegende Emmental mit seiner Schaukäserei<br />
interessant, in der man recht humorvoll<br />
erfährt, wie die Löcher in den berühmtesten<br />
aller Schweizer Käse kommen. Wem das<br />
alles zu anstrengend erscheint, dem bleibt<br />
im Hochsommer immer noch die Gelegenheit,<br />
eines der schönsten Freibäder der<br />
Schweiz zu besuchen. Das am Ufer der Aare<br />
gelegene Marzilibad bietet neben einem<br />
Schwimmbecken mehrere direkte Zugänge<br />
zum Fluss sowie einen einmaligen Blick auf<br />
das Bundeshaus, also den Sitz von Regierung<br />
und Parlament, auf dessen Vorplatz die<br />
Abschiedsveranstaltung von EuroGames<br />
und Pride für den 29. Juli geplant sind. *dax<br />
www.bern.com<br />
www.eurogames<strong>2023</strong>.ch
REISE<br />
KREUZFAHRT<br />
Norwegian Prima<br />
setzt neue Maßstäbe<br />
In der an Innovationen nicht<br />
armen Kreuzfahrtindustrie<br />
war die letzte Dekade geprägt<br />
von dem Bestreben, mit immer<br />
größeren Schiffen nicht<br />
nur schwimmende Hotels,<br />
sondern schwimmende Freizeitparks<br />
zu schaffen. Norwegian<br />
beschreitet mit der<br />
Einführung der Prima Klasse<br />
eine bewusste Abkehr von der<br />
Maximierung der Gästezahlen<br />
und bringt dabei das Kunststück<br />
fertig, trotzdem neue<br />
Maßstäbe zu setzen.<br />
Die Norwegian Prima ist das erste von<br />
sechs Schiffen der Cruise Line seit fast 10<br />
Jahren. Sie ist mit dem größten Außendeck<br />
und den großzügigsten Unterkünften<br />
aller Neubauten das geräumigste neue<br />
Kreuzfahrtschiff der Branche.<br />
Den überwältigendsten Eindruck hinterlässt<br />
die neue Norwegian Prima mit ihrem Design<br />
schon beim Betreten des hohen Atriums.<br />
Helle Farben und eine elegante moderne<br />
Möblierung fügen sich in einen asymmetrischen<br />
Raum, der aus jeder Perspektive neue<br />
visuelle Überraschungen liefert.<br />
Dieser kompromisslose Anspruch an<br />
das beste Design setzt sich auch in den<br />
Restaurants fort. Jedes dieser verschiedenen<br />
kulinarischen Varianten gewidmeten<br />
Spezialitätenangebote hat eine einzigartige<br />
Handschrift, die man eher auf einem<br />
Boutique Schiff vermuten würde und<br />
selbst an Land kaum zu finden ist.<br />
Um den ganzen die Krone aufzusetzen,<br />
wurde das Heck mit einem Indoor/<br />
Outdoor Foodcourt ausgestattet, bei dem<br />
elf verschiedene individuell gestaltete<br />
gastronomische Stationen einen Street<br />
Food Charakter schaffen, der mit den<br />
trendigsten Foodmarkets in internationalen<br />
Metropolen mithalten kann. Den<br />
Höhepunkt findet diese Innovation durch<br />
einen beeindruckenden Outdoor-Bereich,<br />
als Heckumlauf des untersten<br />
Decks, der an Auswahl und<br />
Abwechslung kleiner Lounges<br />
seines gleichen sucht.<br />
Ein gewagtes Experiment gehen<br />
die Designer mit der Aufgabe<br />
eines Hauptpools ein. Seit<br />
Ewigkeiten und insbesondere seit<br />
der Zeit der Megaliner war eine<br />
zentrale Pool-Landschaft, oftmals<br />
mit einem zweigeschossigen<br />
Umlauf, das Herzstück des<br />
Tagesprogramms an Bord.<br />
Dementsprechend trubelig ging<br />
es dabei natürlich samt Kinderplanschbecken<br />
zu. Auf der Prima wird<br />
auch der Haupt-Pool der Lounge-Idee<br />
untergeordnet, indem gleich an mehreren<br />
Orten kleinere Einheiten, u.a. im Infinity<br />
Stil wie im Vibe Club, geschaffen werden.<br />
Der große Spa, natürlich mit Lounge<br />
Charakter, wird um ein Fitness-Center mit<br />
hohem Anteil an Cardio-Geräten ergänzt.<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die<br />
über die ganze Schiffsbreite des Bugs<br />
liegende Observation Lounge.<br />
Dem Gesamtkonzept folgend ist sie<br />
fantasievoll in kleine Lounge Areale unterteilt.<br />
Sehr innovativ ist hier ein kleines<br />
Frühstücksangebot für early birds und die<br />
Bar für den Sundowner.
KOMPROMISSLOS<br />
L(I)EBEN.<br />
Das geht auch mit HIV.<br />
NP-DE-HVU-ADVT-220002 07.<strong>2022</strong><br />
In der digitalen HIV-Broschüre fi ndest du alle<br />
wichtigen Infos – für ein gutes Leben mit HIV.<br />
Jetzt scannen und mehr erfahren!
Gesundheit<br />
KOMMENTAR<br />
AFFENPOCKEN: POLITIKVERSAGEN<br />
Dass es zu einer neuen Infektionskrankheit<br />
sowohl Test, als auch<br />
Behandlungsoptionen und sogar<br />
eine wirksame Impfung gibt, die<br />
dann auch noch die gesamte Zielgruppe<br />
lieber gestern als heute nutzen möchte,<br />
kann wohl als Glücksfall bezeichnet werden.<br />
Ein Sexer im Lotto sozusagen im Fall<br />
MPX. Dass in einem der reichsten Länder<br />
dieser Erde nicht eines dieser Module zur<br />
frühzeitigen Beendigung des Ausbruchs<br />
in ausreichender Menge genutzt wird, ist<br />
als völliges Versagen zu werten. Ja, die<br />
Zahlen gehen zurück. Glück gehabt. Zurzeit.<br />
Fachwissenschaftler bleiben besorgt.<br />
FOTO: CHRISTIAN MARQUARDT / NURPHOTO / AFP<br />
Gleiches gilt theoretisch für die politisch<br />
und in der Verwaltung Zuständigen in der<br />
Welthauptstadt der freien Liebe. Liebe ist<br />
hier übrigens ein Synonym für Sex. Nur<br />
falls das nicht bekannt ist. Berlin kann<br />
zwar keine Wahlen, aber seine Unique-<br />
Selling-Points kennt es inzwischen sehr<br />
genau, erforscht sie akribisch und weiß sie<br />
auch meist geschickt einzusetzen. Und<br />
dann das:<br />
# HIVersity<br />
Weil wir mehr sind als nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />
NP-DE-HVU-ADVT-200009-11/2020
CDU TREIBT ROT-GRÜN-ROT<br />
Der queerpolitischen Sprecher der Union im<br />
Berliner Abgeordnetenhaus, Stefan Evers,<br />
schrieb zur Beantwortung einer Anfrage<br />
zum Stand der Impfkampagne Berlins:<br />
„Nach wie vor gibt es keine Klarheit<br />
über den Fortgang der Impfkampagne<br />
in Berlin. Die Nachfrage nach Impfungen<br />
ist weiter hoch, der Impfstoff selbst<br />
aber so gut wie nicht mehr vorhanden.<br />
Es ist derzeit überhaupt nicht klar,<br />
wann neuer Impfstoff Berlin erreicht<br />
und wieder Impftermine vergeben<br />
werden können.“ Er fordert im Namen<br />
der CDU, er „erwarte vom Senat mehr<br />
Engagement.“<br />
Tatsächlich ist die Antwort der Regierungsbank<br />
völlig unverständlich. Dazu in<br />
der Onlineversion dieses Kommentars<br />
auf männer.media mehr. Kurzform: Berlin<br />
hört wider besseren Wissens auf den<br />
Bund.<br />
VERANTWORTLICH DORT:<br />
EIN PROFESSOR KARL LAUTERBACH<br />
Er soll sich mit Pandemien leidlich auskennen,<br />
munkelt Mensch. Sein Haus hat<br />
seit Jahren über die Zentrale zur gesundheiltlichen<br />
Aufklärung (BzgA) viel Geld in<br />
die gezielte Erforschung und Aufklärung<br />
der zurzeit Hauptbetroffenengruppe von<br />
MPX gesteckt. Die Aidshilfe, die Deutsche.<br />
Karl Lauterbach bestellt aber nicht<br />
die von der DAH mit ihren Fachleuten<br />
errechnete benötigte Impfdosenzahl,<br />
sondern setzt auf die deutlich kleineren<br />
Zahlen des Robert-Koch Institutes.<br />
Und so spielen wir halt gerade das, was<br />
Epidemiologen so gerne nicht spielen:<br />
POKER GEGEN POCKEN. WARUM?<br />
Den Lauterbach-Pockenpoker hat<br />
DIELINKEqueer per Anfrage im<br />
Bundestag öffentlich gemacht. Zur<br />
Gesundheit<br />
Klärung des „Warum“ könnte vielleicht<br />
LiSL, die queere Vorfeldorganisa der<br />
FDP beitragen: LiSL stellt in einer<br />
Pressemitteilung fest: Anders als<br />
Bundesjustizminister Marco Buschmann,<br />
Bundesinnenministerin Nancy Faeser<br />
und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung,<br />
Sven Lehmann, habe Bundesgesundheitsminister<br />
Karl Lauterbach<br />
noch kein einziges der queeren Projekt<br />
des Koalitionsvertrages angegangen,<br />
die in seiner Zuständigkeit liegen.<br />
Das betreffe die Themen Blutspende,<br />
Konversionstherapien und Trans-<br />
Behandlungskosten. Wenn aufmerksame<br />
Redakteure sich dann noch an den fiesen<br />
Versuch Lauterbachs erinnern, mitten im<br />
ersten Corona-Trubel Sexarbeiter*innen<br />
ihre Kundschaft wegzunehmen, könnte<br />
Mensch auf Gedanken kommen ...<br />
UM ANTWORT WIRD GEBETEN<br />
Da Platz und Zeit in dieser Ausgabe zur<br />
Klärung unzureichend sind, das Thema<br />
Affenpocken aber viel zu unsichtbar<br />
geworden ist, geht dieser Kommentar<br />
inklusive Quellen und Hintergründen<br />
zunächst an Sie Herr Professor<br />
Lauterbach und danach hoffentlich<br />
schnell klärend auf männer.media online.<br />
*Christian Knuth<br />
Eine Kooperation mit der<br />
Deutschen Aidshilfe<br />
Fair, vegan, nachhaltig und ein Teil<br />
der Erlöse unterstützt die Arbeit der<br />
Deutschen Aidshilfe.<br />
10% Rabatt* auf alle<br />
FAIR SQUARED Kondome !<br />
QR-Code scannen und<br />
Gutscheincode CYL-blu<br />
eingeben.<br />
* Kein Mindestbestellwert. Nur ein Gutschein<br />
pro Kunde. Gültig auf alle Kondome bis 31.12.<strong>2022</strong>.<br />
Nicht mit anderen Gutscheinen kombinierbar.
Advertorial<br />
NP-DE-HVU-ADVR-220006<br />
WISSEN BRINGT LEBENSQUALITÄT<br />
Warum ein solides Wissen rund um HIV so wichtig ist<br />
Im Alltag vieler HIV-positiver Menschen<br />
spielt das Virus heutzutage<br />
nur eine untergeordnete Rolle. Denn mit<br />
einer erfolgreichen Therapie kann man<br />
trotz HIV gut und lange leben.<br />
Daher scheint es auf den ersten Blick<br />
fast so, als müsste man sich vor allem als<br />
HIV-positiver Mensch gar nicht tiefergehend<br />
informieren. Ein solides Wissen rund um<br />
HIV bietet jedoch viele Vorteile. Auch<br />
wenn das Virus nur einen kleinen Teil des<br />
eigenen Lebens ausmacht, kann sich die<br />
Lebensqualität auf unterschiedlichste Weise<br />
verbessern, wenn man gut informiert ist.<br />
WAS GILT ES ÜBER HIV ZU WISSEN?<br />
Ein grundlegendes Wissen über HIV im<br />
Allgemeinen und insbesondere darüber, in<br />
welchen Situationen das Virus übertragen<br />
werden kann und wann nicht, sind eine gute<br />
Basis – sowohl für Menschen mit als auch<br />
ohne HIV. Außerdem ist es vorteilhaft, über<br />
das moderne Leben mit HIV, die Bedeutung<br />
von „n=n“ („nicht nachweisbar = nicht<br />
übertragbar“) sowie über die individuellen<br />
Therapiemöglichkeiten informiert zu<br />
sein - um nur einige wesentliche Punkte zu<br />
nennen.<br />
WELCHEN MEHRWERT HAT MAN, WENN<br />
MAN GUT INFORMIERT IST?<br />
Es bringt viele Vorteile mit sich, ein solides<br />
Wissen rund um HIV zu haben. Zuallererst<br />
gibt es Sicherheit. Wer gut über HIV und<br />
die Therapiemöglichkeiten Bescheid<br />
weiß, für den ist HIV nicht länger eine<br />
undurchsichtige Angelegenheit und mögliche<br />
Ängste können genommen werden.<br />
Als HIV-positiver Mensch lernt man dadurch<br />
auch das große Ganze zu sehen: Selbst<br />
wenn HIV wohl immer ein Teil von einem<br />
bleiben wird, kann man damit ein langes und<br />
glückliches Leben führen – auch arbeiten,<br />
reisen oder eine Familie gründen – wie<br />
andere Menschen auch.<br />
Dieser Blick aufs große Ganze sowie die<br />
neugewonnene Sicherheit kann HIV-positiven<br />
Menschen dabei helfen, die Diagnose zu<br />
verarbeiten und die Situation anzunehmen.<br />
Wenn man sich bewusst macht, dass man<br />
sich für eine HIV-Infektion weder schuldig<br />
fühlen noch schämen muss, beeinflusst das<br />
auch die mentale Gesundheit beziehungsweise<br />
das psychische Wohlbefinden positiv.<br />
Auch auf das Sexleben – sowohl von<br />
Menschen mit als auch ohne HIV – wirkt es<br />
sich vorteilhaft aus, gut informiert zu sein.<br />
Beispielsweise kann das Wissen über die<br />
Nicht-Übertragbarkeit unter erfolgreicher<br />
Therapie 1, 2 dazu beitragen, dass man sich im<br />
Umgang mit Sexualpartner*innen sicherer<br />
fühlt. So können beide Seiten ihre Sexualität<br />
entspannter ausleben.<br />
FORTSCHRITTE IN DER BEHANDLUNG<br />
Das Virus spielt heute im Alltag von<br />
HIV-positiven Menschen meist nur noch<br />
eine untergeordnete Rolle. Ein wichtiger<br />
Grund dafür sind vor allem die Fortschritte<br />
in der HIV-Therapie. So ist es etwa möglich,<br />
die Behandlungsoptionen auf individuelle<br />
Bedürfnisse und Lebensumstände<br />
abzustimmen.<br />
Auch hinsichtlich der Therapie empfiehlt<br />
es sich, sich als HIV-positiver Mensch aktiv<br />
damit zu befassen. Wichtig zu wissen ist<br />
etwa, dass es vielfältige Therapieoptionen<br />
gibt. Anstatt mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
oder Sorgen über die langfristigen<br />
Auswirkungen der Medikamente auf die<br />
Gesundheit stillschweigend zu ertragen,<br />
können Menschen mit HIV dieses Wissen<br />
nutzen, um mit dem/r Ärzt*in über diese<br />
Themen zu sprechen.<br />
DIE HIV-THERAPIE GEMEINSAM<br />
GESTALTEN<br />
Fühlt man sich gut informiert, fällt es<br />
leichter, die Dinge anzusprechen, die einen<br />
beschäftigen. So kann man als Mensch mit<br />
HIV gemeinsam und auf Augenhöhe mit<br />
dem/r Ärzt*in die für sich optimale Therapie<br />
finden, die am besten in den eigenen<br />
Alltag und zu den eigenen Bedürfnissen<br />
passt. Durch ein gutes Wissen trägt man<br />
also selbst aktiv zur Verbesserung der<br />
eigenen Lebensqualität bei.<br />
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten<br />
zum Leben mit HIV findest du<br />
unter www.livlife.de.<br />
Unterstützt von ViiV Healthcare<br />
QUELLEN:<br />
1<br />
Eisinger et al., HIV Viral Load and Transmissibility of HIV<br />
Infection – Undetectable Equals Untransmittable, JAMA,<br />
February 5, 2019, Volume 321, Number 5 (Reprinted).<br />
2<br />
European AIDS Clinical Society Guidelines, Version 10.1,<br />
Stand Oktober 2020. Zuletzt aufgerufen im November<br />
2020.