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Stahlreport 2022.11

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77. Jahrgang | November 2022<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

11<br />

22<br />

Völlig neue Rohrkonstruktionen | S. 42<br />

Stahl-Forschung für das Verkehrssystem der Zukunft<br />

Stahlrecycling vor Herausforderungen | S. 32<br />

Sinkende Schrottabsätze machen Sorgen<br />

Band-Bus | S. 30<br />

Kultband auf Stahl-Lkws


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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

eine der Aufgaben eines Editorials wie diesem ist es, irgendetwas Kluges zu vermitteln und dadurch<br />

Interesse an den Texten und Beiträgen zu wecken, die im klassisch gedruckten Magazin nach dem<br />

Editorial kommen. Darauf möchte ich aufgrund heute mangelnder Klugheit des Autors für diesmal<br />

verzichten, und die Inhalte, Beiträge und Texte dieser <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe in den Mittelpunkt<br />

rücken. Denn es gibt derzeit in der Stahlwelt so viele spannende Entwicklungen, dass es gar nicht<br />

nötig ist, weitere Klugheiten von extern hereinzubringen.<br />

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Veranstaltungen. Dieser Herbst ist ein Veranstaltungs-<br />

Herbst – und das ist etwas Besonderes, denn das gab es corona-bedingt nun schon mehrere Jahre<br />

nicht mehr. So kamen zur ABM-Messe knapp 65.000 Besucherinnen und Besucher im September<br />

nach Stuttgart (S. 39), im Oktober waren die bauma (zum bauma-Innovationspreis siehe S. 39)<br />

und die Euroblech ein starker Besuchermagnet (ab S. 36). Das Veranstaltungsjahr 2023 beginnt<br />

übrigens direkt mit einem Top-Event: Am 19. Januar lädt der BDS seine Mitgliedsunternehmen zum<br />

„Green Day“ nach Düsseldorf ein (S. 17). Auf der eintägigen Konferenz geht es, unter anderem mit<br />

hochkarätigen Referenten aus der Stahlproduktion, rund um das Thema „Grüner Stahl“.<br />

Die Hauptthemen der aktuellen Herbst-Messen waren natürlich die Energiekrise und<br />

Nachhaltigkeit. So präsentierten unter anderem Thyssenkrupp (S. 36), ArcelorMittal (S. 14)<br />

und Tata Steel (S. 16) auf der Euroblech ihre Projekte zum Aufbau ihrer Green Steel-Produktion.<br />

Einen Meilenstein hat übrigens gerade die SMS group mit ihrem Tochterunternehmen<br />

Paul Wurth verzeichnet: Der Spezialist für metallurgische Anlagen ist mit der Lieferung<br />

der Direktreduktionsanlage für das schwedische Unternehmen H2 Green Steel – der ersten<br />

industriellen Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis überhaupt – beauftragt worden.<br />

Aber auch abseits der Transformation der Stahlproduktion zu grünem Stahl findet spannende<br />

Stahlforschung für die Zukunft statt. Wer zum Beispiel glaubt, dass man Stahlröhren nicht nochmal<br />

neu erfinden könnte, kann sich ab S. 42 eines Besseren belehren lassen: Gemeinsam arbeiten<br />

Tata Steel, Posco und Hardt Hyperloop am Verkehrssystem der Zukunft und dafür sind völlig neu<br />

konstruierte Röhren nötig.<br />

Spannend ist es auch gerade in der Stahlrecycling-Branche, aber – zumindest in Teilen – nicht<br />

unbedingt nur im positiven Sinne (S. 32). So drückt die aktuell rückläufige Stahlproduktion<br />

hierzulande auch die Absätze der Branche. Der Vorschlag der Branche, auch in der Hochofenroute<br />

mehr Stahlschrott einzusetzen, bringt andererseits wieder Spannung ins Spiel.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 11 2022<br />

XXXXXXXXXX<br />

XXXXX A XXXXX<br />

Völlig neue Rohrkonstruktionen<br />

Tata Steel forscht an Hyperloop-Stählen<br />

42<br />

Das Verkehrssystem der Zukunft könnte aus Röhren bestehen. In sogenannten Hyperloops<br />

sollen Menschen und Güter bedeutend schneller als gegenwärtig von A nach B<br />

gelangen. An den dafür benötigten Werkstoffen wird aktuell mit Hochdruck geforscht.<br />

Eine völlig neue Rohrkonstruktion entwickelt beispielsweise gerade Tata Steel in einem<br />

Projekt mit Posco und dem niederländischen Start-up Hardt Hyperloop.<br />

32<br />

Stahlrecycling vor Herausforderungen<br />

Schrottabsatz gesunken<br />

Wie hoch der Absatz der Stahlrecycling-Branche<br />

ausfällt, wird maßgeblich vom Produktionslevel der<br />

Stahlindustrie in Deutschland bestimmt. Die derzeit<br />

sinkenden Rohstahlzahlen bedeuten demnach auch<br />

sinkende Schrottabsätze. Dabei setzt die Branche im<br />

Zuge der Dekarbonisierung auch Hoffnung auf einen<br />

vermehrten Einsatz von Stahlschrott auf der Hochofenroute.<br />

Band-Bus<br />

Kölner Kultband auf Stahl-Lkws<br />

Wer in den kommenden Wochen und Monaten<br />

auf Deutschlands Autobahnen unterwegs ist, hat<br />

Chancen im Vorbeifahren der Kölner Band Brings<br />

zu begegnen. Die Band ist ab sofort großformatig<br />

auf vielen Lkw der Stahlspedition Hergarten zu<br />

sehen.<br />

30<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Persönliches<br />

6 Kurznachrichten<br />

Stahlhandel<br />

8 EHG-Gruppe expandiert<br />

10 Stahlverbund Phoenix – Exorbitantes Wachstum,<br />

Trends und neuer Nachhaltigkeitspreis<br />

12 EDE – Im Verbund die Zukunft im Blick<br />

Stahlproduktion<br />

14 ArcelorMittal – XCarb und Produkt-Innovationen im Fokus<br />

16 Tata Steel investiert in nachhaltige Produktion<br />

8<br />

EHG-Gruppe<br />

expandiert<br />

Erweiterung in<br />

Süddeutschland<br />

Die österreichische Stahlhandelsgruppe<br />

EHG visiert weiteres<br />

Wachstum an. Dazu hat<br />

sich das EHG Stahlzentrum am<br />

Stammsitz im österreichischen<br />

Vorarlberg weiteren Grund<br />

gesichert. Die Kapazitäten<br />

werden darüber hinaus auch in<br />

Süddeutschland ausgebaut.<br />

Stahlverarbeitung<br />

20 Lochanstalt Aherhammer – Entspannungsprogramm für Lochbleche<br />

22 Spanflug baut Fertigungsnetzwerk aus<br />

26 Track & Trace – Auf dem Weg zum smarten Coil<br />

BDS-Research<br />

28 Selten war der Blick in die Zukunft so unklar<br />

Anarbeitung & Logistik<br />

30 Hergarten – Brings bringt´s<br />

Messen und Märkte<br />

32 Stahlrecycling vor großen Herausforderungen<br />

36 Schwerpunkt Euroblech<br />

40 Termine<br />

41 Messekalender<br />

Wissenswertes<br />

42 Tata Steel & Hardt Hyperloop – Völlig neue Rohr-Konstruktionen<br />

44 ArcelorMittal & Zeleros – Testlabor für Hyperloop-Stähle<br />

47 Stahlforschung – Innovativer Verschleißschutz durch Pulvermetallurgie<br />

48 Podcasts für die Stahlwelt<br />

Lifesteel<br />

50 Idylle in Eigenleistung – Wiederverwendung eines feuerverzinkten<br />

Gewächshauses<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

5


XXXXXXXXXX<br />

Persönliches<br />

XXXXX Kurznachrichten A XXXXX<br />

Bild: Richard Köstner AG<br />

Bild: L.I.T.<br />

Viele spannende Stationen hat Mike Güther in<br />

seinem Berufsleben schon absolviert. Seit vielen<br />

Jahren ist er Teamleiter der Abteilung Brennschneiden<br />

im Köstner Stahlzentrum.<br />

Richard Köstner AG<br />

Mike Güther<br />

hat sein 30-jähriges Jubiläum bei der<br />

Richard Köstner AG gefeiert. Der 55-Jährige<br />

ist seit 1992 im Unternehmen. Damals hieß<br />

die Firma noch Stahl Schaff und war in Hof<br />

ansässig. Fünf Jahre später ging die Firma<br />

über in H + S Stahlpartner. Unter der damaligen<br />

Firmenleitung wurde expandiert und<br />

das heutige Stahlzentrum in Plauen gebaut.<br />

Bei der Planung war Mike Güther seinerzeit<br />

stark involviert gewesen. Anschließend<br />

wurde der Betrieb von der Mühl-Gruppe<br />

übernommen, die im Jahr 2002 insolvent<br />

wurde. Seitdem gehört sein Arbeitgeber nun<br />

der mittelfränkischen Richard Köstner-Firmengruppe<br />

an. Hier war er zunächst als<br />

Abteilungsleiter für den Bereich Lager und<br />

Logistik verantwortlich. In Spitzenzeiten<br />

führte er mit seiner motivierenden Art mehr<br />

als 40 Mitarbeiter und setzte seine Qualitäten<br />

zielsicher ein. Im Jahr 2010 ergab sich<br />

für den Plauener eine neue Aufgabe. Da ein<br />

eigenes Team für den Bereich „Brennschneiden“<br />

gegründet wurde, übernahm Mike<br />

Güther die Position des Teamleiters.<br />

L.I.T. AG<br />

Mark Bruns<br />

feiert in diesem Jahr seine 20-jährige<br />

Betriebszugehörigkeit zur Braker<br />

Mark Bruns (rechts) feierte vor Kurzem nicht nur<br />

sein 20. Dienstjahr, sondern erhielt von Vorstandsmitglied<br />

Julian Lachnitt (links) die Urkunde als Zeichen<br />

für die Gesamtprokura über die L.I.T. AG.<br />

Logistik-Gruppe L.I.T. AG. Der gelernte<br />

Kaufmann im Einzelhandel und studierte<br />

Betriebswirt mit den Schwerpunkten Controlling<br />

und Wirtschaftsinformatik betreut<br />

gesellschaftsrechtlich sämtliche direkt zur<br />

Gruppe gehörenden Unternehmen sowie<br />

weitere Gesellschaften. Zeitgleich zum<br />

Jubiläum erteilte ihm der Vorstand zudem<br />

die Gesamtprokura über die L.I.T. AG mit<br />

den Aufgabengebieten Beteiligungscontrolling<br />

sowie Vertrags- und Versicherungsmanagement.<br />

„Mark Bruns ist von Anfang<br />

an eine wichtige Stütze bei uns im Unternehmen<br />

gewesen. Ihn zeichnen insbesondere<br />

Verlässlichkeit und Verbindlichkeit<br />

aus. Ich möchte mich bei ihm ausdrücklich<br />

für seine Loyalität und seinen Arbeitseinsatz<br />

während seiner gesamten Zeit bei<br />

der L.I.T. bedanken“, sagt Fokke Fels, Vorstandsvorsitzender<br />

der L.I.T. AG.<br />

Wissenschaftliche Gesellschaft<br />

für Produktionstechnik<br />

Dr. Michael Riesener<br />

ist mit der Otto-Kienzle-Gedenkmünze<br />

der Wissenschaftlichen Gesellschaft für<br />

Produktionstechnik (WPG) ausgezeichnet<br />

worden. Der 35-jährige Wirtschaftsingenieur<br />

ist Geschäftsführender Oberingenieur<br />

am Lehrstuhl für Produktionssystematik<br />

– Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL<br />

der RWTH Aachen,<br />

unter anderem hat<br />

er das Unternehmen<br />

e.GO Mobile<br />

mit aufgebaut, das<br />

einen elektrischen<br />

Kleinwagen auf<br />

einer einzigen Plattform<br />

entwickelt und<br />

auf den Markt gebracht hat. „Riesener ist<br />

ein außergewöhnlicher Forscher, ein Vordenker,<br />

der Innovationen auch zur Umsetzung<br />

bringt“, erläuterte sein Doktorvater,<br />

Prof. Günther Schuh vom Werkzeugmaschinenlabor<br />

(WZL) der RWTH Aachen in<br />

der Laudatio die Entscheidung. „Er hat den<br />

Paradigmenwechsel in der Produktion, der<br />

Produktentwicklung und Produktnutzung<br />

mitdenkt, wesentlich vorangetrieben.“ Die<br />

Otto-Kienzle-Gedenkmünze wird einmal<br />

im Jahr an Nachwuchswissenschaftler<br />

vergeben, die auf dem Gebiet der Fertigungstechnik<br />

herausragende Leistungen<br />

vollbracht und sich auch dank ihrer Persönlichkeit<br />

hervorgetan haben.<br />

Bild: privat<br />

Ziehl-Abegg<br />

Dr. Marc Wucherer<br />

wird neuer Vorstandsvorsitzender des<br />

Luft-, Regel- und Antriebstechnikspezialisten<br />

Ziehl-Abegg SE. Der 52-Jährige wird die neue<br />

Aufgabe im Dezember 2022 übernehmen.<br />

Der promovierte Ingenieur mit Betriebswirtschaftsstudium<br />

startete seine Karriere bei<br />

der Siemens AG. Im In- und Ausland hatte<br />

er mehrere Managementfunktionen für verschiedene<br />

Fachbereiche inne, unter anderem<br />

als Präsident des Industriesektors in Nordostasien.<br />

Seit 2017 war Dr. Marc Wucherer<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der Bosch<br />

Rexroth AG mit globaler<br />

Zuständigkeit<br />

für den Vertrieb und<br />

das Marketing, sowie<br />

später zusätzlich für<br />

den Bereich der Fabrikautomatisierung.<br />

Dr. Marc Wucherer<br />

ist Vollblutmanager<br />

mit einem großen Erfahrungsschatz in vielen<br />

unternehmerischen Bereichen. Neben Kompetenz<br />

und Verlässlichkeit ist seine internationale<br />

berufliche Erfahrung eine gute Voraussetzung,<br />

um das weitere globale Wachstum<br />

von Ziehl-Abegg aktiv zu gestalten, so das<br />

Unternehmen. „Mit Dr. Marc Wucherer als<br />

CEO und den heutigen Vorstandsmitgliedern<br />

der Ziehl-Abegg SE Olaf Kanig (CFO),<br />

Dr. Sascha Klett (CTO) und Joachim Ley<br />

(COO), wird Ziehl-Abegg ein neues, herausragendes<br />

und starkes Führungsteam haben“,<br />

so Dennis Ziehl, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Ziehl-Abegg SE.<br />

Profilmetall<br />

Andreas Enderle und<br />

Simone Weyerich<br />

gehören seit Kurzem zur erweiterten Unternehmensleitung<br />

der Profilmetall GmbH. Mit<br />

der Berufung der beiden Führungskräfte<br />

reagieren die geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Dr. Daniela Eberspächer-Roth<br />

und Manfred Roth auf den kontinuierlich<br />

wachsenden Auftragsbestand bei Profilen,<br />

Werkzeugen und Rollformanlagen. Das<br />

vergrößerte Führungsteam will die Markterschließung<br />

intensivieren und den Wachstumskurs<br />

forcieren. Seit Juni ist Andreas<br />

Enderle Geschäftsführer der Profilmetall<br />

GmbH in Hirrlingen, Landkreis Tübingen. Er<br />

ist in der Gruppe für die Serien- und Lohnfertigung<br />

von Profilen und den Werkzeugbau<br />

Bild: Ziehl-Abegg<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Bild: Profilmetall<br />

Bild: Rittal<br />

(Vlnr.) Die neuen Geschäftsführer Andreas Enderle<br />

(Profilmetall GmbH in Hirrlingen) und Simone<br />

Weyerich (Profilmetall Engineering GmbH in<br />

Marktheidenfeld) mit den geschäftsführenden<br />

Gesellschaftern Dr. Daniela Eberspächer-Roth und<br />

Manfred Roth<br />

zuständig. Der 40-jährige Diplom-Ingenieur<br />

bringt internationale Produktions- und Vertriebserfahrung<br />

bei Unternehmen aus der<br />

Metallverarbeitung mit. Simone Weyerich ist<br />

seit September neue Geschäftsführerin der<br />

Profilmetall Engineering GmbH im mainfränkischen<br />

Marktheidenfeld, die Profilieranlagen<br />

entwickelt und fertigt. Die 43-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />

war vorher im<br />

In- und Ausland in Leitungspositionen weltweit<br />

agierender Industriekonzerne aus dem<br />

Bereich Maschinen- und Anlagenbau tätig.<br />

Rittal<br />

Philipp Guth<br />

verantwortet seit dem 1. Oktober 2022<br />

den Bereich Forschung & Entwicklung beim<br />

Schaltschrank- und Systemspezialisten Rittal<br />

mit Sitz im mittelhessischen Herborn. Damit<br />

treibe er künftig die Innovationen insbesondere<br />

in der Verbindung<br />

von mechanischer<br />

Produkt- und<br />

Software-Entwicklung<br />

sowie digital<br />

gestützten Prozessen<br />

voran, so das Unternehmen.<br />

Philipp Guth<br />

ist CTO bei Rittal,<br />

weltweit agierender<br />

Systemanbieter für<br />

Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung,<br />

IT-Infrastruktur sowie Software &<br />

Service. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit<br />

Philipp Guth einen erfahrenen Top-Manager<br />

gewonnen haben“, sagt Markus Asch,<br />

CEO Rittal International und Rittal Software<br />

Systems. „Er verfügt über herausragende<br />

Fach expertise und Erfahrung im Ausbau<br />

von Innovationsführerschaft durch Digitalisierung<br />

sowie im Aufbau internationaler<br />

Entwicklungsverbünde.“ In den vergangenen<br />

Bild: VDE<br />

BDS<br />

Eberhardt H. Brauner<br />

hat am 1. Oktober sein 90. Lebensjahr<br />

vollendet. Der gebürtige Breslauer und<br />

studierte Diplom-Volkswirt war vom 1.<br />

Januar 1984 bis Ende 1997 Geschäftsführendes<br />

Vorstandsratsmitglied des<br />

BDS, damals noch als e.V. organisiert.<br />

Eberhard H. Brauner hat auch nach seinem<br />

Ausscheiden aus dem Dienst beim<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) den Kontakt zur Branche gehalten –<br />

unter anderem lange Jahre als Organisator<br />

der jährlich in Düsseldorf stattfindenden<br />

Stahlgolf-Turniere und „Gründungsmitglied“<br />

der Stahlfreunde: „Was 1995 mit einem Mittagstisch der Geschäftsführer der<br />

stahlwirtschaftlichen Verbände begann und bald Institution wurde, weitete sich in den<br />

Folgejahren zu einem größeren Kreis von in Ruhestand getretenen Führungskräften<br />

der Stahlindustrie und des Stahlhandels aus, dem weiterhin an geselligen Kontakten<br />

zu ehemaligen Berufskollegen gelegen war und der sich für wirtschaftlich-technische<br />

Zukunftsfragen der Stahlbranche interessierte. Häufig waren noch aktive Stahlmanager<br />

mit Kurzvorträgen bei den Mittagstreffen zu Gast“, schrieb der Ruheständler in seinem<br />

letzten Brief an diese mittlerweile eingestellte Runde.<br />

zehn Jahren war Guth in Top Management-Positionen<br />

bei der Bosch Rexroth AG<br />

und der Wittenstein AG tätig, zuletzt als Projektleiter<br />

Digitalisierung im Zentralbereich<br />

von Bosch Rexroth und bis 2021 als CEO der<br />

Business Unit Automation & Electrification<br />

Solutions. Aufgewachsen in Brüssel, schloss<br />

der Manager sein Studium des Maschinenwesens<br />

an der Universität Stuttgart ab.<br />

VDE<br />

Dr. Martin Hieber<br />

hat seit 1. Oktober die neu geschaffene<br />

Position des Chief Technology Officers des<br />

Verbands der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik e.V. (VDE) übernommen.<br />

Im Vorstand ist er künftig neben VDE-Chef<br />

Ansgar Hinz und CFO Dr. Beate Mand für die<br />

Bereiche Technik und Netzwerke zuständig.<br />

Hieber war zuletzt bei der Robert Bosch<br />

GmbH tätig und verantwortete<br />

dort die<br />

weltweite Produktund<br />

Technikplanung,<br />

die Investitionsplanung<br />

und das Innovationsmanagement.<br />

Über zwölf Jahre war<br />

der studierte Maschinenbauer<br />

davor bei<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der<br />

angewandten Forschung tätig. Seine Erfahrung<br />

wird der Manager außerdem als Leiter<br />

des Mitgliederbereiches einbringen.<br />

Voestalpine<br />

Dr. Joachim Lemppenau<br />

langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der voestalpine AG, ist im September im<br />

81. Lebensjahr<br />

verstorben. Er<br />

war von 1999 bis<br />

zuletzt Mitglied des<br />

Aufsichtsrates der<br />

Voestalpine AG und<br />

von Juli 2004 bis<br />

März 2022 dessen<br />

Bild: Voestalpine<br />

Vorsitzender. Der<br />

international anerkannte<br />

Topmanager<br />

hat damit die Erfolgsgeschichte des Stahlund<br />

Technologiekonzerns in den letzten zwei<br />

Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt. Der<br />

Aufsichtsrat, der Vorstand und der Betriebsrat<br />

der Voestalpine AG sind vom Ableben<br />

Dr. Lemppenaus tief betroffen. Für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter war er über<br />

fast 20 Jahre Identifikationsfigur und Stabilitätsfaktor<br />

an der Spitze des Aufsichtsrates,<br />

so das Unternehmen.<br />

Bild: BDS<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

In Heubach (Nähe<br />

Stuttgart) errichtet<br />

EHG eine Lagerhalle<br />

mit 8.625 m² und<br />

Büroflächen mit<br />

550 m² Nutzfläche.<br />

Bilder: EHG Stahlzentrum<br />

Betriebserweiterungen in Baden-Württemberg und Vorarlberg<br />

EHG-Gruppe expandiert<br />

Die EHG-Gruppe hat die Weichen für weiteres Wachstum gestellt: Der Stahl- und Metallhändler wird seine<br />

Tochtergesellschaft in Waldstetten (Baden-Württemberg) verlegen und die Kapazitäten massiv ausbauen. Außerdem hat<br />

sich das Unternehmen das Baurecht für ein Grundstück in Hohenems (Vorarlberg) gesichert.<br />

[Kontakt]<br />

EHG Stahlzentrum GmbH<br />

& CO OG<br />

Wallenmahd 54<br />

6850 Dornbirn<br />

Österreich<br />

Stephan Moosbrugger<br />

Marketing<br />

+43 5572 391-2116<br />

stephan.moosbrugger@<br />

ehg-stahl.com<br />

www.ehg-stahl.com<br />

dornbirn@ehg-stahl.com<br />

Die EHG-Gruppe aus Österreich<br />

expandiert in Süddeutschland.<br />

Konkret wird der Standort in Waldstetten<br />

(Baden-Württemberg) verlegt<br />

– in Heubach, nahe Stuttgart,<br />

entsteht ein neues Gebäude für den<br />

Ausbau des lokalen Handelsgeschäfts<br />

und ein Kompetenzzentrum<br />

für Stahlplattenzuschnitte. Der Startschuss<br />

dafür erfolgte Anfang Oktober<br />

2022. Auf dem 20.000 m 2 großen<br />

Grundstück errichtet EHG eine<br />

Lagerhalle mit 8.625 m 2 und ein<br />

Bürogebäude mit rund 550 m 2 Nutzfläche.<br />

Im Endausbau werden am<br />

neuen Standort rund 50 Mitarbeitende<br />

beschäftigt, zu Beginn werden es<br />

20 sein, so das Unternehmen.<br />

„Den Standort von Waldstetten<br />

nach Heubach zu verlegen, dabei<br />

die Lager- und Bearbeitungskapazitäten<br />

zu verdreifachen und nach<br />

modernsten Erkenntnissen aufzustellen,<br />

wird uns helfen, unsere<br />

Leistungsfähigkeit im Interesse der<br />

Kunden weiter auszubauen und die<br />

Position von EHG am Markt weiter<br />

zu festigen“, sagte Markus Lutz,<br />

Geschäftsführer EHG. Die Fertigstellung<br />

ist für Ende 2023 geplant.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt<br />

beim Bau des neuen Standorts eine<br />

große Rolle. So wird etwa das komplette<br />

Hallendach mit einer Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet, welche<br />

einen hohen Anteil des Strombedarfs<br />

erzeugt. Auch am Hauptsitz in<br />

Dornbirn wird noch im Herbst 2022<br />

eine Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach des Firmengebäudes installiert.<br />

Ausbau am Stammsitz<br />

in Vorarlberg<br />

Weil die baulichen Möglichkeiten<br />

am Standort Dornbirn Wallenmahd<br />

(Vorarlberg) erschöpft sind und dort<br />

Geschäftsführer Dr. Markus Lutz (li.) und Mag. Stefan Girardi<br />

keine Erweiterungsmöglichkeiten<br />

mehr bestehen, hat sich EHG außerdem<br />

dafür entschieden, sich ein<br />

langfristiges Baurecht für ein 27.000<br />

m 2 großes Grundstück in Hohenems<br />

zu sichern. Das am sogenannten<br />

„Ulmer-Areal“ liegende Grundstück<br />

befindet sich nur 500 m vom Stammbetrieb<br />

in Dornbirn entfernt. „Das<br />

Areal bietet die perfekte Ergänzung<br />

und die ideale Basis für einen<br />

zukünftigen, schrittweisen Ausbau<br />

unseres Geschäfts“, erläutert<br />

Geschäftsführer Stefan Girardi. 2<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


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Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Die Gewinner des Nachhaltigkeitspreises Stahl haben<br />

mit ihren Konzepten die unabhängige Jury überzeugt (v.l.):<br />

Pierre Schlüper (Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH), Jörg<br />

Simon (Nordwest), Diego Sabatino (Marcegaglia Deutschland<br />

GmbH), Cristina Bodini (Duferco Travi e Profilati S.p.A.),<br />

Hans-Jörg Frick (Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG), Lucas<br />

Schröber (Feralpi Stahlhandel GmbH), Nikolaus Binder (J.N.<br />

Kreiller KG), Andreas Schneider (Stahlmarkt Consult).<br />

Bilder: Nordwest<br />

Treffen des Stahlverbunds Phoenix<br />

Wachstum, Trends und neuer Nachhaltigkeitspreis<br />

„Endlich wieder beieinander“ lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung des „Stahlverbunds Phoenix“ der<br />

Nordwest Handel AG, die am 15. und 16. September 2022 im bayerischen Bad Gögging ausgerichtet wurde und zu<br />

der rund 200 Gäste kamen. Der neue Nachhaltigkeitspreis für Stahl-Fachhandels- und Lieferantenpartner, Zeit für<br />

Networking aber auch spannende Vortragsthemen bestimmten die Veranstaltungs-Highlights.<br />

Die Nordwest-Gastgeber Jörg<br />

Simon (Vorstand), Christopher<br />

Rüther und Claudio Kemper<br />

(Geschäftsbereichsleiter Stahl),<br />

informierten die Handels- und Lieferantenpartner<br />

zu den Themen, die<br />

die Branche bewegen: Auf der Agenda<br />

standen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,<br />

der geplante<br />

Neubau des Nordwest-Zentrallagers,<br />

das wichtige Thema Nachhaltigkeit<br />

sowie die Entwicklungen des<br />

Stahlverbunds selbst. Dabei untermauerten<br />

die veröffentlichten Zahlen<br />

erneut dessen Rolle als Europas<br />

größter Verband mittelständischer<br />

Stahlhändler, so das Verbundunternehmen.<br />

Mit Blick auf die aktuelle<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

der Branche<br />

auf der Agenda: Zur<br />

diesjährigen Veranstaltung<br />

des „Stahlverbunds<br />

Phoenix“<br />

waren im September<br />

rund 200 Gäste ins<br />

bayerische Bad<br />

Gögging gekommen.<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Marktsituation machten Claudio<br />

Kemper und Christopher Rüther<br />

klar: „Wir wachsen exorbitant. Und<br />

unser gemeinsamer Stahlverbund<br />

bietet allen Beteiligten eine große<br />

Sicherheit für die Zukunft, auch<br />

wenn sich diese weiterhin nicht verlässlich<br />

planen lässt.“<br />

Hochkarätige Gastredner<br />

sorgen für spannende<br />

Perspektiven<br />

Eberhard Frick, auch in seiner<br />

ehrenamtlichen Funktion als Mitglied<br />

des Aufsichtsrates im BDS vor<br />

Ort in Bad Gögging, ehrte Nordwest<br />

für zehn Jahre BDS-Mitgliedschaft<br />

und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Andreas Schneider von Stahlmarkt<br />

Consult informierte die Gäste fundiert<br />

zum Top-Thema Energiekosten<br />

in der Wertschöpfungskette<br />

Stahl und machte klar, dass alle<br />

Stufen der Wertschöpfungskette vor<br />

großen Herausforderungen stehen.<br />

Dr. Ralf Utermöhlen, Agimus<br />

GmbH, sensibilisierte anschaulich<br />

über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität<br />

in der europäischen Stahlindustrie,<br />

schilderte die großen<br />

Zusammenhänge der Klimakatastrophe<br />

und vermittelte motivierende<br />

INFO Viel Herzblut beim Nachhaltigkeitspreis<br />

Ein besonderes Highlight des Stahlverbund-Treffens<br />

war die Verleihung<br />

des Nachhaltigkeitspreises an die<br />

Fachhandels- und Lieferantenpartner.<br />

Eine unabhängige Jury,<br />

bestehend aus Oliver Ellermann<br />

(BDS-Vorstand) und Andreas<br />

Schneider (Stahlmarkt Consult),<br />

hatte im Vorfeld die zahlreichen<br />

Einreichungen gesichtet. In ihre<br />

Bewertung sind Kriterien wie beispielsweise<br />

die strategische Bedeutung,<br />

Transparenz des dargestellten<br />

Nutzens und die Erfolgsmessbarkeit<br />

der Zielsetzung eingeflossen. Je<br />

drei Fachhandels- und Lieferantenpartner<br />

erfüllten alle Aspekte<br />

vollumfänglich und konnten sich<br />

über die Patenschaft eines Stück<br />

Buchenwaldes in der Eifel und eine<br />

Wildwiesenmischung freuen.<br />

Perspektiven und praktikable<br />

Lösungsvorschläge.<br />

An zwei Abenden hatten Handels-<br />

und Lieferantenpartner sowie<br />

Nordwestler ausreichend Zeit für<br />

gemeinsames Networking. Die<br />

Nähe, die persönlichen Gespräche<br />

„Wir hoffen, dass die Verleihung des<br />

Preises nicht allein unsere Fachhandels-und<br />

Lieferantenpartner weiterhin<br />

anspornt, Höchstleistungen<br />

auf dem Gebiet zu bieten, sondern<br />

auch insgesamt ein Zeichen in der<br />

Branche für mehr Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz setzt“, appellierte<br />

Nordwest-Vorstand Jörg Simon.<br />

Gewinner auf Fachhandelspartner-Seite<br />

z Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />

GmbH<br />

z Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

z J.N. Kreiller KG.<br />

Prämierte Lieferanten<br />

z Duferco Travi<br />

z Feralpi Stahl<br />

z Marcegaglia<br />

und die Wiedersehensfreude wurden<br />

besonders zelebriert. „Es ist<br />

schön, dass diese Treffen wieder<br />

möglich sind und wir unsere Partnerschaft<br />

weiter intensivieren dürfen“,<br />

freuen sich Claudio Kemper<br />

und Christopher Rüther. 2<br />

[Kontakt]<br />

Nordwest Handel AG<br />

Robert-Schuman-<br />

Straße 17<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 2222-3001<br />

www.nordwest.com<br />

https://stahlverbundphoenix.com<br />

Onlineshop für metallische Systembauteile<br />

Komplexe Angebote doppelt so schnell erstellen<br />

In Zusammenarbeit mit Rapidfacture,<br />

einem Anbieter von Digitalisierungslösungen,<br />

hat die thyssenkrupp Materials<br />

Schweiz AG den Webshop „World of Materials“<br />

(kurz WoM-Shop) entwickelt. Mithilfe<br />

des Shops sei es gelungen, komplexe technische<br />

und kaufmännische Prozesse zu vereinen<br />

und den klassischen Angebotsprozess<br />

um 50 % zu beschleunigen.<br />

Die thyssenkrupp Materials Schweiz AG<br />

beliefert rund 3.000 Abnehmer, unter anderem<br />

auch im süddeutschen Raum und in<br />

Vorarlberg. Eine Besonderheit ist das große<br />

Werkstoffsortiment, das neben Stählen und<br />

Aluminium auch Exoten wie Titan, Nickeloder<br />

pulvermetallurgische Legierungen<br />

enthält. Rund 86 % des Umsatzes erzielt das<br />

Unternehmen mit A- und B-Kunden. Ziel der<br />

Shopeinführung war unter anderem, auch<br />

C- und D- Kunden professionell bedienen<br />

zu können. Eine Herausforderung<br />

bei der Entwicklung<br />

des Shops war es, passende<br />

Konfigurations-Funktionen<br />

für Kunden zu schaffen, die<br />

die Zusammenstellung der<br />

gewünschten Stahlprodukte<br />

und Bauteile anhand individueller<br />

Kriterien ermöglichen.<br />

So muss das Material neben der reinen<br />

Lieferung auch portioniert und auf Kundenwunsch<br />

vorbearbeitet werden, z. B. per<br />

Sägeschnitt, Fräsen, Schleifen oder Bohren.<br />

Dies sei gelungen, der Onlineshop bilde alle<br />

Charakteristika des Produktsortiments von<br />

thyssenkrupp Materials Schweiz vollumfänglich<br />

ab. Jährlich werden rund 55.000 Positionen<br />

inklusive Anarbeitungen im WoM-Shop<br />

angeboten, bearbeitet und kalkuliert.<br />

Nach dem erfolgreichen Start des Tools<br />

„World of Materials“ werden fortlaufend<br />

weitere Verbesserungen umgesetzt, zudem<br />

prüft das Unternehmen, inwieweit sich<br />

Tieflochbohren ebenfalls integrieren lässt.<br />

thyssenkrupp möchte nun die Software auf<br />

andere Standorte ausrollen und auch diese<br />

weiter digitalisieren.<br />

https://rapidfacture.com<br />

https://www.thyssenkrupp-materials.ch<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Nach über zwei Jahren Pause hieß der E/D/E Branchentreff total 2022 am 6. und 7. September in Leipzig endlich wieder die TopEntscheider aus der<br />

Branche willkommen.<br />

Bild: E/D/E<br />

E/D/E-Branchentreff 2022<br />

Im Verbund die Zukunft im Blick<br />

Nach rund drei Jahren pandemiebedingter Pause war es am 6. und 7. September 2022 wieder so weit: Beim E/D/E-<br />

Branchentreff in Leipzig feierten Mitgliedsunternehmen und Vertragslieferanten ihr Wiedersehen in Präsenz und führten<br />

intensive Gespräche. Mit hybriden Kommunikationsangeboten und einem Fokus auf Zukunftsthemen der Branche setzte<br />

das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler neue Impulse und stärkte gleichzeitig das bewährte Branchentreff-Konzept als<br />

Plattform für eine große Vielzahl persönlicher Begegnungen.<br />

[Kontakt]<br />

E/D/E<br />

Einkaufsbüro<br />

Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH<br />

EDE Platz 1<br />

42389 Wuppertal<br />

+49 202 6096-0<br />

webkontakt@ede.de<br />

www.ede.de<br />

„Endlich wieder Branchentreff!“ war der einhellige<br />

Tenor von Industrie und Handel Anfang September<br />

in Leipzig während der Veranstaltung des Produktionsverbindungshandels<br />

mit allen Top-Entscheidern.<br />

Nach drei Jahren vorwiegend kleinerer, virtueller Meetings<br />

fand dort das Treffen nun wieder in persönlichen<br />

Begegnungen mit über 1.400 Teilnehmern statt. „Die<br />

Wiedersehensfreude und die positive Stimmung haben<br />

uns erneut gezeigt, dass der angebotene Raum für den<br />

wertvollen Austausch die Faszination des Branchentreffs<br />

ausmacht.<br />

Mit dem Branchentreff haben wir eine Möglichkeit<br />

für persönliche Gespräche geschaffen, deren Qualität<br />

wir alle in den letzten drei Jahren schmerzlich vermisst<br />

haben. Denn die Dynamik, die von Angesicht<br />

zu Angesicht entsteht, geht im digitalen Raum leider<br />

zu häufig verloren“, fasste Dr. Andreas Trautwein,<br />

Vorsitzender der E/D/E-Geschäftsführung, zusammen.<br />

Erstmals wurden auf dem Branchentreff dabei<br />

auch Videobesprechungsräume für die Möglichkeit<br />

einer hybriden Gesprächsführung genutzt. So konnten<br />

auch daheimgebliebene Spezialisten aus den Handelshäusern<br />

virtuell in die Gespräche mit der Industrie<br />

mit eingebunden werden.<br />

Mit Optimismus und klugen Entscheidungen<br />

der Krise trotzen<br />

Ein zentrales Gesprächsthema lag bereits vor der Veranstaltung<br />

auf der Hand: Wie gehen sowohl Händler<br />

als auch Lieferanten mit den aktuellen und kommenden<br />

Herausforderungen um, die aus den sich überlagernden<br />

Krisen und ihren Begleiterscheinungen resultieren?<br />

Denn nach Rekordumsätzen in weiten Teilen der Branche<br />

in den Pandemiejahren 2020 und 2021 bereiten<br />

sich sowohl Mitglieder als auch Lieferanten für 2023<br />

auf ein herausforderndes Jahr mit massiv steigenden<br />

Energiekosten, dysfunktionalen Lieferketten bei gleichzeitig<br />

schwächer werdender Konsumneigung vor. Auch<br />

hier waren sich viele Teilnehmer einig: Gefragt ist ein<br />

Mix aus Optimismus und klugen wirtschaftlichen Entscheidungen.<br />

2<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


DRÖSSER.STAHL<br />

Trotz Preisrückgang bestes Jahresergebnis seit Börsengang in Sicht<br />

Q3-Ergebnis niedriger als erwartet<br />

Stahl<br />

Tränenblech<br />

Aluminium<br />

Quintett<br />

Klöckner & Co SE konnte im<br />

dritten Quartal 2022 nach vorläufigen<br />

Berechnungen trotz des außergewöhnlich<br />

negativen makroökonomischen<br />

Umfelds, der deutlichen<br />

Korrektur der Stahlpreise sowie der<br />

schwachen Nachfrage ein positives<br />

operatives Ergebnis (EBITDA) vor<br />

wesentlichen Sondereffekten von<br />

16 Mio. € erzielen, teilte das Unternehmen<br />

mit.<br />

Trotz des signifikant verbesserten<br />

Margenniveaus lag dieser Wert<br />

unterhalb der bisherigen Prognosespanne<br />

von 50 bis 100 Mio. €.<br />

Als Grund dafür nannte das Unternehmen<br />

eine in Folge der außergewöhnlich<br />

hohen Stahlpreisrückgänge<br />

sowie einer aktiv forcierten<br />

Bestandsreduktion unvorhergesehene<br />

Bestandsabschreibung zum<br />

Quartalsende.<br />

Trotz der im dritten und vierten<br />

Quartal 2022 sinkenden Stahlpreise<br />

rechnet Klöckner & Co weiterhin mit<br />

einem der besten Jahresergebnisse<br />

seit dem Börsengang im Jahre 2006.<br />

Entgegen der bisherigen Prognose<br />

in Höhe von mehr als 500 Mio. €<br />

wird aufgrund der aktiven Bestandsreduktion<br />

vor dem Hintergrund des<br />

makroökonomischen Umfelds sowie<br />

der Bestandsabschreibungen nunmehr<br />

ein EBITDA vor wesentlichen<br />

Sondereffekten von rund 400 Mio. €<br />

erwartet.<br />

www.kloeckner.com<br />

Edelstahl<br />

Tränenblech<br />

Stahl Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Verzinktes Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Verzinktes<br />

Tränenblech<br />

Aluminium<br />

Duett<br />

Cor-Ten<br />

Tränenblech*<br />

BELAGBLECHE<br />

ERSTMALS AUCH<br />

AUS COR-TEN!<br />

Bild: thyssenkrupp<br />

thyssenkrupp Materials stellt neue Schnittstellen-Version vor<br />

Zeitersparnis und Reduzierung von Fehlerquoten<br />

Der Service-Center-Spezialist thyssenkrupp Materials Processing Europe<br />

hat den Datenaustausch mit seinen Kunden via edi (Electronic Data Interchange)<br />

optimiert und um einige Funktionalitäten erweitert. Mit mpe edi deluxe<br />

haben Kunden die Möglichkeit, die Prüfdaten ihres Materials und Papier- oder<br />

PDF-Zertifikate in ihr individuelles ERP-System übertragen und speichern zu lassen<br />

– und das ganz automatisch. Aufgrund der automatisierten Abläufe entsteht<br />

eine hohe Zeitersparnis und Personalressourcen können effektiver eingesetzt<br />

werden. Die Kunden profitieren ebenfalls von der Minimierung der Kosten einer<br />

Reklamation, da Informationen über die Herstellung der Produkte im System<br />

gespeichert sind, so das Unternehmen. Dadurch kann der Lagerbestand des<br />

Kunden besser selektiert und sortiert werden. Darüber hinaus bestehen Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

bis hin zur Einführung von Prüfmechanismen wie<br />

beispielsweise ein Soll-Ist-Vergleich von Materialeigenschaften.<br />

www.thyssenkrupp-materials-services.com<br />

STÄRKE:<br />

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />

3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />

Duett- / Quintettbleche<br />

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />

FORMATE:<br />

1.000 mm x 2.000 mm<br />

1.250 mm x 2.500 mm<br />

1.335 mm x 3.000 mm*<br />

1.500 mm x 3.000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

droesser.de/belagbleche<br />

KONTAKT<br />

Koray Süerdem<br />

ksueerdem@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

13<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />

www.droesser.de


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Das Multi Part Integration-Konzept<br />

von ArcelorMittal integriert viele Teile<br />

in einen großen lasergeschweißten Rohling.<br />

Damit können der Produktionsprozess<br />

vereinfacht und die Kosten gesenkt<br />

werden, so der Stahlhersteller.<br />

Bild: ArcelorMittal<br />

ArcelorMittal auf der Euroblech<br />

XCarb und Produkt-Innovationen im Fokus<br />

Die Transformation zu einer grüneren Industrie war das große Thema von ArcelorMittal auf der Euroblech<br />

vom 25. – 28. Oktober in Hannover. Im Fokus standen die kohlenstoffneutrale Stahlherstellung und<br />

Produktinnovationen für Automobil- und Industriekunden. ArcelorMittal hat dabei sein XCarb®-Angebot<br />

vorgestellt, die Dachmarke für CO 2 -arme und CO 2 -freie Produkte.<br />

[Kontakt]<br />

ArcelorMittal Germany<br />

Holding GmbH<br />

Dradenaustr. 33<br />

21129 Hamburg<br />

https://germany.<br />

arcelormittal.com<br />

Stähle mit dem Label „XCarb Recycelt“ und<br />

erneuerbar hergestellt werden in einem Elektrolichtbogenofen<br />

mit einem hohen Schrottanteil – im Sinne<br />

der Kreislaufwirtschaft – und unter Verwendung von<br />

100 % erneuerbarer Energie hergestellt. Zudem<br />

können Kunden mit dem Erwerb von<br />

XCarb Green-Steel-Zertifikaten in Verbindung<br />

mit einer entsprechenden<br />

Stahlbestellung eine Reduzierung<br />

ihrer Scope3-Kohlenstoffemissionen<br />

nachweisen und melden.<br />

„Dank unserer XCarb Green-<br />

Steel-Zertifikate können die Kunden,<br />

die unsere Zertifikate erwerben,<br />

die CO 2 -Einsparungen direkt<br />

in ihren Scope 3 einfließen lassen.<br />

Die Stähle mit dem Label „XCarb Recycelt“<br />

und erneuerbar hergestellt wiederum<br />

ermöglichen es, Produkte mit niedrigem<br />

CO 2 -Fußabdruck an Endkunden weiterzugeben“,<br />

erklärt Jochen Grünewald, Managing Director Arcelor-<br />

Mittal Commercial Germany.<br />

Auf der Euroblech hat der Konzern unter anderem<br />

zwei Produktinnovationen mit dem Markennamen Amstrong<br />

® und Relia ® präsentiert. Die Stähle sind ultrahochfest,<br />

haben eine längere Lebensdauer, reduzieren<br />

gleichzeitig das Gewicht und kommen mit einem deutlich<br />

niedrigeren Kohlenstoffanteil daher. Die Stähle<br />

Amstrong und Relia werden vornehmlich in der Bauund<br />

Transportindustrie eingesetzt.<br />

„Wir sehen<br />

ein erhöhtes Interesse<br />

unserer Kunden nach<br />

klimafreundlichen Produkten<br />

und mehr und mehr Fragen,<br />

ab wann die Nachfrage das<br />

knappe Angebot wohl übersteigt.<br />

Im Blickpunkt steht auch die<br />

Automobilindustrie<br />

Auch das Automobilteam von<br />

ArcelorMittal hat auf der Euroblech<br />

seine Lösungen für Karosserie-,<br />

Batteriepack- und Fahrgestellanwendungen<br />

vorgestellt. Besonders im<br />

Bereich der E-Mobilität ist es für<br />

die Hersteller wichtig, Fahrzeuge<br />

zu bauen, die nicht nur leichter,<br />

sicherer und kostenfreundlicher, sondern<br />

auch umweltfreundlicher sind. Zu diesem<br />

Zweck bietet ArcelorMittal fortschrittliche Stähle<br />

an, die die Kosten senken, die Reichweite erhöhen, das<br />

Crashverhalten verbessern und nachhaltiger sind, so<br />

der Konzern. 2<br />

Jochen Grünewald, Managing<br />

Director ArcelorMittal Commercial<br />

Germany<br />

https://germany.arcelormittal.com<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


ZU VERKAUFEN<br />

Neuwertige Großsägeanlage<br />

BEHRINGER HBP 510-1208 GA PC<br />

Baujahr 2016 – nur 1.000 Einschaltstunden!<br />

Auf Wunsch mit Aufbau und Einweisung<br />

Schnittbereich Rund 510 mm<br />

Schnittbereich Flach 1.200 x 500 mm (B x H)<br />

Gehrung links 75° rund 510 mm, flach B x H = 1.100 x 510 mm<br />

60° rund 510 mm, flach B x H = 1.000 x 510 mm<br />

45° rund 510 mm, flach B x H = 810 x 510 mm<br />

30° rund 510 mm, flach B x H = 510 x 510 mm<br />

Gehrung rechts 75° rund 510 mm, flach B x H = 1.100 x 510 mm<br />

60° rund 510 mm, flach B x H = 1.000 x 510 mm<br />

45° rund 510 mm, flach B x H = 810 x 510 mm<br />

Minimal Rund<br />

30 mm<br />

Minimal Flach (B x H) 30 x 30mm<br />

Sägebandabmessung 9.750 x 54 x 1,3 mm<br />

Ausstattung:<br />

- Automatischer Stabwechsel<br />

- Behringer-Späneförderer<br />

- PSC-Kit<br />

- Zentralschmierung<br />

- Paketspanneinrichtung mit erhöhten Spannbacken<br />

- Rollentisch mit angetriebener Trag- und Heberolle<br />

- Linienlaser<br />

- Beleuchtung<br />

- Breitenerkennung mit Restoptimierung<br />

- Signalsäule<br />

- Markierung durch Nadelprägen<br />

- Nachrichtenübermittlung per SMS bei Maschinenstörung<br />

- Scanner z. Einlesen der Auftrags- u. Warennummer als Barcode<br />

- Rollenbahn mit elektrischem Antrieb Baureihe 90<br />

- Quertransport-Kettenförderer mit Nocken<br />

- Zusätzlicher Querfahrantrieb<br />

- Abschaltung an der Bezugslinie<br />

- Positioniertes Aufnehmen und Rücklagern von Endstücken<br />

- Zusätzliches Bedienpult<br />

- Abschiebeeinrichtung<br />

- Automatisches Übergeben<br />

- Rollenbahn hochschwenkbar<br />

- Messeinrichtung mit NC-Maßvorwahl<br />

- Schutzzaun<br />

- Dokumentation<br />

Rufen Sie uns an!<br />

Telefon: 04202-7701<br />

verkauf@machine-trade.de


Stahlproduktion<br />

XXXXX Bericht A XXXXX<br />

Bild: Tata Steel<br />

Animation der zukünftigen DRI-Anlage:<br />

Um die gesamte Stahlproduktion<br />

in IJmuiden nachhaltiger zu machen,<br />

beginnt Tata Steel mit einer umfassenden<br />

Umstellung von Hochofentechnologie<br />

auf Direktreduktionsanlagen und<br />

Elektroöfen.<br />

Fahrzeugindustrie und Maschinenbau im Fokus<br />

Tata Steel investiert in nachhaltige Produktion<br />

Auf der diesjährigen Euroblech hat Tata Steel nicht nur seine neuesten Technologien präsentiert, sondern auch gezeigt,<br />

welchen bedeutenden Wandel das Unternehmen aktuell durchläuft. So hat der Stahlerzeuger ein umfangreiches<br />

Maßnahmenpaket („Star“) für sein niederländisches Werk in IJmuiden entwickelt, zusätzlich sollen jeweils mehrere<br />

Millionen Pfund in zwei seiner britischen Standorte fließen. Umfangreiche Mittel investiert Tata Steel zudem in die<br />

CO 2 -Reduzierung, um langfristig Klimaneutralität zu erzielen.<br />

[Kontakt]<br />

Tata Steel IJmuiden B.V.<br />

Postbus 10.000<br />

IJmuiden, North<br />

Holland<br />

1970 Netherlands<br />

www.tatasteeleurope.<br />

com<br />

Bereits im November 2022<br />

sollen zwei große Star-Projekte abgeschlossen<br />

werden, was zu einer<br />

Reihe wichtiger Verbesserungen im<br />

Warmwalzwerk und in der Kaltwalzanlage<br />

in IJmuiden führen werde.<br />

Damit unterstützt Tata Steel seine<br />

Kunden aus Branchen wie der Automobil-<br />

und Nutzfahrzeugindustrie<br />

oder dem Maschinenbau.<br />

Standort Ijmuiden wird<br />

zukunftsfähig gemacht<br />

Das Warmwalzwerk wird dann Coils<br />

mit einer Breite von über 2 m und<br />

die härtesten Bandstahlsorten in einzigartigen<br />

Abmessungen verarbeiten<br />

können. Mit dem Abschluss<br />

der Modernisierung der Kaltwalzanlage<br />

wird das bisherige<br />

Chargenverfahren auf ein effizienteres<br />

kontinuierliches<br />

Walzverfahren umgestellt.<br />

Dies ermöglicht es, die Oberflächenqualität<br />

zu verbessern<br />

und mit der Entwicklung neuer<br />

UHSS-Stahlsorten (UHHS = Ultra-<br />

High-Strength Steels) zu beginnen,<br />

die den Anforderungen des Automobilmarktes<br />

gerecht werden.<br />

Eine weitere Maßnahme in den<br />

nächsten sechs Monaten ist zudem<br />

die Modernisierung der für die<br />

Automobilindustrie wichtigen Feuerverzinkungsanlage<br />

in IJmuiden.<br />

Zusammen mit einer dritten<br />

Stranggießanlage, die im Oktober<br />

2021 in Betrieb genommen wurde,<br />

kann Tata Steel nun eine noch breitere<br />

Palette an modernen Stählen<br />

anbieten.<br />

„Mit<br />

den verschiedenen<br />

Star-Investitionspaketen<br />

stärken wir<br />

unser Leistungspotential<br />

insbesondere im Bereich fortschrittliche<br />

Stähle. Damit können<br />

wir auch in Zukunft Premium-Stahl<br />

unter nachhaltigen<br />

Bedingungen fertigen.“<br />

Henrik Adam, Vice President European<br />

Corporate Affairs von Tata<br />

Steel Limited<br />

Für sein Röhren-Werk im britischen<br />

Hartlepool hat das Unternehmen<br />

außerdem vor kurzem eine Investition<br />

von rund 8 Mio. £ für eine<br />

neue Spaltanlage angekündigt,<br />

sowie eine mehrere 10 Mio. £<br />

umfassende Investition in ein neues<br />

Walzwerk am britischen Standort<br />

Corby in Northamptonshire. In der<br />

neuen Anlage wird Stahl zu Rohren<br />

gewalzt, die im Baugewerbe und in<br />

verschiedenen technischen Anwendungen<br />

wie in Landmaschinen, im<br />

Brückenbau oder in schweren Nutzfahrzeugen<br />

verwendet werden können.<br />

Das Werk soll bis Ende 2023<br />

fertiggestellt werden und wird die<br />

Materialverfügbarkeit für die<br />

Kunden deutlich verbessern.<br />

Stahlerzeugung wird auf<br />

Wasserstoffbasis umgestellt<br />

Um sein Dekarbonisierungsziel<br />

zu erreichen, hat Tata Steel in den<br />

Niederlanden außerdem gerade<br />

ein 65 Mio. € umfassendes Entwicklungspaket<br />

für die wasserstoffbasierte<br />

Fertigung freigegben. Die geplan-<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


te Umstellung auf CO 2 -freie Fertigung<br />

ist die größte Transformation in der<br />

mehr als 100-jährigen Geschichte<br />

von Tata Steel. Um die gesamte Stahlproduktion<br />

im Werk IJmuiden nachhaltiger<br />

zu gestalten, soll die derzeitige<br />

Hochofentechnologie bis 2030<br />

durch Direktreduktionsanlagen und<br />

Elektroöfen (DRI-REF) ersetzt werden.<br />

Auf der Grundlage erneuerbarer<br />

Energie und eines wasserstoffbasierten<br />

Verfahrens zur Stahlerzeugung<br />

will Tata Steel bis 2045 kohlenstoffneutral<br />

werden. Die neuen DRI-Anlagen<br />

werden in IJmuiden gebaut,<br />

während alle bestehenden Anlagen<br />

solange in Betrieb bleiben, bis die<br />

Direktreduktionsanlage fertig ist.<br />

Bei seinen Programmen zur Emissionsreduzierung<br />

und zur Erreichung<br />

seines Dekarbonierungsziels<br />

arbeitet Tata Steel UK nun<br />

offiziell auf Basis wissenschaftsbasierter,<br />

sogenannter SBTi-Ziele<br />

(SBTi – Science Based Targets). Das<br />

bedeutet, dass alle Maßnahmen<br />

meßbar und alle Fortschritte<br />

anhand robuster und vereinbarter<br />

Messverfahren geprüft werden.<br />

Somit macht das Unternehmen ein<br />

klares Bekenntnis zur Dekarbonisierung<br />

aller Arbeitsbereiche seiner<br />

britischen Standorte – von der<br />

Rohstoff- und Energiebeschaffung<br />

über die Eisen- und Stahlerzeugung<br />

bis zu Down stream-Prozessen<br />

wie Be schichtung, Rohrherstellung<br />

oder Logistik.<br />

Mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket<br />

wird Tata Steel sich<br />

zu einem Hersteller großer Mengen<br />

an hochwertigem, CO 2 -armem Stahl<br />

entwicklen. Bereits heute kann das<br />

Unternehmen seine Kunden mit<br />

einer beträchtlichen Menge dieses<br />

Stahls beliefern und ihnen so<br />

ermöglichen, ihr Produktangebot<br />

nachhaltiger zu machen. Die aktuelle<br />

Einführung der CO 2 -armen<br />

Stahlsorten Zeremis und Optemis<br />

Carbon Lite ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt auf diesem Weg. 2<br />

https://www.tatasteeleurope.com


Stahlproduktion<br />

Nachrichten<br />

Das erste grüne Stahlwerk der Welt<br />

wird in Boden, Schweden, gebaut.<br />

Investitionsentscheidung soll 2023<br />

gefällt werden<br />

Outokumpu plant<br />

Biokoksanlage<br />

Outokumpu plant eine laut eigenen<br />

Angaben bedeutende Investition in<br />

eine Biokoks- und Biomethananlage an<br />

seinem Edelstahlproduktionsstandort in<br />

Tornio, Finnland. Ziel ist es, sowohl die<br />

eigenen Klimaemissionen zu reduzieren<br />

als auch die Energieautarkie des Landes<br />

zu erhöhen, teilte der Konzern mit. Das<br />

Projekt trage wesentlich zur Erreichung<br />

der finnischen und gesamteuropäischen<br />

Energie- und Klimaziele für 2030 bei.<br />

Das Klimaziel von Outokumpu sieht vor,<br />

die CO 2 -Emissionen des Konzerns bis<br />

2030 um 42 % gegenüber dem Basisjahr<br />

2016 zu senken. Dies entspricht<br />

einer Emissionsreduzierung von 14 %<br />

bis Ende 2025 gegenüber dem Stand<br />

von 2021 und steht im Einklang mit dem<br />

1,5-Grad-Klimaziel der Initiative Science-Based<br />

Targets.<br />

Für das Investitionsprojekt beantragt<br />

Outokumpu nun eine Förderung in Höhe<br />

von 25 Mio. €. Die endgültige Investitionsentscheidung<br />

soll 2023 getroffen werden,<br />

wenn über die Investitionsförderung<br />

entschieden wurde.<br />

„Die neue Biokoks- und Biomethananlage<br />

würde zeigen, dass es möglich ist, einen<br />

neuen Rohstoff aus den Abfällen der<br />

Forstindustrie zu gewinnen, die derzeit<br />

zur wenig effizienten Energieerzeugung<br />

verbrannt werden. Der neue Rohstoff, der<br />

als Biokoks bezeichnet wird, könnte den<br />

Koks ersetzen, den wir derzeit importieren<br />

und der als Reduktionsmittel in Outokumpus<br />

Ferrochrom-Produktionsprozess<br />

verwendet wird. Die Verwendung von<br />

Waldabfällen anstelle von Massivholz wie<br />

bei anderen Herstellern und die Fähigkeit,<br />

in diesem Prozess eine beträchtliche<br />

Menge an Biomethan zu erzeugen, zeigen<br />

die innovativen Fähigkeiten von Outokumpu“,<br />

sagte Juha Erkkilä, Leiter der Abteilung<br />

Nachhaltigkeit bei Outokumpu.<br />

www.outokumpu.com<br />

Bild: TH2 Green Steel<br />

Paul Wurth liefert Direktreduktionsanlage für H2 Green Steel<br />

Erste industrielle Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis<br />

Das schwedische Unternehmen H2<br />

Green Steel hat das zur SMS-Gruppe gehörende<br />

Unternehmen Paul Wurth mit der Lieferung<br />

der weltweit ersten kommerziellen<br />

Anlage zur Direktreduktion mit 100 % Wasserstoff<br />

beauftragt. Das neue Werk in<br />

Boden im Norden Schwedens werde weltweit<br />

das erste sein, das grünen Stahl im<br />

industriellen Maßstab produziert, wobei<br />

Kohle durch Wasserstoff ersetzt wird, so die<br />

SMS-Gruppe. „Der wasserstoffreduzierte,<br />

grüne Stahl ist die Zukunft der Primärstahl-<br />

Stahlindustrie zum Maßnahmenplan in der Energiepreiskrise<br />

Schäden an der industriellen Basis verhindern<br />

Hochgerechnet auf das Gesamtjahr liegen die Mehrkosten für Strom und Gas in den<br />

Stahlunternehmen in Deutschland derzeit bei rund 10 Mrd. € im Vergleich zum Anfang des<br />

Vorjahres, so die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl). Dies ist rund ein Viertel des<br />

Umsatzes, den die Branche in den vergangenen Jahren durchschnittlich erzielt hat. Die<br />

Interessenvertretung der Stahlhersteller in Deutschland unterstreicht, dass diese Summe<br />

gleichzeitig in etwa dem Investitionsbedarf bis 2030 für neue Technologien entsprechen,<br />

mit denen die Stahlindustrie ihre grüne Transformation bewerkstelligen will. „Die explodierenden<br />

Energiepreise gefährden den Stahlstandort Deutschland und die darauf aufbauenden<br />

stahlbasierten Wertschöpfungsketten. Es muss verhindert werden, dass die gegenwärtige<br />

Energiekrise zu dauerhaften Schäden an der industriellen Basis führt, mit allen Folgen<br />

für die Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze und Investitionen. Ein schnelles Handeln zur<br />

Überbrückung der Krise ist dringend erforderlich. Wir appellieren daher an den Energieministerrat,<br />

Lösungen insbesondere auch für die energieintensiven Industrien wie die Stahlindustrie<br />

zu schaffen. Jetzt kommt es darauf an, sehr schnell wirkende Maßnahmen zu ergreifen,<br />

mit denen die Strom- und Gaspreise unmittelbar auf ein international<br />

wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden können“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

www.stahl-online.de<br />

erzeugung. Wir alle arbeiten mit Hochdruck<br />

daran, die Schlüsseltechnologien zu liefern,<br />

damit diese Aussicht Wirklichkeit wird“,<br />

sagte Burkhard Dahmen, CEO der<br />

SMS-Gruppe.Der Zeitrahmen für dieses Milliardenprojekt<br />

ist ehrgeizig. Die Stahlproduktion<br />

soll 2025 aufgenommen werden,<br />

gefolgt von einer Hochlaufphase im Jahr<br />

2026. Die Anfangsproduktion beläuft sich<br />

auf über 2,5 Mio. t grünem Stahl pro Jahr.<br />

www.sms-group.com<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Bild: Salzgitter AG<br />

Salzgitter AG –Projekt zu grünem Wasserstoff erfolgreich abgeschlossen<br />

Rekordproduktion aus Elektrolyseanlage<br />

Mit einer Rekordproduktion von fast<br />

100 t grünem Wasserstoff für die klimaneutrale<br />

Herstellung von grünem Stahl haben<br />

die Salzgitter AG und der Elektrolyseur-Hersteller<br />

Sunfire das EU-geförderte Projekt<br />

GrInHy2.0 („Green Industrial Hydrogen“)<br />

zufrieden abgeschlossen. Der in Salzgitter<br />

betriebene weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />

von Sunfire ist ein wichtiger<br />

Baustein für die Nachhaltigkeitspläne<br />

des Stahlkonzerns. Nach vier Jahren Laufzeit<br />

ziehen die Partner des Wasserstoffprojektes<br />

GrInHy2.0 nun eine positive Bilanz.<br />

Seit 2019 betreiben die Projektpartner<br />

einen Hochtemperatur-Elektrolyseur von<br />

Sunfire mit einer elektrischen Anschlussleistung<br />

von 720 kW auf dem Gelände der<br />

Salzgitter Flachstahl – bis heute gilt die<br />

Anlage als weltweit größte und effizienteste<br />

ihrer Art. Der produzierte grüne Wasserstoff<br />

wird direkt in das Wasserstoffnetz<br />

der Salzgitter Flachstahl eingespeist – bis<br />

dato konnten fast 100 t des Gases in den<br />

Glühprozessen und Verzinkungsanlagen zur<br />

Stahlveredelung eingesetzt werden.<br />

Die Partnerschaft der beiden Unternehmen<br />

Sunfire und Salzgitter AG soll auch über<br />

GrInHy2.0 hinaus weiter bestehen.<br />

https://salcos.salzgitter-ag.com<br />

GrInHy2.0-Projektteam<br />

vor dem Sunfire<br />

Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />

in<br />

Salzgitter<br />

ArcelorMittal Bremen<br />

Anpassung der Produktion<br />

Bereits Anfang September hatte<br />

ArcelorMittal Germany angekündigt, Teile<br />

der Produktionsanlagen an deutschen<br />

Standorten vorübergehend wegen schwacher<br />

Nachfrage, negativen Marktaussichten<br />

und extrem gestiegenen Energiekosten<br />

außer Betrieb zu nehmen.<br />

Normalerweise würden die reduzierten<br />

Mengen von einem Hochofen produziert<br />

werden, so das Unternehmen. Vor dem<br />

Hintergrund der aktuellen Energiekrise<br />

werde man nun jedoch die Auslastung<br />

seiner Produktionsanlagen anpassen, um<br />

damit die Eigenstromerzeugung zu maximieren.<br />

Daher werde die angekündigte<br />

Abschaltung des einen Hochofens vorerst<br />

verschoben und stattdessen die reduzierte<br />

Produktion mit beiden Hochöfen<br />

geplant, was mehr eigene Stromerzeugung<br />

möglich macht. „Das ist ein Vorteil<br />

in einem derzeit sehr volatilen und<br />

schwierigen Markt“, erklärt Reiner Blaschek,<br />

CEO ArcelorMittal Germany und<br />

verantwortlich für die Werke in Bremen<br />

und Eisenhüttenstadt, die Entscheidung.<br />

https://bremen.arcelormittal.com<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, lag im September<br />

2022 bei 151,7 Mio. t, was einem Anstieg<br />

von 3,7 % gegenüber September 2021 entspricht.<br />

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />

die die COVID-19-Pandemie mit<br />

sich bringt, sind viele dieser Zahlen des<br />

Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats<br />

revidiert werden können.<br />

Rohstahlproduktion weltweit September 2022<br />

China 87,0 t 17,6 %<br />

Indien 9,9 t 1,8 %<br />

Japan 7,1 t -12,3 %<br />

USA 6,6 t -7,5 %<br />

Russland 5,7 t -6,8 %<br />

Südkorea 4,6 t -15,4 %<br />

Deutschland 2,8 t -15,4 %<br />

Türkei 2,7 t -19,4 %<br />

Brasilien 2,7 t -11,7 %<br />

Iran 2,7 t 26,7 %<br />

Quelle: worldsteel<br />

September 2022 in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum(Jan-Sept.) in Prozent<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist<br />

weiter rückläufig. Im September 2022 erreicht<br />

die produzierte Menge nur rund 2,8 Mio. t<br />

und liegt damit mehr als 15 % unter der des<br />

Vorjahresmonats. Von Januar bis September<br />

2022 wurden 6 % weniger Rohstahl hergestellt<br />

als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland September 2022<br />

Rohstahl gesamt 2.842 -15,4 %<br />

Oxygenstahl 1.976 -11,2 %<br />

Elektrostahl 866 -23,8 %<br />

Roheisen 1.893 -5,8 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.647 -10,6 %<br />

September 2022 in Tsd. t Veränderung zum Vorjahreszeitraum (Jan-Sept.) in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

19


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Dr.-Ing. Lutz-Stefan Henrich, Schnutz GmbH (rechts) sowie Christoph Quast, Lochanstalt Aherhammer GmbH<br />

Neue Hochleistungsrichtmaschine für die Lochanstalt Aherhammer<br />

Entspannungsprogramm für Lochbleche<br />

Die Schnutz GmbH von der b+s Group hat sich auf Richtmaschinen für Lochbleche und Bandanlagen spezialisiert.<br />

Vor Kurzem lieferte das Unternehmen zwei Maschinen der neuesten Generation an die Lochanstalt Aherhammer.<br />

Lochbleche sind unentbehrlich in vielen technischen<br />

Anwendungen. Im Maschinen- und Apparatebau<br />

genauso wie in der Fahrzeugindustrie, Elektro- und<br />

Elektronikindustrie, in Haushaltsgeräten (weiße Ware)<br />

und im Bauwesen. Großflächige Formate sind für<br />

Decken- und Fassadenverkleidungen sowie Wände von<br />

Serverschränken geeignet. Mittelformate finden sich<br />

in Mikrowellen. Kleine Stanzteile dienen zum Kaschieren<br />

von Lautsprechern in Boxen oder als Siebe in<br />

Wasch- und Geschirrspülmaschinen. Manche Lochbleche<br />

werden dreidimensional umgeformt und zur Verkleidung<br />

von Nutzfahrzeug- und Landmaschinenhauben<br />

verwendet. Oft erfüllen Lochbleche<br />

rein dekorative Zwecke und sind ein<br />

wichtiges Element der Produktgestaltung,<br />

das aus einem ansonsten<br />

langweiligen Produkt einen<br />

Hingucker macht.<br />

Auf den ersten Blick sieht<br />

die Fertigung von Lochblechen<br />

unspektakulär aus. Doch das<br />

Perforieren der Bleche bringt<br />

Verformungen und Spannungen<br />

in das Material. Der Markt<br />

verlangt spannungsarme und<br />

möglichst plane Produkte – nicht<br />

„Wir haben<br />

gesagt, da und dort<br />

müsst ihr noch etwas<br />

verbessern. Daraufhin hat<br />

Schnutz einige Parameter<br />

geändert. Die darauffolgenden<br />

Richtversuche im Technikum<br />

der Schnutz GmbH haben<br />

uns überzeugt.“<br />

Christoph Quast, Geschäftsführer<br />

der Lochanstalt Aherhammer<br />

nur aus optischen Gründen. In vielen Fällen werden<br />

Lochbleche präzise in andere Baugruppen eingepasst.<br />

Dabei sind hohe Maßhaltigkeit und ebene Oberflächen<br />

gefragt. So erfordert die weitere Verarbeitung durch<br />

automatisierte Handlingsysteme oder Trennschnitte<br />

einen niedrigen Eigenspannungszustand und eine<br />

exakte Planlage. Mit einer Richtmaschine lassen sich<br />

diese Unebenheiten und Spannungen im Blech beseitigen.<br />

Hier kommt die Lochanstalt Aherhammer Stahlschmidt<br />

& Flender GmbH ins Spiel. Sie gilt als eines<br />

der weltweit führenden Unternehmen in der Fertigung<br />

und Verarbeitung von Lochblechen.<br />

Im letzten Jahr wurde eine neue Hochleistungsrichtmaschine<br />

benötigt.<br />

Präzise muss es sein<br />

Christoph Quast, Geschäftsführer<br />

der Lochanstalt Aherhammer,<br />

berichtet: „Für unser<br />

Werk suchten wir eine hochpräzise<br />

Richtmaschine, die<br />

eine Vielzahl an verschiedenen<br />

Lochblechsorten abdecken<br />

kann. Vor allem Bleche mit ungelochten<br />

Randbereichen und geloch-<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Fertigung und Verarbeitung von Lochblechen<br />

Bei Lochblechen kommt es auf hohe Präzision an.<br />

Bilder: Schnutz<br />

ter Mitte sind beim Richten knifflig. Dort herrschen<br />

hohe Spannungen im Material. Die Wunschmaschine<br />

muss auch solche Bleche zuverlässig richten, ohne die<br />

schmalen Stege im gelochten Feld zu beschädigen.“<br />

In der Evaluierungsphase hatten Richtmaschinen<br />

verschiedener Anbieter ihre Präzision im Praxistest<br />

zu beweisen. „Aufgrund unseres Erfahrungsschatzes<br />

mit unseren Bestandsmaschinen haben wir genaue<br />

Vorstellungen darüber, wie das Ergebnis aussehen soll.<br />

Wir wissen, welche Ebenheit realisierbar ist und wie<br />

viele Durchgänge dafür notwendig sind“, erklärt Christoph<br />

Quast.<br />

Die Maschine der Schnutz GmbH lieferte auf Anhieb<br />

ein deutlich besseres Ergebnis als das der anderen<br />

Hersteller. Der Geschäftsführer der Schnutz GmbH,<br />

Dr.-Ing. Lutz-Stefan Henrich, erklärt den Grund für<br />

das gute Abschneiden: „Wir bauen Hochleistungsrichtmaschinen,<br />

die speziell für das Richten von Lochblechen<br />

optimiert sind. Aufgrund unserer engen Zusammenarbeit<br />

mit Lochblechherstellern in aller Welt<br />

kennen wir die Herausforderungen beim Verarbeiten.“<br />

Nach guten Erfahrungen zweite Anlage bestellt<br />

Mit der neuen Richtanlage konnte die Lochanstalt Aherhammer<br />

die Produktivität erhöhen und die Qualität<br />

deutlich verbessern. Christoph Quast erläutert den<br />

Grund: „Sehr geholfen hat uns die stetige Begleitung<br />

durch Schnutz während der gesamten Projektphase<br />

– von Inbetriebnahme und Schulung bis zur Optimierung<br />

im laufenden Betrieb.“<br />

Mittlerweile hat die Lochanstalt Aherhammer zwei<br />

Richtmaschinen der Firma Schnutz im Einsatz. „Die<br />

erste wurde im Juni letzten Jahres geliefert. Aufgrund<br />

der guten Richt ergebnisse haben wir uns entschieden,<br />

sofort eine kleinere Bauart dieser Maschine für Kleinformate<br />

nachzuordern“, sagt Christoph Quast. 2<br />

[Kontakt]<br />

Schnutz GmbH<br />

b+s group<br />

Siegstraße 75-77<br />

57076 Siegen<br />

+49 271 25062-0<br />

info@schnutz.com<br />

www.schnutz.com<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender<br />

GmbH<br />

Aherhammer 3-9<br />

57223 Kreuztal<br />

+49 2732 5853-0<br />

info@aherhammer.de<br />

www.aherhammer.de<br />

Sägen. Lager. Mehr.<br />

Mit KASTO zu Operational Excellence durch:<br />

Mehr Intelligenz: Vollautomatisierte<br />

Lager- und Handlinglösungen<br />

Mehr Innovation: Hochproduktive<br />

Sägemaschinen und -anlagen<br />

Mehr Ideen: Von der Planung<br />

bis zum After-Sales-Service<br />

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Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Bilder: Grabacz GmbH & Co. KG<br />

Fertigung für das Spanflug-Netzwerk bei der Firma Grabacz GmbH & Co. KG<br />

Grabacz GmbH & Co. KG gehört zum Fertigungsnetzwerk von Spanflug<br />

Mehr Zeit für Präzision<br />

Besondere Bauteile mit oft engen Toleranzen herstellen – das zeichnet die Grabacz GmbH & Co. KG in Greven<br />

im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen aus. Der klassische Lohnfertiger gehört zu einem Netzwerk, das das<br />

Münchner Technologieunternehmen Spanflug ins Leben gerufen hat. Der wichtigste Vorteil: Grabacz kann passende<br />

Fertigungsaufträge direkt auf der Plattform annehmen und in die Fertigung einlasten, ohne im Vorfeld ein Angebot<br />

ausarbeiten zu müssen. Das spart Verwaltungsaufwand und führt zu deutlich effizienteren Prozessen.<br />

„Wir haben uns auf die präzise<br />

Auftragsfertigung im CNC-Drehen<br />

und -Fräsen, Erodieren und<br />

Schleifen spezialisiert“, beschreibt<br />

Michael Grabacz sein Unternehmen.<br />

Er ist kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der Grabacz GmbH & Co. KG<br />

und leitet zusammen mit seinem<br />

Vater den Familienbetrieb. Grabacz<br />

Senior hat die Firma 2003 gegründet.<br />

Der Lohnfertiger verarbeitet<br />

überwiegend Edelstahl, aber auch<br />

Werkzeugstahl sowie Aluminium<br />

und Kunststoffe. „Die Maße der<br />

Werkstücke, die wir fertigen, liegen<br />

meist in sehr engen Toleranzen. Wir<br />

arbeiten gerne ein bisschen genauer<br />

und sauberer als unsere Wettbewerber“,<br />

vergleicht der Geschäftsführer.<br />

Mit seinen sieben Angestellten und<br />

drei Auszubildenden stellt das<br />

Unternehmen Prototypen, Einzelteile<br />

sowie Kleinserien bis maximal<br />

100 Stück her. Die Kunden kommen<br />

überwiegend aus dem Sondermaschinenbau.<br />

Jedes Bauteil wird<br />

schon im Prozess auf Maßhaltigkeit<br />

geprüft. Eine finale Qualitätssicherung<br />

auf einer Messmaschine<br />

gewährleistet, dass kein fehlerhaftes<br />

Werkstück den Hof verlässt. Der<br />

Maschinenpark besteht ausschließlich<br />

aus CNC-gesteuerten Maschinen,<br />

unter anderem aus sechs<br />

CNC-Drehmaschinen in verschiedenen<br />

Größen. „Darauf können wir<br />

Bauteile mit einem maximalen<br />

Durchmesser von fast einem Meter<br />

drehen“, sagt Grabacz. Dazu kommen<br />

drei Bearbeitungszentren mit<br />

drei, vier und fünf Achsen.<br />

Herausforderung: Preis- und<br />

Termindruck<br />

„Wir bieten unsere Erzeugnisse zu<br />

marktgerechten Preisen an, dabei<br />

sind wir schnell und flexibel“, erläutert<br />

der Geschäftsführer. Doch<br />

immer wieder gebe es Marktbegleiter,<br />

die den Preis drücken würden.<br />

Manche der Stammkunden probieren<br />

das auch gern mal aus – kommen<br />

aber spätestens beim nächsten<br />

Auftrag aus Qualitätsgründen wieder<br />

auf Grabacz zurück.<br />

Aber nicht nur die Preise werden<br />

am Markt gedrückt. „Auch die<br />

Liefertermine stecken die Kunden<br />

immer enger“, berichtet der<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Geschäftsführer von seinen Erfahrungen.<br />

Dazu kommen die Rohstoffknappheit<br />

und die Schwierigkeit,<br />

engagiertes und qualifiziertes Personal<br />

zu finden – gerade bei der<br />

aktuellen Auftragslage ist das keine<br />

einfache Situation. Um auf diese<br />

Herausforderungen reagieren zu<br />

können, investiert der Betrieb künftig<br />

weiter in den Maschinenpark,<br />

auch mit dem Ziel, sich technologisch<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Stärker aufgestellt im Netzwerk<br />

Es ist bestimmt drei Jahre her, als<br />

Michael Grabacz durch Internetrecherche<br />

auf Spanflug Technologies<br />

aufmerksam wurde. Das Technologieunternehmen<br />

– 2018 als Start-up<br />

der Technischen Universität München<br />

gegründet – bietet ein Netzwerk<br />

qualifizierter Fertigungsbetriebe<br />

in ganz Deutschland. Auf<br />

seiner Fertigungsplattform profitieren<br />

Kunden von einem vollständig<br />

automatisierten Bestellprozess für<br />

CNC-Dreh- und -Frästeile. Sie können<br />

basierend auf einem CAD-Modell<br />

und einer technischen Zeichnung<br />

online sofort ihre Bauteile<br />

bestellen, ohne auf Rückmeldungen<br />

warten zu müssen. Die Beschaffungsnebenkosten<br />

lassen sich so<br />

entscheidend senken. Der Bestellprozess<br />

wird von oft mehreren<br />

Tagen auf wenige Minuten verkürzt.<br />

Mit dem Netzwerk stellt<br />

Spanflug seinen Kunden immer den<br />

passenden Partner zur Seite – zum<br />

Beispiel die Grabacz GmbH &<br />

Co. KG.<br />

Das Potenzial, Prozesse in Auftragsbeschaffung<br />

und in der Angebotsphase<br />

zu verschlanken und zu<br />

digitalisieren, erkannte Grabacz<br />

schnell und bewarb sich als Fertigungspartner<br />

für das Spanflug-Netzwerk.„Wir<br />

bieten ein breites<br />

Spektrum, eine schnelle<br />

Reaktionszeit und können Bauteile<br />

in der gewünschten Qualität liefern.<br />

Zudem verfügen wir über gute Kontakte<br />

zu Material-Lieferanten“,<br />

berichtet Grabacz. „Mit diesen<br />

Eigenschaften erfüllen wir wichtige<br />

Anforderungen, die Spanflug an<br />

seine Fertigungspartner stellt, und<br />

wir machen uns attraktiv für das<br />

Netzwerk.“<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

23<br />

BoosterBOX<br />

Digitales Performance-Management<br />

für Ihren Shopfloor<br />

Starten Sie jetzt und gewinnen Sie +30% Potential!<br />

+800 454 0 2345<br />

oder per E-Mail an: sales@kaltenbach-solutions.com<br />

www.kaltenbach-solutions.com<br />

Firmen- und Fertigungsgebäude<br />

der<br />

Grabacz GmbH &<br />

Co. KG in Greven<br />

im Kreis Steinfurt in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

4.0<br />

PLAY 4<br />

&<br />

PLUG ONE<br />

ALL


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

3D-Prüfung der Toleranzen von Werkstücken<br />

bei Grabacz, der Lohnfertiger<br />

Grabacz verarbeitet überwiegend Edelstahl<br />

benötigt, ist er um jeden Tag dankbar,<br />

an dem die Lieferung früher<br />

kommt. Davon profitieren alle drei<br />

Parteien.<br />

[Kontakt]<br />

Spanflug Technologies<br />

GmbH<br />

Lindwurmstraße 76<br />

80337 München<br />

+49 89 21555438-0<br />

info@spanflug.de<br />

www.spanflug.de<br />

Grabacz GmbH & Co. KG<br />

Mergenthalerstr. 61<br />

48268 Greven<br />

+49 2571 879952-8<br />

service@grabacz.de<br />

www.grabacz.de/<br />

index.html<br />

Vorteil: kein Verwaltungsaufwand<br />

Bei Spanflug erhalten Fertigungspartner<br />

Aufträge, ohne Angebote<br />

schreiben zu müssen. „Damit müssen<br />

wir nicht mehr für jeden einzelnen<br />

Kunden kalkulieren und mit<br />

ihm verhandeln. Das stellt eine<br />

große Zeitersparnis dar und schont<br />

die Nerven“, freut sich Grabacz.<br />

Doch nicht nur der Preis steht fest,<br />

sondern auch die Lieferzeit. Beides<br />

mindert den Verwaltungsaufwand<br />

deutlich. Der Lohnfertiger muss nur<br />

entscheiden, ob er den Auftrag<br />

annimmt oder nicht – und diese<br />

Entscheidung kann er wesentlich<br />

schneller fällen. Dabei erhalten Fertiger,<br />

wie die Grabacz GmbH &<br />

Co. KG, bereits auf ihre jeweiligen<br />

Maschinenparks und Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

vorgefilterte Aufträge<br />

vorgeschlagen. „Es kommt quasi<br />

nicht vor, dass wir uns für ein angefragtes<br />

Teil verbiegen oder allzu oft<br />

unsere Partnerbetriebe mit einspannen<br />

müssten. Es ist ein echter<br />

„Match“ mit unseren Fähigkeiten“,<br />

bestätigt Grabacz. Ein weiterer großer<br />

Vorteil: Der Kunde stellt über<br />

die Plattform alle 3D-Modelle und<br />

Zeichnungen zur Verfügung – das<br />

ist die Basis für die hohe Präzision<br />

der von Spanflug berechneten Preise<br />

und die Zuordnung der Aufträge.<br />

Als interessanten Nebeneffekt<br />

lobt Grabacz, dass Spanflug es ihm<br />

erlaubt, sich wieder mehr auf das<br />

Fertigen als Kernkompetenz zu<br />

fokussieren: „Im Grunde arbeitet<br />

Spanflug als digitaler Vertriebskollege<br />

für uns. Unentgeltlich, denn<br />

diese Aufträge kommen quasi automatisch<br />

direkt ins E-Mail-Postfach.“<br />

Ist es besonders eilig, klingelt<br />

in Greven auch mal das Telefon,<br />

dann ist Spanflug dran. In diesen<br />

besonders zeitkritischen Fällen<br />

bekommt der Lohnfertiger einen<br />

Express-Aufschlag. „Im Lieferanten-Portal<br />

können wir alle Details<br />

einsehen und den Auftrag sofort<br />

annehmen oder eben unter Angabe<br />

von Feedback ablehnen“, erzählt<br />

Grabacz. „Vor allem, wenn es<br />

schnell gehen muss, können wir<br />

unsere Stärken ausspielen. Durch<br />

unsere guten Kontakte zu den Rohstofflieferanten<br />

kommen wir rasch<br />

an das erforderliche Material.“<br />

Die Zeit, bis dieses eintrifft,<br />

nutzt der Lohnfertiger sinnvoll: Mitarbeitende<br />

programmieren die<br />

Maschine und bereiten schon den<br />

Versand vor. „Im besten Fall können<br />

wir den Liefertermin sogar unterbieten“,<br />

beschreibt Grabacz. Und<br />

weil der Spanflug-Kunde das Bauteil<br />

oder die Kleinserie dringend<br />

Blick über den Tellerrand<br />

„Das Netzwerk bietet uns die Möglichkeit,<br />

über den Tellerrand zu<br />

schauen und Aufträge anzunehmen,<br />

die sich von denen unserer<br />

Stammkunden durchaus unterscheiden“,<br />

sagt Grabacz. Er fühlt<br />

sich damit näher am Markt,<br />

bekommt mit, was gefordert wird<br />

und wie er sein Unternehmen, insbesondere<br />

den Maschinenpark,<br />

künftig aufstellen muss. Dadurch<br />

könne er dann auch in Zukunft<br />

schneller reagieren als viele Marktbegleiter,<br />

ist er sich sicher. Spanflug<br />

ist damit für den Lohnfertiger in<br />

den vergangenen Jahren zu einer<br />

verlässlichen Umsatzquelle geworden.<br />

Es sei immer wieder spannend,<br />

auch anspruchsvolle Anforderungen<br />

umzusetzen und eine willkommene<br />

Abwechslung zu den Bauteilen<br />

der bisherigen Stammkunden,<br />

freut sich Grabacz. „Mit unserem<br />

eigenen hohen Anspruch an Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit in der<br />

Fertigung scheuen wir keine<br />

Anstrengungen, wenn es um Produkt<br />

und Kundenzufriedenheit<br />

geht. Auch deswegen schätzen wir<br />

den engen Austausch mit Spanflug,<br />

nicht nur über die Machbarkeit von<br />

Bauteilen. Durch unser Feedback<br />

als Partner der ersten Stunde durften<br />

wir auch dazu beitragen, dass<br />

die Funktionalität des Lieferantenportals<br />

und die Präzision des Preisalgorithmus<br />

weiter verbessert werden<br />

konnte“, erläutert der<br />

Geschäftsführer stolz. Michael Grabacz<br />

sieht sich mit seinem Unternehmen<br />

damit als Unterstützer des<br />

nationalen Maschinenbau-Marktes<br />

und trägt seinen Teil dazu bei, die<br />

Branche zu stärken – mit Unterstützung<br />

des Fertigungsnetzwerks von<br />

Spanflug. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


GreenCoat von SSAB<br />

Stahl für langlebige<br />

Dachentwässerung<br />

Bild: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Der Roboter entnimmt mithilfe einer Kippvorrichtung die Werkstücke aus dem Arbeitsbereich der Säge<br />

und legt sie mit einem Löffel in einem von mehreren Behältern ab.<br />

Haver & Boecker modernisiert Sägezentrum<br />

Lagern, sägen, sortieren: Alles aus einer Hand<br />

Der Lager- und Sägetechnik-Spezialist<br />

Kasto hat bei der Haver & Boecker<br />

Maschinenfabrik im westfälischen Münster<br />

zwei manuelle Sägeanlagen durch eine an<br />

das Lager angebundene, halbautomatische<br />

Kastoflex A ersetzt. Zudem wurde das Langgutlager<br />

modernisiert, eine voll integrierte<br />

Sägeanlage ersetzt und ein robotergestütztes<br />

Handling-System installiert.<br />

Die Haver & Boecker Maschinenfabrik ist<br />

auf sämtliche Prozesse rund um die Handhabung<br />

und Verarbeitung von Schüttgütern<br />

spezialisiert –von Pack- und Verladeanlagen<br />

für pulverförmige und granulierte Materialien<br />

über Packmaschinen für die Abfüllung<br />

von Lebensmitteln und Tiernahrung sowie<br />

ganze Abfülllinien für flüssige und pastöse<br />

Produkte. Das Unternehmen ist mittlerweile<br />

mit mehr als 50 Tochterunternehmen und<br />

150 Vertretungen auf allen fünf Kontinenten<br />

tätig und beschäftigt weltweit rund<br />

3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am<br />

Standort in Münster ist unter anderem der<br />

Metallbau der Maschinenfabrik ansässig,<br />

der die Blechverarbeitung, den Gestellbau,<br />

eine Strahl- und eine Lackieranlage sowie<br />

ein Sägezentrum beinhaltet, bestehend aus<br />

einem automatischen Langgutlager und<br />

zwei nahtlos daran angeschlossenen Kreissägen.<br />

Verarbeitet werden hauptsächlich<br />

Stahl und Edelstahl, aber auch Aluminium<br />

und andere Metalle.<br />

Mit der Modernisierung hat sich die<br />

Geschwindigkeit der Abläufe deutlich<br />

gesteigert, so das Unternehmen. Zudem ist<br />

das Kasto-eigene Warehouse Management<br />

System Kastologic nun über eine gemeinsam<br />

definierte Schnittstelle an das bei<br />

Haver & Boecker eingesetzte ERP-System<br />

von SAP angebunden. Der Umbau fand<br />

bereits im Herbst 2020 statt – im laufenden<br />

Betrieb und mitten in der Corona-Pandemie.<br />

Mit der Zusammenarbeit mit Kasto und mit<br />

dem Ergebnis sei man rundum zufrieden,<br />

lobte das Maschinenbau-Unternehmen.<br />

www.haverboecker.com<br />

Um der weltweiten Nachfrage<br />

nach nachhaltigen und langlebigen Baumaterialien<br />

gerecht zu werden, erweitert<br />

SSAB sein Produktsortiment an organisch<br />

beschichtetem GreenCoat ® -Stahl für<br />

Dachentwässerungssysteme. GreenCoat<br />

RWS Pural BT, das sich durch ein schönes,<br />

mattes Erscheinungsbild auszeichnet,<br />

verfügt über eine bio-basierte<br />

Beschichtung mit schwedischem Pflanzenöl,<br />

die einzigartig auf dem Markt ist.<br />

Das Dachentwässerungssystem ist darauf<br />

ausgelegt, auch großen Niederschlagsmengen<br />

dauerhaft standzuhalten und<br />

diese abzuführen. Wachsende Niederschlagsmengen<br />

erforderten eine langlebige<br />

Dachentwässerung, die selbst stärkste<br />

Stürme bewältigen kann und dennoch<br />

einen möglichst geringen Instandhaltungsbedarf<br />

hat – aber dabei immer<br />

noch toll aussieht, so der Stahlhersteller.<br />

GreenCoat RWS organisch beschichtete<br />

Stähle von SSAB bieten eine schöne<br />

Ästhetik, höchste Qualität, Langlebigkeit<br />

und Umweltvorteile für Hänge- und Kastenrinnen,<br />

so das Unternehmen weiter.<br />

GreenCoat RWS-Produkte verfügen über<br />

eine beidseitige Beschichtung, die einen<br />

ausgezeichneten Schutz gegen Korrosion<br />

(RC5 gemäß Norm EN10169) und<br />

mechanischen Verschleiß bietet, um auch<br />

härtesten Witterungsbedingungen standzuhalten.<br />

Darüber hinaus verfügen sie<br />

über eine hohe Umformbarkeit, wodurch<br />

sie auf praktisch jede Weise geformt<br />

werden können. GreenCoat RWS organisch<br />

beschichtete Stähle erfüllen die<br />

REACH-Bestimmungen und sind vollkommen<br />

chromatfrei.<br />

www.ssab.com<br />

Kion Group erwartet negatives Ergebnis im dritten Quartal<br />

Die Kion Group AG erwartet ein negatives Ergebnis im dritten Quartal 2022. Verschärfte<br />

Lieferkettenengpässe sowie deutlich stärker gestiegene Material-, Energie- und Logistikkosten<br />

haben das Ergebnis in den vergangenen Monaten erheblich belastet, so das Unternehmen.<br />

Auf Basis der jüngsten Schätzungen für den Zeitraum von Juli bis September 2022<br />

erwartet der Vorstand der Kion Group AG ein EBIT bereinigt in der Spanne von -100 Mio. €<br />

bis -140 Mio. € (Vorjahr: 228,9 Mio. €).<br />

GreenCoat RWS-Stähle für nachhaltige und<br />

langlebige Dachentwässerungssysteme<br />

Bild: SSAB<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

25


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Die smarten evoVIU-Kameras hat<br />

evopro speziell für den Einsatz in der<br />

Automobilindustrie entwickelt.<br />

Bild: FH Münster/Frederik Tebbe<br />

„Track & trace“ für die optische Inline-Qualitätskontrolle<br />

Auf dem Weg zum smarten Coil<br />

Auf der Messe Euroblech vom 25. bis 28. Oktober in Hannover zeigte die evopro systems engineering AG zum ersten<br />

Mal ihr „Track & trace“-System evoTrQ mit den neuen, im eigenen Hause entwickelten Smart Kameras evoVIU. Damit<br />

ergänzt das Unternehmen sein System für die lückenlose Nachverfolgung der Platinen im Presswerk um mehrere<br />

Funktionen, so zum Beispiel die Inline-Prüfung der Abmessungen der Platinen in der Blanking-Line sowie die Detektion<br />

von Rissen beim Tiefziehen.<br />

[Kontakt]<br />

evopro systems<br />

engineering AG<br />

Karl-Heinz Fröhning<br />

Im Gewerbepark A 52<br />

93059 Regensburg<br />

+49 941 899645–19<br />

www.evopro-ag.de<br />

karl-heinz.froehning@<br />

evopro-ag.de<br />

Das „track & trace“-System<br />

evoTrQ ist bereits bei mehreren europäischen<br />

Automobilherstellern für<br />

die lückenlose Verfolgung der Platinen<br />

über den gesamten Pressprozess<br />

im Einsatz.<br />

Im Zusammenhang mit der<br />

zunehmenden Verbreitung von Smart<br />

Coils versehen einige Hersteller die<br />

Oberfläche ihrer Bänder bereits mit<br />

Barcodes. Sie werden von der neuen<br />

Kamera beim Abhaspeln vor der<br />

Laser-Blanking-Line gelesen. So ist es<br />

möglich, die in einer Cloud gespeicherten<br />

Materialdaten, zum Beispiel<br />

für die Dicke, Rauheit und Zugfestigkeit,<br />

dem Coil über seine gesamte<br />

Länge metergenau zuzuordnen.<br />

INFO Hintergrund: evoTrQ<br />

evoTrQ ist ein cloudbasiertes Bauteil-Trackingsystem, das im Presswerk<br />

jedes einzelne Blech vom Abhaspeln des Coils über den Umformprozess<br />

bis zum Verlassen der Pressenlinie lückenlos nachverfolgt. Es erfasst alle<br />

für Produktion und Qualitätssicherung relevanten Daten, speichert und<br />

visualisiert sie. So sind sämtliche Daten jeder einzelnen Platine jederzeit<br />

verfügbar. Die Bediener wissen während der laufenden Produktion<br />

exakt, wie der Zustand jeder einzelnen Platine ist und können sofort<br />

entsprechend agieren.<br />

Auf diese Weise maximieren Sie Qualität und Anlagendurchsatz. Mit<br />

umfassenden Analysetools optimieren die Betreiber der Anlagen<br />

Produktionsprozesse und liefern nur Produkte aus, die den Vorgaben ihrer<br />

Auftraggeber genau entsprechen.<br />

evopro auf der Euroblech 2022: Halle 11, Stand B08<br />

Umfassend Informationen<br />

sammeln und analysieren<br />

Darüber hinaus werden die neuen,<br />

im eigenen Haus entwickelten smarten<br />

Kameras für die optische Inlineprüfung<br />

dazu verwendet, auch eingeprägte<br />

Zeichen wie beispielsweise<br />

TK-Stempel für die Teilekennung zu<br />

lesen, Risse in den Platinen zu detektieren,<br />

die Abmessungen der einzelnen<br />

Platinen und die Lage von Aussparungen<br />

zu prüfen. Die Daten<br />

werden mit jeder einzelnen Platine<br />

verknüpft, visualisiert und für eine<br />

spätere Analyse gespeichert.<br />

Karl-Heinz Fröhning, der Vertriebsleiter<br />

bei evopro, sieht einen<br />

deutlichen Fortschritt bei der Digitalisierung<br />

im Presswerk: „Mit der<br />

neuen Kamera erschließen wir über<br />

Bildverarbeitung und komplexe Algorithmen<br />

weiteres Potenzial für die<br />

Digitalisierung der Prozesse im<br />

Presswerk. Zusätzlich zu Messwerten<br />

wie Zugfestigkeit oder Rauheit<br />

erfassen wir jetzt so gut wie alle Parameter,<br />

die für Kameras sichtbar sind.<br />

Die Bediener können sofort agieren,<br />

wenn die Abmessungen oder die Lage<br />

der Bleche nicht stimmen oder Risse<br />

vorhanden sind. Mit der Integration<br />

der Bilddaten in evoTrQ sehen sie<br />

auch, ob weitere Platinen betroffen<br />

sind und können gegebenenfalls einzelne<br />

Abschnitte oder alle Platinen<br />

eines Coils sperren. Das spart Zeit<br />

und Geld.“ 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


zu dreimal höhere Kapazität und mehr<br />

Effizienz im Vergleich zu konventionellen<br />

Lagersystemen, bei denen Container häufig<br />

mehrfach umgestapelt werden müssen.<br />

Dank vollständiger Automatisierung und<br />

Digitalisierung kann die Umschlaggeschwindigkeit<br />

am Kai so um bis zu 20 % gesteigert<br />

werden. Durch Photovoltaik auf dem Dach<br />

des Lagersystems kann Boxbay zudem<br />

CO 2 -neutral betrieben werden.<br />

Bild: BVL/Bublitz<br />

Das Boxbay-Hochregal-Lagersystem hat gewonnen. Glückliche Sieger von SMS group und DP World<br />

nehmen den Deutschen Logistikpreis 2022 entgegen.<br />

SMS group gewinnt den Deutschen Logistikpreis 2022<br />

Boxbay-Hochregal-Lagersystem für Häfen ausgezeichnet<br />

Die SMS group wurde im Rahmen<br />

des Deutschen Logistik-Kongresses im<br />

Oktober für ihre Hochregallager-Technologie<br />

Boxbay mit dem Deutschen Logistikpreis<br />

2022 ausgezeichnet. Boxbay bietet eine<br />

innovative Lösung für einige der zentralen<br />

Herausforderungen in der Containerhafenlogistik.<br />

Das System hat das Zeug zu einem<br />

„Gamechanger“ für den Hafen der Zukunft<br />

zu werden, da es ökonomische mit ökologischen<br />

Zielen verbindet.<br />

Bei Boxbay werden die Container auf bis<br />

zu elf Ebenen in einem vollautomatisierten<br />

Hochregallager gestapelt. Dadurch ist ein<br />

direkter Zugriff auf jeden einzelnen Container<br />

zu jeder Zeit möglich. Gleichzeitig<br />

bietet Boxbay auf gleicher Fläche eine bis<br />

Das Boxbay-Hochregal-Lagersystem wurde<br />

ursprünglich von SMS für das Handling<br />

von Metall-Coils entwickelt, die bis zu 40<br />

t schwer sein können. Diese in der Metallindustrie<br />

bewährte Technologie wurde<br />

von SMS erfolgreich für die Hafenlogistik<br />

weiterentwickelt. Im Januar 2021 wurde<br />

die erste Boxbay Anlage in Dubai in Betrieb<br />

genommen.<br />

Bis Ende Juni 2022 wurden hier unter realistischen<br />

Betriebsbedingungen 150.000<br />

Containerbewegungen durchgeführt und<br />

die Marktreife des Systems unter Beweis<br />

gestellt. Boxbay wird bereits von führenden<br />

globalen Hafenbetreibern geprüft. Aktuell<br />

befinden sich mehrere Projekte in der Konzeptions-,<br />

Layout- oder Budgetierungsphase.<br />

www.sms-group.com<br />

5.500 t Grobblech von Dillinger<br />

Europas größter Schiffsfahrstuhl<br />

Das neue Schiffshebewerk, das kürzlich in Niederfinow eröffnet<br />

wurde, baut auf Stahl von Dillinger. Es liegt am östlichen Ende<br />

des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg und hebt Schiffe<br />

mittels eines aufgehängten Stahltrogs über einen Geländesprung<br />

von 36 m aus dem Oder- in den Havelkanal und umgekehrt.<br />

Das neue Bauwerk wurde geschaffen, weil das alte Hebewerk aus<br />

dem Jahr 1934 für moderne Küstenmotor- und Containerschiffe zu<br />

klein geworden ist. Die neue Anlage – 55 m hoch, 46 m breit und<br />

133 m lang – stellt das benachbarte, rund 90 Jahre alte Hebewerk<br />

in den Schatten. Durch den hohen Glasanteil und die gelben und<br />

blauen Stahlträger wirkt es viel moderner und ist zudem mit neuer,<br />

digitaler Technik versehen: Während im alten Werk die Schleusung<br />

per Hand und mit Knopfdruck erledigt wurde, wird im neuen Werk<br />

mit digitaler Technik geschleust. Mit den beachtlichen Abmessungen<br />

ermöglicht das neue Hebewerk jetzt auch größeren Containerschiffen<br />

sowie Flusskreuzfahrtschiffen bis zu 110 m Länge das Passieren.<br />

Das Gesamtbauwerk gliedert sich in das Hebewerk mit Trog, den<br />

oberen und unteren Vorhafen sowie eine circa 65 m lange Kanalbrücke.<br />

Der Trog selbst wiegt über 2.000 t und umfasst eine nutzbare<br />

Für das Schiffshebewerk in Niederfinow lieferte Dillinger rund<br />

5.500 t Grobbleche.<br />

Länge von 115 m, eine Breite von 12,5 m, eine Hubhöhe von 38<br />

Metern und eine Wassertiefe von 4 m. Dillinger lieferte für den Trog,<br />

die Seilrollenträger und die Kanalbrücke dieses spektakulären Bauwerks<br />

rund 5. 500 t Grobblech in den Dicken von 10 bis 80 mm.<br />

www.dillinger.de<br />

Bild: Dillinger<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

27


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Selten war der Blick in die Zukunft so unklar<br />

Nach einem durch die Corona-Pandemie samt Lieferengpässen sowie kräftigen Rohstoff- und Materialverteuerungen<br />

geprägten Jahr 2021 rechneten die meisten Marktteilnehmer für 2022 mit etwas berechenbareren Marktverhältnissen. Dies<br />

war ein Trugschluss. Der Krieg in der Ukraine führte im Frühjahr zu großer Besorgnis hinsichtlich zukünftiger Verfügbarkeiten<br />

und Preisentwicklungen. Diese Sorge ist spätestens im Sommer großer Verunsicherung über die zukünftige wirtschaftliche<br />

Entwicklung gewichen. Vor allem Fragen der Energieversorgung belasten die Märkte.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

August 2022 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Bild: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das ist ein Plus von 2,7 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2019<br />

und den Jahren zuvor fiel der Lagerabsatz<br />

jedoch geringer aus. Quartoblech,<br />

das in den Vorjahren recht deutliche<br />

Mengenverluste verzeichnet<br />

hatte, konnte 2021 zweistellig zulegen.<br />

Betonstahl hingegen verpasste<br />

das zwölfte Plus in Folge und verfehlte<br />

den Lagerabsatz des überaus starken<br />

Vorjahres um knapp 6 %.<br />

Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />

noch ohne besondere Vorkommnisse.<br />

Den Kunden der deutschen Stahldistribution<br />

wurden im Januar knapp<br />

858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

geliefert. Das sind knapp 6 % weniger<br />

als im Januar des Vorjahres. Der Februar<br />

lag mit 899.000 t rund 1 % unter<br />

der Tonnage des Vergleichsmonats.<br />

Der Ausbruch des Krieges führte zu<br />

großen Unsicherheiten, auf welchem<br />

Wege und zu welchen Kosten zukünftig<br />

die Materialversorgung gewährleistet<br />

werden könne. Dies führte zu<br />

hohen, teilweise auch über den aktuellen<br />

Bedarf hinausgehenden Bestellungen<br />

der Kunden.<br />

Der Lagerabsatz lag im März bei<br />

1,05 Mio. t. Zuwächse gab es im Vergleich<br />

zum starken Vorjahresmonat<br />

bei fast allen Produkten. Lediglich bei<br />

kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />

Blechen fiel der Absatz aufgrund<br />

der Schwäche im Automobilsektor<br />

geringer aus. Im April und Mai<br />

beruhigte sich das Marktgeschehen<br />

etwas. Sehr schwach verliefen die<br />

Geschäfte im Juni und Juli. Der August<br />

zeigte sich etwas robuster. Mit<br />

837.000 t wurde die Tonnage des Vorjahresmonats<br />

knapp übertroffen.<br />

Lagerbestand<br />

Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />

zum Jahreswechsel 2020/2021 konnten<br />

die Lagermengen in den meisten<br />

Monaten des Jahres 2021 zulegen,<br />

so dass im Spätsommer erstmals wieder<br />

von relativ normalen Bestandsgrößen<br />

gesprochen werden konnte.<br />

Im November und Dezember 2021<br />

kam es zum saisonal üblichen<br />

Bestandsabbau. Mit 2,07 Mio. t lag<br />

der Bestand im Dezember 2021 um<br />

8,1 % über dem sehr niedrigen Vorjahresniveau.<br />

Zu Jahresbeginn legten die<br />

Bestände bei allen Produkten zu. Der<br />

Zuwachs war in den meisten Produktgruppen<br />

signifikant. Im März<br />

und April nahmen die Bestände dann<br />

etwas ab. Im Mai und Juni schwankten<br />

sie. Dafür legten sie bei schwachen<br />

Absätzen im Juli wieder zu. Im August<br />

fand ein leichter Bestandsabbau auf<br />

2,22 Mio. t statt. Das sind 5 % mehr<br />

als im Vorjahresmonat bevorratet<br />

wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />

und ordentlichen Absätze<br />

war die Reichweite im gesamten ersten<br />

Halbjahr 2021 sehr niedrig. Ab<br />

dem Spätsommer normalisierte sie<br />

sich und schwankte, mit Ausnahme<br />

des Dezembers, zwischen 2,2 und 2,5<br />

Monaten. Im Jahresdurchschnitt lag<br />

sie bei niedrigen 2,3 Monaten bzw. 69<br />

Tagen.<br />

Anfang 2022 legte die Lagerreichweite<br />

aufgrund des Bestandsaufbaus<br />

und des eher unterdurchschnittlichen<br />

Lagerabsatzes zu. Sie lag im Januar<br />

und Februar bei 2,5 Monaten. Im März<br />

sank sie aufgrund hoher Lagerabsätze<br />

und leichtem Bestandsabbau auf 2,1<br />

Monate. Im April und Mai normalisierte<br />

sich die Reichweite vor allem<br />

aufgrund der weniger starken Lagerabsätze<br />

und stieg im Juni und Juli<br />

weiter an. Im August ging sie auf 2,7<br />

Monate zurück. Das entspricht 81<br />

Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />

den ersten sieben Monaten des Jahres<br />

2021 wie es zuvor selbst im Jahr 2008<br />

nicht erlebt wurde. Dabei fiel der<br />

Anstieg bei Flachprodukten noch viel<br />

deutlicher als bei Langprodukten aus.<br />

Im August kam dieser Preisaufbau bei<br />

den meisten Produkten zum Stillstand.<br />

In den letzten Monaten des<br />

Jahres wurden vor allem bei Flachprodukten<br />

Preisreduzierungen festgestellt.<br />

Langprodukte zeigten sich vergleichsweise<br />

stabiler und konnten<br />

teilweise sogar zulegen.<br />

In den ersten Wochen des Jahres<br />

2022 wurden verstärkt wieder Preisanstiege<br />

wahrgenommen. Nach Ausbruch<br />

des Ukraine-Kriegs Ende Februar<br />

kannten die Preise nur eine<br />

Richtung. Steil nach oben! Ab Mai<br />

änderte sich die Lage. Preise gaben<br />

bei allen Produktgruppen wieder<br />

spürbar nach. Bei Flachprodukten verlief<br />

diese Entwicklung noch deutlicher<br />

als bei Langprodukten und Rohren<br />

(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

200<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

97<br />

94<br />

90 89 94<br />

84<br />

105<br />

89 89<br />

87 91<br />

86<br />

87<br />

64<br />

84<br />

84<br />

78<br />

87<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

40<br />

20<br />

0<br />

81 81 72 69 78<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

Ø<br />

2021<br />

Ø<br />

2022<br />

75 72 75 72 99 75 75 63 81 78 84 87 81<br />

Aug.<br />

2021<br />

Sep.<br />

2021<br />

Okt.<br />

2021<br />

Nov.<br />

2021<br />

Dez.<br />

2021<br />

Jan.<br />

2022<br />

Feb.<br />

2022<br />

März<br />

2022<br />

April<br />

2022<br />

Mai<br />

2022<br />

Juni<br />

2022<br />

Juli<br />

2022<br />

Aug.<br />

2022<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

350<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

500<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

500<br />

400<br />

400<br />

300<br />

300<br />

200<br />

200<br />

100<br />

100<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Quelle: BDS<br />

0<br />

0|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Bild: Hergarten<br />

Ungewöhnliche Kooperation: Die Kölner Band Brings ist ab sofort als Motiv auf vielen Lkw der Stahlspedition Hergarten zu sehen.<br />

Damit will sich das Unternehmen im Kampf um Fachpersonal positionieren und die Band um Konzertbesucher werben.<br />

Stahlspedition und Kölner Band werben für Fachpersonal und Konzertbesucher<br />

Brings bringt’s<br />

Der mittelständische Stahllogistiker und die Kölner Band Brings wollen zukünftig eng kooperieren. Die auf den ersten<br />

Blick ungewöhnlichen Partner eint ihre starke Bindung zur Heimatstadt Köln. Nach ersten Gesprächen war schnell klar:<br />

das Potenzial ist für beide Seiten groß. Brings erhält interessante Werbeflächen und logistischen Support. Hergarten<br />

bekommt mit Brings Verstärkung im Kampf gegen den demografischen Wandel und den allgemeinen Fachkräftemangel.<br />

[Kontakt]<br />

Hergarten GmbH<br />

Stahlspedition<br />

Marcel Hergarten<br />

Geschäftsführer<br />

Gladbacher Str. 435<br />

41460 Neuss<br />

+49 211 565313-0<br />

m.hergarten@<br />

stahlspedition.de<br />

www.stahlspedition.de<br />

Der Stahllogistiker sucht<br />

dringend Berufskraftfahrer, um die<br />

bereits heute belasteten Lieferketten<br />

auch in Zukunft sicher stellen<br />

zu können. Ziel ist es, gemeinsam<br />

mit Brings in der Öffentlichkeit<br />

mehr Aufmerksamkeit für systemrelevante<br />

Jobs in der Transport- und<br />

Logistikbranche zu erzeugen.<br />

„Wir leben zurzeit in gesellschaftlich<br />

und wirtschaftlich herausfordernden<br />

Zeiten. Logistikdienstleister<br />

haben immer größere<br />

Probleme Personal zu finden und<br />

stehen daher bei der Sicherung von<br />

Lieferketten vor immer größeren<br />

Herausforderungen. Neben den steigenden<br />

Kosten hat sich der Mangel<br />

an Kraftfahrern zum Nadelöhr in<br />

unserer Branche entwickelt,“ so<br />

Marcel Hergarten, Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer der gleichnamigen<br />

Stahlspedition. „Um auch<br />

zukünftig dem Bedarf gerecht zu<br />

werden und dem Trend zum abnehmenden<br />

Laderaum entgegenzuwirken,<br />

sind wir immer auf der Suche<br />

nach neuen Wegen und Ideen, um<br />

passende Mitarbeiter zu finden,“<br />

erläutert Hergarten weiter. Dazu<br />

gehöre auch, das Bewusstsein der<br />

Öffentlichkeit für den gravierenden<br />

Fachkräftemangel und den damit<br />

verbundenen Versorgungsrisiken<br />

durch gezielte Aktionen massiv zu<br />

steigern.<br />

Versorgungssicherheit in Gefahr<br />

Leider habe bis heute außerhalb der<br />

Branche noch keiner so richtig<br />

wahrgenommen, dass akut mindestens<br />

80.000 bis 100.000 Berufskraftfahrerstellen<br />

unbesetzt sind.<br />

Hinzu komme, dass mindestens ein<br />

Drittel aller Beschäftigten der Branche<br />

bereits 55 Jahre und älter sind.<br />

„Es ist also ein Irrglaube, dass die<br />

Versorgungssicherheit zukünftig<br />

für Unternehmen und die Konsumenten<br />

ohne weiteres gesichert ist.<br />

Sicherlich können Peter Brings und<br />

seine Bandkollegen einen Beitrag<br />

dazu leisten, dass das gesellschaftlich<br />

so relevante Thema auch die<br />

entsprechende Aufmerksamkeit in<br />

der Bevölkerung erhält“, so Hergarten.<br />

Stefan Kleinehr, Manager der<br />

Kölner Kultband Brings, ist ebenfalls<br />

immer auf der Suche nach<br />

neuen Ideen, um die Konzertsäle<br />

deutschlandweit zu füllen. „Ich<br />

stand auf der Autobahn hinter<br />

einem Lkw im Stau und dachte mir,<br />

das könnte eine außergewöhnliche<br />

Werbefläche sein, mit der man auch<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


mal überraschend und anders für eine Tour werben kann,“ so<br />

Stefan Kleinehr.<br />

Inzwischen trägt die Kooperation erste Früchte: Nach und<br />

nach werden derzeit 50 Lkw mit dem Konterfei der Band und<br />

den aktuellen Konzertterminen versehen und durch ganz<br />

Deutschland touren. „Hergarten ist ein Unternehmen mit echten<br />

kölschen Werten und freut sich darauf, Peter Brings und<br />

seine Bandkollegen tatkräftig unterstützen zu können“ ergänzt<br />

Marcel Hergarten. Im Rahmen der Kooperation sind unter<br />

anderem auch Aktionen in den Social-Media-Präsenzen beider<br />

Partner geplant. 2<br />

300 Teilnehmer bei der Nissen & Velten-<br />

Anwenderkonferenz<br />

eNVenta-Produkthighlights online gezeigt<br />

VOSS.ONLINE<br />

LANGPRODUKTE<br />

RUND UM DIE UHR.<br />

Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz verfolgten die Anwenderkonferenz<br />

2022 von Nissen & Velten, die am 13. Oktober als Videokonferenz<br />

abgehalten wurde. Zu den Produkthighlights, die auf der<br />

Anwenderkonferenz vorgestellt wurden, zählt das neue eNVenta-Modul<br />

VersandLagerScan. Es ermöglicht kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, denen ein komplettes Lagerverwaltungssystem zu<br />

komplex ist, den Einstieg in die mobile Datenerfassung im Lager<br />

mit Android-Scannern. Erstmals vorgestellt wurde auch die Anbindung<br />

der Business Intelligence-Lösung aruba BI der aruba informatik<br />

GmbH an eNVenta ERP. Diese bietet leistungsstarke Analyse-,<br />

Planungs- und Reportingfunktionen.<br />

Die Unterstützung von Gutscheincodes für Aktionsrabatte wird<br />

es mit der kommenden Version des B2B-Webshops eNVenta<br />

eGate geben. Darüber hinaus können die Webshop-Kunden des<br />

Fachhandels dann auch Artikel mit der Smartphone-Kamera und<br />

Barcodes erfassen und bestellen. Neben bewährten Sessions wie<br />

den „eNVenta Tipps & Tricks“, zeigten Vertreter der strategischen<br />

Produktpartner ecovium, Esker und nexmart attraktive Lösungen für<br />

eNVenta-Anwender aus ihrem Portfolio. Am Nachmittag gab es im<br />

Anschluss Expertentalks zum neuen Gefahrgut-Modul, zu eNVenta<br />

eGate und zur eNVenta-Entwicklungsumgebung Framework Studio.<br />

www.nissen-velten.dew<br />

Die Highlights:<br />

+ neue, moderne Benutzerführung<br />

+ optimiert für Desktop, Tablet und Smartphone<br />

+ Barcode-Scanner für alle Voß Etiketten<br />

+ noch flexiblere Konfigurierbarkeiten<br />

+ Online-Zugriff auf alle Dokumente<br />

+ Produkterweiterung durch Partnerartikel<br />

+ eigene Matchcodes<br />

+ und vieles weitere mehr …<br />

Bild: N&V<br />

Nissen & Velten-Vertriebsleiter Bernd Rech führte als Moderator durch die<br />

N&V-Anwenderkonferenz 2022.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

31<br />

Mehr als 12.000 Tonnen Edelstahl, Aluminium &<br />

Messing. In Blitzgeschwindigkeit geliefert.<br />

Und 24/7 verfügbar.<br />

VOSS-EDELSTAHL.COM/ONLINE


Messen<br />

und Märkte<br />

XXXXX Bericht A XXXXX<br />

BDSV-Jahrestagung 2022<br />

Stahlrecycling vor großen Herausforderungen<br />

Anlässlich der Jahrestagung der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V.<br />

(BDSV), die nach zwei Jahren im Oktober erstmalig wieder in Präsenz stattfand, äußerten sich die Spitzenvertreter der<br />

BDSV zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen der Branche, zur Energiekrise, zum Erhalt des freien Welthandels und<br />

weiteren wichtigen Themen der Branche.<br />

Die erhoffte Belebung nach<br />

den Sommerferien und die für September<br />

erwarteten Preissteigerungen<br />

für Schrotte sind ausgeblieben.<br />

Als Grund dafür nannte der<br />

BDSV die von der Stahlindustrie<br />

vielerorts verhängten Produktionskürzungen<br />

als Reaktion auf die<br />

hohen Energiepreise und die<br />

schwächere Nachfrage.<br />

Rückläufige Stahlproduktion<br />

mindert Schrottabsatz<br />

In den ersten acht Monaten 2022<br />

wurden in Deutschland mit 25,4<br />

Mio. t knapp 5 % weniger Rohstahl<br />

erzeugt als im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres. Das sind im bisherigen<br />

Jahresverlauf rund 1,3 Mio. t<br />

weniger als im selben Zeitraum<br />

2021. Im August wurden mit<br />

2,97 Mio. t 2 % weniger Rohstahl<br />

als im Vorjahresmonat hergestellt.<br />

Insbesondere die schrottintensive<br />

Elektrostahlproduktion<br />

hat einen starken Rückgang um<br />

8,6 % auf 715.000 t zu verzeichnen,<br />

während die Oxygenstahlproduktion<br />

mit 2,2 Mio. t (-0,1 %)<br />

nahezu konstant bleibt, so die<br />

BDSV.<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Marktdaten der Stahlrecyclingbranche 2009–2021<br />

Gesamtversand = Schrottzukauf der Stahlwerke und Gießereien plus Exporte<br />

Quelle: BDSV, WV Stahl, Destatis<br />

Schrottzukauf<br />

deutscher<br />

Stahlwerke in Mio. t<br />

Schrottzukauf<br />

deutscher<br />

Gießereien in Mio. t<br />

Schrottexporte<br />

Deutschland in<br />

Mio. t<br />

Gesamtversand in<br />

Mio. t<br />

Schrottimporte<br />

Deutschland in<br />

Mio. t<br />

Höchstpreis BDSV<br />

Sorte 2/8 in €/t ab<br />

Lager<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2022<br />

12,0 15,3 15,8 15,2 15,0 14,7 14,3 13,8 14,9 14,6 13,7 12,6 14,1<br />

2,7 3,1 3,8 3,6 3,3 3,4 3,4 3,2 3,4 3,6 3,2 2,3 2,6<br />

7,3 9,2 9,7 9,5 9,0 9,1 8,1 8,7 8,8 8,6 8,5 8,6 8,7<br />

22,0 27,6 29,3 28,3 27,3 27,2 25,8 25,7 27,1 26,7 25,4 23,4 25,5<br />

3,9 5,3 6,5 5,7 5,6 5,2 4,6 4,3 4,7 4,3 4,1 3,9 4,9<br />

205,4 317,3 354,6 309,5 290,0 265,5 226,2 230,4 262,6 272,1 170,2 196,1 306,8<br />

Tiefstpreis BDSV 123,1 199,5 287,5 248,9 235,1 222,2 137,6 133,9 208,5 254,8 256,0 254,0 456,3<br />

Gesamtversand der deutschen Stahlrecyclingindustrie 1980 – 2021 in 1.000 t<br />

Quelle: BDSV<br />

2021 25419<br />

2020 23458<br />

2019 2554<br />

2018 26950<br />

2017 27130<br />

2016 25585<br />

2015 25820<br />

2014 27731<br />

2013 27300<br />

2012 28348<br />

2011 29332<br />

2010 27637<br />

2009 21978<br />

2008 28658<br />

2007 29884<br />

2006 27888<br />

2005 25246<br />

2004 27697<br />

2003 24932<br />

2002 24813<br />

2001 25223<br />

2000 25069<br />

1999 23719<br />

1998 23737<br />

1997 24865<br />

1996 21095<br />

1995 21665<br />

1994 2047<br />

1993 19483<br />

1992 17138<br />

1991 16403<br />

1990 14514<br />

1989 13681<br />

1987 12516<br />

Mit Ausbruch des Ukrainekriegs im<br />

Februar und dem Ausbleiben der<br />

Rohstofflieferungen aus Russland,<br />

der Ukraine und Belarus, erhöhte<br />

sich die weltweite Nachfrage nach<br />

dem Recyclingrohstoff stark. Vor<br />

allem gute Qualitäten sind der<br />

BDSV nach als Substitut für Roheisenlieferungen<br />

aus der Kriegsregion<br />

gesucht.<br />

Preise für Stahlschrott erreichten<br />

weltweit im Frühjahr das höchste<br />

Niveau seit Jahrzehnten. Die explodierenden<br />

Energiekosten und die<br />

Verschärfung der Lieferkettenproblematik<br />

führt aktuell jedoch zu<br />

hohen Unsicherheiten entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Hohe, teure Bestände werden möglichst<br />

vermieden, die Marktteilnehmer<br />

fahren auf Sicht, konstatierte<br />

die BDSV. Auch der Stahlhandel<br />

agiere zurückhaltend.<br />

Der wichtigste Stahlschrottimporteur,<br />

die Türkei, konzentrierte<br />

sich aufgrund der hohen Schrottpreise<br />

zunehmend auf günstige<br />

Knüppelimporte, sodass der Impuls<br />

aus dem Exportmarkt gefehlt hat<br />

und im Mai eine Preiskorrektur<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

33


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Stahlschrottexporte 1. Halbjahr 2022/2021 in 1.000 t<br />

Niederlande<br />

Italien<br />

Belgien<br />

Luxemburg<br />

Frankreich<br />

Österreich<br />

Finnland<br />

Dänemark<br />

Polen<br />

Quelle: Destatis, Zahlen 2022 vorläufig, BDSV<br />

Slowenien<br />

Schweden<br />

Spanien<br />

Türkei<br />

Schweiz<br />

Indien<br />

Pakistan<br />

Jan.–Juni 2022<br />

Jan.–Juni 2021<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 1.100<br />

nach unten einsetzte, die sich über<br />

den Sommer fortgesetzt und vielfach<br />

erst im August gestoppt wurde.<br />

Der Ferienmonat war danach<br />

durch ruhigen Handel gekennzeichnet.<br />

Aufgrund von Betriebsferien in<br />

vielen Bundesländern war der<br />

Schrottzulauf niedrig, sodass ein<br />

geringes Aufkommen einer schwachen<br />

Nachfrage der Stahlwerke im<br />

In- und Ausland gegenüberstand<br />

und die Preise einen Boden fanden.<br />

Stahlwerke drosseln Produktion<br />

Im September dominierte nicht<br />

mehr die Frage um die Schrottpreise<br />

das Marktgeschehen, sondern<br />

die Frage nach Absatzmöglichkeiten,<br />

da immer mehr<br />

Stahlwerke die Produktion gestoppt<br />

oder deutlich gedrosselt haben. Der<br />

Produktionsstandort Deutschland<br />

büßte dabei durch die, auch im europäischen<br />

Vergleich, hohen Energiekosten<br />

an Wettbewerbsfähigkeit ein.<br />

Der Handel mit Stahlschrott<br />

stellt sich demnach auf ein schwieriges<br />

letztes Quartal ein. Der klimafreundliche<br />

und ressourcenschonende<br />

Rohstoff aus dem Recycling<br />

sei jedoch weltweit weiterhin<br />

gefragt.<br />

BDSV für mehr Stahlschrotteinsatz<br />

in der Stahlherstellung<br />

Die BDSV-Mitgliedsunternehmen<br />

setzen sich dafür ein, Stahlwerke mit<br />

mehr hochwertigem Stahlschrott zu<br />

versorgen als gegenwärtig – und<br />

damit zur Dekarbonisierung der<br />

Stahlproduktion beizutragen. Bei<br />

Es ist möglich, den<br />

Schrott einsatz in der<br />

Hochofenroute von<br />

derzeit 20 % auf 30 %<br />

zu erhöhen.<br />

Kohlenstoffstahl kann die Stahlindustrie<br />

durch den Einsatz von Stahlschrott<br />

durchschnittlich 1,67 t CO 2<br />

je erzeugter Tonne einsparen – bei<br />

rostfreiem Edelstahl seien dies sogar<br />

4,3 t CO 2 . Es sei möglich, den Schrotteinsatz<br />

in der Hochofenroute von<br />

derzeit 20 % auf 30 % zu erhöhen, wie<br />

dies in den USA und in China erfolgreich<br />

praktiziert werde.<br />

Zusätzliche CO 2 -Einsparungen<br />

verspricht sich die Stahlrecyclingbranche<br />

durch den verstärkten Ausbau<br />

der Elektroofenroute zur Stahlproduktion.<br />

Als gutes Beispiel<br />

hierfür nannte die BDSV die Georgsmarienhütte<br />

in der Nähe von Osnabrück,<br />

welche in den Neunzigerjahren<br />

die Stahlproduktion vom<br />

Hochofen-Konverter-Betrieb auf das<br />

Gleichstrom-Elektrolichtbogen-Verfahren<br />

umgestellt hat. Statt Koks<br />

und Eisenerze werden hier bis zu<br />

100 % Schrotte eingeschmolzen und<br />

dabei rund 80 % weniger Treibhausgase<br />

emittiert als in der Hochofenroute.<br />

Anhaltende Logistikprobleme<br />

Die anhaltenden Logistikprobleme<br />

auf der Straße, den Schienenwegen<br />

und den Wasserstraßen in Deutschland<br />

belasten die Stahlrecyclingbranche<br />

bereits seit längerem, in<br />

diesem Jahr aber besonders stark.<br />

Im Sommer 2022 konnten aufgrund<br />

der niedrigen Pegelstände viele<br />

Schrotttransporte nur noch eingeschränkt<br />

mit Binnenschiffen durchgeführt<br />

werden. Die Mitgliedsunternehmen<br />

waren gezwungen, auf<br />

andere Verkehrsträger auszuweichen,<br />

die ebenfalls knapp und teuer<br />

waren. Der im Rahmen der Energieversorgungskrise<br />

angeordnete Vorrang<br />

für Energietransporte auf der<br />

Schiene wird die ohnehin bereits<br />

angespannte Logistiksituation auf<br />

der Schiene weiter verschärfen. Fehlendes<br />

Wagenmaterial und zu wenig<br />

Personal sind bereits bisher stark<br />

negativ wirkende Faktoren. Die<br />

BDSV hält trotzdem an ihrer Initiative<br />

fest, mehr Schrotttransporte auf<br />

die Schiene zu verlagern. 2<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Digitalisierung im Bauwesen<br />

Zentrales BIM-Portal geht online<br />

Das von BIM Deutschland –Zentrum<br />

für die Digitalisierung des Bauwesens –entwickelte<br />

BIM-Portal des Bundes ist durch<br />

Bundesminister Dr. Volker Wissing und Bundesministerin<br />

Klare Geywitz der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt und freigeschaltet worden.<br />

„Mit der Freischaltung beginnt die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung des BIM-Portals.<br />

Als offene Plattform konzipiert, kann das<br />

BIM-Portal von allen Akteuren der Wertschöpfungskette<br />

genutzt und ergänzt werden“,<br />

sagte Inga Stein-Barthelmes,<br />

Geschäftsführerin der planen-bauen 4.0<br />

GmbH. Die planen-bauen 4.0 GmbH ist Konsortialführer<br />

von BIM Deutschland. Gemeinsam<br />

mit 18 weiteren Partnern wird hier das<br />

Thema BIM vorangetrieben.<br />

„Das BIM-Portal wird zukünftig öffentliche<br />

Auftraggeber bei der Definition von Informationsbedarfen<br />

und Auftragnehmer bei<br />

der qualitätsgesicherten Lieferung von<br />

Fraunhofer IZFP auf der Euroblech<br />

Zuverlässige Inline-Qualitätssicherung<br />

von Blechteilen<br />

Zeitintensive zerstörende Prüfverfahren<br />

für die Qualitätssicherung ziehen enorme<br />

Kosten nach sich. Zu spät erkannte Prozessstörungen<br />

können in erheblichem<br />

Umfang zu Ausschuss führen. Des Weiteren<br />

ermöglicht eine eindeutige Identifikation<br />

und lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes<br />

Objekts zu jedem Zeitpunkt der Verarbeitung<br />

die Optimierung von Produktqualität<br />

und Ressourceneffizienz und ist wesentliche<br />

Voraussetzung für die Entwicklung von<br />

sich selbst organisierenden Wertschöpfungsketten<br />

(I4.0). Lösungen für beide Problemstellungen<br />

haben Expertinnen und<br />

Experten des Fraunhofer IZFP auf der<br />

Euroblech in Hannover gezeigt.<br />

digitalen Bauwerksmodellen unterstützen“,<br />

so Prof. Dr. Markus König, Ruhr-Universität<br />

Bochum, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften/Lehrstuhl<br />

für Informatik<br />

im Bauwesen. „Somit steht eine zentrale<br />

Plattform zur Verfügung, die alle Akteure<br />

bei der einheitlichen Abwicklung öffentlicher<br />

Bauvorhaben unterstützt und die<br />

Produktivität der Baubranche verbessert“,<br />

ergänzte Dr. Jan Tulke, Geschäftsführer der<br />

planen-bauen 4.0 GmbH.<br />

Die flächendeckende Einführung des Building<br />

Information Modeling (BIM) sei der<br />

zentrale Schritt zur Digitalisierung des<br />

Bauwesens in Deutschland. Mit BIM wird<br />

über den gesamten Lebenszyklus eines<br />

Gebäudes eine solide Datengrundlage zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

www.planen-bauen40.de<br />

https://via.bund.de/bim/infrastruktur/<br />

landing<br />

Mit dem neuartigen elektromagnetischen<br />

Verfahren INSITU (Intrinsische Strukturanalyse<br />

zur Identifikation und Traceability<br />

von Umformteilen) können beispielsweise<br />

charakteristische (mikro-)strukturelle intrinsische<br />

Merkmale des Werkstoffs erfasst<br />

werden, die auch bei Veränderung der<br />

Oberfläche erhalten bleiben. Basis hierfür<br />

ist ein induktives Sensorarray, mit dem ein<br />

Bauteilbereich von ca. 10 x 10 mm 2 erfasst<br />

wird. Die dabei gewonnenen Identifikationsdaten<br />

werden mit Machine Learning-Methoden<br />

klassifiziert und garantieren eine eindeutige<br />

Identifizierung der Blechteile – auch<br />

nach der Umformung.<br />

Ein weiteres Prüfverfahren ist das vom<br />

Fraunhofer IZFP entwickelte Verfahren<br />

3MA II (Mikromagnetische Multiparameter-,<br />

Mikrostruktur- und Spannungs-Analyse).<br />

Es ermöglicht eine Charakterisierung der<br />

Ausprägung der Randschichten, ist vollständig<br />

automatisierbar und kann direkt in<br />

den Fertigungsprozess integriert werden.<br />

Seine hohe Prüfgeschwindigkeit ermöglicht<br />

bei den meisten Anwendungen eine zerstörungsfreie<br />

Hundertprozentprüfung, wobei<br />

es die schnelle und gleichzeitige Bewertung<br />

mehrerer relevanter Qualitätsmerkmale<br />

der Randschicht (0 bis 8 mm Bauteiltiefe)<br />

ermöglicht.<br />

www.izfp.fraunhofer.de<br />

Quelle: Uwe Bellhäuser | Copyright: Fraunhofer IZFP<br />

Standard für Datenaustausch bei<br />

elektronischen Bestellungen<br />

Aktuelle Version von<br />

Katalogstandard BMEcat<br />

Das weltweit gültige Austauschformat<br />

für komplexe elektronische Kataloge,<br />

BMEcat, ist jetzt in der aktualisierten Version<br />

2005.2 erhältlich. BMEcat wurde<br />

vom Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME) e.V. initiiert.<br />

Das Format leistet einen Beitrag zum Produktdatenmanagement<br />

und bietet eine<br />

Basis zum Datenaustausch entlang des<br />

gesamten elektronischen Bestellprozesses<br />

– von der Auftragsvergabe bis zur<br />

Rechnungsstellung.<br />

BMEcat ermöglicht eine einfache Übernahme<br />

von Katalogdaten aus unterschiedlichen<br />

Formaten und schafft damit<br />

die Voraussetzung, den elektronischen<br />

Warenverkehr voranzubringen. Die aktualisierte<br />

Version ist mit den vorherigen<br />

BMEcat-Formaten kompatibel.<br />

Die Überarbeitung erfolgte in enger<br />

Abstimmung mit dem ECLASS e.V.,<br />

Köln, der einen Datenstandard für die<br />

Klassifizierung von Produkten und<br />

Dienstleistungen veröffentlicht hat. Die<br />

aktuelle BMEcat-Version unterstützt jetzt<br />

auch die neuesten Erweiterungen des<br />

ECLASS-Standards.<br />

BMEcat wird sowohl von Unternehmen<br />

der Privatwirtschaft als auch der öffentlichen<br />

Hand genutzt. So hat z.B. das Land<br />

Bremen, das im Zuge der Umstellung der<br />

öffentlichen Verwaltung in Deutschland<br />

auf elektronische Beschaffungsprozesse<br />

für die Umsetzung des Projektes „Vergabe“<br />

zuständig ist, die Nutzung von<br />

BMEcat verpflichtend eingeführt.<br />

www.bme.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

35


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachrichten<br />

Bei der neuen Technologie BrightLine Scan von<br />

Trumpf können der Roboter und der Laserscanner<br />

den Laserstrahl zeitgleich verfahren.<br />

wird, je nach Anwendung individuell einstellen.<br />

Das steigert die Prozesssicherheit und<br />

Qualität der Bauteile.<br />

Foto: Trumpf<br />

Trumpf auf der Euroblech 2022<br />

Bessere Qualität beim Laserschweißen<br />

Auf der Euroblech 2022 hat Trumpf<br />

mit „BrightLine Scan“ ein neues Verfahren<br />

für mehr Qualität und Robustheit beim<br />

Laserschweißen auf den Markt gebracht.<br />

Bislang konnten Anwender den Laserstrahl<br />

beim Schweißen ausschließlich über den<br />

Schweißroboter steuern. Bei der neuen<br />

Technologie lässt sich der Laserstrahl<br />

zudem auch über den Laserscanner bewegen.<br />

Diese Kombination aus Roboter und Scanner<br />

ermöglicht neben der Vorwärtsbewe-<br />

gung des Roboters auch eine weitere frei<br />

programmierbare Laserbewegung in jede<br />

beliebige Richtung. Speziell entwickelte<br />

Leichtbauspiegel machen diese sogenannte<br />

„Oszillationsbewegung“ möglich. Dadurch<br />

lassen sich Frequenzen im Kilohertz-Bereich<br />

erzielen, wodurch sich die mögliche Blechdicke<br />

beim Wärmeleitschweißen von 3 auf 6<br />

mm verdoppelt.<br />

Mit der neuen Technologie können Anwender<br />

die Anbindungsfläche der Bauteile, die<br />

direkt vom Laserstrahl aufgeschmolzen<br />

„Mit BrightLine Scan zeigt Trumpf als<br />

Lösungsanbieter einmal mehr, dass wir<br />

die Anforderungen der Unternehmen aus<br />

der Blechfertigung im Blick haben. Unternehmen<br />

haben mit der Technologie bei<br />

ihrer täglichen Arbeit große Vorteile, da<br />

sie aufgrund der höheren Toleranzen beim<br />

Schweißen weniger Ausschuss produzieren<br />

und Zeit und Kosten sparen“, sagte Trumpf<br />

Produktmanager Martin Geiger. Trumpf<br />

bietet die Technologie seit der Euroblech für<br />

seine Laserschweißmaschine TruLaser Weld<br />

5000 an.<br />

Für die Bewegung des Laserstrahls über den<br />

Laserscanner ist bei BrightLine Scan die<br />

von Trumpf entwickelte, frei programmierte<br />

Fokussieroptik PFO 20 verantwortlich.<br />

Diese haben die Trumpf-Entwickler in die<br />

Schweißoptik des Roboters integriert. Die<br />

Kombination bei der Laserbewegung aus<br />

Roboter und Scanner steigert die Robustheit<br />

und Flexibilität beim Laserschweißen maßgeblich.<br />

https://www.trumpf.com<br />

Lantek präsentiert neue Software-Version<br />

Mehr als 80 neue Funktionalitäten<br />

Lantek hat mit dem „Lantek Global<br />

Release 2022“ auf der Euroblech in Hannover<br />

ein umfassendes Update seiner Blechbearbeitungs-Software<br />

vorgestellt. Die neue<br />

Software-Version bringe signifikante Verbesserungen,<br />

um sich an die unterschiedlichen<br />

Gegebenheiten der verschiedensten Unternehmen<br />

anzupassen. Zudem wurde die<br />

Bedienbarkeit durch eine bessere Anwendererfahrung<br />

und Prozesstransparenz verbessert,<br />

die Prozessgeschwindigkeit<br />

beschleunigt sowie manuelle Tätigkeiten<br />

reduziert. Das Update bringt insgesamt<br />

mehr als 80 neue Funktionalitäten sowie<br />

weitere interne und architektonische Verbesserungen.<br />

So ermöglicht bei der CAD/CAM-Schachtelungssoftware<br />

Lantek Expert ein neu<br />

gestaltetes Modul nun die automatische<br />

Platzierung von Stegen. Die neue Version<br />

erleichtert auch die Interpretation von<br />

Biegelinien ab der Importphase sowie den<br />

automatischen Import von Schachtelungen<br />

aus Dateien (DXF oder DWG), die von externen<br />

Systemen generiert wurden, inklusive<br />

der automatischen Erkennung von Teilen,<br />

die sich wiederholen.<br />

Auch das Modul zur Maschinenkonfiguration<br />

von Lantek Flex3d für die Bearbeitung von<br />

Rohren und Profilen wurde komplett überarbeitet,<br />

damit das System nach der Implementierung<br />

für jeden Maschinentyp noch<br />

schneller in Betrieb genommen werden<br />

kann. Bei der Fertigungs- und Ressourcenverwaltung<br />

Lantek MES und Lantek Integra<br />

wurden die Möglichkeiten zur Aufzeichnung<br />

von Informationen über Ausfallzeiten und<br />

Ausschussgründe während der Produktion<br />

verbessert, um deren umgehende Analyse<br />

zu optimieren. Die bessere Integration von<br />

Lantek MES und Lantek Integra mit Lantek<br />

Flex3D ermöglicht zudem neue Optionen<br />

für Import, Verschachtelung sowie Zeit- und<br />

Kostenberechnung für das Angebotsmodul<br />

für Rohr-/Profilteile.<br />

www.lantek.com<br />

Foto: Lantek<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Technotrans auf der Euroblech<br />

Kleinstmengen-Besprühung<br />

ohne Ölnebel<br />

Bild: Thyssenkrupp Steel<br />

Basiswerkstoff für die Energiewende: Bluemint-Steel, ein hochwertiger Flachstahl<br />

mit reduzierter CO 2 -Intensität.<br />

Thyssenkrupp Steel auf der Euroblech<br />

Mit Bluemint die CO 2 -Bilanz verbessern<br />

Ob bei Transformatoren, Windkraftanlagen<br />

oder bei der Elektromobilität: Stahl ist<br />

ein Basiswerkstoff für die Energiewende. Mit<br />

dem Einsatz von bluemint ® -Steel, dem hochwertigen<br />

Flachstahl mit reduzierter CO 2 -Intensität<br />

von thyssenkrupp Steel, wird nun<br />

auch die CO 2 -Bilanz von Stahlprodukten<br />

deutlich verbessert. Außer in ihren reduzierten<br />

spezifischen CO 2 -Emissionen unterscheiden<br />

sich die Materialeigenschaften von Bluemint-Steel<br />

nicht von denen bewährter<br />

Stahlgüten. Auf der Internationalen Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung Euroblech<br />

in Hannover präsentierte thyssenkrupp Steel<br />

eine Auswahl von aus Bluemint-Steel gefertigten<br />

Produkten seiner Kunden.<br />

Die CO 2 -Reduktion wird bei der Herstellung<br />

von Bluemint-Steel durch den verringerten<br />

Einsatz von Kokskohle im Hochofenprozess<br />

erzielt. Für die Produktion der Variante<br />

„bluemint pure“ wird ein Teil der eingesetzten<br />

Erze durch vorher reduzierten Eisenschwamm<br />

ersetzt. Dadurch verringert sich<br />

die CO 2 -Intensität bilanziell um 70 %. Bei<br />

der Variante „bluemint recycled“ kommt<br />

ein hochwertiges Schrott-Recyclingprodukt<br />

im Hochofen zum Einsatz. Dadurch wird für<br />

jede Tonne „bluemint recycled“ eine Einsparung<br />

von 64 % bilanziell ausgewiesen. Beide<br />

Einsparungsmethoden sind zertifiziert. Die<br />

realen CO 2 -Einsparungen bei der Erzeugung<br />

von Bluemint-Steel helfen metallverarbeitenden<br />

Herstellern sowie deren Kunden<br />

dabei, ihren CO 2 -Fußabdruck zu verringern<br />

und ihr Scope-3-Ziel zu erreichen.<br />

Neben Bluemint-Stählen zeigte der Stahlhersteller<br />

auch AS Pro-beschichtete<br />

MBW ® -Stähle für den Fahrzeugbau sowie<br />

die mikrolegierten HD-Stähle perform ® und<br />

precidur ® –beides Stähle mit ausgezeichneten<br />

Verarbeitungseigenschaften für den<br />

Fahrzeugbau, so das Unternehmen.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

Live-Demos und neue Maschinen<br />

Der niederländische Blechbearbeitungsmaschinen-Hersteller Voortman hat auf der Euroblech<br />

2022 eine automatische Blechteil-Sortierlösung gezeigt. Der Voortman-Plate Sorter ist eine<br />

neuartige Lösung für das Sortieren von Blechteilen, den Aufbau von Projektpuffern und die<br />

Optimierung der Logistikroute von Blechteilen im Schweißbereich der Kundenunternehmen.<br />

Zudem hat das Unternehmen eine neue Rohr-Schneideinheit präsentiert, die bei der Rohrbearbeitung<br />

mit 3D-Plasma ein Vorausschau-Modell intregiert, das auf dem vollständigen<br />

Schnitt basiert. Das Ergebnis ist eine konstant hervorragende Schnittqualität, so das Unternehmen.<br />

Von der Voortman V310-Blechbearbeitungsmaschine und der Voortman V633-Trägerbohr-<br />

und Fräsmaschine konnten sich Messebesucherinnen und -besucher dank Live-Demonstrationen<br />

einen eigenen Eindruck machen.<br />

https://www.voortman.net/de<br />

technotrans SE hat auf der Euroblech<br />

eine Düsentechnologie für eine ressourcenschonende<br />

und prozesssichere<br />

Produktion gezeigt. Wie präzise und<br />

nebelarm die Baureihe „spray.xact<br />

metal“ zum Einsatz kommen kann, haben<br />

eigens konstruierte Messemodell-Sprühtische<br />

mit unterschiedlichen Sprühmustern<br />

u nd vielfältigen Anwendungsoptionen<br />

veranschaulicht. Die speziellen<br />

Düsen ermöglichen eine homogene<br />

Kleinstmengen-Besprühung mit einer<br />

Ölmenge von weniger als 0,5 g/m².<br />

Durch hochfrequent pulsierende Ventile,<br />

welche die Düsentechnologie der<br />

Besprühung steuern, entfällt dabei der<br />

Einsatz kostspieliger Druckluft. Unerwünschte<br />

Ölnebel und Ablagerungen im<br />

Umfeld entstehen nicht mehr. Absauganlagen,<br />

die mit bisherigen Beölungsprozessen<br />

für den Schutz der Mitarbeiter<br />

unverzichtbar sind, entfallen ersatzlos.<br />

Aufwände für die Reinigung und Wartung<br />

der Maschinen reduzieren sich auf ein<br />

Minimum.<br />

Die Sprühtechnologie spray.xact metal<br />

erfüllt die präzisen Anforderungen der<br />

Stanz- und Umformtechnik in der metallverarbeitenden<br />

Industrie. So sind technotrans-Düsen<br />

in der Lage, selbst Kleinstmengen<br />

von weniger als 0,5 Gramm<br />

Öl pro Quadratmeter ohne Einsatz von<br />

Druckluft zu versprühen. Besonders relevant<br />

für Aluminiumumformungen in der<br />

Automobilindustrie: Denn hochviskose Öle<br />

müssen gleichmäßig auf die Formplatinen<br />

aufgebracht werden. Die hochfrequente<br />

Taktung der technotrans-Sprühventile<br />

sorgt für eine lückenlose Besprühung und<br />

verhindert Materialschäden.<br />

www.technotrans.de<br />

Düsenleiste einer spray.xact-Anlage<br />

Bild: technotrans SE<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

37


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachrichten<br />

Bild: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V<br />

Umsatz *<br />

im Bauhauptgewerbe,<br />

in % zum Vorjahr,<br />

real<br />

August<br />

2022<br />

-5,1<br />

Jan.-Aug.<br />

2022<br />

-4,3<br />

Auftragseingang *<br />

im Bauhauptgewerbe,<br />

in % zum Vorjahr,<br />

real<br />

Umsatz und Auftragseingang im August rückläufig<br />

Bauen gerät unter Druck<br />

-14,2<br />

August Jan.-Aug.<br />

2022 2022<br />

-5,0<br />

* Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

Die besondere Situation am Bau erläutert<br />

Hübner wie folgt: „Die Unternehmen selbst<br />

rechnen nicht in preisbereinigten (realen),<br />

sondern in tagesaktuellen (nominalen) Preisen,<br />

weshalb sie weiterhin hohe positive<br />

Umsätze ausweisen. Auch der Auftragsbestand<br />

ist noch relativ hoch. Der Effekt, dass<br />

für das gleiche Geld inflationsbedingt aber<br />

weniger Bauleistung erbracht wird, trifft<br />

vor allem die Auftraggeber. Diese können<br />

künftig mit dem gleichen Geld weniger<br />

Projekte umsetzen, die aber heute und in<br />

Zukunft dringend gebraucht werden. Zudem<br />

schaffen die starken Preissteigerungen bei<br />

Baumaterial und Energie, der Zinsanstieg<br />

sowie höhere Lebenshaltungskosten ein<br />

zunehmend unsicheres Marktumfeld für<br />

private und öffentliche Bauherren. Schon<br />

heute führt dies zu einem Rückgang beim<br />

Auftragseingang sowie zu Stornierungen auf<br />

einem ungewöhnlich hohen Niveau.“<br />

Das Statistische Bundesamt meldete<br />

für August einen preisbereinigten Rückgang<br />

des Umsatzes im Bauhauptgewerbe<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat von<br />

5,1 %. „Für die ersten acht Monate sind wir<br />

mittlerweile bei einem realen Minus von<br />

4,3 %. Wir sehen uns daher gezwungen,<br />

unsere Umsatzprognose für das Gesamtjahr<br />

2022 vom Mai anzupassen. Zur Jahres-<br />

mitte sind wir (für alle Betriebe) noch von<br />

einer Spannbreite von real 0 bis -2 % ausgegangen.<br />

Dies ist nicht mehr zu halten. Wir<br />

erwarten nun für das Gesamtjahr 2022<br />

einen realen Umsatzrückgang von 5 %.“ Mit<br />

diesen Worten kommentiert der Präsident<br />

der Bauindustrie, Peter Hübner, die aktuellen<br />

Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.<br />

Die Bauunternehmen hätten für den August<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat ein reales<br />

Orderminus von 14,2 % (kalenderbereinigt:<br />

–15,6 %), zum Vormonat von 6,0 % gemeldet.<br />

Für die ersten acht Monate sei dies<br />

mittlerweile ein Rückgang von real 5,0 %<br />

(kalenderbereinigt: –5,2 %).<br />

www.bauindustrie.de<br />

Online-Tool berechnet CO 2 -Rucksack von Bauteilen<br />

Carbon Footprint Calculator „FRED“<br />

Das Carbon-Footprint-Berechnungstool FRED (kurz für Footprint<br />

REDuction) ist auf der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) im<br />

Oktober in Wolfsburg erstmals in einer weiterentwickelten Version<br />

live gegangen. FRED ist ein Projekt einer Initiative von Zulieferverbänden,<br />

Initiator ist der Industrieverband Massivumformung (IMU),<br />

im Mittelpunkt des Projekts steht die Dekarbonisierung der Zuliefererindustrie.<br />

Das Online-Tool ist aktuell für die Zulieferindustrie im<br />

Bereich Massivumformung verfügbar. Weitere branchenspezifische<br />

Versionen sollen in Kürze folgen.<br />

Auf der Messe wurden nun neue Funktionen und ein neues Design<br />

gezeigt. Der CO 2 -Rechner punkte jetzt mit einer individuellen anwenderorientierten<br />

Datenbank, die unter anderem prozessspezifische<br />

Bandbreiten mit Mittel-, Minimal- und Maximalwerten speichert.<br />

Zudem „spricht“ der Kalkulator nun auch englisch. In Kürze sollen<br />

zudem „spanende/abtragende“ Prozesse sowie der direkte Vergleich<br />

von bis zu vier Berechnungen des Product Carbon Footprints<br />

(PCF) möglich sein. Auch die Ergänzung eines Corporate Carbon<br />

Footprint (CCF) Moduls sei in Arbeit, so der Verband.<br />

Das klimafreundliche Tool erweitert außerdem seinen Wirkungskreis.<br />

„Aus dem ‚SchmiedeFRED‘ wird ein ‚Zulieferer-FRED‘“, freute<br />

FRED, schneller und einfacher Kalkulator des CO 2 -Rucksacks von Bauteilen,<br />

wird noch smarter und spricht weitere Zuliefererbranchen an.<br />

sich IMU-Geschäftsführer Tobias Hain. „Damit sind noch viel mehr<br />

Unternehmen in der Lage, bei Kundenanfragen oder im Rahmen der<br />

eigenen CO 2 -Reduzierungsprojekte in kürzester Zeit den Fußabdruck<br />

des jeweiligen Produkts anzugeben. Und entsprechende Reduzierungsmaßnahmen<br />

im Zeitverlauf nachzuweisen.“ Für die Ausweitung<br />

haben sich weitere Partnerverbände der FRED GmbH angeschlossen.<br />

www.fred-footprint.de<br />

Bild: IBU<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Bild: VDMA<br />

bauma Innovationspreis 2022<br />

Strahlende Sieger bei der<br />

Preisverleihung<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

Erfolgreicher Re-Start: Zur AMB 2022 kam knapp 65.000 Besucherinnen und Besucher.<br />

Über 64.000 Gäste zum Re-Start<br />

AMB 2022 glänzt mit Innovationen<br />

Die 20. Ausgabe der AMB hat genau<br />

64.298 Besucherinnen und Besucher im<br />

September auf das voll belegte Stuttgarter<br />

Messegelände gezogen. 1.238 Ausstellende<br />

aus der ganzen Welt – rund 25 % kamen aus<br />

dem Ausland – zeigten dabei ihre Innovationen,<br />

Produkte, Dienstleistungen und Konzepte.<br />

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

wurde an den Ständen über konkrete<br />

Projekte, die Fertigung und Investitionen<br />

gesprochen, die aktuellen Energiepreise<br />

und Lieferkettenengpässe waren nicht<br />

die dominierenden Themen, so die Messe<br />

Stuttgart. „Das Comeback nach der langen<br />

Pause war für die Metallbearbeitungsindustrie<br />

dringend nötig – und ein voller Erfolg.<br />

Die Besucherzahlen können sich sehen<br />

lassen und auch für uns als Veranstalterin<br />

sind die vollen Hallen hochmotivierend“,<br />

sagte Roland Bleinroth, Geschäftsführer der<br />

Messe Stuttgart.<br />

Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit<br />

– auf diesen Themen lag in diesem<br />

Jahr ein besonderes Augenmerk. Gerade<br />

Neuerungen wie die Trend-Lounge mit ihren<br />

Thementagen, zum Beispiel zum Thema<br />

Klimawandel, die SmartFactory mit der<br />

Präsentation automatisierter Prozesse oder<br />

die Self-guided Tours für den individuellen<br />

Messebesuch kamen beim Publikum gut an,<br />

so der Veranstalter.<br />

Die AMB habe gerade in schwierigen Zeiten<br />

bewiesen, dass sie das richtige Angebot für<br />

Aussteller und Besucher ist –dieses Fazit<br />

zog Markus Heseding, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Präzisionswerkzeuge<br />

im VDMA. Die Aussteller aus der Präzisionswerkzeug-Industrie<br />

in den Hallen 1<br />

und 3 präsentierten dabei eine Vielzahl an<br />

technischen Innovationen für die Metallbearbeitung.<br />

Die gute Stimmung auf der AMB und die<br />

derzeit noch gute Auslastung der Unternehmen<br />

dürften jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass sich die gesamte Industrie<br />

sehr schwierigen Zeiten gegenübersieht,<br />

gerade im Hinblick auf Inflation und Energiepreise.<br />

Die nächste AMB findet vom 10.<br />

bis 14. September 2024 statt.<br />

www.amb-messe.de<br />

Bereits zum dreizehnten Mal<br />

bewarben sich zahlreiche Unternehmen<br />

und Institute aus dem In- und Ausland um<br />

die Auszeichnung in fünf Kategorien im<br />

Rahmen der Weltleitmesse bauma in<br />

München. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren<br />

konnten fünf glückliche<br />

Sieger ihren Preis in Empfang nehmen:<br />

z Klimaschutz: Liebherr France SAS mit<br />

seinem Raupenbagger mit Wasserstoffmotor<br />

z Digitalisierung: MiC 4.0 Machines in<br />

Construction mit einer einheitlichen<br />

digitalen Sprache für Baustellen<br />

z Maschinentechnik: Herrenknecht AG<br />

mit dem kontinuierlichen Vortrieb<br />

z Bauen: Holcim (Deutschland) GmbH mit<br />

vorgespannten CPC-Betonelementen<br />

z orschung: TU Freiberg Institut für<br />

Maschinenbau mit dem Deep Sea<br />

Sampling.<br />

Insgesamt 133 Anträge waren eingegangen,<br />

davon schafften es 41 Finalisten in<br />

die nächste Runde. In zwei Wahlgängen<br />

wählten Fachjury und Task Force ihre<br />

Favoriten. Die am Bauma-Mediendialog in<br />

München teilnehmenden Fachjournalistinnen<br />

und -journalisten hatten ebenfalls<br />

die Möglichkeit, im letzten Wahlgang ihr<br />

Votum abzugeben.<br />

Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches<br />

Projekt unter Federführung<br />

des Fachbereichs Baumaschinen und<br />

Baustoffanlagen des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau e. V.<br />

(VDMA), der Messe München, des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie<br />

e.V. (HDB), des Zentralverbands des deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB) und des<br />

Bundesverbands Baustoffe –Steine.<br />

www.bauma-innovationspreis.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

39


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

XXXXX TermineA XXXXX<br />

DGM<br />

Bauteilmetallographie<br />

Vom 30.11. bis 02.12.2022 findet das<br />

Seminar Bauteilmetallographie der Deutschen<br />

Gesellschaft für Materialkunde e.V. in<br />

Berlin statt. Die Bauteilmetallografie ist ein<br />

Verfahren, das zur Beurteilung des Ist- und<br />

Schädigungszustandes von Bauteilen vor<br />

und nach Betriebsbeanspruchung<br />

eingesetzt<br />

wird. Somit sind Gefügebestimmungen<br />

und Oberflächenuntersuchungen<br />

nahezu zerstörungsfrei<br />

möglich. Die Präparation<br />

erfolgt hierbei durch<br />

Schleifen, Polieren und<br />

Ätzen mit tragbaren Geräten<br />

direkt am Bauteil. Das<br />

Gefüge und der Schädigungszustand werden<br />

mithilfe des Aufsatzmikroskops vor Ort<br />

oder über Abdrucktechniken erfasst.<br />

Die Fortbildung mit Vorträgen, Erfahrungsaustausch<br />

und Demonstrationen wird<br />

durchgeführt von Mitgliedern des Arbeitskreises<br />

Bauteilmetallographie im Fachausschuss<br />

Materialographie der Deutschen<br />

Gesellschaft für Materialkunde e.V. In das<br />

Programm der Fortbildung ist zudem ein<br />

Networking-Abend inkl. gemeinsamen<br />

Abendessen integriert. Die wesentlichen<br />

Vorteile der Bauteilmetallographie liegen<br />

in der nahezu uneingeschränkten Einsatzmöglichkeit,<br />

der schnellen Verfügbarkeit<br />

des Untersuchungsergebnisses vor Ort und<br />

der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Die<br />

Erzielung einwandfreier Prüfergebnisse setzt<br />

jedoch bei Präparation, Abdrucktechnik<br />

und Auswertung bestimmte Arbeits- und<br />

Verfahrenstechniken sowie handwerkliches<br />

Geschick voraus.<br />

Wann: 30.11. –02.12.2022<br />

Wo: Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung (BAM) in Berlin Lichterfelde<br />

bit.ly/bauteilmetallografie<br />

Wissensforum Zerspanung<br />

Maschinenmarkt<br />

Am 24. November 2022 findet<br />

im Vogel Convention Center Würzburg das<br />

Wissensforum Zerspanung statt. Die Veranstaltung<br />

der Fachzeitschrift Maschinenmarkt<br />

der Vogel Communication Group<br />

fokussiert auf aktuelle Herausforderung bei<br />

der Zerspanung. In Beiträgen führender<br />

Werkzeughersteller, namhafter Maschinenbauer<br />

und Forschungseinrichtungen geben<br />

auf dem ersten Wissensforum Zerspanung<br />

geht es um Antworten auf die Aufgabe bei<br />

steigenden Qualitätsanforderungen und<br />

höherem Wettbewerbsdruck Bauteile<br />

zugleich schneller wie kostengünstiger zu<br />

Messequartier Dornbirn<br />

Tech.con + W3+ Fair Rheintal<br />

Vom 30.11. bis 01.12. findet im Messequartier Dornbirn, Österreich,<br />

das Fachmessedoppel „Tech.con“ und die „W3+ Fair Rheintal“<br />

statt. Durch die Bündelung der Kompetenzen wird das Messequartier Dornbirn zwei<br />

Tage lang zur Netzwerkplattform für Herstellunternehmen, Anwender und Anwenderinnen<br />

in der Vier-Länder-Region.<br />

Dabei findet Tech.con erstmals gemeinsam mit der Hightech-Messe W3+ Fair Rheintal<br />

und der Photonik-Konferenz der FH Ost statt. „Durch den Schulterschluss bieten wir<br />

die Möglichkeit, ganz einfach topaktuelles Wissen zu erlangen und sich breit zu vernetzen.<br />

Wer in der Rheintal-Region bei technologiebasierten Entwicklungen mitreden<br />

möchte oder Zutritt zu den Unternehmen sucht, sollte das nicht verpassen“, zeigt sich<br />

Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel gemeinsam mit Jörg Brück, Business Director<br />

der W3+ Fair erfreut über die Zusammenarbeit. Die Tech.con bringt Aussteller verschiedenster<br />

Bereiche aus der Region zusammen und bildet dabei die gesamte Zulieferkette<br />

ab. Gleichzeitig zur Tech.con findet in der Nachbarhalle die W3+ Fair Rheintal statt. Zum<br />

dritten Mal bringt die Messe fach- und länderübergreifend Optik, Photonik, Elektronik<br />

und Mechanik zusammen.<br />

Wann: 30.11. –01.12.2022. Wo: Messequartier Dornbirn, Österreich.<br />

https://techcon.messedornbirn.at<br />

produzieren. Das Wissensforum richtet sich<br />

branchenübergreifend an Fach- und Führungskräfte,<br />

die sich mit der Zerspanung<br />

beschäftigen. Dazu zählen u. a. Mitarbeiter<br />

aus: produzierenden Unternehmen, Werkzeug-<br />

und Maschinenhersteller, Dienstleister<br />

im Zerspanungsbereich sowie Hochschulen<br />

& Forschungseinrichtungen.<br />

Wann: 24.11.2022<br />

Wo: Vogel Convention Center Würzburg<br />

bit.ly/forum-zerspanung<br />

Fraunhofer IPA<br />

Stuttgarter Säge-Tagung<br />

Am 6. Dezember 2022 findet am<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA wieder die Stuttgarter<br />

Sägetagung stattt. Auf der Tagung<br />

werden die Potenziale der Sägetechnologie<br />

sowie neue technische Lösungen und Forschungsansätze<br />

für Anwender, Werkzeugund<br />

Maschinenhersteller vorgestellt und diskutiert.<br />

Bei der diesjährigen Säge-Tagung<br />

werden die Ergebnisse des Projektes<br />

„I4KMU“ (Referenz-Kollaborationsplattform<br />

als Schrittmacher für Industrie 4.0 in<br />

KMU-geprägten Branchen) präsentiert. Im<br />

Projekt wurden am Beispiel des Stahl- und<br />

Metallhandels KMU-taugliche Lösungen zur<br />

Digitalisierung von Maschinen, Werkzeugen<br />

und Prozessen produzierender Unternehmen<br />

erarbeitet und die Herausforderungen<br />

bei der Implementierung identifiziert.<br />

Anhand von Beispielen und Praxisberichten<br />

wird ein Einblick in laufende Forschungsarbeiten<br />

und interessante umgesetzte Applikationen<br />

zur Sägetechnologie gegeben. Die<br />

Vorträge der Referenten sind in die Themen<br />

Forschung & Entwicklung in der Sägetechnik<br />

sowie Digitalisierung im Stahlhandel<br />

gegliedert.<br />

Die Tagung richtet sich an Entwickler, Konstrukteure<br />

und Produktmanager von Sägewerkzeugen,<br />

-maschinen und -prozessen.<br />

Ebenso werden Anwender der Sägetechnologie<br />

aus der Holz-, Metall- und Kunststoffbranche<br />

angesprochen.<br />

Wann: 06.12.2022<br />

Wo: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />

bit.ly/saegetagung<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

08.–09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

14.–15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

15.–18.11.2022 Formnext. Leitmesse für additives Manufacturing Frankfurt am Main www.formnext.de<br />

17.–18.11.2022 Hüttentag 2022, Branchentreff der Stahlindustrie Essen www.home-of-steel.de/huettentag<br />

22.–23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

29.11.–01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />

05.–06.12.2022 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

19.01.2023 Green Day 2023 Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

26.02.–02.03.2023 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

07.–10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Leipzig www.messe-intec.de<br />

Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

07.–10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />

21.–23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

17.–21.04.2023 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />

17.–22.04.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />

25.–27.04.2023 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

25.–27.04.2023 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />

02.–06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />

04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.–11.05.2023 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

10.–13.05.2023 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

23.–25.05.2023 Learntec, Internationale Fachmesse und Kongress für Bildung Karlsruhe www.learntec.de<br />

12.–16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />

13.–16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

13.–16.06.2023 SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik Friedrichshafen www.sawexpo.de<br />

27.–30.06.2023 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />

04.–06.07.2023 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />

11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

18.–23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />

26.–28.09.2023 parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de<br />

28.–29.09.2023 BDS – 29. Stahlhandelstag 2023 Magdeburg www.stahlhandel.com<br />

10.–12.10.2023 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

10.–13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

10.–13.10.2023 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />

24.–27.10.2023 A+A, 2023, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />

07.–10.11.2023 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo, Halle 10 Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

07.–10.11.2023 Schweistec, Internationale Fachmesse für Fügetechnologie Stuttgart www.schweisstec-messe.de<br />

16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />

16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />

23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

09.–12.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und www.tube.de, www.wire.de<br />

Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1 Düsseldorf<br />

15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2022, Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />

Internationale Fachmesse für Oberflächen & Schichten<br />

04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />

10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

11.–14.09.2024 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />

24.–26.09.2024 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

41


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Tata Steel und Hardt Hyperloop arbeiten an Verkehrssystem der Zukunft<br />

Völlig neue Rohr-Konstruktionen<br />

Tata Steel und Hardt Hyperloop haben arbeiten gemeinsam an einem nachhaltigen Hochgeschwindigkeits-Transportsystem<br />

für Menschen und Güter, das 2025 an den Start gehen soll. Bei der Konstruktion der stabilen und zugleich leichten<br />

Transportröhren setzt Hardt Hyperloop auf die Tata Steel-Güte Zeremis Carbon Lite, die einen bis zu 100 % reduzierten<br />

CO 2 -Fußabdruck aufweist. Das Ziel ist eine Gewichtsreduzierung um 50 % im Vergleich zu einem Rohr mit herkömmlicher<br />

Technologie. Wie der Stahlhersteller das erreicht und welche Anforderungen dabei berücksichtigt werden müssen, erläutert<br />

Huib Simon, Head of Marketing Engineering Sector bei Tata Steel im Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>.<br />

Was ist der<br />

Hyperloop? Ein<br />

Erklärvideo finden<br />

Sie auf Youtube unter<br />

bit.ly/tata-hyperloop<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Simon,<br />

warum werden für das Hyperloop-Transportsystem<br />

spezielle Stähle<br />

benötigt?<br />

Huib Simon: Stähle für Hyperloop-Anwendungen<br />

haben verschiedene<br />

Anforderungen an Konstruktion<br />

und Design, die für den Betrieb,<br />

aber auch für die Montage des Hochgeschwindigkeitsverkehrssystems<br />

wichtig sind. Und so entstehen<br />

gleichzeitig auch diverse Herausforderungen.<br />

Für Hardt Hyperloop hat<br />

Tata Steel daher gemeinsam mit<br />

POSCO an der Optimierung des<br />

Rohrsystems gearbeitet, durch das<br />

die speziellen Kapseln – oder Pods<br />

– fahren.<br />

Während des Betriebs gibt es<br />

erst einmal grundlegende Anforderungen<br />

wie beispielweise das<br />

Thema der Luftdichtheit, um den<br />

niedrigen Druck im Inneren der<br />

Röhre ohne große Mengen Energie<br />

aufrechtzuerhalten. Aber auch Witterungseinflüsse,<br />

darunter das Verhalten<br />

bei unterschiedlichen Temperaturen<br />

(Wärmeausdehnung und<br />

-kontraktion), Windlasten und<br />

Nässe auf der Außenseite müssen<br />

berücksichtigt werden. Wir haben<br />

darüber hinaus auch die langfristige<br />

Haltbarkeit hinsichtlich der Auswirkungen<br />

von Ermüdung oder Rissausbreitung<br />

untersucht. Auf einer<br />

noch fortgeschritteneren Ebene<br />

schauten wir uns dann die Dämpfungseigenschaften<br />

des Stahls bei<br />

Schwingungen verschiedener Frequenzen<br />

im Zusammenhang mit der<br />

potenziellen Geräusche- und Schallentwicklung<br />

durch die Bewegung<br />

der Kapseln an. Aber auch die Bauphase<br />

des Hyperloop-Systems ist für<br />

uns wichtig: Hier wurden Anforderungen<br />

wie Schweißbarkeit und<br />

Geradlinigkeit der Rohre berücksichtigt.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Sind Hyperloop-Tunnel mit aktuellen<br />

Stahlgüten realisierbar?<br />

In der Theorie können bestehende<br />

Stahlsorten für Hyperloop-Tunnelsysteme<br />

verwendet werden. Um in<br />

diesem Fall jedoch die benötigte Stabilität<br />

und Sicherheit des Transportnetzes<br />

zu gewährleisten, müssten<br />

die Wandstärken der Rohre sehr<br />

hoch sein. Und genau das macht die<br />

Infrastruktur wirtschaftlich schwierig<br />

und weniger nachhaltig, denn<br />

das System wäre so sehr materialintensiv.<br />

Und da die Infrastruktur für<br />

eine langfristige Nutzung gebaut<br />

werden muss, ist es gleichzeitig<br />

auch wichtig, eine langfristige Haltbarkeit<br />

zu erreichen.<br />

Warum ist Gewichtsreduktion für<br />

Hyperloop-Stähle wichtig?<br />

Hier ist es zunächst wichtig zu betonen,<br />

dass wir in erster Linie Teile<br />

für das Hyperloop-System entwerfen,<br />

die sich oberirdisch befinden.<br />

Das bedeutet, dass die Pods durch<br />

ein Rohr mit großem Durchmesser<br />

fahren, welches auf speziellen Pfeilern<br />

liegt. Eine Gewichtsreduzierung<br />

bei den Stahlrohren, die auch<br />

als „Oberbau“ bezeichnet werden,<br />

hat somit positive Auswirkungen<br />

auf das Fundament (oder den Unterbau).<br />

So könnten zum Beispiel weniger<br />

Pfeiler benötigt werden, was<br />

wiederum weniger Fundamentarbeiten<br />

und auch weniger Landbedarf<br />

bedeutet. Eine Gewichtsreduzierung<br />

im Oberbau wird daher in<br />

einem Schneeballeffekt resultieren,<br />

der das gesamte System wirtschaftlicher<br />

und nachhaltiger macht. Im<br />

Rahmen des Hyperloop-Entwicklungsprogramms<br />

arbeiten wir eng<br />

mit anderen Akteuren im „Hyperloop-Ökosystem“,<br />

einschließlich Bauunternehmen,<br />

zusammen, um das<br />

System als Ganzes und nicht „nur“<br />

die einzelnen Teile zu optimieren.<br />

So erhalten wir einzigartige Erkenntnisse<br />

and beschleunigen die Entwicklung.<br />

Bilder: Tata Steel<br />

Huib Simon, Head of Marketing<br />

Engineering Sector bei Tata Steel<br />

Wie wird die hohe Gewichtsreduktion<br />

von 50 % gegenüber bisheriger<br />

Technologie erzielt?<br />

Unsere innovativen Rohrkonstruktionen<br />

zielen darauf ab, eine hohe<br />

Gewichtsreduzierung zu erreichen.<br />

Wir entfernen uns von traditionell<br />

hergestellten Rohren, die das System<br />

sehr materialintensiv machen<br />

würden. Hierfür wurden verschiedene<br />

Konzepte entwickelt: Einige<br />

Rohre bestehen aus verschiedenen<br />

Materialien, andere erhalten ihre<br />

Festigkeit und Steifigkeit durch ihre<br />

einzigartige Form, wie das Polyederrohr.<br />

Doppelwandige, segmentierte<br />

Rohre oder Konstruktionen mit<br />

zusätzlichen Rohren und Versteifungsringen<br />

werden von uns ebenfalls<br />

untersucht.<br />

Tata Steel Nederland hat hierfür<br />

bereits mehrere innovative Rohrideen<br />

patentiert. In der Theorie haben<br />

wir also bereits bewiesen, dass all<br />

das möglich ist. Die Herausforderung<br />

besteht nun darin, auch in der<br />

Praxis ein funktionsfähiges System<br />

zu entwickeln. Zudem wurden<br />

schon Stahlprototypen zu Testzwecken<br />

hergestellt, und wir befinden<br />

uns derzeit in der Entwurfsphase<br />

für Prototypen in Originalgröße.<br />

Diese werden dann im nächsten Jahr<br />

an der Teststrecke im European<br />

Hyperloop Center getestet. Besonders<br />

hervorzuheben ist, dass die<br />

Arbeit an den Konzepten mehr<br />

Designfreiheit für Hyperloop-Ingenieure<br />

bietet als herkömmliche<br />

runde Rohre. Besonders hervorzuheben<br />

ist, dass die Arbeit an den<br />

Konzepten mehr Designfreiheit für<br />

Hyperloop-Ingenieure bietet als herkömmliche<br />

runde Rohre.<br />

Gibt es Hürden bei der Werkstoffentwicklung?<br />

Immerhin liegt die<br />

anvisierte Geschwindigkeit des<br />

Transportsystems mit bis zu 700<br />

Beispiele für frühere Stahlrohr-Prototypen<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

43


Wissenswertes<br />

Berichte<br />

Beispiele für frühere Stahlrohr-Prototypen<br />

[Kontakt]<br />

Tata Steel IJmuiden B.V.<br />

Postbus 10.000<br />

IJmuiden, North Holland<br />

1970 Netherlands<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

km/h ja weit über der von konventionellen<br />

Zügen.<br />

Es gibt keine direkten Herausforderungen<br />

in Bezug auf die Geschwindigkeit.<br />

Jedoch besteht aufgrund der<br />

hohen Geschwindigkeiten sowie<br />

Bremsanforderungen die Möglichkeit<br />

eines Wärmestaus im System.<br />

Und eben dieser muss effektiv abgeführt<br />

werden. Eine gute Wärmeübertragung<br />

der Wand ist daher<br />

wichtig, was ein offensichtlicher<br />

Vorteil bei der Verwendung von<br />

Stahl ist. Im Gegensatz zu anderen<br />

Materialien, beispielsweise Beton,<br />

ist Stahl – wie jedes Metall – ein<br />

hervorragender Wärmeleiter. Durch<br />

die Nutzung dieses Werkstoffs kann<br />

jegliche Wärme, die im Inneren<br />

eines Stahlrohrs entsteht, also<br />

schnell abgeleitet werden.<br />

Hyperloops arbeiten mit Magnetschwebetechnik,<br />

dabei kommt es<br />

auch auf die elektromagnetischen<br />

Eigenschaften der Werkstoffe an.<br />

Müssen diese bei der Entwicklung<br />

von Stahlgüten berücksichtigt werden?<br />

Für die Rohrwände selbst ist dies<br />

weniger relevant. Doch für die<br />

Hyperloop-Schienen im Inneren der<br />

Rohre werden aufgrund ihrer elektromagnetischen<br />

Eigenschaften spezielle<br />

Elektrostähle verwendet. Und<br />

anstelle eines Motors direkt am<br />

Hyperloop-Fahrzeug bzw. an der<br />

Kapsel haben sich Hardt Hyperloop<br />

und auch einige andere Hersteller<br />

dafür entschieden, den Motor in die<br />

Stahlschiene zu integrieren. Für die<br />

Magnetschwebetechnik und den<br />

Antrieb werden nicht-kornorientierte<br />

Elektrostähle verwendet. Das<br />

ermöglicht energieeffiziente hohe<br />

Geschwindigkeiten und ist auch Teil<br />

der Hyperloop-Spurwechseltechnologie<br />

(Eng: Hyperloop Lane Switch),<br />

die für den Aufbau effektiver Transportnetze<br />

erforderlich ist.<br />

Wie sehen die weiteren Schritte<br />

aus?<br />

Das Hauptziel aktuell ist der Bau<br />

eines European Hyperloop Center<br />

(EHC), in dem die Technologie unter<br />

realen Bedingungen getestet werden<br />

kann. Die erste Phase soll im nächsten<br />

Jahr mit einer Teststrecke von<br />

etwa 400 m Länge inklusive Weiche<br />

für einen Spurwechsel realisiert<br />

werden. Diese soll dann in der<br />

nächsten Phase in etwa zwei Jahren<br />

auf 2 km erweitert werden. Neben<br />

den für das System benötigten geraden<br />

Rohren ist die Weiche eine weitere<br />

Schlüsselkomponente in der<br />

Hyperloop-Infrastruktur. Um einen<br />

echten und hocheffizienten Netzeffekt<br />

zu ermöglichen, ist es wichtig,<br />

dass die einzelnen Kapseln verschiedene<br />

Richtungen oder „Ausfahrten“<br />

von der Hauptstrecke nehmen<br />

können. Das ist vergleichbar<br />

mit einem Zug, der an bestimmten<br />

Punkten die Richtung wechseln<br />

muss, um unterschiedliche Ziele zu<br />

erreichen. Durch die Spurwechsel<br />

können die Fahrgäste einen direkten<br />

Weg ohne Zwischenstopps nehmen,<br />

wie es in heutigen Zugnetzen<br />

üblich ist. Eine solche Ausfahrt bei<br />

hohen Geschwindigkeiten ist eine<br />

technologische Herausforderung<br />

und einer der wichtigen Aspekte,<br />

der im EHC getestet werden soll. Die<br />

Konstruktion und Materiallieferung<br />

der Weiche ist ebenfalls Teil der<br />

Zusammenarbeit von Tata Steel und<br />

POSCO.<br />

Herr Simon, vielen Dank für das<br />

Interview.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Bild: Zeleros/Arcelormittal<br />

Ultra-Hochgeschwindigkeits-Testanlage im ArcelorMittal Rail Excellence-Centre in Spanien.<br />

Arcelormittal und Zeleros: Co-Engineering-Projekt für Hochgeschwindigkeits-Verkehrssystem<br />

Testlabor für Hyperloop-Stähle<br />

Zeleros, ein spanisches Start-up, das an der Entwicklung einer Hochgeschwindigkeits-<br />

Mobilitätslösung für Personen und Güter arbeitet, testet zusammen mit ArcelorMittal das Verhalten<br />

verschiedener Stähle für den Einsatz in Hyperloop-Systemen.<br />

Dazu wurde in einer Forschungseinrichtung<br />

von Arcelor-<br />

Mittal in Spanien eine Testanlage<br />

errichtet, mit der Räder mit linearen<br />

Dreh-Geschwindigkeiten von<br />

bis zu 500 km/h getestet werden<br />

können. Damit soll analysiert werden,<br />

wie sich bestimmte Stähle<br />

unter Ultra-Hochgeschwindigkeitsbedingungen<br />

verhalten, bevor sie<br />

auf einer maßstabsgetreuen Hyperloop-Strecke<br />

getestet werden. Die<br />

Versuchsanlage liefert Daten, auf<br />

deren Grundlage die optimalen<br />

Stähle für den Hyperloop-Einsatz<br />

ausgewählt werden können. Sicherheit,<br />

Energieeffizienz, Kosten und<br />

Skalierbarkeit seien dabei die wichtigsten<br />

Entscheidungskriterien, so<br />

die beiden Unternehmen.<br />

Geschwindigkeiten nahe<br />

Schallgeschwindigkeit<br />

Um das Verhalten von Werkstoffen<br />

unter Hochgeschwindigkeitsbedingungen<br />

zu analysieren, arbeiten<br />

Zeleros und ArcelorMittal bereits<br />

seit 2017 zusammen. Experten beider<br />

Unternehmen haben gemeinsam<br />

Studien entwickelt, unter anderem<br />

um die Auswirkungen von<br />

Schlüsseleigenschaften für die<br />

Hyperloop-Technologie zu messen,<br />

wie etwa die elektromagnetischen<br />

Eigenschaften von Stählen. Bei der<br />

Hyperloop-Technologie werden<br />

Transportkapseln in einer nahezu<br />

luftleeren Röhre mit Magnetschwebetechnik<br />

auf Geschwindigkeiten<br />

nahe der Schallgeschwindigkeit<br />

beschleunigt (die in<br />

trockener Luft bei 20 °C rund<br />

1.230 km/h beträgt).<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

hat der Geschäftsbereich Schienen<br />

von ArcelorMittal in Europa<br />

–ArcelorMittal Europe –Long Products,<br />

Rails and Special Sections<br />

–nach eigener Aussage neue Produkte<br />

mit verbesserter Führungsund<br />

Bremsleistung entwickelt, die<br />

Teil des umfassenderen Co-Engineering-Projekts<br />

zwischen<br />

Zeleros und ArcelorMittal sind.<br />

„Um die Vision von Zeleros zu verwirklichen,<br />

einen skalierbaren<br />

Hyperloop zu bauen, einschließlich<br />

der Brems-, Führungs- und<br />

Schwebetechnologie im Fahrzeug,<br />

ist diese Zusammenarbeit entscheidend.<br />

Dank der kontinuierlichen<br />

Verbesserung von Stahl können<br />

wir die Kosten für die<br />

Infrastruktur radikal senken und<br />

die Energieeffizienz und Rentabilität<br />

der Infrastruktur sicherstellen“,<br />

erklärte Daniel Orient, CTO<br />

von Zeleros.<br />

Neben dem Hyperloop hat ArcelorMittal<br />

auch an Materialstudien<br />

für andere von Zeleros entwickelte<br />

Anwendungen teilgenommen, wie<br />

dem SELF (Sustainable Electric<br />

Freight-forwarder), der für einen<br />

schnelleren, automatisierten und<br />

nachhaltigen Transport von intermodalen<br />

Standardcontainern in<br />

Häfen konzipiert ist und für den<br />

derzeit im Hafen von Sagunto in<br />

Spanien eine Teststrecke gebaut<br />

wird. 2<br />

[Kontakt]<br />

Zeleros<br />

La Marina de Valencia<br />

Muelle de la Aduana S/N<br />

Edificio Lanzadera<br />

46024 Valencia<br />

Spanien<br />

www.zeleros.com<br />

info@zeleros.com<br />

ArcelorMittal R & D,<br />

Aviles<br />

33402 Avilés<br />

Spanien<br />

+34 985 126823<br />

http://corporate.<br />

arcelormittal.com<br />

https://rails.<br />

arcelormittal.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

45


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Bilder: FH Münster/Frederik Tebbe<br />

Jan Philipp Berges stellt eine Beschichtungsprobe her,<br />

die zur werkstoffkundlichen Untersuchung dient. Ziel des<br />

Forschungsprojekts „UltraCoat“ ist es, Bauteile mit einer<br />

speziellen Beschichtung vor Verschleiß zu schützen.<br />

Die beschichteten Bauteile kommen glühend aus dem Ofen.<br />

Forscher der FH Münster entwickeln neuartiges Beschichtungssystem<br />

Innovativer Verschleißschutz<br />

Es wird heiß im Labor, als sich der Kammerofen öffnet und Jan Philipp Berges eine Probe daraus entnimmt. Das Stück<br />

Metall glüht gelb und rot auf, dann löscht der Student es im Wasser ab. Bei mehr als 1.000 °C verbinden sich die in<br />

der aufgetragenen Paste enthaltenen Pulverpartikel zu einer einheitlichen, metallischen Schicht auf der Oberfläche<br />

des Bauteils, die es künftig vor Verschleiß schützen soll – eine Technik, die Prof. Dr. Jürgen Peterseim und Dr. Tobias<br />

Schniedermann mithilfe von Studierenden am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster erforschen. Im durch den<br />

Industriepartner Altenburger Maschinen Jäckering GmbH finanzierten und von ihm beauftragten Projekt „Ultra-Coat“<br />

entwickelt das Team diese Beschichtungstechnologie weiter.<br />

Dem Vorhaben liegt die Idee des von Peterseim<br />

2004 erfundenen „HardPaint“ zugrunde – eine<br />

Beschichtungstechnologie, die die Verschleißbeständigkeit<br />

von Maschinen und Anlagenbauteilen erhöht.<br />

Die Hochschule hat dieses Verfahren patentiert, seitdem<br />

wird es kontinuierlich weiterentwickelt. „Wir stellen<br />

aus speziellen Metallpulvern eine Paste her, die<br />

wir auf Bauteilen aufbringen und durch zusätzliche<br />

Anwendung einer glas artigen Oxidationsschutzschicht<br />

im Ofen einschmelzen. So bildet sie einen geometrieunabhängigen<br />

Schutz auf der Oberfläche von metallischen<br />

Bauteilen“, erklärt Schniedermann.<br />

Maschinenbauunternehmen sieht großes Potenzial<br />

Dieses weiterentwickelte pulvermetallurgische<br />

Beschichtungsverfahren befindet sich noch im Prototyp-Stadium.<br />

Die Altenburger Maschinen Jäckering<br />

GmbH aus Hamm sieht darin großes Potenzial für<br />

die von ihr hergestellten Luftwirbelmühlen und hat<br />

sich deshalb an die Wissenschaftler gewandt. Das<br />

Unternehmen möchte mit dem Projekt neue Technologien<br />

und Lösungen für seine aktuellen Problemstellungen<br />

finden. Nun läuft „Ultra-Coat“ ergebnisoffen<br />

für zwei Jahre im Labor Werkstofftechnik,<br />

Fügetechnik, Oberflächentechnik. Das Team entwickelt<br />

darin die Technologie somit speziell für das<br />

Unternehmen weiter und wendet diese auf die Luftwirbelmühlen<br />

an.<br />

In den Mühlen werden Materialien zerkleinert –<br />

und zwar einerseits durch die darin verbauten Mahlwerkzeuge<br />

und andererseits, indem sie in einem Luftstrom<br />

erfasst werden und aufeinanderprallen. „Diese<br />

Mühlen werden weltweit für die Vermahlung unterschiedlichster<br />

Stoffe eingesetzt. Sie könnten insbesondere<br />

im Bereich des Recyclings von Abfallstoffen neue<br />

Möglichkeiten eröffnen und so einen großen Beitrag<br />

zur Verbesserung von Stoffkreisläufen und Nachhaltigkeit<br />

leisten“, so Schniedermann. Denn ein großes<br />

Problem bestehe darin, dass die oftmals sehr inhomogenen<br />

Abfallstoffe, die für ein effizientes Recycling<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Dr. Tobias Schniedermann misst die<br />

Härte der Beschichtung.<br />

Das „Ultra-Coat“-Projektteam (v. l.): Prof. Dr. Jürgen Peterseim, Martin Schultealbert,<br />

Ansgar Büscher, Jan Philipp Berges, Dr. Tobias Schniedermann.<br />

vermahlen werden müssen, zu extremen Verschleiß<br />

führen. „Durch eine neuartige Zusammensetzung<br />

sowie die Verwendung einer Paste kann flexibel auf<br />

den komplexen Verschleißangriff reagiert werden,<br />

sodass wir eine Art ,maßgeschneiderte‘ Beschichtung<br />

für den jeweiligen Abfallstoff entwickeln können. So<br />

soll eine wirtschaftliche Verarbeitung von Abfallstoffen<br />

zu Wertstoffen gelingen.“<br />

Projekt ist im vollen Gang<br />

Im April ist „Ultra-Coat“ gestartet. Während Peterseim<br />

und Schniedermann die Technologie weiter erforschen<br />

und optimieren, führen die studentischen Projektteams<br />

im Labor Untersuchungen und Recherchearbeiten<br />

durch. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen dann<br />

erste Bauteile beschichtet und im Einsatz geprüft werden.<br />

Schniedermann ist extra für das Projekt zurück<br />

an die FH Münster gekehrt, an der er studiert und in<br />

Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal<br />

seine Dissertation geschrieben hat. „Wenn das Verfahren<br />

ausgereift ist, könnte es viel Potenzial und ein sehr<br />

breites Anwendungsfeld in der Industrie haben. Dass<br />

wir hier an etwas arbeiten, das später wirklich auf dem<br />

Markt angewandt werden und dazu beitragen könnte,<br />

bislang ungenutzte Abfallstoffe zu wertvollen Rohstoffen<br />

aufzubereiten, reizt mich sehr.“ 2<br />

[Kontakt]<br />

FH Münster<br />

Fachbereich<br />

Maschinenbau<br />

Stegerwaldstraße 39<br />

48565 Steinfurt<br />

+49 2551 9-62672<br />

dekanat-mb@<br />

fh-muenster.de<br />

www.fh-muenster.de/<br />

maschinenbau<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

47


Wissenswertes<br />

Nachrichten<br />

Wissen und Infos im Audioformat<br />

Podcasts für die Stahlwelt<br />

Podcasts erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Wissen, Infos und<br />

Unterhaltung aufs Ohr –das ist für viele das beste Format, wenn zwischendurch mal<br />

etwas Zeit ist. Die Themen sind vielfältig –von Unterhaltung über True Crime bis zu<br />

News, Politik- und Wirtschafsthemen. Aber was ist mit Stahl? Die gute Nachricht:<br />

Auch als stahl-affines Publikum muss man auf ein gutes Angebot mittlerweile nicht<br />

mehr verzichten. Einige spannende Podcasts haben wir hier zusammengestellt.<br />

Gekocht, gewalzt, veredelt – der Stahl-Podcast<br />

Wie bedeutsam und zukunftsfähig ist Stahl<br />

für die Wirtschaft – und das Leben aller<br />

Menschen? Thyssenkrupp Steel macht aus<br />

dem vielseitigen Werkstoff ein Hörerlebnis:<br />

Im Stahl-Podcast „gekocht, gewalzt,<br />

veredelt“ spricht der Stahlhersteller über<br />

Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit,<br />

Digitalisierung und vieles mehr. In der<br />

aktuellen Folge 7 geht es zum Beispiel<br />

um den Umstieg der Automobilhersteller<br />

auf E-Mobilität, aufgrund der die Nachfrage<br />

nach hochwertigen, feuerverzinkten<br />

Nordlicht Leaders<br />

Mit „Nordlicht Leaders“ geht Führungskräfte-Trainer Thomas<br />

Katlun Führungsthemen mit spannenden Interviews, Tipps und<br />

Tricks auf den Grund. Auf dem Programm des unter anderem für<br />

den BDS aktiven Coaches stehen etwa das hybride Arbeiten, die<br />

Zukunft der Arbeit und Change Management. Wollten Sie schon<br />

immer wissen, was Bärte mit Führung zu tun haben? Dann sind<br />

Sie hier genau richtig!<br />

https://nordlicht-leaders.de<br />

Stählen gerade rasant steigt. Im Fokus<br />

steht der Bau der zweiten, hochmodernen<br />

Feuerbeschichtungsanlage FBA 10 auf<br />

der Westfalenhütte, mit der Thyssenkrupp<br />

seine Kapazitäten gesteigert und in puncto<br />

Nachhaltigkeit einiges getan hat. Die Podcast-Folge<br />

verrät, was die neue Anlage alles<br />

zu bieten hat und warum der Standort Dortmund<br />

als Kompetenzzentrum für die Automobilindustrie<br />

dadurch gestärkt wurde.<br />

bit.ly/tksteel-podcast<br />

Vom Eisenerz zum<br />

Hightech-Stahl<br />

Schon etwas älter, aber immer noch<br />

hörenswert ist der omega tau science &<br />

engineering-Podcast von Markus Völter<br />

und Nora Ludewig. Die beiden technikbegeisterten<br />

privaten<br />

Podcaster<br />

berichten über<br />

einen Besuch von<br />

2017 bei Thyssenkrupp<br />

Steel<br />

in Duisburg. In<br />

Liveatmosphäre<br />

erfahren Hörerinnen<br />

und Hörer, was es mit Sinteranlage,<br />

Hochofen und natürlich mit Stahlwerk,<br />

Warm- und Kaltwalzwerk sowie der Feuerbeschichtungsanlage<br />

auf sich hat.<br />

bit.ly/omegatau-podcast<br />

Verbundfunk<br />

Der neue Podcast der Norwest Handel<br />

AG steht für spannnendes Know-how von<br />

Branchenkennern des Produktionsverbindungshandels<br />

auf der Tonspur. Monatlich<br />

diskutiert Lea Dommel von Nordwest mit<br />

Experten aktuelle Themen, die Fachhandel<br />

und Industrie bewegen –etwa, welche<br />

Herausforderungen die Umstellung auf<br />

grünen Stahl mit sich bringt.<br />

https://newsroom.nordwest.com/<br />

mediathek<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Die meisten der vorgestellten Podcasts<br />

sind auf Spotify und Apple iTunes<br />

kostenlos verfügbar. Oft auch auf anderen<br />

Plattformen, die wir hier jedoch nicht im<br />

Einzelnen recherchieren können.<br />

Die Welt der Werkstoffe<br />

Prof. Dr.-Ing Martin Bonnet ist einer der wenigen Werkstoffwissenschaftler,<br />

der sich mit gleicher Sicherheit im Bereich der metallischen,<br />

wie auch der nichtmetallischen Werkstoffe bewegt. Er ist außerdem<br />

bekannt durch seinen YouTube-Kanal „Welt der Werkstoffe“ –und<br />

beliebt durch seine Fähigkeit, technische Sachverhalte verständlich<br />

und auf sympathische Art anschaulich zu erklären. An jedem 1. des<br />

Monats führt er spannende Gespräche mit einem Experten aus Industrie und Forschung.<br />

Den Podcast „Welt der Werkstoffe“ gibt es auf anchor.fm zu hören.<br />

https://anchor.fm/martin-bonnet<br />

Architekturfunk<br />

Wer sich für aktuelle Trends und Entwicklungen<br />

der Architektur in Deutschland<br />

und darüber hinaus interessiert, sollte<br />

sich den Podcast „Architekturfunk“ des<br />

Berliner Bau-Portals heinze.de anhören.<br />

Dort kann man Newcomern und namhaften<br />

Größen aus der Architekturszene<br />

und Industrie lauschen. Auch hier sind<br />

die Themen breit gefächert: von echten<br />

„special interest“-Beiträgen zur Kirchenarchitektur<br />

über einzelne Projekte wie<br />

die Elbphilharmonie bis hin zu BIM oder<br />

kreislaufgerechtem Bauen ist alles vertreten.<br />

https://heinze.podigee.io<br />

Forschung auf die Ohren<br />

Egal ob beim Joggen oder Abspülen, beim<br />

Bahnfahren oder in der Badewanne –mit<br />

den Podcasts der Max Planck-Gesellschaft<br />

kann man quasi überall und jederzeit<br />

einen Blick auf die Forschung der vielen<br />

Max-Planck-Institute werfen. In der Serie<br />

„Echt nobel“ geht es um die –nicht wenigen!<br />

–Nobelpreisträger der Max-Planck-Gesellschaft:<br />

Für ihre bahnbrechenden Arbeiten<br />

sind bisher 29 Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft<br />

mit einem Nobelpreis ausgezeichnet<br />

worden. Die Podcast-Serie stellt fast alle<br />

vor. „Das Forschungsquartett“ blickt Woche<br />

für Woche auf neue Entwicklungen und<br />

Ergebnisse in der deutschen Forschungslandschaft<br />

und in „Forschung auf die<br />

Ohren“ stehen regelmäßig aktuelle Themen<br />

aus einzelnen Max-Planck-Instituten auf<br />

dem Programm.<br />

www.mpg.de/podcasts<br />

Werkstoff Stahl –ein Produkt, das<br />

unsere Welt formt<br />

Welche fundamentale Rolle der Werkstoff Stahl für beinahe<br />

alle Bereiche unserer modernen Welt spielt, kann man in<br />

einer Podcast-Serie des österreichischen Rundfunks nachhören.<br />

In vier Folgen nimmt das Ö1-Radiokolleg diesen industriellen Grundwerkstoff von A bis<br />

Z unter die Lupe.<br />

https://metallurgy.at/podcast-tipp-2<br />

Digitalisierung im<br />

Großhandel<br />

Im Mittelpunkt beim Podcast des ERP-Anbieters<br />

Nissen & Velten stehen vor allem<br />

aktuelle Softwareund<br />

Management-Themen<br />

im mittelständischen<br />

Großhandel.<br />

N&V-Redakteur Rainer<br />

Hill spricht in den<br />

hörenswerten Folgen<br />

mit Experten etwa über IT-Sicherheit<br />

oder KI & Co –immer mit dem Fokus<br />

„Großhandel“. In Episode 8 geht es beispielsweise<br />

um die Auswahl eines neuen<br />

ERP-Systems.<br />

https://www.nissen-velten.de/<br />

mediathek/podcasts<br />

Der Stahl der Zukunft<br />

Dass Stahl noch lange kein altes Eisen ist, zeigt<br />

der Podcast „Stahl der Zukunft“ vom Deutschlandfunk. In knapp 6 min geht es darum, wie im<br />

Max Planck Institut für Eisenforschung neue Legierungen erforscht werden, die den Werkstoff<br />

nachhaltiger machen sollen –eine spannende Mini-Einführung in die aktuelle Stahlforschung.<br />

bit.ly/df-podcast<br />

Doppelter Espresso!<br />

Weniger über Stahl, dafür mehr über Business & Co hat der sehr<br />

erfolgreiche Podcast „Doppelter Espresso!“ zu bieten. Ralf R.<br />

Strupat und Jennifer Zacher-Handke geben darin hochkonzentrierte<br />

Impulse für Führung und Beruf. Mit seinen bislang über<br />

150 Folgen steht diese Serie ganz oben in den Podcast-Charts.<br />

https://begeisterungsland.de/doppelter-espresso<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

49


Lifesteel XXXXXXXXXX<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Wiederverwendung eines alten feuerverzinkten Gewächshauses<br />

als Wintergarten auf der Südseite des Hauses.<br />

Wiederverwendung eines feuerverzinkten Gewächshauses<br />

Idylle in Eigenleistung<br />

Wie macht man aus einem<br />

gebrauchten Gewächshaus ein schmuckes<br />

Wohnhaus für zwei Familien –das<br />

vorzugsweise aus biobasierten und wiederverwendeten<br />

Bauteilen besteht, so<br />

wenig Energie wie möglich verbraucht,<br />

während des Baus und nach der Nutzung<br />

die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt,<br />

bei Bedarf auch von vier Familien<br />

genutzt werden kann und nicht teurer<br />

als 250.000 € ist? Wie das geht, hat die<br />

niederländische Kommunarde De Hobbitstee<br />

gezeigt. In Zusammenarbeit mit<br />

dem für radikale nachhaltige Architekturkonzepte<br />

bekannten Büro „Superuse on<br />

Site“ ist ein Gebäude entstanden, das<br />

gestalterisch eine Holzscheune mit<br />

einem Gewächshaus kombiniert.<br />

Auf der Basis einer ersten Entwurfsskizze<br />

wurde nach gebrauchten Baumaterialien<br />

gesucht, die sich für eine Wiederverwendung<br />

eignen. Hierzu gehören<br />

beispielsweise Balken, die für das Holzskelett<br />

zum Einsatz kamen, ein Haufen<br />

Lehm als thermische Speichermasse des<br />

Bodens und der Wände, Plastikfenster<br />

aus einer Reihenhaussiedlung und ein<br />

altes feuerverzinktes Gewächshaus, das<br />

aus einer Gärtnerei in Venlo stammt. Die<br />

dauerhaften, feuerverzinkten Stahlelemente<br />

des Gewächshauses befanden<br />

sich in einem guten Zustand und konnten<br />

problemlos wiederverwendet werden.<br />

Errichtet wurde das Haus in Eigenleistungen<br />

mit Hilfe von Freunden und Freiwilligen.<br />

So ist ein Gebäude entstanden,<br />

das einen geringen ökologischen Fußabdruck<br />

aufweist. Das wiederverwendete,<br />

feuerverzinkte Gewächshaus hat dazu<br />

beigetragen.<br />

www.dehobbitstee.org<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Das wiederverwendete feuerverzinkte Gewächshaus<br />

wurde mit Sicherheitsglas ausgestattet, das für eine<br />

Shopping Mall vorgesehen war, aber aufgrund kleiner<br />

Fehler aussortiert wurde.<br />

Fotos: Denis Guzzo<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon +49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahresende<br />

möglich. Für die Mitglieder des<br />

BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars<br />

der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />

eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe<br />

häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard<br />

Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 11|22


Bereit für größere Aufgaben?<br />

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />

Argumente<br />

z Staatlich zugelassener Studiengang<br />

z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />

z Registriert auf Stufe 7 im Fernstudien-<br />

DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen)<br />

z Zertifizierter Anbieter<br />

Inhalte<br />

z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />

Anarbeitung)<br />

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />

Führungskompetenz)<br />

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />

Formen<br />

z 50 Module<br />

z 5 Präsenzphasen<br />

z 3 Prüfungen<br />

z 1 Studienarbeit<br />

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Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22<br />

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Stahlhandel (BDS)


BERUFSBILDUNG 22/23<br />

SEMINARE BEIM BDS<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />

BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 31.01.–01.02.2023 DUISBURG<br />

STAHLKUNDE 21.–23.02.2023 DORTMUND<br />

ROHRE UND ROHRZUBEHÖR 06.–08.03.2023 PADERBORN<br />

BLANKSTAHL 03.–04.05.2023 LUDWIGSBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 10.–11.05.2023 HAMBURG<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

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INFOS<br />

& ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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