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LE-5-2022

LOGISTIK EXPRESS JOURNAL 5/2022

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LOGISTIK express 5/<strong>2022</strong> | S10<br />

Vorkehrungen nicht zu bewältigen gewesen.<br />

Die aufeinander abgestimmte Taktung der<br />

Rohstoffverkehre inklusive Lagermenge stellt<br />

die Versorgung sicher.“ Beide Manager wissen:<br />

Natürlich sind Transportpreise nach wie vor<br />

wichtig, doch Zuverlässigkeit und Logistik-<br />

Qualität sind nicht weniger wichtige Kriterien.<br />

LogServ ist eine 100%ige Tochter der Voestalpine<br />

Stahl GmbH und organisiert als Logistikdienstleister<br />

der Steel Division des Voestalpine<br />

Konzerns jährlich den Transport von<br />

rund 68 Mio. t Cargo. Darunter fallen auch<br />

Werksverkehre sowie Importe und Exporte.<br />

Ein Teil der In- und Outbound-Verkehre<br />

werden durch die hauseigene CargoServ abgefahren,<br />

die über 13 eigene Lokomotiven verfügt.<br />

LogServ designt Logistikketten und kauft<br />

und managt die Transportdienstleistungen.<br />

Außerhalb der Voestalpine betreut LogServ<br />

als Full-Service-Provider zahlreiche Industriekunden<br />

sowie im Bahnbereich Betreiber von<br />

Anschluss- und Werksbahnen, private Bahngesellschaften<br />

und Privatgüterwagenvermieter.<br />

Am Voestalpine-Standort in Linz betreibt LogServ<br />

Österreichs größte Anschlussbahn sowie<br />

einen eigenen Donauhafen mit entsprechenden<br />

Umschlagsanlagen.<br />

Globalisierung stößt an ihre Grenzen<br />

Auch der Industriekonzern RHI Magnesita ist in<br />

der Inbound und Outbound-Logistik mit großen<br />

Herausforderungen konfrontiert. „In den letzten<br />

beiden Jahren waren die Verfügbarkeit<br />

von Schiffskapazitäten und verlängerte<br />

Durchlaufzeiten aufgrund von Aufhäufungen<br />

präsent“, berichtet Daniel Prutti, Head of<br />

Global Logistics bei RHI Magnesita, aus der täglichen<br />

Praxis. Aber auch das Niedrigwasser auf<br />

den Binnenwasserstraßen, Lagerkapazitäten<br />

in den Häfen, Preisvolatilität im Seefracht-und<br />

Verpackungsbereich sowie Konkurrenzfähigkeit<br />

von Bahnlösungen aufgrund gestiegener<br />

Energiekosten sind große Herausforderungen.<br />

Die Auswahl der Dienstleister erfolgt nach<br />

einem holistischen „Total Cost of Ownership<br />

Modell“, und bei RHI Magnesita steht Choice<br />

& Value im Zentrum, „daher gibt es auf vielen<br />

Routen zwei bis drei Servicemodelle und Servicelevels.<br />

Transportdienstleistungen werden<br />

laufend innerhalb eines strikten Performance-<br />

managements validiert und verbessert“, erklärt<br />

der Logistikmanager. RHI Magnesita betreibt<br />

Werke in verschiedenen Ländern und<br />

setzt dabei auf Multiple Sourcing sowohl beim<br />

Rohstoffeinkauf als auch bei der Wahl der logistischen<br />

Infrastruktur. Exporte werden z. B. via<br />

Koper, Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam,<br />

Antwerpen oder Triest abgewickelt.<br />

Prutti: „Bei der Auswahl der Transportdienstleister<br />

haben strategische Allianzen Vorrang, da<br />

vor allem im Seefrachtbereich die Marktmacht<br />

einiger weniger Reedereien signifikant ist.“ Die<br />

Absicherung der Lieferketten erfolgt ebenso<br />

durch strategische Allianzen, integrierte<br />

Planung (IBP), resiliente Transportrouten und<br />

ein optimiertes Produktionsnetzwerk. Rohstoffe<br />

werden in verpackter und unverpackter Form<br />

vorrangig aus Österreich, China, Brasilien und<br />

der Türkei lokal per Bahn oder Lkw und international<br />

auf Bulkschiffen und in Containern<br />

herbeigeschafft, Fertigprodukte hauptsächlich<br />

in verpackter Form transportiert. Seeseitig<br />

transportiert RHI Magnesita jährlich 40.000 bis<br />

45.000 Container, wobei der intensivste Austausch<br />

zwischen Europa-USA, China-Indien<br />

und Europa-Indien erfolgt.<br />

In Sachen Logistikdienstleister hat RHI Magnesita<br />

in diesem Jahr eine Allianz mit Kühne<br />

+Nagel, JAS und MSC gestartet. Strategisch<br />

gesteuert wird die Haus-Haus-Logistik aus den<br />

definierten Regionen China, Ostasien, Europa,<br />

CIS & Türkei, Indien, Westasien und Afrika sowie<br />

Nord-und Südamerika. RHI Magnesita betreibt<br />

eine Schmalspurbahn an seinem Standort<br />

Breitenau und einen Containerterminal in<br />

Hochfilzen. An diesem Standort wurden 2021<br />

sämtliche Transporte von der Straße auf die<br />

Schiene verlagert. Um resilient zu sein, leistet<br />

man sich auch wieder ein gutes altes Pufferlager,<br />

um Störungen entgegenzuwirken.<br />

Für Prutti hat die Globalisierung aktuell ihre<br />

Grenzen erreicht: "Wir stehen ein für eine intelligente<br />

Globalisierung, bei der ein regionaler<br />

Unterschied nicht gleich zu einem massiven<br />

Wettbewerbsnachteil wird." In Europa sollten<br />

die Energie sowie der CO2-Ausstoß vernünftig<br />

bepreist werden, damit die in Europa<br />

hergestellten Produkte für den Kunden günstiger<br />

sind als Waren aus Asien, so Prutti.<br />

(RED)

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