HANSA 01-2023
Schiffsreinigung im Hafen · Navtor · KVH · HANSA-Forum Galerie · Umbau & Retrofit · Biofouling · Maritime Politik Zyperns · Shipmanagement-Umfrage · HANSA-Jahresrückblick
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Est. 1864 01 | 2023
International
Maritime
Journal
01
Zypern setzt auf Brüssel
Schifffahrtsminister Demetriades
im exklusiven Interview über die
maritime Politik des Inselstaats
Der große HANSA-Jahresrückblick
Wir erinnern an die beliebtesten
und interessanten HANSA-News
der vergangenen 12 Monate
Quo vadis Shipmanagement?
Eine neue MRP-Umfrage zeigt,
wo die Reise für den Markt
hingehen könnte – oder sollte
9 770017 750007
Frohes Neues Jahr
Skuld Titel
Your Skuld Hamburg Team
Rest assured.
EDITORIAL
Ein gutes neues Jahr?
Michael Meyer
Stellvertretender Chefredakteur
Jetzt ist es also vorbei, das von so unterschiedlichen,
gleichwohl enormen
Verschiebungen und Entwicklungen
geprägte Jahr 2022 – man denke nur
an die Schlagworte Krieg, Corona,
Energiekrise, Raten-Sprünge, LNG-
Terminals. Ein neues Jahr beginnt.
Mal wieder wünscht man sich, dass
sich die Wogen glätten und, im Sinne
der wirtschaftlichen Planbarkeit, etwas
Ruhe einkehrt.
Und mal wieder gibt es Prognosen,
Ausblicke und Erwartungen für das
neue Jahr.
Und mal wieder sind sie eigentlich
fast schon Makulatur. Zu groß sind momentan
die politischen und ökonomischen
Unsicherheiten. Zu unwahrscheinlich
ist es, dass es keine »unvorhergesehenen
Ereignisse«, seien sie
nun positiv oder negativ, geben wird.
Am großen Jahresrückblick, den
die HANSA für Sie in dieser Ausgabe
wieder zusammengestellt hat, lässt
sich gut ablesen, wie sehr sich die
Welt und die Rahmenbedingungen
für die Schifffahrt sowie die Branche
selbst in relativ kurzer Zeit fundamental
verändern können.
Das Thema »LNG-Terminals in
Deutschland« ist nur eines von diversen
Beispielen. Wer hätte gedacht,
dass die deutsche Bürokratie tatsächlich
doch so schnell derartige Projekte
initiieren und umsetzen würde?
Bei aller berechtigten Unzufriedenheit
über die bisweilen quälend
und lähmend langwierigen Verwaltungsprozesse
im Lande und unabhängig
davon, wie viele Terminals
nun eigentlich nötig sind und wie teuer
sie am Ende werden, zeigt der Fall,
dass es »schnell« gehen kann. Und allein
schon, weil sturer Pessimismus
nicht wirklich hilfreich ist, lässt sich
daraus durchaus ein kleines Fünkchen
Hoffnung ziehen, dass auch an anderen
Stellschrauben künftig kräftiger
und mit dem passenden Schlüssel gedreht
werden könnte.
Bedarfe gibt es mehr als genug, wohin
man auch schaut: Sedimentmanagement,
Hafenpolitik (Cosco!), Flaggen-,
Wettbewerbs-, Industriepolitik
(Schiffbau!) oder Energiepolitik. Ob
nun in der globalen Arena oder in Berlin
oder in Brüssel, wie es Zyperns
Schifffahrtsminister Demetriades im
HANSA-Interview in dieser Ausgabe
fordert. Er setzt auf den »first mover«-Effekt.
Auch wenn eine internationale
Branche wie die Schifffahrt
prinzipiell globale Regeln benötigt, um
eben auch globale Wettbewerbsgleichheit
zu ermöglichen, ist den Gedanken
des erfahrenen maritimen Politikers
durchaus etwas abzugewinnen.
Man kann es einfach nicht oft genug
sagen: Die Branche steht bereit,
sich zu entwickeln, sich anzupassen.
»Fortschritt wagen« ist hier nicht nur
eine Floskel. Aber sie braucht verlässliche
Rahmenbedingungen und Planungssicherheit,
zumindest bei den
Aspekten, die die Politik halbwegs
beeinflussen kann. Vielleicht reift im
Politbetrieb beim Blick auf das vergangene
Jahr die Erkenntnis, das eine
aktivere und vorausschauendere Begleitung
der Wirtschaft nötig – und
in Teilen überfällig – ist.
In diesem Sinne: Bleiben Sie zuversichtlich!
SCHIFFBAU IST...
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3 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Bahnhofstr. 4-12
21481 Lauenburg/Elbe
INHALT | CONTENTS
01 2023
3 EDITORIAL
3 – Ein gutes neues Jahr?
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS
5 – Fit für extrem flache Gewässer
6 MOMENTAUFNAHME
8 – PEOPLE & PODCAST
10 MÄRKTE | MARKETS
10 – Back to fundamentals ...
10 – Viewpoint: Peter Eckhardt | Martini Chartering:
»Worst would be to do nothing«
12 VERSICHERUNGEN | INSURANCE
12 – Auch die letzten P&I-Clubs fordern +10 %
13 – Havariechronik
14 FINANZIERUNG | FINANCING
14 – Das HANSA-Forum ist zurück
18 – HANSA Forum 2022 – Snapshots
20 DER GROSSE HANSA-JAHRESRÜCKBLICK:
12 MONATE IN SCHLAGZEILEN
34 HANSA PODCAST IN 2022
36 SCHIFFFAHRT | SHIPPING
36 – Raten und Schifffahrtsmärkte in 2022
38 – Trendbarometer von MRP und HANSA:
Kompetente Crews sind der Schlüssel zum Erfolg
42 – Interview mit Vassilios Demetriades |
Shipping Deputy Minister von Zypern:
»Das Spiel wird in Brüssel gespielt«
46 – Navtor: »Transformational tool« for navigators
47 – KVH: Covid-19 als Wendepunkt am VSAT-Markt
48 KARRIERE | CAREER
48 – Schiffe digital steuern
50 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
50 – Die Offshore-Flotte wird umgebaut
53 – Guest commentary:
Kashif Javaid and Su Len Quach | Wärtsilä:
The next wave of scrubber retrofits is on the horizon
54 – Antifouling mit Henne-Ei-Problem
56 TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA –
MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
60 GREEN HUB
61 DIGITAL HUB
62 HÄFEN | PORTS
62 – How to Properly Clean Swiss Cheese
64 – Container-Hubs im Osten und Süden rüsten auf
66 PORT HUB
68 BUYER’S GUIDE
72 TERMINE
73 IMPRESSUM
74 LETZTE SEITE
74 – Feier in den Furious Fifties:
»Polarstern« wird 40
What determines the maritime
fuel mix of the future?
By 2030, 5% of the energy for shipping should come from
carbon-neutral fuels. The new Maritime Forecast to 2050
report outlines under what conditions each new possible
fuel type will proliferate and what production, distribution
and bunkering infrastructure investments are required.
Download your free copy.
dnv.com/maritime-forecast
4 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Fit für extrem flache Gewässer
Spotlight on
new ships
© Damen Shipyards
Die niederländische Werftgruppe Damen
hat einen Abnehmer für ihren
»Multibuster 8020« gefunden. Die ebenfalls
in den Niederlanden ansässige Reederei
Van Stee Offshore hat einen Neubauvertrag
für eines der 80 m langen
Mehrzweck-Arbeitsschiffe mit extrem geringem
Tiefgang unterzeichnet. Die Ablieferung
ist für das laufende Jahr vorgesehen,
wie jetzt bekannt gemacht wurde.
Das Schiff bekommt den Namen
»Zwerver V« und wird der erste Neubau
einer neuen Klasse sein, die die Schlüsselelemente
der Arbeitsschiffsklassen Multi-
Cat und Shoalbuster von Damen zu einer
groß angelegten Plattform kombiniert.
Einheiten der Serie sollen in der Lage sein,
eine Vielzahl von Projekten in Gewässern
mit bis zu 3 m Tiefe durchzuführen.
Die Idee dazu geht auf Damen-CEO
Arnout Damen zurück, »der erkannte,
dass Arbeitsschiffe dieser Größe und
Leistungsfähigkeit nicht nur Mangelware
sind, sondern in den kommenden Jahren
auch zunehmend benötigt werden«, wie
es seitens der Werftgruppe heißt. Die
Grundlage des Entwurfs wurde vom Designbüro
OSD-IMT, das zur Damen Shipyards
Group gehört, entwickelt, und die
Konstruktion wurde 2020 bei Albwardy
Damen Sharjah in den Vereinigten Arabischen
Emiraten in Angriff genommen.
Als besondere Merkmale des Entwurfswerden
neben dem geringen Tiefgang die
große Decksfläche, die großzügigen Unterbringungsmöglichkeiten
und die hohe
Stabilität, die den Einbau größerer Kräne
als auf Schiffen ähnlicher Größe ermöglichen
soll, genannt. Zur Standardausstattung
gehört ein dynamisches Positionierungssystem
vom Typ DP2.
Das Antriebssystem umfasst ein zusätzliches
einziehbares Bugstrahlruder,
das sicherstellen soll, dass jederzeit zwei
Tunnelstrahlruder für eine verbesserte
Manövrierfähigkeit verfügbar sind.
Der Multibuster wurde nicht nur für
den Offshore-Sektor für erneuerbare
Energien sowie Öl und Gas entwickelt.
Möglich seien auch Aufgaben wie Ankerhandling
und Schleppen, ROV-Einsätze,
Kabelverlegung und Beach Pulling. Damen
erwartet, dass das Design für küstennahe
Einsätze gefragt sein wird. Das
Schiff ist so gebaut, dass auch für Aufgaben
wie Kabelanlandungen und Landanfahrten
eingesetzt werden kann.
Van Stee Offshore betreibt derzeit eine
Flotte von drei Mehrzweck-Arbeitsschiffen,
die in der Nordsee, Taiwan und
Angola eingesetzt werden. Mit der »Zwerver
V« erhält das Unternehmen ein weiteres
Schiff für den weltweiten Einsatz. Vor
der Ablieferung werden Modifikationen
für die Reederei vorgenommen, darunter
der Einbau eines Vierpunkt-Verankerungssystems,
die Installation eines
Sockels zur Aufnahme eines großen Offshore-Krans
und Anlegevorrichtungen für
Crew-Transferschiffe. Auch die Navigations-
und Kommunikationssysteme sowie
die HVAC-Anlagen werden aufgerüstet,
um das Schiff sowohl für hohe Breitengrade
als auch tropische Bedingungen zu
rüsten.
MM
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
5
MOMENTAUFNAHME
Ein Seemann schläft nicht
Das Leichtern auf Reede ist wahrlich keine Seltenheit
in der Schifffahrt. Nicht so oft passiert
dies jedoch an zwei Flanken gleichzeitig. Die finnische
MPP-Reederei ESL hat es gemacht, vor
dem Hafen von Helsinki. Die 20.000-Tonner
»Eira« und »Alppila« übernahmen Ladung vom
Supramax-Frachter »Arkadia«. An Schlaf war
dabei für die Besatzungen zumindest zeitweise
nicht zu denken. Hauptsache, die Schiffsbeleuchtung
funktioniert …
Foto: ESL
6 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
MOMENTAUFNAHME
Liebe Leser,
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden
Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,
20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
7
PEOPLE
CAPSTAN CAPITAL: Aaron Sen
(Bild) und Jan Kühnbaum sind neue
Partner bei der deutschen
Tochter der Investmentbank.
Sen
war zuletzt im Business
Development
bei Seaspan, davor
Head of Shipping bei
MountStreetGroup
und in verschiedenen Positionen bei der
Nord LB. Kühnbaum war lange Jahre Geschäftsführer
von H. Schuldt in Singapur,
ab 2019 führte er die Martrade Group.
BSH: Karin Kammann-Klippstein
Präsidentin des Bundesamts für Seeschifffahrt
und Hydrographie,
geht in den Ruhestand.
Sie startete
ihre Karriere als Referentin
im Bundesverkehrsministerium,
es
folgten Stationen bei
der UNO, der deutschen
Botschaft in Washington, der Internationalen
Zivilluftfahrt-Organisation
und im EU-Referat des Verkehrsministeriums.
2018 wurde sie BSH-Präsidentin.
Personalie des Monats: Maersk CEO Skou tritt ab
MAERSK: Søren Skou (l.) macht nach fast sieben Jahren an der Spitze des dänischen
Schifffahrtskonzerns A.P. Møller-Mærsk Platz für seinen Nachfolger Vincent
Clerc (r.). Seit 2019 CEO des Geschäftsbereichs Ocean & Logistics, fungiert
Clerc ab 1. Januar als neuer Reedereichef. 2016 hatte Skou das Ruder von Nils S.
Andersen übernommen und damit die Aufgabe, das dänische Unternehmen zu einem
integrierten Schifffahrtskonzern umzubauen. Insgesamt war Skou 40 Jahre
lang bei Maersk – elf Jahre als CEO von Maersk Tankers, vier Jahre als CEO der
Maersk Line und dann als Vorstandsvorsitzender des Gesamtkonzerns.
MAN ENERGY SOLUTIONS:
Gunnar Stiesch ist neuer Vorstand
Technologie. Der
52-jährige Ingenieur
war bisher Leiter der
Motorenentwicklung
des Unternehmens.
Er übernimmt damit
das bisher von CEO
Uwe Lauber in Personalunion
geführte Ressort. Lauber
übernimmt wiederum den Bereich von
Vertriebsvorstand Wayne Jones, der
MAN verlässt.
MECKLENBURG-VORPOMMERN:
Jochen Schulte ist von der Landesregierung
zum Industriebeauftragten
und Koordinator
für die maritime
Wirtschaft berufen
worden. Er ist
seit Ende 2021 Staatssekretär
für Wirtschaft,
Infrastruktur,
Tourismus und Arbeit. Der Jurist trat in
die SPD und die Gewerkschaft IG Metall
ein. Von 1991 bis Ende 2021 war er als
selbständiger Rechtsanwalt tätig.
HAMBURG: Melanie Leonhard,
Hamburger SPD-Chefin und bislang Sozial-
und Gesundheitssenatorin,
löst
Wirtschafts- und Hafensenator
Michael
Westhagemann ab.
Der parteilose Senator
Westhagemann,
der vor gut vier Jahren
seinen Posten übernommen hatte –
als Nachfolger des zurückgetretenen,
ebenfalls parteilosen Frank Horch – geht
auf eigenen Wunsch, wie es heißt.
OILTANKING: Reza Adami wird
zum 1. Januar 2023 neuer Geschäftsführer
der Oiltanking
Deutschland und der
Oiltanking Hungary.
Adami ist seit 2003
in verschiedenen Positionen
bei Marquard
& Bahls AG,
Mabanaft und Oiltanking
tätig. Er führt seit 2011 Oiltanking
Deutschlands größtes Tanklager
Hamburg Blumensand. Er folgt auf Sven
Thiessen, der das Unternehmen verlässt.
DB SCHENKER: Jakob Wegge-Larsen,
bislang Finanzvorstand und Senior
Vice President der
Geschäftseinheit
Ocean & Logistics
bei Maersk, ist vom
Schenker-Aufsichtsrat
zum neuen CFO
bestellt worden. Er
beginnt seine Tätigkeit
am 1. März 2023. In seinen mehr als
20 Jahren bei Maersk war er u.a. Business
CFO bei Maersk Line Operations, CFO
und Vice President bei Hamburg Süd.
BUNDESREGIERUNG: Claudia
Müller, seit Anfang 2022 Koordinatorin
der Bundesregierung
für maritime Wirtschaft
und Tourismus,
gibt ihr Amt ab,
um neue Parlamentarische
Staatssekretärin
im Agrarministerium
unter ihrem Parteikollegen
und Minister Cem Özdemir zu
werden. Müller ist seit 2017 Mitglied des
Bundestages, wo sie Sprecherin für maritime
Wirtschaft der Grünen-Fraktion war.
8 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Hamburgs
maritimesmes Herz
HANSA PODCAST
Prominente Gäste
im maritimen Talk
KAIKO SYSTEMS
FABIAN FUSSEK
Der Co-Gründer und CEO von Kaiko
Systems hat mit dem Berliner Startup
große Pläne in der Schifffahrt. Er
spricht über einen »wilden Ritt« und
die gute Entwicklung, Wachstumspläne,
Partnerschaften mit Reedereien
und gebrochene Allheilmittel-Versprechen
der Digital-Branche an die
Schifffahrt. Die Digital-Plattform für die Arbeit von Seeleuten
hat mittlerweile 300 Schiffe an Bord. Hunderte weitere
sollen hinzukommen. Auch soll das Produkt stetig weiterentwickelt
werden.
LISCR DEUTSCHLAND
MERLE STILKENBÄUMER
Die Deutschland-Chefin des liberianischen
Schiffsregisters LISCR sieht in
der deutschen Schifffahrt »Raum und
Notwendigkeit« sowohl für eine nationale
Flagge als auch für ein offenes
Register – wobei letzteres besser zum
internationalen Charakter der Schifffahrt
passe. Sie spricht über Wachstumspläne,
die Folgen des Krieges in der Ukraine und diplomatische
Unterstützung für Reeder, Digitalisierung und
Dekarbonisierung sowie die altbekannte Kritik an vermeintlichen
»Billigflaggen«.
...mehr
geht nicht!
Erleben Sie die
ganze Geschichte der Schifffahrt
in der weltweit größten
maritimen Privatsammlung
in Hamburgs ältestem Speichergebäude
mitten in der HafenCity.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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MÄRKTE | MARKETS
Back to fundamentals …
Port congestion was a major driver for freight and charter rates last year. This year, underlying
supply/demand are taking centre stage again. By Michael Hollmann
At first glance, it makes no sense: global
cargo volumes are estimated to have
shrunk by 2 % last year, both in containerised
goods and in dry bulk/
breakbulk. Yet, freight and charter rates
reached record levels in container shipping
and multi-year highs in dry bulk shipping
in the first half. The explanation, as most
are aware by now, was loss of fleet productivity
caused by the pandemic. Volatility
in production and cargo supply, intermodal
bottlenecks, quarantine measures
and high levels of sick leave were causing
massive port congestion in China, North
America and in North Europe. This in turn
slowed down ships and hampered tonnage
repositioning into loading areas. Thus, the
loss of fleet capacity was greater than the
loss of cargo.
Less congestion
Brokers and analysts were quick to come
up with new congestion indices, reflecting
and monitoring the inefficiencies that
now were a major determinant for rates.
Lately, the way these indices are moving
suggests: the problem is about to be
solved! According to Clarksons Platou,
the percentage of cellular container fleet
capacity sitting in port or at a defined anchorage
had come down to 32.5 % at the
end of November. This is not far from the
average during »normal« pre-pandemic
times (2016–2019) of 31.6 %. By contrast,
in the first six months of 2022, the level
averaged 35.7 % with a peak of 38 % in
July.
In dry cargo shipping, even in some
specialty segments like car carriers, the
downward trend in congestion (indices)
is similar. Shippers are the happiest of all
that things are more or less normalizing.
Transit times and arrival dates are becoming
reliable again – a major benefit to
the broader economy. By contrast, many
shipowners will in private bemoan the
loss of inefficiencies. It means that shipping
gets exposed to the underlying fundamentals
of supply and demand once
more. Those don’t look too rosy, neither
for container shipping nor for dry bulk.
Based on current world economic forecasts,
there will be at best minimal (dry
bulk) or rather negative growth (container)
in cargo volumes. China’s economy
is expected to rebound on account of
further economic stimulus by the government
and a shift away from »zero covid«.
On the other hand, Europe’s economy is
bound to sink deeper into the doldrums
due to the energy crisis.
More downside than upside…
Container shipping already went through
a major correction, however both operators
and tramp owners can take comfort
from the fact that rate levels for them are
still higher than in 2019. The challenge
will be to maintain it that way. The equivalent
of 7 % or more of today’s capacity
stands be added to the fleet through newbuilding
deliveries this year – an alarming
prospect although container lines
should have enough capital to ride out
the next overcapacity crisis. In dry bulk
shipping, fleet growth from newbuildings
VIEWPOINT
»Worst would be
to do nothing«
With the carbon intensity indicator (CII)
coming into effect this year, emissions
performance of a vessel becomes a factor
to be considered in charter parties. Peter
Eckhardt, managing director of Martini
Chartering and member of Bimco’s
documentary committee, explains why
the new Bimco CII clause for time
charter parties is a good starting-point.
Charterers want maximum flexibility on
time charter operations – but shipowners
must watch the CII of their ships from
next year in order not to end up with a
bad rating. How is the new Bimco CII
clause addressing this?
Peter Eckhardt: The clause will seek
owners and charterers to agree on a certain
Carbon Intensity Indicator (CII) in
gCO 2
per dwt nautical mile. Charterers
will continue to have full flexibility to operate
the vessel according to their commercial
needs. However, they have to
make sure that the charter party-attained
CII does not exceed the agreed CII at the
end of the calendar year or the end of the
charter party whichever is earlier. The
clause makes no mention of rating levels.
However, a sensible approach from the
owners’ perspective will be to aim for a
gCO 2
/dwt nm level in line with a mid »C«
rating which is what the IMO stipulates.
Of course, for trips and short periods of
just a few months, owners may ask for
different CII levels in line with commercial
needs, important for them will be to
meet their own CII target for the full year.
There is quite some opposition from big
charterers against the Bimco clause and
against CII in general. Some are proposing
a softer wording than the Bimco
Peter Eckhardt
Managing Director Martini Chartering
Head of Chartering/Operations F. Laeisz
clause. Will owners be forced to surrender?
Eckhardt: Every shipowner is free to
make his own decision on how to handle
CII in time charter operations. Clearly,
the worst possible thing would be to do
© Martini Chartering
10 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Orders & Sales – Container Ships
New Orders – Despite the already large order book (29 % of the fleet) and the economic
uncertainties, the hunger for new tonnage has not yet completely disappeared.
Interasia Lines recently took an option with Japan Marine for three more 3,055 TEU
ships. The rest is only rumor up to now: Samskip (900 TEUs), Evergreen, Yang Ming,
CMA CGM, MSC, Zéphyr & Borée (1.100 TEU series with combined methanol and
wind propulsion) – various players are said to be in more or less serious negotiations.
Secondhand Sales – Even if there is still interest, the S&P market has calmed down
considerably. Unsurprisingly, negotiations are taking much longer and buyers are
much more cautious. Most recently, there were no officially confirmed transactions.
One exception: MPC Container Ships: MPC‘s stock exchange vehicle has disposed
of the two joint venture ships »Carpathia« (built 2003, 2,824 TEU) and »AS
Cleopatra« (2006, 2,742 TEU). The transaction has a total volume of 52.5 mill. $.
Demolition Sales – Now, apparently, the uncertain outlook is making scrap sales
more attractive again. Shreyas Shipping, for example, has sold the 24-year-old »SSL
Chennai« (700 TEU) to India for 560 $/ ldt. Evergreen and Wan Hai are also said to
be in negotiations with scrappers – the latter is said to be seeking bids for ten 24 to
28 years old units between 1,088 and 1,368 TEU.
will be more subdued at less than +4 %.
Yet, the freight futures markets – the best
indicator for sentiment – draws a poor
picture. At the time of writing, time
charter averages for calendar year 23 are
trading at around 12,700 $/ day for
handies (38,000 dwt), 13,200 $/ day for
supramaxes, 14,800 $/ day for panamaxes
and 14,000 $/ day for capesize carriers.
The discounts versus 2022 market
nothing and carry on as before without
paying attention to CII. The new regulation
is mandatory and not up for debate,
it’s a fact everyone has to deal with.
The Bimco working group has developed
a clause that takes account of the
new provisions and that will allow
owners and time charterers to handle
these provisions by mutual agreement. I
believe that take-up of the clause will
gain momentum in the near future. We
are aware of charter parties agreed prior
to the release of the Bimco clause which
contain a provision to include the clause
as soon as it is available.
averages are between –13% (capesize)
and –41% (handysize).
Will the fundamentals have it their way
or will there be new »external« events
shaking everything up? With geopolitical
turmoil rumbling on and new regulation
(see »Viewpoint« below) coming in,
some wild cards might still come into
play. 2023 might be more normal, for
sure it won’t boring.
Charterers seem to fear that it will be
too difficult in practice to perform in
line with the agreed CII because of unforeseen
events. Also they are concerned
about ending up with claims for damages
that cannot be quantified …
Eckhardt: If there are force majeure
events, casualties or damages that compromise
performance of either party in
such a way that the agreed CII will be
impossible to comply with, there is a
good case to get into contact with the
flag state of the vessel to seek for solutions,
especially in case where an E rating
is the consequence. However, assuming
regular operating and performance
conditions, it is hard to see why the
Bimco clause should cause bad surprises.
The clause sets out close communication
between the parties and the
owner is required to submit all necessary
information on a daily basis. If the
CII drifts dangerously high, there are no
less than three escalation levels until
owners are in a position to refuse orders
and set a speed that will allow them to
meet the agreed CII. The CII clause
calls for close dialogue and mutual
agreement on corrective measures if
needed.
Interview: Michael Hollmann
Container ship t / c market
3200
2700
2200
1700
1200
700
16.06.22
Tankers
Baltic Dirty Tanker Index
Baltic Clean Tanker Index
Shortsea / Coaster
Bunkers
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
MGO Rotterdam $ /t
Forward / Swap price Q1/23
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
MÄRKTE | MARKETS
COMPASS
ConTex 15.12.22
Month-on-Month 801 -4.5 %
Container freight market
WCI Shanghai-Rotterdam
WCI Shanghai-Los Angeles
1,674 $ /FEU
2 ,000 $ /FEU
2,079
2,049
529
820
494
- 23.6 %
- 3.3 %
Dry cargo / Bulk
Baltic Dry Index
Time charter averages / spot: $ /d
Capesize 5TC average
Panamax 5TC average (82k)
Supramax 10TC average (58k)
Handysize 7TC average (38k)
1,528
17,374
14,924
12,832
12,828
+ 23.0 %
+ 51.3 %
+ 13.1 %
- 0.6 %
-4.6 %
Forward / ffa front month (January ’ 23): $ /d
Capesize 180k
Panamax 82k
10,425
14,250
+ 5.9 %
+ 10.0 %
MPP
December '21
18,973 $
TMI – Toepfer's
Multipurpose Index
December '22
17,827 $
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC
- 16.7 %
+ 19.8 %
Norbroker 3,500 dwt earnings est. €
HC Shortsea Index
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)
4,400
30.15
44.50
+ 7.3 %
+ 0.5 %
+ 5.3 %
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot
freights on 5 intra-European routes;
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara
- 5.5 %
- 8.7 %
- 2.8 %
Data per 15.12.2022, month-on-month
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
11
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Auch die letzten Clubs
fordern +10 % ...
Für Rechtsschutz rufen die großen Schiffsversicherer
mit 11 % noch kräftigere Erhöhungen auf als für die
Haftpflichtdeckung. Von Michael Hollmann
Mit dem Japan Club, North of England
und dem Swedish Club haben
nun auch alle Nachzügler ihre Beitragsziele
für die P&I-Renewals per 20. Februar
verkündet. Dem Trend zu +10 %, wie
es in der letzten HANSA-Ausgabe zu diesem
Thema hieß, sind die drei gefolgt.
Ihre geforderten General Increases für
P&I liegen exakt auf diesem Level. Zudem
sollen die Selbstbehalte deutlich
steigen: mindestens +10 % beim Swedish
Club und mindestens +1.000 $ bis
+2.500 $ (je nach Schadenkategorie) bei
North.
Böse Überraschung für die Japan-
Club-Members: Ihnen drohen obendrein
saftige Nachschussforderungen von 25 %
der Jahresprämie für 2020 und 2021.
Insgesamt haben sich neun von 13
Clubs der International Group eine Erhöhung
der Beiträge um 10 % verordnet.
Marktführer Gard strebt +5 % bis +7 %
an, der Steamship Mutual +7,5 %. Nur
der Shipowners‘ Club verzichtet offiziell
auf eine generelle Erhöhung (Ausnahme:
+10 % für Yachten) genauso wie der London
P&I Club. Auch dort dürften die Underwriter
aber hart um individuelle Anhebungen
kämpfen.
Klammert man Shipowners’ und London
P&I aus, so liegen die angekündigten
Erhöhungen im Durchschnitt bei +9,6 %.
Die Kostensteigerung wird aber noch höher
ausfallen, da wie üblich die Verteuerung
der Rückversicherung extra berechnet
wird beziehungsweise sich noch
zu allgemeinen Erhöhung (General Increase)
addiert.
Die Beiträge für FD&D (Rechtsschutz)
steigen bei den P&I Clubs noch stärker
als die Haftpflichtdeckung. Die durchschnittliche
Erhöhung liegt dafür bei
knapp 11 %.
In den bevorstehenden Verhandlungen
könnten Reedereien sehr wenig Entgegenkommen
von den Underwritern
der Clubs erwarten, meinen Insider. Angesichts
der sich abzeichnenden, Investment-getriebenen
Jahresverluste, der
steigenden Inflation und unter den wachsamen
Augen der Rating-Agenturen ist
der Druck groß.
Erst in den vergangenen zwei Monaten
hatte Standard & Poor’s sein Finanzkraft-
Rating für gleich drei der Clubs der International
Group abgesenkt: Es traf den
Swedish Club, West of England und den
London P&I Club.
Abstract: Latecomers follow suit
The Japan Club, North of England
and the Swedish Club, all latecomers,
have now also announced a General
Increase of 10 % for the P&I Renewals
as of 20 February. The premiums for
FD&D are increasing even more by
approximately 11 %.
P&I Renewals 2023/24
Club
American
Britannia
Gard
Japan
London
North
Skuld
Shipowners
Standard
Steamship
Swedish
UK
West of England
General Increase
10 %
10 %
5-7 %
10 %
individuell
10 %
10 %
individuell
10 %
8 %
10 %
10 %
10 %
FD&D
0 %
15 %
/
10 %
15 %
/
10 %
8 %
15 %
/
15 %
SEEKASKOVERSICHERER NHC
Investmenverlust frisst den Gewinn auf
Beim Seekaskoversicherer Norwegian
Hull Club (NHC) ist aufgrund von Verlusten
und Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen
im dritten Quartal fast nichts vom
technischen Überschuss übrig geblieben.
Der Club mit Hauptsitz in Bergen weist
für die Periode nur noch einen hauchdünnen
operativen Gewinn von 0,7 Mio. $
aus.
Das versicherungstechnische Ergebnis
war zwar glänzend: Der Überschuss betrug
15 Mio. $ bei einer kombinierten
Quote von 72%. Dagegen standen aber Investmentverluste
von 14,4 Mio. $.
Für die ersten neun Monate lag beim
NHC das operative Ergebnis bei
+21,5 Mio. $ gegenüber +62,2 Mio. $ im
Vergleichszeitraum 2021. Insgesamt türmen
sich für die ersten neun Monate Verluste
auf Kapitalanlagen von -42,9 Mio. $
auf.
Mit seiner versicherungstechnischen
Leistung zeigt sich der Club hingegen insgesamt
zufrieden. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote
liegt dank stark erhöhter
Prämieneinnahmen und geringerer
Schäden (Kosten) wie bereits im Vorjahr
bei 69 %.
mph
TÜRKEI
Bosporus-Transit für
Tanker geklärt
Durchbruch bei P&I-Nachweisen für Bosporus-Transit:
Probleme für Rohöltanker
bei ihrer Passage durch die türkische
Meerenge infolge des Öl-Embargos gegen
Russland sind gelöst. Nach der Einigung
zwischen der Türkei und den P&I Clubs
über Haftungsgarantien haben Tankerverkehre
durch Bosporus und Dardanellen
wieder Fahrt aufgenommen. Türkei will
sicherstellen, dass Umweltschäden durch
Versicherer gedeckt sind, auch wenn beteiligte
Tanker russisches Erdöl geladen
haben.
mph
12 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
1
5 6 4
7
3
2
Havariechronik
1
2
3
4
5
6
7
Datum
27.11.
29.11.
29.11.
03.12.
08.12.
09.12.
12.12.
Ereignis
Maschinenausfall
Kollision mit Anleger
Monsterwelle: 1 Toter
Kollision
Kollision mit Fischkutter
Explosion/Brand
Kollision mit Fischkutter
Ort
westlich Ouessant
Puerto Quequen
Drake Passage
Nähe Istanbul
westlich von Jersey
westlich von Texel
Nähe Vung Tau
Schiff
Cartagena Express
Tai Knighthood
Viking Polaris
Burhan Dizman
Turan C
Commodore Goodwill
Astrid
Lady Roxana
Type
Containerschiff
Bulker
Passagierschiff
General Cargo
General Cargo
RoRo
Fischereifahrzeug
LPG-Tanker
dwt
123.587
84.434
4.059
7.728
16.800
5.215
160
4.498
Flagge
Deutschland
Liberia
Norwegen
Barbados
Liberia
Bahamas
Frankreich
Panama
Haftpflicht
Britannia
Britannia
Steamship Mutual
k.A.
Shipowners’
Shipowners'
k.A.
k.A.
Reise
Antwerpen–Caucedo
k.A.
Antarktis–Rundreise
k.A.
Portsmouth–Jersey
k.A.
Ho Chi Minh–China
Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havarien/
HULL & MACHINERY-REPORT
Der Seekaskomarkt bleibt hart und bietet Potenzial für Steigerungen
Der Ausblick für die Prämien in der Seekaskoversicherung
bleibt weiterhin fest –
mit Potenzial sogar für weitere Steigerungen.
Davon geht der britische Versicherungsmakler
Gallagher in seinem
jüngsten Update zum Hull & Machinery-
Markt aus.
Zum einen forderten Underwriter zunehmend
einen Ausgleich für die heranrollende
Inflation bei den Schadenkosten.
Zum anderen seien die Erstversicherer für
Schifffahrt und Transport mit einem weiter
steigenden Trend bei den Rückversicherungskosten
konfrontiert, die sie
möglichst an ihre Kunden durchreichen
wollen.
Steigende Schäden – teils im Transportund
Luftfahrtsegment, vor allem aber im
Katastrophenbereich – dürften bei der anstehenden
Erneuerung der Rückversicherungspolicen
erneut für Auftrieb bei
den Preisen sorgen. Andererseits nehme
der Wettbewerbsdruck in der Seekaskoversicherung
aufgrund der verbesserten Ergebnisse
wieder zu. So treten 2023 vor allem
in London einige neue Assekuradeure
auf den Plan, darunter Everest und Fortify.
Ob der Kapazitätszuwachs groß genug ist,
um die Prämienentwicklung zu bremsen,
sei aber fraglich, so Gallagher. mph
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm
Neuer US-Assekuradeur: Marcato Marine mit Sitz in Charlotte/North Carolina will sich auf Deckungen für Seekasko, P&I und Ware/
Projektladung konzentrieren. Deckungshöhen: bis 20 Mio. $ (Kasko, P&I, Lagerhäuser), 147,5 Mio. $ für Projekte. Unternehmen mit Beat
Capital Partners als Investor wird von Kevin Wolfe (Ex-AGCS) als CEO geführt. Sicherheitengeber ist Sutton National +++
Leute, Leute… +++ Charterama: Kwan Tang (Ex-UK P&I Club) als Deputy Director für Niederlassung Hongkong eingestellt. Stärkerer
Fokus auf Asia-Pacific geplant +++ UK P&I Club: Amy Lovseth und David Harley zu Regional Claims Directors Asia Pacific befördert
+++ Miller Marine: Team in Singapur um Choo Cai Ling (Ex-Aon) erweitert +++ Talbot AIG: Vicky Hayward (Ex-Hiscox) verstärkt
Marine-Team in London +++ West of England: David Griffiths zum Regional Head of Underwriting in Singapur und Xuanlun
Cai zum Regional Head of Underwriting Hong Kong befördert +++
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
13
FINANZIERUNG | FINANCING
Das HANSA-Forum ist zurück
Nach Corona-bedingter Pause hat Anfang Dezember im Internationalen Maritimen
Museum in Hamburg das HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung« wieder zahlreiche
Akteure der maritimen Branche zusammengeführt. Hochrangige Experten aus den
verschiedensten Segmenten diskutierten fundiert, strategisch und praxisorientiert unter
dem Motto: »Geopolitics and carbon challenge: Strategies and solutions for a new age«
»Es sind kolossale Investitionen nötig, Schiffseigner
sind aber nur für einen Bruchteil davon
verantwortlich. Vor allem muss das weltweite
Raffinerie-System erneuert werden, weil es an
Kapazität für grüne Kraftstoffe mangelt.«
Andrew Wilson – Head of Research – BRS
»Wir beschäftigen uns mit einer breiten Palette
vielversprechender Technologien für saubere
Energie, darunter Bio- und synthetisches LNG, grünes
Ammoniak, grünes Methanol, aber auch Wind- und
Solarenergie. Wir halten uns alle Optionen offen.«
Bud Darr – Executive Vice President Maritime Policy
and Governmental Affairs – MSC Group
»Wir sitzen alle im selben Boot. Wir sind alle verantwortlich.
Es gibt Verbesserungen, aber es ist noch
viel zu tun. Es wird noch eine holprige Reise.«
Colin Rawlins – Strategic Key Account Manager – Lloyd’s Register
»Es ist nicht mehr so attraktiv für junge Leute, in
die Schifffahrt einzusteigen. Seeleute sind der
wichtigste Teil der gesamten Kette.«
Ulla Eithz Nielsen – Managing Director – V.Ships
14 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
FINANZIERUNG | FINANCING
»Kapital folgt immer dem Kapital. Investoren sind
Kapitalisten, keine Philantrophen. Wenn man
mit Kohle oder Öl Geld verdienen kann, werden
sie dort weiter investieren. Das können wir heute
bereits beobachten.«
Erik Helberg – CEO – Clarksons Securities
»Das Crewing ist einer der Schlüsselfaktoren bei
der Bewältigung der Herausforderungen. Wir
können die Wende nur schaffen, wenn wir die
richtigen Kompetenzen haben. Der Kampf um
Talente läuft.«
Jan-Lars Kruse – Managing Director – Hartmann Shipping Services
»Der Wunsch nach Veränderung ist noch nicht
allgemein verbreitet, sondern wird aktuell eher
noch von einigen wenigen Akteuren getragen. Die
Emissionen werden weiter zunehmen, wenn auch
etwas weniger schnell als in den Prognosen des
letzten Jahres vorhergesagt. Die Branche muss
die Lücke schließen zwischen dem aktuellen Kurs
und den Null-Emissionszielen.«
Claus Graugaard – Head of Onboard Vessel Solutions – Maersk McKinney-
Moeller Center for Zero carbon Shipping
»Es gibt keinen Königsweg. Es wird einen
Mix unterschiedlicher Kraftstoffe geben,
abhängig von der geographischen Verfügbarkeit.
Kurzfristige Maßnahmen wie beispielsweise
Rumpfreinigung, Motoren-De-Rating oder
Routenoptimierung sind ein wichtiger
Aspekt und können CO 2
-Emissionen um
20 % reduzieren.«
Christian P- Hoepfner – Director Group Sustainability –
Unifeeder Group
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
15
FINANZIERUNG | FINANCING
»Interessanterweise stammen 2/3 aller weltweiten
Schiffsfinanzierungen immer noch von Banken. In
den letzten drei Jahren sind neue Arten von
Kreditgebern aufgetaucht, die tiefer ins Risiko gehen.
Wir sehen in der Praxis, dass es spezialisierte
Kreditgeber auf dem Markt gibt, die sich besonders
auf die grüne Schifffahrt konzentrieren. Das ist ein
recht vielversprechender Ansatz.«
Oliver Faak – Partner & Head of Europe – Transport Capital
»Die Verschiebung des Emissionshandelssystems
für die Schifffahrt um ein Jahr war kein
Geschenk an die Industrie, sondern dem
verzögerten Verfahren in Brüssel geschuldet.
Die Reeder müssen eine langfristige Strategie
entwickeln, das EU-ETS ist nur der Anfang.«
Irina Haesler – Head of EU Representation –
Verband Deutscher Reeder (VDR)
»Wir konzentrieren uns auf kleinere Reeder und
Projekte, die andere Banken nicht machen. Wenn es
einen Kreditausfall gibt, ist unser Verlust nicht so
groß. Dann können wir auch morgen noch für die
Kunden da sein, wenn die großen Banken aufgrund
großer Verluste Korrekturen vornehmen müssen.«
Michael de Visser – Director Ship Financing – NIBC
»Auf dem griechischen Markt hat es nie Mangel an
Finanzmitteln gegeben. Die Flotte war resilient in
den letzten Jahren, mit einem bedeutenden Anteil in
verschiedenen Segmenten, deswegen ist der Standort
wichtig in den Augen des Finanzmarkts. Es gibt viel
Erfahrung, wie man durch schwere Zeiten kommt.«
Loukas Lagaras – Head of Greek Shipping – Hamburg Commercial Bank
16 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
FINANZIERUNG | FINANCING
»Die Verifizierung und das Verfahren für ein
Carbon Offsetting werden entscheidend. Wer
handelt künftig die Kohlenstoffzertifikate –
der Charterer oder der Eigner?«
Alistair Stevenson – Head of Digital Analysis –
Simpson Spence & Young (SSY)
CLEVER
MEETS SMART
Safe, reliable, efficient, flexible, future-proof,
simply clever – modern automated processes
are complex and require perfectly networking
field devices.
PROFOX actuators are smart, they are
perfectly adapted to cope with complex
processes and support the user.
PROFOX is easily commissioned, operated
and optimised using the AUMA Assistant
App. Operating data are assessed in the
AUMA Cloud where service processes are
coordinated.
»Der CII ist das wichtigste Thema im Verhältnis
zwischen Schiffseigner und Charterer. Sie müssen
die richtige Balance und klare Regelungen für die
Charter Parties finden.«
Peter Eckhardt – Managing Director –
Martini Chartering
PROFOX – smart automation
profox.auma.com
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HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
17
FINANZIERUNG | FINANCING
HANSA FORUM 2022 – SNAPSHOTS
18 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
FINANZIERUNG | FINANCING
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
19
Zwölf Monate
20 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
in Schlagzeilen
Der große HANSA-Jahresrückblick
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
21
JANUAR
König Willem-Alexander
eröffnet weltgrößte Seeschleuse
Der niederländische König Willem-Alexander eröffnet
die neue Seeschleuse IJmuiden. Sie verbindet die Nordsee
mit dem Hafen von Amsterdam. Das neue Bauwerk
ersetzt die Noordersluis aus dem Jahr 1929. Es bietet
Platz für die immer größer gewordenen Seeschiffe. Die
Schleuse ist 500 m lang, 70 m breit, 18 m tief und kann
unabhängig von Gezeiten betrieben werden. Sie verfügt
über mehrfache Hochwasserschutzeinrichtungen. An
der Schleuse wurde seit Jahren gearbeitet. Ursprünglich
sollte sie bis Ende 2019 in Betrieb genommen werden.
Verschiedene Rückschläge, darunter auch Konstruktionsfehler,
verzögerten die Fertigstellung. Am
Ende ist die Schleuse erheblich teurer geworden als
geplant: Mehr als 1 Mrd. € statt 848 Mio. €.
Neue Nr. 1: MSC löst Maersk als
größte Linienreederei ab
Nach Containerschiffskapazität ist jetzt die
Mediterranea n Shipping Company (MSC) die größte
Reederei. Der bisherige Branchenprimus Maersk wird auf
Platz 2 verdrängt. Im Gegensatz zu den meisten anderen
großen Reedereien, die ihre Position in den Top Ten
durch eine Reihe von Fusionen und Übernahmen erreicht
haben, ist der Aufstieg von MSC an die Spitze ausschließlich
organisch erfolgt. Das starke Wachstum der Reederei
in den letzten Jahren wurde vor allem durch Einführung
von großen, neu gebauten Containerschiffen erreicht. Seit
2020 kamen zudem 128 gebrauchte Containerschiffe in
die Flotte. Im Laufe des Jahres sollten viele weitere folgen.
Ponath steigt auf
Das in Buxtehude ansässige Schifffahrtsunternehmen
NSB Group hat eine neue
Eignerstruktur, alle Anteile liegen jetzt in
den Händen von Gründer Helmut Ponath,
der bislang 25 % gehalten hatte.
Milliarden an der Jade
In Wilhelmshaven soll ein Importterminal
für synthetisches Methan aus dem Mittleren
Osten gebaut werden. Die belgische
Investorengruppe AtlasInvest plant eine
Milliarden-Investition.
Gram: Laeisz steigt ein
Zwei Autotransporter der Hamburger
Reederei Laeisz wechseln für 61,6 Mio. $
in die Flotte von Gram Car Carriers. Im
Gegenzug erhält Laeisz Anteile von de
Norwegern.
Wilhelmsen + Ahrenkiel
Die Hamburger Reederei Ahrenkiel Tankers
heißt jetzt Barber Ship Management
und gehört mehrheitlich dem norwegischen
Unternehmen Wilhelmsen Ship
Management.
Israel bestellt bei TKMS
Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS)
bekommt einen Auftrag für drei neue
U-Boote der neuen Dakar-Klasse von der
israelischen Marine.
Elbvertiefung fertig
Nach langen Jahren mit Planungen, Klagen,
Urteilen, neuen Planungen und Baggerarbeiten
ist die jüngste Elbvertiefung
nun offiziell abgeschlossen.
MV Werften insolvent
Die MV-Werften-Gruppe hat Insolvenz
angemeldet. Das zur Genting gehörende
Unternehmen mit Standorten in Stralsund,
Rostock und Wismar ist zahlungsunfähig.
Neubauten für BBC
Briese baut mit der MPP-Tochter BBC
Chartering die Flotte aus. Vier F500-
Typen kommen dazu.
Meyer und Fassmer
Briese bekommt den Bereederungsauftrag
für das neue Forschungsschiff »Meteor
IV«. Gebaut wird es in Kooperation von
der Meyer Werft und Fassmer.
Tanker für Bunnemann
Nach Containerschiffen und dem Einstieg
bei Gram Car Carriers investiert die Reedereigruppe
der Familie Bunnemann jetzt
in Produktentanker.
Lloyd Werft will zurück
Die Bremerhavener Lloyd Werft will
nach der Insolvenz von Eigner Genting
und der MV-Gruppe zurück ins Reparaturgeschäft.
Claudia Müller tritt an
Die Grünen-Politikerin Claudia Müller
wird zur neuen Koordinatorin für maritime
Wirtschaft und Tourismus ernannt.
Wird Vroon zerlegt?
Die niederländische Reederei Vroon wird
nach großen Verlusten von einer Gruppe
von Finanziers und Banken übernommen,
die das Unternehmen angeblich
in Einzelteilen verkaufen wollen.
22 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Ukraine-Krieg stürzt Schifffahrt
im Schwarzen Meer ins Chaos
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine und die
Kämpfe vor Ort treffen die Schifffahrt von und zu den
ukrainischen Häfen und darüber hinaus im gesamten
Schwarzen Meer hart. Nach der Verhängung des
Kriegsrechts hat die Regierung in Kiew sämtliche Häfen
des Landes für die zivile Schifffahrt geschlossen.
Geplante und bereits vereinbarte Frachtgeschäfte müssen
im großen Stil annulliert, Ladungen im Transit umgeroutet
und Schiffe und Besatzungen in Sicherheit gebracht
werden. Der Verkehr durch die Straße von
Kertsch in das Asowsche Meer mit seinen wichtigen
Getreidehäfen wie Rostow (Russland) und Mariupol
(Ukraine) wird von russischer Seite seit blockiert.
13.500-TEU-Schiff von Maersk
havariert vor Wangerooge
Das Großcontainerschiff »Mumbai Maersk« ist in der
Ansteuerung auf die Wesermündung auf Grund gelaufen.
Es wurde von acht Schiffen freigeschleppt. Ein
erster Versuch scheiterte. Die Havarie ereignete sich
rund sechs Kilometer vor der Insel Wangerooge neben
der Fahrrinne. Die Mehrzweckschiffe »Neuwerk« und
»Mellum« sowie weitere fünf Schlepper wurden an die
Unfallstelle beordert. Ein Towing Assistance Team ging
zur Unterstützung an Bord des Maersk-Frachters. Das
Schiff war auf dem Weg von Rotterdam nach Bremerhaven.
Das Havariekommando hat nach Ersuchen der
Verkehrszentrale Bremerhaven die Gesamteinsatzleitung
übernommen.
FEBRUAR
Härtefall Meyer Werft
Die Papenburger Meyer Werft bekommt
im Rahmen der Corona-Maßnahmen
14 Mio. € an »Härtefallhilfe« vom Bund
und vom Land Niedersachsen.
Wallaby von Hitzler
Bei der Hitzler Werft in Lauenburg wird
der Brennstart für das erste Wallaby Boat
gefeiert. Es ist das weltweit erste Schiff mit
einem Federungssystem für den kommerziellen
Einsatz.
Razzia bei Reedern
Die Polizei hat wegen des Verdachts des
illegalen Abwrackens von Schiffen im
Ausland erneut Büros von Reedereien in
Hamburg und Umgebung durchsucht. Es
geht unter anderem um Schiffe der ehemaligen
Reederei Hansa Shipping.
Keine Marine bei TKMS?
Erneut stellt ThyssenKrupp der Marinesparte
auf den Prüfstand. Auch ein Verkauf
von TKMS in Kiel ist zwischenzeitlich
nicht ausgeschlossen. Angebote seien willkommen,
heißt es aus der Zentrale.
Schoeller-Tochter ordert
Der MPP-Carrier AAL hat sein Orderbuch
um weitere zwei Neubauten aufgestockt.
Erneut geht es um 32.000-Tonner
der »Super-B-Klasse«.
Rekord bei CLdN
Die belgische RoRo-Reederei CLdN setzt
ihre Flottenmodernisierung fort. Ein neuer
Auftrag für RoRo-Schiffe mit 8.000
Lademetern bedeutet die größte Investition
in der Geschichte des Unternehmens.
HSH wird abgewickelt
56 Schiffe en bloc für mehr als 1 Mrd. €
verkauft, nur noch 18 Schiffe im Portfolio
– früher als geplant kann die HSH-Abbaubank
abgewickelt werden. Die Länder
Hamburg und Schleswig-Holstein ziehen
einen Schlussstrich unter das »schwarze«
und verlustreiche Kapitel.
10 Mrd. € Gewinn
Die Hamburger Containerlinienreederei
Hapag-Lloyd profitiert enorm von Störungen
in den globalen Lieferketten. Die
Frachtraten explodieren.
Harren baut Flotte aus
Zuletzt hatte die Bremer Harren & Partner-Gruppe
vor allem in Bulker investiert.
Jetzt rückt der MPP-Sektor in den Fokus.
Vier Secondhand-Schiffe der C-Klasse mit
8.553 tdw verstärken die Flotte.
Car Carrier evakuiert
Im Atlantik ist auf dem Car Carrier
»Felicity Ace« ein Feuer ausgebrochen.
Die Besatzung musste evakuiert werden.
Rund 90 sm südwestlich der Azoren-
Insel Faial kam es zu einem Brand im Laderaum.
Feuer auf Korfu-Fähre
Auf der Grimaldi-Fähre »Euroferry Olympia«
ist ein Feuer ausgebrochen – 237 Passagiere
und 51 Besatzungsmitglieder müssen
in Sicherheit gebracht werden.
Sea Cloud verkauft
The Yacht Portfolio, ein maritimes Investmentunternehmen
will Sea Cloud
Cruises aus Hamburg übernehmen. Der
Käufer betreibt eine Flotte dreimastiger,
vollgetakelter Kreuzfahrtschiffe.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
23
MÄRZ
Zech und Rönner kaufen die
Bremerhavener Lloyd Werft
Die durch die Pleite der MV Werften mit in die Insolvenz
gerutschte Lloyd Werft ist gerettet. Neuer Eigner wird eine
»Unterweser«-Gemeinschaft des Bauunternehmers
Kurt Zech mit der Rönner-Gruppe. Zuerst getrennt voneinander
angetreten, haben sie in letzter Minute ihr Angebot
deutlich nachgebessert und den arabischen Interessenten
Al Seer Marine aus dem Feld geschlagen. Der
Kaufpreis soll zwischen 20 und 30 Mio. € gelegen haben.
Al Seer wollte in Bremerhaven Yachten bauen und reparieren.
Die neuen Eigentümer werden dagegen nur einen
Teil des Geländes weiter für Schiffbau nutzen, zum Beispiel
für Kreuzfahrtschiff-Reparaturen. Im nördlichen,
weitestgehend ungenutzten Teil sollen andere Gewerke in
einem Art maritimen Industriepark angesiedelt werden.
Meyer Werft will künftig auch
schwimmende Villen bauen
Suche nach strategischem Partner abgeschlossen: Die
eigentlich vor allem auf Kreuzfahrtschiffe spezialisierte
Papenburger Meyer Werft baut ihr Portfolio mit einem
Joint Venture aus: Gemeinsam mit Admares will
man schwimmende Immobilien bauen. Das Joint Venture
Meyer Floating Solutions soll in Turku angesiedelt
werden. Es geht es um Wohnungen, touristische
Einrichtungen und Infrastruktur-Projekte, heißt es.
Das neue Unternehmen soll das Produktportfolio und
die Patente von Admares übernehmen. Die Meyer
Gruppe erhofft sich demnach ein Zusatzgeschäft neben
dem Schiffbau.
Türkei sperrt Bosporus
Nach dem Angriff Russlands auf die
Ukraine hat die Türkei die strategisch
enorm wichtigen Meerengen Bosporus
und Dardanellen für Kriegsschiffe aus
allen Ländern gesperrt.
Vogemann ordert Bulker
Die Hamburger Reederei H. Vogemann
erweitert nach Makler-Berichten ihr Auftragsbuch
für Neubauten. In China sollen
vier Handy-Bulker gefertigt werden.
Ernst Russ: Dickes Plus
Dank Flotten-Investitionen und deutlich
höheren Charterraten verdoppelt die
Ernst Russ AG hat ihren Umsatz mit
92,3 Mio. €. Das Konzernergebnis steigt
sogar um das Zehnfache.
Ärmelkanal ohne P&O
Angesichts anhaltender Verluste stellt
die zum arabischen DP World-Konzern
gehörende Fährreederei P&O Ferries
die Verbindung zwischen Calais und
Dover ein. 800 Crew-Mitarbeiter müssen
gehen.
Biden will durchgreifen
US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede
zur Lage der Nation den globalen Containerlinienreedereien
wettbewerbswidriges
Verhalten vorgeworfen und ein Durchgreifen
angekündigt. Es geht um zu große
Verhandlungsmacht gegenüber Spediteuren
und Hafenunternehmen. Die Branche
nennt die Anschuldigungen haltlos.
Keine Cargotec-Fusion
Weil die britische Wettbewerbsbehörde
den Zusammenschluss von Cargotec und
Konecranes blockiert, haben die finnischen
Unternehmen beschlossen, ihre
Fusionspläne zu begraben.
600 Mio. $ für MPC
Das Schifffahrtsunternehmen sichert sich
für vier moderne Wide Beam-Schiffe mit
5.500 TEU eine ZIM-Charter über sieben
Jahre. Volumen: 600 Mio. $.
Lockdown in Schanghai
Schanghai, Standort des weltgrößten Containerhafens,
geht nach einem massiven
Corona-Ausbruch in den Lockdown. Die
Maßnahme hat große Auswirkungen auf
die Schifffahrt.
Verschärfte Crew-Krise
Mit dem Krieg in der Ukraine sind für das
Crewing in der Seeschifffahrt erneut
chaotische Zeiten angebrochen. Das Land
gilt als fünftgrößter Lieferant von Arbeitskräften
– nach Russland auf Platz 4.
Rantzau verkauft DAL
Die Hamburger Rantzau-Gruppe verkauft
aufgrund von »Risiken in der Containerschifffahrt«
den DAL-Liniendienst
und das 6.600-TEU-Schiff »DAL
Kalahari «, 2010 von CSBC Kaohsiung gebaut,
an Hapag-Lloyd. Die Konzentration
soll künftig dem Tanker- und
Dry-Cargo-Geschäft gelten.
TKMS will nach Wismar
Bei ThyssenKrupp bahnt sich die nächste
Überraschung an. Nachdem ein möglicher
Verkauf bereits ausgeschlossen wird,
könnte die Marinesparte nun sogar wieder
wachsen. Der Konzern will die MV-Werft
in Wismar übernehmen.
24 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
RMS verbündet sich mit CIMC
für zehn MPP-Neubauten
Der chinesische Konzern China International Marine
Containers (CIMC) und das Hamburger Befrachtungsunternehmen
RMS Projects haben sich verbündet, um
eine Serie von zehn »Methanol-ready« MPP-Frachtern
mit einer Tragfähigkeit von 14.000 tdw und kombinierter
Hebekapazität von 500 t bauen zu lassen. RMS
Projects übernimmt dabei die Rolle des kommerziellen
Managers, CIMC sorgt für Finanzierung und Bau und
nimmt die Schiffe auch ins Eigentum. Die ersten sechs
Einheiten sollen 2024, weitere vier 2025 abgeliefert werden.
Das Design stammt von der Tochtergesellschaft
CIMC Oric auf Basis der Vorschläge von RMS. Darüber
hinaus hat die Reederei Jüngerhans in Haren/Ems umfangreichen
technischen Input geliefert.
Geschäftsführer Nagel verlässt
Verband Deutscher Reeder
Generationswechsel beim Verband Deutscher Reeder
(VDR): Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel (im Bild re.)
gibt seinen Posten ab. Der ehemalige Bremer Senator
scheidet nach zwölf Jahren Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer
und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied aus.
Sein Nachfolger wird Martin Kröger, ein »auf internationalem
und europäischem Parkett bestens vernetzter und
ausgewiesener Schifffahrts- und Verbandsexperte.«
Kröger ist seit zehn Jahren als Geschäftsführer für den
VDR tätig und betreute in dieser Funktion die Bereiche
der europäischen und internationalen Schifffahrtspolitik,
die Wettbewerbsfähigkeit des Schifffahrtstandortes
Deutschland, sowie den Umwelt- und Klimaschutz.
APRIL
Spediteure vs. Reeder
Die Hamburger Speditionen beklagen einen
aggressiven Verdrängungswettbewerb
durch die Linienreedereien, die direkt an
ihre Kunden rangehen. Es herrsche inzwischen
der Eindruck, dass die Reeder
»Krieg gegen die Spediteure« führen.
Orderbuch wie 2008
Die Meldungen über Neubau-Aufträge
für Containerschiffe reißen nicht ab – neben
der Nachfrage spielt auch die Umweltregulierung
eine Rolle. Das Orderbuch hat
erstmals seit über 13 Jahren wieder die
Marke von 6,5 Mio. TEU erreicht.
Giganten-Hochzeit
In einem spektakulären Zusammenschluss
übernimmt die Frontline-Reederei
des norwegischen Schifffahrtsmagnaten
John Fredriksen die belgische Tanker-
Reederei Euronav.
MV Werft zu Eppendorf
Das auf Hightech-Kunststoffe spezialisierte
Unternehmen Eppendorf kauft Grundstück
und Gebäude der ehemaligen Kabinenfertigung
MV Werften Fertigmodule Property
GmbH in Wismar aus der Insolvenz.
EU sperrt Häfen
Als Teil der Sanktionen nach der russischen
Invasion in der Ukraine verbietet
die Europäische Union Anläufe von Schiffen
unter russischer Flagge in europäischen
Seehäfen.
Eigene Marine-Werft
Das Verteidigungsministerium interessiert
sich für eine Übernahme des Rostocker
Standorts der insolventen MV-
Werften. Dort entsteht später eine reine
Marine-Werft.
Meyer + Fassmer
Die Schiffbauunternehmen Fassmer und
Meyer Werft übernehmen von der insolventen
MV Werften-Gruppe gemeinsam
das Neptun Ship Design aus Rostock.
Lücking will Sietas
Für die insolvente Pella Sietas Werft in
Hamburg-Neuenfelde gibt es überraschend
doch noch einen Interessenten.
Der Bauunternehmer Steffen Lücking gibt
zusammen mit Partnern ein Gebot für die
gesamte Insolvenzmasse ab.
L&B macht in Tanker
Die Hamburger Reederei Leonhardt &
Blumberg wagt sich ins Tankersegment
vor: Nach dem Verkauf einiger Containerschiffe
werden drei Schiffe von Ardmore
Shipping übernommen.
Lidl startet Reederei
Der deutsche Lebensmittel-Discounter
Lidl gründet eine eigene Reederei »Tailwind
Shipping Lines«. Mit in Eigenregie
disponierten Schiffen will man Lieferengpässe
umgehen. Geschäftsführer wird
der ehemalige Harren-&-Partner-
Manager Peter Grönwoldt.
Hapag zieht Schiffe ab
Der neue Dienst China Germany Express
wird von Hamburg zum Jade-Weser-Port
verlegt. Grund: die betrieblichen Störungen
und die Engpässe in vielen Häfen mit
hoher Containerstellplatzdichte.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
25
MAI
Habeck chartert vier FSRU für
deutsche LNG-Versorgung
Im Auftrag und im Namen der Bundesregierung hat
Wirtschaftsminister Robert Habeck die Charter-Verträge
für vier Floating Storage and Regasification Units (FSRU)
unterzeichnet. Sie sollen als schwimmende LNG-Plattformen
an der deutschen Küste zum Einsatz kommen,
um nach dem Start des russischen Angriffskriegs gegen
die Ukraine die Abhängigkeit Deutschlands von russischen
Gaslieferungen zu verringern. RWE übernimmt
den Betrieb von zwei Einheiten von Hoegh LNG, Uniper
bedient sich in der Flotte von Dynagas. Für die vier
schwimmenden Terminals stellt die Bundesregierung
knapp 3 Mrd. € zur Verfügung. Mit zwei 300 m langen
FSRU können jährlich zwischen 10 und 14 Mrd. m3 Erdgas
für den deutschen Markt verfügbar gemacht werden.
Werft-Wettbewerb: »Uns
bleiben noch zehn Jahre«
Der deutsche Verband für Schiffbau und Meerestechnik
(VSM) fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen
für den internationalen Wettbewerb,
vor allem mit China. Ohne eine »durchgreifende Veränderung«
werde Europa in den kommenden zehn Jahren
die Fähigkeit zum zivilen Seeschiffbau in signifikanten
Umfang verlieren. Der VSM forderte die Bundespolitik
auf, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen
und »auch die stetig wachsende maritime Abhängigkeit
und den drohenden Verlust der Freiheitsindustrie
Schiffbau entschlossen und mit strategischem industriepolitischem
Weitblick entgegenzutreten.
Bremer BOCS baut aus
Der auf Westafrika spezialisierte Bremer
Projekt-Carrier kauft zwei weitere Schiffe
und steigt in einen Gemeinschaftsdienst
mit UAL nach Afrika ein.
Kein Ammoniak-Refit
Eine CO 2 -freie Schifffahrt mit Ammoniak
ist zwar durchaus in Sicht, allerdings
gibt es noch einige Herausforderungen.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie
der Leeraner Mariko GmbH. Ein Retrofit
gilt als bedingt umsetzbar.
ETS: Charterer zahlen
Die Einführung des Emissionshandels im
europäischen Fahrtgebiet rückt näher.
Die EU baut das Verursacherprinzip ein,
wonach über Vertragsklauseln der Charterer
und nicht der Eigner zahlen muss.
Geld für »Polarstern 2«
Der Haushaltsausschuss des Bundestages
hat sogenannte Zusatzmittel bewilligt,
damit das wichtige Großprojekt für den
Neubau eines deutschen Forschungseisbrechers
ausgeschrieben werden kann.
Autonomie bei Schenker
DB Schenker plant mit Partnern (u.a.
Kongsberg) ein emissionsfrei fahrendes
Feederschiff in Norwegen. Das voll elektrische
Schiff kann 300 t laden.
Zero44 ausgegründet
Der von der Reederei Auerbach initiierte
»Company Builder« Flagship Founders
hat mit Zero44 ein weiteres Startup ausgegründet.
Es geht um Charter-Verträge,
Daten und Umweltregulierung.
Aon schluckt Köllner
Der Versicherungsanbieter Aon
Deutschland baut sein Portfolio im Bereich
Schifffahrt, Transport und Logistik
weiter aus und übernimmt den deutschen
Makler Karl Köllner.
Wird HCOB verkauft?
Die französische Großbank Crédit Agricole
soll ihre Fühler nach der ehemaligen
HSH Nordbank ausstrecken. Experten
befürchten Engpässe für Schiffsfinanzierungen,
wenn das Hamburger
Institut geschluckt wird.
UHL bestellt Schiffe
Die Hamburger Mehrzweck- und
Schwergut-Reederei United Heavy Lift
(UHL) hat zwei weitere Eco-Lifter-
Neubauten bestellt, die 2023 und 2024
abgeliefert werden sollen. Bestellt wurden
die Schiffe bei der CSSC-Werft im
chinesischen Hudong.
Knudsen führt ZVDS
Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler
wird künftig von Jens B. Knudsen
(Sartori & Berger) geführt. Er folgt auf
Christian Koopmann (Peter W. Lampke).
Marke Unifeeder weg
Der arabische Konzern DP World legt
seine Shortsea-Marke Unifeeder mit der
eigenen Logistiksparte P&O Ferrymasters
zusammen.
Burkhard führt TKMS
Der bisherige CEO Rolf Wirtz hat den
Chefposten bei Thyssenkrupp Marine
Systems (TKMS) an Oliver Burkhard
übergeben.
26 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Deutsche Trampreeder
verlieren Marktanteile
Die Trampreeder in der Containerschifffahrt haben
Marktanteile an die Linienreedereien verloren, gleichzeitig
ballt sich die Tonnage bei den führenden Anbietern.
Die fünf größten sogenannten Nicht-Operativen
Eigner (NOO) steuern inzwischen knapp 53 % der Flotte
nach Kapazität. Vor anderthalb Jahren waren es noch
gut 45 %. Uneingeschränkter Marktführer bleibt mit großem
Abstand Seaspan (10 % Markanteil), vor Shoei
Kisen (6,2 %) und Costamare (4,7 %). Unter den Top 15
sind nunmehr nur noch zwei deutsche Reedereien –
Claus Peter Offen auf Platz 9 (2,8 %) und Peter Döhle inklusive
Ernst Russ auf Rang 12 (2 %). Die Schulte Group
rutschte dagegen aus den Top 15 heraus.
Tarifstreit im Hafen – »Völlig
unverhältnismäßig, inakzeptabel«
Der Streit um einen neuen Lohntarifvertrag für rund
12.000 Mitarbeitende in der Hafenwirtschaft eskaliert
zunehmend. Es gibt einige Streiks an der deutschen Küste.
Die Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe
(ZDS) reagiert mit mit deutlicher Kritik, die
Maßnahmen der Gewerkschaft Verd.di werden als völlig
unverhältnismäßig, verantwortungslos und inakzeptabel
bewertet. Der ZDS hatte mehrere Angebote unterbreitet,
zuletzt mit einer Lohnsteigerung über 24 Monate im Gesamtvolumen
von bis zu 12,5 %, das im Zusammenwirken
mit dem Entlastungspaket der Bundesregierung
einen Inflationsausgleich bewirken soll. Die Gewerkschaft
Ver.di fordert bis zu 14 %.
JUNI
Eckhoff führt WISTA
WISTA Germany hat im Rahmen ihrer
Jahreshauptversammlung den Vorstand
neu gewählt. Als Präsidentin löste Franziska
Eckhoff Claudia Ohlmeier ab.
Trauer um Mücke
Der Hamburger Schiffsmakler Allship
trauert um seinen 64-jährigen Gründer
Richard-Heinrich Mücke. Der Schifffahrtsmanager
soll von einem Parkhaus
gestürzt sein. 1983 hatte Mücke die Allship
Verwaltungs- und Beteiligungs
GmbH & Co. als Schiffsan- und Verkaufsmakler
gegründet.
Fosen Emden insolvent
Die aus den traditionsreichen Nordseewerken
hervorgegangene und von Norwegern
übernommene Emder Werft Fosen
Yard ist insolvent. Hintergrund sei,
dass sich ein Bau-Auftrag für sechs
Schiffe mehrfach hinausgezögert hat.
Auch bei anderen Aufträgen seien »noch
offene Fragen zu klären«, heißt es. Geschäftsführer
Carsten Stellamanns verlässt
die Werft und wechselt zu Fosen
nach Stralsund.
Fachkraftmangel auf See
Ukraine-Krieg, Offizierslücke, Flotten-
Wachstum – der Fachkräftemangel auf
See spitzt sich laut dem Branchendienst
Drewry weiter zu. Das hat nicht zuletzt
Folgen für die Heuer-Aufwendungen.
Maersk kauft Senator
Rund sieben Monate nach der Ankündigung
meldet der Maersk-Konzern Vollzug:
Die Hamburger Spedition Senator International
wird übernommen.
Green Recycling in Kiel
Das Startup Leviathan setzt mit einem
42 m langen, ehemaligen Landungsboot
bei der Werft German Naval Yards in Kiel
erstmals eine »nachhaltige Verschrottung«
und Recycling eines Schiffs um.
Explosion in LNG-Hub
Drohen weitere Engpässe in Europa?
Freeport LNG, der Betreiber einer der
größten US-Exportanlagen für LNG,
stoppt nach einer Explosion den Betrieb
an seiner Anlage an der texanischen Golfküste
für mehrere Wochen.
Reederei Nord poolt
In einer dänisch-deutsch-griechischen
Zusammenarbeit legt die Hamburger Reederei
Nord mit Hafnia und Chartworld einen
neuen Pool für LR2-Tanker auf.
Nachspiel für Marine?
Die umstrittene Beschaffung von zwei
neuen Tankern für die Marine kommt erneut
in die Diskussion. Sowohl der Bundesrechnungshof
als das Verteidigungsministerium
prüfen das Vorhaben.
HeavyLift@Sea & Harren
Die Bremer Reederei-Gruppe Harren &
Partner beteiligt sich am Hamburger Ingenieurbüro
HeavyLift@Sea. Im Fokus stehen
umweltfreundliche Neubauten.
Korvette von Lürssen
Meilenstein für die deutsche Marine: Die
erste von fünf neuen Korvetten ist zur ersten
Werftprobefahrt ausgelaufen. Die Korvetten
werden von der ARGE K130 gebaut,
bestehend aus Lürssen (NVL) ThyssenKrupp
Marine Systrems (TKMS) und
German Naval Yards Kiel (GNYK).
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
27
JULI
Immer mehr Containerschiffe
stauen sich in der Nordsee
Abfertigungsprobleme in den europäischen Häfen sorgen
für immer längere Staus von Containerschiffen in
der Nordsee. 2 % der weltweiten Kapazitäten liegen nach
Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft dadurch
still. Auch vor Schanghai und Zhejiang wächst die Warteschlange:
Dort liegen derzeit weitere 4 % der Flotte fest.
Auf dem Roten Meer sind gut 20 % weniger Containerschiffe
unterwegs als zu normalen Zeiten. So groß war
die Lücke zuletzt nach Ausbruch der Corona-Pandemie
vor zwei Jahren. Vor allem der Lockdown in Schanghai
macht sich bemerkbar. Dagegen entspannt sich die Lage
in Nordamerika. Die pandemiebedingt hohe Konsumgüter-Nachfrage
lässt nach, der Stau vor Los Angeles hat
sich weitestgehend aufgelöst.
Lürssen-Werft liefert neue
Mega-Yacht »Blue« ab
Nach der erfolgreichen zweiten Probefahrt hat die 160 m
lange Lürssen-Yacht »Blue« ihre Jungfernfahrt in Richtung
Mittelmeer angetreten, wo sie nun ihre erste Saison
mit ihren neuen Eignern verbringen wird. Der Neubau
stößt in die Top 5 der weltweit größten Mega-Yachten
vor. Die »Blue« ist mit einem hocheffizienten dieselelektrischen
Hybrid-Antriebskonzept ausgestattet, das
von den Lürssen-Ingenieuren entwickelt wurde. Das
System besteht aus zwei Dieselmotoren, die über Einzelgetriebe
zwei Verstellpropeller antreiben. Die Mega-
Yacht« verfügt zudem über einen elektrischen Azimut-
Pod-Antrieb.
Drei Harener zu Damen
Mit Gerdes (1 x 3.850 tdw), Wessels und
HS Shipping (je 2 x 3.850 tdw) ordern
gleich drei in Haren an der Ems ansässige
Reeder Neubauten bei der niederländischen
Werftengruppe Damen.
Hamburg auf Rang 7
Singapur behauptet sich als wichtigste
Schifffahrtsmetropole im Ranking von
Xinhua und Baltic Exchange. Hamburg als
Standort des größten deutschen Seehafens
und vieler maritimer Unternehmen verharrt
unverändert auf Platz 7.
Fassmer baut für Marine
Im litauischen Kleipeda sind zwei neue
Messboote für die Marine auf Kiel gelegt
worden. Auftragnehmer für das 90-Mio.-
Projekt ist die deutsche Fassmer-Werft.
MPP in TEU-Charter
Containerschiffskapazität bleibt über Monate
hinweg extrem knapp. Immer wieder
chartern Linienreedereien daher Mehrzweck-Schiffe
ein, deren Raten auch dadurch
durch die Decke gehen.
150 Jahre FSG
Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft feiert
ihr 150-jähriges Bestehen. Die Traditionswerft,
die vor der Insolvenz und der
Übernahme durch die Tennor-Holding
von Investor Lars Windhorst vor allem für
den Bau von RoRo-Schiffen stand, will in
Zukunft auch auf Marine-Schiffe setzen.
Fertige Fregatten
Die Deutsche Marine stellt mit der
»Rheinland-Pfalz«, die letzte von vier Fregatten
der Baden-Württemberg-Klasse
F125 in Wilhelmshaven in Dienst.
ABB ohne Turbolader
Der ABB-Konzern will sich von seinem
Turbolader-Geschäft trennen und künftig
nur noch auf die »Megatrends« Elektrifizierung
und Automation konzentrieren.
ABB Turbocharging soll als
Accelleron an die Börse gebracht werden.
Gazprom-Tanker
Der deutsche Staat wird vorübergehend
zum Reeder. Nachdem Gazprom Germania
unter Treuhandverwaltung gestellt
wurde, fallen auch drei LNG-Tanker an
den Bund. »Amur River«, »OB River« und
»Clean Energy« waren vom griechischen
Eigner Dynagas gechartert.
Nobiskrug baut Yacht
Die Rendsburger Werft Nobiskrug hat einen
Vertrag über einen 80 m langen
Yacht-Neubau unterzeichnet. Die Ablieferung
ist für 2025 geplant.
Methanol für MPC
MPC Container Ships (MPCC) bestellt
zwei 1.300-TEU-Neubauten in China. Die
jeweils 39 Mio. $ teuren Feederschiffe, für
die es langfristige Charterverträge gibt, bekommen
Dual-Fuel-Motoren, die »zu einem
späteren Zeitpunkt, mit grünem
Methanol fahren können«.
Neue Berufsschule
Der alte Bau war schon länger nicht mehr
zeitgemäß, nun hat Bremen eine neue Berufsschule
für Großhandel, Außenhandel
und Verkehr, an der künftig auch angehende
Schifffahrtskaufleute unterrichtet
werden.
28 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
»Ever Alot« ist mit 24.004 TEU
das weltgrößte Containerschiff
Die »Ever Alot« – das derzeit weltgrößte Containerschiff
– wurde auf der chinesischen Werft Hudong-Zhonghua
Shipbuilding abgeliefert. Gebaut wurde es nach ABS-
Klasse. Die »Ever Alot« fährt für die taiwanesische
Linienreederei Evergreen weist eine Kapazität von knapp
über 24.000 TEU auf. Sie ist das jüngste Schiff in einer Serie
von neun. Das 400 m lange, 61,5 m breite und mit
231.000 GT vermessene Schiff vom Typ Megamax-24 verbindet
in einem Liniendienst für die »Ocean Allliance«
Häfen in Asien und Europa. Der Tiefgang liegt bei bis zu
17 m. Der Mega-Carrier kann 12 Standard-Container
mehr aufnehmen als der Vorgänger »Ever Ace«
Der schiefe Turm an der Weser
– Nordmole sackt ab
In Bremerhaven ist über Nacht ein Teil der Nordmole
abgesackt. Dadurch steht der berühmte Leuchtturm an
der Einfahrt zur Geeste schief. Laut Wasserschutzpolizei
besteht die Gefahr, dass er ganz umkippt. Die
Geesteeinfahrt ist für den Schiffsverkehr gesperrt. Der
100 Jahre alte Turm an der Einfahrt zur Geeste gilt als
eines der Wahrzeichen Bremerhavens. Die Kaje an der
Nordmole ist seit Jahren baufällig und seit 2015 abgesperrt.
Ein Neubau des Einfahrtsbereichs ist bereits geplant.
Die DGzRS, das WSA und die Lotsen haben ihre
Schiffe vorsorglich verlegt, um weiter einsatzfähig zu
sein. Betroffen sind außerdem der Fischereihafen sowie
die Werften.
AUGUST
Getreide aus Ukraine
Russland und die Ukraine einigen sich auf
ein Abkommen für den Getreide-Export.
»Razoni« ist danach der erste Frachter, der
den Hafen von Odessa verlässt.
CMA CGM mit Methanol
Bisher hat CMA CGM auf LNG als Kraftstoff
gesetzt. Jetzt sind die Franzosen die
zweite große Containerlinienreederei
nach Maersk, die Methanol-Neubauten
ordern.
FSG greift bei Sietas zu
Rund ein Jahr nach der Insolvenz von Pella
Sietas wird beim Ausverkauf auch das
knapp 200 m lange Schwimmdock, größtes
Teil im Angebot, abgeholt. Die Flensburger
Werft FSG hat es sich gesichert.
AöR-Chefin wechselt
Nach dem Verkauf des Altportfolios der
HSH Nordbank wird die AöR portfoliomanagenent
bis 2023 abgewickelt. Ulrike Helfer,
eine der beiden Vorstände, übernimmt
eine Position als Board Member bei der
griechischen Reederei Global Ship Lease.
HCOB-Chef geht
Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial
Bank (HCOB), legt sein Mandat
zum 30. September nieder. Auf den Chefposten
rückt Ian Banwell, bislang CFO.
Öko-Upgrade bei Hapag
Die Reederei Hapag-Lloyd will ihre Flotte
effizienter machen, um die CO 2 -Emissionen
zu senken. Unter anderem sollen
mindestens 86 Schiffe neue Propeller bekommen,
36 Frachter bekommen neuen
Wulstbug.
LD verkauft alle Bulker
Die französische Schifffahrtsgruppe Louis
Dreyfus Armateurs (LDA) trennt sich von
ihrer kompletten Bulker-Sparte. Die 13
Schiffe gehen an die Finanzinvestoren JP
Morgan und MUR Shipping – die Schifffahrtssparte
des Stahlhändlers Macsteel.
ONE will Seaspan
Die Containerlinienreederei ONE steht
vor dem Einstieg bei der Atlas Corp, der
Muttergesellschaft des weltweit größten
Trampreeders Seaspan.
Brand auf Zim-Frachter
Erneut hat ein Brand an Bord eines Containerschiffes
beträchtlichen Schaden angerichtet.
Dieses Mal hat es die »Zim
Charleston« der israelischen Reederei Zim
im Indischen Ozean getroffen. 300 Container
werden zerstört.
Neuer Hamburger Reeder
In Hamburg ist seit Jahren erstmals wieder
eine Reederei gegründet worden. Carrier53’
zielt auf den Transport von
Spezial containern im 53-Fuß-Format aus
Fernost in den Hauptmarkt USA.
Neue Helgoland-Linie
Zwischen Wilhelmshaven und Helgoland
besteht wieder eine Fährverbindung. Mit
dem bis 34 kn schnellen Katamaran
»Adler Jet« füllt die Reederei Adler & Eils
eine jahrelange Lücke.
Elon Musk goes Cruise
Der Tesla-Chef und Technologie-
Milliardär Elon Musk will schnelles
Internet auf Kreuzfahrtschiffe bringen.
Royal Caribean ist der erste Kunde.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
29
SEPTEMBER
Polen legt Kanal zur Ostsee
– an Kaliningrad vorbei
Polen hat einen neuen Schifffahrtskanal zur Ostsee beziehungsweise
eine neue Zufahrt zum Hafen von Elblag. Mit
dem 1,3 km langen Kanal will sich das Land einen freien
Zugang zur Ostsee sichern. Bislang müssen Schiffe durch
russische Hoheitsgewässer fahren, da der nördliche Teil
des Frischen Haffs zum Gebiet Kaliningrad gehört. Der
lange Umweg um die Frische Nehrung herum entfällt. In
einem weiteren Bauabschnitt soll noch eine Fahrrinne
durch das Frische Haff angelegt und der Fluss Elblag bis
zum Hafen der gleichnamigen Stadt ausgebaggert werden.
Die Kosten für den gesamten Bau werden auf knapp
0,5 Mrd. € geschätzt. Kritik: Den Kanal können nur Schiffe
mit einer Länge von maximal 100 m, einer Breite von bis zu
20 m und einem Tiefgang von maximal 4,5 m befahren.
Anklage gegen Ex-Werftchefs
im Fall »Gorch Fock«
Nach dem Sanierungsdebakel rund um das Segelschulschiff
»Gorch Fock« der Marine hat die Staatsanwaltschaft
Anklage gegen zwei ehemalige Vorstände der mit
der Sanierung beauftragten Elsflether Werft erhoben.
Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug in einem
besonders schweren Fall. Die beiden Männer sollen zwischen
2014 und 2018 dafür verantwortlich gewesen sein,
dass die Werft Leistungen von Subunternehmen »systematisch«
falsch beim Marinearsenal in Wilhelmshaven
abgerechnet hat. Der Marine soll dadurch ein Schaden
von insgesamt 7,2 Mio. € entstanden sein. Im Falle einer
Verurteilung droht den beiden Angeklagten eine Strafe
zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.
Rickmers geht offshore
Die Reederei The Asian Spirit Steamship
Company (ASSC) von Bertram und Rickmer
Clasen Rickmers setzt gemeinsam
mit dem Hamburger Offshore-Dienstleister
Searenergy einen neuen Versorgungsdienst
für Offshore-Windparks auf.
VDR erweitert Spitze
Der Verband Deutscher Reeder treibt den
Umbau seiner Geschäftsleitung voran.
EU-Lobbyistin Irina Haesler und Tilo
Wallrabenstein, für den Bereich Recht
und Steuern zuständig, rücken in die Verbandsspitze
auf.
Harren-Portfolio wächst
Die zur Harren-Gruppe gehörende Sparte
Harren Bulkers erweitert ihr Portfolio mit
der Befrachtung eigener und fremder
Tonnage.
Deutsches Schiff geentert
Ein MPP-Schiff der deutschen Reederei
Jens und Waller wird vor Conakry von
Piraten geentert und ausgeraubt, die Besatzung
bringt sich in Sicherheit.
Millardengrab LNG?
Einer Studie des UCL Energy Institute zufolge
droht der weltweiten Flotte LNGbetriebener
Schiffe angesichts der in die
höhe geschnellten Gaspreise bis 2030 ein
finanzieller Verlust von bis zu 850 Mrd. $.
Marine-CEO bei Renk
Nadine Despineux übernimmt die neu
geschaffene CEO-Position für die
Divisio n »Marine & Industrie« beim Getriebe-
und Antriebsspezialisten Renk.
1-Mrd.-$-Flotte
Auf dem Offshore-Wind-Markt wird ein
Mangel an Spezialschiffen erwartet. Der
Finanzinvestor Seraya Partners gründet daher
die Offshore-Wind-Reederei Cyan
Renewables. Ziel: Flottenwert von 1 Mrd. $.
Rotterdam will wachsen
Europas größter Seehafen gibt eine Zusammenarbeit
von TIL, Hafentochter von
MSC, und Hutchison Ports aus Hongkong
bekannt. Geplant ist die Entwicklung
eines neuen Containerterminals im
Europahafen in Rotterdam.
Cat verkauft in Kiel
Die Investmentgesellschaft Private Assets
erwirbt Teile der Produktionsanlagen von
Caterpillar Motoren am Standort Kiel.
Auch 220 Mitarbeiter sollen wechseln.
Gas vor Borkum
Ein Konsortium von ONE-Dyas, EBN
und Hansa Hydrocarbons hat die finale
Investitionsentscheidung zur Erschließung
des Gasfeldes N05-A in der
Nordsee gefällt. Ab 2024 sollen zwischen
4,5 und 13 Mrd. m3 Erdgas fördern.
Positive Bilanz für SMM
Die Organisatoren der diesjährigen SMM
in Hamburg haben eine positive Bilanz gezogen.
Nach einer corona-bedingten Pause
konnte die 30. Ausgabe der Weltleitmesse
für den Schiffbau 2.000 Aussteller und
mehr als 30.000 Fachbesucher anlocken.
Dship in Frankreich
Die MPP-Reederei dship Carriers will sich
eine stärkere Position auf dem französischen
Markt verschaffen und startet dafür
eine Zusammenarbeit mit Francenav.
30 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Lomar übernimmt Bremer
Tanker-Reederei Carl Büttner
Bremen verliert eine weitere Tanker-Reederei. Nach dem
Kauf von Rigel durch CST vor vier Jahren übernimmt
jetzt Lomar Shipping, die maritime Tochtergesellschaft
der Libra Group, die Reederei Carl Büttner (CB) mitsamt
ihrer Flotte von Produkten- und Chemikalientankern.
Die Akquisition sei Lomars jüngster Schritt zur
weiteren Diversifizierung und zum Ausbau der Flotte,
heißt es in einer Mitteilung. Die Reederei Carl Büttner
wurde 1856 gegründet und befand sich über fünf Generationen
im Besitz und unter der Leitung der Familie
Büttner. Der Kaufpreis wird mit 160 Mio. $ angegeben.
Eingefädelt wurde die Transaktion unter Mitwirkung
des Beratungsunternehmens Transport Capital.
Cosco-Einstieg in Hamburg
vom Bundeskabinett genehmigt
Das chinesische Unternehmen Cosco Shipping Ports
(CSP) darf nach dem Beschluss des Bundeskabinetts
beim Container Terminal Tollerort im Hamburger Hafen
einsteigen – allerdings nicht so, wie ursprünglich geplant.
Anstatt der ursprünglich geplanten 35 % darf das
chinesische Staatsunternehmen jetzt mit 24,9 % beim
CTT der Hamburger Hafenlogistik-Konzerns HHLA
einsteigen. Sechs Bundesministerien hatten sich zuvor
gegen den Teilverkauf von 35 % ausgesprochen. Bundeskanzler
Olaf Scholz wollte den Deal trotzdem durchdrücken.
Jetzt hat man sich auf eine Kompromisslösung
geeinigt, der sicherstellt, dass die Schwelle von 25 % auch
künftig nicht ohne neues Investitionsprüfverfahren
überschritten werden kann.
OKTOBER
Sommerhage geht
Der langjährige Deutschlandchef und
Chief Operating Officer (COO) der Columbia
Group, Carsten Sommerhage,
zieht sich per Ende des Jahres aus dem
Unternehmen zurück.
Kohle-Bulker mit Segel
Mitsui OSK Lines (MOL) hat die »Shofu
Maru« in Dienst gestellt – als ersten Neubau
mit einem Segel vom Typ »Wind
Challenger«. Der Bulker ist 235 m lang
und 43 m breit mit 100.400 t Tragfähigkeit.
»TSS Pearl« sinkt
Das Containerschiff »TSS Pearl« sinkt,
nachdem eine Woche zuvor ein Feuer an
Bord des 14 Jahren alten Feeder-Schiffes
(2.007 TEU) im Roten Meer ausgebrochen
war. Alle 25 Seeleute können sich retten.
Trauer bei Fassmer
Die Fassmer-Werft trauert um ihren Seniorchef.
Der 1927 geborene Heinz Fassmer
war von 1964 bis 1992 geschäftsführender
Gesellschafter des Schiffbauunternehmens.
MSC kauft Schleppreeder
Die Containerlinienreederei MSC baut ihre
Schlepper-Aktivitäten mit der Übernahme
der italienischen Rimorchiatori
Mediterranei aus.
Halbes Jahr Haft
Der norwegischer Reeder Georg Eide
muss wegen des Versuchs, ein Schiff zum
Verschrotten nach Pakistan auszuführen,
in Haft. Er scheitert auch mit dem zweiten
Versuch, gegen das Urteil Berufung
einzulegen.
24.000er Serie für Cosco
Der staatliche chinesische Cosco-Konzern
steigt in den Wettbewerb um die größten
Containerschiffe der Welt ein und bestellt
eine Serie von 24.000-TEU-Frachtern mit
Dual-Fuel-Methanol-Antrieb.
Bernhard Schulte wird 50
Mit der Gründung der »Hanseatic Shipping«
im Jahr 1972 wurde der Grundstein
für Bernhard Schulte Shipmanagement
gelegt. In Zypern feiert BSM 2022 sein
50-jähriges Bestehen.
Neubau zu 99 % in Asien
Der europäische Schiffbau, ebenso wie der
japanische, verliert weiter Marktanteile im
Handelsschiffbau. Nach Tonnage in CGT
gingen 99 % nach Asien, allein 47 % nach
Südkorea, 43 % nach China.
Hapag kauft SM SAAM
Die Hamburger Containerlinienreederei
Hapag-Lloyd steigt mit dem Kauf des Terminal-
und Logistikgeschäfts von SM
SAAM für rund 1. Mrd. $ in den Markt in
Nord- und Südamerika ein.
Häfen gegen Reeder
Mit deutlichen Worten hat der Zentralverband
der deutschen Seehafenbetriebe
ZDS die Europäische Kommission aufgefordert,
das »Gebaren« von Linienschifffahrtsunternehmen
in Allianzen
und Konsortien einzugrenzen.
Leschaco-Chef gestorben
Der langjährige CEO und Inhaber der Bremer
See- und Luftfrachtspedition Lexzau,
Scharbau (Leschaco), Jörg Conrad, verstirbt
nach kurzer Krankheit mit 67 Jahren.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
31
NOVEMBER
ONE vollzieht Übernahme
von Seaspan
Die Übernahme des weltweit größten Trampreeders Seaspan
durch das Poseidon-Konsortium um die Linienreederei
ONE ist finalisiert. Die Poseidon Acquisition
Corp., hinter der neben ONE die Fairfax Financial Holding,
die Washington-Familie und der bisherige Atlas-
Vorstandschef David Sokol stehen, hielten zusammen
bereits 68 % der Anteile. Jetzt übernehmen sie den Rest.
Der Wert der Transaktion wird mit 10,9 Mrd. $ angegeben.
Seaspan ist der mit Abstand größte Tonnage-Anbieter
in der Containerschifffahrt mit aktuell 132 Schiffen
mit einer Gesamtkapazität von 1,15 Mio. TEU. Mit den
derzeit geplanten 70 Neubauten, die bis 2024 abgeliefert
werden sollen, wächst die Kapazität dann auf knapp
2 Mio. TEU.
Disney kauft »Global Dream«,
Meyer baut sie zu Ende
Nach monatelangen Verhandlungen ist ein Käufer für das
zu etwa 75 % fertiggestellte Kreuzfahrtschiff »Global
Dream« gefunden. Der Disney-Konzern übernimmt es aus
der Insolvenzmasse der MV Werften. Damit ist die Verschrottung
abgewendet. Die Meyer Werft, die bereits drei
Schiffe für Disney gebaut und zwei weitere im Auftragsbuch
hat, wird die »Global Dream« (208.000 GT) auf der
Werft in Wismar für den US-Markt umbauen und vollenden.
Unter anderem soll die Motorenanlage für den späteren
Einsatz von »grünem« Methanol als Kraftstoff umgerüstet
werden. Für die Steuerzahler könnte es ein teurer
Spaß werden. Disney hat offenbar nur 40 Mio. € für das
1,8-Mrd-$-Schiff bezahlt, Land und Bund hatten zuvor
bereits Hunderte Millionen in die Werft gepumpt.
Neuer Ernst-Russ-Chef
Mit Jan-Hendrik Heikes geht einer der bekanntesten
und profiliertesten Hamburger
Schiffsmakler in den Ruhestand. Maik
Putzer folgt als Geschäftsführer von Ernst
Russ Shipbroker.
Intermarine zu Harren
Aus einer Beteiligung wird eine 100-prozentige
Tochter: Die Bremer Harren
Group übernimmt die US-amerikanische
MPP-Reederei Intermarine vollständig.
Westhagemann dankt ab
Hamburgs Wirtschafts- und Hafensenator
Michael Westhagemann tritt überraschend
von seinem Amt zurück. Es folgt
die Hamburger SPD-Chefin Melanie
Leonhard. Sie war bislang Sozial- und Gesundheitssenatorin.
600 Schiffe weg
Am Containermarkt ist in nur zwei Jahren
eine gewaltige Umschichtung der Kapazitäten
erfolgt. Die Linienreedereien
haben Trampreedern 600 Schiffe mit insgesamt
2 Mio. TEU abgekauft.
Friedrich führt Lloyd
Friedrich Norden ist neuer Geschäftsführer
der Lloyd Werft in Bremerhaven.
Die Rönner-Gruppe und die Gustav Zech
Stiftung hatten die Werft nach der Insolvenz
des Eigners Genting übernommen.
Drohne trifft Tanker
Vor der Küste Omans ist ein Produktentanker
aus der Flotte von Idan Ofers Reederei
Eastern Pacific offenbar von einer
Drohne getroffen worden. Verdächtigt
wird der Iran.
FSRU erreicht Lubmin
Ist Lubmin noch schneller als Wilhelmshaven?
Die 283 m lange »Neptune« von
Höegh LNG Partners erreicht Deutsche
Gewässer und soll im Ostseehafen als
schwimmendes LNG-Terminal dienen.
Bei Emissionen einig
Die EU hat eine vorläufige Einigung zur
Inklusion der Schifffahrt in den Emissionshandel
(ETS) erzielt. Nun ist auch
klar, wer am Ende zahlen soll: der Charterer
als kommerzieller Betreiber.
LNG-Terminals teurer
Insgesamt fünf FSRUs sollen künftig in
vier Häfen an der deutschen Küste LNG-
Importe verarbeiten. Die ursprünglich
veranschlagten Kosten von 3 Mrd. € erhöhen
sich um mehr als das Doppelte auf
über 6,5 Mrd. €.
F126: Rheinmetall liefert
Damen Naval beauftragt den deutschen
Rüstungskonzern Rheinmetall mit der
Lieferung von acht MLG27–4.0-Abwehrsystemen
für die Fregatten F126 für die
Deutsche Marine beauftragt.
Deutschland-Norwegen
Die neu gegründete Reederei Arctic Container
Line nimmt ihren neuen Feederdienst
zwischen Hamburg und Bremer -
haven und der norwegischen Westküste
auf. Weitere Verbindungen sollen folgen.
MPCC holt Fuhrmann
Moritz Fuhrmann löst zum 1. Dezember
Benjamin Pfeifer als Finanzchef bei
MPC Container Ships. Er kommt von
Hayfin Capital Management.
32 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
Maersk-Chef Skou dankt ab –
Clerc folgt
Nach fast sieben Jahren macht Søren Skou beim dänischen
Schifffahrtskonzern A.P. Møller-Mærsk Platz
für seinen Nachfolger Vincent Clerc. Seit 2016 stand
Skou als Nachfolger von Nils S. Andersen an der Spitze
von Maersk. Seine Aufgabe, das dänische Unternehmen
zu einem integrierten Schifffahrtskonzern umzubauen,
gilt offenbar als erfüllt. Er übergibt den Staffelstab an
Clerc, seit 2019 CEO des Geschäftsbereichs Ocean & Logistics.
Insgesamt war Skou 40 Jahre lang bei Maersk
– elf Jahre als CEO von Maersk Tankers, vier Jahre als
CEO der Maersk Line und dann des Gesamtkonzerns.
Angesichts immer schwieriger werdender Aussichten sei
der Vorstand überzeugt, dass Clerc als CEO über die
richtigen Erfahrungen und Fähigkeiten verfügt, heißt es.
Container-Neuling Allseas
ist aus dem Spiel
Allseas, einer der Newcomer in der Containerschifffahrt,
ist insolvent. Im Sommer 2021, als die Containerschifffahrt
noch historische Rekorde jagte, hatte die im
englischen Oldham ansässige Logistikgruppe Allseas
Global Project Logistics die eigene Reedereisparte Allsea
Shipping zunächst für Charterreisen gegründet. Dann
folgte in diesem Sommer der Start eines eigenen Liniendienstes
zwischen China und Europa. CEO Darren
Wright sprach noch vor wenigen Monaten von Plänen,
weitere Verbindungen, unter anderem von Südostasien
und Indien nach Europa sowie von Asien über den Pazifik
nach Nordamerika, auflegen zu wollen. Der rasante
Verfall der Raten führt nun jedoch in die Insolvenz nach
britischem Recht.
DEZEMBER
Mittelmeer wird SECA
Das Mittelmeer wird ab 2025 als Emission
Control Area ausgewiesen, hat der Umweltausschuss
der IMO beschlossen. Nur
Kraftstoffe mit einem Schwefelanteil von
0,1 % (statt 0,5 %) dürfen verwendet werden.
Schweröl (HFO) mit 3,5 % Schwefel
darf nur noch in Verbindung mit Scrubbern
eingesetztwerden.
LNG via Wilhelmshaven
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat
die FSRU »Höegh Esperanza« am neuen
Anleger in Wilhelmshaven festgemacht.
Das Schiff ist das Herzstück des ersten
deutschen LNG-Terminals. Am 22. Dezember
soll zum ersten Mal Gas ins
Netz eingespeist werden. Die FSRU soll etwa
5 Mrd. m3 LNG pro Jahr regasifizieren,
rund 6 % des deutschen Gasbedarfs.
Aus für Afrika-Dienst
Die Bremer Reederei Sloman Neptun stellt
ihren traditionsreichen Liniendienst von
Nordeuropa nach Nordafrika ein. Nachdem
der Fahrplan dieses Jahr bereits stark
ausgedünnt wurde, soll der Service zum
Jahresende offiziell geschlossen werden.
Nur kurz Koordinatorin
Seit der Regierungsübernahme der Ampelkoalition
ist Claudia Müller maritime
Koordinatorin der Bundesregierung. Jetzt
soll sie neue Parlamentarische Staatssekretärin
im Agrarministerium werden.
CU zieht Notbremse
Die chinesische CU Lines, einer der
Newcomer im Zuge der Rekordraten am
Containermarkt mit Ambitionen für ein
eigenes Liniengeschäft, will für bis zu
zwölf Panamax-Schiffe langfristig laufende
Charterverträge für den Transpazifikund
Europa-Verkehr vorzeitig beenden.
Marine sucht Schlepper
Weil der deutschen Marine nur noch ein
Schlepper zur Verfügung steht, sollen jetzt
gebrauchte Schiffe auf dem Markt gesucht
werden. Die Ausschreibung läuft.
650 Jobs in Wismar
Nachdem die Meyer Werft von Disney den
Auftrag für den Umbau der »Global
Dream« erhalten hat, will sie in Wismar
bis zu 650 Arbeitsplätze schaffen.
Japan führt Top 10
Japan ist wegen des Booms im LNG-Sektor
wieder auf Platz 1 der Schifffahrtsnationen
vorgerückt, wenn es nach Flottenwert geht.
Das ist vor allem auf den Boom im LNG-
Sektor zurückzuführen. Deutschland ist
mit einem Flottenwert von 64,3 Mrd. $ auf
Platz 7 zurückgefallen. Bei Containerschiffen
liegt Deutschland gemessen an der
Zahl der Schiffe auf Platz 2. Die Schweiz ist
dank MSC erstmals im Ranking
HBC mit AMP
Hamburg Bulk Carriers (HBC) fusioniert
mit Asia Maritime Pacific (AMP) in Hongkong
zu Cetus Maritime, einem der weltweit
größten Anbieter von Handysize-
Bulkern. Die kombinierte Flotte besteht aus
40 eigenen und 25 gecharterten Schiffen
Russische Schattenflotte
Ab dem 5. Dezember gilt auf Beschluss
von EU, G7 und Kanada ein Preisdeckel
für russisches Öl. Offenbar hat Moskau
bereits eine »Schattenflotte« von über 100
Tankern gebildet, um Exporte und Einnahmen
sichern, ohne auf Tanker ausländischer
Reedereien angewiesen zu sein.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
33
PODCAST-JAHRESRÜCKBLICK
powered by Bureau Veritas
Wir bleiben auf Sendung
Als wir den HANSA PODCAST gestartet haben, konnten wir nicht wirklich sicher sein, wie sich das Format entwickelt und
etabliert. Nun haben wir im vergangenen Jahr tatsächlich eine Wegmarke erreicht, die uns ein bisschen stolz macht: 50 Episoden
waren im Herbst veröffentlicht, 5.000 Abonnenten registriert. Mittlerweile sind wir bei 60 Folgen und über 7.500
Abonnenten angekommen. Daher an dieser Stelle einmal: Vielen Dank an unsere Hörer für das Interesse und das Vertrauen!
Für all diejenigen, die sich noch keine Episode des HANSA PODCASTs angehört haben, haben wir wir hier nochmal alle
Folgen des vergangenen Jahres zusammengefasst. Wir haben wieder mit wichtigen und interessanten Persönlichkeiten im
Umfeld der maritimen Wirtschaft über ihre Ansichten, Projekte und Erfahrungen gesprochen. Und das werden wir auch
weiterhin tun. Falls wir also das Interesse geweckt haben: Der HANSA PODCAST ist nach wie vor kostenlos abrufbar. Hören
Sie einfach rein – auf unserer Homepage und allen gängigen Plattformen!
FABIAN FUSSEK
KAIKO SYSTEMS
Tausende Schiffe als Ziel – Der »wilde Ritt«
des deutschen Startups
MERLE STILKENBÄUMER
LISCR – LIBERIA-FLAGGE
Platz für nationale Flagge und offene Register
– »Das Wort ›Billigflagge« passt nicht
LARS FELLER
DSHIP CARRIERS
Dship will nicht »ohne Sinn und Verstand«
in neue MPP-Schiffe investieren
DANIEL HOSSEUS
HAFENWIRTSCHAFTSVERBAND ZDS
»Der Cosco-Fall zeigt: Wir brauchen dringend
eine Debatte über Hafenpolitik«
MATTHIAS BECKER
WÄRTSILÄ DEUTSCHLAND
Finnischer Motorenbauer geht
»den nächsten Schritt«
ALEXANDER GEISLER
SCHIFFSMAKLERVERBAND VHBS
Eisbeinessen 2022: Der Countdown für das
Traditionsevent läuft
HEIKE WINKLER
OFFSHORE-VEREIN WAB
Energie, Schiffe, Werften: »Allerhöchste
Eisenbahn« für deutschen Offshore-Wind«
MICHAEL BRANDHOFF
ZEABORN SHIP MANAGEMENT
Turbulente Zeiten sind vorbei: Zeaborns
(neue) Ziele: 150 bis 200 Schiffe
AXEL SIEPMANN
BRAEMAR CORPORATE FINANCE
»In guten Märkten gibt es viele
Opportunitäten«
UWE LAUBER
MAN ENERGY SOLUTIONS
Motorenbauer hat sein Portfolio »massiv
verändert«
34 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
PODCAST-JAHRESRÜCKBLICK
TORBEN KÖLLN
LEONHARDT & BLUMBERG
»Auf zwei Beinen pustet uns der nächste
Sturm nicht so schnell um«
JETZT KOSTENLOS ABONNIEREN:
WWW.HANSA-ONLINE.DE/HANSA-PODCAST
CARSTEN BULLEMER
MARITIME DATA SYSTEMS
Wie finden deutsche Schifffahrt und Startups
besser zusammen?
MARTIN KRÖGER
VERBAND DEUTSCHER REEDER
Influencer, Werte, Ausbildung: Reederverband
will neue Wege gehen
ULRICH SELBACH
SMM | HAMBURG MESSE
»Kein digitaler Raum kann eine Messe wie
die SMM ersetzen«
JAN HOFFMANN
UN-ORGANISATION UNCTAD
»Frachtraten bleiben noch zehn Jahre über
Vor-Corona-Niveau«
MAYA SCHWIEGERSHAUSEN-GÜTH
VER.DI
Seeleute und der Ukraine-Krieg – »Deutsche
Reeder haben Pflicht, sich zu kümmern«
NILS ADEN
HARREN & PARTNER
Bremer Reedereigruppe plant Wachstum
quer durch alle Segmente
ANDREAS ROLNER
UNITED HEAVY LIFT
Hamburger Reederei United Heavy Lift setzt
für Schiffsneubauten auf Methanol
HENNING ROXIN
DALE MARITIME
Hamburger Start-up macht Emissionen für
Reeder und ihre Kunden sichtbarer
CLAUDIA MÜLLER
BUNDESREGIERUNG
Neue maritime Koordinatorin will Start-ups
stärker einbinden
BERND ALTHUSMANN
MINISTER IN NIEDERSACHSEN
»Mehr Investition nötig« – CDU-Politiker
fordert Werften- und Hafenkooperation
PETER HOLM
SEA MACHINES ROBOTICS
»Autonome Schifffahrt ist ein Produkt, keine
Theorie, keine Entwicklungsarbeit«
ROBBY RENNER
HAVARIEKOMMANDO
Neuer Havariekommando-Chef exklusiv
über neue Risiken, Nothäfen und Budgets
KAI ALSEN
ALSENSHIP | ABC
Flotten und Ladungen: »Die Lage am MPP-
Markt spitzt sich dramatisch zu«
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
35
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
CONTAINERSCHIFFFAHRT
Erst Rekorde, dann eine schnelle Talfahrt bei den Raten
Die längste Zeit des Jahres sah es für die
Containerschifffahrt so aus, als ob es
nichts außer Rekorden geben könnte. Mit
dem Rückenwind aus einem herausragend
guten 2021 verharrten sowohl die
Fracht- als auch die Charterraten zunächst
auf einem historisch noch
nie gesehenen Plateau.
Wo großer Bedarf an Schiffen
auf ein geringes Angebot traf,
wurden zu Beginn des Jahres sechsstellige
Beträge fällig. Das betraf nicht nur große
Einheiten, sondern gelegentlich auch kleinere
Schiffe wie einen zwölf Jahre alten
Panamax, der seinen griechischen Eignern
noch Mitte Februar 235.000 $/Tag
einbrachte. Ein Grund waren auch etliche
Newcomer, die ins Liniengeschäft drängten
– CU Lines und BAF aus China, dann
auch der deutsche Lebensmitteldiscounter
Lidl mit einer eigenen Reederei namens
Tailwind Shipping.
Selbst der Ausbruch des Ukraine-
Krieges konnte dem Markt auf der Erlösseite
wenig anhaben. Alle wichtigen Indizes
schwangen sich auf historische
Höchstwerte hinauf. So erreichte der in
Hamburg herausgegebene New ConTex
Mitte März mit
3.577 Punkten
ein Allzeit-Hoch. Nach kleineren
Aufs und Abs setzte ab August
dann allerdings die schnelle Talfahrt ein,
die erst kurz vor dem neuerlichen Jahreswechsel
eine Bodenbildung fand. Die Raten
sind auf ein »Normal«-Niveau zurückgefallen,
das längst keine Jubelstürme
mehr auslöst, den Eignern aber weiter ein
gesichertes Auskommen beschert.
Und dennoch hat diese beispiellose Zeit
den Markt vermutlich dauerhaft verändert.
Der Mangel an Charterschiffen in
Verbindung mit den Rekordgewinnen der
Linien hat zu enormen S&P-Aktivitäten
geführt. Allein MSC hat 250 Schiffe aufgekauft,
aber auch anderen Linien haben
ihre Flotten vergrößert. Mehr als 600 ehemalige
Charterschiffe mit einer Stellplatzkapazität
von etwa 2 Mio. TEU gehören
heute den Linien reedereien, die zudem
ein gewaltiges Orderbuch von rund 28 %
der Bestandsflotte aufgebaut haben.
Der von der IMO eingeführte
CII wird dazu führen,
dass jedes Schiff künftig
nach seinem
CO2- Ausstoß bewertet
wird. Man muss kein Prophet
sein, um vor- hersehen zu können,
das damit für ältere, ineffiziente
Einheiten harte Zeiten
anbrechen dürf- ten. Die erste
Verschrottungs-
welle ist bereits
im Anrollen.
Und
New ConTex
nachdem einige New -
comer
wie CU Lines oder All -
seas bereits wieder aufgeben
mussten, liefern auch
einige der klassischen Charterer
jetzt erste Schiffe zurück.
Man darf also sehr gespannt sein, was
das Jahr 2023 für die Containerschiffsmärkte
bereithalten wird.
KF
CONTAINER
36 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
37
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
BULKER
TANKER
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Neues Trendbarometer: Kompetente
Crews sind der Schlüssel zum Erfolg
Der wichtigste Erfolgsfaktor, um das Shipmanagement zukunftsfähig zu machen, ist eine kompetente Crew.
Gleich darauf folgen der Einsatz digitaler Technologien und die Umsetzung von Umweltvorgaben. Das ist eine
der Kernaussagen einer neuen Umfrage, die das auf maritime und logistische Themen spezialisierte Hamburger
Marktforschungsbüro Maritime Research Partners (MRP) in Kooperation mit der HANSA durchgeführt hat
Das Aufgabenspektrum an Bord ist komplex ...
© Selzer
... die Ansprüche steigen, aber es droht ein eklatanter Fachkräftemangel
Wie macht sich die Branche der
Shipmanager fit für die Zukunft?
Hintergrund und Anlass der Umfrage:
»Eine zunehmend komplexere Technik
an Bord, immer höhere Umweltanforderungen
und ein Fachkräftemangel,
der auch vor den Jobs an Bord
nicht Halt macht: Das Ship Management
steht vor großen Herausforderungen«,
sagt MRP-Partner Behrend Oldenburg.
»Die Unternehmen müssen die Weichen
für die Zukunft stellen – und zwar nicht
nur für ihre Dienstleistungen, sondern
auch für ihren eignen Marktauftritt«, ergänzt
sein Kollege Ingmar Loges. »Wir
wollten wissen, wie sich die Branche fit
macht.«
MRP entwickelte für die HANSA-Leser
dazu einen digitalen Fragebogen mit kurzen,
prägnanten Fragestellungen, der sich
der aktuellen und künftigen Situation in
diesem ganz speziellen maritimen
Dienstleistungssegment widmet. An der
anonym durchgeführten Umfrage beteiligten
sich bis zur ersten Dezemberwoche
zahlreiche HANSA-Leser und exklusive
Branchenkontakte von MRP.
Zurück zur Analyse der Ergebnisse: Interessanterweise
wird der Wettbewerbsfaktor
»Preis« von den Befragten nur an
vierter Stelle genannt (Grafik 1). Zusatz-
Dienstleistungen und die geografische
Ausrichtung des Ship-Management-
Angebots spielen so gut wie keine Rolle.
Wegen der hohen Relevanz digitaler
Technologien (und die eng damit zusammenhängende
Bereitstellung von Echtzeit-Daten)
überrascht es nicht, dass fast
alle Befragten davon überzeugt sind, dass
Investitionen in digitale und innovative
Tools unvermeidbar sind.
Keine eindeutige Strategie
gegen Fachkräftemangel
Wie schon bei der Auswertung der Grafik
1 aufgeführt, hat die Schifffahrt mit einem
erheblichen Fachkräftemangel sowohl
auf See als auch an Land zu kämpfen,
der auf den wirtschaftlichen und demografischen
Wandel sowie auf veränderte
Präferenzen im Arbeitsleben zurückzuführen
ist. »Wie sollte oder könnte
die Branche junge Talente für die Schifffahrt
gewinnen? Das wollten wir von unserer
Zielgruppe wissen«, so Loges. »Ein
klares Bild davon, wie sich der derzeitige
und vor allem zukünftige Arbeitskräftemangel
überwinden ließe, haben wir jedoch
leider nicht gewonnen.«
Höhere Einkommen und eine allgemein
stärkere Wahrnehmung der maritimen
Branche sind die wichtigsten
Faktoren aus Sicht der befragten Branchenakteure
(Grafik 2).
Intensiverer Wissensaustausch
auf allen Ebenen
Eine deutliche Aussage ergibt jedoch die
Auswertung der Antworten auf die Frage,
wie Shipmanagement-Unternehmen die
Herausforderung angehen, Seeleute auf
neue betriebliche Herausforderungen
vorzubereiten (Grafik 3). »Außerdem sehen
die Befragten einen intensiveren Wissensaustausch
zwischen Ausbildung und
Beruf als weitere Möglichkeit an, um die
Qualifikation der Seeleute anzuheben«,
sagt Behrend Oldenburg. »Dazu passt
auch die Idee, die Zusammenarbeit auf
38 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
© MRP
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
39
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
der Managementebene zwischen Universitäten
und den maritimen Dienstleistern
einzuführen oder massiv auszubauen.«
Gespaltene Meinung
zur Konsolidierung
Abschließend wollte MRP von den Teilnehmern
der Umfrage wissen, ob sie analog
zur Linien- und Feederschifffahrt eine
Konsolidierung auch auf dem Shipmanagement-Markt
erwarten (Grafik 4):
»Hier liegen die Aussagen sehr eng beieinander«,
berichtet Loges: »Eine knappe
Mehrheit der Shipmanager erwartet keine
weitere Konsolidierung in ihrem Business.
Umgekehrt sieht es bei der Gesamtheit
der Befragten aus: Hier geht eine
ebenfalls knappe Mehrheit von einer
Konsolidierung aus.«
»Maritime Snapshots«
von HANSA und MRP
Die jetzt vorgelegte Auswertung der Umfrage
»Trends & Challenges in Ship Management
2023« ist bereits das vierte Ergebnis
der exklusiven Kooperation von
MRP und der HANSA. Beide Partner
werden auch künftig gemeinsam Umfragen
durchführen und veröffentlichen,
um das aktuelle Stimmungsbild in der
maritimen Branche zu besonderen Themen
widerzuspiegeln.
Basis für die Befragungen bildet der
umfangreiche und hochkarätige Datenpool
aus der internationalen Schifffahrtsbranche
von MRP, der um die wachsende
Leserschaft der HANSA-Produkte ergänzt
wird. Die Teilnehmer antworten
grundsätzlich anonym und unter Wahrung
der strengsten Datenschutzbestimmungen.
Für Kunden aus der gesamten Bandbreite
der internationalen maritimen
Wirtschaft erstellt MRP vertrauliche
Marktstudien und Analysen zur Entscheidungsfindung,
um deren Performance
zu verbessern. Umfangreiche
Beratungsdienstleistungen, beispielsweise
zu Markenauftritt und Finanzierung, ergänzen
das Portfolio von MRP.
© MRP
Abstract: New trend barometer from MRP & HANSA: Competent crews are the
key to success for shipmanagers
The most important success factor in making ship management fit for the future is a
competent crew. This is followed immediately by the use of digital technologies and the
implementation of environmental requirements. This is one of the key findings of a new
survey conducted by Maritime Research Partners (MRP), a Hamburg-based market research
firm specializing in maritime and logistics issues, in cooperation with HANSA.
Alle Ergebnisse der aktuellen Umfrage
von HANSA und Maritime Research
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40 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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und unsere digitalen Geschäftsmodelle voranzubringen, suchen wir zur Verstärkung unseres Teams in Hamburg zur Festanstellung eine(n)
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MITTLER
REPORT
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
»Das Spiel wird in Brüssel gespielt«
Zypern ist Europas drittgrößte Flagge und wichtiger Standort auch für deutsche maritime
Akteure. Schifffahrtsminister Vassilios Demetriades spricht exklusiv über Flaggen, Flotten,
Sanktionen, die Strategie Zyperns und seine Präferenz für Regulierung auf EU-Ebene
Zyperns Shipping Deputy Minister Vassilios Dementriades
meint, angesichts der langwierigen Prozesse bei der IMO
müsse die EU mit einer regionalen Regulierung vorangehen
Zypern hat im letzten Jahr die Strategie »SEA Change 2030« ausgerufen.
Was war der Hintergrund für das Projekt?
Vassilios Demetriades: S steht für Sustainability, E für Extrovertiert
und A für Anpassungsfähigkeit. Das wir das E als Extrovertiert
und nicht als Effizienz definieren, hat einen guten Grund. Denn wir
glauben, dass dieser Sektor sehr konservativ und introvertiert ist,
und mit Extrovertiertheit möchte ich einen neuen Trend einleiten.
Wir müssen die Art und Weise, wie die Schifffahrt ihre Arbeit den
Regulierungsbehörden in der EU oder weltweit und auch der Gesellschaft
mitteilt, verbessern. Auch wir als Zypern wollen extrovertierter
auf die Schifffahrtsindustrie zugehen, um näher an der
Branche zu sein und Informationen zu sammeln. Die werden dann
wiederum ausgewertet und unsere Politik angepasst.
Was ist der Kern der Strategie?
Demetriades: Wir haben darin 35 Maßnahmen vorgestellt. Ein
Beispiel sind steuerliche Anreize für grüne Technologien, die von
der EU als Teil unseres Tonnagesteuersystems abgesegnet wurde.
Wenn Reeder über ihre umweltpolitischen Verpflichtungen zur
Emissionsreduzierungen hinausgehen, sind bis zu 30 % Rabatt
auf die Tonnagesteuer möglich. Ich glaube ehrlicherweise zwar
nicht, dass sich ein Schiffseigner deshalb für Zypern entscheiden
wird. Aber wir glauben, dass wir auf dem sehr schwierigen Weg
der Dekarbonisierung zeigen müssen, dass jeder Reeder, der über
seine Verpflichtungen hinausgeht, belohnt werden sollte. Und da
es sich um eine von der EU genehmigte Maßnahme handelt, sind
wir der Meinung, dass sie auch für Banken und Finanzinstitute
äußerst interessant ist, die diese Anreize als Teil ihrer Zulassungskriterien
betrachten könnten.
Sie hatten auch eine neue Plattform aufgesetzt, C.O.M.E., und
baten um Input aus der Branche. Gab es Rückmeldungen?
Demetriades: Aus meiner jahrelangen Erfahrung in Brüssel weiß
ich, dass man bei öffentlichen Konsultationen nicht viel bekommt.
Wir haben versucht, den traditionellen Weg zu gehen.
Aber wir haben auch eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt,
haben beispielsweise den zypriotischen Reederverband
eingeladen und Meinung von außerhalb des Landes eingeholt, etwa
von WISTA und maritimen Nachwuchskräften. Ich sage
nicht, dass wir eine beträchtliche Menge an Feedback erhalten
haben, aber durch diese Veranstaltungen gab es durchaus Input.
Das Ergebnis, unsere Strategie SEA Change 2030, gibt die Ansichten
Industrie wieder. Es geht nicht nur um die Vision von
Vassilios Demetriades.
42 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Was war das Feedback?
Demetriades: Eines der Hauptthemen war zum Beispiel die Digitalisierung.
Auch darum war eine der wichtigsten Maßnahmen die
vollständige Digitalisierung des Ministeriums. Wir haben mit dem
Prozess begonnen. Bis Januar 2024 stellen wir auf eine vollständig
papierlose Umgebung um. Aber das ist nicht genug, wenn es um
einen One-Stop-Shop geht, wie er gefordert wird. Wir haben auch
eine »shipping entity« gegründet, einen rechtlichen Rahmen, der
alle Aspekte die Schifffahrt betreffend bündelt. Das bedeutet, dass
alle Schifffahrtsunternehmen in Zypern direkt beim Deputy Ministry
registriert werden. Wenn Sie also jetzt nach Zypern kommen
und irgendetwas von der zypriotischen Regierung benötigen,
können wir diese Dienstleistung unter einem Dach anbieten.
Ist es Teil der Strategie, die Tonnagesteuer (erneut) anzupassen?
Demetriades: Wir haben das System erst 2019 überarbeitet. Und
wir haben von der EU die Genehmigung für das nächste Jahrzehnt
erhalten. Ich will Zypern nicht mit anderen EU-Staaten
vergleichen, aber wir sind der Meinung, dass wir ein sehr attraktives
Tonnagesteuersystem haben. Die Tatsache, dass es bis
2029 genehmigt ist, gewährleistet Stabilität für jeden Investor, der
Zypern als Standort für Schifffahrtsgeschäfte nutzen möchte.
Schon jetzt ist eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen mit
deutschen Wurzeln in Zypern ansässig. Wie bewerten Sie das Verhältnis
zwischen Zypern und der deutschen maritimen Wirtschaft?
Demetriades: Ich bewundere und respektiere die deutsche
Schifffahrtsbranche sehr. Ich habe zwölf Jahre lang in Brüssel gearbeitet.
Ich muss sagen, dass die Deutschen ein großes Wissen
über den Sektor haben. Und sie wissen, wie sie ihre Verpflichtungen
erfüllen können. Sie erkennen die Notwendigkeit an, umweltfreundlicher,
sicherer und sozialer zu werden, während sie
gleichzeitig wissen, wie sie die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors
präsentieren können. Das und die Interaktion schätze ich sehr.
Ich glaube, je mehr ich mit der deutschen Schifffahrtsbranche interagiere,
desto mehr profitieren wir alle davon.
Und das Verhältnis zur deutschen Politik?
Demetriades: In der Arbeitsgruppe Schifffahrt in Brüssel gibt es
immer eine sehr gute Zusammenarbeit, um die Wettbewerbsfähigkeit
der EU-Schifffahrt zu fördern und zu erhalten. Ich glaube,
dass beide Länder zu einem großen Teil im selben Boot sitzen. Und
wir kooperieren sehr viel auf globaler Ebene. Aber ich würde auch
Gelegenheiten begrüßen, diese Beziehungen weiter auszubauen.
Was könnte das sein?
Demetriades: Nun, es könnte hochrangige jährliche Treffen geben.
Es geht mir nicht um die Unterzeichnung von Vereinbarungen
oder Absichtserklärungen, das ist etwas für die Medienarbeit.
Es muss nützlich und konstruktiv sein. Auf der Ebene
der Direktoren arbeiten wir sehr viel zusammen. Man könnte in
Erwägung ziehen, hin und wieder auch ein Treffen auf Ministerebene
abzuhalten.
Liegt der Fokus für Sie aktuell auf der EU-Regulierung?
Demetriades: Ich glaube nicht, dass es so schnell eine globale Lösung
für die Dekarbonisierung auf IMO-Ebene geben wird, dort
geht es vornehmlich um Symbolpolitik. Um eine globale Lösung
zu erreichen, müssen wir die weniger ehrgeizigen Länder motivieren,
ihnen zeigen, dass wir bereit sind, ihnen beim Aufbau von
Kapazitäten zu helfen und Brücken bauen.
Abstract: We need a positive narrative
Cyprus is Europe’s third largest flag and an important location
also for German shipping companies such as Columbia, Marlow
or Bernhard Schulte. In this interview with HANSA, Shipping
Deputy Minister Vassilios Demetriades talks exclusively
about flags, fleets, sanctions, Cyprus’ maritime strategy and his
preference for regulation at EU level.
Also macht es aus Ihrer Sicht mehr Sinn, mit regionalen Maßnahmen
»zu beginnen« um dann aufzuzeigen, wie es gehen könnte?
Demetriades: Ich glaube schon, dass zum Beispiel das EU-Projekt
»Fit for 55« sinnvoll ist – obwohl es eine regionale Maßnahme
ist. Prinzipiell sollte die Schifffahrt an globale Regeln gebunden
sein, insbesondere bei einem globalen Problem wie der
Klimakrise. Aber wir müssen irgendwo anfangen. Die Tatsache,
dass die EU bald ein Emissionshandelssystem für die Schifffahrt
(ETS) oder die Maßnahme »FuelEU« haben wird, ist zu begrüßen
– unter zwei Bedingungen: Erstens sollte es eine Verfallsklausel
haben, die greift, wenn eine globale Maßnahme verfügbar
ist. Denn damit zeigen wir der Weltgemeinschaft, dass wir bereit
sind, der globalen Maßnahme zu folgen. Das darf keine Überprüfungsklausel
sein, denn eine Überprüfung könnte ein oder
zwei Jahre dauern. Und zweitens: Um den Reedern zu zeigen,
dass all das Geld, das dabei von der Schifffahrt eingenommen
wird, sinnvoll für Forschung & Entwicklung in der Schifffahrt
Zur Person
Vassilios Demetriades (rechts, während des HANSA-
Interviews) wurde am 10. Juli 2020, zwei Jahre nach
Gründung der Behörde, zum »Shipping Deputy Minister«
ernannt. Demetriades ist als Experte für maritime
Politik bekannt. Bevor er seine Aufgabe übernahm,
arbeitete er fünf Jahre als Referent in der Generaldirektion
Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission,
wo er die EU-Seeverkehrsstrategie und deren
Überarbeitung koordinierte. Zuvor war er Leiter des Referats
für EU-Angelegenheiten im zypriotischen Ministerium
für Verkehr, Kommunikation und Bauwesen
und bekleidete verschiedene andere Positionen in der
zypriotischen Verwaltung.
© Generalkonsulat Zypern
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
43
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
eingesetzt werden sollte. Wir müssen der Schifffahrtsindustrie
ein klares Bild vermitteln: Okay, ihr gebt euer Geld, ihr leistet einen
Beitrag zu FuelEU und ETS, ihr müsst für die Nichteinhaltung
der Vorschriften zahlen. Aber gleichzeitig wird dieses
Geld für einen sinnvollen Zweck verwendet.
Es gibt aber auch einige Nachteile regionaler Regulierung, etwa
bei der Sanktionspolitik gegen Russland nach dem Start des Angriffskriegs
gegen die Ukraine…
Demetriades: Die Tatsache, dass die EU-Schifffahrt an regionale
Regeln gebunden ist, etwa bei den Sanktionspaketen der EU,
trägt nicht gerade dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Wegen des regionalen Charakters...?
Demetriades: Ich nenne das Beispiel der Preisobergrenze für
russisches Öl. Als die EU Anfang Oktober ihre Absicht bekundete,
die Preisobergrenze einzuführen, sagten wir, dass wir sie voll
und ganz unterstützen. Aber um sie wirksam zu machen, brauchen
wir einen Rahmen, der die Schlupflöcher so weit wie möglich
reduziert. Und wie macht man das? Man kann es nicht nur
mit Schiffen unter Flaggen von EU- und G7-Staaten machen.
Denn deren Tankerflotten stellen nicht die Mehrheit des Weltmarktes
dar. Wenn wir die Sanktionen wirksam machen und
Russland isolieren wollen, müssen wir etwa 50–55 % der Tonnage
einbeziehen. Ich hatte lange Diskussionen mit den USA, Großbritannien
und vielen unserer EU-Partner. Und ich habe gesagt,
dass wir alle Register außerhalb der G7 und der EU überzeugen
sollten, sich anzuschließen. Andernfalls schießen wir uns in die
Füße. Der Reeder kann auf eine andere, sanktionsneutrale Flagge
wechseln, in der Erwartung, die Sanktionen so umgehen zu können.
Genau das habe ich unseren amerikanischen Freunden signalisiert:
Überzeugen Sie andere Register oder geben Sie zumindest
eine Erklärung ab, dass Sie es versuchen werden.
Sehen Sie eine solche Ausflaggun im zyprischen Register?
Demetriades: Wir haben es mit einer beträchtlichen Anzahl von
Schiffen zu tun, die ausgeflaggt werden. Vor allem Öl- und Chemikalientanker.
Gut, wegen des türkischen Embargos haben wir
nicht viele Tanker in unserer Flotte. Aber trotzdem sind wir damit
konfrontiert. Da die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Schifffahrt
in Frage gestellt ist, möchte ich zumindest eine Zusage der
Europäischen Kommission für angemessene Unterstützungsmaßnahmen
für die EU-Schifffahrtsindustrie. Über die Art und
den Umfang dieser Maßnahmen können wir zu einem späteren
Zeitpunkt diskutieren. Aber wir brauchen eine positive Erzählung.
Denn es geht nicht nur darum, die Sanktionen einzuhalten.
Natürlich tun wir das. Das sind wir der Ukraine schuldig,
und wir müssen eine deutliche Botschaft an Russland senden.
Worum geht es Ihnen dann?
Demetriades: Wir müssen gleichzeitig diesen Industriezweig,
der meiner Meinung nach von strategischer Bedeutung für Europa
ist, am Laufen halten. Wie wollen Sie sonst Ihren Einfluss auf
globaler Ebene aufrechterhalten? Nach dem 24. Februar haben
wir unsere Verbindungen nach Russland getrennt. Und darüber
bin ich froh, denn meine Mitarbeiter müssen jetzt nicht darüber
nachdenken, ob ihr Tun von Sanktionen betroffen sein könnte.
Einige auf Zypern registrierte Unternehmen sind verschwunden
und einige Zyprioten wurden dadurch arbeitslos. Aber ich bin
mir sicher, dass die Schifffahrtsbranche Zyperns groß genug ist,
um diese Menschen aufzunehmen. Aber jetzt brauchen wir eine
starke Erzählung. Am Ende des Tages werden alle Schiffe, die aus
Europa ausgeflaggt werden, einen Weg finden, die Sanktionen zu
umgehen. Wenn mir Leute sagen, dass wir die Gruppe der anerkannten
P&I-Clubs einbeziehen, sage ich: Ja, aber das sind nicht
die einzigen P&I-Clubs. Das erkläre ich mit vielen Beispielen
auch unseren US-Partnern: Am Ende des Tages ist das Wichtigste,
eine Regulierung aufzustellen, die effektiv ist.
Wie groß ist der Anteil der Tankschiffe an der unter zyprischer
Flagge fahrenden Flotte?
Demetriades: Unsere Tanker machen etwa 1 % der weltweiten
Tankerflotte aus. Das ist relativ unbedeutend. Weil Tanker oft die
Türkei anlaufen und wegen des türkischen Embargos war die zypriotische
Flagge meist keine Option. Aber auch das zeigt, dass
wir durch unser Vorgehen – Zypern hat diese unterstützenden
Maßnahmen vorgeschlagen – nicht mehr oder weniger verlieren
als andere. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass wir den
Sektor erhalten müssen.
Die Effektivität der Umsetzung von Sanktionen in der Praxis ist
eine andere Sache …
Demetriades: Im Rahmen des Pakets haben wir alle Schiffe sanktioniert,
auch wenn sie nur eine geringe Verbindung zu Russland
haben. Ich sage: Wie soll ein Hafenbeamter wissen, wer tatsächlich
dahinter steht, der Ultimate Beneficial Owner des Schiffes
ist? Das ist selbst für uns bisweilen schwierig zu erkennen. Manche
Leute beeilen sich mit der Verhängung von Sanktionen, aber
sie sehen nicht, ob sie zweckmäßig sind, ob sie anwendbar sind,
ob sie wirksam sind. Das war unser Signal an Brüssel während
der letzten zehn Monate: Denkt an die Schifffahrt.
Wie groß ist das zypriotische Schiffsregister derzeit?
Demetriades: Wir haben etwa 1.100 Hochseeschiffe, darunter
viele Bulker, Containerschiffe und Mehrzweck-Frachter mit zusammen
etwa 23,5 Mio. GT. Wir lagen in Europa auf Platz 3 und
weltweit auf Platz 11 – vor den Flaggenwechseln.
Wie viele Schiffe haben die Flagge gewechselt?
Demetriades: Seit Anfang Oktober, als die Absicht der Ölpreisobergrenze
bekannt gegeben wurde, haben wir etwa 45 bis 50
Tanker verloren, das heißt mehr als 1 Mio. GT. Das kann kein Zufall
sein. Warum sollte ein Reeder die Flagge wechseln? Weil er
die Erwartung hat, dass er, wenn er woanders hingeht, einen Weg
findet, die Sanktionen zu umgehen. Darum habe ich unsere US-
Partner gebeten, Einfluss auf dort oder in der Region ansässige
Schiffsregister zu nehmen oder zumindest eine Erklärung abzugeben,
dass sich jeder auf die eine oder andere Weise an die
Sanktionen hält.
Waren Sie erfolgreich?
Demetriades: Sie haben es nicht getan. Deshalb habe ich gesagt,
dass es besser jetzt als nie ist, ein Zeichen der Unterstützung aus
Brüssel zu bekommen. Die EU sollte mit unterstützenden Ausgleichsmaßnahmen
für die hiesige Branche aufwarten, um eine
Balance zu ermöglichen. Das Spiel wird in Brüssel gespielt. Wir
alle wissen, wie die IMO funktioniert, sie ist vergleichsweise langsam.
Wir müssen die Schifffahrt in Brüssel besser fördern. Wir
müssen die IMO so weit wie möglich unterstützen. Aber zuerst
müssen wir den Prozess in Brüssel vorantreiben.
Interview: Michael Meyer
44 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
»Transformational tool« for navigators
E-navigation company Navtor has recently launched the Auto Routeing module
for the NavStation digital chart table. It allows bridge officers to calculate routes
in a matter of seconds
CEO Tor Svanes, who has led the firm from a start-up in
2011 to the position where it is now – the world’s leading
supplier of Electronic Navigational Charts (ENC) with products
and services on over 8,000 vessels – describes the development
as »one of the most important innovations« his team has
worked on.
The detailed routes, which can be refined for the exact needs
of the vessels and voyages, are instantly available and can be
seamlessly updated, compared and shared. The module works
on the foundation of providing the shortest routes from port to
port, waypoint to waypoint, current vessel location to ports, or
from any given point to the huge majority of piers and berths
in most major ports. Routes can be altered, or compared with a
multitude of options, such as adjusting for deep/shallow water
routes and adding additional ports of call. All restricted areas,
Traffic Separation Schemes (TSS), high risk areas, Emission
Control Areas (ECA) and other key criteria are taken into account.
Weather information is included as well.
Basically, the navigator has to select the ports from a menu
and the system provides a route within 15 seconds – instead of
one hour that the conventional process would take a navigator.
According to Navtor, the critical data layers on NavStation
ensure complete compliance and control – both for vessels
teams and, through our integrated e-Navigation ecosystem,
on-shore management.
»This is something that has been on the industry ›wish-list‹
for years… in fact we’ve been thinking about and developing
The critical data layers on NavStation are said to ensure compliance
this concept for almost a decade,« says Johan Stensaker, Nautical
Advisor at Navtor. »It is the first maritime auto-routeing
application with this level of user-friendly functionality. It not
only slashes the burden of administration, automating timeconsuming
tasks, but also allows navigators to easily pinpoint
exact locations – of their vessels and the berths they want to
reach – and block specific passages, port entries or straits as
desired.«
As Arild Risholm Sæther, CBDO NavFleet, Navtor, told
HANSA the trials of the new system are currently running and
»feedback so far is very good«.
RD
© Navtor
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Covid als Wendepunkt am VSAT-Markt
Die Pandemie hat zu einem Umdenken bei Schiffseignern geführt, was die Ausstattung mit
Kommunikationstechnik angeht. Um den Zugang zu erleichtern, kombiniert der Anbieter
KVH verschiedene Geräte in einem System, die Steuerung übernimmt ein Algorithmus
Viele Jahre lang lag bei den Reedereien beim Thema Satellitenkommunikation
der Fokus auf den Kosten. »Die Pandemie
hat das geändert«, sagt Mark Woodhead, Executive Vice
President of Mobile Connectivity beim Satellitenkommunikationsspezialisten
KVH. Denn die Krise der Seeleute, die
wegen den Reisebeschränkungen nicht nach Hause konnten,
teils nicht einmal im Hafen von Bord durften, hob die Bedeutung
von Kommunikationsverbindungen auf See hervor. »Die
Schifffahrtsunternehmen haben sich bewegt und die Angebote
für ihre Seeleute verbessert«, so Woodhead. Rund 6.700 Schiffe
führen aktuell mit VSAT-Systemen von KVH.
»Die Schifffahrt bewegt sich bei technischen Entwicklungen
traditioneller Weise auf Druck von gesetzlichen Vorschriften.
Die Pandemie hat das verändert, zumindest im Bezug auf die
Konnektivität. Es gibt keine Vorschriften, aber Erfordernisse
aufseiten der Seeleute«, meint er. Dabei sei die Entwicklung
beim Thema Bandbreite nach oben eine »Einbahnstraße«.
»Man will nicht mehr zurück«, so Woodhead.
Bei der großen Mehrheit der übertragenen Daten handle es
sich heute noch um Crew-bezogenen Traffic, also vor allem private
Kommunikation und Unterhaltung, nicht um operative
Daten, sagt der Experte auf die Frage nach der Nutzung der
Technik für Automations- und Fernüberwachungslösungen.
Woodhead findet, dass gerade jetzt eine »interessante Zeit«
ist, um sich den Konnektivitätsmarkt genauer anzuschauen.
»Bisher haben GEO-Satelliten dominiert, jetzt kommen mehr
und mehr Unternehmen und Angebote im Bereich Low Earth
Orbit (LEO) in den Markt. Als Beispiele wären hier Starlink
oder Oneweb zu nennen. Das wird den Markt verändern«, ist
Woodhead überzeugt. Bei zunehmender Bandbreite nehmen
die Kosten für die Datenübertragung ab. Das Schiff wird zum
›Remote Office‹, auch Möglichkeiten zur Performance-
Optimierung würden dadurch besser und billiger verfügbar.
Die TracNet-Terminals vereinen VSAT, LTE und WIFI, ein Algorithmus
steuert das Ganze nach dem Prinzip des »Least Cost Routing«
letzten Jahren eine der hauptsächlichen Hürden für die Kundenseite
gewesen, sagt Woodhead. KVH biete stattdessen »connectivity
as a service«. Dabei kümmert sich das Unternehmen
gegen eine monatliche Gebühr um alles. Der Kunde muss kein
teures Equipment leasen oder kaufen, er zahlt dafür, dass er immer
verbunden ist. »Wir bewegen uns jetzt weg vom Gespräch
über Bits und Bytes hin zu einem ›du willst diesen Service? Wir
stellen ihn zur Verfügung‹«, sagt Woodhead. »Der VSAT-Markt
befindet sich gerade an einem echten Wendepunkt.« fs
© KVH
Alles in einem Gerät
KVH hat kürzlich das KVH-ONE-Hybridnetzwerk und seine
neuen TracNet-Terminals für schnelle, zuverlässige Verbindungen
auf See und im Hafen vorgestellt. Die TracNet H30,
H60- und H90-Terminals bieten Satelliten-, Mobilfunk- und Wi-
Fi-Technologie unter einer Kuppel. Um Satellitenverbindungen,
Telefonnetz und W-Lan zu nutzen, brauchte man bisher drei verschiedene
Systeme. Der eigentliche Clou an dem neuen KVH-System
ist aber die Software, die dafür sorgt, dass die Kunden sich
nicht damit auseinandersetzen müssen, welchen Übertragungsweg
sie gerade nutzen möchten. Das übernimmt ein Algorithmus,
KVH nennt die Technologie »Least Cost Routing«, also
die Verbindungssteuerung nach den geringsten Verbindungskosten.
»Der Algorithmus ermittelt, was die stärkste und gleichzeitig
kostengünstigste Verbindung ist«, erklärt Woodhead.
Die Kosten für die Datenverbindung und die Kosten für die
Anschaffung und den Betrieb von VSAT-System seien in den
• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher
• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel
• Prüflasttest bis 1.000 t
• Segelmacherei • Taklerei • Montage
Walter Hering KG
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HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
47
KARRIERE | CAREER
Schiffe digital steuern
Schiffe werden immer komplexer. Was früher mechanisch funktionierte, läuft heute vielfach
automatisiert. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Lehre, wie man am Beispiel der
Hochschule Flensburg sehen kann, an der kürzlich ein SPS-Trainingscenter eröffnet wurde
Die erste Schulung im neu errichteten Bachmann-Trainingscenter
Errichtet und ausgestattet wurde das
Trainingscenter vom Automatisierungsspezialisten
Bachmann, der
seinen Sitz im österreichischen Feldkirch
hat. Jetzt können die Studierenden der
Schiffsbetriebstechnik die Anwendung
speicherprogrammierbarer Steuerungen
(SPS) direkt auf der Bachmann-Technologie
erlernen.
Pro Semester wird ein SPS-Kurs angeboten.
Im ersten Modul erhalten die
Studenten drei Tage lang eine Grundlagenschulung.
Einen weiteren Tag lernen
sie mit »M-Target for Simulink« – einer
industriellen Software zur Simulation
von Steuerungsprozessen – in einfachen
Schritten, einen Code für die Steuerung
zu erzeugen. Anschließend bekommen
sie ein Zertifikat von Bachmann ausgestellt.
Die Kurse werden vor Ort von einem
Bachmann-Mitarbeiter geleitet. Es
gibt außerdem die Möglichkeit, Experten
direkt aus Feldkirch per Video dazu zu
schalten.
Hoher Bedarf an SPS-Kompetenz
Haben die Studenten einmal das SPS-
Training absolviert, sind sie in der Lage,
ihre Simulationen in realen Applikationen
zu testen. Das heißt, einen Code
für die SPS direkt aus einer Simulation
heraus zu generieren, erklärt Dirk Knollmann,
Key Account Manager Sales Maritim
DACH.
Und gesteuert werden muss an Bord so
allerhand – ob es der Motor oder das System
der wasserdichten Schottenschiebetüren
ist. »Die Nachfrage nach Ingenieuren
und Ingenieurinnen mit Kompetenzen
im Bereich der Anwendung
speicherprogrammierbarer Steuerungen
ist in der Industrie wie auch im Schiffbau
enorm«, sagt Michael Thiemke, Professor
für Verbrennungskraftmaschinen/
Energietechnische Anlagen am Maritimen
Zentrum der Hochschule Flensburg.
Wie man die entsprechenden
Steuerungssysteme programmiert, Sensoren-
und Aktuatorensignale einbindet
und Steuerungen untereinander kommunizieren
lässt, können Studierende
deshalb jetzt im neuen Trainingscenter
lernen.
Die Idee eine Kooperation zwischen
Bachmann und der Hochschule gibt es
bereits länger. Wie Sascha Wührl, wis-
48 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
KARRIERE | CAREER
Dirk Knollmann,
Key Account Manager Sales Maritim
DACH-Region
© Bachmann
senschaftlicher Mitarbeiter am Maritimen
Zentrum, erklärt, hat sich Bachmann
im Rahmen des MTP-Arbeitskreises
bereit erklärt, die Hochschule zu unterstützen.
MTP steht für Module Type
Package. In dem Arbeitskreis des Zulieferverbands
VDMA geht es darum,
den Automatisierungsstandard MTP
(siehe HANSA 11/22) aus der Prozessindustrie
auf Schiffsmotoren anzuwenden.
Die Hochschule Flensburg arbeitet in
diesem Arbeitskreis sowie bei der Entwicklung
der zugehörigen Norm bereits
seit Jahren aktiv mit und hat kontinuierlich
den Forschungsstandort
Flensburg/Kielseng zu einem Anschauungs-
und Testbereich für moderne
Schiffsautomatisierungssysteme ausgebaut.
»Wir profitieren dabei vom Wissen der
externen Experten und haben immer den
aktuellsten Stand der Technik«, beschreibt
Wührl die Vorteile dieser Kooperation.
Auch die durchweg positiven
Rückmeldungen der ersten Studierendengruppe
würden diese Sichtweise sehr
deutlich bestätigen. Knollmann sieht es
ähnlich: »Wir haben durchweg Begeisterung
erfahren. Der erste Kurs mit
acht Plätzen war voll belegt.«
Das Schulungszentrum soll nur den
Anfang einer systematischen Verbreiterung
des Lehrangebotes darstellen.
Laut der Hochschule wurden
erste Studierende bereits direkt beim
ersten Lehrgang als studentische Hilfskräfte
für reale Automatisierungs-Aufgabenstellungen
im Anlagenpark der
Schiffstechnik unter Vertrag genommen.
Eine Ausweitung des Angebotes
auf weitere technische Studiengänge ist
in den Grenzen der Verfügbarkeit an
Plätzen geplant. »Auch die Möglichkeit
einer offiziellen Zeugnisanrechnung als
freiwilliges Wahlfach bei erfolgreicher
Teilnahme an der SPS-AG wird zeitnah
zu prüfen sein«, erklärt Thiemke.
Auch für Bachmann war das SPS-
Trainingszentrum in Flensburg nur der
Anfang, wie Knollmann berichtet. Ein
weiteres ist demnächst in Hamburg geplant.
Hier wird es aber nicht nur um die
Schiffssteuerung gehen, sondern auch
um Energiemanagement.
AW
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
49
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Die Offshore-Flotte wird umgebaut
Jahrelang wurde zu wenig in moderne Offshore-Schiffe investiert. Angesichts steigender
Anforderungen an Kapazität und Ausrüstung führt das zu diversen Umbau-Projekten.
Wir zeigen vier Beispiele
Vieles, wenn nicht das Allermeiste, dreht sich in der Offshore-
Flotte derzeit um Windparks. Sie werden größer und weiter
entfernt von der Küste gebaut, die »Windmühlen« und ihre Komponenten
höher und schwerer. Ganz zu schweigen davon, dass
immer mehr Transport-, Installations-, Service- und Versorgungsschiffe
benötigt werden, um den Bedarf an Offshore-
Windenergie stillen zu können, reagieren einige Reeder mit mehr
oder weniger umfangreichen Umbaumaßnahmen in ihrer Flotte.
Aus SOV wird CSOV
Aus Deutschland ist etwa die Reederei Bernhard Schulte im Umbau-Markt
aktiv. Das »Service Operation Vessel« (SOV) »Windea
Leibniz« ist dafür zu seiner Bauwerft Ulstein in Norwegen zurückgekehrt.
Nach dem Einbau eines verstellbaren Sockels für die
Gangway und einer 50-prozentigen Aufstockung der Einzelkabinen
für die Charterer soll das Schiff für Einsätze in der Ost-
»Windea Leibniz« bekommt bei Ulstein in Norwegen ein Upgrade
© Ulstein
Unsere Häfen.
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NPorts-App sind Sie immer
auf dem aktuellsten Stand
und wissen, was in den
NPorts-Häfen passiert.
und Nordsee bereit sein und als »Commissioning Service Operation
Vessel« (CSOV) den Bau und die Inbetriebnahme von Offshore-Windparks
unterstützen. Matthias Müller, Geschäftsführer
von Bernhard Schulte Offshore sagte dazu: »Durch die Installation
eines verstellbaren Sockels für die Uptime-Gangway des
Schiffes kann diese mit Transition Pieces (TPs) jeder Höhe bestückt
werden. Das Schiff wird auch eines der wenigen speziell gebauten
SOV sein, die in der Ostsee arbeiten können, wo die TPs
nicht so hoch sind.« Der Zylinder wiegt 32 t und ist 11 m lang. Er
kann auf 16,5 m ausgefahren werden, so dass in Windparks mit
einer Höhe von 17,5 bis 23 m über dem Meeresspiegel gearbeitet
werden kann. Damit könne die »Windea Leibniz« in mehr Windparks
eingesetzt werden »als die meisten Offshore-Schiffe«, heißt
es seitens der Reederei. Ende Oktober war sie bei Ulstein eingetroffen.
Die Arbeiten sollen im Februar abgeschlossen werden.
»Wir haben hohe Erwartungen. Es ist bereits ein Spitzenschiff mit
einer hohen Umweltverträglichkeit. Jetzt wollen wir ihre betriebliche
Flexibilität weiter stärken«, sagte der Geschäftsführer.
Aus PSV wird W2W
Die niederländische MPP- und Offshore-Reederei Wagenborg
hat diverse Spezialschiffe umbauen lassen. Die ehemalige »Hermit
Viking« wurde zuletzt umgebaut und fährt künftig als »Koenigsborg«
und vierte »Walk-to-Work«-Einheit in der Flotte. Bislang
fuhr die »Hermit Viking« als Plattformversorger »PX 121«.
Das DP2-Schiff war von Ulstein in Norwegen entworfen und gebaut
worden. Den Umbau-Auftrag sicherte sich die niederländische
Werft Royal Niestern Sander in Delfzijl. Die »Hermit Viking«
wurde unter anderem mit einem zusätzlichen Unterkunftsmodul
für 40 Personen ausgestattet. Außerdem wurde eine bewegungskompensierte
Gangway installiert. Wagenborg sieht sich
nun mit vier einsatzbereiten Walk-to-Work-Schiffen in der
Nordsee als »einen der Marktführer in dieser Offshore-Nische«.
50 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Es ist nicht der erste Umbau dieser Art für die Niederländer. Im
Jahr 2018 war die »Kasteelborg« neu in Dienst gestellt worden –
ein ähnliches Schiff nach einem ähnlichen Umbauprojekt für Shell.
Im Jahr 2020 folgte der Umbau der »Keizersborg«. »Neben der Effizienz
und den logistischen Vorteilen wirken sich die Walk-to-
Work-Schiffe auch positiv auf die Umwelt aus, da die Zahl der
Hubschrauberflüge erheblich reduziert wird«, so Wagenborg.
Als »Emergency Response and Rescue Vessel« (EERV) – so ist
»Koenigsborg« wie ihre Schwestern zertifiziert – kann sie in Notsituationen
auf Plattformen für Rettungsarbeiten, Standby-
Aktivitäten, Notschlepp- oder Patrouillenaufgaben eingesetzt
werden. Weitere Bereiche sind die Inspektion und Wartung von
unbemannten Offshore-Plattformen in der südlichen Nordsee.
An Bord gibt es zusätzliche Einrichtungen, wie eine Krankenstation,
ein Dekontaminationsraum, ein Aufwachraum und zusätzliche
sanitäre Anlagen. Außerdem gibt es ein Tochterboot und
ein schnelles Rettungsboot, so dass SAR-Aktivitäten auch bei
schlechtem Wetter durchgeführt werden können.
© Wagenborg
Wagenborg hat vier Einheiten zu »Walk-to-Work«-Schiffen umbauen lassen
Von 1.300 auf 1.600 t
Die dänische Reederei Cadeler hat sich unterdessen millionenschwere
Aufträge für die Zeit vor und nach einem geplanten
Heavylift-Upgrade ihrer O-Class-Flotte gesichert. Das Unternehmen
hat einen Vertrag mit dem Windenergie-Konzern Vestas und
eine Reservierungsvereinbarung mit einem ungenannten Kunden
unterzeichnet. Der Vestas-Kontrakt sichert die Beschäftigung der
O-Klasse-Schiffe »Wind Orca« und »Wind Osprey« bis zu den geplanten
Umbau-Maßnahmen, die im vierten Quartal 2023 beginnen
sollen. Dabei wird ein neuer Heavylift-Kran installiert. Die
Hubkapazität soll dann 1.600 t bei einer Ausladung von 40 m betragen,
wobei sich der Haupthaken in einer Höhe von 159,7 m
über dem Hauptdeck befindet. Bislang liegt die Heavylift-
Kapazität des Schiffes bei 1.200 t und 31 m. Bei der Entwicklung
habe man »in engem Dialog mit Kunden« gestanden, um deren
Sie brauchen schnellstmöglich eine neue
Propellerwelle?
Ein umfangreiches Lager mit ausschließlich von den Klassifikationen akzeptierten Rohlingen
macht es möglich. Auch dank unserer Drehbank mit einer Bearbeitungslänge von 27 m,
können wir zügig auf Neuanfertigungen sowie Reparaturen reagieren und kurzfristig liefern.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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51
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
künftige Anforderungen an das neue Krandesign zu verstehen. So
wolle man die »zukünftige Nachfrage« bedienen, heißt es mit Blick
auf die immer größeren und schwereren Windkraft-Anlagen: »Der
Offshore-Markt entwickelt sich hin zur Installation größerer
Windturbinen der nächsten Generation mit einer Leistung von
mehr als 14 MW, was eine verbesserte Kranhebekapazität der
Schiffe erfordert, die für die Installation, den Betrieb und die Wartung
von Offshore-Windturbinen eingesetzt werden.«
Je nachdem wie sich die Lage entwickelt, soll die Maßnahme allerdings
nicht die einzige Investition bleiben. Auch für das zweite
Schiff, die »Wind Osprey« (ex »Pacific Osprey«) habe man sich eine
Option für einen neuen Kran gesichert. CEO Mikkel Gleerup
sagte bei der Auftragsvergabe: »Der Austausch der Kräne auf unseren
bestehenden Schiffen hat eine wichtige strategische Priorität.«
Der Auftrag für den neuen Kran ging an die Firma NOV. Der
Austausch soll im März 2024 abgeschlossen werden. Die Gesamtinvestition
für den Ersatz beider Kräne beträgt 102 Mio. $.
Für die angeschlagene belgische IHC-Werft war
der Umbau der »Amazon« ein wichtiges Projekt
© IHC
»J-Lay«-Umbau bei IHC
Auch unabhängig von Windparks gibt es Umbau-Aktivitäten in
der Offshore-Flotte: So hat die angeschlagene belgische Werft
IHC im Herbst nach einem umfangreichen Umbau das Rohrverlegeschiff
»Amazon« (»J-Lay«) an den US-Offshore-Spezialisten
McDermott abgeliefert. Das patentierte System mit einer dynamischen
Kapazität von 1.500 t kann eine Vielzahl von Rohren
handhaben, darunter normale Pipelines, Exportleitungen und
Rohr-in-Rohr-Konfigurationen mit Durchmessern von 4,5 bis 25
Zoll. Zu den weiteren Modifikationen gehörten hochautomatisierte
Betriebsabläufe zur Optimierung der Sicherheitsleistung
und der Produktionseffizienz. Dies führte auch zu einem
geringeren Personalbedarf für die Prozessüberwachung.
Als einziges J-Lay-Schiff der Flotte mit einer Aufnahmekapazität
von 10.000 t Rohr an Bord und der Möglichkeit, in der Multi-
Joint-Anlage Sechskantverbindungen aus Einzel- oder Doppelmuffen
herzustellen, gewinne McDermott »einen einzigartigen
wichtigen Aktivposten für seine Ultratiefwasserprojekte«, hieß
es. Jan-Pieter Klaver, CEO von Royal IHC, machte keinen Hehl
daraus, dass der Umbau »zuweilen eine Herausforderung« war.
»Dieses Projekt zwang uns dazu, ein einzigartiges System mit
Spezifikationen zu entwickeln, die die Rohrverlegungsindustrie
und das weltweite Verständnis dessen, was im Ultra-Tiefwasserbau
möglich ist, neu definieren können«, so Klaver. MM
MARINESHAFT
Propeller- und Kupplungsreparatur – ein kleines Fallbeispiel in Einzelschritten
Ein Propeller- und Kupplungsschaden machte eine schnelle Reparatur
an einem Chemikalientanker nötig. Der Reeder musste entscheiden,
wie er die Schäden beheben und schnell eine neue Kupplung
beschaffen konnte. Der Auftrag ging an das dänische Unternehmen
Marineshaft. Die Schäden waren so groß, dass das Schiff eine
schwedische Werft anlaufen musste. Die hydraulische Wellenkupplung
hatte sich gedreht und festgefressen. Man kam zu dem Schluss,
dass die einzige Möglichkeit darin bestünde, die Kupplung in zwei
Hälften zu schneiden, Material auf die schadhafte Stelle auf der Welle
aufzuschweißen und sie wieder auf ihre ursprüngliche Größe zu
bringen. Für eine neue Kupplung hatten die Dänen das Material auf
Lager und konnten sie innerhalb von zwölf Arbeitstagen liefern. Die
neue Kupplung wurde aus dem Werkstoff 28Mn6 mit einem
3.2-Werkstoffzertifikat hergestellt.
Die Schäden an den Blade Carriers sollten per Laser-Cladding
ausgebessert werden. Der Verstellpropeller wurde zu Marineshaft
gebracht und ie Schäden an der Nabe wurden mittels MAG-
Schweißens nach den Vorschriften der beteiligten Klassifikationsgesellschaft
ABS ausgebessert. Danach wurden die geschweißten
Bereiche wärmebehandelt und auf ihre ursprüngliche
Größe nachbearbeitet. Es folgten NDT-Tests durch 3rd part Force
Technology.
Die Dichtungsbereiche der Nabe wurden mit Laserschweißen
wieder auf ihre ursprüngliche Größe gebracht. Sodann wurden
zwei Schichten Bronzeplattierung aufgetragen. Die Kontaktflächen
der Nabe wurden geglättet und die Blätter so bearbeitet,
dass sie in die neuen Abmessungen der Nabe passen. Hierfür
wurde der Werkstoff Inconel 625 verwendet. Die vom Hersteller
gelieferten neuen Sliding Blocks wurden nachbearbeitet, um sie
an die neuen Abmessungen anzupassen. Anschließend folgten
der Zusammenbau und die Begutachtung durch einen ABS-
Sachverständigen durchgeführt.
© Marineshaft
52 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Guest contribution:
Kashif Javaid – Exhaust Treatment’s Director Sales, Wärtsilä
Su Len Quach – Team Manager, Integration Engineering, Wärtsilä
The next wave of scrubber retrofits is on the horizon
Exhaust gas abatement systems are an attractive investment that can bridge the gap
between environmental regulations, but choosing the right partner is important
A
new wave of scrubber retrofits is
about to begin. The business case
is positive given the wide and relatively
stable spread between high and low sulphur
fuels. Although recent geopolitical
matters have slowed some investment
decisions, those who invested in
scrubbers for IMO 2020 compliance
have seen short payback times.
The technology today provides a fast
return on investment and, importantly,
lays the foundation for tackling pollutants
beyond sulphur, including CO 2 .
Deciding how to best invest in the decarbonisation
of existing vessels is a
challenge for shipowners that shouldn’t
be understated. Not all vessels can be
easily retrofitted for future fuels, and
these fuels may only be speculatively
available in the medium and long term
on the routes they operate.
In this uncertain atmosphere, the industry
should turn to solutions that create
a platform for further development.
As a mature technology with a strong
return on investment, scrubbers – with
the possibility to add a carbon capture
and storage (CCS) unit – enable owners
to futureproof their existing assets.
The challenge for owners is finding a
partner that can deliver the solution in
good time, at any location, with reliable
support for its lifetime. Working with a
technology partner with solid experience
in retrofit scrubber design and delivery
ensures owners, operators and
charterers can be confident in the process
and its outcomes.
Optimising the retrofit timeline
Scrubber installations are complex
undertakings that require a knowledgeable,
agile partner with vision across the
entire value chain. Minimising off-hire
time is critical, and we can match design
time with the production of equipment
Kashif Javaid
Exhaust Gas Treatment‘s Director, Sales – Wärtsilä
and optimise the timing and location of
the retrofit to minimise vessel downtime.
We can also combine commissioning
and installation activities to save additional
time.
A first 2D layout-drawing provides
owners with an understanding of the
scope of the installation and enables
space to be reserved. A full technical
feasibility study can then be undertaken
before or after contract signing.
Single point of coordinating
Owners typically make most decisions
within the first four weeks after contract
signing. This is when the equipment,
piping and possible tanks are modelled,
and owners may consider their preferences,
such as tank locations, to ensure
the design process is straightforward.
They also consider futureproofing with
CCS-readiness or hybrid functionality
at this point.
The work required to allow for a CCS
add-on is mainly done on the drawings
at this stage, but some modifications can
be made to the scrubber body. Space will
need to be reserved above the scrubber
Su Len Quach
Team Manager, Integration Engineering – Wärtsilä
and the funnel will need raising a few
metres, and in some cases, it makes
sense to do this as early as possible.
The shipyard is best placed to do the
detailed design, which speeds the process
and avoids confusion during installation.
Co-operation between the basic
and detailed designer is important
though, and a good scrubber manufacturer
will be the link between all parties.
In some cases, it is personal relationships
and prudent communication skills
more than the contract that can ensure
positive, timely outcomes.
As a single point of contact for coordinating
with equipment providers,
yards, engineering companies and class,
our scrubber retrofit project partnerships
ensure world-class engineering
with minimal risk. With a collaborative
approach and technical experts, backed
by extensive experience in delivering
modular technology, owners can be confident
they will achieve compliance and
remain competitive. Embracing proven
technology that bridges the gap between
current and future environmental regulations
will enable the industry to move
forward optimistically in 2023.
© Wärtsilä
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
53
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Antifouling mit Henne-Ei-Problem
Die Erkenntnis, dass ein sauberer Schiffsrumpf viel Energie spart, ist nicht neu. Dennoch
bleibt das Thema Rumpfbeschichtung und -reinigung eine Herausforderung, wie kürzlich
eine Biofouling-Expertentagung deutlich machte
Der Bewuchs von Schiffsrümpfen mit
Mikroorganismen, Algen, Tieren
und Pflanzen hat vielfältige negative Folgen
für Schiffsbetrieb und Umwelt. Gegenstrategien
sind daher notwendig. Neben
der Verhinderung von Einschleppungen
nicht-einheimischer Arten
tragen Antifouling-Systeme auch zu
Treibstoffeinsparungen und Emissionsreduktion
bei. »Der Einsatz wirksamer
Antifouling-Systeme ist allein unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten und im Interesse
der Umwelt nicht nur sinnvoll,
sondern notwendig«, erklärte Jasmin
Woyde, Projektmanagerin beim Kompetenzzentrum
GreenShipping Niedersachsen
anlässlich eines Thementages zu
Antifouling und Biofouling, den das Maritime
Cluster Norddeutschland (MCN)
gemeinsam mit GreenShipping Niedersachsen
und der Wirtschafts- und Sozialakademie
der Arbeitnehmerkammer
Bremen (Wisoak) in Bremen organisiert
hatte.
Um Lösungen gegen den Bewuchs an
submarinen Oberflächen zu entwickeln,
haben sich insgesamt 21 kleine und mittelständische
Unternehmen und Forschungseinrichtungen
zu einem ZIM-
Innovationsnetzwerk zusammengeschlossen,
die gemeinsam ein vielversprechendes
Synergiepotenzial in den
Bereichen des Antifoulings bilden. Als
assoziiertes Mitglied des Netzwerks
bringt das Maritime Cluster Norddeutschland
seine Kompetenzen mit in
das Projekt ein.
Probefolierung am Rumpf
eines Schiffes von Sloman
Neptun mit biozidfreier Folie
auf Epoxy-Beschichtung
© GTF Freese
Knackpunkt Unterwasserreinigung
Wenn Schiffe einen möglichst sauberen
Rumpf haben sollen, muss dieser regelmäßig
gereinigt werden. Wo soll das
stattfinden? Für Häfen und Hafenstaaten
stellt sich die Frage nach dem
Umgang mit Unterwasserreinigungen
vor allem aus Umweltschutzgründen,
denn die Schiffe transportieren mit ihrem
Bewuchs potenziell invasive Arten.
Es muss also sichergestellt werden, dass
der Bewuchs nach der Reinigung nicht
im Wasser landet. Und auch die Rumpfbeschichtung
selbst kann wegen Bioziden
oder Mikroplastik ein Problem
sein, wenn Teile davon zusammen mit
dem Bewuchs abgekratzt und abgebürstet
werden.
Wie die bremischen Häfen mit dem
Thema umgehen, berichtete Katja von
Bargen von bremenports. In Bremen
wurde dazu ein »Leitfaden zur Erteilung
einer Erlaubnis von Unterwasserreinigungen«
mit klaren Vorgaben erstellt.
Der Leitfaden entstand im Rahmen des
Projekts »Clean«, in dem man herausfinden
wollte, wie die Genehmigung von
Unterwasserreinigungen effizient vonstatten
gehen kann.
»Mit dem Leitfaden sind wir in
Deutschland bei diesem Thema Vor-
54 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
reiter«, sagte von Bargen. Um eine Genehmigung
für die Unterwasserreinigung
in den bremischen Häfen zu bekommen,
muss das Schiff einen aktiven
Biofouling-Managementplan nachweisen.
Eine Anforderung ist, dass das
Schiff in kurzen Intervallen im Biofilmstadium
gereinigt wird oder vor dem
Auslaufen aus einer anderen Region gereinigt
wurde. Die Reinigung darf nur auf
biozidfreien Hartbeschichtungen und
nur im Biofilmstadium erfolgen. Der abgereinigte
Bewuchs muss aufgefangen
werden und das zur Reinigung verwendete
Hafenwasser muss vor der Wiedereinleitung
gefiltert/gereinigt werden.
Für den Genehmigungsprozess muss
die Reederei eine Reinigungsfirma beauftragen
und dieser die nötigen Nachweise
zum Fouling-Management übergeben.
Damit kann diese dann eine Einzelerlaubnis
beantragen. Der ganze Vorgang
nimmt eine Woche Zeit in Anspruch. Von
Bargen verwies darauf, dass Unterwasserreinigungen
auf Hartbeschichtungen eine
gute Planung seitens der Reederei eines
Schiffes erfordern. Wie die Unterwasserreinigung
bei Schiffen funktionieren
kann, die auf festen Routen verkehren,
zeigten verschiedene Beispiele aus Ostseehäfen,
so von Bargen.
Sie sieht bei dem Thema derzeit noch
ein »Henne-Ei-Problem«. Einerseits
müssten Reedereien auf biozidfreie Hartbeschichtungen
setzen, die für die Unterwasserreinigung
geeignet sind. Gleichzeitig
müssten aber auch die Häfen den
rechtlichen Rahmen für die regelmäßige
Reinigung schaffen. Ohne die kommt
man mit dem ungiftigen Coating nicht
weit. Die Bremer wollen zur Etablierung
der Unterwasserreinigung im Hafen
Schifffahrts, Reinigungs- und Beschichtungsfirmen
sowie Hafenbehörden
zusammenbringen. Um den Leitfaden
auch in anderen Häfen zu etablieren, will
man den Austausch untereinander verstärken.
Folie und Harz funktionieren
Ein innovatives und umweltfreundliches
Beschichtungssystem zur Reduzierung
von Biofouling stellte Björn Sellschopp
vom Bremer Unternehmen GTF Freese
vor. Dieses besteht aus einer Zweikomponenten-Epoxidharzbeschichtung
namens
Tefrocor, die auf den Rumpf aufgetragen
wird und eine Emaille-artige
Schicht bildet. Auf diese wird dann eine
Silikonfolie geklebt.
Abstract: Chicken and egg problem for antifouling solutions
A clean hull saves fuel and keeps emissions low – old news. But the topic of antifouling
stays high on the maritime agenda as ship efficiency comes into focus more and more.
At the same time, environmentally friendly solutions remain a challenge, especially
since many of them require regular and frequent cleaning in ports. Port operator bremenports
has come up with new guidelines. Company GTF Freese meanwhile developed
an easy-to-clean and durable solution.
Bedingung für die Unterwasserreinigung ist das Auffangen der Rückstände
Freese arbeitete mit den bekannten
Renolit-Folien, die heute von einem anderen
Unternehmen hergestellt werden.
Die Folienbeschichtung hatte zwischenzeitlich
für Schlagzeilen gesorgt. Zwar
funktionierte das System im Bezug auf
die Antifouling-Eigenschaften, doch
lösten sich bei einigen Anwendungen
die Folien wieder von den Schiffsrümpfen.
Das Besondere an dem neuen
System von GTF Freese ist die Kombination
der Folie mit der Epoxy-
Beschichtung. »Teils wurden die Renolitfolien
auf ungeeignete Untergründe
geklebt«, so Selschopp über frühere,
fehlerhafte Anwendungen.
Die vorgestellte Folie sei biozidfrei, besitze
hydrodynamisch optimierende Eigenschaften
– um 14 % verringerter Widerstand
– und sei damit kraftstoffsparend
und Co 2
-reduzierend sowie leicht
zu applizieren und sehr beständig. »Bis zu
12 % Kraftstoffeinsparung und CO 2
-Emissionsreduzierung
sind damit rechnerisch
möglich«, sagte Sellschopp. Die Folie werde
bereits in der Berufsschifffahrt und in
der Sportschifffahrt erprobt. Ein Bewuchs
kann per Wasserstrahl abgespritzt werden
oder wird bei einer Geschwindigkeit von
3–4 kn weggespült.
Nicole Heibeck vom Bundesamt für Seeschifffahrt
und Hydrographie (BSH) gab
ein Update über aktuelle nationale und internationale
Entwicklungen auf diesem
Feld und einen Überblick über relevante
Gremien, Regularien und Managementstrategien.
Am Thema Interessierte lud sie
zur Teilnahme am »Runden Tisch Biofouling«
des BSH und des Verbands Deutscher
Reeder (VDR) ein. Hier lag der Fokus
2022 auf den entsprechenden Guidelines
der Weltschifffahrtsorganisation IMO.
Marvin Natz vom Ellwangener Beratungsunternehmen
EurA AG berichtete
über das ZIM-Netzwerk »Antifouling«,
einer Expertenplattform für die Entwicklung
innovativer Produkte und Verfahren
zur naturfreundlichen Verhinderung von
Bewuchs an Oberflächen im maritimen
Umfeld, an der auch MCN und Green-
Shipping Niedersachsen führend beteiligt
sind. Vier Förderungsanträge für konkrete
Forschungsprojekte seien daraus bereits
hervorgegangen, weitere in der Vorbereitung,
sagte Natz, der dem Fachpublikum
auch konkrete Fördermöglichkeiten
vorstellte.
Susanne Neumann vom Maritimen
Cluster Norddeutschland kündigte weitere
ähnliche Veranstaltungen an. fs
© bremenports
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
55
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
German marine suppliers – trends and technologies
TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:
This section within the HANSA magazine features brief updates on technical developments,
innovations and market launches from the powerful marine equipment industry organised
in its association VDMA.
The signals of the times are pointing to
hydrogen, in the industry, in mobility,
on water, on land and in the air. Without
hydrogen and its derivatives, little
will move in the future. This is especially
true for shipping. Today, 90 % of world
trade is carried by sea, and shipping is the
cause of almost 3 % of global greenhouse
gas emissions. This needs to change
quickly. Battery powered propulsion is an
alternative in several niche applications,
some e-powered ferries and other ships
covering short distances are already in
service today. For large ships and long
distances at sea, we have a common
understanding that there is hardly an alternative
to »green molecules« that have
the power to make shipping CO 2 neutral.
Currently, it is not decided which substances
exactly are going to replace fossil
fuels in shipping. Will it be pure hydrogen?
Or will it rather be methanol or
ammonia? The future will show, but there
is certainly no silver bullet, and no simple
answer. Be that as it may, the course towards
the hydrogen economy is set. The
companies organized in the VDMA with
their knowledge and know-how are ready
to guide customers on their journey.
Peter Müller-Baum, Managing Director VDMA
Power-to-X for Applications
© VDMA
The VDMA, Europe’s largest industrial association,
represents approx. 3,500 German
and European companies in the engineering
and plant construction sector. VDMA
Power-to-X for Applications is the crossindustry
platform for exchange, communication,
and cooperation in the P2X community.
It involves all important stakeholders,
from the development of manufacturing processes through the production of synthetic
fuels and raw materials using power-to-X technologies to the end customer.
Industry and Business
Events & Exhibitions
EGYPS
13 – 15 February | Cairo, Egypt
Seatrade Cruise Global
27 – 30 March | Fort Lauderdale,
USA
OTC
01 – 04 May | Houston,
USA
Caspian Oil & Gas
31 May – 02 June | Baku, Azerbaijan
CIPPE
31 May – 02 June | Beijing, China
Business initiation tour Marine
Equipment Greece
May 2023 (tbd) | Athens, Greece
Nor-Shipping
06 – 09 June | Oslo, Norway
CIMAC Congress
12 – 16 June | Busan, South Korea
Business initiation tour Marine
Equipment Southern USA
June (tbd) | New Orleans, Mobile,
USA
SPE Offshore Europe
05 – 08 September | Aberdeen,
Scotland
Gastech
05 – 08 September | Singapore
OGA
13 – 15 September | Kuala Lumpur,
Malaysia
For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 070
56 HANSA – International Maritime Journal 01| 2023
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
SCHOTTEL
Azimuth thrusters for Chinese Offshore-Vessels
Four newly built Wind Turbine Installation
Vessels (WTIVs) for Ouyang Offshore
in Shanghai will all be propelled by
Schottel azimuth thrusters. The first vessel
was delivered in the last quarter of 2022.
These offshore vessels are said to be able
to cover the installation of 16 MW wind
turbines. Each vessel will be equipped with
two electrically-driven rudder propellers
type 430 azimuth thrusters and two transverse
thrusters type STT 4 to ensure DP
mode manoeuvrability and precise positioning.
The 90-m-long and 42-m-wide vessels
will be able to operate in a working depth
of up to 60 m. They have accommodation
for 100 people, who are on
board to install offshore wind turbines
and conduct maintenance work.
The series of vessels is set to be fully
delivered by June 2023. Schottel acknowledges
the importance of the
Installed Schottel rudder propellers
People’s Republic of China as one of the
world’s largest shipbuilding nations, the
company says. As such, the German propulsion
expert has a foothold in China
with four sites: in Suzhou, Shanghai, Dalian
and Guangzhou. This is to provide
customers fast service on site and at
their premises.
© Schottel
BACHMANN
M100 Series – Slim and Strong
one source. multiple solutions.
development and manufacture of
maritime solutions
Cyber Security
Management
IEC61162-460
© Bachmann
The new M100 series
Ship Performance
Data Acquisition
System
KVM Solutions up to
4k Resolution
With the launch of the M100, Bachmann delivers an I/O system
which, »thanks to its uncompromising robustness«, fits »perfectly«
into the Bachmann portfolio, the company says. But not
only that – the M100’s compact dimensions also open up »completely
new« possibilities for machine and plant builders.
In a world where automation has always required a choice between
durability and compactness, M100 provides the answer:
24 digital or 12 analog inputs/outputs that require a module
width of just 24 mm. Each module, packaged in an EMC-proof
metal housing, withstands shock, vibration, extreme temperatures
and condensation. The housings do not even require ventilation
slots, eliminating the risk of production- or maintenancerelated
dirt or particles contaminating the system.
UPS for ECDIS
Installations
NMEA Interfaces
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
57
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
Heading for the future with hydrogen
Hydrogen, especially green hydrogen from renewable energies, is currently high on
the agenda. Almost every day there are reports about new, large projects somewhere
in the world
In many places the concrete implementation
of such projects has also long
since begun. Numerous countries around
the globe have adopted hydrogen strategies
and begun implementing them. The
new hydrogen economy is slowly but
surely taking shape.
Power-to-X is at the forefront of this
development as a key component. P2X is
the technology to make green electricity
from solar and wind power plants efficiently
storable over long periods of time.
The power is used in electrolysis processes
to produce hydrogen out of water.
Combined with carbon or nitrogen capture
processes and further chemical processes,
derivatives (e.g. synthetic fuels)
are produced – all powered by green
power. The hydrogen economy offers significant
growth opportunities now and in
the future for a wide range of companies
in the new industrial supply chains it is
creating. This includes the supply of
equipment for all stages of the hydrogen
value chain, from production to transportation,
storage, distribution, and end
use. Investments in the necessary equipment
are predicted to increase significantly
in the coming years as the hydrogen
economy is expected to grow
strongly, as it is widely anticipated. Not to
forget: As green hydrogen is produced
from renewable energy sources, significant
investments in equipment to harness
wind, hydro and solar energy will
also be required. As a driver of the energy
transition, the mechanical and plant engineering
industry is supplying the
necessary solutions everywhere: Components
for power-to-X technology –
from the »power« (for example wind and
solar energy or hydropower) to the »X«
(process technology) to the application,
for example in marine engines.
Consumption of H 2
will increase
Primarily due to the need to act more sustainable,
the consumption of hydrogen
(H 2 ) and its derivates is expected to increase
rapidly. For Europe, for example, it
is predicted that H 2 consumption will
more than double by the end of the decade.
Other regions in the world will have
similar growth rates. Hydrogen is indeed
an extremely versatile energy carrier, and
a valuable commodity that can occupy a
key position in the economy in the future.
In the transportation sector, hydrogen can
already be used directly in a variety of
ways, at least on land. At sea, things are a
bit more difficult. The energy density
required is a key challenge, as are safety,
the necessary expense, and questions of
storage. Nevertheless, ships with hydrogen
engines or fuel cells are by no means inconceivable.
At present, however, the discussion
is moving in a somewhat different
direction. Since ships travel over enormously
long distances without stopping,
more energy-rich and easily tradable synthetic
fuels are absolutely needed. Synthetic
fuels like Ammonia and methanol
are particularly promising, while synthetic
methane may play an important role for
the transition phase.
In any case, climate protection does
need synthetic marine fuels. International
shipping accounts for the lion‘s
share of global traffic: 90 % of world trade
is carried by sea. But with total fuel consumption
of around 350 mill. t per year,
shipping is also responsible for almost
three percent of global greenhouse gas
emissions.
The use of synthetic fuels could change
this and make shipping CO 2 -neutral.
That is why the two associations VDMA
and VSM are working together to rapidly
establish and expand the production and
use of synthetic fuels produced in P2X
processes in the coming years. To this
end, the associations have presented a
roadmap, as they are convinced that the
ambitious climate protection targets for
shipping can only be achieved with alternative
fuels.
Anyone who wants to follow the discussion
closely and is interested in the
full picture, not only about synthetic
marine fuels but also about large combustion
engines, should definitely attend
the upcoming CIMAC congress. In 2023,
the Congress is to be held for the 30th
time. More than 800 visitors, exhibitors,
and speakers from all parts of the world
are expected in Busan, Republic of Korea.
From June 12 to 16, 2023, the city will
host them all: Engine manufacturers,
component suppliers, universities & research
institutes, oil companies, shipping
experts, powerplant operators, classification
societies, railway and locomotive
companies, legislators and many other.
To keep up to date with all the latest developments
around the CIMAC World
Congress 2023, make sure to visit
www.cimaccongress.com.
Author: Peter Müller-Baum,
Managing Director
VDMA Power-to-X for Applications
58 HANSA – International Maritime Journal 01| 2023
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
DECARBONISATION
Zeppelin’s path to emission reduction
Zeppelin Power Systems is working intensively
on sustainable solutions for the
marine sector. The broad portfolio
around greener and alternative propulsion
concepts offers various options to
drive decarbonisation in shipping and
enable EEXI and CII classifications for
existing ships, the company says.
The Energy Efficiency Existing Ship
Index (EEXI) is effective from this year as
a measure by the International Maritime
Organization (IMO) with the aim of improving
the technical efficiency of existing
ships and reducing CO 2 emissions.
The Carbon Intensity Indicator (CII)
concerns operational efficiency and the
management system. Approximately
80 % of the world’s ocean fleet is affected
by the CO 2 regulations.
To meet the stringent measures of the
EEXI and CII regulations, Zeppelin
Power Systems offers different solutions
to improve energy efficiency, depending
on the application and operating profile.
These include both the reduction of
motor power and overridable motor
power limitations as well as various optimisation
measures for diverse operating
requirements. One example is the optimisation
of combinator mode operation.
Here, the engine optimised for constant
speed is adapted to operation at reduced
speed by means of a conversion kit. The
cylinder by-pass valve unit mounted for
this purpose directs charge air to the exhaust
side in the low-load or low-speed
range, thus improving turbocharger performance.
As a partner of the propeller manufacturer
Berg Propulsion from Sweden, Zeppelin
Power Systems is responsible not
only for newbuild projects but also for
propeller service and retrofitting. To improve
CII values, the company offers propeller
optimisation for Control Pitch Propeller
(CPP) in constant and combinator
operation.
This solution reduces fuel consumption
by at least 5–10 %, especially
for vessels with a large difference between
design and average operating speed. The
optimisation is independent of the propeller
manufacturer, as only the propeller
blades are optimised. All other components
of the propeller string remain in
their original condition.
Use of alternative fuels
Caterpillar Cat and MaK engines can be
operated with alternative fuels in addition
to conventional diesel fuel: Biodiesel, hydrogenated
vegetable oils (HVO) or synthetically
produced fuels such as GTL
(gas-to-liquids) represent another option
for reducing CO 2
emissions. In addition,
© Zeppelin Power Systems
Zeppelin offers both newbuild and retrofit projects
Zeppelin Power Systems plans to offer engines
that run on a methanol blend in the
first stage. In a further development stage,
the use of pure methanol is also planned.
A CO 2 saving of 15 % is planned initially,
and finally – with the use of pure methanol
a CO 2 saving of 80 % is aspired. These
technologies, which are expected to be
available by 2026, are described as »an essential
step« towards meeting the IMO‘s
greenhouse gas targets by 2050. ED
Carsten Most
Tel. 040/72003-120 | E-Mail: carsten.most@akzonobel.com
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
59
GREEN HUB
STENA | PROMAN
Methanol-Tanker »Stena Pro Patria« getauft
Taufe des 49.990 tdw-Schiffes
©Proman
In Trinidad und Tobago ist das erste Methanol-Schiff
für die Reederei Stena und
ihren Joint-Venture-Partner Proman getauft
worden.
Der 49.990-Tonner »Stena Pro Patria«
vom Typ »IMOIIMeMAX Dual-Fuel
Mid-Range (MR) Tanker« wurde in China
auf der Guangzhou Shipyard gebaut.
Es ist das erste von insgesamt drei Schiffen
mit Methanolantrieb.
Die Taufe war die erste für einen mit
Methanol betriebenen Neubau in Trinidad
und Tobago. »Wir sind einer der
größten Produzenten und Exporteure
von Methanol in der Welt und befinden
uns geografisch an der Spitze Südamerikas,
östlich des Panamakanals, wo all
diese Schiffe ermutigt werden, ihren
Kraftstoffverbrauch von schmutzigem
auf sauberen Kraftstoff umzustellen –
und dieser Kraftstoff ist in Trinidad und
Tobago verfügbar. Unser Ziel ist es, Trinidad
und Tobago zu einem wichtigen
Umschlagplatz für Hochseeschiffe zu
machen, die mit sauberem Treibstoff betankt
werden können«, sagte Keith
Rowley, Premierminister von Trinidad
und Tobago, anlässlich der Taufe.
Die »Stena Pro Patria« wurde bereits
im Juni 2022 abgeliefert und hat den Angaben
zufolge im Betrieb mit Methanol
»einen bisher unerreicht niedrigen EEDI-
Wert« (Energy Efficiency Design Index)
erreicht.
Die IMOIIMeMax-Schiffsserie profitiere
von branchenführenden Konstruktionsverbesserungen
und Technologien
zur Maximierung der Energieeffizienz,
was zu einem EEDI-Wert
führt, der 11 % unter den Anforderungen
der Phase 3 für 2025 liegt,
heißt es. Rund 12.500 t Methanol soll
die »Stena Pro Patria« künftig pro Jahr
verbrauchen.
BLUE WORLD
Methanol-Brennstoffzelle entwickelt
Mit einem Hilfsstromaggregat (Auxiliary Power Unit, APU), das
über eine Methanol-Brennstoffzelle betrieben wird, will der dänische
Hersteller Blue World Technologies herkömmliche Dieselgeneratoren
für die Stromversorgung an Bord ersetzen. Blue
World Technologies ist ein Entwickler von Hochtemperatur-
Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen (HT-PEM) und
hat im Dezember des vergangenen Jahres die Serienproduktion
aufgenommen.
Das Engagement des Unternehmens im Bereich maritimer
Anwendungen wird von der von Bill Gates gegründeten Investorengruppe
Breakthrough Energy Ventures unterstützt, die
sich im August 2022 am Unternehmen beteiligte und damit die
zweite Finanzierungsrunde in Höhe von insgesamt 37 Mio. € abschloss.
Mit der Entwicklung und Produktion von APU-Systemen für
die Schifffahrt kann Blue World Technologies modulare Stromversorgungssysteme
im Megawattbereich anbieten, die sich sowohl
für die Integration in Neubauten als auch für die Nachrüstung
bestehender Schiffe eignen.
WÄRTSILÄ
Wasserstofferzeugung an Bord
Zusammen mit dem Cleantech-Startup Hycamite will Wärtsilä
eine Technologie zur Erzeugung von Wasserstoff aus LNG an
Bord entwickeln.
Hycamite TCD Technologies ist ein finnisches Unternehmen,
das sich auf die Entwicklung einer Technologie zur Herstellung
von sauberem Wasserstoff und festem Kohlenstoff aus Methan
spezialisiert hat. In Zusammenarbeit mit Wärtsilä soll nun
die Produktion von Wasserstoff aus LNG an Bord von Schiffen ermöglicht
werden. Das Konzept soll bis Mitte 2023 stehen, ein Prototyp
soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 einsatzbereit sein.
Die Idee dahinter: die Nutzung der bestehenden LNG-
Infrastruktur und die Produktion von Wasserstoff an Bord in
Kombination mit dem LNGPac-Brenngasversorgungssystem
von Wärtsilä. Durch die Erzeugung von Wasserstoff an Bord und
dessen Beimischung zu LNG könnte die derzeitige Palette der
kraftstoffflexiblen Wärtsilä-Dual-Fuel-Motoren (DF-Motoren)
die gesamten Kohlendioxid- und Methanschlupf-Emissionen des
Schiffs reduzieren. Alternativ dazu könnte der Wasserstoff auch
in Brennstoffzellen an Bord verwendet werden.
Die Spezialisten für Filtertechnologie
in Schifffahrt und Industrie
QUALITY
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GERMANY
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60 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
DIGITAL HUB
WEB-BASIERTE KOMMUNIKATION
Danelec setzt auf Fernzugriff für VDR-Lösungen
Der dänische Kommunikationsspezialist
Danelec hat neue webbasierte Dienste aufgelegt,
die VDR-Statusinformationen liefern
und Schiffsmanagern einen sicheren
Fernzugriff auf die VDRs an Bord ermöglichen
sollen.
Das Unternehmen, dass auch in der
deutschen Schifffahrt zulegen will und
seit der Übernahme durch einen Investor
auf Wachstumskurs liegt, kündigte jetzt
die neuen Services an. Reeder und Manager
sollen so einen besseren (Online-)Überblick
über den Zustand der
Voyage Data Recorder (VDR) in Verbindung
mit dem gemeldeten Standort
des Schiffes ermöglichen. Zudem sind
»mehrere neue Schlüsselfunktionen« integriert,
darunter die Möglichkeit, VDR-
Aufzeichnungen aus der Ferne zu extrahieren,
Alarmprotokolle herunterzuladen
und VDR-Vorjahresleistungstests
(Pre-APT) durchzuführen.
Der neue Web-Dienst bietet Reedern und Managern einen Überblick über den VDR-Zustand
Die neuen Überwachungs- und Managementdienste
sind für VDR-Benutzer
mit einem bereits installierten Danelec
VRS verfügbar. Kunden ohne VRS müssen
ein solches installieren, bevor sie Zugang
erhalten. Beide Dienste werden von
DanelecConnect unterstützt, einer skalierbaren
maritimen IoT-Infrastruktur,
die als Datenerfassungssystem eingesetzt
wird. Sie sind direkt online über die digitale
Plattform des eService-Portals zugänglich,
während der »Plug & Play«-fähige
Vessel Remote Server (VRS) für die
Datenübertragung sorgt.
© Danelec
DATENAUSTAUSCH
MAN und Anglo-Eastern starten Innovationspartnerschaft
MAN Energy Solutions sichert sich durch eine »Innovation Partnership«
mit Anglo-Eastern Ship Management Zugang zu einer großen
Flotte, in der neue Produkte mit direktem operativen Feedback getestet
werden können. Die Unternehmen wollen fortlaufend Daten
und Wissen über den täglichen Betrieb von Motoren sowie über
Motorleistung und -wartung, das Testen digitaler Produkte, die
Entwicklung und Erstellung von Software, Algorithmen und APIs
austauschen, wie es bei der Ankündigung der Partnerschaft hieß.
Anglo-Eastern hat 650 Schiffen im technischen Management
und übernimmt das Crew-Management für über 250 weitere
Schiffe. »Wir erhalten unschätzbare Brancheneinblicke von einer
großen maritimen Schiffsmanagementorganisation mit fundierten
Kenntnissen des täglichen und strategischen Betriebs einer
großen Flotte verschiedener Schiffstypen. Diese Vereinbarung gibt
uns Zugang zu einer großen Flotte, in der neue Produkte getestet
werden können, und wir können operatives Feedback von der Besatzung
und dem technischen Landpersonal gleichermaßen erhalten«,
so Stig Holm, Head of Marine & Power Digital Denmark,
MAN Energy Solutions.
Die Vereinbarung ist auf mindestens zwei Jahre angelegt und die
Partner haben vereinbart, sich alle zwei Monate zum Workshop zu
treffen.
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Journal 01 | 2023
61
HÄFEN | PORTS
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especially for automated systems
© PGM Environment, Australia
How to Properly Clean Swiss Cheese
Ship in-water cleaning has concentrated upon reducing drag to improve fuel economy. The
technology must now also address biosecurity risks. Ironically, places on a ship which attract
and retain the most biofouling are also the ones most difficult to access for effective cleaning
Driven by an intent to limit biosecurity
hazards associated with exotic
biofouling organisms, in parallel with
regulatory imperatives to improve ship
energy efficiency, having a ship free of
biofouling is a desirable condition. Given
that anti-fouling coatings (AFC) do not
always perform optimally or effectively
over their intended life and that some fittings
are not normally coated, hull cleaning
is a focus of the shipping industry.
Drydocking is arguably the best way of
cleaning a hull, but regular hull cleaning
of a ship will invariably be conducted as
an in-water activity given the difficulties,
costs and penalties of drydocking.
At face value in-water ‘hull cleaning’
may appear to address both ship efficiency
and biosecurity objectives. Having a
‘clean ship’ for the purposes of optimising
energy efficiency, however, very rarely results
in the simultaneous outcome of having
a ‘clean ship’ for biosecurity purposes.
It is critical, therefore, for operators and
regulators not to be lulled into a false assumption
that an in-water clean means
that a ship optimised for energy efficiency
also poses minimal biosecurity risk.
Much like Swiss cheese, below the
waterline ships present hull voids and
cavities – niches – susceptible to biofouling
while also difficult to access for cleaning
and inspection. Perfunctory visual
examination of the exterior surfaces of
any ship can be deceptive in terms of assessing
the extent of biofouling. Even
many ship diagrams fail to fully represent
all of the hull cavities and voids. The
more difficult to find some of these
niches, typically the more problematic
they are to access for cleaning and survey,
especially when conducted in-water by
divers or remote vehicles.
Not all niches are difficult to clean,
such as block marks and hull markings.
Biofouling niches which are difficult to
access and clean include: seachests; ropeguards;
tunnel thrusters; azimuth
thrusters; stern rollers; sacrificial anodes;
discharge apertures; and moonpools.
Other niche fittings are openly accessible
but may be difficult to clean and inspect,
with examples being padeyes, discharge
apertures, and the backs of sacrificial anodes.
Many of the in-water ‘clean and
capture’ systems and performance standards
are incompatible with these fittings
and voids, compounding the in-water
cleaning conundrum. Divers with hand
tools, for example, can readily undertake
successful cleaning, but automated brush
or water jetting systems are unlikely to be
able to clean effectively.
Some niches areas can only be properly
cleaned and verified if able to be opened
underwater. These include seachests,
ropeguards and tunnel thrusters. Some
niche fittings, like box coolers and the
void beneath stern rollers, are also excep-
62 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
HÄFEN | PORTS
Same ship seachest
Ship external hull displaying minimal fouling
tionally difficult to clean effectively either
in-water or in drydock.
It must be recognised that it is entirely
possible to conduct a ship in-water clean,
with associated validation inspection,
and to report and record such without actually
doing anything at all about the
biosecurity threats posed by biofouling in
the niches. Exacerbating this is that fact
that niches have minimal, if any, bearing
upon ship hydrodynamic efficiency, and
provide no benefit if the objective is improved
energy efficiency. A documented
in-water hull clean of a ship may generate
a misplaced sense of security that a ship’s
biofouling-mediated biosecurity risks
have also been addressed.
To be effective in attenuating ecological
risks from biofouling, in-water cleaning
needs to ensure that niche spaces are
comprehensively cleaned, or otherwise
treated, even when there is no operating
efficiency dividend. This requires recognition
of the critical role of biofouling
niches in terms of biosecurity risks, as
well as reliable differentiation of in-water
cleans of the ‘hull’ (ie. the external faces)
as opposed to ones of the hull and niches.
Being ‘clean’ for the purposes of biosecurity
does not necessarily require physical
removal of fouling organisms. Being
‘clean’ for these purposes fundamentally
means biofouling organisms are unable
or unlikely to pose a risk of introduction
of a new species in a novel geographical
location. Dead, remnant fouling, while
still present on a ship, presents no such
translocation hazard. This presents the
option of conducting an in-water biofouling
‘clean’ with the intent of killing
the organisms in situ. This can be achieved
by means such as heat treatment,
chemical dosing, or asphyxiation or starvation
as may occur if isolated for a sufficient
period from life sustaining water –
as could be realised, for example, by
blanking and isolating void spaces.
Few vessels are devoid of the niches
which attract colonisation by biofouling
and require focused cleaning, and ship
size is not an indicator of biofouling cleaning
difficulty. The size of a ship provides
no indication at all of the number, character
and complexity of its biofouling
niches. Some ships, with a total wetted
surface area measured in the tens of thousands
of square metres, may have as few as
five difficult to access niches. Conversely,
relatively small ships, typically those designed
for specialist purposes, may have
many dozens of difficult to access biofouling
niches. It is ironic that those are the
same ships which are more likely to accumulate
biofouling of biosecurity concern
due to their usual operating profiles.
Complexity of hull form and the
number and intricacy of niches exacerbates
the difficulties of underwater
cleaning and inspection. These situations
call for a wider range and number of
more elaborate tools and techniques,
consume more time in planning and conduct,
and introduce uncertainties as to
how long it will take to conclude the
cleaning program (especially in variable
or marginal conditions, such as short
tidal windows, strong currents, and limited
visibility, which can adversely affect
the endurance and performance of
divers and remote vehicles), with the associated
penalties in costs and disruptions
to ship’s schedule. For example,
the author was involved in an in-water
biosecurity cleaning program for a 90 m
ship that took nine days and employed
multiple dive teams using a range of
specialised equipment, whereas a ‘routine’
hull clean of this ship would normally
be expected to take less than a day,
using one dive team equipped with standard
gear. Furthermore, the greater the
number and complexity of biofouling
niches likely the lower level of confidence
in the effectiveness of cleaning.
Biofouling niches are virtually impossible
to totally avoid in the design and
build of most ships. Nevertheless,
thoughtful prior consideration and planning
can variously eliminate some niches
or otherwise improve design features to
facilitate access for cleaning and inspection.
Conversely, poor design decisions
with regard to biofouling niches inevitably
result in the perpetuation of
these sub-optimal features for the entire
life of a ship.
(This article is a summary of the presentation
made by the author at PortPIC 2022
in Hamburg.)
Author: John Polglaze,
PGM Environment,
Australia
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
63
HÄFEN | PORTS
Container-Hubs im Osten
und Süden Europas rüsten auf
Der Ausbau (Areal oben rechts) des Danziger
Tiefwasserhafens steigert die Kapazität auf
4,5 Mio. TEU im Jahr
© Baltic Hub
64 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
HÄFEN | PORTS
Ein viertes Terminal erhöht die Umschlagkapazität
in Valencia um 5 Mio. TEU auf über 10 Mio. TEU
© Valencia Port
Der polnische Hafen Danzig unterstreicht seine Ambitionen, zu den großen
Containerhäfen in Europa aufzuschließen, mit dem Bau eines weiteren Terminals. In
Spanien ist derweil der Startschuss für den Bau einer neuen Mega-Umschlaganlage gefallen
Am seit kurzem als »Baltic Hub« firmierenden
DCT Gdansk hat der Bau
des dritten Terminals begonnen. Nach seiner
vollständigen Fertigstellung im zweiten
Quartal 2025 wird das neue Terminal
»T3« eine 717 m lange Kaimauer bei
17,5 m Wassertiefe bieten. Es ist der dritte
Tiefwasserliegeplatz von Baltic Hub, an
dem die größten Containerschiffe der Welt
abgefertigt werden können. Das neue Terminal
wird außerdem 36,5 ha zusätzliche
Betriebsfläche bieten. Die Gesamtinvestition
beläuft sich auf 450 Mio. €.
Das neue Terminal wird die Kapazität
vom Baltic Hub um 1,5 Mio. TEU auf
4,5 Mio. TEU pro Jahr erhöhen. Das
T3-Projekt umfasst auch die Anschaffung
von sieben Kaikränen für Großcontainerschiffe,
sowie 20 halbautomatischen,
schienengebundenen Portalkranen
(RMG) für die Container-Stellflächen, die
ferngesteuert werden können.
»Das T3-Projekt, das nach Abschluss
der ersten Phase in der ersten Hälfte des
Jahres 2024 den kommerziellen Betrieb
aufnehmen wird, unterstreicht die Ambitionen,
den größten Container-Hub für
Mittel- und Osteuropa sowie den Ostseeraum
zu entwickeln und zu einem der
größten Standorte in Europa zu werden«,
erklärt der Hafenbetreiber.
Zunächst wird ein Konsortium aus den
Unternehmen Budimex und Deme das
36 ha große Terminalgelände neben dem
Terminal 1 im Meer aufschütten. Anfang
des Jahres soll dann der Bau der Kaimauer
beginnen, der im zweiten Quartal 2025
abgeschlossen sein soll.
TIL investiert in Valencia
Baltic Hub ist Polens größtes Containerterminal
und hat sich seit seiner Inbetriebnahme
vor 15 Jahren von einem
Tiefwasserliegeplatz mit einer Kapazität
von 500.000 TEU zu einer Drehscheibe
mit zwei Terminals und einem Jahresumschlag
von zuletzt 2,09 Mio. TEU entwickelt.
Die jährliche Kapazität liegt aktuell
bei rund 3 Mio. TEU. Bis 2020 wurde
die Schienenkapazität auf 750.000
TEU ausgebaut.
In Spanien hat der Hafen Valencia
grünes Licht für die Norderweiterung
bekommen. Ein neues, viertes Container-Terminal
soll 5 Mio. TEU mehr Kapazität
bringen. Zuletzt wurden im Hafen
5,6 Mio. TEU umgeschlagen. Jetzt
beginnt die Hafenbehörde PAV mit der
Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen
für die Arbeiten, die eine Investition
von 542,7 Mio. € durch Valenciaport
umfassen. Die Terminal-Tochter
der Linienreederei MSC, TIL, wird im
Rahmen einer Konzession ihrerseits
1,021 Mrd. € investieren.
Die Anlage wird sich über eine Fläche
von 137 ha erstrecken und eine Kailänge
von 1.970 m bieten. TIL will im Sinne
der Intermodalität auch ein Eisenbahnterminal
mit sechs 1.000 m langen Gleisen
entwickeln, für den Umschlag von
305.000 TEU pro Jahr. Das Terminal soll
durch den Betrieb mit erneuerbaren
Energien 98 % weniger CO 2 emittieren
als vergleichbare Anlagen, Schiffe sollen
während des Aufenthalts Landstrom
nutzen.
fs
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
65
PORT HUB
OST-TIMOR
Neuer Tiefwasserhafen Tibar Bay eröffnet
Als erste öffentlich-private Partnerschaft
– mit dem Hafen- und Logistikkonzern
Bolloré – des Landes Ost-Timor, soll der
neue Hafen Tibar Bay die Logistikdienste
verbessern und auf die aktuellen Entwicklungen
in der Welt des Seeverkehrs
und der Häfen reagieren. Er ist als regionaler
Umschlagplatz geplant und soll
die Attraktivität von Timor-Leste im
asiatisch-pazifischen Raum erhöhen und
die wirtschaftliche Entwicklung des Landes
beschleunigen. In den neuen Hub,
die 12 km von der Hauptstadt Dili entfernt
liegt, wurden 490 Mio. $ investiert,
der Bau dauerte vier Jahre. Er verfügt
über einen 630 m langen Kai mit 16 m
Wassertiefe und ist mit Umschlaggeräten
der neuesten Generation ausgestattet,
darunter zwei STS-Portalkrane und vier
E-RTG-Portalkrane. In seiner ersten Betriebsphase
soll der Hafen mehr als
200.000 TEU pro Jahr umschlagen können.
Er soll den Handel zwischen Ost-Timor
und dem Rest der Welt, insbesondere
China, Nordaustralien und asiatischen
Ländern, erleichtern. Die Inbetriebnahme
des Hafens Tibar Bay geht einher
mit einer lokalen Entwicklungsstrategie
durch die Schaffung von Arbeitsplätzen
und die Schulung der Mitarbeiter sowie
mit einem Aktionsplan zur Erhaltung
der umliegenden Artenvielfalt.
© Bolloré Ports
SAVANNAH
Breakbulk muss Containern weichen
Das jüngste Wachstum im Containerumschlag in Savannah soll
fortgeführt werden. Dafür macht sich der US-Hafen an die Infrastruktur
und beendet eine Ära für die Breakbulk-Schifffahrt. Die
Georgia Ports Authority an der US-Ostküste hat einen Plan zur
Renovierung und Neuausrichtung der Docks am Ocean Terminal
in Savannah genehmigt. Seit fast 40 Jahren wird am Ocean Terminal
eine Mischung aus Containerschiffen und MPP-Frachtern
abgefertigt. »Die Neuausrichtung ist Teil eines umfassenderen
Vorhabens, das Terminal in einen reinen Containerbetrieb umzuwandeln
und den Großteil des Breakbulk-Geschäfts in den Hafen
von Brunswick zu verlagern«, sagte Griff Lynch, Geschäftsführer
der GPA. Er will die Häfen der Gruppe in die Lage versetzen,
den Frachtverkehr zu optimieren.
Die GPA plant, die von Wallenius Wilhelmsen Ocean beförderte
Stückgutfracht zum Colonel’s Island Terminal in Brunswick zu
verlagern. Der Bau eines 33.445 m2 großen Hafenlagers, das für
die Autoabfertigung bestimmt ist, sowie von drei weiteren Gebäuden
und 85 ha Autolagerfläche auf der Südseite der Insel hat
begonnen.
Die 200 ha große Ocean Terminal-Anlage wird in zwei Phasen
umgebaut. Die Arbeiten beginnen mit dem Umbau der Docks,
um 2.800 m Liegeplatz zu schaffen, der zwei große Schiffe gleichzeitig
mit neuen Ship-to-Shore-Kränen bedienen kann. Insgesamt
sind acht Kräne für das Ocean Terminal vorgesehen.
Neben neuen Kränen und Liegeplatzverbesserungen werden
im Rahmen des Gesamtprojekts auch die Gate-Einrichtungen erweitert,
um eine jährliche Kapazität von 1,5 Mio. TEU zu ermöglichen.
Die Renovierung der Kaianlagen soll im Januar beginnen,
die Fertigstellung der gesamten Umgestaltung des Terminals wird
für 2026 erwartet.
KANADA
Expansion in St. John geht voran
Der Ausbau des Hafens Saint John in New Brunswick an der kanadischen
Atlantikküste macht Fortschritte. In den Ausbau des Containerterminals
werden 205 Mio. CAD (151 Mio. $) investiert.
Bald soll im Westen des Hafengeländes der neue, 345 m lange Liegeplatz
den bestehenden 435 m langen Liegeplatz von ergänzen.
Damit erhöht sich die Pierlänge auf 780 m.
In Verbindung mit neuer Ausrüstung, verbesserten Bahnanlagen
und neuen Lkw-Toren soll das Projekt die geplante Kapazität
des Hafens von 150.000 TEU auf 300.000 TEU jährlich verdoppeln.
Auf der erweiterten Grundfläche könnte das Terminal
längerfristig bis zu 800.000 TEU pro Jahr umschlagen, wenn
noch weitere Umschlaganlagen hinzugebaut werden.
Das seit 2017 vom arabischen Hafen- und Logistikriesen DP
World betriebene Containerterminal in Saint John verfügt derzeit
über zwei Kräne an der Ostpier. An der neuen Westpier
sollen zwei weitere Umschlaggeräte installiert werden. Der
Branchendienst Alphaliner geht davon aus, dass es sich dabei
um gebrauchte Einheiten vom Wando Welch Terminal in
Charleston handeln wird. Dort plant der Hafenbetreiber South
Carolina Ports dem Vernehmen nach, zwei im Jahr 2000 von
Hyundai Heavy Industries aus Südkorea gebaute 21-reihige
Auslegerkräne loszuwerden.
Saint John ist einer der kleineren kanadischen Atlantik-Containerhäfen
und liegt bei den Umschlagzahlen und -Kapazitäten
hinter den Häfen von Montreal und Halifax. Im vergangenen
Jahr verzeichnete der Hafen einen Gesamtumschlag
von rund 87.000 TEU. Es können Schiffe mit bis zu 4.000 TEU
abgefertigt werden. St. John wird unter anderem von den Containerlinienreedereien
Hapag-Lloyd, MSC und CMA CGM
angelaufen.
66 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
PORT HUB
ABU DHABI
Khalifa Port peilt 15 Mio. TEU bis 2030 an
In Abu Dhabi ist die Erweiterung des
Khalifa Port eingeweiht worden. Bis Ende
des Jahrzehnts ist ein »bedeutendes weiteres
Wachstum« geplant. Das aktuelle Entwicklungsprojekt
wurde mit einer Investition
von 4 Mrd. AED. (1,03 Mrd. €)
von der AD Ports Group umgesetzt. Dabei
wurde der Khalifa Port von
2,43 km 2 auf 8,63 km2 vergrößert, während
die Kaimauer von 2,3 km auf insgesamt
12,5 km verlängert wurde. Der Hafen
verfügt damit nun über 21 Liegeplätze.
Das Ausbauprogramm soll einen
wichtigen Beitrag zum Ziel der AD Port
Group leisten, die Umschlagkapazität
des Khalifa Port bis 2030 auf
15 Mio. TEU pro Jahr und die Stückgutumschlagskapazität
auf 25 Mio. t zu
erhöhen. Aktuell wird die jährliche
Umschlagkapazität mit 7,8 Mio. TEU
angegeben.
Der am 12. Dezember 2012 offiziell
eingeweihte Khalifa Port wurde auf einem
4 km ins Meer hinausreichenden
Stück Land entwickelt und ist heute ein
wichtiges Drehkreuz für mehr als 25
Containerschifffahrtslinien mit Direktverbindungen
zu mehr als 70 internationalen
Zielen. An den Terminals halten
die Linienreedereien Cosco, MSC und
CMA CGM Beteiligungen. AD Ports investierte
zuletzt auch stark in das eigene
Feeder-Geschäft in der Region.
© AD Ports Group
GROSSBRITANNIEN
Neuer Tiefwasserhafen in Planung
In Großbritannien gibt es Pläne für einen neuen Tiefwasserhafen an
der Ostküste, der auf aufgeschüttetem Land als Teil einer Hochwasserschutzanlage
entstehen soll. Vorangetrieben wird das Projekt
vom Unternehmen Centre Port Holdings. Das Projekt soll verschiedene
wirtschaftliche und ökologische Aspekte beinhalten. Zum einen
sollen die tiefliegenden Landschaften von The Wash und Fenlands
durch ein Hochwasserschutzbauwerk geschützt werden, angesichts
des Klimawandels aber auch die Landwirtschaft in der
Küstenregion. Gleichzeitig soll Gezeitenenergie für etwa 600.000
Haushalte und Unternehmen erzeugt werden. Das Gezeitenkraftwerk
soll auch Energie für den weltweit ersten mit Gezeitenenergie
betriebenen Containerhafen liefern.
Das geplante Containerterminal soll in Phase 1 bei einer jährlichen
Umschlagleistung von 1,5 Mio. TEU Schiffe bis zur einer
Länge von 400 m und Kapazitäten von 23.000 TEU abfertigen
können. In einer weiteren Phase ist der Ausbau auf 2,6 Mio. TEU
und schließlich auf 4 Mio. TEU angedacht. Quad-Lift-STS-Krane,
die bei jedem Hub vier 20-Fuß- oder zwei 40-Fuß-Container aufnehmen,
sollen eine hohe Leistung beim Be- und Entladen sowie
bei der Produktivität beim Umschlag von Mega-
Containerschiffen bieten. Hinzu soll ein automatisiertes Container-Stapel-
und Sortiersystem kommen. Auch RoRo-Dienste
nach Europa sollen am Terminal abgefertigt werden.
Die Projektgesellschaft will jetzt von Investoren 8 Mio. £ einsammeln
um eine Machbarkeitsstudie zu finanzieren. Geführt wird
das Vorhaben von James Sutcliffe, bekannt als Gründer und Chef
von Port Evolution Management, einer Firma, die sich als »Emerging
Market port developer« bezeichnet und Hafenprojekte von der
Konzeptphase bis zum Betriebsbeginn managt. Im Portfolio wird
das Tiefewasser-Containerterminal in Danzig angeführt.
BOLLORÉ
Grünes Licht für MSC in Afrika
16 Containerterminals und sieben RoRo-Anlagen: MSC hat grünes
Licht für die Übernahme der Afrika-Aktivitäten der französischen
Logistikgruppe Bolloré bekommen.
Die Reedereigruppe übernimmt über ihre Terminaltochter
TIL alle Transport- und Logistikaktivitäten der Bolloré-
Gruppe in Afrika. Der Deal war bereits Ende März 2022 angekündigt
worden, allerdings hatte es bis jetzt gedauert, um alle
behördlichen und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen zu
erhalten. Der Unternehmenswert wird mit 5,7 Mrd. € nach
Abzug von Minderheitsanteilen angegeben. Der Verkauf soll
gemäß Vereinbarung spätestens bis zum Ende des ersten Quartals
2023 erfolgen.
Bolloré Africa Logistics betreibt Terminals, Hinterland-Verkehre
und weitere Logistik-Dienstleistungen und beschäftigt in
Afrika mehr als 20.000 Mitarbeiter. Der Umsatz wuchs 2021 um
8 % auf 2,2 Mrd. €. MSC übernimmt 16 Containerterminals, sieben
RoRo-Anlagen und drei Eisenbahnlinien.
Der Verkauf der afrikanischen Logistiksparte fällt mit dem
Ausscheiden des Konzernchefs Vincent Bolloré zusammen. Sein
Sohn und Nachfolger Cyril Bolloré soll dem Vernehmen nach
kein so ausgeprägtes Interesse an Afrika haben wie sein Vater.
Hinzu kommt der verstärkte Wettbewerb auf dem Kontinent
durch Terminal- und Logistikkonzerne wie DP World und TIL,
die sich hier immer mehr engagieren.
Der französische Mischkonzern Bolloré wurde 1822 zunächst als
Papierhersteller gegründet. 2019 erzielte er mit knapp 80.000 Mitarbeitern
weltweit einen Umsatz von knapp 25 Mrd. €. Neben den
Logistikaktivitäten zählen heute die Pay-TV-Anbieter Canal+ und
MultiChoice zum Portfolio. Der Medien-Sektor soll künftig weiter
ausgebaut werden.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
67
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Ernst Heinrich
GmbH & Co. KG
Winsbergring 10
22525 Hamburg
Tel. +49 40/8 90 69 29-0
info@ernst-heinrich.de
www.kabelverschraubungen-kaufen.de
Kabelverschraubungen | Gegenmuttern | EMV
Verschluss-Schrauben | Präzisionsdrehteile
70 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
BUYER’S GUIDE
Mess-
Regeltechnik
Measuring
Control Devices
9
Druckmessung
Pressure Measurement
Füllstand. Grenzstand. Druck.
Zuverlässig unter allen Einsatzbedingungen
VEGA-Messtechnik überzeugt sowohl in Häfen oder Küstennähe,
als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf
See. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung kennen wir die
Anforderungen der Branche. Deshalb verfügen wir über alle
wichtigen Zertifizierungen und stehen damit für Zuverlässigkeit
und Sicherheit.
Ingenieurbüro
Engineer’s Office
SHIP DESIGN & CONSULT
info@shipdesign.de · www.shipdesign.de · Hamburg
Makler
Ship Brokers
16
Naval architects
Marine engineers
Schiffsregister Flaggen
Ship Register Flags
24
MARITIME SERVICES
Panama vessel’s registry
Bareboat-Registration
Registration of Owner
Ship’s Title
Mortgage registration and
cancellation
CT‘s, Crew endorsements,
Technical certificates
Oil/ Logs/ Crewlist Books
Provisional Navigational Patent
and Radio License
Certificate of Ownership and
(Non) Encumbrances
Legalisations of Bill of Sale,
Acceptance of Sale.
Payment of Annual Ship Taxes
Consulate General
of Panama
Gänsemarkt 44
20354 Hamburg
Tel.: 040-340218
conpanamahamburgo@mire.gob.pa
www.panahamburg.com
VEGA Grieshaber KG | info.de@vega.com | www.vega.com
Füllstandsmessgeräte
Fill Level Measuring
Devices
Füllstand. Grenzstand. Druck.
Zuverlässig unter allen Einsatzbedingungen
VEGA-Messtechnik überzeugt sowohl in Häfen oder Küstennähe,
als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf
See. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung kennen wir die
Anforderungen der Branche. Deshalb verfügen wir über alle
wichtigen Zertifizierungen und stehen damit für Zuverlässigkeit
und Sicherheit.
VEGA Grieshaber KG | info.de@vega.com | www.vega.com
Konstruktion
Consulting
Construction
Consulting
11
CC
Continental Chartering
SHIPBROKERS
CONTINENTAL CHARTERING GMBH & CO. KG
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | Germany
Tel + 49 (40) 32 33 70 70 | Fax + 49 (40) 32 33 70 79
office@continental-chartering.de
www.continental-chartering.de
Schiffsmanagement
Shipmanagement
18
Technische Inspektion
Technical Inspection
Dienstleistungen
Services
25
Seewetter
Postfach 301190 – 20304 Hamburg
Tel. +49 69 8062 6181
Bunker und Kraftstoff
Bunker Service and Fuels
Technology Consulting
(e.g. Ballast Water Treatment, LNG Bunker)
Policy-, Strategy-, Development-
+ PR Consulting (incl. EU Affairs)
Industrial Expertise for Investors,
Interim + Project Management
contact us:
info@mvb-euroconsult.eu
phone +49-170-7671302
www.mvb-euroconsult.eu
Dein Partner für
Bunker-Service
Tel. +49 40 5379847 0
hoyer-marine.de
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
71
TERMINE
Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder
verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen
besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.
freight & trade events
worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance
Marine + Offshore
10. - 12.03.2023 TALLINN
Tallinn Boat Show
www.meremess.ee
27. - 30.03.2023 FORT LAUDERDALE
Seatrade Cruise Global
www.seatradecruiseglobal.com
25. - 27. 04.2023 SINGAPUR
Sea Asia
www.sea-asia.com
03. - 04.05.2023 HAMBURG
Korrosionsschutz in der maritimen Technik
www.gfkorr.de
24. - 25.05.2023 HAMBURG
Schweißen in der maritimen Technik
www.slv-nord.de
12. - 14.06.2023 BUSAN
CIMAC World Congress
www.cimaccongress.com
23.06.2023 FLENSBURG
44. ISF-Tagung
www.maritimes-zentrum.de
25. - 26.09.2023 HAMBURG
Ship Efficiency
www.stg-online.org
07. - 10.11.2023 ROTTERDAM
Europort
www.europort.nl
04. - 06.10.2023 MUMBAI
INMEX SMM India
www.inmex-smm-india.com
03. - 06.09.2024 HAMBURG
SMM 2024
www.smm-hamburg.de
Shipping + Logistics
21. - 23.03.2023 BILBAO
World Maritime Week
https://wmw.bilbaoexhibitioncentre.com
28. - 30.03.2023 STAMFORD
CMA Shipping Conference & Exhibiton
https://informaconnect.com/cma-shipping
12. - 14.05.2023 Southampton
CLIA Conference
https://cruising.org/
05. - 09.06.2023 OSLO
Nor-Shipping 2023
www.nor-shipping.com
11. - 15.09.2023 LONDON
London International Shipping Week
https://londoninternationalshippingweek.com
30.11.2023 HAMBURG
HANSA-FORUM SHIPPING | FINANCING
https://hansa-online.de/hansaforum/
Commodities + Energy
16.-17.02.2023 LONDON
Wind Propulsion Conference 2023
www.rina.org.uk
18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON
Ocean Business
www.oceanbusiness.com
01.04.2023 HOUSTON
OTC 2023
https://2023.otcnet.org/
03. - 04.05.2023 LONDON
11th Deep Sea Mining Summit
https://deepsea-mining-summit.com
25. - 27.05.2023 KOPENHAGEN
WindEurope
https://windeurope.org/
06. - 08.06.2023 ROTTERDAM
Breakbulk Europe
https://breakbulk.com
20. - 21.06.2023 PARIS
Seanergy 2023
www.seanergy-forum.com
20. - 22.06.2023 AMSTERDAM
Electric & Hybrid Marine World Expo
https://www.electricandhybridmarineworl
dexpo.com/en/index.php
12. - 15.09.2023 HUSUM
Husum Wind
https://husumwind.com/
BREMEN
Call for Papers für die 118. STG-Hauptversammlung
Vom 22.–24. November 2023 wird in Bremen
die Hauptversammlung der Schiffbautechnischen
Gesellschaft (STG) stattfinden.
Es ist die 118. Ausgabe. Die jährliche
Veranstaltung bietet mit ihren Vorträgen
und den damit verbundenen Diskussionen
ein Forum für Wissens- und
Erfahrungsaustausch auf den Gebieten
der Schiffstechnik und Schifffahrt sowie
der Meeres- und Off shore-Technik.
Für die 118. Hauptversammlung ruft
die STG zu Vorträgen zu den folgenden
Themen auf:
• Yachten und Marineschiffe
• Forschungs- und Behördenschiffe
• Schwergutschiffe und Sonderfahrzeuge
In den Vorträgen sollte über neue Entwicklungen
oder Änderungen in diesen
technischen und wissenschaftlichen Bereichen
berichtet werden. Besonders willkommen
sind Vorträge zu möglichen Lösungen
von Betreibern, Zulieferern,
Werften und Hochschulen. Konferenzsprachen
sind Deutsch und Englisch.
Interessenten können eine Kurzfassung
ihres Vortrages (rund 500 Wörter, keine
Abbildungen) sowie die üblichen Angaben
zum Autor in einem gängigen Dateiformat
an den Leiter desjenigen Fachausschusses,
dem das Thema am ehesten
zuordnen ist (http://www.stg-online.org/
fachausschuesse.html). Eine Kopie sollte
außerdem an office@stg-online.de gesendet
werden. Einsendeschluss ist der
28. Februar 2023.
Die Auswahl der Vorträge und die Zusammenstellung
des Programms erfolgt
durch den Technisch-Wissenschaftlichen
Beirat der STG, in dem die Leiter der themenbezogenen
Fachausschüsse vertreten
sind. Weitere Informationen sind auch zu
finden unter: www.stg-online.org
72 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
IMPRESSUM
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Alphatron Marine Deutschland GmbH ............................................. 61
AUMA Riester GmbH & Co. KG ......................................................... 17
DGzRS .................................................................................................... U3
DNV SE ..................................................................................................... 4
DRV ......................................................................................................... 69
FIL-TEC Rixen GmbH ........................................................................... 60
GEFO Gesellschaft für Transporte mbH ............................................ 45
GROMEX GmbH ..................................................................................... 9
Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3
Hochschule Flensburg ............................................................................ 49
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 40
Internationales Maritimes Museum Hamburg .................................... 9
INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ............................................ 59
Kontor 17 Shipmanagement GmbH .................................................... 19
MarineShaft A/S ...................................................................................... 51
MediaMobil Communication GmbH ................................................. 46
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG ............................................... 50
Nor-Shipping, Lillestrøm ...................................................................... U2
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ................................... 41
SKULD Germany GmbH .................................................................. Titel
STEELPAINT GmbH ........................................................................... U4
Veinland GmbH ..................................................................................... 57
Walter Hering KG .................................................................................. 47
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Geschäftsführung
Peter Tamm
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de
Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-212 | m.meyer@hansa-online.de
Redakteur: Felix Selzer (fs)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de
Korrespondenten
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer
Schiffsdesign, Schiffstechnik: Niels Kaiser (NK Shipconsult)
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)
Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang
Asien: Patrick Lee
Amerika: Barry Parker
Großbritannien: Samantha Fisk
Verlag und Redaktion
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA
Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de
Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director
Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f.visser@hansa-online.de
Mediaberatung
Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40 70 70 80-310 | s.sinss@hansa-online.de
Anzeigenverwaltung
Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | s.winter@hansa-online.de
Layout
Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207 | s.hasse@hansa-online.de
Ansprechpartner im Außendienst
GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,
Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com
USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,
NY 10001 New York, USA, detleffox@comcast.net
Niederlande: hansmann.media GmbH, Andreas Hansmann | Dorothee Emde,
Tel. +49 (0)40 60 91 88-15, a.hansmann@hansmann.media oder, d.emde@hansmann.media
Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,
Tel./Fax +48 91-462 34 14, acc@maritime.com.pl
Abonnentenbetreuung | Vertrieb
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Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt wurde. Alle Rechte, insbesondere
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Die HANSA erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 238,– inkl. Versandkosten
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Azubis: Print/PeP EUR 138,–, Hansa+ EUR 170,–. Für Mehrfachabos werden ab 100 Abos
(unter einer Lieferanschrift) 25% Rabatt gewährt. Ab 250 Abos beträgt der Rabatt 50%. Der
Abonnementspreis ist im Voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Rechnungs -
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Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt
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Die HANSA ist Organ für:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |
DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee
für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)
Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation
(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for
Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen
Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -
fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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LETZTE SEITE
Feier in Furious Fifties: »Polarstern« wird 40
Der bekannte deutsche Forschungseisbrecher als Rohbau im HDW-Dock ...
... und zur Indienststellung weseraufwärts an den Bremerhavener Häfen vorbei
© AWI
Die Mittel für einen Neubau sind bereits freigegeben, aber
noch fährt die »Polarstern« – seit mittlerweile 40 Jahren.
Am 9. Dezember 1982 wurde der bekannte deutsche Forschungseisbrecher
in Dienst gestellt. Seither wurden 130 Expeditionen
für das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und
Meeresforschung (AWI) durchgeführt.
Einen großen Bekanntheitsschub erfuhr das von der Hamburger
Reederei Laeisz bereederte Schiff zuletzt unter anderem mit der
MOSAiC-Expedition, während der es von September 2019 bis Oktober
2020 festgefroren an einer Eisscholle durch die Arktis driftete.
Für Aufmerksamkeit sorgen seit einiger Zeit aber auch die politischen
Entwicklungen um einen geplanten Neubau. Wann es zu
einem Auftrag für eine Werft kommt, ist allerdings noch nicht abzusehen.
Die Indienststellung ist aber schon geplant: 2027.
Gebaut worden war die »Polarstern« von einem Konsortium
der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel und der Werft Nobiskrug
in Rendsburg. Das Flaggschiff des AWI war seitdem immer
wieder in der Arktis und Antarktis unterwegs und zwischenzeitliches
»Zuhause« für Tausende Forscher aus Deutschland und
der ganzen Welt. Dabei hat es 1,8 Mio. sm zurückgelegt, das entspricht
rechnerisch nahezu 86 Erdumrundungen.
Das AWI betonte zum Geburtstag, dieser besondere Forschungseisbrecher
habe »viele Geheimnisse der Polarregionen«
gelöst. So konnten Forscher erstmals in der Arktis explosiven
Vulkanismus unter dem Eis beschreiben oder sogenannte
Schwarze Raucher nachweisen – Hydrothermalquellen in der
Tiefsee mit besonderen Lebensgemeinschaften. »Wir lieben unsere
›Polarstern‹, die so vielen Menschen ein sicheres Zuhause in
extremen Bedingungen gegeben hat und gratulieren herzlichst
zum 40. Geburtstag«, sagte AWI-Direktorin Antje Boetius.
Damit das Institut auch in den kommenden und für die Zukunft
des Planeten entscheidenden Jahrzehnten seinen Forschungsauftrag
erfüllen kann, soll auch der Nachfolger unter allen
Eisbedingungen in Arktis und Antarktis einsetzbar sein und
Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, Beobachtungen und
Daten aus den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen
zu liefern. »Diese Erkenntnisse benötigt unsere Gesellschaft
dringend, um die richtigen Entscheidungen zu Klima-,
Umwelt- und Naturschutz zu treffen«, so Boetius.
Auch bleibt es bei dem Auftrag, die Versorgung der Neumayer-
Station in der Antarktis zu übernehmen. Bereits bei der Planung
vor über 40 Jahren spielte die Kombination aus Forschungs- und
Versorgungsschiff eine große Rolle. Kräne, die Container oder
Pistenraupen für die Antarktisstation auf die 20 m hohe Eiskante
in der Atkabucht hieven können, waren ebenso gefragt, wie gute
Qualitäten als Eisbrecher. Der Anspruch reichte jedoch noch weiter:
Die »Polarstern« ermöglichte die Erforschung des Ozeans
rund um die Antarktis, während sich viele andere Nationen auf
den Kontinent beschränkten. Auf der Nordhalbkugel konnte das
AWI mithilfe der »Polarstern« das weltweit einzige Langzeitobservatorium
in der arktischen Tiefsee errichten: den seit über
20 Jahren angesteuerten »Hausgarten«. Mittlerweile ergänzt um
bewegliche Komponenten wie Tiefseeroboter, Eisbojen, Gleiter
und autonom navigierende Unterwasserroboter bildet er zusammen
mit der Tiefsee-Verankerungskette in der Arktis die Infrastruktur,
die eine ganzjährige Datenaufnahme erlaubt.
Zum Zeitpunkt des Jubiläums befand sich die Polarstern«
nordöstlich von Südgeorgien. »Wir freuen uns sehr, dass wir
dank ihr den widrigen Bedingungen der ›Furious Fifties‹ im Südozean
trotzen konnten«, sagte die Expeditionsleisterin AWI-Geochemikerin
Sabine Kasten. Gemeinsam mit der Crew der Reederei
Laeisz und den wissenschaftlichen Fahrtteilnehmern wurde
der Geburtstag mit einem festlichen Empfang im sogenannten
Blauen Salon des Schiffes gefeiert. In Ihrem Heimathafen Bremerhaven
soll die »Polarstern« planmäßig Mitte April 2023 wieder
festmachen.
MM
74 HANSA – International Maritime Journal 01 | 2023
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gewisse Reedereien für
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