HANSA 01-2023
Schiffsreinigung im Hafen · Navtor · KVH · HANSA-Forum Galerie · Umbau & Retrofit · Biofouling · Maritime Politik Zyperns · Shipmanagement-Umfrage · HANSA-Jahresrückblick
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Covid als Wendepunkt am VSAT-Markt<br />
Die Pandemie hat zu einem Umdenken bei Schiffseignern geführt, was die Ausstattung mit<br />
Kommunikationstechnik angeht. Um den Zugang zu erleichtern, kombiniert der Anbieter<br />
KVH verschiedene Geräte in einem System, die Steuerung übernimmt ein Algorithmus<br />
Viele Jahre lang lag bei den Reedereien beim Thema Satellitenkommunikation<br />
der Fokus auf den Kosten. »Die Pandemie<br />
hat das geändert«, sagt Mark Woodhead, Executive Vice<br />
President of Mobile Connectivity beim Satellitenkommunikationsspezialisten<br />
KVH. Denn die Krise der Seeleute, die<br />
wegen den Reisebeschränkungen nicht nach Hause konnten,<br />
teils nicht einmal im Hafen von Bord durften, hob die Bedeutung<br />
von Kommunikationsverbindungen auf See hervor. »Die<br />
Schifffahrtsunternehmen haben sich bewegt und die Angebote<br />
für ihre Seeleute verbessert«, so Woodhead. Rund 6.700 Schiffe<br />
führen aktuell mit VSAT-Systemen von KVH.<br />
»Die Schifffahrt bewegt sich bei technischen Entwicklungen<br />
traditioneller Weise auf Druck von gesetzlichen Vorschriften.<br />
Die Pandemie hat das verändert, zumindest im Bezug auf die<br />
Konnektivität. Es gibt keine Vorschriften, aber Erfordernisse<br />
aufseiten der Seeleute«, meint er. Dabei sei die Entwicklung<br />
beim Thema Bandbreite nach oben eine »Einbahnstraße«.<br />
»Man will nicht mehr zurück«, so Woodhead.<br />
Bei der großen Mehrheit der übertragenen Daten handle es<br />
sich heute noch um Crew-bezogenen Traffic, also vor allem private<br />
Kommunikation und Unterhaltung, nicht um operative<br />
Daten, sagt der Experte auf die Frage nach der Nutzung der<br />
Technik für Automations- und Fernüberwachungslösungen.<br />
Woodhead findet, dass gerade jetzt eine »interessante Zeit«<br />
ist, um sich den Konnektivitätsmarkt genauer anzuschauen.<br />
»Bisher haben GEO-Satelliten dominiert, jetzt kommen mehr<br />
und mehr Unternehmen und Angebote im Bereich Low Earth<br />
Orbit (LEO) in den Markt. Als Beispiele wären hier Starlink<br />
oder Oneweb zu nennen. Das wird den Markt verändern«, ist<br />
Woodhead überzeugt. Bei zunehmender Bandbreite nehmen<br />
die Kosten für die Datenübertragung ab. Das Schiff wird zum<br />
›Remote Office‹, auch Möglichkeiten zur Performance-<br />
Optimierung würden dadurch besser und billiger verfügbar.<br />
Die TracNet-Terminals vereinen VSAT, LTE und WIFI, ein Algorithmus<br />
steuert das Ganze nach dem Prinzip des »Least Cost Routing«<br />
letzten Jahren eine der hauptsächlichen Hürden für die Kundenseite<br />
gewesen, sagt Woodhead. KVH biete stattdessen »connectivity<br />
as a service«. Dabei kümmert sich das Unternehmen<br />
gegen eine monatliche Gebühr um alles. Der Kunde muss kein<br />
teures Equipment leasen oder kaufen, er zahlt dafür, dass er immer<br />
verbunden ist. »Wir bewegen uns jetzt weg vom Gespräch<br />
über Bits und Bytes hin zu einem ›du willst diesen Service? Wir<br />
stellen ihn zur Verfügung‹«, sagt Woodhead. »Der VSAT-Markt<br />
befindet sich gerade an einem echten Wendepunkt.« fs<br />
© KVH<br />
Alles in einem Gerät<br />
KVH hat kürzlich das KVH-ONE-Hybridnetzwerk und seine<br />
neuen TracNet-Terminals für schnelle, zuverlässige Verbindungen<br />
auf See und im Hafen vorgestellt. Die TracNet H30,<br />
H60- und H90-Terminals bieten Satelliten-, Mobilfunk- und Wi-<br />
Fi-Technologie unter einer Kuppel. Um Satellitenverbindungen,<br />
Telefonnetz und W-Lan zu nutzen, brauchte man bisher drei verschiedene<br />
Systeme. Der eigentliche Clou an dem neuen KVH-System<br />
ist aber die Software, die dafür sorgt, dass die Kunden sich<br />
nicht damit auseinandersetzen müssen, welchen Übertragungsweg<br />
sie gerade nutzen möchten. Das übernimmt ein Algorithmus,<br />
KVH nennt die Technologie »Least Cost Routing«, also<br />
die Verbindungssteuerung nach den geringsten Verbindungskosten.<br />
»Der Algorithmus ermittelt, was die stärkste und gleichzeitig<br />
kostengünstigste Verbindung ist«, erklärt Woodhead.<br />
Die Kosten für die Datenverbindung und die Kosten für die<br />
Anschaffung und den Betrieb von VSAT-System seien in den<br />
• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher<br />
• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel<br />
• Prüflasttest bis 1.000 t<br />
• Segelmacherei • Taklerei • Montage<br />
Walter Hering KG<br />
Porgesring 25<br />
22113 Hamburg<br />
Telefon: 040 – 73 61 72 -0<br />
eMail: info@seil-hering.de<br />
www.seil-hering.de<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2023</strong><br />
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