Greifenberger Mitteilungen 2023

4 Rückblick 2022
4 Rückblick 2022 national
Das Besamungsjahr 2022
Ein Überblick über das Jahr 2022 und ein kurzer Ausblick auf das Jahr 2023
Das Jahr 2022 zeigt auf, welche Auswirkungen Einzelereignisse auf
Warenströme, Verfügbarkeiten und Preise haben. Für unsere Betriebe
sehr erfreulich, dass sich die Erzeugerpreise für Milch, Fleisch
und Zuchtvieh deutlich nach oben entwickelt haben, bei einer sehr
lebhaften Nachfrage. Der Wermutstropfen sind die durchwegs gestiegenen
Kosten; hier stehen die Energiekosten an vorderster
Stelle. Diese Situation hat sich auch deutlich in den Besamungszahlen
niedergeschlagen, in vielfältiger Hinsicht: Zum einen haben
sich die Besamungszahlen gut auf Vorjahresniveau stabilisieren
können und liegen bei 146.721 Erstbesamungen. Zum anderen
wurden wieder mehr reinrassige Anpaarungen durchgeführt und
das Fleischrassesegment kam etwas kürzer. Sehr erfreulich, dass
auch partiell deutlich mehr gesextes Sperma zum Einsatz kam.
Rasseentwicklung: 2022 haben sich die Rassen sehr unterschiedlich
entwickelt. So nahm der Anteil Fleischrassebesamungen um
4,5 % auf insgesamt 23.614 Erstbesamungen ab. Hier ist zu beobachten,
dass mehr Fleckvieh Fleischbullen an die Stelle von
Weißblauen Belgiern bei der Belegung von Fleckviehkühen zum
Einsatz kommen. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Rasse
Braunvieh mit rund 6 % auf 28.634 Erstbesamungen. Leider hat
der Anteil des Einsatzes von gesextem Sperma nur moderat zugenommen.
Die Rasse Holstein verzeichnet einen leichten Rückgang
um ca. 1,7 % der Erstbesamungen auf insgesamt 17.582. Demgegenüber
wurde der Einsatz von gesextem Sperma hier deutlich
ausgeweitet mit einem Zuwachs von ca. 60 % in einem Jahr.
Besamungsübersicht: Inzwischen traditionell die meisten Erstbesamungen
werden bei Fleckvieh durchgeführt, aktuell 75.068 Erstbesamungen
oder 5,3 % mehr als im Vorjahr. Dies begründet sich
zum einen auf Betrieben, welche stärker auf Fleckvieh in ihrem Betrieb
setzen, zum anderen auf einer moderaten Ausweitung unseres
Tätigkeitsgebietes. Der Bereich der sonstigen Rassen, welche
neben Grauvieh, Jersey, Pinzgauer auch die Murnau-Werdenfelser
umfassen, hat um knapp 2 % auf 1.823 Erstbesamungen zugelegt.
Gesextes Sperma: Das gesexte Sperma ist inzwischen seit vielen
Jahren im Einsatz. Auch in diesem Bereich gab es deutliche
Weiterentwicklungen der Technik. Das Ergebnis sind, bei gutem
Management, Befruchtungsraten auf ähnlichem Niveau wie konventionelles
Sperma. Im abgelaufenen Jahr wurden in unserem
Bereich knapp 8.000 Besamungen mit weiblich gesextem Sperma
und fast 1.500 Besamungen mit männlich gesextem Sperma
durchgeführt. Den Hauptanteil bei der weiblichen Variante hat
Braunvieh, gefolgt von Holstein - bei der männlichen Variante
Weißblaue Belgier vor Fleckvieh Fleisch.
Besamungsdurchführung: Traditionell führen die Tierarztaußenstellen
den größten Anteil der Erstbesamungen mit 38 % oder
55.812 Erstbesamungen durch. An zweiter Stelle folgen die Besamungstechniker
mit rund 35 % der Erstbesamungen und an
dritter Stelle die Eigenbestandsbesamer mit 27 %, was 39.511
Erstbesamungen entspricht.
Verteilung der Besamungen: Die genomischen Zuchtprogramme
haben sich inzwischen bei unseren drei Hauptrassen Braunvieh,
Fleckvieh und Holstein bewährt. War zu Beginn der Genomik eher
konservatives Einsatzverhalten die Regel, ist dies inzwischen