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202_StadtBILD_Mai_2020

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Große Geschichte ganz kurz –<br />

Erfolgsgeschichte<br />

28 Jahre alt war Georg Tyczka, als er diesen<br />

Entschluss fasste. Und die ldee mit<br />

dem Sauerstoff kam nicht von ungefähr.<br />

Er folgte den Hinweisen eines Kriegskameraden,<br />

Herbert Patzig, der ebenfalls<br />

im September 1914 als Kriegsfreiwilliger<br />

zum 11. Jägerregiment zu Pferde in Tarnowitz<br />

eingerückt war und mit dem er<br />

bis 1917, zum Zeitpunkt seiner Versetzung<br />

nach Bonn, gemeinsam im Osten<br />

Kriegsdienst leistete. 1923 trafen sich die<br />

beiden „Veteranen“ zufällig in Görlitz auf<br />

der Straße. Patzig, der über eine neue<br />

Entwicklung auf dem Metallbausektor<br />

bestens informiert war, begeisterte seinen<br />

Freund dafür.<br />

Bis Anfang der zwanziger Jahre wurden<br />

nämlich Brücken, Schiffe und andere<br />

Metallkonstruktionen meist umständlich<br />

mit Nieten zusammengefügt. Doch Patzigs<br />

Vater Max hatte eine neue Technik<br />

kennen gelernt. Der ehemalige Obersteiger<br />

eines Königshütter Bergwerkes hatte<br />

nach seiner frühen Pensionierung eine<br />

neue Betätigung gesucht und dabei das<br />

Schweißen mit Acetylen und Sauerstoff<br />

kennen gelernt.<br />

Für die schon erwähnte Frankfurter Firma<br />

Griesheim verkaufte er nun Karbidentwickler<br />

(zur Herstellung von Acetylen)<br />

und Schweiß- und Schneidbrenner an<br />

Schmiede, Schlosser und andere metallverarbeitende<br />

Betriebe der Umgebung.<br />

Zum Schweißen wird Sauerstoff benötigt<br />

und da war die Versorgungslage äußerst<br />

dünn. Wochenlang mussten die schlesischen<br />

Betriebe manchmal warten, bis<br />

das nächstgelegene Sauerstoffwerk in<br />

Dresden liefern konnte.<br />

So entwickelte sich, sicherlich aufgrund<br />

der Erfahrungen von Senior Max Patzig,<br />

die ldee, Sauerstoff zu erzeugen und<br />

zu vertreiben. Eine äußerst weitsichtige<br />

Entscheidung. Bis heute stehen Gase im<br />

Mittelpunkt der Tyczka Unternehmensgruppe.<br />

Mit dem Kauf einer Luftzerlegungsanlage<br />

war es allerdings nicht getan. Neue Märkte<br />

mussten erschlossen werden. Landauf,<br />

landab bot Georg Tyczka Schweißlehrgänge<br />

für Schmiede und Schlosser an,<br />

bei denen sie lernten, mithilfe von Sauerstoff<br />

und Acetylen Metallverbindungen<br />

herzustellen.<br />

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Geschichte

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