vsao Journal Nr. 1 - Februar 2023
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Fokus<br />
Hufeisennasenfledermäuse stossen ihre Ultraschallrufe über die Nase aus. Die auffälligen<br />
Hautfortsätze auf der Nase bündeln und richten dabei den Ruf, ähnlich wie ein Megafon.<br />
(Bild: Grosse Hufeisennase hängend)<br />
zen. Nachweise von Fledermausarten mithilfe<br />
von akustischen Aufnahmen, der sogenannten<br />
Bioakustik, spielen deshalb eine<br />
zunehmend wichtige Rolle.<br />
Anhand von Ultraschallgeräten können<br />
Ortungsrufe hörbar gemacht werden<br />
und ermöglichen es, Fledermäuse im Feld<br />
akustisch zu erfassen, ohne sie fangen zu<br />
müssen. So kann Stress für die Tiere vermieden<br />
werden. Eine Datenerhebung ist<br />
mit heute kommerziell erwerbbaren Hightech-Aufnahmegeräten<br />
auch durch Laien<br />
möglich. Die Artzuordnung aufgenommener<br />
Fledermausrufe erfordert hingegen<br />
viel Know-how und Erfahrung und sollte<br />
deshalb immer von Fledermausfachleuten<br />
durchgeführt werden.<br />
Für fledermausbegeisterte Personen,<br />
die diese Tiere einfach gerne hören möchten,<br />
gibt es aber leicht bedienbare Detektoren,<br />
welche die Ultraschallrufe automatisch<br />
in den hörbaren Bereich transformieren.<br />
So steht dem Aufspüren der heimlichen<br />
Königinnen der Nacht auf einem<br />
Abendspaziergang nichts mehr im Wege!<br />
schern wahrnehmen. Einige Fledermausarten,<br />
so zum Beispiel der Grosse Abendsegler,<br />
nutzen ihre Stimme auch für die<br />
Balz. So sitzen die Männchen der Grossen<br />
Abendsegler zur Paarungszeit im Herbst<br />
in ihren Baumhöhlen und locken mit auch<br />
für Menschen hörbaren Balzrufen die<br />
Weibchen an. Die Bedeutung von Stressrufen<br />
ist noch nicht restlos geklärt.<br />
Bioakustik – Forschung und Artenschutz<br />
mit Fledermausrufen<br />
Fledermäuse sind bundesrechtlich geschützt.<br />
Viele einheimische Fledermausarten<br />
sind zudem bedroht und benötigen<br />
hinsichtlich Artenschutz, bei Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />
oder Eingriffsplanungen<br />
spezielle Aufmerksamkeit – denn<br />
nur was man kennt, kann man auch schüt-<br />
Stiftung<br />
Fledermausschutz<br />
In der Schweiz gibt es 30 verschiedene<br />
Fledermausarten, die einen Drittel<br />
aller wildlebenden, einheimischen<br />
Säugetierarten ausmachen. Die Stiftung<br />
Fledermausschutz setzt sich<br />
mit nachhaltiger Sympathiewerbung,<br />
Information und Wissensvermittlung<br />
dafür ein, dass die Bevölkerung für<br />
die Anliegen unserer einheimischen<br />
Fledermäuse sensibilisiert wird.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.fledermausschutz.ch.<br />
Bild: www.fledermausschutz.ch<br />
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