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Report<br />

Vor 100 Jahren<br />

Les frères Dufaux<br />

28. August 1910 – was die Gebrüder<br />

Dufaux an diesem Tage<br />

vollbrachten, war zweifellos die<br />

aviatische Höchstleistung in der<br />

Frühpe riode der schweizerischen<br />

Luftfahrt.<br />

Als vielseitige Aviatik-Pioniere<br />

hatten sie bereits früher<br />

auf sich aufmerksam<br />

gemacht; aber die Überquerung<br />

des Genfersees der Länge nach war<br />

1910 doch eine Sensation. 66 Kilometer<br />

von Noville (bei Villeneuve) bis La Gabiule<br />

bei Genf entsprach mehr als der<br />

52<br />

11/<strong>2010</strong><br />

doppelten Länge, welche Louis Blériot<br />

im Vorjahr bei der Überquerung des Ärmelkanals<br />

geschafft hatte. Zudem war<br />

man hier auf zirka 500 Meter über Meer,<br />

was die Anforderungen an den relativ<br />

schwachen Motor noch erhöhte.<br />

Aber schön der Reihe nach: Henri Dufaux<br />

wurde am 18. September 1879 in Chens<br />

(Frankreich) geboren und sein Bruder<br />

Armand erblickte am 13. Januar 1883<br />

in Paris das Licht der Welt. Beide Brüder<br />

stammen also ursprünglich aus Frankreich.<br />

Da die Familie aber seit vielen Jahren<br />

in Genf ansässig war, darf man die<br />

beiden ruhig als Doppelbürger bezeichnen.<br />

Ihr Vater Frédéric war nämlich ein<br />

bekannter Maler/Bildhauer<br />

und pendelte oft<br />

zwischen Genf und Paris<br />

hin und her. In Genf<br />

hatte er oft Besuch bekannterPersönlichkeiten,<br />

und so wuchsen<br />

die beiden Brüder in<br />

einer Umgebung auf,<br />

welche offen für alles<br />

Neue und Schöne war.<br />

Henri trat in die Fussstapfen<br />

seines Vaters,<br />

besuchte die Ecole des<br />

Beaux Arts in Genf<br />

und wandte sich der<br />

Malerei zu. Nach dem<br />

Oben: Helikopter 1905 Henri Dufaux.<br />

Links: Henri und Armand Dufaux.<br />

Unten: Armand Dufaux vor dem Start am<br />

27. August 1910.<br />

Tode seines Vaters übernahm er dessen<br />

Atelier in Genf. Armand aber liess<br />

sich an der Universität Genf in verschiedenen<br />

Sparten der Technik ausbilden.<br />

Beide Brüder verstanden sich<br />

zeitlebens hervorragend und ergänzten<br />

sich in beinahe idealer Weise. Hier<br />

der fantasievolle Künstler, dort der exakte<br />

Techniker.<br />

Erste Versuche<br />

Etwa 1899 begannen die beiden mit der<br />

Konstruktion eines leichten Benzinmotors<br />

von 1½ PS, welcher quasi als Tasche<br />

in den Rahmen eines Fahrrades eingebaut<br />

werden sollte. Eben die «Motosacoche»,<br />

weil das Fahren ab und zu etwas<br />

mühsam war. Was für ein «Pendant» zur<br />

heutigen Zeit! Der überwältigende Erfolg<br />

führte zum Bau einer eigenen Fabrik<br />

im Quartier Les Acacias. Die Leichtmotorräder<br />

wurden an verschiedenen<br />

Standorten noch bis 1956, zum Teil in<br />

Lizenz, fabriziert. Jetzt begannen sie<br />

sich mit der Möglichkeit der Fliegerei<br />

«schwerer als Luft» zu befassen. Wenn<br />

eine Nutzlast am Boden transportiert<br />

werden konnte, sollte dies doch auch<br />

in der Luft möglich sein! Nach eingehendem<br />

Studium von Flächen und Propellern<br />

mussten sie einen neuen Motor<br />

entwickeln, welcher nach Möglichkeit<br />

senkrecht starten und horizontal weiterfl<br />

iegen sollte. Man war also quasi daran,<br />

den ersten Helikopter zu konstruieren.<br />

Der vorgesehene, doppelt wirkende<br />

2-Zylindermotor wies ein Gewicht von<br />

4,5 kg auf und wurde auf ein Gestell mit<br />

zwei gegenläufi gen Rotoren montiert.<br />

Bei 1500 Umdrehungen p/Min. leistete<br />

er zirka drei PS. Der «Helikopter» war

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