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15_Ausgabe Juni 2002

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Für die Landstände ließ die Stadt<br />

Görlitz in den Jahren 1853/54 an<br />

der Promenade (jetzt Dr.-Kahlbaum-Allee)<br />

ein prächtiges Gebäude<br />

errichten. Am 20.6.1853<br />

wurde der Grundstein gelegt.<br />

Obwohl die Stände zwischen<br />

<strong>Juni</strong> 1853 und Oktober 1854 den<br />

Görlitzer Baumeister Karl<br />

Friedrich Wilhelm Fischer mit<br />

dem Bau beauftragten, ist die<br />

Autorenschaft des Berliner Ministerial<br />

Baurates Carl Ferdinand<br />

Busse gesichert.<br />

Der zweigeschossige Bau erhebt<br />

sich, zurückgesetzt von der<br />

Straßenfluchtlinie , in einer parkähnlichen<br />

Umgebung. Zyklopisches Bauwerk, Zinnenbesatz<br />

und eine in feudaler Manier<br />

vorgeschaltete offene Bogenhalle als Wagenauffahrt<br />

unterstreichen den schlossartigen<br />

Charakter des Gebäudes. Hinter den<br />

großen Fenstern im ersten Obergeschoss<br />

befand sich der Versammlungssaal der<br />

Stände. Das Erdgeschoss nahm die Büros<br />

der Landschaftsbeamten auf. Im Gebäude<br />

gab es auch Wohnungen für hohe Beamte.<br />

In der Plansammlung der TU Berlin haben<br />

sich drei aquarellierte Blätter mit verschiedenen<br />

Ansichtsentwürfen für das<br />

Historische Ansicht um die Jahrhundertwende<br />

Görlitzer Ständehaus erhalten. Ein Blatt,<br />

am 14.3.1853 von Busse signiert, sieht eine<br />

grazile Altananlage vor. Das zweite Blatt<br />

trägt ebenfalls das Datum 14.3.1853. Das<br />

dritte Blatt unterscheidet sich von Busses<br />

Entwurf in keiner Weise, trägt aber den<br />

Namenszug von Fischer als den führenden<br />

Baumeister am Ort.<br />

Die Stadtchronik berichtet, dass auf<br />

Ersuchen der städtischen Baukommission<br />

der Oberzeremonienmeister von Stillfried<br />

das Projekt beim preußischen König<br />

Friedrich Wilhelm IV. vorlegte und dieser<br />

persönlich Änderungen vornahm.

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