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FÜNFZIG+ life - Ausgabe 03/2022

Ausgabe 03/2022 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter Schwerpunkt der Ausgabe: "Pflege" mit den Artikeln: Ein Herz für die Pflege Hemmschwelle Pflege Weitere Themen: Die Zukunft des Theaters - Interview mit DT Göttingen Intendant Erich Sidler Ein lebendiges Netzwerk - Deutschlands Seniorenbüros Die Immobilienrente Gesund durch Wald und Flur Crime-Story "Jack Unterweger" u. v. m. Herausgeber: SKYLLS Media www.skylls.de

Ausgabe 03/2022 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter

Schwerpunkt der Ausgabe:
"Pflege"
mit den Artikeln:
Ein Herz für die Pflege
Hemmschwelle Pflege

Weitere Themen:
Die Zukunft des Theaters - Interview mit DT Göttingen Intendant Erich Sidler
Ein lebendiges Netzwerk - Deutschlands Seniorenbüros
Die Immobilienrente
Gesund durch Wald und Flur
Crime-Story "Jack Unterweger"

u. v. m.

Herausgeber: SKYLLS Media
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04

Am 4. März 1992

wird Jack Unterweger

vom FBI in

Miami in Gewahrsam

genommen

und anschließend

an Österreich

ausgeliefert

Der Prozess wird zu einem 30-tägigen Medienspektakel,

denn viele glauben an seine

Unschuld. Außerdem ist Jack bis zum letzten

Tag eine elegante Erscheinung. Er gibt

sich als eloquenter Lebemann, an dem alle

Vorwürfe einfach nur abzuprallen scheinen.

Das Urteil ist am Ende dank der Indizien jedoch

eindeutig. Auch DNS-Spuren werden

– zum ersten Mal in der österreichischen

Kriminalgeschichte – als Beweise vorgelegt

und verwendet.

Am 29. Juni 1994 wird Jack Unterweger

zu lebenslanger Haft verurteilt, dieses Mal,

ohne die Möglichkeit, später eine Bewährung

oder eine Freilassung beantragen zu

können. Jack Unterweger wurde angeklagt,

elf Frauen ermordet zu haben. In neun Fällen

wird er für schuldig erklärt. In zwei Fällen

reichen die Beweise für ein Urteil nicht

aus, weil die Leichen erst lange nach den

Morden gefunden worden waren und man

sie deshalb forensisch kaum untersuchen

konnte.

Noch in der gleichen Nacht erhängt sich

Jack in seiner Zelle – mit einem Henkersknoten.

Ein Suizid, obwohl das Urteil noch

nicht rechtskräftig war und obwohl es eine

gute Möglichkeit für ein Revisionsverfahren

gegeben hätte? Nicht wenige munkelten,

dass irgendjemand nachgeholfen haben

musste. Rainer Haller, damals Gerichtsgutachter

und Psychologe, denkt in ganz anderen

Bahnen. „Vieles spricht dafür, dass er

nach der Verurteilung zu lebenslanger Haft

einen Suizidversuch im Sinn eines Appells

oder Protestes vortäuschen wollte, dies aber

unglücklicherweise schiefgegangen ist.“

Das Urteil wurde nie rechtskräftig. So ist

Unterweger dank des ersten Urteils zwar offiziell

ein Mörder, aufgrund der fehlenden

Rechtskräftigkeit des zweiten Urteils bis

heute allerdings nur ein „mutmaßlicher Serienmörder“.

+

INGRID RAAGAARD ist Crime-Autorin

und Skandinavien-Expertin.

Sie schreibt regelmäßig

für deutsche Zeitungen

und Zeitschriften über aktuelle

Geschehnisse und Kriminalfälle

u. a. aus Skandinavien.

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