Einflüsse auf die Populationsdynamik von ... - Tierarzt in Ahaus
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Dr. Malte Appelius, 48683 <strong>Ahaus</strong><br />
32<br />
Neben dem E<strong>in</strong>fluß, den das Alter <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Fötenanzahl ausübt, stellten AUMAITRE et al.<br />
(1982) <strong>die</strong> Körpermasse der Bache als weiteren wichtigen Parameter heraus. Bachen über 70<br />
kg Lebendmasse wiesen <strong>in</strong> Frankreich m<strong>in</strong>destens fünf Föten, bei mehr als 100 kg sogar neun<br />
Föten <strong>auf</strong>. Dagegen waren Stücke <strong>von</strong> weniger als 20 kg stets unbeschlagen. Bei 25 kg<br />
Lebendgewicht fanden sich im Mittel 3,2 Früchte, bei 35 kg Lebendmasse 4,2 Föten.<br />
Desweiteren wirken <strong>die</strong> ökologischen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> hohem Maße <strong>auf</strong> <strong>die</strong> zu erwartende<br />
Wurfgröße e<strong>in</strong>.<br />
Die Strenge und Länge des W<strong>in</strong>ters bee<strong>in</strong>flußt neben der Geschlechtsreife bei Frischl<strong>in</strong>gen auch<br />
<strong>die</strong> Ovulationsrate, <strong>die</strong> Konzeption und das Ausreifen der Früchte.<br />
Der Ernährungszustand des Schwarzwildes ist <strong>in</strong> hohem Maße abhängig <strong>von</strong> der herbstlichen<br />
Mast an Eicheln und Bucheckern. Ihm werden ebenfalls <strong>E<strong>in</strong>flüsse</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />
Reproduktionsleistung zugeschrieben. Hier kommt der Eichelmast e<strong>in</strong>e ganz besondere<br />
Bedeutung zu, da sie <strong>die</strong> Ovulationsrate erhöht und <strong>die</strong> embryonale Sterblichkeit senkt.<br />
E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluß der Wilddichte konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. BRIEDERMANN<br />
(1971) und AHRENS (1984) stellten fest, daß sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Untersuchungsgebiet bei<br />
annähernd unveränderten ökologischen Bed<strong>in</strong>gungen zum Zeitpunkt der Untersuchung im<br />
L<strong>auf</strong>e <strong>von</strong> zehn Jahren <strong>die</strong> Wilddichte nahezu verdoppelt hatte. Die Folgen waren unter<br />
anderem e<strong>in</strong> beträchtlicher Rückgang <strong>in</strong> der Körperstärke. Dennoch waren <strong>die</strong> Fötenanzahlen<br />
bei allen Altersklassen gleich geblieben.<br />
Nach BRIEDERMANN (1986) ist vom Rückgang der Reproduktionsleistung vor allem das<br />
Jungwild betroffen, während Altbachen annähernd konstante Werte liefern.<br />
2.12. Verluste <strong>von</strong> Früchten<br />
SCHNORR (1989) unterteilt den gesamten Verl<strong>auf</strong> der Trächtigkeit <strong>in</strong> drei Phasen. Der erste<br />
Abschnitt, <strong>die</strong> Blastogenese, dauert beim Schwe<strong>in</strong> vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zum 9.<br />
Tag p.c.. Die daran anschließende Embryonalperiode endet mit der 4. Woche der Trächtigkeit.<br />
Die dritte Phase, <strong>die</strong> Fötalperiode, schließt mit der Geburt ab.<br />
Um <strong>die</strong> Verluste <strong>von</strong> Eizellen bzw. Früchten bestimmen zu können, muß <strong>die</strong> Zahl der <strong>auf</strong> den<br />
Ovarien vorhandenen Corpora lutea graviditatis mit der Anzahl der Embryonen bzw. Föten im<br />
Uterus desselben Tieres verglichen werden. Aus der Differenz ergeben sich <strong>die</strong> Verluste.