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Einflüsse auf die Populationsdynamik von ... - Tierarzt in Ahaus

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Dr. Malte Appelius, 48683 <strong>Ahaus</strong><br />

36<br />

gekennzeichneten Syndrom beim Hausschwe<strong>in</strong> (NOWOTNY, 1991). Das Infektionsspektrum<br />

ist <strong>auf</strong> Schwe<strong>in</strong>e begrenzt. Die fünf Buchstaben s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Anfangsbuchstaben der Symptome,<br />

<strong>die</strong> je nach Infektionszeitpunkt <strong>auf</strong>treten können.<br />

�S Stillbirth (Totgeburt)<br />

�M Mumification (Mumifikation)<br />

�ED Embryonic Death (Embryonaltod)<br />

�I Infertility (Unfruchtbarkeit)<br />

Infizierte Schwe<strong>in</strong>e scheiden das Porc<strong>in</strong>e Parvovirus (PPV) mit dem Kot, Ur<strong>in</strong>, Nasensekret,<br />

den abgestorbenen Föten sowie mit dem Sperma über e<strong>in</strong>en Zeitraum <strong>von</strong> etwa 14 Tagen aus<br />

(EICH, 1991). Die Tenazität der Erreger ist sehr groß. Sie s<strong>in</strong>d monatelang, vielleicht sogar<br />

jahrelang <strong>in</strong> der natürlichen Umgebung überlebensfähig.<br />

Die Virusübertragung kann entweder durch direkten Kontakt mit e<strong>in</strong>em Ausscheidertier oder<br />

aber durch <strong>in</strong>direkten Kontakt über kontam<strong>in</strong>ierte Gegenstände, Futter, Boxen, usw. erfolgen.<br />

Der oro-nasale Bereich stellt <strong>die</strong> E<strong>in</strong>trittspforte dar. Aufgrund der außerordentlich hohen<br />

Tenazität der Erreger ist ab e<strong>in</strong>er bestimmten Populationsdichte da<strong>von</strong> auszugehen, daß <strong>die</strong><br />

Tiere bei entsprechend häufigem direkten bzw. <strong>in</strong>direkten Kontakt enzootisch verseuchen. Dies<br />

bedeutet, daß <strong>die</strong> Infektionskette <strong>auf</strong>rechterhalten wird, da immer wieder geschützte und nicht<br />

(mehr) geschützte Sauen <strong>auf</strong>e<strong>in</strong>andertreffen.<br />

Die oro-nasale Aufnahme führt nach vier bis sechs Tagen zu e<strong>in</strong>er drei Tage währenden<br />

Virämie (PLONAIT u. BICKARDT, 1988). Zehn bis vierzehn Tage nach der Infektion<br />

durchbrechen <strong>die</strong> Parvoviren <strong>die</strong> Plazentaschranke der Sau und <strong>in</strong>fizieren <strong>die</strong> Föten. Abhängig<br />

vom Trächtigkeitsstadium sterben <strong>die</strong> Früchte ab und werden resorbiert (ca. 10.-30.<br />

Trächtigkeitstag). Nachdem <strong>die</strong> Kalke<strong>in</strong>lagerung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Knochen der Früchte begonnen hat,<br />

kann es zum Fruchttod mit anschließender Mumifikation kommen (ab dem 35.-70.<br />

Trächtigkeitstag). Zwischen dem 65. und 70. Trächtigkeitstag bildet sich bei den Früchten <strong>die</strong><br />

Immunkompetenz aus, so daß bei e<strong>in</strong>er Infektion ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt entweder lebende Ferkel<br />

mit schon vorhandenen Antikörpern oder aber auch voll entwickelte, abgestorbene Früchte zur<br />

Welt kommen (LIEBERMANN, 1992). Nichtgravide und männliche Tiere zeigen nach e<strong>in</strong>er<br />

Infektion ke<strong>in</strong>e Symptome (EICH, 1991). Sie können das Virus allerd<strong>in</strong>gs weiter <strong>in</strong> der<br />

Population verbreiten. Die Infektion mit dem Porc<strong>in</strong>en Parvovirus verläuft <strong>in</strong> der Regel bei<br />

allen Altersklassen kl<strong>in</strong>isch <strong>in</strong>apparent. Infizierte, nichtimmune Sauen können, abhängig vom

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