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Einflüsse auf die Populationsdynamik von ... - Tierarzt in Ahaus

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Dr. Malte Appelius, 48683 <strong>Ahaus</strong><br />

44<br />

Das Virus zeigt e<strong>in</strong>e sehr hohe Aff<strong>in</strong>ität zu den Alveolarmakrophagen (OHLINGER et al.,<br />

1991; GOYAL, 1993). Da <strong>die</strong>se Zellen <strong>die</strong> Schlüsselzellen <strong>in</strong> der Abwehr s<strong>in</strong>d, wird<br />

angenommen, daß virus<strong>in</strong>duzierte Schädigungen an den Makrophagen zur Abwehrschwäche<br />

beitragen. Es ist wahrsche<strong>in</strong>lich, daß durch <strong>die</strong>sen Umstand der Weg für Sekundär<strong>in</strong>fektionen<br />

bereitet wird (GOYAL, 1993). Damit s<strong>in</strong>kt <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Widerstandskraft der Tiere.<br />

Daneben s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Alterationen, <strong>die</strong> bei e<strong>in</strong>er Infektion <strong>von</strong> ungeschützten Tieren je nach<br />

Trächtigkeitsstadium zu beobachten s<strong>in</strong>d, gut charakterisiert. Es f<strong>in</strong>den sich komplett<br />

abgestoßene Würfe mit toten Ferkeln. Lebende als auch tote Ferkel zeigen oftmals<br />

ungleichmäßige Gewichte und s<strong>in</strong>d häufig noch mit mißfarbenen Plazentateilen bedeckt. Die<br />

lebensschwachen Ferkel zeigen oftmals e<strong>in</strong>e <strong>auf</strong>fallende H<strong>in</strong>terhandschwäche und<br />

Spreizfüßigkeit. Zudem fallen sie durch ihr zunehmend rauhes Haarkleid sowie e<strong>in</strong>e stoßende<br />

Atmung <strong>auf</strong>. Teilweise kann auch Diarrhoe festgestellt werden. Innerhalb der ersten<br />

Lebenswoche treten Verluste bei den Ferkel <strong>auf</strong>, <strong>die</strong> oft den gesamten Wurf betreffen. Beim<br />

Muttertier kann e<strong>in</strong>e Infektion zu e<strong>in</strong>er Endometritis, komb<strong>in</strong>iert mit Plazentitis und fokalen<br />

Nekrosen der Epithelien <strong>in</strong> den Ablösungsbereichen führen. Sehr häufig s<strong>in</strong>d entzündliche<br />

Reaktionen <strong>von</strong> variierender Intensität um <strong>die</strong> Gefäße <strong>von</strong> Plazenta und Endometrium<br />

festzustellen. Diese Gefäß- und Endothelschäden s<strong>in</strong>d wahrsche<strong>in</strong>lich auch <strong>die</strong> Ursache für e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derversorgung der sich entwickelnden Früchte. Die Folge ist e<strong>in</strong>e fetale Hypoxie, <strong>die</strong> zur<br />

Mangelernährung und damit zur M<strong>in</strong>derernährung der Früchte führt (OHLINGER et al., 1991;<br />

MOHR, 1993; GOYAL, 1993).<br />

Des weiteren kann je nach Infektionszeitpunkt auch e<strong>in</strong>e erhöhte Umrauschquote festgestellt<br />

werden.<br />

Mittlerweile ist der Erreger <strong>in</strong> der (Haus-)Schwe<strong>in</strong>epopulation Deutschlands endemisch. Trotz<br />

<strong>die</strong>ser hohen Durchseuchungsrate s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> beschriebenen Symptome nur noch vere<strong>in</strong>zelt so<br />

e<strong>in</strong>deutig sichtbar (GROßE BEILAGE, 1995; POHLENZ, 1995).<br />

Spätaborte und hohe Ferkelverluste wie sie anfangs bei Zuchttieren (Hausschwe<strong>in</strong>e) über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum <strong>von</strong> drei Monaten beobachtet werden konnten, treten dort nun eher bei E<strong>in</strong>zeltieren<br />

denn als Bestandserkrankung <strong>auf</strong>. Die mittlerweile endemische Infektion sorgt durch <strong>die</strong><br />

andauernde Virämie sowie <strong>die</strong> nur kurzfristige Schutzwirkung der maternalen Antikörper <strong>in</strong><br />

der Regel für e<strong>in</strong>e anhaltende Viruszirkulation. Kl<strong>in</strong>isch manifeste Krankheitsbilder f<strong>in</strong>den sich<br />

daher nur noch bei zugek<strong>auf</strong>ten bzw. ungeschützen Tieren, <strong>die</strong> sich neu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere

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