bödecker iq 44 - des Friedrich-Bödecker-Kreises in Sachsen-Anhalt ...
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genialen armenischen Poeten Yeghishe Charents/ Jeghische Tscharenz:<br />
Wenn du gehört werden willst, / dann werde der Atem der Zeit…<br />
Es sollte wohl ebenso angemerkt werden, dass <strong>in</strong> der heutigen jungen<br />
Poesie Authentizität e<strong>in</strong> Synonym für Moderne geworden ist. Außerdem<br />
ist unbestritten, dass die «Kunst an sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>time<br />
Selbstverwirklichung» bedeutet. Das Experimentierlabor der Jungen<br />
f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong> Abbild auf den bedruckten Seiten (Die Vere<strong>in</strong>igung der<br />
Schriftsteller Armeniens verlegt ca. zehn Literaturzeitschriften und<br />
Journale, vier von ihnen für Jugendliche.<br />
Entsprechend ihrer künstlerischen Vorliebe gruppieren sie sich um drei<br />
Journale: «Garun», «Narziss» und «Gransh» (Buchstabe). Außer diesen<br />
gibt es noch «Gretert» (Monatszeischrift) und die elektronische<br />
Zeitschrift «Neue Generation» und die Buchserie «Mutk» («E<strong>in</strong>gang»),<br />
welche bereits ca. 30 Erstauflagen von Nachwuchsautoren publizierte.<br />
Die Literaturjournale besitzen e<strong>in</strong>en eigenen Kritikerkreis, welcher<br />
«se<strong>in</strong>e» Autoren mit theoretischer Argumentation unterstützt. Zugleich<br />
lässt sich sagen, dass analytische Publikationen, e<strong>in</strong> kritischer Blick und<br />
der Versuch e<strong>in</strong>er Systematisierung der Werke der jungen Generation<br />
bisher recht selten geschehen. Öfter begegnet man e<strong>in</strong>er annotativen<br />
Herangehensweise zum Nachteil e<strong>in</strong>er objektiven kritischen Analyse...<br />
Anders gesagt: «Wir haben eigenständige gute Literaturkritiker, aber<br />
ke<strong>in</strong>e richtungsweisen<strong>des</strong> kritisches Gedankengut». Das bedeutet<br />
natürlich nicht, dass sich der zeitgenössische armenische kritische<br />
Gedanke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sackgasse bef<strong>in</strong>det: Parallel zur Entwicklung der<br />
neuen Literatur formiert sich e<strong>in</strong>e neue Kritik.<br />
Das Gesagte zusammenfassend, möchte ich anmerken, dass es heute auf<br />
der Flur der armenischen Literatur talentierte Autoren gibt. Unsere<br />
Poesie und Prosa wird durch ernstzunehmende Errungenschaften der<br />
Schriftssteller repräsentiert. Ebenso haben wir erfolgversprechenden<br />
Nachwuchs, welcher mit Stolz se<strong>in</strong>e Mission erfüllt und welcher den<br />
Staffelstab der alten Kollegen <strong>in</strong> Form der Schreibfeder aufgreift. Er<br />
setzt die Traditionen der nationalen Literatur bestmöglich fort. Folglich<br />
g<strong>in</strong>g die armenische Literatur entgegen der schaurigen Prognosen Ende<br />
<strong>des</strong> 20. Jahrhunderts nicht unter. Vielmehr brachten junge Poeten<br />
unseres Lan<strong>des</strong> e<strong>in</strong>e gewaltige Bewegung <strong>in</strong>s Rollen. Sogar Skeptiker<br />
möchten sie erkennen lassen, dass wir e<strong>in</strong> neues Stadium betreten – die<br />
Wiedergeburt der armenischen Poesie.