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Ausgabe 10/2006 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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<strong>BDF</strong>-Aktuell <strong>10</strong>/<strong>2006</strong><br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Nach Ende der Sommerpause hat das<br />

Landwirtschaftsministerium (MLUR) die<br />

nächste Phase des Privatisierungsverfahrens<br />

eingeleitet. Im Januar hatte das Kabinett<br />

beschlossen, neben anderen Varianten<br />

vorrangig die Möglichkeit zu prüfen,<br />

ob die gesamte Landesforstverwaltung<br />

einschließlich des dazugehörenden<br />

Personals zu veräußern wäre. Auch nach<br />

einer Gegenüberstellung aller angedachten<br />

Varianten in einer umfangreichen<br />

Matrix wurde noch immer die Vollprivatisierung<br />

favorisiert.<br />

Mitte August hat das MLUR ein Interessensbekundungsverfahren<br />

eingeleitet,<br />

indem in EU-weit publizierten Anzeigen<br />

Interessenten gesucht werden. Diese sollen<br />

Konzepte zu zwei angedachten Varianten<br />

einreichen. Zum einen besteht die<br />

Vorstellung die gesamte Landesforstverwaltung<br />

mit ca. 260 bis 270 Mitarbeitern<br />

zu übernehmen, zum anderen ist angedacht<br />

die nicht hoheitlichen Aufgaben<br />

und das dazugehörige Personal in eine<br />

private Bewirtschaftungsgesellschaft (=<br />

Betriebs-GmbH) zu überfuhren, die<br />

weiterhin die landeseigenen Wälder bewirtschaften<br />

soll. Auch hierzu sind Konzepte<br />

und Angebote gefragt. Es wird darauf<br />

hingewiesen, dass bei beiden Varianten<br />

auch die über den gesetzlichen<br />

Standard hinausgehenden Gemeinwohlleistungen<br />

gegen Erstattung weiterhin<br />

erfüllt werden sollen. Die möglichen Bieter<br />

sind in dieser Phase nicht an ihre<br />

Aussagen gebunden, es geht nur darum,<br />

das allgemeine Interesse abzufragen. Ein<br />

verbindliches Ausschreibungsverfahren<br />

würde dann später noch erfolgen müssen.<br />

Parallel zu diesem Verfahren wurde<br />

die Anstalt Niedersächsische Landesforsten<br />

um Abgabe eines Angebotes gebeten.<br />

Kabinett hält an Vollprivatisierung fest<br />

Auch hier werden zwei Varianten abgefragt,<br />

die Übernahme der LFV-SH in die<br />

Niedersächsische Anstalt und ein enges<br />

Kooperationsmodell mit S-H.<br />

Die Variante der eigenen Anstalt wird<br />

einerseits auch aus dem Ministerium<br />

heraus immer wieder favorisiert, genaue<br />

Konzepte, die auch die monetären Belange<br />

berücksichtigen, gibt es jedoch<br />

noch nicht.<br />

Der <strong>BDF</strong> hat ständige Gesprächskontakte<br />

mit dem MLUR, insbesondere mit<br />

dem Staatssekretär Rabius, aber auch mit<br />

den forstpolitischen Sprechern der Regierungsfraktion.<br />

Die Position der SPD<br />

dazu ist eindeutig, beide ausgeschriebenen<br />

Varianten werden strikt abgelehnt,<br />

es fällt sogar das Wort „Koalitionskrise".<br />

Die CDU hat sich insgesamt noch nicht<br />

positioniert, aber die Reihen derjenigen,<br />

die dieses Vorgehen ablehnen, wird größer.<br />

Auch Minister von Bötticher beschreibt<br />

o. g. Verfahren als einen Teilschritt eines<br />

umfangreichen Prüfauftrages, dessen<br />

Ausgang völlig offen und angesichts der<br />

politischen Verlautbarungen die Vollprivatisierung<br />

als eher unwahrscheinlich<br />

erscheinen lassen.<br />

Derweil steigt die Besorgnis und die<br />

Frustration der Mitarbeiterschaft unaufhörlich.<br />

In Arbeitsgruppen wurde bereits<br />

von Zielpersonalstärken von <strong>10</strong>0 bis 130<br />

Mitarbeitern, mit denen mittelfristig eine<br />

schwarze Null zu erreichen wäre, gesprochen,<br />

jetzt sollen 260 privatisiert werden.<br />

Wer denkt da nicht an baldige Entlassungswellen?<br />

Das Ministerium hüllt sich<br />

in Schweigen weigert sich gegenüber<br />

dem <strong>BDF</strong>, die Mitarbeiter über ihre Rechte<br />

und künftig denkbaren Beschäftigungsverhältnisse<br />

zu informieren, die<br />

mit einer eventuellen Privatisierung zu-<br />

<strong>BDF</strong><br />

sammenhängen. Auch mahnt der <strong>BDF</strong><br />

immer wieder an, dass die Politiker nur<br />

ungenügend über die tatsächlichen Eckwerte<br />

der Produktbereiche informiert<br />

worden sind. Auch hier sieht das Ministerium<br />

wenig Handlungsdruck, sagte<br />

jetzt aber zu, entsprechende Unterlagen<br />

weiterzugeben.<br />

Parallel zu den Gesprächen hat der<br />

<strong>BDF</strong> ein Memorandum zur Zukunft der<br />

Landesforstverwaltung erarbeitet und<br />

veröffentlicht, das als sachliche Argumentationsgmndlage<br />

für Politik und Öffentlichkeit<br />

entwickelt wurde. Es ist unter<br />

der Internetseite des Bündnis Wald<br />

(www.nabu-sh.de) herunterzuladen.<br />

Auch das Bündnis Wald hat sich nach<br />

der Sommerpause wieder zusammengefunden<br />

und plant neue Aktionen und<br />

Veranstaltungen für den Herbst.<br />

Die weitere Zeitachse des Ministeriums<br />

sieht vor, die Ergebnisse des Interessensbekundungsverfahrens<br />

bis Ende September<br />

zusammenzustellen, und für Oktober<br />

eine Kabinettsvorlage zu entwickeln,<br />

nach der das Kabinett voraussichtlich<br />

Ende Oktober entscheiden wird. Sollte<br />

die Entscheidung zu Gunsten des Gesamtverkaufs<br />

fallen, so wird in einem<br />

nächsten Schritt ein konkretes Ausschreibungsverfahren<br />

angeschoben. Die derzeitige<br />

politische Meinung lässt jedoch<br />

die leise Hoffnung zu, dass es zu einer<br />

solchen Entscheidung nicht kommen<br />

wird. HJ<br />

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