Nr. 04 (Juni 2009 - 36 Seiten) - Gemeinde Kirchroth

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Seite 34 Kirchrother Gemeindebla� 30. Juni 2009 Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kirchroth: Unser Gemeindegebiet in der Eisenzeit Ab ca. 800 v. Chr. beginnt die „Eisenzeit“ – der Werkstoff „Eisen“ eröffnet seinen Siegeszug und löst Bronze als dominierendes Metall ab. Bronze wurde zwar nach wie vor verwendet, aber Eisen wies eine viel höhere Härte als der alte Werkstoff auf und dominierte fortan in der Werkzeug- und Waffenherstellung. In der geschichtlichen Einordnung gliedert sich die Eisenzeit in die „Hallsta�zeit“ (bis ca. 400 v. Chr.) und die Latenezeit (bis zur Zeitenwende) auf, letzterer Zeitabschni� ist als Zeit der Kelten bekannt. Die Hallsta�zeit ist bei uns nur durch typische Keramikverarbeitung und Verzierungsformen der Gefäße grei�ar, in der Regel durch Lesefunde auf umgepflügten Äckern. Im Gegensatz zur Bronzezeit nimmt die Anzahl der Fundstellen ab. Bezeichnend für diese Zeit sind die so genannten „Herrenhöfe“, rechteckige Anlagen, die bei uns aber noch nicht nachgewiesen werden konnten. Gleichwohl gibt es im Gemeindebereich zahlreiche Funde aus dieser Periode. Herrenhöfe gab es sicher auch hier, aber der Nachweis gelingt nur durch großflächige und beobachtete Baumaßnahmen oder durch intensive Lu�bildarchäologie. Die Besta�ungssi�e war überwiegend die der Grabhügel, in denen Grabkammern eingebaut wurden und die Verstorbenen mit reichlichen Beigaben an Gefäßen und Bronzen besta�et wurden. Solche Grabhügel gab es zahlreich auch im Gemeindegebiet, sie sind heute aber total zerpflügt und im Gelände nicht mehr zu finden. Manchmal wird beim Pflügen typische „Grabkeramik“ dieser Zeit an die Oberfläche gebracht und liefert so Hinweise auf den alten Besta�ungsplatz.Gesichert ist ein Grabhügelfeld dieser Zeit am südlichen Ortsrand von Thalste�en. Dort fand ich vor ca. 30 Jahren in einem tief gepflügten Acker einen sauber bearbeiteten zentnerschweren Granitstein mit angedeuteten „Stierhörnern“ (typisch für Kult der Hallsta�zeit) am Oberteil, der wohl einmal die Krönung des dortigen Grabhügels bildete – ein sehr seltener Fund. Fundorte aus der beschriebenen Zeitepoche Ab ca. 400 v. Chr. treten die Kelten ins Licht der Geschichte. Von Stadldorf bis Kößnach gibt es zahlreiche Einzelfunde, die auf eine dichte Besiedlung mit Gehö�en aus dieser Zeit schließen lassen. Allerdings fehlen auch hier die typischen keltischen Viereckschanzen, wohl aus den gleichen Gründen wie die Herrenhöfe der Hallsta�zeit. Für die spätere keltische Zeit sind Scherben aus Graphi�on typisch. Reste keltischer Höfe finden sich in und um Kirchroth. Ein Zusammenhang mit den unser Gemeindegebiet durchquerenden alten Handelswegen kann durchaus gesehen werden, haben doch neueste Forschungen gezeigt, dass die Kelten im Gäuboden wohl aus Böhmen zugewandert sind. Sie hä�en dann den Gäuboden bei uns aus dem Gemeindebereich heraus betreten und besiedelt. Spätestens kurz vor der Zeitenwende bricht die keltische Besiedlung bayernweit ab. Die Römer machten sich an, die Alpen zu überqueren, aber als sie in unserem Gebiet ankamen, waren die Kelten schon weg. Bekannt sind die Kelten ja auch als die „Gallier“ aus Asterix und Obelix. Diese Serie kommt der Wahrheit über die keltischen Gepflogenheiten sehr nahe. Viel ist über die Mythologie der Kelten – verkörpert durch die Druiden – geschrieben worden. Sie verehrten Gewässer, Berge, Quellen und Bäume. So wie es aussieht, haben wir unmi�elbar nördlich des Gemeindgebietes von Pillnach auf dem „Kobelberg“ südl. Schiederhof einen überregionalen Kultplatz, der am ehesten in diese Zeit passt. Der Kobelberg ist in unserem Bereich die höchste Erhebung des Vorwaldes und aus dem Gäuboden unterhalb Regensburg bis östlich Straubing eine zentrale Erhebung. Unmi�elbar unter dem nach Süden gerichteten Gipfel gibt es eine massive, künstliche und verstürzte Steinsetzung mit freiem Blick in das Donautal. Eine natürliche Entstehung ist ausgeschlossen. Auf dem Gipfel des Berges ist heute noch eine Quelle durch eine Sumpfstelle mit Seegrasbewuchs feststellbar. Aus dem Wurzelwerk eines alten Baumwurfes konnte ich eine Tonscherbe bergen, die vorgeschichtlich ist und gut in die Zeit der Kelten passt. Von Pillnach aus zieht sich ein noch heute erkennbarer Saumpfad zu dieser Stelle. Es spricht so vieles dafür, dass für die keltische Besiedlung unseres Gemeindebereiches und möglicherweise weit darüber hinaus dieser Platz auf dem Kobelberg ein zentraler Kultplatz war, der bestens in die keltische Mythologie passt. Karl Stecher
30. Juni 2009 Kirchrother Gemeindebla� Seite 35 Theateraufführung in Kirchroth war ein Riesenerfolg: Alle vier Vorstellungen restlos ausverkau� – Spende an die Landjugend Kirchroth. Die Aufführungsstücke „Die verflixte Hose“ und „Bloß koa Goaß“ der Theaterfreunde Kirchroth waren ein großer Erfolg. Erstmals wurden in Kirchroth zwei Stücke an einem Abend aufgeführt. Dabei lockerte sich unter den vielen Zuschauern in den jeweils ausverkau�en Vorstellungen so mancher Lachmuskel. Unter der Regie von Karin Prommersberger waren mit Andreas Witzmann, Barbara Scherm, Corinna Pape sowie Ramona Greiml, Ma�hias Danner und Christoph Becker beim Einakter lauter frische und junge Laienspieler auf der Bühne. Lediglich Franz Angermeier als altbewährter Spieler unterstützte die “Neuen”. Sie machten ihre Sache hervorragend. Beim Hauptstück trat mit Ernestine Engel, Waltraud Käser-Reschke, Sabrina Reschke, Stefan und Birgit Tumat, Albert Hiergeist, sowie Sonja Engel, Markus Fischer, Bernhard Haimerl und Johannes Angermeier eine gute Mischung aus altbekannten Spielerinnen und Spielern sowie jungen, talentierten Gesichtern auf die Bühne. Unter der Gesamtorganisation von Reinhart Reschke, der von Bühnenchef Josef Laumer und Martin Schmid fachmännische Unterstützung erhielt, wurden den Zuschauern in angenehmer Atmosphäre die drei Stunden Spieldauer sehr vergnüglich gestaltet. Der Reinerlös aus den vier Veranstaltungsabenden kommt zum größten Teil der Landjugend Kirchroth zu Gute, der als kleiner Beitrag den Grundstein für Einrichtungsgegenstände im neuen Jugendheim bilden soll. (rr) Die Laienspieler mit Spielleiterin Karin Prommersberger, Bühnenchef Josef Laumer und Organisationsleiter Reinhart Reschke. Spielszenen aus den beiden Aufführungsstücken
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