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TIM_SAMMEL_APRIL2022

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Zurück aus de<br />

Mit einer Welttournee ruft sich The Cure, eine der besten und einflussreichsten<br />

Bands aus den 1980ern, wieder in Erinnerung. TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER<br />

Die Musik, die Robert Smith und<br />

seine Mannen seit über 40 Jahren<br />

machen, gilt gemeinhin als Gruftie-Sound<br />

für düstere Gestalten mit betrübten<br />

Seelen, ganz viel Schwermut und<br />

ganz wenig Hoffnung im Herzen. Inzwischen<br />

sind Songs wie „Close To Me“ oder<br />

„The Forest“ aber längst Klassiker und<br />

nicht mehr auf eine Szene beschränkt,<br />

Spuren der Musik von The Cure kann<br />

man gar bei mehreren nachfolgenden Generationen<br />

von Indiepoppern raushören.<br />

die anderen Achtziger. The Cure gehörten<br />

zu dieser Opposition.<br />

Smiths Songs wurden mit der Zeit immer<br />

langsamer und schwermütiger. Gleichzeitig<br />

begann er Makeup und Lippenstift aufzutragen.<br />

So wurde er zum Vater der Gothic-Szene,<br />

als der er bis heute von schwarz<br />

gewandeten, bleich geschminkten Menschen<br />

verehrt wird. Ihm selber war das<br />

zwar nicht so recht, aber er blieb dem Stil<br />

treu und statt für den Underground waren<br />

The Cure bald ein Fall für die Charts und<br />

MTV: Ihre Musik wurde zum Sprachrohr<br />

für all die traurigen Pubertierenden, Außenseiter<br />

und Übersehenen da draußen.<br />

Als Resultat davon war jede neue Platte<br />

noch erfolgreicher als ihr Vorgänger. The<br />

Cure gehörten zu den ganz wenigen Independent-Bands<br />

jener Zeit, die kommerziell<br />

erfolgreich waren.<br />

Gegründet wurde die Band 1976 im südenglischen<br />

Sussex von den Schulkollegen<br />

Robert Smith, Peter O’Toole, Lol Tolhurst,<br />

Porl Thompson und Michael Dempsey.<br />

Anfangs hieß sie noch The Easy Cure und<br />

der spätere Frontman mit den wirren Haaren<br />

war bloß ihr Gitarrist. Als O’Toole<br />

auswanderte, übernahm Smith die Sängerrolle.<br />

Seine ersten Songs schrieb er an<br />

Wochenenden zu Hause am Küchentisch.<br />

Während andere ausgingen, verarbeitete<br />

er seinen Frust in dreiminütigen Elends-<br />

Sinfonien und trank dazu Papas Biervorräte<br />

aus. So geht das.<br />

Die erste Single „Killling An Arab“ sorgte<br />

1978 gleich für einen Skandal und unberechtigte<br />

Rassismusvorwürfe. Das Debütalbum<br />

„Three Imaginary Boys“ (1979)<br />

zeigte die zum Trio geschrumpfte Band<br />

als erstklassige Post-Punk-Combo im Stil<br />

der damaligen Zeit. Richtig zu sich fand<br />

sie erst in den 1980ern. Diese gelten als<br />

Jahrzehnt im Zeichen von Oberflächlichkeit<br />

und Genusssucht, aber es gab auch<br />

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Foto: Andy Vella

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