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TIM_SAMMEL_APRIL2022

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mehr (Black Country Communion,<br />

Them Crooked Vultures, Velvet Revolver)<br />

oder weniger (Chickenfoot, Hollywood<br />

Vampires, Prophets Of Rage) gute<br />

Konstellationen zusammengefunden,<br />

um in oder außerhalb ihres angestammten<br />

Genres nach Inspiration zu suchen,<br />

oder das ohnehin schon prall gefüllte<br />

Konto noch ein bisschen weiter aufzufüllen.<br />

Der jüngste Zusammenschluss<br />

kundiger Top-Musiker möchte seine<br />

Feuertaufe in Kürze auf Europa-Tour<br />

bestehen, die am 17. Mai in den Wiener<br />

Gasometer führt: The Smile, bestehend<br />

aus den Radiohead-Musikern Thom<br />

Yorke und Johnny Greenwood und dem<br />

von der britischen Jazz-Sensation Sons<br />

Of Kemet bekannten Drummer Tom<br />

Skinner.<br />

Das Trio ist eine wahrhaftige Pandemie-<br />

Geburt und vermischt Proto- und Post-<br />

Punk mit Math Rock und einer untrüglichen,<br />

aber gut versteckten Liebe zum<br />

britischen Alternative-Rock der späten<br />

THOM YORKE<br />

Trotz seiner mittlerweile 53 Jahre umweht den Briten der Nimbus des ewig Jugendlichen. Das liegt an seiner musikalischen<br />

als auch persönlichen Strahlkraft auf die Indie-Welt. Mit seiner Falsettstimme bei Radiohead wurde<br />

Thom Yorke ab Mitte der 90er zu einem Sprachrohr einer missverstandenen Generation. „The Bends“, „OK<br />

Computer“ und das progressive „Kid A“ führten den rebellischen Geist der Grunge-Generation ins neue<br />

Jahrtausend. Yorke waren stilistische Fesseln seit jeher ein Graus, deshalb liegen zwischen dem Post-Grunge-<br />

Song „Creep“ und seiner elektronischen Aphex-Twin-Nähe auch Welten – obwohl von derselben Band exerziert.<br />

Solo tauchte er tiefer in die Elektronik ein, mit Atoms For Peace erprobte er sich schon 2009 in Supergroup-<br />

Gefilden (mit Flea und Nigel Godrich). Dazwischen gab es Kollaborationen mit PJ Harvey, Björk oder Modeselektor.<br />

Mit dem Soundtrack zum Horrorfilm „Suspiria“ setzte er sich 2018 ein eigenes Denkmal. Kaum ein Musiker<br />

passt weniger gut in die Rock And Roll Hall Of Fame (Aufnahme 2019) als der politisch aktive Menschen- und<br />

Tierrechtsaktivist. Aber auch das ist nur ein weiterer Mosaikstein auf seinem kunterbunten Lebensteppich.<br />

90er-Jahre. Retro-Chic und futuristische<br />

Klangkaskaden vernetzen sich zu einem<br />

Malstrom aus Experimentierfreudigkeit<br />

und kreativer Schübe, die aber nicht zulasten<br />

einer doch deutlich hervorstechenden<br />

Eingängigkeit gehen. Die bisher<br />

veröffentlichten Singles „You Will Never<br />

Work In Television Again“ und „The<br />

Smoke“ gaben einen delikaten Ausblick<br />

auf weitere Glanztaten. Bei den umjubelnden<br />

Streaming-Konzerten unlängst<br />

in London gab die Band mit zahlreichen<br />

neuen Nummern und einem mitreißenden<br />

Cover von Joe Jacksons „It’s Different<br />

For Girls“ einen weiteren Vorgeschmack<br />

auf eine verheißungsvolle Zukunft.<br />

Ob Supergroup oder freundschaftlich<br />

verbundenes Kreativgeschwader: in<br />

der ohnehin noch dürftigen Welt der<br />

Livemusik darf man sich hier auf ein besonders<br />

hypnotisches Bonmot freuen.<br />

n The Smile gastieren am 17. Mai im<br />

Gasometer.<br />

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