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TIM_SAMMEL_APRIL2022

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Moonlight L<br />

Der Oberösterreicher Marcus Füreder ist als Parov Stelar seit Jahren<br />

zugkräftigster Musikexport des Landes. Mit seinem neuen Album<br />

„Moonlight Love Affair“ möchte er zurück zur Leichtigkeit. Was in Zeiten<br />

wie diesen keine leichte Aufgabe ist. Ein Gespräch über Spaß und<br />

Geschäft, Kunst und Falco – und die Ukraine. TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER<br />

Parov Stelar vollzieht mit dem Album<br />

„Moonlight Love Affair” eine weitere<br />

Phase seiner künstlerischen<br />

Entwicklung. Radikale Ehrlichkeit, Offenheit<br />

zu sich selbst und seinem Umfeld<br />

pflastern diesen Weg.<br />

Die Pandemie scheint sich in die Zielgerade<br />

zu bewegen, dafür haben wir nun<br />

Krieg in Europa. Und ich habe unglücklicherweise<br />

einen Song namens „Odessa“<br />

auf meinem Album. Das macht mir ordentlich<br />

Stress. Im Endeffekt ist es ein altes<br />

Volkslied, das es in tausend Versionen<br />

gibt. Ich habe den Song letztes Jahr mit<br />

Georgij von Russkaja aufgenommen, beziehungsweise<br />

mit seiner zweiten Band<br />

Russian Gentlemen Club. Ich habe „Odessa“<br />

dann sowohl in der Ukraine als auch<br />

in Russland bei DJ-Sets gespielt. Die Reaktion<br />

waren Wahnsinn, alle haben sich<br />

gefreut. Jetzt empfinden den Song die<br />

Ukrainer teilweise als Provokation.<br />

Ist das neues Album Ihre Pandemiearbeit?<br />

Das würde ich eher über den Vorgänger<br />

„Voodoo Sonic“ sagen, der sehr<br />

melancholisch war. Diesmal hatte ich<br />

schon einen anderen Umgang mit der<br />

Pandemie und habe eine Art Aufbruchsstimmung<br />

empfunden. Ich wollte wieder<br />

mehr Lust aufs Ausgehen und positive<br />

Gefühle verbreiten.<br />

Wie gelingt Ihnen das, ganz allein im<br />

Studio verschanzt? Das mag ich einfach.<br />

Ich habe viele Kooperationen aus dem<br />

Grund abgesagt. Die Leute wollen sich<br />

mit mir zusammensetzen, aber<br />

ich kann das nicht. Bei mir im<br />

Studio läuft ein Loop locker<br />

zwei Stunden, ohne dass<br />

sonst etwas passiert. Ich<br />

groove mich langsam rein.<br />

Dazu brauche ich meine<br />

Ruhe.<br />

Wie bewahrt man sich das Spielerische<br />

beim Produzieren? Vor drei, vier Jahren<br />

habe ich mir gedacht: Ich kann nicht den<br />

selben Kaugummi immer wieder bringen.<br />

Da wird mir ja selber auch fad. Seither<br />

Inwiefern? Zum einen heißt die Band<br />

eben Russian Gentleman Club. Und die<br />

Stadt Odesa schreibt man in der Ukraine<br />

inzwischen nur mehr mit einem „s“, nur<br />

die Russen schreiben sie noch mit zwei.<br />

Solche Kleinigkeiten hatte ich nicht am<br />

Schirm.<br />

22 |<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

Wir verlosen drei signierte<br />

Vinyls von „Moonlight Love Affair”.<br />

Mehr Informationen &<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

www.ticketmagazin.com<br />

Foto: Jan Kohlrusch

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