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Austropack 2023/01

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MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />

MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

Die Entwicklung der Produktion in den letzten drei<br />

Monaten sowie die erwartete Entwicklung der Verkaufspreise<br />

in den kommenden drei Monaten: Überhang<br />

optimistischer beziehungsweise pessimistischer<br />

Einschätzungen (Saldo).<br />

100,0%<br />

100,0%<br />

80,0%<br />

PREISERWARTUNG/PRODUKTION<br />

Angespannte Konjunktur in der<br />

Verpackungswirtschaft<br />

80,0%<br />

60,0%<br />

40,0%<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

-20,0%<br />

60,0%<br />

40,0%<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

-20,0%<br />

-40,0%<br />

-40,0%<br />

-60,0%<br />

-60,0%<br />

Dr. Werner Hölzl<br />

ist wissenschaftlicher Leiter des Konjunktur-<br />

und Investitionstests am Österreichischen<br />

Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />

werner.hoelzl@wifo.ac.at<br />

Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtest<br />

vom Jänner <strong>2023</strong> zeigen, dass der<br />

Konjunkturrückgang ausgelöst durch<br />

die Energiepreisanstiege im Zuge des<br />

Ukrainekonfl ikts die österreichischen<br />

Verpackungswirtschaft erreicht hat. Die<br />

aktuellen Konjunktureinschätzungen<br />

zeigen einen deutlichen Rückgang der<br />

Produktionstätigkeit in den letzten drei<br />

Monaten. Die Meldungen im Jänner zeigen<br />

einen Überhang von Unternehmen<br />

(per Saldo -47 %), die Produktionsrückgänge<br />

melden gegenüber jenen, die<br />

angeben, die Produktion gesteigert zu<br />

haben. Die Unternehmen schätzen auch<br />

ihre allgemeine Auftragslage skeptisch<br />

ein: Nur rund 61 % der Unternehmen<br />

melden, über ausreichende oder mehr<br />

als ausreichende Auftragsbestände<br />

zu verfügen (zum Vergleich: in starken<br />

Aufschwüngen sind es über 90 %, in<br />

schweren Konjunktureinbrüchen weniger<br />

als 50 %). Auch die Beurteilung der<br />

Auslandsauftragsbestände ging im Jänner<br />

auf unterdurchschnittliches Niveau<br />

zurück: Rund 62 % der Unternehmen<br />

melden ausreichende oder mehr als<br />

ausreichende Exportauftragsbestände,<br />

im Oktober waren es noch 82 %.<br />

Die Ausblicke auf die kommenden Monate<br />

sind auch aufgrund der hohen Konjunkturunsicherheit<br />

weiterhin skeptisch,<br />

wenngleich sich im Jänner erstmals<br />

eine leichte Verbesserung zu den vorhergehenden<br />

Monaten zeigt. Die Produktionserwartungen<br />

blieben im Jänner<br />

weiter im negativen Bereich. Der Saldo<br />

von positiven und negativen Meldungen<br />

zu den Produktionserwartungen liegt bei<br />

-15 %. Damit zeigen sich für die nächsten<br />

Monate weiterhin Abwärtssignale<br />

bei der Produktionstätigkeit. Allerdings<br />

verbessern sich die Beschäftigungserwartungen,<br />

die knapp über die Nulllinie<br />

stiegen (per Saldo bei +1 %). Die<br />

Einschätzungen zur Geschäftslage in<br />

den nächsten sechs Monaten fallen<br />

trotz Verbesserung zum Vormonat weiter<br />

skeptisch aus: Der Überhang von Unternehmen,<br />

die eine Verbesserung der Geschäftslage<br />

in den nächsten sechs Monaten<br />

erwarten, gegenüber jenen, die<br />

eine Verschlechterung erwarten, liegt<br />

im Jänner mit -29 % tief im negativen<br />

Bereich. Dies dürfte auch mit den weiter<br />

sehr hohen Unsicherheiten bezüglich<br />

der Konjunkturentwicklung zusammenhängen.<br />

Der Preisauftrieb hat sich<br />

aufgrund der wieder etwas gesunkenen<br />

Energiepreise und der rückläufi gen<br />

Konjunktur eingebremst. Mittlerweile<br />

erwarten mehr Unternehmen innerhalb<br />

der nächsten Monate die Vekaufspreise<br />

senken zu müssen, als sie anheben zu<br />

müssen (per Saldo +21 %). Die skeptischen<br />

Erwartungen lassen für die<br />

nächsten Monate eine Fortsetzung der<br />

schwachen Konjunktur erwarten. Die<br />

weiterhin hohe Unsicherheit dämpft die<br />

Konjunktur in der Verpackungsindustrie.<br />

* Der Konjunkturtest des Österreichischen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird seit Mitte der<br />

1950er durchgeführt und liefert zentrale Informationen<br />

über den Wirtschaftsverlauf.<br />

Die Angaben zu Preiserwartungen, Produktion<br />

und Geschäftslage sind saldierte Werte, dargestellt<br />

in Prozentpunkten.<br />

Die Auftragsbestände sowie die Exportauftragsbestände<br />

weisen hingegen in Prozentwerten diejenigen<br />

Unternehmen aus, die über ausreichende oder mehr<br />

als ausreichende Auftragsbestände verfügen.<br />

Auftragsbestände und Exportauftragsbestände:<br />

Anteil von Unternehmen mit ausreichenden sowie<br />

mehr als ausreichenden Auftragsbeständen<br />

in Prozent.<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden<br />

sechs Monaten: Überhang optimistischer beziehungsweise<br />

pessimistischer Einschätzungen (Saldo).<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

-10,0%<br />

-20,0%<br />

-30,0%<br />

-40,0%<br />

-50,0%<br />

-60,0%<br />

-70,0%<br />

AUFTRAGS-/EXPORTAUFTRAGSBESTÄNDE<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

50,0%<br />

30,0%<br />

10,0%<br />

-10,0%<br />

-30,0%<br />

-50,0%<br />

-70,0%<br />

GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />

10<br />

1|<strong>2023</strong><br />

1|<strong>2023</strong><br />

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