Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche 1-2/Jänner ... - E&W

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... DEN BREMSVERSUCHEN der Kabellobby gegen
die geplante Freigabe von SAT-Anlagen.
Jahrelang hatte die Kammer die Post weichgeklopft,
damit diese den SAT-Empfang freigebe.
Zur HIT 88 gab es dann endlich ein positives
Signal – und E&W berichtete. Darauf
reagierte die Kabellobby prompt, schickte den
Nationalratsabgeordneten Bergmann auf
Interventionstour – und die Freigabe wurde
abgeblasen. Das Elektrohandelsgremium protestierte
daraufhin energisch, ließ die Situation
rechtlich prüfen und E&W titelte: „SAT-Freigabe
abgewürgt”. Zuletzt gaben die Kabelbetreiber
nach, und mit 1. 1. 1989 begann das
SAT-Geschäft zu laufen.
... DEM BALKAN, der nicht erst am Mexikoplatz,
sondern schon an der Isar beginnt. Eingerichtet
für Österreicher, die Mehrwertsteuer
sparen und sich mit bei uns verbotenen Ge-
räten eindecken wollen. Etwa mit Radarwarnern,
Funkgeräten mit Frequenzen, die in Österreich
der Polizei vorbehalten sind, oder Minisendern
zur Überwachung. Während die
heimischen Elektrohändler ihre Umsätze damals
mit dem Ostgeschäft auffetteten, waren es
in München Jugoslawen und Ungarn, die einen
kräftigen Batzen an der österreichischen
Funk- und Abhörlust verdienten.
... DEM VEREIN zum Schutz gegen Urheberrechtsverletzung
(VUV), der nicht nur Raubkopierer
beinhart mit Strafantrag verfolgte,
sondern auch Parallelimporteure, die Schallträger
undVideos aus dem Ausland bei uns ver-
vor 20 Jahren
berichtete E&W unter anderem von ...
kauften. Strebten die Ertappten ein Zurückziehen
des Strafantrages an, dann mussten sie
5.000 Schilling Konventionalstrafe zahlen.
... EINEM GEGENZUG der Ungarn, der das Abfließen
des Geldes in den österreichischen
Elektrohandel (Stichwort Ungarnboom) verhindern
sollte. Nicht nur die Geschäfte in der
Mariahilferstraße wurden von den kaufwütigen
Magyaren gestürmt, sondern auch in ausgediente
Scheunen oder Garagen in Grenznähe
wurden Millionenumsätze erzielt – im Jahr
1988 mehrere Milliarden Schilling. Das wollten
damals die Ungarn mit einer Zollfreizone
in Sopron torpedieren.
... EINER LEOBNER Importfirma, die Kompaktleuchtstofflampen
- unter dem Label mit „Lizenz
Philips” hergestellt – auf den Markt
brachte. Diese Lampen kamen aus China und
hatten außer einer optischen Ähnlichkeit mit
den Philips-Produkten nichts zu tun. Daraufhin
klagte Philips – Streitwert 350.000 Schilling.
... EINEM HÖCHST erfolgreichen Jahr für die
EH-Großfläche.
So erfolgreich,
dass jede Menge
neuer Mitbewerber
einzusteigen
versuchten. Etwa
die Massa-Märkte
der deutschen
AFKO-Gruppe,
von denen in
diesem Jahr zehn
bis 15 Outlets eröffnet werden sollten. Oder
Zumtobel mit den Dogro-Märkten. Und auch
die Etablierten wälzten umfangreiche Expansionspläne.
... EINER SPIEGEL-ENTE. Da wurde im renomierten
Nachrichtenmagazin verkündet, dass
die Daimler Benz AG den AEG Hausgerätebereich
verkaufen will. Darauf konterte AEG-
Chef Dürr in E&W: „Das Gerücht ist aus der
Luft gegriffen. Schon aus strategischen Gründen
wäre wegen des hohen Ansehens der
Marke bei den Verbrauchern ein Verkauf nicht
möglich.” Später ging’s dann aber doch – und
Electrolux bekam den Zuschlag.
... EINEM NEUEN Unternehmenskonzept des
Großhändlers Cladrowa im Hinblick auf den
zu erwartenden EU-Beitritt Österreichs. Die
Kunden sollten stärker ans Unternehmen gebunden
werden – mit Aktivitäten bis hin zur
Umwandlung der Großhandlung in eine AG
mit Beteiligung der Kunden. E&W berichtete
in diesem Zusammenhang erstmals auch
von bösen Gerüchten über den in den Ruhestand
getretenen Direktor der Filiale Klagenfurt
Herbert Fuchs.
... DER ENDGÜLTIGEN Scheidung des „Traumpaares”
Herwig Hadwiger und Werner Hardt
und kündigte an, dass Hardt mit 1. Februar
Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb
im Bereich Hausgeräte bei Elin werden würde.
... EINER GUTEN Bilanz der Elektro-Wert-Geschäfte
(EWG) – einer Kooperation von 13
steirischen Elektrohändlern, die hauptsächlich
Tochterunternehmen von Elektrizitätsversorgern
waren. Mit einem kumulierten Umsatz
von rund einer halben Milliarde Schilling waren
sie damals die größte Händlergemeinschaft
in der grünen Mark und rangierten österreichweit
hinter Funkis und Expert am dritten
Platz.
... DEM MÖGLICHEN Geschäft mit Tonträgern
auch im EFH, an dem damals sogar die Chefs
der großen Plattenfirmen interessiert waren.
E&W zeigte auf, dass man auch Michael Jackson
durchaus neben den Waschmaschinen erfolgreich
vermarkten kann – wenn man richtig
disponiert oder sich eines guten Rackjobbers
bedient.