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STADTBLATT Juni 2023

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. #stadtblattosnabrück #stadtblatt #osnabrück www.stadtblatt-osnabrueck.de

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umwelt PRÄSENTIERT VON<br />

„Man muss was tun!“<br />

Kunst als Naturschutz: Der Osnabrücker Künstler Hendrik Spiess startet<br />

das Ausstellungsprojekt „As Far As The Eye Can See“. Es hat mit Klima<br />

und Umwelt zu tun und ist sehr partizipativ.<br />

der Klimawandel ist<br />

in aller Munde. Niemand,<br />

der davon<br />

noch nicht gehört hat. Viele<br />

Akteure, wie FFF, Extinction<br />

Rebellion oder Last Genera -<br />

tion, engagieren sich, um die<br />

schlimmsten Auswirkungen<br />

noch zu verhindern.<br />

Einer, dem das Thema sehr<br />

am Herzen liegt, seit langem<br />

schon, ist der Osnabrücker<br />

Künstler und Wolfsberater<br />

Hendrik Spiess. Mit seinem<br />

neuesten Projekt „As Far As<br />

The Eye Can See“ verbindet er<br />

Kunst und Klimaschutz mit -<br />

einander. „Ziel ist es, den Leuten<br />

die Dringlichkeit des Klimaschutzes vor Augen zu<br />

führen“, erklärt Hendrik Spiess.<br />

Das Zentrum des Projektes ist eine Ausstellung von<br />

Werken von Hendrik Spiess. Flankierend wird es Workshops,<br />

Vorträge und Exkursionen geben. „Es ist keine<br />

klassische Ausstellung, sondern eine partizipative<br />

Aktion, bei der die Teilnehmenden eigene Werke zur<br />

Ausstellung beisteuern können“, so Spiess.<br />

Die Workshops werden von Künstler:innen abge -<br />

halten, die Fachvorträge werden von Flora- und Fauna-<br />

Experten gehalten. Während der Exkursionen werden<br />

die Teilnehmenden Natur erleben, durch Anfassen, Aufspüren,<br />

Erfühlen, Entdecken und Erkunden, sie via<br />

Zeichnung, Notiz oder Fotografie dokumentieren.<br />

„Niemand muss hier etwas leisten, man kann auch<br />

einfach so an den Exkursionen teilnehmen, ohne sich<br />

selbst künstlerisch zu betätigen“ betont Hendrik<br />

Spiess. „Nebenbei versuchen wir den Leuten ganz entspannt<br />

die Moorthematik nahezubringen, denn Moorschutz<br />

ist Klimaschutz, der Abbau setzt viel CO 2 frei“,<br />

so Spiess. „Es reicht nicht, Pappschilder hoch zu halten,<br />

man muss etwas tun.“<br />

Der partizipative Ansatz, der „zu einer lebendigen<br />

Installation und Ausstellung führt“, sei auch für ihn<br />

selbst neu, sagt Spiess. „Wo es sich ergibt, werde ich<br />

mit eigenen Arbeiten auf die Werke der Teilnehmenden<br />

Hendrik Spiess, Künstler und Naturaktivist: Hier auf einem seiner Kontrollgänge<br />

als Wolfsberater<br />

reagieren, die Werke mit einander kommunizieren<br />

lassen.“<br />

Meist wird nur über die Flora geredet, aber die Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Tierwelt sollen<br />

ebenfalls thematisiert werden. „Wie reagiert die Blässgans,<br />

wenn auf ihren Routen große Flächen, die sie<br />

zum Äsen benötigt, wegen Trockenheit nichts mehr<br />

hergeben? Kraniche fliegen teilweise gar nicht mehr<br />

nach Spanien, wenn es ihnen hier warm genug<br />

scheint.“ Aber, so der Künstler: „Wir wollen niemanden<br />

schwer deprimieren, sondern für die Thematik sensi -<br />

bilisieren.“<br />

Spiess mag es, klare Kante zu zeigen: „Wir reden,<br />

aber es passiert gar nichts, jedenfalls lange nicht<br />

genug, die Reaktionen der Politik müssten viel gravierender<br />

ausfallen“, sagt er. „Statt auf die Problematik<br />

zu reagieren, werden lieber Aktivisten wie die Letzte<br />

Generation kriminalisiert. Natürlich kann man sachlich<br />

diskutieren, ob deren Aktionen sinnvoll sind oder nicht,<br />

aber dabei darf man doch nicht das eigent liche Thema,<br />

das Klima, ignorieren.“<br />

Das Projekt beginnt mit Workshops am 18. und 19.<br />

August, am 20. August folgt dann die erste Exkursion.<br />

Wer teilnehmen will, muss sich vorher anmelden.<br />

RALF GOTTHARDT<br />

P 24.8.–5.9.<strong>2023</strong>, Galerie Kunstgenuss<br />

FOTO: HENDRIK SPIESS<br />

GRÜNE GESICHTER<br />

So geht Umweltschutz<br />

Brigitte Beering<br />

Gärtnerin<br />

Ich engagiere mich für die Natur und Umwelt, indem<br />

ich … möglichst wenig Auto und viel Fahrrad fahre. Ich<br />

sehe zu, dass ich Wasser spare und möglichst achtsam<br />

mit Ressourcen umgehe und, wo es geht, Verpackungsmüll<br />

vermeide.<br />

Meine spannendste Aktion war ... als ich zehn Jahre<br />

in einem Bauwagen gelebt habe, da habe ich viel für<br />

Insekten getan, Insektenhotels gebaut, viele für Insekten<br />

interessante blühende Pflanzen ausgesäht.<br />

Wenn ich Bundesumweltministerin wäre, würde ich …<br />

mich stärker mit dem Verkehrs- und dem Landwirtschaftsministerium<br />

vernetzen, um effektiver Umweltpolitik gestalten<br />

zu können. Außerdem würde ich mich stärker für<br />

Nachhaltigkeit in allen Bereichen einsetzen.<br />

Wenn mich jemand fragt, was er für die Umwelt tun<br />

kann, antworte ich ... dass jeder bei sich im Kleinen anfangen<br />

soll. Es gibt so viele Dinge, die man relativ leicht<br />

umsetzen kann.<br />

Die größten Umweltsünder sind für mich … eigentlich<br />

alle, die Ressourcen bis zur Neige ausbeuten, nur des<br />

Profites wegen.<br />

Mir gibt Hoffnung, dass … es so viele junge Menschen<br />

gibt, die sich engagieren, wie Fridays for Future oder The<br />

Last Generation. Auch wenn einem vielleicht nicht jede<br />

Aktion gefällt, werden die wenigstens aktiv und wollen<br />

etwas bewegen.<br />

Ich wünsche mir eine Welt, in der ... mehr geteilt wird,<br />

mit Ressourcen schonender umgegangen wird, generell<br />

ein umfassenderes Umweltbewusstsein vorherrscht.<br />

INTERVIEW: RALF GOTTHARDT

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