30.06.2023 Aufrufe

Neue Szene Epaper 2023-07

DAS Stadtmagazin für Augsburg und die bayerisch-schwäbische Region. Kunst, Kultur, Sport, Politik und alles über die Menschen, die diese Stadt zu dem machen, was sie ist, nämlich zur schönsten Stadt der Welt!

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STAATSTHEATER AUGSBURG<br />

Die Theater Big Five<br />

Alexander Görbing,<br />

Rheinländer, PR-Berater<br />

Erstes Theater:<br />

Als Grundschüler irgendein<br />

Kriminalstück im »Kleinen Theater«<br />

im Kurpark von Bad Godesberg, wo ich<br />

aufgewachsen bin. In der Folge bin ich<br />

kulturell – sicher auch bedingt durch<br />

meine Tätigkeit als DJ – eher in Richtung<br />

Musik und Konzerte abgedriftet.<br />

Letztes Theater:<br />

Vor ziemlich genau einem Jahr »Carmina<br />

Burana« auf der Freilichtbühne am<br />

Roten Tor. Neben Opernchor und<br />

Philharmonischen Chor waren auch die<br />

Augsburger Domsingknaben am Start,<br />

ein Hauptgrund für meinen Besuch.<br />

Noch bis 28.<strong>07</strong> | Freilichtbühne am Roten Tor<br />

»3 Musketiere«<br />

Musical von Rob & Ferdi Bolland<br />

Heldenmut und Degenklirren verzaubern das<br />

Publikum im Klassiker »3 Musketiere« auf der<br />

Freilichtbühne am Roten Tor. Das Musical von Rob<br />

& Ferdi Bolland besticht mit rockigen Balladen und<br />

großen Ensemblenummern und auch die Presse feiert<br />

die Inszenierung als eine gelungene Mischung aus<br />

starken <strong>Szene</strong>n und eindrucksvollen Bildern in großer<br />

Besetzung auf einer der schönsten Freilichtbühnen<br />

Deutschlands.<br />

Gerade die Fechtszenen vor dem historischen<br />

Ambiente des alten Stadttores, von hohen Bäumen umgeben, in einer romantischen Kulisse sind<br />

beeindruckend. Verantwortlich dafür zeichnet Bühnenkampf-Choreograf Thomas Ziesch, mit<br />

dem wir nach der Premiere gesprochen haben.<br />

Sie sind ein gefragter Diplomschauspieler, heute aber sprechen wir mit dem Kampfchoreografen<br />

Thomas Ziesch. Wie wird man bitte Bühnenkampfchoreograf?<br />

Das ist natürlich kein festgelegter Beruf, man wird es, indem man es macht. Schon im meinem ersten<br />

Studienjahr auf der Schauspielschule sah mein Fechtmeister ein gewisses Potential in mir und so habe<br />

ich parallel zum Studium mit dem Training weitergemacht und mich später durch meine Auftritte als<br />

fechtender Schauspieler immer weiterempfohlen. Seit 20 Jahren ist die Kampfchoreografie so etwas wie<br />

mein zweiter Beruf geworden. Trotzdem drehe ich noch und spiele Theater, die Kampfchoreografien<br />

nehmen aber schon einen großen Teil meines Arbeitslebens ein.<br />

War es für einige Darsteller:innen am Set in Augsburg die Premiere am Degen?<br />

Ich glaube, dass die gesamte Fecht-Statisterie noch nie zuvor einen Degen in der Hand hatte,<br />

deswegen bin ich schon seit Mitte März immer an den Wochenenden aus meinem Wohnort Bremen<br />

zum Training nach Augsburg gereist. Auch wenn es sich komisch anhört, ich mag es lieber, mit Leuten<br />

zu arbeiten, die keine Vorkenntnisse haben, als wenn sie zum Beispiel vom Sportfechten kommen. Alle<br />

Schauspieler:innen auf der Bühne hatten aber durch die Schauspiel- und Musicalschulen bereits eine gute<br />

Grundkenntnis vom Bühnen-Fechtkampf.<br />

Nächstes Theater:<br />

Nach den vielen sehr guten Kritiken der<br />

vergangenen Tage und Wochen schaue<br />

ich mir auf jeden Fall das Bolland &<br />

Bolland-Musical »3 Musketiere« auf der<br />

Freilichtbühne an. Mein Kopf-Wackel-<br />

Tipp für den Juli: Das »Automatic-Open« .<br />

Schrägstes Theater:<br />

Das war die musikalisch-visuelle<br />

Kooperation »Massive Attack V Adam<br />

Curtis« auf den Ruhrfestspielen in Essen<br />

vor ziemlich genau zehn Jahren.<br />

Wunsch-Theater:<br />

Die Online-Aufführungen des<br />

Staatstheater auf Twitch.tv wie z. B.<br />

»Winterrreise« waren klasse - gerne<br />

weiter und mehr. Dazu mehr aktuelle<br />

Musik in den großen Spielstätten<br />

in Augsburg – insbesondere auf der<br />

Freilichtbühne.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis der vielen Proben?<br />

Obwohl ich zeitgleich zur Premiere hier in Augsburg eine weitere Premiere mit »Hamlet« in<br />

Heidelberg hatte, habe ich mich entschieden, die »3 Musketiere« in Augsburg live zu erleben. Ich bin sehr<br />

zufrieden mit dem Ergebnis, auch weil die Zusammensetzung von Schauspieler:innen und Sänger:innen<br />

großartig ist. Von den Typen und Figuren hat jede:r einzelne etwas Besonderes mit hineingebracht und<br />

für mich hat von Anfang an alles zusammengepasst wie die Faust aufs Auge. Ich glaube, das sehr gut<br />

beurteilen zu können, war Augsburg doch das bisher sechste Mal »3 Musketiere« für mich, wenn auch das<br />

erste in Musicalform.<br />

Haben Sie die Kritiken von Bremen aus verfolgt?<br />

Da sind mir einige per WhatsApp zugesandt<br />

worden und ich empfand sie allesamt als extrem<br />

zufriedenstellend. Aber es konnte ja eigentlich<br />

nur gut werden, denn als ich die Freilichtbühne<br />

zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ein<br />

Stück nicht besser zu einer Bühne passen könnte,<br />

als die »3 Musketiere« auf diese Freilichtbühne am<br />

Roten Tor. Sie übertrifft beinahe noch das Schloss<br />

in Heidelberg, das ja für Alexandre Dumas sogar<br />

Inspiration zum Schreiben der »3 Musketiere«<br />

gewesen sein soll. Die Freilichtbühne am Roten Tor<br />

in Augsburg ist fantastisch, sie ist wie gemacht für ein<br />

Mantel-und-Degen-Stück wie die »3 Musketiere«.

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