PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
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12 Gesellschaft<br />
13<br />
© FREEPIK.COM<br />
industriell hergestellt werden.<br />
Und genau hier könnte es durch den<br />
technologischen Fortschritt bald zu<br />
massiven Veränderungen kommen,<br />
nämlich durch Fleisch, das aus dem<br />
3D-Drucker kommt. Solche „Drucker“<br />
verwenden Muskelstammzellen von<br />
Rindern, die künstlich gezüchtet und<br />
vermehrt und dann mit Nährstoffen,<br />
Salzen, pH-Puffern usw. vermischt werden.<br />
Das Ergebnis schmeckt höchstwahrscheinlich<br />
köstlicher und ist<br />
gleichzeitig gesünder als jedes bisherige<br />
Tierfleisch, und … das praktisch<br />
ohne CO2-Emissionen!<br />
XIV. Synthetisches Leben – Wenn der<br />
Mensch Gott spielt: Teil I<br />
Neben der Optimierung von Genen, der<br />
Lebensverlängerung durch Krebsbehandlungen,<br />
der verbesserten Pflanzenzüchtung<br />
und der Stammzelltherapie<br />
eröffnet die Gentechnik noch eine<br />
weitere aufregende wie nicht weniger<br />
unheimliche Möglichkeit des menschlichen<br />
technologischen Eingreifens: die<br />
Schaffung völlig künstlichen Lebens, das<br />
auf bestimmte Zwecke zugeschnitten<br />
ist. Leben von Grund auf neu zu schaffen,<br />
nennen Genforscher heute «synthetische<br />
Biologie». Dieses neue Forschungsgebiet<br />
der Biologie zielt darauf<br />
ab, Lebensformen zu schaffen, die es auf<br />
unserem Planeten noch nie gegeben hat.<br />
XV. Lebensverlängerung – Wenn der<br />
Mensch Gott spielt: Teil II<br />
Warum werden wir eigentlich älter – und<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
sterben schließlich? Die Wissenschaft<br />
kann diese Frage immer noch nicht genau<br />
beantworten. Keine der verschiedenen<br />
Theorien des Alterns ist allgemein<br />
anerkannt. Vereinfacht könnte man sagen,<br />
dass unsere Zellen und Organe mit<br />
der Zeit einfach ihre Funktionsfähigkeit<br />
verlieren. Doch die meisten Genforscher<br />
gehen heute davon aus, dass dieser Prozess<br />
aufgehalten oder sogar rückgängig<br />
gemacht werden könnte. Wird damit ein<br />
urmenschlicher Traum wahr: der Jungbrunnen<br />
des ewigen Lebens?<br />
„Lass die Menschheit<br />
dauern, so lange sie will,<br />
es wird ihr nie an Hindernissen<br />
fehlen, die ihr zu<br />
schaffen machen, und<br />
nie an allerlei Not, damit<br />
sie ihre Kräfte entwickele.<br />
Klüger und einsichtiger<br />
wird sie werden, aber<br />
besser, glücklicher und<br />
tatkräftiger nicht.“<br />
Goethe zu Eckermann, 23. 10. 1828<br />
Doch so aufregend diese technologischen<br />
Möglichkeiten auch sind: Sind<br />
die meisten von ihnen überhaupt wünschenswert?<br />
Wollen wir wirklich in einer<br />
Gesellschaft leben, in der die Menschen<br />
immer älter werden oder sie genau beobachtet<br />
werden bei allem, was sie tun?<br />
Wollen wir unseren Geist komplett verändern<br />
oder künstliche Intelligenz, die<br />
uns in allem überlegen ist? Wollen wir<br />
die genetische Manipulation von uns<br />
oder gar ganz neues Leben erschaffen?<br />
Das besonders Unheimliche ist, dass<br />
diese Entwicklungen alle auf einmal auftreten,<br />
während die technologischen Revolutionen<br />
in der Vergangenheit immer<br />
hintereinander kamen.<br />
[1] Die Liste der zukünftigen Technologien<br />
entstammen aus Lars Jaeger, Michel Dacorogna:<br />
„Präsenz und Vergangenheit von Wissenschaften<br />
und Technologien“ (in Arbeit).<br />
[2] Siehe auch: Lars Jaeger “An Old Promise<br />
of Physics – Are We Moving Closer Toward<br />
Controlled Nuclear Fusion?” atw International<br />
Journal for Nuclear Power (December<br />
2020) •<br />
Quantencomputer<br />
Bei herkömmlichen Computern heißen<br />
die kleinsten Recheneinheiten „Bit“, bei<br />
Quantencomputern hingegen „Quanten-Bits“<br />
– kurz Qubits. Diese Qubits<br />
können sich im Quantencomputer<br />
auf eine bestimmte Weise verbinden<br />
und werden dadurch – in einfachen<br />
Worten – mehr als die Summe ihrer<br />
Teile. Man spricht bei diesem Effekt<br />
von „Verschränkung“ oder Quanten-<br />
Verschränkung: Erreicht ein Qubit<br />
einen bestimmten Zustand, ändert<br />
sich auch der Zustand der mit ihm verschränkten<br />
Qubits – und zwar in Überlichtgeschwindigkeit.<br />
Ein Qubit kann<br />
im Gegensatz zu einem Bit nicht nur<br />
1 und 0 darstellen, sondern unendlich<br />
viele Zustände dazwischen – und das<br />
außerdem gleichzeitig.<br />
(Quelle: www.ingenieure.de)<br />
Über den Autor<br />
Lars Jaeger hat Physik,<br />
Mathematik, Philosophie<br />
und Geschichte studiert<br />
und mehrere Jahre in der<br />
Quantenphysik sowie Chaostheorie<br />
geforscht. Er lebt<br />
in der Nähe von Zürich, wo<br />
er zwei eigene Unternehmen<br />
aufgebaut hat, die institutionelle<br />
Finanzanleger beraten<br />
Zugleich unterhält er regelmäßige Blogs zum<br />
Thema Wissenschaft und Zeitgeschehen.<br />
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