06.07.2023 Aufrufe

PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48 Wirtschaft<br />

49<br />

Premium geht anders:<br />

Das Analoge hat<br />

eine Zukunft<br />

Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />

Termine platzen, nicht selten<br />

kurzfristig. Absprachen<br />

werden nicht eingehalten,<br />

Versprechen gebrochen. Der<br />

Handschlag gilt kaum noch<br />

etwas. Die Zuverlässigkeit<br />

nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />

und Lieferanten als<br />

auch gegenüber den Kunden.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat<br />

ein Commitment-Problem.<br />

Viele Unternehmer werden<br />

dies bestätigen. Die ehemals<br />

„deutschen Tugenden“ wie<br />

Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur mehr wenig.<br />

Chillen und Work-Life-Balance<br />

stehen weitaus höher im Kurs<br />

als Verantwortungsübernahme<br />

und Pflichterfüllung. Und<br />

nun auch noch der Wunsch<br />

nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />

bei vollem Lohnaus-<br />

„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur noch wenig.<br />

© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />

gleich. Life kostet schließlich<br />

Geld. Work ist nur Mittel zum<br />

Zweck, lästige Unterbrechung<br />

der Freizeitaktivitäten, die den<br />

eigentlichen Sinn des Lebens<br />

definieren. Etwas Schaffen,<br />

anderen dienen, Ergebnisse<br />

produzieren? Wozu? Was<br />

habe ich davon? Hedonismus<br />

allenthalben, desto ausgeprägter,<br />

je weniger individuelles<br />

Produktivitätspotenzial<br />

vorhanden ist.<br />

Irgendetwas fehlt fast immer<br />

Hinzu kommen der generelle<br />

Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />

überbordende<br />

Lohnkostensteigerungen,<br />

Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />

bei immer mehr<br />

Arbeitnehmern sowie fehlende<br />

soziale und berufliche<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Qualifikationen. Dies alles<br />

führt zu immer weniger Service<br />

und bringt auch diejenigen<br />

in die Bredouille, die an<br />

sich und ihre Produkte höchste<br />

Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />

anstreben.<br />

Irgendetwas in der Liefer- und<br />

Prozesskette fehlt heute fast<br />

immer.<br />

Radikal an den Interessen<br />

der Kunden ausrichten<br />

Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />

Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />

entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />

Forderer sich wünschen, sind<br />

es jedoch die guten Beispiele<br />

der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />

entspringen<br />

nicht dem Mangel, sondern<br />

disruptiven Ideen, die nur<br />

deswegen funktionieren,<br />

weil sie etwas Bekanntes<br />

verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />

Sinne, ein bestehendes<br />

Problem – und richten sich<br />

dabei radikal an den Interessen<br />

der Kunden aus.<br />

Der Kunde gerät<br />

allzu oft aus dem Fokus<br />

Diejenigen, die noch wollen,<br />

meistens die Unternehmer<br />

selbst oder Mitarbeiter „vom<br />

alten Schlag“, sehen ihre<br />

Chance, dieser Nivellierung<br />

und Commitment-Verarmung<br />

zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />

Immer mehr Roboter,<br />

Algorithmen und KIs treten an die<br />

Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />

generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />

sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />

zwar Prozesse, um Lücken zu<br />

schließen, nehmen aber dabei meist<br />

die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />

wird der Mangel. Lösungen für intern<br />

vorhandene Defizite werden gesucht.<br />

Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />

Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />

allzu oft aus dem Fokus.<br />

Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />

der Kunden. Die gleichen<br />

Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />

Schlechtes bleibt schlecht<br />

Die negativen Beispiele der<br />

Digitalisierung hingegen<br />

finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />

von Verkehrsbetrieben,<br />

bei „digitalen“<br />

Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />

Behördenleistungen oder<br />

ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />

Es sind diese abschre-<br />

Und zwar möglichst vom Besten und<br />

Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />

sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />

Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />

von der analogen in die digitale<br />

zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />

ist die Lösung. Schließlich machen<br />

Amazon, Uber, AirBnB und Gorillas schlecht, auch wenn es statt in Akten-<br />

Welt zu übertragen. Schlechtes bleibt<br />

vor, wie es geht: alles immer schnell. deckeln in der Cloud abgelegt wird.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Die „Wir-Perspektive“ verlassen<br />

Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />

kaum mehr etwas wirklich Disruptives<br />

entstanden, mit Ausnahme vielleicht<br />

von ChatG<strong>PT</strong>. Denn längst ist die u<br />

Wagen Sie den Sprung – wir kümmern<br />

uns um die Balance.<br />

Als Spezialist für CRM und ERP begleiten wir Ihren Sprung in die<br />

digitale Zukunft. Wir achten darauf, dass alle Stellschrauben<br />

ineinander fassen und schulen Sie in der konkreten Anwendung,<br />

damit Sie mit neuem Schwung optimal vorankommen.<br />

Unsere Expertise für Ihren Erfolg.<br />

www.networkconcept.de<br />

Vereinbaren<br />

Sie ein kostenloses<br />

Beratungsgespräch:<br />

06404/69599–0<br />

• Konzept-Entwicklung-<br />

Konstruktion<br />

• Qualitätsplanung-<br />

Erprobung-Bemusterung<br />

•Projektmanagement<br />

•Serienfertigung<br />

2014<br />

Kunststofftechnik Backhaus GmbH<br />

Waldheimstraße 8<br />

58566 Kierspe<br />

Tel: 023 59 – 906-0<br />

Fax 049 23 59 – 75 79<br />

E-Mail:info@kb-backhaus.de<br />

www.kb-backhaus.de<br />

KB-Anzeige 1 3 Seite mit Beschnitt.indd 1 05.04.2022 13:46:30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!