PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
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48 Wirtschaft<br />
49<br />
Premium geht anders:<br />
Das Analoge hat<br />
eine Zukunft<br />
Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />
Termine platzen, nicht selten<br />
kurzfristig. Absprachen<br />
werden nicht eingehalten,<br />
Versprechen gebrochen. Der<br />
Handschlag gilt kaum noch<br />
etwas. Die Zuverlässigkeit<br />
nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />
und Lieferanten als<br />
auch gegenüber den Kunden.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat<br />
ein Commitment-Problem.<br />
Viele Unternehmer werden<br />
dies bestätigen. Die ehemals<br />
„deutschen Tugenden“ wie<br />
Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur mehr wenig.<br />
Chillen und Work-Life-Balance<br />
stehen weitaus höher im Kurs<br />
als Verantwortungsübernahme<br />
und Pflichterfüllung. Und<br />
nun auch noch der Wunsch<br />
nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />
bei vollem Lohnaus-<br />
„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur noch wenig.<br />
© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />
gleich. Life kostet schließlich<br />
Geld. Work ist nur Mittel zum<br />
Zweck, lästige Unterbrechung<br />
der Freizeitaktivitäten, die den<br />
eigentlichen Sinn des Lebens<br />
definieren. Etwas Schaffen,<br />
anderen dienen, Ergebnisse<br />
produzieren? Wozu? Was<br />
habe ich davon? Hedonismus<br />
allenthalben, desto ausgeprägter,<br />
je weniger individuelles<br />
Produktivitätspotenzial<br />
vorhanden ist.<br />
Irgendetwas fehlt fast immer<br />
Hinzu kommen der generelle<br />
Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />
überbordende<br />
Lohnkostensteigerungen,<br />
Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />
bei immer mehr<br />
Arbeitnehmern sowie fehlende<br />
soziale und berufliche<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Qualifikationen. Dies alles<br />
führt zu immer weniger Service<br />
und bringt auch diejenigen<br />
in die Bredouille, die an<br />
sich und ihre Produkte höchste<br />
Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />
anstreben.<br />
Irgendetwas in der Liefer- und<br />
Prozesskette fehlt heute fast<br />
immer.<br />
Radikal an den Interessen<br />
der Kunden ausrichten<br />
Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />
Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />
entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />
Forderer sich wünschen, sind<br />
es jedoch die guten Beispiele<br />
der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />
entspringen<br />
nicht dem Mangel, sondern<br />
disruptiven Ideen, die nur<br />
deswegen funktionieren,<br />
weil sie etwas Bekanntes<br />
verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />
Sinne, ein bestehendes<br />
Problem – und richten sich<br />
dabei radikal an den Interessen<br />
der Kunden aus.<br />
Der Kunde gerät<br />
allzu oft aus dem Fokus<br />
Diejenigen, die noch wollen,<br />
meistens die Unternehmer<br />
selbst oder Mitarbeiter „vom<br />
alten Schlag“, sehen ihre<br />
Chance, dieser Nivellierung<br />
und Commitment-Verarmung<br />
zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />
Immer mehr Roboter,<br />
Algorithmen und KIs treten an die<br />
Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />
generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />
sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />
zwar Prozesse, um Lücken zu<br />
schließen, nehmen aber dabei meist<br />
die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />
wird der Mangel. Lösungen für intern<br />
vorhandene Defizite werden gesucht.<br />
Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />
Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />
allzu oft aus dem Fokus.<br />
Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />
der Kunden. Die gleichen<br />
Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />
Schlechtes bleibt schlecht<br />
Die negativen Beispiele der<br />
Digitalisierung hingegen<br />
finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />
von Verkehrsbetrieben,<br />
bei „digitalen“<br />
Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />
Behördenleistungen oder<br />
ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />
Es sind diese abschre-<br />
Und zwar möglichst vom Besten und<br />
Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />
sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />
Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />
von der analogen in die digitale<br />
zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />
ist die Lösung. Schließlich machen<br />
Amazon, Uber, AirBnB und Gorillas schlecht, auch wenn es statt in Akten-<br />
Welt zu übertragen. Schlechtes bleibt<br />
vor, wie es geht: alles immer schnell. deckeln in der Cloud abgelegt wird.<br />
© FREEPIK.COM<br />
Die „Wir-Perspektive“ verlassen<br />
Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />
kaum mehr etwas wirklich Disruptives<br />
entstanden, mit Ausnahme vielleicht<br />
von ChatG<strong>PT</strong>. Denn längst ist die u<br />
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