PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023

40 Wirtschaft
Wir freuen uns…
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nur zu häufig KMU. Und das nicht nur in
Deutschland, sondern in einer globalisierten
Welt eben auch weltweit. Damit
trifft das LkSG faktisch auch sie alle.
© FREEPIK.COM | PRESSFOTO
Zum 01.01.2023 ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
(LkSG) in
Kraft getreten und belegt auch kleinere
und mittlere Unternehmen mit
umfangreichen Sorgfalts- und Nachweispflichten.
Mit dem CE2GS Programm
zur Zertifizierung von KMU
können quasi „in einem Aufwasch“
mit der Zertifizierung kostengünstig
auch die Pflichten und Nachweise für
das LkSG erfüllt werden. Deutsche
KMU sollten dringend ihre Partner
und Lieferanten darauf hinweisen
und auch sich selbst damit entlasten.
Immenser Aufwand
Und der Aufwand ist nicht zu unterschätzen,
der mit der Risikoanalyse, den
Präventionen und konkreten Maßnahmen
gegen Verstöße auch bei den eigenen
Lieferanten sowie der Dokumentation
und den Nachweisen verbunden ist,
die der Kunde, der nächste in der Lieferkette
verlangt. Und auch das Risiko, dass
der Nachweis nicht vollständig, formal
nicht korrekt oder juristisch angreifbar
ist, ist auch für das KMU als Lieferant
nicht zu unterschätzen. Ob dies alles
auch mit „Bordmitteln“ des Unternehmens
geleistet werden kann, ist zudem
fraglich und die Kosten für externe Hilfe,
z. B. von international aufgestellten
Wirtschaftsprüfern und großen Beratungshäuser
dürften erheblich sein.
Während große Unternehmen dank ihrer
finanziellen Kraft und wahrscheinlich
im Hause vorhandener Kompetenz
in der Lage sind, den Nachweis auch
international selbst zu führen, werden
die Pflichten, Aufgaben
und Nachweise kleine, aber
auch mittlere Unternehmen
regelmäßig überfordern.
Aufgaben werden
in der Kette durchgereicht
Und nicht nur das: denn
jedes Unternehmen muss
nicht nur für sich selbst die
Sorgfaltspflichten, insbesondere
die Risikoanalyse
und Maßnahmen gegen
Verstöße durchführen sowie
die Dokumentation/
Nachweise im Sinne des
LkSG erbringen, sondern
auch für alle seine Lieferanten
in der Lieferkette davor. Es wird
den KMU (nicht nur) in Deutschland
nichts übrigbleiben, den eigenen Lieferanten
die Pflichten und Aufgaben
durchzureichen, wie es die großen Unternehmen
ihnen selbst schon übertragen
haben – um dann „nur noch“ die
Analysen, Maßnahmen und Dokumentationen/Nachweise,
ja sogar notwendige
Systeme der Lieferanten um den
eigenen Anteil zu ergänzen. So werden
wohl zwar nicht die möglichen Strafen
wohl aber ein großer Teil der Pflichten
und Aufgaben aus dem LkSG bis an den
Anfang der Lieferkette „durchgereicht“.
KMU weltweit betroffen
Und so trifft das LkSG auch kleine und
mittlere Unternehmen weltweit, die
ohnehin noch größere Probleme haben
werden, die Pflichten, Maßnahmen und
Nachweise zu erbringen. Zudem ist das
LkSG nicht das einzige Lieferkettengesetz
auf der Welt, sondern auch andere
Länder - besonders der EU – haben
ähnliche, aber nicht identische Gesetze
erlassen, so multipliziert sich der Aufwand,
wenn Kunden in verschiedenen
Ländern beliefert werden.
Konflikte in Geschäftsbeziehung
Wer als kleines oder mittleres Unternehmen
weltweit nun meint, die Pflichten
nicht erfüllen und die Dokumentation/den
Nachweis nicht erbringen zu
müssen – schließlich betrifft das Gesetz
nicht ihn und auch nicht die angedrohten
Zwangsgelder und Bußgelder – der
muss aber fürchten, dass er Kunden und
Aufträge verliert – zumindest, wenn am
Ende der Lieferkette ein großes Unternehmen
in Deutschland steht. Denn
seine Kunden, die eigentlich das LkSG
erfüllen müssen, werden sich alsdann
andere Lieferanten und Kooperationspartner
suchen, über die sie die Pflichten
und Nachweise gemäß dem LkSG
erfüllen können. Für diejenigen KMU,
die zwar die Forderungen der Kunden
erfüllen wollen, aber nun die Pflichten
etc. des LkSG weiterreichen, entstehen
wiederum Konflikte und vielleicht der
Abbruch der Geschäftsbeziehung oder
Partnerschaft zu den eignen Lieferanten.
Sie müssen sich neue suchen, wenn es
denn noch welche gibt, die einen unter
den LkSG-Bedingungen beliefern
wollen.
Gegenseitige Hilfe
Der Aufschrei der Mittelständler
nicht nur in
Deutschland ist deshalb
groß. Ob es ihnen etwas
nützt, sei dahingestellt,
dass wird die Zukunft zeigen.
Zunächst einmal muss
man davon ausgehen, dass
mit dem LkSG auch auf die
KMU weltweit viel Aufwand
und auch etwas Risiko
zukommt. Und wenn
die zuvor beschriebene
Praxis des „Durchreichens“
weltweit Schule macht,
trifft es die ausländischen KMU, gar
diejenigen außerhalb der EU am stärksten.
Wie kann man gerade diesen
von Deutschland aus und im Wissen
um das LkSG helfen? Wie können gerade
deutsche Unternehmen Ihren
Partnern und Lieferanten im Ausland
entgegenkommen, sie unterstützen? u
PT-MAGAZIN 3•4 2023
PT-MAGAZIN 3•4 2023
Für Zweibrücken.
… wieder sehr über unsere Nominierung.
Und drücken allen weiteren Nominierten die
Daumen und wünschen viel Erfolg!
Ernst
ZWEIBRÜCKEN
Saarlandstraße 31 und Gewerbestraße 33
66482 Zweibrücken