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PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

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70 Wirtschaft<br />

71<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

Fragen Sie sich:<br />

• Wie verantwortlich und selbstwirksam<br />

handeln Sie als Führungskraft bzw. die<br />

Mitglieder Ihres Führungs-/Managementteams?<br />

• Wie leicht fällt es Ihnen, Themen wirklich<br />

abzugeben und darauf zu vertrauen, dass<br />

diese in guten Händen sind?<br />

Der Begriff „Empowerment“ beinhaltet die<br />

zwei Dimensionen Autonomie und Selbstwirksamkeit.<br />

Fragen Sie sich bezogen auf<br />

jedes Ihrer Teammitglieder:<br />

• Wieviel Raum zu einem autonomen Handeln<br />

gewähre ich dieser Person? Und:<br />

• Als wie selbstwirksam erachte ich diese<br />

Person? Bewerten Sie dies auf einer Skala<br />

von 1 bis 10 und schreiben Sie die Werte<br />

auf ein Blatt Papier. Fragen Sie sich danach:<br />

An welch beobachtbarem Verhalten mache<br />

ich diese Einschätzung fest? Suchen<br />

Sie anschließend das Gespräch mit Ihrem<br />

Mitarbeitenden darüber. Bitten Sie ihn<br />

ebenfalls eine entsprechende Selbsteinschätzung<br />

vorzunehmen und diese zu<br />

begründen. Erörtern Sie anschließend mit<br />

ihm, was Sie tun können, um seine Selbstwirksamkeit<br />

zu erhöhen!<br />

5. Passion bzw. mit dem eigenen Feuer die<br />

Netzwerkpartner entflammen<br />

Im Kontakt mit transformationalen Führungskräften<br />

spürt man die Leidenschaft,<br />

mit der sie sich ihrer Sache verschrieben<br />

haben und ihre Lust diesbezüglich etwas<br />

zu bewirken. Deshalb lässt sich ihr Umfeld<br />

von ihnen inspirieren und infizieren. Denn<br />

letztlich folgen Menschen stets Menschen<br />

© TOBIAS WEBER<br />

Gelungene Transformation:<br />

Dr. Mathias Schäfer und Willi Schäfer<br />

erhalten 2022 die Premier-Ehrenplakette<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />

Die Fingerhaus GmbH wurde 1820 als<br />

Zimmerei gegründet und baut seit 1948<br />

Fertighäuser.<br />

bzw. lassen sich von ihnen führen.<br />

Ist ein Chef hingegen nur halb bei der<br />

Sache, dann verhalten sich auch seine<br />

Mitarbeitenden entsprechend: Dann betrachten<br />

sie zum Beispiel das Projekt auch<br />

nur als eine Aufgabe und erledigen ihren<br />

„Job“. Anders ist es, wenn sie spüren: Unser<br />

Chef oder Kollege brennt hierfür mit Haut<br />

und Haaren. Dann wirkt dies ansteckend,<br />

denn man kann sich dieser Energie kaum<br />

entziehen.<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

• Wie hoch ist Ihr Energielevel? Machen Sie<br />

mal einen Passionscheck:<br />

• Wie gut gelingt es Ihnen, Menschen, auch<br />

nicht Gleichgesinnte zu inspirieren und<br />

mitzureißen?<br />

• Wie stark brennen Sie für Ihre Aufgaben?<br />

Und:<br />

• Wie hoch ist Ihres Erachtens das Energielevel<br />

Ihres Teams?<br />

Schätzen Sie dies jeweils auf einer Skala<br />

von 1 bis 10 ein.<br />

Sie haben sich nur Top-Werte gegeben?<br />

Gratulation, dann werden Sie auch Ihr<br />

Team im positiven Sinne „infizieren“. Dies<br />

ist nicht der Fall? Dann sollten Sie, bildhaft<br />

gesprochen, die angezogene Handbremse<br />

bei sich lösen. Manchmal hindern uns Versagensängste<br />

daran, Vollgas zu geben. Zuweilen<br />

geraten wir aber auch (unfreiwillig)<br />

in berufliche Rollen, die uns nur bedingt liegen.<br />

Was auch immer die Ursache ist, eine<br />

Folge hiervon ist: Wir erledigen zwar „unsere<br />

Pflicht“, sind aber nicht mit dem Herzen<br />

dabei.<br />

In solchen Situationen oder Konstellationen<br />

haben Sie die Möglichkeit, (wie ein<br />

Schauspieler) Passion zu mimen. Dies ist<br />

aber auf Dauer selten zielführend. Zielführender<br />

ist es, in sich reinzuhören und zu erkennen,<br />

wofür Sie wirklich brennen.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Auch transformationale Leader<br />

haben Schwächen<br />

Eine transformationale Führungskraft ist<br />

eine Führungskraft, die mutig neue Wege<br />

geht und andere Menschen auf diese Reise<br />

mitnimmt. Das klingt nach der idealen<br />

Führungskraft! Die Praxis zeigt jedoch: Oft<br />

fällt es Führungskräften, denen es leichtfällt,<br />

andere Menschen zu inspirieren und<br />

mit ihnen Dinge zu bewegen, schwer, einen<br />

Zustand zu stabilisieren und in Effizienz zu<br />

bringen. Denn dies erfordert speziell im<br />

Management-Bereich oft Fähigkeiten, die<br />

nicht zu den expliziten Stärken transformationaler<br />

Führungskräfte bzw. Leader zählen.<br />

Transformationale Führungskräfte sind<br />

tendenziell zwar mutiger als ihre Kollegen,<br />

deren Stärken primär im Managementbereich<br />

liegen. Sie unterschätzen zuweilen<br />

aber die mit Changevorhaben verbundenen<br />

Risiken und stürzen ihre Organisationen<br />

ins Verderben.<br />

Faktisch benötigt jede Organisation, um<br />

sich nachhaltig zu entwickeln, sowohl<br />

Führungskräfte, die Veränderungen vorantreiben,<br />

als auch solche, die für die nötige<br />

Stabilität sorgen. Deshalb sind transformationale<br />

Führungskräfte oft nur befristet in<br />

ihrer Funktion. Sie treiben eine Veränderung<br />

voran und übergeben dann den Staffelstab.<br />

Deshalb sollten sich Führungskräfte, wenn<br />

tiefgreifende Veränderungen in ihrem Unternehmen<br />

oder Bereich anstehen, auch<br />

selbst fragen:<br />

• Bin ich eher ein transformationaler Leader<br />

oder ein Manager?<br />

• Bin ich eher eine treibende Kraft der Veränderung<br />

oder eine stabilisierende Kraft?<br />

Unternehmen brauchen<br />

Transformatoren und Stabilisatoren<br />

Ein Werturteil ist mit den Antworten nicht<br />

verknüpft, denn letztlich braucht jedes<br />

© BORIS LÖFFERT<br />

Gelungene Transformation: Dieter Lubert<br />

führte die 1943 gegründete caleg Schrank<br />

und Gehäusebau GmbH zur Meisterschaft.<br />

Preisträger 2013 und Premier 2020<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

Unternehmen Transformatoren und Stabilisatoren<br />

auf der Führungsebene bzw. Führungspersönlichkeiten,<br />

die die Fähigkeiten<br />

und Eigenschaften, die diese beiden Rollen<br />

erfordern, in einem mehr oder minder ausgeprägten<br />

Umfang in sich vereinen und<br />

deshalb im Führungsalltag die erforderliche<br />

Verhaltensflexibilität zeigen.<br />

Dies ist bei den meisten Führungskräften<br />

der Fall, auch wenn ihre Stärken mal eher<br />

im Bereich Transformation und mal eher<br />

im Bereich Stabilisierung liegen. Deshalb<br />

lauten die Kernfragen, wenn es um das<br />

Thema transformationale Führung geht, in<br />

der Praxis auch meist:<br />

• Haben unsere Führungskräfte angesichts<br />

der Herausforderungen, vor denen unsere<br />

Organisation steht, aufgrund ihres Persönlichkeits-<br />

und Stärkenprofils die richtigen<br />

Führungspositionen inne? Und:<br />

• Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

sollten wir angesichts unserer strategischen<br />

Ziele, bei unserem Führungsnachwuchs<br />

verstärkt fördern?<br />

In unserer von einer raschen Veränderung<br />

und sinkender Planbarkeit geprägten Welt<br />

sind dies – zurzeit – zumeist die Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, die einen transformationalen<br />

Leader auszeichnen. •<br />

Über den Autor<br />

Dr. Georg Kraus ist<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Unternehmensberatung<br />

Kraus & Partner,<br />

Bruchsal. Er ist unter anderem<br />

Lehrbeauftragter an der<br />

Universität Karlsruhe, der<br />

IAE in Aix-en-Provence, der<br />

St. Gallener Business-School<br />

und der technischen Universität<br />

Clausthal. Auf LinkedIn bietet er einen<br />

kostenfreien Online-Kurs „Transformationale<br />

Führung“ an.<br />

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