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FML 05/2021

Seit 70 Jahren stellt die Redaktion von FML — Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk im AUDIN Verlag das Erscheinen der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk sicher. So hat sich die Redaktion als unabhängiges Sprachrohr der Branche positioniert. Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen thematische Schwerpunkte als Highlight für alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und Oberflächentechnik.

Seit 70 Jahren stellt die Redaktion von FML — Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk im AUDIN Verlag das Erscheinen der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für das Autoreparaturhandwerk sicher. So hat sich die Redaktion als unabhängiges Sprachrohr der Branche positioniert. Im Fokus der Berichterstattung jeder Ausgabe stehen thematische Schwerpunkte als Highlight für alle Aspekte der modernen Unfallreparatur- und Oberflächentechnik.

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EDITORIAL<br />

„Die Gestörten”<br />

wir brauchen<br />

sie dringend!<br />

Vielleicht sind Unternehmer, Ausbilder,<br />

Führungskräfte manchmal auf<br />

einem Auge ja blind.<br />

Vielleicht fällt die dringende Suche<br />

nach Talenten bei Nachwuchs und Auszubildenden,<br />

die etwas können, das wir<br />

und unsere Betriebe bislang eben nicht<br />

können, genau deshalb schwer. Weil<br />

diese Fähigkeiten nicht erkannt und<br />

unterschätzt werden.<br />

Vielleicht werden sie sogar als Störung<br />

wahrgenommen im Betrieb.<br />

Wir alle mögen doch Ähnlichkeit<br />

und Harmonie. Spannungen können<br />

wir einfach nicht ausstehen. Deshalb<br />

umgeben sich ja Führungskräfte<br />

bevorzugt mit Menschen, die so ähnlich<br />

sind wie sie selbst – nur halt am besten<br />

ein bisschen weniger kompetent<br />

und erfahren – das ist bequemer!<br />

Das Problem dabei: dadurch entsteht<br />

Harmonie und harmonische Systeme<br />

sind dumme Systeme. In denen bewegt<br />

sich nicht viel und es herrscht keine<br />

Dynamik. Da kann nur schwerlich Neues<br />

entstehen. Kreativität entsteht aber<br />

nur da, wo Spannungsverhältnisse herrschen.<br />

Wenn keiner stört, bleibt alles<br />

beim Alten.<br />

Kreative Menschen funktionieren in<br />

diesen Systemen nicht gut. Sie hinterfragen<br />

immer alles, wollen aus festen<br />

Strukturen ausbrechen und arbeiten oft<br />

nicht so effektiv, wenn sie nicht ihren<br />

Freiraum bekommen, sondern mit verschiedenen<br />

Einflüssen wie Druck und<br />

Stress arbeiten müssen. Die meisten<br />

Menschen funktionieren als perfekt geschlossenen<br />

Systeme. Sie können sich<br />

auf eine Aufgabe konzentrieren, indem<br />

sie jegliche Störeinflüsse ausblenden.<br />

Solche Menschen können ihre Routinen<br />

abspulen – Neues und Unbekanntes<br />

blocken sie einfach ab.<br />

Die Anderen – Psychologen nennen<br />

sie „die Gestörten“ – sind offen für<br />

viele Einflüsse von außen. Sie sind<br />

empfänglich für jeden Input, lassen<br />

sich ablenken.<br />

Diese „Gestörten“ sind in der Minderzahl,<br />

sie sind ausgestattet mit einem besonders<br />

hohen kreativen Potential, passen<br />

aber eben nicht so gut in die Strukturen<br />

unserer Handwerksbetriebe. Dort<br />

werden sie eben tatsächlich im Wortsinn<br />

als Störung wahrgenommen.<br />

Das Problem ist: die Mitarbeiter, die<br />

heute die Prozesse perfekt und fehlerfrei<br />

beherrschen, sind vielleicht nicht<br />

diejenigen, die sich trauen neue Impulse<br />

einzubringen und vorzuschlagen.<br />

Fachbetriebe brauchen Unterschiedlichkeit,<br />

im Neusprech: Diversity.<br />

Die sorgt für Spannung, manchmal für<br />

Reibung – aber nur so wird Veränderung<br />

möglich.<br />

Bitte kein Missverständnis: kein Betriebsinhaber<br />

und Unternehmer muss<br />

sich jetzt ausschließlich mit diesen<br />

„Gestörten“ umgeben.<br />

Die richtige Mischung macht’s!<br />

Die drängende Problematik beim Thema<br />

Fachkräftemangel und Ausbildung<br />

muss neue Impulse bekommen.<br />

Lassen wir doch den Kreativen<br />

Raum, fördern wir doch deren Spaß<br />

an der Gestaltung und Umsetzung.<br />

Wer unter sich ständig verändernden<br />

Rahmenbedingungen weiterhin Erfolg<br />

haben will, braucht doch Kreativität,<br />

braucht die richtigen Leute, muss sie<br />

motivieren und ein entsprechendes Umfeld<br />

für Ideen schaffen!<br />

Ein neuer, spannender Ansatz bei<br />

uns in <strong>FML</strong> und crossmedial wird<br />

deshalb eine neue Rubrik sein:<br />

die jungen Wilden!<br />

Wir stellen mit dieser Rubrik ungewöhnlich<br />

kreative und spannende junge<br />

Menschen vor, die viel Freude an ihrem<br />

Beruf haben.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Wolfgang Auer, Chefredakteur<br />

<strong>FML</strong> 5/<strong>2021</strong><br />

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