Emsblick-Haren_Heft-75_Juli-Aug_2023_web
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WIRTSCHAFT<br />
Zwei Tage<br />
„Offene Tür“<br />
bei Ems-Repair<br />
Mit zwei Tagen der offenen Tür hat<br />
jüngst Ems-Repair, die KFZ-Fachwerkstatt<br />
in Emmeln, ihr zehnjähriges<br />
Bestehen gefeiert.<br />
Rothkötter zukünftig<br />
mit Bahnanschluss<br />
Bislang kamen die Rohstoffe per Lastwagen oder per Schiff zum Eurohafen.<br />
Zukünftig will das Mischfutterwerk der Röthkötter Unternehmensgruppe<br />
auch per Bahn anliefern. Damit sollen Abläufe verschlankt und<br />
die CO 2 -Belastung reduziert werden.<br />
Markus Veenker und sein Team hatten<br />
die Werkstatt umdekoriert und in eine<br />
gastfreundliche lukullische Servicestation<br />
umgewandelt. Mit vielen Angeboten<br />
rund ums Auto, natürlich auch zur<br />
Dokumentation der Leistungsbreite des<br />
Unternehmens, sprach Veenker und sein<br />
Team die Gäste an. Neben zünftiger Verkostung<br />
auch mit einer Grillstation gab<br />
es Schminkaktionen für die Kinder, einen<br />
Liqui-Moly-Fahrsimulator sowie diverse<br />
Vorführungen. Dazu gehörte auch eine<br />
Demonstration für die sichere Nutzung<br />
von Gasflaschen und das richtige Verhalten<br />
im Havariefall. Mit André Deymann<br />
von der NP-Arbeitssicherheit aus Meppen<br />
hatte Veenker einen ausgewiesenen Experten<br />
eingeladen.<br />
Die Gäste der beiden Tage zeigten sich<br />
übrigens nicht nur an der Kaffe- und Kuchenbar<br />
sehr spendabel: Insgesamt wurde<br />
an beiden Tagen, auch anstelle von<br />
Geschenken zum Jubiläum, um Spenden<br />
für den Krebsfonds des Ludmillenstiftes<br />
gebeten.<br />
Schon heute verfügt das Mischfutterwerk<br />
der Rothkötter Unternehmensgruppe<br />
am Eurohafen in <strong>Haren</strong> über<br />
zwei Zugangswege. Es können bisher<br />
Rohwaren für die Mischfutterherstellung<br />
auf dem Seeweg per Schiff oder<br />
auf dem Landweg per LKW angeliefert<br />
werden. Durch die neue Ganzzugannahme,<br />
die bis Ende <strong>2023</strong> fertiggestellt<br />
werden soll, wird nun der dritte Verkehrsträger<br />
erschlossen: die Schiene.<br />
Durch die Verlagerung von der Straße<br />
auf die Schiene werden jährlich rund<br />
acht Millionen LKW-Kilometer weniger<br />
benötigt, um das Werk in <strong>Haren</strong> mit<br />
Rohstoffen zu versorgen. Ein Ganzzug<br />
ist standardmäßig 740 m lang und hat<br />
im Mittel 35 Waggons.<br />
Voraussichtlich werden zukünftig über<br />
die neue Ganzzugannahme 180.000-<br />
200.000 t Rohstoffe pro Jahr abgewickelt,<br />
das entspricht in etwa zwei<br />
Zügen pro Woche. Dazu wird das vorhandene<br />
Gleis verlängert. Der jeweilige<br />
Zug wird zwischen der B70 und dem<br />
Eurohafen gedrittelt. Zweidrittel des<br />
Zuges werden auf einem Abstellgleis<br />
(zwischen der B70 und dem Eurohafen)<br />
zwischengeparkt. Ein Drittel fährt<br />
dann bis zur Annahme vor und wird<br />
entladen. Die Hünteler Straße wird<br />
durch die Züge nicht blockiert.<br />
Ein Zug ersetzt ca. 70-80 LKW, und die<br />
Entladung wird fünf bis sechs Stunden<br />
dauern. Mit den Zügen werden voraussichtlich<br />
insbesondere Rohstoffe aus<br />
Osteuropa nach <strong>Haren</strong> geliefert, diese<br />
werden dann zum Teil nach Meppen-<br />
Versen weiter transportiert.<br />
Der neue Bahnanschluss versorgt<br />
damit auch das Mischfutterwerk in<br />
Meppen-Versen. Es entstehen deshalb<br />
auch eine Rohwarenverladung<br />
sowie einige neue Rohstoffsilos zur<br />
Zwischenlagerung, weiterhin wird der<br />
LKW-Parkplatz verlagert.<br />
Die Unternehmensgruppe spart durch<br />
neue Ganzzugannahme im Eurohafen<br />
etwa 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Neben<br />
der Erweiterung um den Bahnanschluss<br />
wird auch der Schornstein des<br />
Mischfutterwerkes von 49m auf 59m<br />
erhöht. Die ersten Fundamente sind<br />
bereits auf dem Grundstück gelegt<br />
worden und die neuen Silos werden<br />
aufgestellt. Gleichzeitig wird der Keller<br />
der Bahnannahme ausgebaut. Im<br />
Hochsommer sollen dann die Schienen<br />
über der Annahme verlegt werden.<br />
Die Rohstoffe fallen zukünftig durch<br />
Klappen unter den Zügen in den Keller<br />
der Annahme. Die Züge werden<br />
also von unten entladen. Die Rohstoffe<br />
werden dann durch das 25m hohe<br />
Gebäude der Annahme geführt und<br />
gewogen, bevor sie in die Silos geleitet<br />
werden. Neben dem Großprojekt der<br />
Ganzzugannahme investiert das Unternehmen<br />
Rothkötter kontinuierlich<br />
in seine Standorte.<br />
Unter anderem wurde in 2022 ein weiters<br />
großes Projekt zur Automatisierung<br />
mittels Intralogistik abgeschlossen<br />
und es werden bzw. wurden einige<br />
Photovoltaikanlagen u.a. auf der Kita,<br />
auf dem LKW-Parkplatz bei Emsland<br />
Frischgeflügel sowie beim Mischfutterwerk<br />
am Eurohafen installiert.<br />
14 | emsblick – <strong>Juli</strong>-<strong>Aug</strong>ust <strong>2023</strong>