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Emsblick-Haren_Heft-75_Juli-Aug_2023_web

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Feldöfen in der Ukraine<br />

angekommen<br />

Die von KUIPERS technologies produzierten Feldöfen<br />

wärmen Krankenhäuser, Schulen und Privathäuser<br />

Ende Januar wurden die<br />

von KUIPERS technologies<br />

hergestellten 760 Öfen und<br />

weitere Hilfsgüter von der<br />

Hilfsorganisation „Helping<br />

Hands“ aus Lathen in vier<br />

Lkw in die Ukraine und nach<br />

Moldawien transportiert.<br />

Über vier Partnervereine erreichten<br />

die Öfen zunächst<br />

die Verteilzentren in Radauti<br />

(Rumänien) sowie Leviv und<br />

Kiev in der Ukraine. Dort wurden sie auf kleinere Lieferwagen<br />

umgeladen, um sie in die Kriegsgebiete zu bringen,<br />

da so die Gefahr eines Beschusses verringert werden<br />

konnte. „In den sogenannten Roten Zonen konnten die<br />

Hilfstransporte, die neben den Öfen auch Lebensmittel,<br />

Hygieneartikel, Schlafsäcke sowie medizinische Geräte<br />

geladen hatten, nur über das Militär organisiert werden“,<br />

beschreibt Markus Vähning von Helping Hands die Vorgehensweise<br />

beim Transport. Ein Großteil der Spenden ging<br />

in die Kriegsgebiete nach Donezk, Luhansk und Charkiv.<br />

Vorort konnten die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen<br />

die Verteilung der Öfen und Hilfsgüter vornehmen. So<br />

wurden alleine 15 Feldöfen an das Krankenhaus in Dnipro<br />

geliefert. Aufgestellt wurden die Öfen in den Kellerräumen<br />

der Klinik, um Patienten und Bewohner bei Angriffen zu<br />

wärmen. Aber auch die Zivilbevölkerung wurde bedacht.<br />

So erhielten zum Beispiel Bewohner des Örtchens Rohan<br />

in der Region Charkiw Feldöfen, um ihre Häuser zu beheizen<br />

und Essen zu kochen.<br />

„Man kann sich hier in Deutschland kaum vorstellen, wie<br />

die Lebensumstände der Menschen in den Kriegsgebieten<br />

sind“, beschreibt Vähning die Situation vor Ort. Und<br />

wie dankbar die Menschen sind, zeigen die vielen Whats<br />

App Meldungen, die die Helfer erreichen. Und die Öfen aus<br />

dem Emsland scheinen sehr gut anzukommen. „… wir<br />

hatten verschiedene Öfen von verschiedenen Spendern,<br />

das sind die Besten, aus bestem Metall und vor allem<br />

mit Ofenrohren“, heißt es in einer Nachricht. Eine weitere<br />

Nachricht lautet: „… Wie jeder Mensch freue ich mich sehr<br />

auf das Ende des brutalen Krieges. Zerstörte Häuser, verstümmelte<br />

Menschenleben, verängstigte Kinderaugen zu<br />

sehen, das ist alles sehr, sehr schwierig. Ich danke Ihnen,<br />

dass Sie bei uns sind und uns Ukrainern helfen, durchzuhalten.<br />

Ihre Öfen heizen jetzt Häuser in Dörfern, Schlafsäcke<br />

ermöglichen Jungen, sich auszuruhen. Danke schön!“<br />

Bei KUIPERS technologies laufen die Planungen weiter.<br />

„Da ein Ende des Krieges nicht abzusehen ist, wird<br />

es auch im kommenden Winter ein Bedarf an unseren<br />

Feldöfen geben“, ist Unternehmenschef Michael Kuipers<br />

überzeugt. So wurde der Ofen weiter optimiert. Hierbei<br />

Die Feldöfen wurden in der Ukraine mit Dankbarkeit entgegengenommen.<br />

stand der Meppener Schornsteinfegermeister Hermann Wibers beratend<br />

zur Seite. Durch die Integration einer mechanischen Primärluftsteuerung<br />

läßt sich nun das Heizverhalten des Ofens manuell einstellen. Zudem<br />

wird durch die Überarbeitung die Montage des Ofens am Einsatzort vereinfacht.<br />

Der optimierte Ofen wurde auch auf der Hausmesse Intech der<br />

Firma TRUMPF in Ditzingen in der Nähe von Stuttgart vorgestellt. „Wir<br />

haben viele Gespräche mit anderen Hilfsorganisationen<br />

geführt und sind bereit, größere<br />

Stückzahlen auch kurzfristig zu fertigen,<br />

denn hier sind wir mit unseren automatisierten<br />

Maschinen und Robotern ideal aufgestellt“,<br />

ergänzt Kuipers. „Dennoch stellen<br />

solche Hilfsaktionen eine große Herausforderung<br />

dar, weil Fachkräfte fehlen und einige<br />

Stellen nicht besetzt sind, so fehlen vor<br />

allem Schweißer und Maschinenführer. Hier<br />

sind wir aktuell auch auf der Suche“, so der<br />

Unternehmenschef. Neben einem sicheren<br />

Arbeitsplatz und vielfältigen Karrieremöglichkeiten<br />

in den Metallberufen, zeige dieses<br />

Projekt auch, dass solch ein Beruf sinnvoll<br />

und erfüllend sein kann.<br />

Der optimierte Ofen wurde im Rahmen der TRUMPF<br />

Hausmesse Intech in Ditzingen vorgestellt (v.l. Michael<br />

Kuipers, Christoph Schneider (TRUMPF) und<br />

Wilhelm Kuipers)<br />

<strong>Juli</strong>-<strong>Aug</strong>ust <strong>2023</strong> – emsblick | 23

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