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immobilia 2023/07 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

BÜROMARKT<br />

GESTÄRKT IN<br />

DEN ABSCHWUNG<br />

Dank hohem Beschäftigungswachstum<br />

geht der Büroflächenmarkt gut<br />

gestärkt in den Abschwung. Da die<br />

Angebotsquote hoch bleibt und nur<br />

verhalten sinkt, sind Umnutzungen<br />

eine logische Schlussfolgerung.<br />

TEXT— THOMAS RIEDER*<br />

ABBILDUNG 1: GESAMTBESCHÄFTIGUNGSWACHSTUM NACH WIRTSCHAFTSZWEIGEN<br />

Quelle: Credit Suisse, Bundesamt für Statistik; letzter Datenpunkt: Q1/<strong>2023</strong><br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

–1%<br />

–2%<br />

–3%<br />

Angebotsquote insgesamt<br />

2005 20<strong>07</strong> 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021<br />

<strong>2023</strong><br />

Industrie<br />

Gastgewerbe<br />

Gesundheit/öffentliche Dienste<br />

Verkehr/Transport<br />

Unternehmensdienstleistungen<br />

Handel<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Bau<br />

Information/Kommunikation<br />

Rest<br />

Jährliche Veränderung der Anzahl Beschäftigten auf Vollzeitbasis, in %<br />

KONJUNKTURELLE UNTER­<br />

STÜTZUNG LÄSST NACH<br />

Nach Ausbruch der Pandemie waren<br />

Unternehmen aufgrund des zwischenzeitlichen<br />

Beschäftigungsrückgangs und<br />

der Homeoffice-Nutzung eher zurückhaltend<br />

bei der Anmietung neuer Flächen.<br />

Mit dem kräftigen Beschäftigungswachstum<br />

in den letzten zwei Jahren hat<br />

sich jedoch die Nachfrage nach Büroflächen<br />

stark belebt. Zwar ging die Beschäftigungsdynamik<br />

in den letzten Quartalen<br />

zurück, mit +2,4% im Vergleich zum<br />

Vorjahresquartal bleibt das Wachstum<br />

aber weiterhin auf einem hohen Niveau<br />

(Abb. 1). Die Hauptstütze unter den Bürobranchen<br />

war dabei zuletzt der öffentliche<br />

Sektor, wogegen etwa bei den Unternehmensdienstleistungen<br />

der Zenit<br />

bereits überschritten scheint. Gemessen<br />

am Stellenwachstum ist die Absorption<br />

jedoch nur mittelmässig. Dies lässt darauf<br />

schliessen, dass der Trend zum Homeoffice<br />

die Flächennachfrage verkleinert.<br />

NEUBAU VON BÜROFLÄCHEN<br />

AUF TIEFSTAND<br />

Da die Neubautätigkeit auch im laufenden<br />

Jahr tief ist, dürfte trotz des schwindenden<br />

konjunkturellen Supports das zur<br />

Vermietung ausgeschriebene Angebot im<br />

laufenden Jahr stabil bleiben. An der tiefen<br />

Neubautätigkeit wird sich auch nicht<br />

so schnell etwas ändern. Die Projektierung<br />

von neuen Büroflächen bleibt sehr<br />

zögerlich. In den vergangenen zwölf Monaten<br />

wurde trotz gestiegener Baukosten<br />

BÜROMARKT<br />

Bezüglich des künftigen Büroflächenbedarfs<br />

bleibt auch nach dem<br />

Ende der Pandemie und trotz<br />

mehrheitlicher Rückkehr ins Büro<br />

eine gewisse Unsicherheit, welche<br />

die Nachfrage belastet. Dennoch<br />

hat nach Angaben der Juniausgabe<br />

des Immobilienmonitors von der<br />

Credit Suisse die Büroflächennachfrage<br />

einen Zwischenspurt eingelegt,<br />

der durch das hohe Beschäftigungswachstum<br />

ausgelöst wurde.<br />

Die Gesamtbeschäftigung stieg<br />

2022 um 2,4%, was dem stärksten<br />

Wachstum seit 20<strong>07</strong> entspricht.<br />

Nichtsdestotrotz wirkt sich die<br />

jüngste konjunkturelle Abkühlung<br />

mit der üblichen Verzögerung<br />

auch auf den Arbeitsmarkt aus.<br />

So wuchs die Beschäftigung im<br />

4. Quartal 2022 gegenüber dem<br />

Vorquartal nur noch um 0,2%.<br />

Die Hauptstütze unter den Bürobranchen<br />

war dabei zuletzt der<br />

öffentliche Sektor, wogegen etwa<br />

bei den Unternehmensdienstleistungen<br />

der Zenit bereits überschritten<br />

scheint. Trotz schwindenden<br />

konjunkturellen Supports dürfte<br />

das zur Vermietung ausgeschriebene<br />

Angebot im laufenden Jahr stabil<br />

bleiben. Dafür spricht auch der<br />

weiterhin sehr zögerliche Neubau<br />

von Büroflächen. In den vergangenen<br />

zwölf Monaten wurde trotz gestiegener<br />

Baukosten lediglich ein<br />

Volumen von 1,35 Mrd. CHF baubewilligt<br />

– der tiefste Wert seit über<br />

20 Jahren.<br />

12<br />

IMMOBILIA / Juli <strong>2023</strong>

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