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immobilia 2023/07 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

BÜROMARKT<br />

Für eine Umnutzung<br />

von Büros in attraktive<br />

Wohnräume müssen<br />

zahlreiche Parameter<br />

erfüllt sein, beispielsweise<br />

muss eine<br />

Umnutzung zonenkonform<br />

sein.<br />

BILD: UNSPLASH<br />

nicht mehr den heutigen Normen. Umbauten<br />

können aber auch durch den Denkmalschutz<br />

zusätzlich erschwert werden.<br />

HOHE BAULICHE HÜRDEN<br />

Der Aussenbezug und die Erschliessung<br />

bedürfen bei der Umnutzung von Büro- zu<br />

Wohngebäuden zumeist einer neuen Lösung.<br />

Bürogebäude weisen beispielsweise<br />

häufig eine Raumtiefe auf, die für eine<br />

Belichtung sorgt, welche zu Wohnzwecken<br />

kaum ausreichend ist. Massnahmen wie<br />

die Reduzierung von Fensterbrüstungshöhen<br />

oder der Anbau von Balkonen können<br />

den Aussenbezug stärken. Da Wohnüberbauungen<br />

viel kleinteiligere Einheiten<br />

umfassen, muss auch die Erschliessung<br />

anders gelöst werden, was oft zusätzliche<br />

Treppenhäuser erfordert und zumeist die<br />

vermietbare Fläche reduziert. Gleiches gilt<br />

für die sanitäre Infrastruktur, weil Küchen<br />

UMNUTZUNGEN<br />

SIND NICHT<br />

SO EINFACH WIE<br />

GEDACHT.<br />

und Bäder deutlich mehr Platz benötigen<br />

als die wenigen Schächte, die bei Bürogebäuden<br />

für die Versorgung von Teeküchen<br />

und Sanitärbereichen erforderlich sind.<br />

RENTABILITÄT IST<br />

ENTSCHEIDEND<br />

Die Rentabilität erweist sich mehrheitlich<br />

als zentrales Problem, denn die Baukosten<br />

einer Umnutzung sind hoch und<br />

liegen zumeist über der Hälfte derer von<br />

Neubauten. Folglich müssen die erwarteten<br />

Erträge der neuen Wohnungen diejenigen<br />

der Büronutzung deutlich übertreffen.<br />

Dies erklärt, weshalb bisher vor allem<br />

Objekte mit hohen und vor allem hartnäckigen<br />

Leerständen umgenutzt wurden.<br />

Oft entstehen in diesen Fällen Miet- oder<br />

Eigentumswohnungen im hochpreisigen<br />

Segment. Umso wichtiger ist der Standort<br />

des Projekts. Denn nicht nur die Leerstände<br />

müssen erheblich reduziert werden,<br />

sondern auch die Mieten müssen<br />

– im Vergleich zu jenen der Büronutzung –<br />

deutlich erhöht werden. Diese Voraussetzungen<br />

machen Umnutzungen trotz<br />

zum Teil hoher Büroleerstände und Wohnungsknappheit<br />

sehr herausfordernd.<br />

Umnutzungen dürften deshalb kaum zu<br />

einem Massenphänomen werden, sondern<br />

nur vereinzelt umgesetzt werden. <br />

*THOMAS RIEDER<br />

Der Autor ist Leiter des Schweizer<br />

Immobilienresearch bei der Credit<br />

Suisse.<br />

IMMOBILIA / Juli <strong>2023</strong> 15

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