immobilia 2023/07 - SVIT
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />
BÜROMARKT GENF/LAUSANNE<br />
ÜPPIGES ANGEBOT<br />
IN GENF, KNAPP-<br />
HEIT IN LAUSANNE<br />
Die Zentrumslagen der beiden grössten<br />
Westschweizer Büromärkte sind<br />
beliebte Unternehmensstandorte mit<br />
entsprechend tiefen Leerstandsquoten.<br />
Gewachsen sind beide Regionen<br />
überwiegend am Stadtrand.<br />
TEXT— DANIEL STOCKER*<br />
KAUM FREIE BÜROS IM ZENTRUM VON<br />
LAUSANNE<br />
Ein Blick auf die gesamte Schweiz: Per Ende 2022<br />
verringerte sich die Angebotsquote an verfügbaren Flächen<br />
in den fünf grössten hiesigen Büromärkten – Zürich,<br />
Genf, Bern, Basel und Lausanne – gegenüber dem<br />
Vorjahr leicht. Sie sank von 4,7% auf 4,5%. Lausanne<br />
fällt seit Jahren mit unterdurchschnittlichen Büroleerständen<br />
auf. Per Ende 2022 lag die Quote bei 3,5%.<br />
Insbesondere im CBD von Lausanne ist die Angebotssituation<br />
angespannt: Nur 1,5% des Bürobestands respektive<br />
12 000 m 2 stehen Nachfragern zur Verfügung.<br />
An zentralen Lagen sind die Expansionsmöglichkeiten<br />
für Unternehmen damit stark begrenzt. Es passt ins<br />
Bild, dass die Spitzenmieten dort von 480 auf 500 CHF<br />
pro m 2 gestiegen sind.<br />
Ausreichend Raum für Wachstum besteht immerhin<br />
im Gebiet Lausanne West/Crissier. Dieser Teilmarkt<br />
weist mit 11,8% die höchste Angebotsquote<br />
in der Region auf, und mit 39 000 m 2 Flächen auch<br />
mehr als die Hälfte aller verfügbaren Büros in der Region<br />
Lausanne. Die hohen Leerstände in diesem Teilmarkt<br />
sind im Wesentlichen ein Resultat der anhaltenden<br />
Bautätigkeit: So wurden zwischen 2020 und<br />
2022 in Lausanne West/Crissier über 100 000 m 2<br />
neue Büroflächen fertiggestellt – der Bestand vergrösserte<br />
sich in nur drei Jahren um 46%. Zu den Projekten<br />
zählen beispielsweise Millenium (42 000 m 2 ),<br />
Square One (27 700 m 2 ) oder mehrere Gebäude<br />
der «Parc du Simplon»-Überbauung (13 000 m 2 ).<br />
Die vielen Neubauten<br />
führen sowohl in der<br />
Region Genf als auch<br />
Lausanne dazu, dass<br />
das Büroangebot in<br />
den letzten Jahren<br />
leicht anstieg. In den<br />
Innenstädten (CBD)<br />
reduzierten sich die<br />
Angebotsquoten jedoch<br />
(Genf ), respektive<br />
blieben auf sehr<br />
tiefem Niveau unterhalb<br />
von 2% (Lausanne).<br />
BILD: UNSPLASH<br />
Eine weitere Etappe davon wird dieses Jahr bezugsbereit<br />
sein.<br />
Die höheren Leerstände in Lausanne West/Crissier<br />
sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
die Neubauflächen durchaus auf eine rege Nachfrage<br />
stossen. Aufgrund der beachtlichen Volumina dauert<br />
die Absorption allerdings etwas länger. Der Anstieg der<br />
Angebotsquote zwischen Ende 2018 und Ende 2022<br />
von 7,7% auf 11,8% erscheint in diesem Kontext wenig<br />
überraschend. Da in diesem Gebiet weiterhin gebaut<br />
wird, ist davon auszugehen, dass die Angebotsquote bis<br />
auf Weiteres erhöht bleibt.<br />
Neben den Projekten in Lausanne West/Crissier<br />
ist zweifellos auch der 2004 gegründete Innovationspark<br />
Campus Biopôle in Epalinges – rund fünf Kilometer<br />
nördlich von Lausanne – erwähnenswert. Der<br />
Park vergrösserte sich seit 2015 um 72 000 m 2 . Im vergangenen<br />
Jahr siedelte dort Roche Diagnostics seine<br />
Verkaufsorganisation für die Romandie an. Ebenfalls<br />
vor Ort sind der Konzern Ferring Pharmaceuticals,<br />
die Biotech-Unternehmen Ichnos Sciences und ADC<br />
Therapeutics sowie die beiden Krankenversicherer<br />
CSS und GroupeMutuel.<br />
FLUGHAFENREGION GENF ALS<br />
SORGENKIND<br />
Die Region Genf verzeichnete zum Jahresende mit<br />
einer Angebotsquote von 6% überdurchschnittlich viel<br />
freie Büroflächen, zumindest im nationalen Vergleich.<br />
Gemäss letzten Messungen erhöhte sich das Angebot<br />
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IMMOBILIA / Juli <strong>2023</strong>