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Gesund & Leben - 05

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HYPNOSE<br />

34<br />

Mag. Thomas Hofer,<br />

psychologischer Berater,<br />

Coach und<br />

diplomierter Hypnosetrainer, Wien<br />

deep-dive.at<br />

„Die Trance, in der sich die<br />

Klientin oder der Klient<br />

befindet, bedeutet nicht, dass<br />

man die Kontrolle des<br />

eigenen Handelns verliert,<br />

abgeschaltet oder<br />

fremdgesteuert ist.“<br />

notiseurin oder des Hypnotiseurs. Sobald durch<br />

Körperspannung oder Augenrollen ersichtlich<br />

ist, dass sich die Person nun in einem tiefen Entspannungszustand<br />

befindet, kann die eigentliche<br />

Arbeit beginnen. „Hypnose hat immer zwei<br />

Ziele: Einerseits das Erkennen, andererseits das<br />

Verändern“, erklärt Hofer. In vielen Fällen, wie<br />

im Beispiel von Anneliese F., müsse man erst den<br />

Ursprung eines bestimmten Verhaltensmusters<br />

finden, um dieses verändern zu können. Durch<br />

die Hypnose erinnern sich viele Klientinnen und<br />

Klienten an Ereignisketten aus ihrer Vergangenheit,<br />

an die sie im bewussten Zustand gar nicht<br />

denken würden. „Damit Hypnose funktioniert,<br />

SCHLAFÄHNLICHER WACHZUSTAND<br />

Die Hypnosetherapie gewinnt seit einigen Jahren<br />

immer stärker an Popularität. Ihre Einsatzgebiete<br />

sind vielfältig und reichen von der Behandlung<br />

von Ängsten, beispielsweise Flugangst oder Prüfungsangst,<br />

über Rauchentwöhnung, Unterstützung<br />

beim Abnehmen bis hin zur Behandlung<br />

von Schlafstörungen. Doch was steckt eigentlich<br />

hinter dem Begriff Hypnosearbeit? Und wie<br />

läuft eine Sitzung ab? „Hypnose ist weder Narkose<br />

noch Schlaf, sondern ein schlafähnlicher<br />

Wachzustand“, erläutert Mag. Thomas Hofer,<br />

psychologischer Berater, Coach und diplomierter<br />

Hypnosetrainer. Die Klientin oder der Klient<br />

liegt dabei in entspannter Atmosphäre auf einer<br />

Liege oder einem Sofa und konzentriert sich vollkommen<br />

auf die Finger und die Stimme der Hypist<br />

es wesentlich, dass Menschen auch aktiv etwas<br />

verändern wollen. Ansonsten wird es auch während<br />

der Hypnose nicht gelingen, ihnen einen<br />

Anstoß zu geben, diese Veränderung leicht und<br />

mühelos herbeizuführen“, meint Hofer. Aus diesem<br />

Grund liege die Altersgrenze für Hypnose bei<br />

acht Jahren. „Davor ist diese Veränderungsbereitschaft<br />

meist nicht gegeben. Neben dem Alter<br />

sind auch akute psychische Erkrankungen wie<br />

Depressionen, Angstzustände, Psychosen oder<br />

Schizophrenie Ausschlussgründe für die Hypnosearbeit“,<br />

so der Hypnosetrainer.<br />

SCHNELLE ERFOLGE<br />

Ansonsten sei Hypnose aber eine sehr gute<br />

Methode, um innerhalb weniger Sitzungen große<br />

Erfolge zu erzielen. Während Hypnose bei Kindern<br />

vor allem dabei unterstützen kann, Schulund<br />

Prüfungsangst zu besiegen, Gelerntes besser<br />

abzurufen oder sich leichter zu konzentrieren, ist<br />

es im Erwachsenenalter vor allem der Wunsch<br />

nach Gewohnheitsveränderungen oder besserem<br />

Schlaf, der Menschen dazu bewegt, eine Hypnosetherapie<br />

in Anspruch zu nehmen. „Unser<br />

Schlaf wird vom Unterbewusstsein gesteuert.<br />

Klientinnen und Klienten mit Schlafproblemen<br />

lernen während der Hypnose, die Kontrolle abzugeben,<br />

den Schlaf einfach kommen zu lassen und<br />

sich aus der ‚Ich muss jetzt schlafen‘-Spirale hinauszubefördern“,<br />

sagt Thomas Hofer. Doch auch<br />

bei Sportlerinnen und Sportlern macht Hypnose<br />

Sinn: „Gerade bei Techniksportarten wie Golf<br />

oder Bogenschießen, bei denen schon minimale<br />

Fehler einen großen Einfluss auf das Ergebnis<br />

haben können, hilft Hypnose dabei, einen sich<br />

eingeschlichenen Fehler aus dem Unterbewusstsein<br />

zu kicken“, erklärt der Experte.<br />

KEINE FREMDBESTIMMUNG<br />

Die Mythen, die sich rund um die Hypnose ranken,<br />

kann Hofer entkräften: „Die Methode ist<br />

absolut schmerz- und gefahrenlos. Die Trance,<br />

in der sich die Klientin oder der Klient befindet,<br />

bedeutet nicht, dass man die Kontrolle des eigenen<br />

Handelns verliert, abgeschaltet oder fremdgesteuert<br />

ist. Man kann auch nicht in der Hypnose<br />

stecken bleiben, wie es manchmal in Filmen<br />

fälschlich dargestellt wird. Und man nimmt keine<br />

Suggestion an, gegen die sich das Unterbewusstsein<br />

sträubt.“<br />

Wer hypnotisch verankerte Dinge regelmäßig<br />

nachschärfen möchte, hat auch die Möglichkeit,<br />

selbst Hypnose zu erlernen. „Eines der Ziele von<br />

Selbsthypnose ist es, auch in herausfordernden<br />

Situationen wieder in einen Zustand der tiefen<br />

Entspannung zu finden und negative Gedanken<br />

gegen positive Denkansätze zu tauschen“, sagt<br />

Hofer. <br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

FOTOS: ISTOCK_ LUMEZIA ; MARKUS BACHER<br />

GESUND LEBEN<br />

gesundheitsvorsorge<br />

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FOTO: ISTOCK_PEOPLE IMAGES<br />

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