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SWISSMECHANIC JOURNAL 2023-05

Leseprobe Inhalte. Dieses Journal wird nach dem erscheinen der nächsten Ausgabe am 12.08.23 komplett Online gestellt.

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Mechanische Präzisionswerkstatt AG<br />

6<br />

Günstiger, unabhängiger und grüner<br />

Dank der Kombination von Abwärmenutzung, Solarstromproduktion und -speicherung<br />

erreicht die mittelständische MPW AG in Weinfelden einen Eigenversorgungsgrad<br />

von 40 Prozent und übertrifft die CO2-Senkungsziele. Das 2021 und 2022 realisierte<br />

Gesamtenergieprojekt rechnet sich innerhalb von weniger als zehn Jahren.<br />

P<br />

Von Martin Sinzig<br />

räzis, flexibel, schnell: So lautet<br />

das Motto der Mechanischen Präzisionswerkstatt<br />

AG, kurz MPW. Das 1979 gegründete<br />

Thurgauer Unternehmen zählt<br />

heute 25 Beschäftigte und betreibt in<br />

Weinfelden einen ansehnlichen Maschinenpark<br />

für die Fertigungstechniken<br />

Fräsen, Drehen, Schleifen, Erodieren<br />

und Lasergravieren. Beliefert werden<br />

Spannmittelhersteller aus dem Autozulieferbereich,<br />

aber auch Abnehmer im<br />

Werkzeugbau, in der Sensortechnik, im<br />

Maschinenbau oder in der Medizinaltechnik.<br />

Flexibel und schnell hat das Unternehmen<br />

auch neue Technologien angewendet,<br />

die die Energieeffizienz markant erhöhen.<br />

Jürg Sury, der den Betrieb 1991<br />

zusammen mit einem Partner übernommen<br />

hatte, lebt das ganz praktisch vor:<br />

«Ich fahre seit neun Jahren einen Tesla,<br />

und ich dachte, wer A sagt, muss auch B<br />

sagen.» So investierte der Unternehmer<br />

bald in eine kleinere Photovoltaikanlage,<br />

um den für sein Elektrofahrzeug benötigten<br />

Strom selber zu produzieren.<br />

Abwärme, Solarstrom, Elektroautos<br />

Als Grossverbraucherin, die ihren Strom<br />

im freien Markt einkauft, sah sich die<br />

MPW AG nicht nur regulatorischen Massnahmen<br />

gegenüber, sondern auch steigenden<br />

Kosten. «Doch wir sind vorher tätig<br />

geworden, vor den sprunghaften<br />

Energiepreiserhöhungen und den Diskussionen<br />

um die Strommangellage»,<br />

blickt Jürg Sury zurück. «Unsere Ziele<br />

waren klar, wir wollten nicht nur Energiekosten<br />

sparen, sondern auch umweltfreundlicher<br />

und unabhängiger<br />

werden.»<br />

2019 wurden die ersten Kontakte mit einem<br />

Beratungsunternehmen geknüpft,<br />

um eine Gesamtenergieplanung anzustossen<br />

und rasch die wesentlichsten<br />

wirtschaftlichen Massnahmen aufzudecken.<br />

Umfangreiche Messungen und<br />

Machbarkeitsstudien zeigten den Weg<br />

auf.<br />

Bei der Analyse der Heizung wurde festgestellt,<br />

dass diese deutlich kleiner ausgelegt<br />

werden kann, wenn die Abwärmenutzung<br />

der Druckluftkompressoren<br />

eingebunden wird. Ebenfalls grosses Potenzial<br />

versprach eine Photovoltaikanlage<br />

mit Panels auf Dach- und Fassadenflächen,<br />

um den Eigenverbrauch zu decken<br />

und insbesondere auch die Luftwärmepumpe<br />

zu speisen.<br />

Da bereits vier Elektrofahrzeuge im Betrieb<br />

genutzt wurden, lag es nahe, Ladestationen<br />

mit AC- und DC-Schnelllademöglichkeiten<br />

ins Konzept aufzunehmen.<br />

Gleich doppelt so gross und leistungsfähig<br />

ausgelegt wurde schliesslich<br />

der 120 kWh-Batteriespeicher, um einerseits<br />

Lastgangspitzen zu brechen und andererseits<br />

den Eigenverbrauch an selber<br />

produziertem Solarstrom zu erhöhen.<br />

Jürg Sury (Mitte) führt das Unternehmen zusammen mit seinen beiden Söhnen Ricardo und Yves in eine<br />

nachhaltigere Zukunft.<br />

CO2-Ziele übertroffen<br />

Von Ende 2021 bis Anfang 2022 investierte<br />

die MPW AG schliesslich gut eine Million<br />

Franken in das Gesamtenergieprojekt.<br />

«Wir haben die installierte Leistung<br />

aus der Photovoltaik von 30 auf 351 kWp

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