18.08.2023 Aufrufe

recycling aktiv 04/23

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ecycling <strong>aktiv</strong> BLICKPUNKT<br />

?! Michael<br />

Mit dem Inkrafttreten der<br />

Novelle der Bioabfallverordnung<br />

zum 1. Mai 20<strong>23</strong><br />

müssen Fremdstoffe,<br />

insbesondere Kunststoffe, von<br />

vorneherein aus den<br />

Bioabfall-Behandlungsprozessen,<br />

wie Vergärung und<br />

Kompostierung, herausgehalten<br />

werden. Vor diesem<br />

Hintergrund und um die<br />

immensen Kosten zur<br />

Entsorgung der bislang<br />

angefallenen Siebreste zu<br />

reduzieren, hat sich der<br />

regionale Entsorger Wiese<br />

Umwelt Service GmbH mit Sitz<br />

in Berga (Thüringen) vor mehr<br />

als einem Jahr für die<br />

Investition in das mobilmodulare<br />

Aufbereitungskonzept<br />

(MMAK) von<br />

Doppstadt entschieden.<br />

Unternehmensinhaber<br />

Michael Wiese erklärt im<br />

Interview die Vorteile des<br />

Anlagenkonzeptes und die<br />

Gründe, die zur Entscheidung<br />

für die Investition führten.<br />

Doppstadt<br />

<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />

Mobil-modulares<br />

Aufbereitungskonzept<br />

sichert die Qualität<br />

Michael Wiese, Inhaber der Wiese<br />

Umwelt Service GmbH.<br />

ra: Herr Wiese, wie hat sich Ihr Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt?<br />

Michael Wiese: Wir sind ein typischer<br />

Familienbetrieb. Ich habe 1999 im Unternehmen<br />

angefangen und Stück für<br />

Stück die Kompostieranlagen aufgebaut.<br />

Damals hatten wir eine Fläche von<br />

2.000 Quadratmetern, mittlerweile erstreckt<br />

sich unser Gesamt-Gelände auf<br />

55 Hektar, auf denen wir eine Menge von<br />

ca. 350.000 Tonnen Bioabfall und Klärschlamm<br />

pro Jahr verarbeiten. Insgesamt<br />

betreiben wir in den drei Bundesländern<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen elf Anlagen und beschäftigen<br />

ca. 60 Mitarbeitende.<br />

ra: Kam die Zusammenarbeit mit<br />

Doppstadt durch das schnelle Wachstum<br />

zustande?<br />

Wiese: Ja, unter anderem. Wir<br />

benötigten effizientere Anlagenkonzepte,<br />

um die Menge an Aufträgen zu stemmen.<br />

Aber der eigentliche Auslöser<br />

waren sowohl die geänderte Gesetzgebung<br />

in Form der Novelle der Bioabfallverordnung<br />

als auch die dramatisch<br />

gestiegenen Entsorgungskosten für die<br />

angefallenen Siebreste. Das Doppstadt-<br />

Team kam nach unserer Anfrage kurzerhand<br />

auf das Gelände und baute für den<br />

Zeitraum von ca. zwei Wochen eine Versuchsanlage<br />

auf. So konnten wir das<br />

Aufbereitungskonzept auf Praxistauglichkeit<br />

hinsichtlich unserer Anforderungen<br />

erproben. Das Konzept hat uns vollständig<br />

überzeugt. Heute kann ich<br />

sagen: Die Zusammenarbeit funktioniert<br />

super. Die Chemie mit Doppstadt stimmt<br />

einfach.<br />

ra: Aus aktuellem Anlass: Zuletzt trat<br />

zum 1. Mai 20<strong>23</strong> eine Novelle der Bioabfallverordnung<br />

in Kraft. Welche<br />

Änderungen brachte diese mit sich<br />

und wie hilft das MMAK dabei, sie zu<br />

erfüllen?<br />

Michael Wiese: Der für uns wichtigste<br />

Aspekt ist die Bestimmung, dass der<br />

Störstoffanteil im Biokompost nur noch<br />

zwei Prozent betragen darf. Vorher lag<br />

er bei fünf Prozent, er hat sich also mehr<br />

als halbiert. Dieser Aspekt bringt technische<br />

Herausforderungen mit sich. Das<br />

MMAK überzeugt hier durch Entfernung<br />

der im Bioabfall enthaltenen Stör- und<br />

Fremdstoffe noch vor dem eigentlichen<br />

Prozess der Kompostierung. Ein vergleichbares<br />

Anlagenkonzept, welches<br />

die entscheidenden Kriterien Rechtssicherheit,<br />

wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit,<br />

hohe Output-Qualität sowie Flexi-<br />

64 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 4/20<strong>23</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!