Holzmarkt 2023/03
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20<br />
ENERGIETRÄGER HOLZ<br />
ADVERTORIAL<br />
21<br />
EU erhöht Erneuerbaren-Ziel und setzt auf Holzenergie<br />
Die Einigung zur Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED III) Ende März sorgt für Investitionssicherheit bei Biomasseanlagen<br />
und ermöglicht es den Mitgliedsstaaten zur Zielerreichung, weiterhin auf den Ausbau der Holzenergie zu setzen.<br />
Geeinigt hat man sich auf eine Anhebung des Erneuerbaren-Ziels auf 42,5 %<br />
und auf strengere Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse. Diese sollen sicherstellen,<br />
dass nur naturverträglich gewonnene Biomasse gefördert und für die<br />
Zielerreichung angerechnet werden kann. Franz Titschenbacher, Präsident des<br />
Österreichischen Biomasse-Verbandes begrüßt die Einigung: „Die EU wollte die<br />
Energieholz-Nutzung aus dem Wald reduzieren. Nun ist ein Ausbau für unsere<br />
Gemeinden, Heizwerke und KWK-Anlagen weiterhin möglich. Um diesen nicht<br />
gleich wieder zu bremsen, müssen die Nachhaltigkeitskriterien unbürokratisch<br />
und praxisgerecht implementiert werden.“<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
• EE-Ziel auf 42,5 % angehoben<br />
• Energieholz aus dem Wald gilt weiterhin als erneuerbar, darf gefördert und<br />
ausgebaut werden.<br />
• Die Schwelle für den Nachweis von Nachhaltigkeitskriterien wurde von 20<br />
auf 7,5 MW gesenkt, die THG-Mindesteinsparungen gegenüber fossilen<br />
Kraftwerke wurde für neue erhöht.<br />
• Die reine Stromerzeugung aus Holz soll nur mehr in Ausnahmen gefördert<br />
werden dürfen.<br />
• Die Definition von Bioenergiesortimenten, die nicht gefördert werden sollen,<br />
obliegt den Mitgliedsstaaten und soll die regionalen Gegebenheiten berücksichtigen.<br />
• Mitgliedsstaaten müssen Bioenergiepläne in ihren nationalen Ausbauplan<br />
für erneuerbare Energie detailliert darlegen.<br />
Bioenergie in Österreich<br />
Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa<br />
und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank des Bioenergie-Ausbaus kann<br />
Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Die Kapazität der in den<br />
vergangenen Jahren errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt die sämtlicher<br />
abgeschalteter Kohlekraftwerke inklusive jener des AKW-Zwentendorf. Die installierte<br />
Leistung, die an kalten Tagen für die Wärme- und Stromerzeugung abgerufen<br />
werden kann, beträgt rund 28 GW. Das entspricht einer Leistung von etwa<br />
39 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf.<br />
Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im Wald<br />
bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten anfallen. Diese<br />
würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO 2<br />
freisetzen. Damit ist Bioenergie<br />
der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung<br />
von Haushalten, KWK-Anlagen und die Energieversorgung der Holzindustrie<br />
benötigen die mit Abstand geringsten Förderhöhen. Für einen Kubikmeter verbautes<br />
Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch<br />
verwertet werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert<br />
die mit Abstand höchsten CO 2<br />
-Einsparungen in der Nebenprodukte-Verwertung.<br />
Die Nutzung von Bioenergie in KWK-Anlagen ist laut IPCC die Grundlage<br />
zur Erreichung negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung<br />
des 1,5-Grad-Zieles notwendig sind und unterstützt gleichzeitig den Kohlenstoff-<br />
Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege, Forstschutz).<br />
POLYTECHNIK liefert Technologie für die größte<br />
industrielle Torrefizierungsanlage in Europa<br />
Das finnische Unternehmen Joensuu Biocoal Oy wird mit innovativer Technologie aus Österreich erneuerbare Alternativen<br />
zu fossiler Kohle produzieren. Das bahnbrechende Projekt zeigt eine mögliche Lösung für das Streben der Industrie nach<br />
Kohlenstoffneutralität auf.<br />
Nachhaltig gewonnenes Waldrestholz, wird in einer sauerstoffarmen Umgebung<br />
erhitzt, um ein kohlenstoffreiches Endprodukt zu erzeugen, welches aufgrund der<br />
hohen Energiedichte leicht zu transportieren und zu lagern ist. Aufgrund der sehr<br />
günstigen Brennstoffeigenschaften von torrefizierter Biomasse eignet sich diese als<br />
CO2-neutraler Ersatz in bestehenden Kohlekraftwerken. Die Energiedichte und die<br />
mit Kohle vergleichbaren Eigenschaften ermöglichen die Verwendung bestehender<br />
Be- und Entladestrukturen. Biokohle kann in einer Reihe von Anwendungen eingesetzt<br />
werden, unter anderem zur Stromerzeugung, zum Heizen und in industriellen<br />
Prozessen, zum Beispiel in der Metallindustrie als kohlenstoffneutrale Alternative.<br />
Die innovative Technologie für die Torrefizierungsanlage kommt aus Österreich.<br />
Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ konstruiert, fertigt und<br />
liefert den Reaktor, der auf der Technologie von NextFuel AB basiert, und die<br />
POLYTECHNIK konstruiert, fertigt und liefert den Schwachgasbrenner und die<br />
Technologie zur Energieaufbereitung und -nutzung, die eine kreislaufartige Nutzung<br />
der Prozessenergie gewährleistet. Baubeginn ist Mitte <strong>2023</strong> und gegen Ende<br />
2024 läuft die Produktion im Vollbetrieb.<br />
Die Torrefizierungsanlage wird bis zu 60.000 Tonnen Biokohlebriketts pro Jahr<br />
produzieren, die fossile Kohle in verschiedenen industriellen Prozessen ersetzen<br />
werden. Die Anlage kann nachhaltig gewonnene Nebenprodukte der lokalen<br />
Forstwirtschaft wie Rinde und minderwertige Biomasse verwerten, die das enorme<br />
CO2-Einsparungspotenzial der großindustriellen Defossilisierungstechnologie<br />
aufzeigen.<br />
Das Projekt wird auch durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />
unterstützt. Darüber hinaus ist der Aufbau eines Forschungsclusters um die Anlage<br />
herum geplant, dessen Ziel es ist, weitere Produkte zu entwickeln und neue<br />
Verwendungsmöglichkeiten für torrefizierte Biomasse zu erforschen.<br />
Die innovative Technologie für die Torrefizierungsanlage kommt aus Österreich.<br />
Foto: ANDRITZ AG<br />
Foto: LOC Holz GmbH<br />
Die LOC Holz GmbH in Arbing ist Oberösterreichs erstes Brettsperrholzwerk und setzt bei der Restholzzerkleinerung auf die<br />
leistungsstarke LR1400 von UNTHA<br />
Die wichtigste Nebensache der Welt<br />
Maßgeschneiderte Zerkleinerungslösungen von UNTHA für reibungslose Abläufe<br />
LOC Holz, Oberösterreichs erstes Brettsperrholzwerk, produziert BSP-Elemente in unterschiedlichen Oberflächengüten,<br />
darunter „Supreme“ – eine astreine, komplett gleichmäßige Premium-Variante. Um das täglich anfallende Restholz<br />
effizient zu zerkleinern, sind bei LOC zwei UNTHA Zerkleinerer vom Modell LR1400 im Einsatz. Sie wurden entsprechend<br />
der spezifischen Anforderungen des Unternehmens mit Sondertrichtern sowie vollautomatischen Zentralschmieranlagen<br />
ausgestattet und in die übergeordnete Steuerung der Gesamtanlage eingebunden.<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Arbing/OÖ setzt in allen<br />
Bereichen auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Innovation:<br />
LOC Holz verarbeitet ausschließlich heimisches<br />
Nadelholz aus nachhaltiger und zertifizierter<br />
Forstwirtschaft. Anfallendes Restholz wird direkt im<br />
Unternehmen, mit Hilfe der Shredder von UNTHA,<br />
zerkleinert und restlos verwertet. Damit werden<br />
100 Prozent des Wärmebedarfs für Beheizung,<br />
Trocknung und interne Prozesse gedeckt.<br />
UNTHA liefert individuelle Sonderausstattung<br />
Am LOC Standort in Arbing sorgen zwei UNTHA Zerkleinerer<br />
vom Modell LR1400 für die effiziente Zerkleinerung<br />
des Restholzes. Die Durchsatzleistung<br />
liegt bei jeweils mindestens 1.400 Kilo pro Stunde.<br />
Die Maschinen verfügen über eine Antriebsleistung<br />
von je 60 kW und wurden mit Sondertrichtern sowie<br />
vollautomatischen Zentralschmieranlagen ausgestattet.<br />
„In unserer Produktion fallen täglich große<br />
Mengen an Restholz an, die weiterverwertet werden<br />
müssen. Die Zerkleinerer der Firma UNTHA sind für<br />
uns die wichtigste Nebensache der Welt. Sie shreddern<br />
das Restholz schnell und effizient und tragen so<br />
zum reibungslosen Produktionsbetrieb bei“, erläutert<br />
Dietmar Ruml, Betriebsleiter LOC Holz GmbH.<br />
Der an den Auskappanlagen betriebene Zerkleinerer<br />
wurde mit einem umlaufenden U-Rahmen ausgestattet,<br />
auf den schnell und einfach unterschiedliche<br />
Trichter aufgesetzt werden können. Er wird über<br />
ein Steigförderband beschickt und startet vollautomatisch<br />
auf Befehl der Produktionsmaschinen. Die<br />
zweite LR1400 steht in einer Grube und verfügt über<br />
einen modular aufgebauten Trichter mit zwei Aufgabeebenen:<br />
Der erste Trichter befindet sich auf Höhe<br />
der Produktionsfläche, über ihn wird der Shredder<br />
manuell mit großen Restholzquerschnitten beschickt.<br />
Der zweite Trichter befindet sich direkt darunter.<br />
Mittels Unterflurförderband gelangen kleinere<br />
Restholzstücke sowie Frässpäne von der Abbundanlage<br />
in den Zerkleinerer. Der Shredder startet automatisch<br />
bei Belegung einer Lichtschranke.<br />
Beide Maschinen wurden mit einer vollautomatischen<br />
Zentralschmieranlage ausgestattet, wodurch<br />
der Wartungsaufwand trotz Mehrschichtbetrieb minimiert<br />
wird. Das Hackgut wird über leistungsfähige<br />
Absauganlagen abtransportiert und direkt im Betrieb<br />
thermisch verwertet – etwa für die technische Trocknung<br />
des Holzes.<br />
Zuverlässige Zerkleinerer, umfassender Service<br />
„Wir haben uns einige namhafte Anbieter von Zerkleinerungslösungen<br />
angesehen und mit ihnen<br />
unsere spezifischen Anforderungen besprochen.<br />
UNTHA ging aus diesem Vergleich als Bestanbieter<br />
hervor. Die Planung der Sonderlösungen und die<br />
technische Abwicklung verliefen absolut problemlos.<br />
Wir sind sehr zufrieden und empfehlen UNTHA auf<br />
jeden Fall weiter“, fasst Dietmar Ruml die Entscheidung<br />
zusammen.<br />
Effizienz, Durchsatzleistung und die optimale Integrierbarkeit<br />
der Zerkleinerer in die Gesamtanlage<br />
waren entscheidende Kriterien für LOC Holz. UNTHA<br />
bot darüber hinaus das beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
und überzeugte durch kompetente Beratung<br />
während der Konzeptfindung. Abgerundet wurde das<br />
Gesamtpaket durch eine Schulung des LOC Anlagenpersonals<br />
in Bedienung und Wartung der Shredder.<br />
Freistehende UNTHA LR1400 mit vollautomatischer<br />
Zentralschmieranlage, umlaufendem U-Rahmen und<br />
Holzaufsatz von LOC<br />
Über LOC Holz GmbH<br />
Die LOC Holz GmbH mit Sitz in Arbing an der<br />
Donau wurde 2022 von den Gesellschaftern<br />
Rudolf Ortner, Josef Lauß und Jan Walter Cappelen<br />
gegründet. LOC Holz produziert als erstes Brettsperrholzwerk<br />
Oberösterreichs BSP-Elemente<br />
in den Oberflächengüten Nicht-, Industrie- und<br />
Wohnsicht. Die Premium-Ausführung „Supreme“<br />
garantiert gleichmäßige, vollkommen astreine<br />
Oberflächen. Die BSP-Elemente bilden die<br />
Basis für Wände und Decken im modernen Massivholzbau.<br />
Sie sind besonders formstabil, tragen<br />
Lasten mehrstöckiger Gebäude und sorgen<br />
für optimale Wärme- und Schalldämmung. Rund<br />
50.000 m³ an BSP-Elementen aus heimischem<br />
Nadelholz werden jährlich bei LOC produziert. Das<br />
entspricht in etwa 800-900 Einfamilienhäusern.<br />
Dietmar Ruml, Betriebsleiter LOC Holz GmbH<br />
Foto: LOC Holz GmbH<br />
Fotos: Untha shredding technology GmbH<br />
www.holzmarkt-online.at 3/<strong>2023</strong><br />
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