2023-09_RegioBusiness
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22 Umwelt & Entsorgung<br />
September <strong>2023</strong> I Jahrgang 22 I Nr. 250<br />
Konsumenten kaufen Recyclingprodukte<br />
VDMA-Umfrage: Der Optimismus der Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik setzt sich auch im laufenden Jahr fort.<br />
Die gute Prognose basiert unter anderem auf dem steigenden gesellschaftlichen Umweltbewusstsein.<br />
Im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage<br />
des Fachverbands<br />
Abfall- und Recyclingtechnik<br />
rechnet die Branche mit<br />
einem Plus im Auftragseingang<br />
von 3,6 Prozent. „Die zurückliegenden<br />
Störungen der Lieferketten<br />
sind weitgehend überwunden.<br />
Aktuell kämpfen wir gegen<br />
den Arbeitskräftemangel und die<br />
hohen bürokratischen Hürden“,<br />
sagt Michael Ludden, Vorsitzender<br />
des Fachverbandes Abfallund<br />
Recyclingtechnik im VDMA.<br />
UMDENKEN Das gesellschaftliche<br />
Umweltbewusstsein wächst<br />
stetig und Konsumenten kaufen<br />
verstärkt Recyclingprodukte. Zusätzlich<br />
sorgen strengere gesetzliche<br />
Vorgaben für eine erhöhte Investitionsbereitschaft<br />
in moderne<br />
Recyclingzentren, die die Grundvoraussetzung<br />
für ein effizientes<br />
Recycling darstellen. „Für das Gesamtjahr<br />
rechnen wir branchenweit<br />
mit einem Umsatzplus von<br />
3,8 Prozent. Die branchenbezogenen<br />
Konjunkturdaten sind im grünen<br />
Bereich und die Auftragsbestände<br />
reichen bis in das nächste<br />
Jahr“, erläutert Ludden. „Sorgen<br />
bereiten uns der ausgeprägte<br />
Arbeitskräftemangel. So verzögert<br />
Anstieg: Mehr Bewusstsein für Klima und Umwelt führt auch zu mehr Aufträgen bei den Unternehmen in der Recyclingbranche.<br />
heute kaum mehr der Materialmangel<br />
die Fertigung, sondern<br />
der Fachkräftemangel. Zusätzlich<br />
behindert der zunehmende deutsche<br />
und europäische Bürokratismus<br />
die Unternehmen und ist<br />
mittlerweile zu einer erheblichen<br />
Belastung geworden. Der Abbau<br />
von Bürokratie und die Beschleunigung<br />
von Genehmigungsverfahren<br />
steht ganz oben auf dem<br />
Wunschzettel an die Politik“, sagt<br />
Dr. Sarah Brückner, Geschäftsführerin<br />
des Fachverbands.<br />
NACHFRAGE Die Auftragseingänge<br />
in der Abfall- und Recyclingtechnik<br />
setzen ihren Aufwärtstrend<br />
fort. Starken Anteil daran<br />
hat die mit 32 Prozent recht<br />
hohe aktuelle Inlandsnachfrage.<br />
Mit rund 62 Prozent bleiben<br />
die EU-27-Länder der wichtigste<br />
Abnehmermarkt für die deutsche<br />
Abfall- und Recyclingtechnik.<br />
Zusammen mit den Nicht-<br />
EU-Ländern mit gut 8 Prozent und<br />
Foto: NPG-Archiv<br />
Großbritannien mit 5,1 Prozent<br />
stellt Gesamt-Europa mit rund 75<br />
Prozent des Exportgeschäfts den<br />
wichtigsten Markt dar. Nordamerika<br />
folgt mit einem um 2 Prozentpunkte<br />
auf 10 Prozent gestiegenen<br />
Exportanteil, nach Asien<br />
gehen 6,4 Prozent der Ausfuhren.<br />
Die Exporte nach Südamerika liegen<br />
nahezu konstant bei 2,7 Prozent.<br />
Um 1,6 Prozentpunkte rückläufig<br />
hingegen sind die Exporte<br />
in die Region Naher und Mittlerer<br />
Osten auf nunmehr 2,2 Prozent.<br />
Afrika und China bilden im Exportranking<br />
der Branche mit 1,4<br />
und 1,0 Prozent die unteren Ränge<br />
ab. Das Schlusslicht setzt mit<br />
0,2 Prozent die Russische Föderation.<br />
Die Exportquote der Branche<br />
hat sich um 1 Prozentpunkt<br />
auf 68 Prozent erhöht.<br />
KAPAZITÄT Während die branchenweite<br />
Kapazitätsauslastung<br />
gegenüber dem Vorjahr mit 93<br />
Prozent nur um 2 Prozentpunkte<br />
niedriger prognostiziert wird, erhöht<br />
sich die Reichweite der Kundenaufträge<br />
in diesem Jahr leicht<br />
auf 8,1 Monate. In Anbetracht der<br />
guten Kapazitätsauslastung und<br />
der positiven Geschäftserwartungen<br />
möchten in der Branche 50<br />
Prozent der Unternehmen die Mitarbeiterzahl<br />
aufstocken und weitere<br />
40 Prozent wollen den Personalbestand<br />
halten. Der geplante<br />
Personalaufbau gestaltet sich aufgrund<br />
des Fachkräftemangels jedoch<br />
schwierig.<br />
pm<br />
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Das erfolgreiche Investitionsprogramm wird zum wiederholten Male novelliert.<br />
Mit der angekündigten erneuten Novellierung<br />
Anfang 2024 soll kein(e) Projektstart/Auftragsvergabe<br />
mit Antragstellung mehr möglich<br />
sein. Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn<br />
auf eigenes Risiko ist nicht geplant!<br />
Andreas Schneider<br />
Geschäftsführer<br />
Energieeffizienzberater<br />
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W ff-Recycling<br />
Für bis zum 31.12.<strong>2023</strong> eingereichte Förderanträge<br />
kann mit Maßnahmen nach Modul 1 bis 4<br />
sowie Modul 6 bereits nach Antragstellung auf<br />
eigenes finanzielles Risiko begonnen werden.<br />
Für alle Anträge ab dem 01.01.2024 ist der<br />
Maßnahmenbeginn vor Zugang des Zuwendungsbescheides<br />
nicht mehr zulässig!<br />
Modul 1 „Querschnittstechnologien“<br />
Modul 2 „Prozesswärme und Abwärmenutzung“<br />
Modul 3 „MSR, Sensorik und<br />
Energiemanagement-Software“<br />
Modul 4 „Energie- und ressourcenbezogene<br />
Optimierung von Anlagen und Prozessen“<br />
Modul 5 „Transformationskonzepte“<br />
Modul 6 „Elektrifizierung von kleinen und<br />
Kleinst-Unternehmen“<br />
Da der Abschluss von Verträgen vor Antragstellung<br />
auch bei vereinbartem Rücktrittsrecht und<br />
einer aufschiebenden und auflösenden Bedingung<br />
förderschädlich ist, bedeutet dies bei den<br />
aktuell langandauernden Bearbeitungszeiten<br />
weniger Planungssicherheit für Dienstleister<br />
und Fördernehmer!<br />
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