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SchlossMagazin Augsburg+Umgebung September 2023

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14 | Region | Ida Paulin<br />

Ida Paulin, Fußschale blau<br />

Glaskunst<br />

made in<br />

Augsburg<br />

Ida Paulins Objekte<br />

im Schaezlerpalais<br />

Ida Paulin, Becher<br />

Fotos Kunstsammlungen & Museen Augsburg<br />

Die gläsernen Kunstwerke der in Augsburg geborenen Glaskünstlerin Ida<br />

Paulin (1880 – 1955) sind vom 22. <strong>September</strong> <strong>2023</strong> bis zum 31. März 2024 im<br />

Schaezlerpalais in Augsburg zu bewundern.<br />

Ida Paulin ist vor allem durch ihre farbenfroh<br />

dekorierten Gebrauchsgläser bekannt. Sie zählt<br />

zu den bedeutenden Vertreterinnen des Kunsthandwerks<br />

zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts,<br />

die sich um gut gestaltetes Glas bemühten.<br />

Stilistisch spannt sie den Bogen vom Jugendstil<br />

über das Art Déco hin zum Bauhaus und dem Konstruktivismus.<br />

Während des Dritten Reiches pflegte<br />

sie einen gegenständlichen Konservatismus, der bis<br />

in die Nachkriegszeit fortwirkte.<br />

Vielseitige Künstlerin mit Fokus auf Glaskunst<br />

Ida Paulin entwarf Postkarten, schuf Batiken und<br />

Stickereien, arbeitete in Holzbrenntechnik, malte in<br />

Hinterglas, dekorierte und entwarf Gebrauchsgläser,<br />

Vasen und Lampen, bemalte aber auch Porzellan<br />

und Schmuck. Seit den 1910er und 20er Jahren<br />

konzentrierte sie sich vorwiegend auf die Glaskunst.<br />

Sie nutzte vorproduzierte Gläser, entwarf aber auch<br />

eigene Formen und versah diese mit innovativen<br />

Dekoren und Mustern. Ihre Produkte verkaufte sie<br />

großem Erfolg auf Messen, Ausstellungen und sogar<br />

auf Kreuzfahrtschiffen in alle Welt.<br />

Damenakademie und Dachauer Künstlerkolonie<br />

Die heute weitgehend in Vergessenheit geratene<br />

Künstlerin studierte zu Beginn des Jahrhunderts<br />

Malerei an der Münchner Damenakademie bei Adolf<br />

Münzer und Angelo Jank, arbeite aber auch in der<br />

Dachauer Künstlerkolonie, wo sie ihren Mann kennenlernte,<br />

den Maler Arn Haag. Im Jahr 1915 wurde<br />

sie als erste Frau in die Künstlervereinigung „Die<br />

Ecke“ in Augsburg aufgenommen.<br />

Die umfassende Ausstellung im Augsburger Schaezlerpalais<br />

gibt erstmals einen Überblick über Leben und<br />

Werk der bedeutenden Glaskünstlerin. Im Herbst<br />

<strong>2023</strong> erscheint im Rahmen der Ausstellung auch<br />

eine Monographie mit verschiedenen Beiträgen von<br />

Fachleuten und Wissenschaftler:innen. Beleuchtet<br />

wird unter anderem ihr Wirken in der Zeit der nationalsozialistischen<br />

Diktatur. Mit einer Auflis tung<br />

ihrer Ausstellungen sowie einem Markenverzeichnis<br />

kann das neue Standardwerk auch als Handbuch für<br />

jeden Sammler dienen.<br />

<br />

Informationen www.kmaugsburg.de/idapaulin

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