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KURT 09/2023

KURT – Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Sep./Okt. 2023

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Musik<br />

Musik<br />

Schluss mit Hochzeiten,<br />

ab in die Playlisten<br />

Der gebürtige Vordorfer Kroner möchte mit seiner Pop-Musik in die Charts<br />

Vor sechs Jahre zog<br />

Kroner von Vordorf<br />

nach Berlin. Seine<br />

Pop-Musik taucht<br />

auch in den wichtigen<br />

Playlists der großen<br />

Streamingdienste auf.<br />

Fotos: Der Polar<br />

Kroner nimmt wieder Fahrt auf – Martin Thomas Kroner, der<br />

Deutschpop-Sänger mit dem Radio-FFN-Hit „Paradies“, der für<br />

seinen nächsten Karriereschritt vor sechs Jahren von Vordorf nach<br />

Berlin zog. Dort sammelte er ein frisches und versiertes Team um<br />

sich, erarbeitete neue Songs und bringt diese nun Monat für Monat<br />

als Singles heraus. Die ersten vier sind schon da und handeln von<br />

Mobbing, Vergebung und der Beziehung zum Vater. Tiefgründig und<br />

persönlich also, doch Kroner versichert, dass die nächsten Songs<br />

auch leichtfüßig sein werden. Eine Kostprobe davon gab er jüngst<br />

als Abschluss-Act auf der Hauptbühne des Gifhorner Altstadtfestes.<br />

Von Matthias Bosenick<br />

Tiefgründig geht Kroners Veröffentlichungsserie<br />

los: Die<br />

erste Single „2004“ nimmt das<br />

Mobbing-Thema auf, das Kroner<br />

erwischte, als er im titelgebenden<br />

Jahr aufs Gymnasium<br />

kam. In dem Lied kommt er zu<br />

dem Schluss, dass man „sich<br />

darauf freuen“ könne, „dass<br />

das Leben besser wird“, erklärt<br />

der Komponist: „Du kannst<br />

noch alles werden.“ Kein profaner<br />

Mutmach-Song, sondern<br />

selbstanalytisch kommt Kroner<br />

zu diesem Schluss, dass<br />

man das Gemobbt-Werden<br />

überwinden und über sich<br />

selbst hinauswachsen kann.<br />

Zudem ereilte Kroner das<br />

Glück, Jahre später auf seinen<br />

früheren Mobber getroffen zu<br />

sein und sich mit ihm ausgesprochen<br />

zu haben – davon<br />

handelt die zweite Single „Du<br />

Timo“. Das Wort Vergebung<br />

fällt, doch betont Kroner: „Es<br />

ist gut, drüberzustehen, aber<br />

für Dich, nicht für ihn.“ Auch<br />

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ohne solch eine Begegnung<br />

müsse man aus der Mobbing-<br />

Rolle herauskommen können,<br />

um seiner eigenen Seele willen,<br />

nicht für den Frieden mit<br />

dem Täter. „Nur, weil er sich<br />

entschuldigt, müssen wir nicht<br />

best friends werden“, setzt er<br />

nach, und betont, dass er sich<br />

über die tiefen Gespräche mit<br />

dem im Titel angesprochenen<br />

Timo freut. „Er hat sich entwickelt“,<br />

so Kroners Feststellung:<br />

„Schön, dass Du angekommen<br />

bist und es geschafft hast, herauszuwachsen.“<br />

Mit der Erfahrung von diesem<br />

Timo könne er „anderen<br />

Leuten beibringen, dass man<br />

sich ändern kann“, so Kroner.<br />

Der außerdem selbst daraus<br />

lernte: „Empathie, das Verständnis,<br />

dass man es nicht<br />

leicht hat – weil niemand es<br />

leicht hat.“ Seine Schlussfolgerung:<br />

„Ein Kind mobbt<br />

nicht, weil es ein Arschloch<br />

ist, sondern weil es zu Hause<br />

Druck hat – niemand ist ein<br />

schlechter Mensch von Anfang<br />

an, es ist ein Weitergeben von<br />

schlechter Energie.“ Der angesprochene<br />

Timo kennt das Lied<br />

übrigens: „Es ist ein Teil unserer<br />

Geschichte“, sagt Kroner.<br />

Und: „Ich mag den Typen.“<br />

Schwere Kost mit motivierenden<br />

Botschaften, mit denen<br />

das Thema Mobbing aber<br />

vorerst abgeschlossen sein<br />

soll. Die nächste Single „Deine<br />

Bienen“ handelt von Kroners<br />

Vater, der Imker ist, und es<br />

ist kaum weniger tiefgründig:<br />

„Es ist ein langsamer, emotionaler<br />

Track geworden“, sagt<br />

der Sänger. Zudem nahm er<br />

den Song mit einem Gast auf:<br />

Die Sängerin und Streamingkünstlerin<br />

Toksi erarbeitete<br />

sich einen eigenen Zugang zum<br />

Thema und teilt sich Text und<br />

Gesang mit Kroner. Der verrät:<br />

„Das Musikvideo wurde teilweise<br />

in Vordorf gedreht.“ Und<br />

er verspricht: „Danach wird es<br />

ein bisschen leichtfüßiger, es<br />

ist nicht alles auf diesem tiefen<br />

Level.“ Von der aktuellen September-Single<br />

„Müde“, einer<br />

„Uptempo-Nummer“, sagt er<br />

außerdem: „Ich glaube, sie hat<br />

Potential für das Radio.“<br />

Damit hat Kroner ja bereits<br />

Erfahrungen: Seine 2018er-<br />

Single „Paradies“ schaffte es<br />

auf Radio FFN in die Rotation.<br />

Damals arbeitete er mit<br />

einem Radiopromoter zusammen,<br />

der den Song sogar bei<br />

diversen Supermarktketten<br />

ins Ladenradio brachte, wo es<br />

bisweilen noch heute läuft, wie<br />

Leute ihm berichten. „Das war<br />

nicht einfach mit Deutschpop“,<br />

gesteht Kroner. Eine wilde<br />

Zeit: „Ich dachte, dass es jetzt<br />

losgeht, das war richtig krass<br />

für mich“, erzählt er. Doch:<br />

„Es hat sich nichts bewegt, die<br />

Strukturen waren noch nicht<br />

da, wir waren nicht vorbereitet<br />

für diesen Schritt.“<br />

Zum Vergleich: Als er 2015<br />

mit der Single „Lichter“ auf<br />

Radio38 gespielt wurde, ermöglichte<br />

das Kroner, auf<br />

Stadtfesten und Festivals in<br />

Braunschweig aufzutreten.<br />

„Paradies“ hingegen bewirkte<br />

in Braunschweig nicht so viel,<br />

dafür aber auf dem Papier:<br />

„Es war sichtbar. Ich habe<br />

gesehen, dass es Airplay gab<br />

und Gema-Einnahmen.“ Die »<br />

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