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MQ+ Herbst 2023

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Das Artland-Magazin.<br />

Schadstofffreie Stromerzeugung:<br />

Größtes schwimmendes<br />

Solarkraftwerk Deutschlands<br />

Freiflächen-PV-Anlage (Floating-PV) mit<br />

einer Leistung von 3,1 Megawatt-Peak<br />

auf einem Baggersee in Haltern<br />

Die von den Klimaforschern<br />

berechnete weltweite Rekordtemperatur<br />

für den Monat Juli<br />

von 16,95 Grad ist ein weiteres<br />

Alarmsignal im Hinblick auf<br />

den Klimawandel. Dabei entwickeln<br />

sich die Steigerungen der Temperaturen<br />

in Europa doppelt so schnell wie<br />

im globalen Durchschnitt. Die Folgen<br />

daraus werden uns fast täglich in den<br />

Medien präsentiert. Langanhaltende<br />

Dürre- und Trockenheitsperioden,<br />

sintflutartige Regenfälle mit zerstörenden<br />

Überschwemmungen sowie<br />

verheerende Stürme sind nur einige<br />

davon. Um den Klimakollaps mit seinen<br />

unabsehbaren Folgen und Auswirkungen<br />

zu verhindern ist in allen Bereichen<br />

so schnell wie möglich eine drastische<br />

Reduzierung der Schadstoffemissionen<br />

erforderlich.<br />

Für die schadstofffreie Stromerzeugung<br />

bietet die Photovoltaik die vielfältigsten<br />

Einsatzmöglichkeiten. Ein Beispiel ist<br />

das schwimmende Solarkraftwerk in<br />

Haltern. Es ist auf einem Baggersee entstanden<br />

und überdeckt eine Fläche von<br />

ca. 1,8 ha. Das ist die Größe von etwa<br />

zwei Fußballfeldern. 2.230 Schwimmkörper<br />

tragen die PV-Anlage mit einer<br />

Nennleistung von 3,1 Megawatt.<br />

Befestigt wurden die Schwimmkörper<br />

in 13,5 bis 23 m Tiefe mit 24 Spezialankern,<br />

um sie am dafür vorgesehenen<br />

Standort zu fixieren. Insgesamt sind<br />

ca. 5.800 Solarmodule auf speziellen<br />

Unterkonstruktionen mit einer Neigung<br />

von ca. 15 Grad in zwei Richtungen<br />

installiert worden.<br />

Die Wechselrichter befinden sich auf<br />

dem Mittelgang, der u.a. die Seitengänge<br />

zu den einzelnen Modulreihen<br />

erschließt. Der erzeugte Strom dieser<br />

PV-Anlage wird werktags von der<br />

Betreiberin selbst genutzt. Das sind<br />

die angrenzenden Quarzwerke GmbH,<br />

durch deren Abbautätigkeiten der<br />

Baggersee auch entstanden ist. Am<br />

Wochenende wird der erzeugte Strom<br />

in das öffentliche Netz eingespeist.<br />

Die überschüssige Menge entsprach<br />

im ersten Jahr dem durchschnittlichen<br />

Jahresverbrauch von 225 Halterner<br />

Haushalten.<br />

Nach Angaben des Unternehmens<br />

handelt es sich bei den Modulen um<br />

hoch lichtdurchlässige Komponenten<br />

aus Glas. Dadurch kann aus der durchscheinenden<br />

und durch das Wasser<br />

reflektierenden Strahlung zusätzlich<br />

Strom erzeugt werden. Die erforderliche<br />

Trafo-Station ist Teil der schwimmenden<br />

Anlage und wandelt den Strom auf<br />

Mittelspannungsniveau um, der mit<br />

einer entsprechenden Leitung an Land<br />

geführt wird. Etwa 2,3 % der Fläche des<br />

Halterner Silbersees III werden durch<br />

diese Anlage bedeckt. Im ersten Betriebsjahr<br />

erzeugte die Anlage 2,7 Millionen<br />

kWh Strom und sparte dadurch ca.<br />

1.000 Tonnen Kohlendioxid ein.<br />

Dies ist eine interessante Lösung zum<br />

Bau von großen PV-Anlagen speziell für<br />

50 | mq Ausgabe <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong>

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