MQ+ Sommer 2023
Das Artland-Magazin
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02
JULI | AUG | SEP 2023
Das Artland-Magazin.
SuPer
Sommer
www.artland-magazin.tv
Themen:
STADT-RELIEF
VORM RATHAUS
Quakenbrücks Altstadt
zum Ertasten
GELEBTER
DENKMALSCHUTZ
Übergabe der Denkmalschutzplakette
VEREINE LEBEN
VOM EHRENAMT
Quakenbrück hat
alleine 75 Vereine
im Artland!
MQ + -
EHRENPREIS
Vergabe an
R. Hauertmann
NATUR
IM GARTEN
Europaweite Bewegung
im Artland angekommen
Das ist ja interessant...
EDITORIAL
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Sommerthemen, die Lust und bewusst machen…
Der neue After Work am längsten
Donnerstag der Stadt oder das Bronze-
Stadtrelief am Markt , die vielen
Sommer-Veranstaltungen oder aber der
Abschied von Rosi Hauertmann …die
Themen in dieser Ausgabe machen Lust
aufs Schmökern, Nachdenken und Revue
passieren lassen.
Und andere Themen lassen uns bewusst
werden, dass wir schnellstmöglich etwas
ändern müssen, damit das Leben, wie
wir es kennen, erhalten bleibt. Die Ressource
Wasser braucht Schutz, aber auch
unsere historischen Gebäude, die Tiere
auf den Feldern (wie z.B. der Feldhamster)
und die Tiere in unserem Garten, wie
die Reportage „Natur im Garten“ von
Alexandra Lüders zeigt.
Fazit: Letztendlich schützen und retten
wir nicht irgendwelche Dinge – letztendlich
geht es darum, uns selbst zu
retten! Oder wie sagt es Eckart von
Hirschhausen so passend: „Wir müssen
nicht das Klima retten, wir müssen uns
retten.“
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DRUCKSACHEN AUS DER REGION
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Was können wir tun, um mit Zuversicht
in die Zukunft zu schauen? Was bieten
wir unseren Kindern, damit sie Lust auf
das Leben haben? Ein Schritt in eine
gute Richtung ist z.B. die neue Kindertagesstätte,
die jetzt im Europa-Quartier
gebaut und eröffnet wurde und den
Kindern drinnen und draußen verschiedenste
kreative Möglichkeiten bietet.
Oder die Sanierung des alten Quakenbrücker
Hauses Bodemann, das heute
einer Berliner Familie mit drei Kindern
ein wunderbares Zuhause bietet.
Wir möchten Sie bewegen – bewegen
für aktuelle, vergangene und zukünftige
Geschichten, damit wir alle erkennen,
in was für einer herrlichen, aber sehr
fragilen Welt wir leben, die dringend
unseres Schutzes bedarf. Packen wir es
an! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen
einen bewussten, inspirierenden und
achtsamen Sommer mit tausend tollen
Momenten, vielen Farben, glücklich
machendem Sonnenschein und einem
empathischen Blick für die Welt, die uns
umgibt.
Ihre MQ + -Redaktion
Mit
gedruckt
umweltfreundlich
Sonne
-
dank
solar!
Titelfoto: Detlef Bülow
Alle 14 Tage neu!
IN DIESEM MAGAZIN
©Fotolia/aletia2011
Die Lokalzeitung für den nördlichen
Landkreis Osnabrück, Südoldenburg und
einen (kleinen) Teil des Emslandes
Redaktion und Anzeigenannahme:
Kreuzstr. 1 · 49610 Quakenbrück · Tel. (05431) 90 48 51
info@lokalzeitung-volltreffer.de
4/5 Stadtrelief in Bronze
6/7 Natur im Garten
8-10 Kinderwelt Bethanien
12 Wasser braucht Schutz
13-19 Gelebter Denkmalschutz
20-22 Marie Barkau-Schmidtsberg
23-25 Trauerspiel Hopfenblüte
26-27 Wasser als knappes Gut
28/29 StadtStiftung/Heimatverein
30/31 Vereine in Quakenbrück
32/33 Riesenschnauzer-Treffen
34-36 Oldtimer-Veteranen-Treffen
38/39 MQ + -Ehrenpreisvergabe
40/41 Interview mit Ingo Neumann
42/43 Band „DoJane“
44/45 Schlossmuseum Hünnefeld
48/49 Der Feldhamster
54/55 Kinotipps
56/57 After Work
59 Serie: Welthits
60 Veranstaltungen
61 Rätselseite
62 Impressum
Das Artland-Magazin.
Die StadtStiftung Quakenbrück
stiftet der Stadt ein Bronzemodell
der Innenstadt Von Detlef Bülow
Mit einer Einweihungsfeier
und einem begleitenden
Rahmenprogramm wurde
am Freitag, den 21. April,
das Stadtmodell in Bronze
vor dem Rathaus in Quakenbrück
feierlich an die Bürgerschaft
übergeben.
Nachdem unsere Bürgermeisterin, Frau
Tülay Tsolak und Claus-Peter Poppe
als Vorstandsvorsitzender der Stadt-
Stiftung ihre Laudatio hielten, richtete
auch der Künstler der Bronze, Herr
Egbert Broerken, einige Worte an das
Publikum.
Die Idee für das Bronzerelief wurde
schon über Jahre in verschiedenen
Gremien diskutiert, zum Beispiel auch
im Heimatverein, ohne dass aber eine
Möglichkeit der Realisierung (und der
Finanzierung) gesehen wurde. Es waren
Vorschläge wie diese, die vor geschätzten
vier Jahren auch der damalige
Bürgermeister Matthias Brüggemann
aufgenommen hat. Er suchte, wie
manche vor ihm, nach Wegen dieses zu
realisieren und kam schließlich auf die
Idee, sich damit an die „StadtStiftung –
Bürger für ihre Stadt“ zu wenden.
Dort wiederum fiel der Gedanke sofort
auf fruchtbaren Boden. Aber auch für
die Stiftung stellt ein solches Projekt
eine finanzielle Herausforderung dar,
doch der damalige Vorsitzende August
Averbeck und der Begründer der Stiftung
Dr. Günter Welker waren spontan
Feuer und Flamme. Dieses Projekt sollte
aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums
der Stiftung ein ganz besonderer Dank
an die Stadt Quakenbrück für die
Unterstützung und die immer gute
Zusammenarbeit und gleichzeitig ein
Ausdruck der tiefen Verbundenheit sein.
August Averbeck warb für die Idee im
Rathaus und Dr. Günter Welker sorgte
für die Zusage der Finanzierung.
An dieser Stelle möchte ich darauf
hinweisen, dass die StadtStiftung
Quakenbrück kein Organ der Stadt ist,
sondern eine Bürgerstiftung. Die Gelder,
die ausgeschüttet werden, kommen
komplett aus einem privat gestifteten
Finanzstock, aus Zustiftungen und
Spenden.
4 | mq Ausgabe Sommer 2023
STADTSTIFTUNG BÜRGER FÜR UNSERE STADT
QUAKENBRÜCKS ALTSTADT ZUM ERTASTEN
Der Anstoß, diese Idee in die Tat umzusetzen,
ist ja das eine, die tatsächliche
Abwicklung ist allerdings immer
schwieriger – und mit mehr Zeitaufwand
verbunden. So mussten auch
die anderen Mitglieder des Vorstands
und des Kuratoriums der StadtStiftung
auf der einen sowie Rat der Stadt
Quakenbrück auf der anderen Seite
ihre Zustimmung erteilen. Katasterunterlagen
und Luftaufnahmen wurden
hinzugezogen, alle Straßen und Plätze
abgegangen und fotografiert und viele
Gespräche über die geeignete Abgrenzung
geführt. Die Kontakte in die Verwaltung
hinein liefen über das Bauamt,
ebenso wie über Peter Hohnhorst, die
Kontakte zur StadtStiftung über den
Interimsvorsitzenden Peter van Dyk.
Die Gespräche zu den Planungs- und
Zwischenständen fanden auf Gut Vehr
im Hause Welker statt. Insgesamt war
dies ein Prozess von fast zwei Jahren.
Doch Widerstände gab es hierbei nicht,
sondern durchweg großes Einvernehmen
bis hin zu Vorfreude.
Auch bei der Auswahl des Künstlers
gab es keine großen Diskussionen. So
wurde der bekannte Bildhauer und
Objektdesigner Egbert Broerken aus
Welver mit der Erstellung des Modells
beauftragt. Der Bildhauer, dessen freie
Arbeiten - Großplastiken für den öffentlichen
Raum aus Stahl und Stein - zum
Beispiel in Dortmund stehen, begann
schon vor über 20 Jahren mit der Fertigung
bronzener Blinden-Stadtmodelle,
angeregt durch die Rotary Clubs von
Münster. Mit Schülern und Lehrern der
Westfälischen Blindenschule in Soest
entwickelte er die optimale Tastbarkeit
dieser Modelle und mit der Bronzegießerei
ein spezielles Verfahren für die
filigranen Erläuterungen in Blindenschrift.
Stadtmodelle, wie auch unseres,
entstehen im Wachsausschmelzverfahren,
einer alten handwerklichen Kunst,
die Detailtreue und Unverwüstlichkeit
der bronzenen Reliefs garantiert.
Die Besonderheit seiner Werke besteht
darin, dass sie Beschriftungen mit
Blindenschrift aufweisen und damit
auch Blinden und sehbehinderten
Menschen die Möglichkeit bieten, das
Stadtbild aus der Vogelperspektive zu
ertasten. Die Erläuterungen zu Straßen,
Häusern und Plätzen sind sowohl in
Buchstaben als auch in Brailleschrift, die
auch als Punktschrift bezeichnet wird,
dargestellt. So können sehbehinderte
und blinde Menschen den Text fühlen
und lesen und beim Ertasten der Stadt
ein Gefühl für die Bebauung entwickeln.
Mitte Februar wurde das fertiggestellte
Werk dann nach Quakenbrück
gebracht und von dem Stifterehepaar
Dr. Günter und Mechtild Welker sowie
Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern
vom Künstler Egbert Broerken auf
Gut Vehr in Empfang genommen. Hier
war es auch bis Mitte April im Café „Der
Speicher“ ausgestellt.
Bürgermeisterin Tülay Tsolak, Stadtdirektor
Michael Bürgel und der
Vorsitzende der StadtStiftung Claus-
Peter Poppe bedankten sich bei allen
Beteiligten für die Umsetzung und ganz
besonders bei dem Stifterehepaar Dr.
Günter und Mechtild Welker.
Bei dem Empfang im Rathaus erwähnte
Poppe, dass August Averbeck aus
gesundheitlichen Gründen an dieser
Veranstaltung nicht teilnehmen konnte.
Er war aber ein treibender Motor des
Werks und ist bereits seit der Stiftungsgründung
dabei, zu Beginn als 2.
Vorsitzender, nach wenigen Jahren und
dem Wegzug des Vorsitzenden Klaus-
Peter Schulz als 1. Vorsitzender und das
bis in das letzte Jahr hinein. Fast 100
gemeinsame Sitzungen von Kuratori-
um und Vorstand hat er in dieser Zeit
geleitet, ungezählte Gespräche geführt
und Entscheidungen vorbereitet. Zwei
Jahrzehnte lang war und ist er eine
prägende Figur der StadtStiftung. Der
Vorstand und das Kuratorium haben
daher einstimmig entschieden, ihn zum
Ehrenvorsitzenden zu ernennen.
Der große Aufwand hat sich meiner
Meinung nach gelohnt, denn das Bronzerelief
ist eine neue Sehenswürdigkeit
und Bereicherung für den Marktplatz
unseres schönen Städtchens. So möchte
letztendlich auch ich mich bei allen
Beteiligten für ihren unermüdlichen
Einsatz und die Umsetzung dieses Projekts
bedanken. Mein ganz besonderer
Dank richtet sich an das Stifterehepaar
Dr. Günter und Mechtild Welker. Dieses
Projekt ist zum einen ein Beispiel für die
enorme Bedeutung der StadtStiftung
für die Gesellschaft, aber zum anderen
vor allem ein herausragendes Beispiel
für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
aller Beteiligten.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 5
Auch der Kohlweißling
darf in Hilfers Garten leben.
Foto: Alexandra Lüders
Von Alexandra Lüders
NATUR IM GARTEN
Europaweite Bewegung ist im Artland angekommen
‚Natur im Garten‘ ist eine in Niederösterreich
2011 entstandene Bewegung,
die sich inzwischen auch auf ganz
Europa ausgeweitet hat und als Gegenbewegung
zu den trendigen Schotterund
Rasenwüsten verstanden werden
kann. Seit Anfang des Jahres 2022
gibt es die europäische Bewegung für
ökologische Gestaltung und Pflege von
Privatgärten und öffentlichen Grünräumen
auch in Niedersachsen.
„Natur im Garten Niedersachsen“ liegt
in der Trägerschaft des Projektverbundes
Gartenhorizonte e.V. und ist eine
vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium
geförderte Initiative,
die die Ökologisierung von Gärten
und öffentlichen/ halböffentlichen
Grünräumen (Schulen/Kindergärten)
vorantreiben möchte. Es gibt eine Liste
von Kriterien, die erfüllt werden muss,
bevor Gartenbesitzer eine Zertifizierung
erhalten und ein schönes Emaille-
Schild (gegen 100 Euro Selbstbehalt) für
das Gartentor überreicht werden kann.
Die Zertifizierung erfolgt durch qualifizierte,
ehrenamtliche Gartenexperten,
die vor Ort unterwegs sind und die
Gärten in Augenschein nehmen, welche
einen Antrag gestellt haben. Anna Gottwald
von der Badberger Imkerei „Honigsüß“
(Holger Fuchs-Bodde) hat von der
„Natur im Garten“-Bewegung erstmalig
in einer Gartensendung des MDR gehört
und bei einer Gartenreise durch Ostfriesland
einen Flyer des Projektverbundes
entdeckt. Hierbei stellte sie fest, dass ihr
eigener Garten den erforderlichen Kriterien
entspricht. Nach einem 1,5 stündigen
Besuch der Heilpflanzenkundlerin
Karin Hilbrenner aus Melle überreichte
die Expertin Anna eine schön gestaltete
Plakette für ihr Gartentor. Damit zählt
der 5000 Quadratmeter große Imkergarten
jetzt zu 86 anerkannten Naturgärten
in Niedersachsen.
Europaweit sind es mittlerweile 18.000
zertifizierte Gärten, die der Bewegung
angehören, verrät Hilbrenner. Sie besuchte
auch zeitnah den naturnahen
Garten von Maria und Hans Hilfer in
Badbergen, die von Anna Gottwald
darauf aufmerksam gemacht worden
waren.
Hilbrenner nahm Hilfers 7000 Quadratmeter
großen Garten intensiv in
Augenschein, bevor die begehrte Plakette
auch hier das Gartentor schmücken
durfte. „Ein Garten muss nicht riesig
groß sein, sondern die vorgeschriebenen
Kriterien erfüllen. Ich nehme zwar
keine Bodenproben, habe aber inzwischen
einen Blick dafür, ob der Garten
naturnah bewirtschaftet wird. Schon an
den Pflanzen und tierischen Bewohnern
ist für mich erkennbar, welche
Arbeitsweise vorliegt“, erklärt Hilbrenner.
So konnte die Expertin im Garten
Hilfer in einem Teich die Krebsschere
6 | mq Ausgabe Sommer 2023
Im Rahmen des
Offenen Gartentors in Osnabrück u.
Umgebung laden die Artländer Gärten
Gottwald (11 bis 18 Uhr), Hilfer (10 bis 18
Uhr) und Ansmann (Gehrde – 11 bis 18 Uhr)
am 25. Juni zu einem Besuch ein.
Der Eintritt beträgt je Garten
und Person 3 Euro.
Im Garten Hilfer bietet die Krebsschere (im Vordergrund) einer seltenen Libellenart Lebensraum. Foto: Alexandra Lüders
Dieses hübsche Emailleschild weist den Garten als naturfreundlich aus.
Foto: Gartenhorizonte
(Grünpflanze) entdecken, die für die
Grüne Mosaikjungfer – eine seltene
Rote Liste-Libellenart – lebenswichtig
ist. Auch viele andere Pflanzen wie
Zimbelkraut, Mädesüß, Nachtviole, Habichtskraut
und Wasserdost sind hier
heimisch geworden. Im Imkergarten
erfüllte schon die Wildblumenwiese
die Qualitätsansprüche Hilbrenners. In
den Dolden der Wilden Möhre hausten
diverse Insekten. Außerdem sorgen der
Stachelmohn und der orangeblühende
Blasenstrauch für Leckerbissen der
Insekten. Anna Gottwald rät, bei Wiesenmischungen
gezielt auszuwählen
(z.B. Rieger & Hofmann). Die Gemeinde
Badbergen biete ihren Einwohnern kostenloses
Saatgut für 200 Quadratmeter
an, die beim Gemeindebüro online beantragt
werden könnten. Es gäbe dort
auch folgende Zuschüsse: Nisthilfen für
Fledermäuse und Vögel (50 Euro) sowie
für heimische Wildstauden (150 Euro).
Der Antrag kann als PDF bei der Samtgemeinde
Artland/ Gemeinde Badbergen
heruntergeladen oder im Gemeindebüro
abgeholt werden. „Naturnahe
Gärten sind Heilkünstler, weil sich die
Ausgeglichenheit und Harmonie, die
in solchen Gärten herrscht, auf den
Menschen überträgt“, sagt Jutta Leiße
von der „Natur im Garten“ - Geschäftsstelle
in Lauenförde-Meinbrexen. Wer
die Kriterien erfülle, könne durch diese
Initiative die begehrte Emaille-Plakette
erlangen. „Jeder Gartenbesitzer kann
einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz
leisten, wenn er auf chemische
Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie
auf Torf verzichtet. Diese drei bilden die
Grundlage für eine Zertifizierung. Auch
ein Kompost, die Regenwassernutzung
und eine umweltfreundliche Materialauswahl
für Zäune, Wege, Terrassen
und Ähnliches werden von unserer
Initiative positiv bewertet und fließen
in die Zertifizierung des Gartens oder
Parks mit ein“, erläutert Karin Hilbrenner,
die zusammen mit zwölf anderen
Ehrenamtlichen des Vereins niedersachsenweit
Gärten besucht. Das Ziel der
Initiative ist es, alle 37 Landkreise und
sieben kreisfreie Städte Niedersachsens
mit Zertifizierern zu besetzen.
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Sommer 2023 mq | 7
Kinderwelt
Bethanien
Von Alexandra Lüders
Die neue Kindertagesstätte „Kinderwelt Bethanien“
im Europa-Quartier (ehemaliges Bahngelände)
in der Quakenbrücker Neustadt hat nach einer langen
Bauphase am 15. Februar 2023 ihren Betrieb aufgenommen.
Betreiber und Namensgeber der Kinderwelt ist die
Diakonische Stiftung Bethanien.
8 | mq Ausgabe Sommer 2023
Die einzelnen Bereiche
sind durch lange Flure getrennt.
Helle, offene Räume und viel Platz kennzeichnen
die moderne Architektur der neuen Kinderwelt.
Fotos: Alexandra Lüders
Besonders kuschelig und ideenreich
sind die Krippenräume eingerichtet.
Die Turnhalle macht
vielfältige Bewegungsangebote.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 9
KONTAKT UND INFOS
per Email unter
hermann@bethanien.net
und per Telefon unter
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Die Leiterin Geraldine Hermann demonstriert
den neuen Matschplatz auf der Außenanlage.
Als Bauherrin fungierte die Samtgemeinde
Artland, die mehrere Millionen
in das Projekt an der Brüsseler Straße
1 investiert und nach den Plänen des
Münsteraner Architekturbüros DEEN
architects gebaut hat. Das Ergebnis ist
mehr als eindrucksvoll und kann sich in
allen Details sehen lassen. Wie die Leiterin
Geraldine Hermann (38) informiert,
wurde das hochmoderne Gebäude für
fünf Kindergruppen und 16 Mitarbeiter
konzipiert.
Das 1000 Quadratmeter große Haus
erfüllt mit einer Fotovoltaik-Anlage
und einer Wärmepumpe nachhaltige
Ansprüche und bietet den Kindern in
der Tagesstätte und in der großflächigen
Außenanlage sehr viel Raum für
Sport, Spiel und Spaß. Die Kinderkrippe
für die Ein- bis Dreijährigen und der
Kindergarten für die älteren Kinder (4
– 6 Jahre) haben getrennte Innen- und
Außenbereiche. In der gemeinsamen
Turnhalle fördert eine Fachkraft für Psychomotorik
individuell die ganzheitliche
Entwicklung von Beweglichkeit und der
Gefühlswelt der Kinder mit gezielten
Übungen.
„Wir haben hier große, offene Räume, einen
naturnah gestalteten Außenbereich
und ein motiviertes Team. Aufgrund
der hohen Kinderzahl stehen zwar viele
Kinder auf der Warteliste, aber nur zwei
Gruppen sind mit 36 Kindern gefüllt, weil
das Personal fehlt“, bedauert Hermann.
Zukünftig soll es neben den Stammgruppen
auch eine Wechselschichtgruppe für
Kinder von Mitarbeitern geben, die bei
ortsansässigen Firmen im Schichtdienst
arbeiten. Geraldine Hermann selbst ist
schon seit 2020 in der Stiftung Bethanien
tätig und hat zunächst mit den
Kindern im Container des Bürgerparks
gearbeitet. Die erfahrene Erzieherin ist
selbst zweifache Mutter und hat eine
Zusatzausbildung als Kanga-Trainerin
(Sport mit Babys) absolviert. Während einer
Führung präsentiert die Leiterin stolz
die Intensivräume für das Rollenspiel,
Entspannung, Konstruktion, Werken und
kreatives Gestalten sowie Räume für
Eltern- und Therapeutengespräche und
Dienstbesprechungen.
Der Blick auf die vorbeifahrenden Züge
sei für die Kinder ganz besonders spannend
ebenso wie die große Matschanlage
auf dem Spielplatz, welche bei gutem
Wetter natürlich ein Highlight für die
Kids sei, verrät sie. Täglich mache eine
integrative Fachkraft auch Angebote in
Kleingruppen, um die Entwicklung der
Kinder mit besonderem Förderbedarf zu
begleiten und ihnen eine Teilhabe am
Kita-Alltag nach ihren Möglichkeiten zukommen
zu lassen. Pädagogisch arbeite
die Kinderwelt im teiloffenen Konzept
nach dem situationsorientierten Ansatz.
Dazu würden die Räume der Stammgruppen
zeitweise geöffnet sowie auch
gezielte Angebote in den Intensivräumen
stattfinden. Doch wie klappt die
Betreuung und die Verständigung mit
Eltern aus mehreren Nationen? „Wir
arbeiten viel mit Fotos, wenn wir unsere
Wochenpläne für die Eltern machen, die
an den Türen der Gruppenräume aufgehängt
werden. Wir verwenden auch die
Eltern-App für Texte in der jeweiligen
Landessprache“, erklärt Hermann, dass
der Kontakt gut funktioniert.
Da es sich bei der Diakonischen Stiftung
Bethanien um einen evangelischen Träger
handle, sei der pädagogische Auftrag
nicht nur zu Festtagen am christlichen
Leitbild orientiert. Derzeit würden rund
300 Kinder in allen Kinderstätten der
Stiftung betreut, unterstreicht Hermann
die große, pädagogische Verantwortung
dieser Einrichtung. Sie sei auch für alle
Fachkräfte ein guter Arbeitgeber mit
tariflichen Strukturen. Am 9. Juni öffnete
die Kinderwelt ihre Türen, um sie der
Öffentlichkeit vorzustellen.
10 | mq Ausgabe Sommer 2023
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Ausgabe Sommer 2023 mq | 11
Das Artland-Magazin.
Unsere
Ressource
Wasser
braucht Schutz!
Jeder kann etwas tun!
Von Beate Deeken
Foto: VKU
Barbara Schöneberger:
(in: Die Zeit No 36, 1. Sept. ´22)
„Ich würde mir sehr gerne von Robert Habeck etwas verbieten lassen.
Der Trinkwasserverbrauch beträgt pro Kopf rund 132 Liter
am Tag. Ein Rasensprenger verteilt in einer Stunde bis zu
800 Liter des kostbaren Nass.
Das ist gut die sechsfache Menge
unseres wichtigsten Lebensmittels.
Was die Regierung sich nicht traut,
spricht Barbara Schöneberger in der
Wochenzeitung „die Zeit“ wohl im
Sinne eines großen Teils der Bevölkerung
aus. Denn Umfragen ergeben
immer wieder: Grundsätzlich ist fast
jeder einzelne in Deutschland bereit,
sein Verhalten zugunsten des Klimas
zu ändern.
Der Nordkreis denkt mit!
Freiwillig oder gesetzliche Anordnung?
Klimaschutz ist ein soziales
Ereignis.
Es ist doch so: Wir können uns freiwillig
einschränken. Im Sommer auf einen
Pool im Garten verzichten, das Fahrrad
für Einkäufe nutzen und mit der Bahn
statt mit dem Flieger reisen. Aber was,
wenn dann die Kinder bei Freunden in
den Pool gehen, die Nachbarn schneller
mit ihren Einkäufen durch sind, weil
sie mit dem Auto fahren oder Bekannte
wunderbar erholt aus dem Urlaub
- mit Flugzeug - zurückkehren? Wie
fühlen sich dann jene, die sich von den
Reisestrapazen aufgrund von Verspätungen
und Zugausfällen erstmal vom
Urlaub erholen müssen? Die, gefühlt,
zu einer Minderheit gehören, wenn sie
freiwillig ihr Verhalten zugunsten des
Klimaschutzes ändern und Mühen und
Verzicht in Kauf nehmen. Irgendwann
werden sie womöglich wütend oder resignieren.
Also: Brauchen wir Gesetze?
12 | mq Ausgabe Sommer 2023
Briq Policy Monitor:
Klimaschutz ist ein soziales Ereignis.
Diese Frage bedient das Ergebnis des
„briq policy monitor“ vom 1. September
2022. Dort wird festgestellt: Klimaschutz
ist ein soziales Ereignis. Entweder alle
ziehen mit, oder es passiert auf freiwilliger
Basis nur wenig. Gleichzeitig kommt
bei der Befragung heraus, dass 83 Prozent
der Deutschen meinen, man müsse
alles daran setzen, den Klimawandel zu
bekämpfen. Und eine Mehrheit meint zudem,
dass gängige Ausreden wie die, man
bräuchte erst internationale Lösungen
oder müsse auf zukünftige technische
Lösungen warten, falsch seien. 87 Prozent
der Befragten glauben übrigens, dass das
Verhalten Einzelner am Klimawandel
sehr wohl etwas ändern würde. Ist es also
unsere Doppelmoral, mit der wir unseren
REW Regenis GmbH
Finkenweg 3 · 49610 Quakenbrück
Fon 05431 907091
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Wohlstand verteidigen? Für Barbara
Schöneberger liegt die Lösung wohl in
allgemein gültigen Regeln. Damit tut sich
die Regierung schwer. Auch, weil die soziale
Zumutbarkeit eine wichtige Rolle spielt.
Der Austausch von Heizungen, die Modernisierung
von Wohnraum, die Änderung
von Mobilität - all das darf nicht in einem
unsozialen, ungerechten Klimaschutz
münden. Bei allem Klimaschutz sollte
unsere Gesellschaft zusammen halten.
Die gesamte Studie finden Sie im Internet:
briq policy monitor #5 | 1. September 2022
Autoren: Armin Falk, Mark Fallak, Lasse
Stötzer
„Klimaskepsis und Ausreden. Wie beurteilen
die Deutschen den Klimawandel
und die Notwendigkeit, etwas dagegen
zu tun?“
www.regenis.de
REGENIS IST ERZEUGUNG
VON DÜNGER, BIOKOHLE & ENERGIE
GärrestTrockner Regenis GT
Gelebter
Denkmalschutz
Von Detlef Bülow
Übergabe der
Denkmalschutzplakette
an Familie Seltmann für das
sanierte Bodemann-Haus
Ausgabe Sommer 2023 mq | 13
Das Artland-Magazin.
14 | mq Ausgabe Sommer 2023
DENKMALSCHUTZ
Fotograf Gustav Bodemann († 1909)
Das Bodemannsche Haus in der Bahnhofstraße um die Jahrhundertwende
Fotografin Herta Bodemann († 1988)
ei einer historischen Stadtführung
durch Quakenbrücks
mittelalterlichen und historischen
Stadtkern können sich
interessierte Bürgerinnen und
Bürger durchaus auf eine kleine Zeitreise
begeben und schaut man mal in
die anliegenden Straßen, dann finden
die Beobachter auch hier historische
Gebäude, die die kriegerischen Auseinandersetzungen
und die Jahre danach
gut überstanden haben. In der ganzen
Stadt verteilt finden sich mehr als 100
Fachwerkhäuser, andere historische
Gebäude und auch Denkmäler, die von
einer längst vergangenen Zeit unserer
Burgmannstadt zeugen und oftmals
über wunderschöne Details verfügen.
Für viele Menschen scheint der Schutz
und die Pflege solcher Bauten heute
häufig selbstverständlich und normal
zu sein. Dabei ist auch in unserer
heutigen Zeit der Erhalt von historisch
wichtigen Gebäuden keine Kleinigkeit.
Wenn man sich jedoch entschließt, ein
Baudenkmal zu erhalten, dann stellt
sich in vielen Fällen eine Frage: Soll der
ursprüngliche Zustand wiederhergestellt
werden oder will man den vorgefundenen
Zustand konservieren und
so auch die Geschichte eines Gebäudes
oder eines Bauteils aufzeigen?
So haben bei uns etliche sanierte Gebäude
mittlerweile einen ganz anderen
Nutzen als noch vor vielen Jahrzehn-
ten. Da aber in den 1960er und 1970er
Jahren viele historische Gebäude der
Abrissbirne zum Opfer fielen, wurden
andere unter Denkmalschutz gestellt
und mahnen die heutige Generation,
die Fehler der Nachkriegszeit nicht zu
wiederholen.
Eines aber haben sie alle gemeinsam,
denn wer ein altes Gebäude sanieren
möchte, der benötigt neben den finanziellen
Mitteln oft sehr viel Geduld, starke
Nerven und Durchhaltevermögen.
Deshalb würdigt die Stadt Quakenbrück
seit 1986 gelungene Sanierungen von
historischen Gebäuden und verleiht
eine Denkmalschutzplakette in Bronze.
Die Stadt zeichnet damit in unregelmäßigen
Abständen Bauten aus, deren
Bauherren mit der Sanierung einen
Beitrag zur Erhaltung des Stadtbildes
geleistet haben. So beschloss der
Stadtrat am 5. Dezember 2022, dass
die Denkmalschutzplakette für das
Jahr 2022 an das Objekt Bahnhofstraße
33, Haus Bodemann und dessen neue
Eigentümer, vergeben werden soll.
Dieses Haus gehört seit 1901 in der
Bahnhofstraße zu einem wichtigen
Gebäudeensemble, welches eine
lange Tradition innehat. Die einzelnen
Gebäude des Straßenzuges sind in ihrer
Gestalt zwar verschieden, aber das
Erscheinungsbild des Ensembles wird
geprägt durch einige gleiche Elemente
und ihr räumliches Zusammenspiel.
Weit über die Grenzen der Stadt
Quakenbrück war das Haus Bodemann
bereits vor dem Bau des Bahnhofs
bekannt. Dafür hat im Jahre 1901 der
Kunstmaler Gustav Bodemann gesorgt,
der sich nach Beendigung seiner
Studien an der Berliner Kunstakademie
im dazu neu errichteten Haus Bahnhofstraße
33 als Fotograf niederließ.
Er fotografierte nicht nur Einzelpersonen,
Familien- und Vereinsbilder in
seinem Atelier, sondern er bildete außerdem
noch Malschüler aus. Seine Fotos
vom Artländer Trachtenfest, die im
Jahre 1905 entstanden, dienten damals
als Vorlage für kolorierte Postkarten.
Leider verstarb das besondere Ausnahmetalent
1909 mit nur 37 Jahren. Aber
seine Ehefrau Anna Bodemann, geborene
Wehmeyer, führte zunächst mit
Angestellten, später mit ihren Töchtern
Herta und Irmgard, das Geschäft weiter.
Sie heiratete später nochmals und trug
nun den Namen Anna van Bracht.
So fanden über die Jahre viele Arbeiten
des Hauses Bodemann ihren Weg auf
Postkarten oder in heimatkundliche Bücher
und Bildbände. Sie sind heute ein
wertvoller Bestandteil des historischen
Fotoarchivs des Stadtmuseums.
Tochter Herta Bodemann erlernte das
Fotografenhandwerk und legte an
der Münchener Staatlichen Höheren
Fachschule für Fotografie ihre Gehilfenprüfung
ab. 1947 bestand sie vor der
Ausgabe Sommer 2023 mq | 15
Das Artland-Magazin.
16 | mq Ausgabe Sommer 2023
DENKMALSCHUTZ
Fotos: Oliver Seltmann
Blick auf Bodemann und Bahnhofshotel
Handwerkskammer Osnabrück ihre
Meisterprüfung. Nach und nach löste
sie ihre Mutter in der Führung des
Geschäfts ab, das sich im Laufe seines
Bestehens im Artland und im südlichen
Oldenburger Land einen hervorragenden
Ruf erworben hatte.
1976 verpachtete sie Fotoatelier und
-handlung an Gerda Wehmeyer, die
eine Nichte ihrer Mutter Anna war.
Herta hatte Gerda Wehmeyer selbst
als Fotografin ausgebildet – und diese
dann später Karin Junghans, die noch
bis zur Aufgabe des Geschäfts im Juni
2020 im Hause Bodemann als Fotografin
tätig war.
Im selben Jahr wurde auch Frau Dr.
Julia Seltmann von ihrer Freundin
auf den Verkauf des Hauses aufmerksam
gemacht. Julia lebte mit ihrem
Ehemann und drei Kindern in Berlin.
Sie kommt gebürtig aus Essen in
Oldenburg und da die Familie gerne
den Wohnort wechseln wollte, machte
sich Julia kurzerhand auf den Weg nach
Quakenbrück. Das Haus besichtigte sie
mit ihrer Freundin und drehte dabei ein
Video, welches dann ihr Mann Oliver in
Berlin sichtete.
Schnell hat dann der Familienrat
beschlossen, das Haus Bodemann zu
kaufen, und irgendwie schließt sich
hier der Kreis, denn genau wie einst
der Erbauer des Hauses aus Berlin kam,
kommt hier nun wieder eine junge
Familie in die Bahnhofstraße 33 zurück.
Darüber hinaus hat Oliver Seltmann
auch noch einen Bezug zur Fotografie,
denn er betreibt einen Fotobuchverlag,
der moderne Fotografie, aber auch teils
fotohistorische Bücher verlegt. Und
dieser ist jetzt nicht mehr nur in Berlin,
sondern auch in Quakenbrück zuhause.
www.seltmannpublishers.com
Gut eineinhalb Jahre haben Julia und
Oliver Seltmann die alte Villa Bodemann
in Quakenbrück saniert und sind
mit ihren drei Kindern von Berlin zu uns
ins Artland gezogen.
Allerdings sah es anfangs eher nach
einer „Oberflächen-Sanierung“ aus, aber
im Laufe der Arbeiten wurden immer
wieder neue Schäden sichtbar. Statische
Mängel im Bereich der Kellerdecke, Undichtigkeit
der Außentreppe, Schäden
am Kalksandstein im Außenmauerwerk,
die Erneuerung der Dacheindeckung
etc. erforderten immer wieder neue
Überlegungen und Plankorrekturen.
Trotz dieser „Überraschungen“ haben
sie sich nicht abschrecken lassen. Mit
Mut, Ausdauer und familiärer Unterstützung
schlossen sie die Sanierung erfolgreich
ab. Fachmännische Unterstützung
fanden sie dabei quasi über den
Gartenzaun, denn wie es der Zufall nun
mal so will, wohnt der Architekt Klaus
Keller, der ja schon mit der Planung und
der Bauleitung des Hermann-Bonnus-
Geburtshauses, dem Anno 1510 und weiteren
Gebäuden beauftragt war, in der
Nachbarschaft. Mittlerweile zählt Klaus
auch zum Freundeskreis der Familie.
Am Ende hat Familie Seltmann mit
sehr viel persönlichem und finanziellem
Engagement das doch in die Jahre
gekommene Haus, das nun auch in
Zukunft das Bild der Bahnhofstraße
wesentlich mitprägen wird, denkmalgerecht
instandgesetzt.
Ich hatte das Glück, Familie Seltmann
gleich zu Anfang ihrer Odyssee kennenlernen
zu dürfen und da auch ich einen
Bezug zu dem Bodemann-Haus habe,
durfte ich bei den Renovierungsarbeiten
immer mal wieder reinschauen.
Gleich bei einem meiner ersten Besuche
überraschten mich die beiden neuen
Hausbesitzer mit einer ganz besonderen
Frage. Als ich mich ihnen vorstellte,
hatte ich nebenbei erwähnt, dass ich für
das Fotoarchiv des Museums zuständig
bin und nun fragten mich Julia und
Oliver, ob ich für das Archiv an einem
Teil des fotografischen Nachlasses
interessiert wäre.
Dieses Angebot konnte ich natürlich
nicht ablehnen und nun beherbergt
das Stadtmuseum den neuzeitlichen
Portrait-Nachlass im Archiv.
Ein großer Teil der Glasnegative
ruht allerdings noch als „Schatz“ im
Bodemann-Haus, der aber, wenn etwas
Ruhe eingekehrt ist, gehoben wird. Bei
der Sichtung werden bestimmt einige
Überraschungen und ungesehene
Aufnahmen aus Quakenbrück zum Vorschein
kommen. Aber das ist dann eine
andere Story, die wir dann vielleicht mal
in einer der noch folgenden Ausgaben
des MQ-Magazins präsentieren werden.
Erfreulich ist, dass bei der Einrichtung
des Hauses auch einige Fundstücke aus
der Geschichte der Fotografie von Bodemanns
behalten und integriert wurden.
Wir können uns also in Quakenbrück
glücklich schätzen, dass dieses
geschichtsträchtige Haus in so gute
Hände geraten ist. Das gesamte Team
sowie sämtliche Firmen, vom Architekten
bis hin zum Gartenbauer, zeichneten
sich hier unter anderem durch hohe
fachliche Kompetenz, Teamfähigkeit,
Menschlichkeit, gegenseitige Wertschätzung
und Freude an der Arbeit aus.
Herausgekommen ist ein Haus, welches
die Denkmalschutzplakette der Stadt
Quakenbrück mehr als verdient hat.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 17
Das Artland-Magazin.
18 | mq Ausgabe Sommer 2023
DENKMALSCHUTZ
Ausgabe Sommer 2023 mq | 19
Das Artland-Magazin.
20 | mq Ausgabe Sommer 2023
HEIMATLITERATUR
„Wenn ick so trüggedenke …“
Die Heimatschriftstellerin Marie Barkhau-Schmidtsberg (1897-1954)
Von Heiko Bockstiegel
„Mit ihren Heimatdichtungen hat
sie sich selbst das schönste Denkmal
in den Herzen der Heimatfreunde
gesetzt. Der Vorstand des KHBB wird
dafür Sorge tragen, dass ihre heimatlichen
Erzählungen und Gedichte der
Nachwelt erhalten bleiben“. Mit diesen
Worten würdigte der Geschäftsführer
des Kreisheimatbundes Bersenbrück,
Wilhelm Wallrabenstein, 1954 die kurz
zuvor verstorbene Heimatschriftstellerin
Marie Barkhau-Schmidtsberg.
Und dieses selbstgesteckte Ziel hat
der KHBB gehalten, denn er gab mit
Unterstützung ihres Sohnes Helmut
Barkhau mehrere ihrer vorwiegend im
heimischen Milieu spielenden Romane,
darunter „Der Erbe vom Eickhof“, „Die
Frau vom Heidbrinkhof“, „Hermine
Winkelroth“ und „Diese kurze Spanne
Seligkeit“, in sehr ansprechender Buchform
neu heraus.
Sowohl in ihrer Heimatgemeinde
Gehrde als auch auf dem Quakenbrücker
Hakenkamp, wo sie zuletzt
mit ihrer Familie lebte, künden heute
Straßennamen von dieser Literatin, die
im Bereich des Heimatschrifttums eine
Fülle von Werten geschaffen hat und
damit weit über das Osnabrücker Land
bis ins europäische Ausland bekannt
wurde. Marie Barkhau, geborene Engelbrecht,
die unter dem Künstlernamen
„Marie Schmidtsberg“ in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große
Lesergemeinde hatte, war ein Kind des
Artlandes, aus dessen geschichtlicher
und gegenwartsnaher Substanz sie
Einfälle und Gestaltung ihrer schriftstellerischen
Schöpfungen nahm.
Geboren wurde sie am 1. Mai 1897
in Rüsfort bei Gehrde. Ihr bis heute
erhaltenes Geburtshaus (alte Nr. 42,
ehemals Dierkes, heute Nr. 63), genannt
„Schmidtsberg“ (daher auch ihr Pseudonym),
war früher ein selbstständiger
Markkotten, der bis 1822 südlich der
Gehrder Bahnhofstraße stand und
dann an die Ostseite der Straße nach
Badbergen verlegt wurde. Obwohl
ihre Eltern eine Verbindung mit einem
Landwirt wünschten, heiratete Marie
Engelbrecht den Postsekretär Wilhelm
Barkhau und kam mit ihm im Jahre 1919
nach Badbergen und schließlich 1933
nach Quakenbrück, wo die junge Familie
an der Kampstraße wohnte.
In ihren 1943 aufzeichneten Lebenserinnerungen
bezeichnet sie sich selbst
als „ein Bauernkind“. Dieser Ursprung
ist in ihren Romanen, Kurzgeschichten,
Gedichten und Hörspielen lebendig
nachvollziehbar. „Das schöne, gesegnete
Artland mit seinen stolzen eichenumrauschten
Höfen, im Regierungsbezirk
Osnabrück hart am Oldenburgischen
gelegen“, schildert sie „mit all seinen
Vorzügen und Schwächen“. Ihre literarische
Veranlagung, das zum Ausdruck
zu bringen, was die Menschen unserer
Heimat bewegte, spürte Marie schon
früh. So begann sie etwa 1926 mit dem
Schreiben, allerdings zunächst heimlich
nur mit Wissen ihres Mannes, von
kleineren Arbeiten: „Schon als Kind
hatte ich meinen Schulkameradinnen
selbsterdachte Geschichten erzählt, und
später spürte ich oft das Verlangen in
mir, meine Gedanken aufzuschreiben,
aber – ich getraute mich nicht recht!
Es erschien mir zu ungewöhnlich, dass
ich, ein einfaches Kind des flachen
Landes, mich hinsetzte und Geschichten
schrieb: Alle Leute würden den Kopf
schütteln, wenn sie es erführen.“
Ihr erstes großes Werk, „Timphus Kinder“,
eine Erzählung aus dem Artland,
erschien dann aber schon sehr bald, und
zwar 1927 in Buchform im Heimatverlag
Robert Kleinert in Quakenbrück, der
sich schon damals zum Anwalt ihres
großen Könnens machte. Und ihr Talent
blieb nicht lange verborgen, obwohl sie
um Geheimhaltung gebeten hatte und
den Namen „Schmidtsberg“, „eine für
mein Elternhaus in dessen Umgebung
gebräuchliche Bezeichnung“, als Decknamen
benutzte: „Meine Eltern, von
mir über die Arbeit und ihre Meinung
befragt, äußerten sich sehr lobend, aber
sie waren fast entsetzt, als ich mich als
Verfasserin bekannte“.
Ihre Arbeiten, zu denen auch Kurzgeschichten
und Gedichte zählten,
fanden dank ihrer Lebensnähe „eine so
begeisterte Zustimmung von meinen
Landsleuten, dass dieses mein schönster
Lohn ist“, schrieb Marie. Der Verlag
Kleinert verlegte auch ihre weiteren von
der Leserschaft mit Spannung erwarte-
ten Werke, und zwar im „Bersenbrücker
Kreisblatt“.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 21
Das Artland-Magazin.
Straßenschild von Marie Barkhau-Schmidtsberg
auf dem Hakenkamp · Foto: Heiko Bockstiegel
Diese heiter-nachdenklichen Fortsetzungsromane
trugen Titel wie „Die
Leute vom Ellernkamp“, „Hermine Winkelroth“,
„Die Kinder vom Hollingerhof“,
„Die Frau vom Heidbrinkhof“, „Der
rechte Weg“ oder „Die Frau hinterm
Pflug“. Handlungsträger sind stets die
„Menschen vom Lande“ mit all ihrer
Härte und Kernigkeit, aber ebenso ihrer
Treue und Hingabe. Vor allem steht das
Schicksal charakterstarker Frauen im
Vordergrund. Die Leser hatten den Eindruck,
dass genauso das Artland denkt
und fühlt, dass der Alltag und das Dasein
in realen, aber auch besinnlichen
Beziehungen geschildert ist.
Marie Schmidtsbergs Romane erschienen
außerdem im „Drei-Quellen-
Verlag“, der in Königsbrück bei Dresden
und später in Königstein/Taunus
ansässig war. Hier gingen mittels der
Zeitschrift „Unser Roman – Monatsschrift
für das Lektorat gutgeleiteter
Zeitungen in deutscher Sprache“ ihre
Vorlagen zur weiteren Veröffentlichung
an Redaktionen bis ins Ausland. Die
positiven Reaktionen waren groß; so
erlebte etwa die „Banater Deutsche Zeitung“
in Temesvar/Rumänien dadurch
steigende Auflagenzahlen, und es gab
Rezensionen in Zeitungen aus Italien,
Rumänien, Dänemark oder der Schweiz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte
sie weiterhin, nun auch im
„Heimatkalender des Kreises Bersenbrück“,
und sie wurde Beiratsmitglied
des neu gegründeten Kreisheimatbun-
des Bersenbrück (KHBB). Ein Großteil
ihrer kürzeren Texte ist in Plattdeutsch
abgefasst oder enthält plattdeutsche
Dialoge. So fand beispielsweise ihr
Gedicht „Sünneküken“ im vom KHBB
herausgegebenen „Plattdütsken Lesebauk“
(1993) Aufnahme. Auch sammelte
sie niederdeutsche Rätsel, Sprichwörter
und Redewendungen, die sie vielfach
verwenden konnte. Ebenso nahm sich
die Abteilung „Heimatfunk“ von Radio
Bremen ab 1950 ihrer Werke an. Hier
genoss eine breite Hörerschaft die für
den Funk bearbeiteten Kurzgeschichten,
die in Sendungen wie „De Pingelbüdel“
oder „Krusen Kohl“ ausgestrahlt
wurden.
Neben der Erfüllung ihres schriftstellerischen
Talentes fiel der Autorin im
Verlauf ihres Lebens noch die große
Aufgabe zu, den drei Söhnen das
notwendige Rüstzeug für ihr weiteres
berufliches Leben zu geben. Leider fiel
Sohn Erwin 1942 im Donbogen bei Urjupin,
nachdem bereits ein Jahr zuvor ihr
Ehemann viel zu früh verstorben war.
Dr. Werner Barkhau wurde Oberlandesgerichtsrat
in Oldenburg, während
Helmut Barkhau den Lehrerberuf ergriff
und als Schulleiter in Nortrup wirkte.
Als Marie Barkhau-Schmidtsberg am
15. Oktober 1954 nach langem Leiden
in Quakenbrück verstarb, lag ihr neuer,
nicht vollendeter Roman im Entwurf
vor. Das damals vom Chefredakteur des
„Bersenbrücker Kreisblattes“, Franz Hall,
ausgesprochene Wort, nach dem in der
Stille der Zwiesprache mit den Dingen
dieser Welt auch nach ihrem Tode
immer wieder gern zu ihren Werken
gegriffen werde, hat sich bewahrheitet.
Insgesamt weist die Aufstellung
ihrer literarischen Schöpfungen außer
der Erzählung „Timphus Kinder“, acht
Romanen und Gedichten mehr als 50
Texte in den Sparten Kurzgeschichten,
Hörspiele und Heimatkundliches auf.
Auf dem Evangelischen Friedhof in
Quakenbrück ist noch das Familiengrab
erhalten – allerdings mit einem
modernen schlichten Kissenstein und
der Aufschrift „Familie Barkhau“. Der
ursprüngliche Grabstein (Foto) existiert
nicht mehr.
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22 | mq Ausgabe Sommer 2023
HOPFENBLÜTE
Das Trauerspiel
der Hopfenblüte
Von Detlef Bülow
Manchmal finden Häuser falsche Mieter oder Käufer. Besonders bedauerlich ist es dann, wenn historische
Häuser und altes Fachwerk anschließend dem Verfall preisgegeben werden, weil Sanierungen kostspielig sind.
Leerstand, Spekulation, Verfall – es gibt viele Gründe, warum historische Gebäude gefährdet sein können.
Um Abrisse zu verhindern und Häuser zu erhalten, ist rechtzeitiges Eingreifen nötig und dafür zu sorgen, dass
das, was uns heute wichtig ist, so erhalten wird, dass auch kommende Generationen davon profitieren können.
Hier ein zeitgenössisches Beispiel:
Das Gebäude Lange Straße 48 kennt
jeder Quakenbrücker unter dem Namen
„Zur Hopfenblüte“. Der aus dem
Artland stammende Kaufmann Arend
Veltmann hat es 1661 als Fachwerkbau
mit fünf Gefachen und zwei Geschossen
erbauen lassen. Davon kündet noch
heute die Giebelinschrift. Nach dessen
Tod um 1670 ging das Gebäude in den
Besitz des Senators Hinrich Vahrenhorst
über. 1721 gehörte es dem Färber Johann
Christoph Heinrich Hartmann, der bis
ins frühe 19. Jahrhundert Besitzer dieses
Hauses blieb. Um 1880 bezog der Bäckermeister
und Gastwirt Gerhard Bräckel
als neuer Eigentümer das Gebäude
und anschließend sein Sohn Innocenz.
Im Anschluss daran erwarb es der Kauf-
mann Alfons Broemann. Als Kolonialwarengeschäft
mit Schankgerechtigkeit
ging das prachtvolle Fachwerkhaus 1902
zunächst an den Kaufmann Heinrich
Bockstiegel. Nach dessen Tod übernahm
dann im Jahre 1909 der Kaufmann
Heinrich Götting das Haus. Seither trägt
das Gebäude die Bezeichnung „Zur Hopfenblüte“
und zählt zu den Sehenswürdigkeiten
der Stadt.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 23
Das Artland-Magazin.
Straße ist nur noch ein Trauerspiel. Leider
ist der Anblick auch ein halbes Jahr
nach dem Kauf der Stadt noch nicht viel
besser geworden. Während die Nachbarhäuser
vorbildlich renoviert sind,
droht das Haus mit der Nr. 48 weiter zu
verfallen.
Der Gastwirt Walter Götting betrieb
hier mit seiner Ehefrau Anneliese über
lange Jahre ein gut gehendes Restaurant,
welches bis Ende 2008 von Bruno
Kretschmann und seiner Frau Claudia
weitergeführt wurde. Im Juni 2009
beherbergte dann die „Hopfenblüte“
für fünf Jahre das Weinhaus „Aperçu –
Wein und Mehr“, das von Familie David
geführt wurde. Während dieser Zeit
erwarb der Quakenbrücker Udo B. die
„Hopfenblüte“, der das Gebäude – sagen
wir mal – etwas vernachlässigte.
So nagte nicht nur der Zahn der Zeit an
dem Haus, auch Temperaturschwankungen,
Regen und der Frost-Tau-Wechsel
haben erheblichen Schaden angerichtet.
Die Hopfenblüte gehört aber zu unse-
Foto: Heiko Bockstiegel
rem Stadtbild, dessen Erhaltung wegen
seiner geschichtlichen, künstlerischen und
städtebaulichen Bedeutung im Interesse
der Allgemeinheit liegt. Deswegen sah der
Rat der Stadt hier dringenden Handlungsbedarf
und fasste 2022 den Beschluss, das
Haus zu kaufen. Seit Anfang 2023 ist die
Stadt Quakenbrück nun der neue Eigentümer
der Hopfenblüte.
Das Gebäude zählte seit über 350 Jahren
zu den schönsten, die es in unserer Burgmannstadt
gab. Es steht seit vielen Jahren
bereits unter Denkmalschutz und wurde
einst als „Perle des Artlands“ bezeichnet.
Doch diese Zeiten sind leider lange vorbei,
denn das Erscheinungsbild des einst
schönsten Fachwergbaus der Langen
Unsere Fachwerkhäuser „Denkmäler“
sind ein Aushängeschild für die Stadt
Quakenbrück und sie sind auch ein
Magnet für historisch interessierte Touristen,
die eben gerade wegen unserer
historischen Bausubstanz das Artland
und die Stadt besuchen. Ohne diesen
Schatz wäre Quakenbrück gewissermaßen
„gesichtslos“ und beliebig. Es
wurden in den vergangenen Jahren bereits
schon zu viele historische Gebäude
in unserer Stadt durch „Trugbilder“
(Neubauten) ersetzt. Dieses Vorgehen
ist das Gegenteil von historischer Pietät.
So überschreitet die Zahl der historischen
Gebäude, die in Quakenbrück in
der Nachkriegszeit zerstört wurden, bei
weitem die jener Baudenkmäler, die
durch die Bombenangriffe vernichtet
wurden. Heutzutage ist aber „nichts
tun“ und „wegschauen“ die größte
Gefahr für die Vernichtung von unseren
Kulturgütern.
Die Hopfenblüte hat über 350 Jahre
Wind und Wetter getrotzt und hat
Kriege überstanden, weil stets eine
schützende Hand über ihr lag, aber
leider hat sie sich in den letzten Jahren
immer mehr zu einem Schandfleck der
historischen Innenstadt entwickelt. Das
soll sich mit dem neuen Eigentümer
ändern.
24 | mq Ausgabe Sommer 2023
HOPFENBLÜTE
In Quakenbrück wurden in den vergangenen
Jahren schon einige andere
Denkmäler saniert, die heute voll des
Lobes unser Stadtbild zieren und sogar
die Denkmalschutzplakette der Stadt
verliehen bekommen haben.
Heute stehen diese Gebäude eindrucksvoll
da. Dass das so ist, ist aber nicht
selbstverständlich. Nur weil es zu allen
Zeiten Menschen gab, denen der Erhalt
solcher Bauwerke wichtig war, können
wir sie heute bewundern. Unabhängig
davon, wie man zu historischen Gebäuden
steht, sie erlauben uns einen Blick
zurück in die Vergangenheit.
Sie für die Zukunft zu erhalten, erfordert
den Blick in die Zukunft.
Nun ist die Stadt Quakenbrück der Eigentümer
der Hopfenblüte. Sie hat sich
für ein „Haus mit Seele und Vergangenheit“
entschieden und jetzt muss sie
beweisen, ob und wie sie damit in die
Zukunft blickt.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 25
Wasser als knappes Gut schützen!
Schüler der IGS Fürstenau sehen Handlungsbedarf
Filmprojekt zeigt Kompetenz und Bewusstsein der Kinder
Der Wasserverband Bersenbrück
hatte einen Plan, als er sich gleich zu
Beginn des Schuljahres im vergangenen
Sommer mit einer Projektidee
an die IGS Fürstenau wandte. Der
regionale Trinkwasserversorger bringt
regelmäßig Themen rund um das
Wasser ins Bewusstsein der Menschen.
Und beobachtet genau, wie sich die
Situation in den vergangenen Jahren
zugespitzt hat. Obwohl Deutschland
zu den wasserreichen Ländern der Welt
zählt, nehmen auch hierzulande Versorgungsengpässe
und damit einhergehende
Konflikte zu.
Filmprojekt: Sauberes Wasser
Bei Lehrern und Schülern stieß der
Vorschlag sofort auf offene Ohren.
Die Aufgabe: Das Thema „ Wasser“
filmisch aufzuarbeiten. An drei Projekttagen
setzten sieben Schüler der
Forscher AG im Alter zwischen 9 und
11 Jahren ihre Ideen mit einfachen
technischen Hilfsmitteln eindrucksvoll
und anschaulich um. Unterstützt von
Biologielehrer Yanik Tolsdorf und Filmemacher
Steffen Oetter drehten sie mit
Tablets selbst erarbeitete Alltagsszenen
und Umweltbotschaften. Von der Idee,
dem Konzept bis zum Grobschnitt der
Filmsequenzen haben sich die jungen
Regisseure hoch motiviert engagiert.
Herausgekommen sind vier Spots, die
den Schutz des Grundwassers, die Nutzung
der Toilette, die tägliche Wasserverschwendung
und die Verfügbarkeit
von Trinkwasser thematisieren.
Passend zum Weltwassertag wurden
die Filme am 22. März im Kino Ankum
einem ausgewählten Kreis aus
Schülern, deren Familien und Lehrer
präsentiert. Besser hätte der Zeitpunkt
nicht gewählt werden können. Ruft
doch der Weltwassertag zu Projekten
auf, die das Bewusstsein für unsere
lebensnotwendige Ressource Wasser
schärfen und den richtigen Umgang
damit thematisieren.
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26 | mq Ausgabe Sommer 2023
Neuberger
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Die Zeit drängt.
Auch ein nasser Winter
ist kein Anlass zur Entwarnung.
Trotz der üppigen Niederschlagsmengen
in den ersten Monaten
dieses Jahres sollte sich niemand
in Sicherheit wähnen. „Es geht um
die Tendenz. Und die zeigt ganz
klar, dass wir mehr Wasser verbrauchen,
als nachkommt,“ betont auch
Ralph-Erik Schaffert, Geschäftsführer
des Verbandes mit Blick auf die Statistiken
der vergangenen Jahre. Und
so ist der Beschluss der Bundesregierung
für eine nationale Wasserstrategie
im März 2023, die das
Bewusstsein für Wasser als knappes,
lebensnotwendiges Gut schärfen
möchte, längst überfällig.
Denn es gilt keine Zeit zu verlieren.
Deshalb stand der diesjährige
Weltwassertag unter dem Motto
„Accelerating Change“. Heißt, der
Wandel hin zu einer nachhaltigen
Wassernutzung muss beschleunigt
werden. Diese Aufforderung haben
die Schüler in ihren vier Kurzfilmen
intuitiv, sachlich und treffend umge-
setzt. Obwohl es in unserer Region
immer noch so scheint, als sei immer
ausreichend sauberes und gesundheitlich
unbedenkliches Trinkwasser
vorhanden, haben die Kinder bereits
das richtige Gefühl und Verständnis
für das Lebenselexier Wasser.
„Die zunehmende Belastung durch
Umweltgifte, Wasserverschwendung
oder die falsche Entsorgung von Müll
bedrohen das Grundwasser immer
mehr“, erläuterte Verbandsvorsteher
Dirk Imke anlässlich der Filmpremiere.
„Die Filme der Schülergruppe
verdeutlichen das eindringlich und
unterstützen ganz aktuell auch
noch den Beschluss zur nationalen
Wasserstrategie“, so Imke.
Die Filme werden einige Wochen im
Kino Ankum vor den Hauptfilmen
gezeigt. Außerdem können sie auf
der Webseite des Wasserverbandes
Bersenbrück unter www.wasserverband-bsb.de
angesehen werden.
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Ein
Vorbild an
Verlässlichkeit!
August Averbeck jetzt
Ehrenvorsitzender
der StadtStiftung
Quakenbrück
Die Gründung der „StadtStiftung Quakenbrück
– Bürger für ihre Stadt“ liegt
inzwischen 23 Jahre zurück. Und August
Averbeck war nicht nur von Anfang an
dabei, er war auch durchgängig in verantwortlicher
Position tätig, zu Beginn
als 2. Vorsitzender, nach wenigen Jahren
und dem Wegzug des Vorsitzenden
Klaus-Peter Schulz als 1. Vorsitzender,
und das bis zum Jahr 2022. Fast 100
gemeinsame Sitzungen von Kuratorium
und Vorstand hat er in dieser Zeit
geleitet, ungezählte Gespräche geführt
und Entscheidungen vorbereitet. Zwei
Jahrzehnte lang war er eine prägende
Figur der StadtStiftung.
Kuratorium und Vorstand haben
daher einstimmig entschieden, ihn „in
Anerkennung seiner herausragenden
Verdienste um die StadtStiftung“ zum
Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Die
Übergabe der entsprechenden Urkunde
erfolgte im kleinen privaten Rahmen
durch Averbecks Nachfolger Claus Peter
Poppe (Vorsitzender) und Peter van Dyk
(Stellvertreter), die aber auch die Aufgabe
hatten, eine Vielzahl an Grüßen und
guten Wünschen aus den Stiftungsgremien
und dem öffentlichen Raum zu
überbringen. „Du warst ein Vorbild an
Verlässlichkeit“, so schloss Claus Peter
Poppe die Würdigung der Verdienste
des Geehrten. Er vergaß auch nicht
darauf hinzuweisen, dass das Stadtrelief,
die größte Einzelförderung in der
Geschichte der StadtStiftung, gerade
auch für August Averbeck ein Herzensanliegen
gewesen sei. Leider sei es ihm
aus gesundheitlichen Gründen nicht
möglich gewesen, persönlich anwesend
zu sein, aber er könne unabhängig
davon noch lange stolz sein auf die
Verwirklichung dieses Projekts.
In seiner bekannten bescheidenen Art
machte August Averbeck im Gegenzug
keine großen Worte. Er freue sich
aber von Herzen, betonte er. „Und ein
Plätzchen an der Wand findet sich
auch noch“, sagte er schmunzelnd und
wünschte der StadtStiftung auch für
die weitere Tätigkeit alles Gute und viel
Erfolg.
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28 | mq Ausgabe Sommer 2023
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HEIMATVEREIN PRÄSENTIERT JAHRBUCH
Reich illustrierte Beiträge
zu Geschichte und Gegenwart der Stadt
Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung
stellte der Heimatverein
Quakenbrück sein neuestes Projekt der
Öffentlichkeit vor, Band 1 einer auf Dauer
angelegten Reihe mit dem Titel „Quakenbrücker
Zeitreisen“. In diesem reich illustrierten
Buch sollen jährlich Beiträge zur
Geschichte der Stadt ebenso Platz finden
wie ein möglichst umfassender Rückblick
auf Ereignisse des jeweils zurückliegenden
Jahres. So gibt es in Band 1 einen Blick auf
die Geschichte des Rathauses und auf die
Entwicklung des Marktwesens, aber auch
Beiträge zu Jubiläen und Veranstaltungen
im Jahr 2022, seien es die der Burgmannskapelle
oder des Neustädter Schützenbundes,
der Theaterwerkstatt oder des
Stadtmuseums.
Der Heimatvereins-Vorsitzende Claus
Peter Poppe dankte besonders den
Vorstandsmitgliedern Heiko Bockstiegel
und Bernard Middendorf für ihre
umfangreichen Textbeiträge und dem
Verein Stadtmuseum Quakenbrück für
die Zusammenarbeit, bei der sich vor
allem Detlef Bülow mit Bildmaterial aus
dem Fotoarchiv stark eingebracht habe.
Und er zeigte sich erfreut und begeistert,
wie groß die Unterstützung für das
Projekt aus Handel und Gewerbe war
und ist. Bei fast 40 beteiligten Firmen
gelte es Dank zu sagen für das Vertrauen
in ein unbekanntes Vorhaben.
Das Jahrbuch „Quakenbrücker Zeitreisen“
ist im Buchhandel und im Stadtmuseum
erhältlich und kostet 15 Euro.
HEIMATVEREIN QUAKENBRÜCK
Über die Jahre soll sich dadurch, so die
Hoffnung der Autoren, eine Chronik der
Ereignisse in Quakenbrück entwickeln, die
auch als eine Fundgrube zum Nachschlagen
dienen kann und die Berichterstattung
in der Presse nicht ersetzt, wohl aber
ergänzt.
Im Anschluss zeigte sich der überwiegend im Amt bestätigte Vorstand mit den
druckfrischen Exemplaren des Buches vor der Kamera. Neu im Vorstandsgremium
ist mit Alexander Pohlers in der Position des stellvertretenden Vorsitzenden
ein Historiker und ausgewiesener Museumspädagoge, der sich besonders mit
der digitalen Präsenz des
Heimatvereins befassen
wird.
Stolz auf das neue Jahrbuch sind (v.l.n.r.) die Vorstandsmitglieder Heiko Bockstiegel,
Bernard Middendorf, Dorothee Felstermann, Alexander Pohlers, Claus Peter Poppe,
Heike Hendricksen, Claudia Wüst, Eva-Christin Hilgefort · Foto/Text: Detlef Bülow
Ausgabe Sommer 2023 mq | 29
Das Artland-Magazin.
Von Wolfgang Osthus
...leben vom Ehrenamt!
IN QUAKENBRÜCK SIND ES ALLEIN 75 VEREINE!
Ein Verein ist wie auch ein Klub eine
freiwillige auf Dauer angelegte Vereinigung
von Personen, die „sich vereinen”,
„etwas zusammenbringen“ und „eins
werden“ und unabhängig sein wollen.
Vereine sind etwas typisch Deutsches,
was unser Leben und unsere Gemeinschaft
über Jahrhunderte bestimmt
hat und selbst die kriegerischen Wirren
überlebt hat.
Wie eine alte Quelle zeigt, gab es schon
im Jahre 1897 in Quakenbrück bei
ca. 3.000 Einwohnern 43 Vereine mit
zum Teil kuriosen Namen wie:
Wissenschaftlicher Donnerstag-Verein,
Vaterländischer Frauenverein,
Kunstverein, Kohlenbezugsverein,
Radfahrerverein, Weinhändlerverein
und einen Bartclub.
Rund 600.000 Vereine
gab es 2014 in Deutschland.
2022 waren es in Quakenbrück laut
einer Aufstellung der Samtgemeinde
Artland immerhin 75 Vereine, 60 davon
waren „eingetragene Vereine“.
Sie alle leben und überleben nur davon,
dass einzelne Mitglieder ihren Verein
ehrenamtlich führen, immer wieder
neue Ideen einbringen und die Vereine
sich so mit der Zeit weiterentwickeln.
Sie freuen sich, wenn möglichst
viele Mitglieder aktiv am Vereinsleben
teilnehmen und so für eine gesunde
Zukunft ihres Vereins sorgen.
ÜBER 100 JAHRE SIND DIE ACHT ÄLTESTEN :
1. Schützenverein Quakenbrück von 1589 e.V.
Der erste Schützenkönig konnte schon im Jahre 1590 gekürt werden.
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige
Zwecke, wie z.B. die Förderung des Schießsports, die Erhaltung und
Pflege alten Schützenbrauchtums und die Pflege der Geselligkeit und
Heimatliebe. Die Erhaltung und Pflege des Schützenhofes ist zumindest
durch den Verkauf der Gaststätte „Schützenhof“ im Jahre 2022
eingeschränkt.
2. Quakenbrücker Männerchor von 1869 e.V.
Das Jahr gilt als Gründungsdatum des heutigen Männerchores. Neben
der „Liedertafel“ (1869) waren es zwei weitere Männerchöre, die schon
früher eigenständige Aktivitäten entwickelten und seit 1955 unter
neuem Namen bis heute tragendes Element kulturellen Lebens in der
Burgmannstadt sind. Bei vielfältigen Auftritten tragen die gut 20 Sänger
sowohl klassisches und geistliches als auch volkstümliches und
modernes Liedgut vor. Neue Sänger sind stets willkommen.
3. QTSV - Quakenbrücker Turn- und Sportverein von 1877 e.V.
Der Verein ist mit über 1000 Mitgliedern der größte Verein in der Stadt
mit einem umfangreichen und vielfältigen Sportangebot wie Turnen,
Schwimmen, Ballsportarten (Badminton, Basketball, Handball und Volleyball),
Gymnastik (Funktionsgymnastik), Tanz, Ballett, Wandern und Radwandern.
4. Evangelischer Arbeiterverein von 1892
Er ist einer der traditionsreichsten Vereine in der Stadt, der 2022
sein 130-jähriges Jubiläum feiern konnte. In bester Erinnerung
sind die vielen Theateraufführungen mit heimischen Darstellern
der Spielschar des EAV.
Heute beliebt sind die bestens organisierten, gemeinsamen
Ausflüge.
Quakenbrücker
Männerchor
30 | mq Ausgabe Sommer 2023
VEREINSWESEN
KEGELN IST WEITERHIN EIN BELIEBTER FREIZEITSPORT
5. Artländer Rennverein von 1902 e.V.
Nach einigen Jahren Pause ist der Verein wieder
sehr aktiv. Höhepunkt eines jeden Jahres ist für
Quakenbrücker und viele Auswärtige Anfang
September der Renntag im gepflegten Hasepark
mit Kutschenparade, Trab- und Galopprennen und
dem jährlichen Höhepunkt, dem Artländer Seejagdrennen.
6. Rassegeflügelzuchtverein Quakenbrück
und Umgebung von 1905 e.V.
Im RGZV züchten die Mitglieder verschiedenste
Rassegeflügel. Dabei reicht die Artenvielfalt von
Tauben über Wassergeflügel bis hin zu Hühnern,
die jeweils im Herbst auf einer Vereinsschau (die
erste schon 1906 ) vorgestellt werden. Vereinsziele dabei
sind u. a. eine standardgemäße Verbesserung der Rassenmerkmale und
Beratung und Hilfe beim Aufbau einer Zucht.
7. Wasssersportverein Quakenbrück von 1913 e.V.
Unter dem Motto “Wir lieben Paddeln“ ist der Deutsche
Kanu-Verband (DKV) der größte Kanusport-Verband
weltweit mit rund 122 000 Mitgliedern in ca. 1300
Vereinen. Dazu gehört auch der WSVQ. Sein Sportangebot
umfasst Kanu-Wandern, Kanu-Polo mit
Turnieren am Bootshaus an der Hase und neu
Stand-Up-Paddling.
8. Neustädter Schützenbund von 1922 e.V.
Aus einem Nachbarschaftstreffen im Stadtteil Neustadt
entstand der Verein und feierte auf dem Friedrichsplatz
sein erstes Schützenfest, das vor allem Kindern
Freude machen sollte. Bis heute wird hier nur
der Kinderkönig gekürt. Im letzten Jahr durfte er sein
100-jähriges Jubiläum feiern.
Kegelclubs sind auch etwas typisch Deutsches,
und auch das schon über 100 Jahre. Gekegelt
wird auf verschiedenen Bahntypen: den Bohlenbahnen
und heute meistens Scherenbahnen,
die verschiedene Gastwirte schon früher
Artländer Rennverein e.V. von 1902
und heute Postfach noch zum 14 31Teil vorhalten.
Es waren 49603 und sind Quakenbrück zum Teil auch heute das
Lokal Sander, die Gaststätte Gösling, der Schützenhof,
der Hakenhof, die Burgmannschänke,
die Gaststätte Thöle (heute Pogge) und das
Lokal Koppelmann (heute Balkan-Grill – Steakhaus).
Auch die Namen der Kegelclubs waren
und sind auch heute noch auffällig und ein
Spiegel der Zeit. Laut einem Adressbuch der
Stadt waren es 1932 sieben Kegelclubs wie:
„Alle Neune“, „Dienstags-Club“, „Eintracht“,
„Holzfäller“,„Schwarzer Klub“, die „Schwarze
Nacht“ und die beiden auch schon 1897
gegründeten Kegelclubs „Weißer Eber“ und
„Meisterclub zum kleinen Pferd“, die beide
heute noch aktiv sind und 2022 ihr 125-jähriges
Jubiläum feiern konnten. Die Namen heute
klingen da schon anders, z.B. „Dufte Bienen“,
„Alle wackeln“, „Holthackers“, „Stramme
Jungs“ oder auch „Frei von Vati“. Das Ehrenamt
des/der Vorsitzenden hat hier eventuell ein
„Präsident“ oder vielleicht, auch wieder typisch
Deutsch, „unsere Kegelmutter“. Und für alle
gilt weiterhin ein dreifaches Gut Holz !
Ausgabe Sommer 2023 mq | 31
Riesenschnauzerfamilie trifft sich in Quakenbrück
Fotos: Detlef Bülow
Wenn ein Riesenschnauzer im schwarzen
oder pfeffersalz-farbenen Gewand
mit hoch erhobenem Kopf daherkommt,
dann ist er eine imposante
Erscheinung, doch wenn man auf dem
Quakenbrücker Marktplatz gleich von
30 dieser Hunde begrüßt wird, dann ist
das schon etwas Besonderes.
Der durchschnittliche Riesenschnauzer
wird 60 bis 70 cm hoch und bringt
dabei 35 bis 47 kg auf die Waage. Seine
buschigen Brauen überschatten seine
klugen Augen und gehören, genau wie
der nicht zu weiche, üppige Bart, zu den
Markenzeichen des aus Deutschland
stammenden Hundes. Er zeichnet sich
durch Selbstbewusstsein, Charakterstärke
und eine ausgeprägte Wachsamkeit
aus. Gleichzeitig ist sein Wesen
gutartig und in dem imposanten Körper
schlägt ein liebevolles Herz.
- Alten- und Pflegeheim
- Kurzzeitpflege
- Verhinderungspflege
- Betreutes Wohnen
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Joachim Minneker (Geschäftsführer)
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32 | mq Ausgabe Sommer 2023
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Dagmar Hönigs sprach mich vor
einigen Wochen an und teilte mir mit,
dass in der Zeit vom 28. April bis 01. Mai
in Quakenbrück ein Hundetreffen der
„Ilmenauer“ Riesenschnauzer geplant
sei und fragte mich, ob ich nicht Lust
hätte, am 29. April ein Gruppenfoto
auf dem Marktplatz zu machen? Ich
konnte mir nicht wirklich vorstellen,
worum es dabei eigentlich ging, aber
da ich ein „Hundefreund“ bin, hatte
sie mich neugierig gemacht und so
erfuhr ich, dass der Hintergrund dieser
Veranstaltung ein jährliches Treffen der
Hundebesitzer aus der Zucht „von der
Ilmenau“ ist. Dieses „Familientreffen“
findet seit etlichen Jahren regelmäßig
an anderen Orten statt. Dieses Mal
haben Dagmar Hönigs und ihr Mann
Arnold, beide auch stolze Besitzer eines
Riesenschnauzers, ein verlängertes Wochenende
in Quakenbrück organisiert.
Angereist war eine kleine Vorhut bereits
am 26. April. Sie wurden mit ihren
drei Wohnmobilen, inklusive Schnauzer,
auf dem Hundesportvereinsplatz
an der Dinklager Straße einquartiert.
Ihnen folgten zur offiziellen Anreise die
restlichen Teilnehmer ab dem 28.04.
mit dann insgesamt 16 Wohnmobilen
und Wohnwagen aus Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und sogar aus
Thüringen.
Eine „Großfamilie von 30 Riesenschnauzern“
war letztendlich zusammengekommen.
Vertreten waren auch einige
andere Hunderassen, da es Besitzer gab,
die neben ihren Schnauzern auch andere
Tiere in ihrer Familie aufgenommen
haben. Letztendlich haben an dem Treffen
über 50 Personen teilgenommen,
zzgl. Helfer und Betreuungspersonal.
Unter der Leitung von Annette Wesemeyer
und Josef Hauertmann hat am
Samstag eine Stadtführung mit den
Teilnehmern, inklusive Hunden, stattgefunden.
Dazu wurde die „Großfamilie“
in zwei Gruppen aufgeteilt. Da sich alle
tadellos verhalten haben, gab es noch
eine große Besonderheit: Inklusive Hunde-Schar
wurde auch die St.-Sylvester-
Kirche besichtigt. Allerdings wurde von
den Vierbeinern eine Turmbesichtigung
ausgeschlagen. Alle Teilnehmer haben
am Schluss die lockere und offene Art
der „Quakenbrücker“ gelobt und waren
begeistert von unserer herrlichen Bausubstanz.
Am Sonntag spazierten die Riesenschnauzer
mit ihren „Frauchen“ und
„Herrchen“ über die „Landwehr“ und
die „Lügenbrücke“ in Richtung „Artlandkotten“.
Dort gab es auf der Terrasse an
der Hase für alle Erfrischungsgetränke
und eine wohlverdiente Pause!
Hier zeigten sich alle von ihrer besten
Seite und haben auch beim Personal
des „Artlandkottens“ einen positiven
Eindruck hinterlassen, und da eine
Bewirtung einer so großen Meute mit
Hunden nicht selbstverständlich ist, gab
es für die hervorragende Service-Leistung
zum Abschluss ein großes Lob.
Ein weiteres Ereignis am Sonntag war
ein Schutzhundtraining des hiesigen
Hundesportvereins „DVG HSV Quakenbrück
e.V. Hundesport“. Hier durften
auch Teilnehmer vom Ilmenauer
Hundetreff mitmachen und die Riesenschnauzer
hatten nun auch mal die
Möglichkeit sich richtig auszutoben.
An dieser Stelle möchten die beiden
Organisatoren ein großes Lob und ein
herzliches Dankeschön an alle, die bei
diesem außergewöhnlichen „Familientreffen“
beteiligt waren, aussprechen.
Und da die Zusammenarbeit mit dem
hiesigen Hundesportverein „DVG HSV
Quakenbrück e.V. Hundesport“ mehr als
reibungslos verlief und alle Gerätschaften
und Gebäude, inklusive der schönen
Außengrillhütte, ohne Einschränkungen
genutzt werden durften, gilt ein besonderer
Dank den Vorsitzenden Herrn
Erich und Ehefrau Kerstin Wittenhorst.
Alles in allem möchte ich als Außenstehender
sagen, dass Dagmar und Arnold
Hönigs bei diesem außergewöhnlichen
„Familientreffen“ sehr kompetente, engagierte
und motivierte Gastgeber waren.
Das Niveau und die Aufbereitung
der behandelten Themen waren sowohl
für Zwei- wie Vierbeiner konstant hoch
und abwechslungsreich.
Danke, dass ich hier und da mal reinschnuppern
durfte.
Detlef Bülow
Ausgabe Sommer 2023 mq | 33
Das Artland-Magazin.
Hermann Welp ist
Oldtimer-
Fan
mit Leib
und Seele
34 |
mq
Ausgabe Sommer 2023
Von Bernd Middendorf
Klönschnack zum Abschied:
Hermann Welp und Piper-Pilot Ludger Dingwerth im Setra
Foto: Bernd Middendorf
OLDTIMER-VETERANEN-TREFFEN
VETERANEN-
TREFFEN
IN NORTRUP
STRAHLEN
GROSSE
ANZIEHUNGS-
KRAFT AUS
Er ist ein Original, hat einen großen
Freundeskreis, nennt eine
nostalgische Drehorgel sein eigen
und schwärmt für Oldtimer
in jeder Ausführung: Hermann
Welp, Kraftfahrzeugmeister aus
Nortrup, frönt einer nicht alltäglichen
Leidenschaft, wenn er mit seinem Team
regelmäßig die Veteranen der Landstraße
einlädt. Im Mai zog das Treffen vor
allem Lkw-Liebhaber in Scharen an.
Hermann ist „bekannt wie ein bunter
Hund“, wie man im Artland zu sagen
pflegt. Seine Werkstatt mit Autohandel
hat er 2016 an einen Nachfolger
abgegeben. Auf der faulen Haut liegen
ist ganz bestimmt nicht sein Ding, aber
er will kürzertreten: „2022 kamen ja Tausende
zu unserem Oldtimertreffen. Ein
Teilemarkt war auch im Programm, über
300 Fahrzeuge waren da. Das musste ich
zurückfahren“, sagt er.
Fernfahrer-Nostalgie in Nortrup: Easy Rider lässt grüßen.
Bis dahin wird die Show erst mal verkleinert
– so wie vor einigen Wochen, als
er nur Omnibus- und Brummi-Besitzer
einlud. In der Coronazeit hätten sich
viele Oldie-Liebhaber größere Fahrzeuge
angeschafft, aber die Lkw-Szene sei nicht
so groß, erzählt er.
„Wir hatten trotzdem 37 Lastwagen hier,
dazu fünf Setra-Busse aus den 1960er
Jahren. Das ist schon was. Und wenn
einer mit Pkw auftauchte, dann hab‘ ich
den auch nicht wieder weggeschickt.“
Aus der Region, aber auch aus Haltern
am See und Buxtehude reisten Teilnehmer
an. Einer nahm sogar die 200 km
aus Stade auf sich. „Ludger Dingwerth
aus Greffen war auch wieder dabei.
Foto: Martina Hartschwager
Früher war er in Sachen Oldtimer in
Ankum engagiert – als Stellvertreter
des 1. Vorsitzenden Wolfgang Dobratz,
der mit seiner Mannschaft die Ausstellungen
von Schnauferln aller Art
organisierte. 2007 fiel der Beschluss, die
Treffen in Nortrup zu veranstalten. „Es
gibt da einen großen Zusammenhalt“,
sagt Welp und lobt die gute Atmosphäre
am Heimathaus. Größere Unterstützung
wäre nicht schlecht, aber Nachwuchs ist
schwer zu finden – wie bei vielen Vereinen.
„Wir brauchen mehr junge Leute,
die mit anpacken.“
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Biertransport Anno dazumal: Die kostbaren Fässer waren gut gesichert. Fotos: Martina Hartschwager
Ausgabe Sommer 2023 mq | 35
Das Artland-Magazin.
Oldtimer
der Lüfte:
Ludger Dingwerth
mit der
Piper PA 18
Der hat 2022 mit seiner
Piper ‘PA 18‘ mehrere
Ehrenrunden über
den Platz gedreht
und besitzt selber
einen schönen alten
Kässbohrer-Setra-Bus.“
Klar, dass
eine Ausfahrt für alle
Beteiligten einfach
dazugehört. Diesmal
waren es satte 70 Kilometer
über die Dörfer bis nach Berge und
in weitem Bogen wieder zurück.
Hermann Welp ist wie auch seine
Helfer weiter mit Leib und Seele dabei.
Zahlreiche Besucher – nicht nur aus
Nortrup – haben ihn bestärkt, weiterzumachen.
„Es ist gut gelaufen. Für 2025
haben jetzt schon viele zugesagt. Man
kann es ja doch nicht lassen“, schmunzelt
er. Und: Langjährige Freundschaften
müssen schließlich gepflegt werden
unter den Oldtimer-Enthusiasten aus
Norddeutschland und umzu…
Lkw Marke Magirus Deutz
- da bekommen Oldtimerfreaks Herzklopfen.
Foto: Martina Hartschwager
Traum junger Familien: Ein nostalgischer VW-Campingbus mit Anhänger.
Foto: Martina Hartschwager
36 | mq Ausgabe Sommer 2023
LEADER-PROJEKTE
LEADER-Region Nördliches Osnabrücker Land
Erste Projekte
gehen an den Start
NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL
Es ist so weit:
Seit dem 1. April ist die LEADER-Region
Nördliches Osnabrücker Land (NOL)
offiziell am Start – in leicht veränderter
Zusammensetzung verglichen mit der
Zusammenarbeit als ILE-Region, einer
motivierten Lokalen Aktionsgruppe
(LAG) und einem neuen Regionalmanagement.
Bemerkenswert: Ein erstes
Projekt zeigt bereits Wirkung.
Unter dem Titel „Im Fluss der Zeit“
hatte die Region, zu der neben den
Samtgemeinden Artland, Bersenbrück,
Neuenkirchen und Fürstenau nun
auch die Stadt Bramsche gehört, ihr
Regionales Entwicklungskonzept (REK)
vorgelegt. Das REK bildet die Basis der
zukünftigen Zusammenarbeit und
den Rahmen für die Entscheidungen
der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) über
Fördersummen, Förderkriterien und die
Projektauswahl. Neben den beteiligten
Kommunen repräsentieren Vertreterinnen
und Vertreter von Wirtschaftsund
Sozialpartnern die Interessen der
Region.
Mit ihrem Regionalen Entwicklungskonzept
hat die Region ihr Leitbild
„Im Fluss der Zeit“ formuliert und ihre
Handlungsfelder definiert, die den
thematischen Rahmen für Projektanträge
bilden. Sie heißen „Soziales
und Gemeinschaft“, „Lebensraum und
Demografie“, „Tourismus“, „Umwelt
und Klima“ sowie „Innovation“. Für
jedes Handlungsfeld wurden darüber
hinaus Ziele festgelegt. Erreicht werden
sollen diese Ziele über eine Vielzahl an
Projekten, die von allen Bürgerinnen
und Bürgern, Vereinen und Verbänden,
Institutionen und Kommunen der Region
eingebracht werden können.
Eines der Startprojekte, mit dem die
LEADER-Region NOL den Auftakt
der Förderperiode gestaltet, ist die
„Hebammenversorgung im Nördlichen
Osnabrücker Land“. Das Projekt ist Teil
des Handlungsfeldes „Soziales und
Gemeinschaft“. Mit unterschiedlichen
Ansätzen wie zum Beispiel einer aufsuchenden
Betreuung durch Hebammen
in ländlichen Gebieten und einem
Hausbesuchssystem zur Notfallabsicherung
nicht betreuter Schwangerer soll
dem Hebammenmangel begegnet bzw.
alternative Betreuungsmöglichkeiten
erprobt werden. „Die gesunde Geburt
und die Bedeutung der ersten Lebenswochen
eines Neugeborenen sind im
Rahmen der Frühen Hilfen sowie der
Gleichstellungsarbeit besondere Themen.
Das Projekt ist aus Sicht der Nordkreiskommunen
als besonders wichtig
hervorzuheben und ergänzt die bisherigen
Ansätze zur Verbesserung der Hebammenversorgung.
„Besonders positiv
wäre es, wenn durch die entwickelten
Maßnahmen zusätzliche Hebammen
für den Nordkreis gewonnen werden“,
sagt Michael Bürgel, Bürgermeister der
Samtgemeinde Artland.
Im Auftrag der LAG ist das Regionalmanagement
ein wichtiger Partner:
Es unterstützt bei der Entwicklung
und Umsetzung der Projekte. Neuer
Regionalmanager im Nördlichen Osnabrücker
Land ist Nils Schnieders von der
pro-t-in GmbH in Lingen, die bereits das
Regionale Entwicklungskonzept im NOL
als Fördergrundlage erarbeitet hat. Unterstützt
wird er in beratender Tätigkeit
von Karsten Perkuhn, der zuletzt das Regionalmanagement
im Wittlager Land
betreute. Das Regionalmanagement
berät kostenlos bei der Entwicklung von
Projekten und Förderanträgen und ist
der erste Ansprechpartner für Fragen
rund um LEADER.
Etwas mehr als eine halbe Million Euro
stehen der LEADER-Region Nördliches
Osnabrücker Land jedes Jahr zur Förderung
von Projekten zur Verfügung.
Die Projekte müssen zum Regionalen
Entwicklungskonzept (REK) und seinen
Handlungsfeldern passen. Die genauen
Förderrichtlinien und das REK sind auf
der Website www.leader-nol.de abrufbar.
Hier finden Interessenten auch den
jeweils aktuellen Antragsstichtag und
die zur Verfügung stehende Fördersumme.
„Es gilt, die zur Verfügung stehenden
Fördermittel auszuschöpfen und für
unsere Region einzusetzen, damit die
Menschen im NOL davon profitieren“,
so Michael Bürgel. Sein Appell: „Allen,
die Interesse an einer Projektförderung
im Rahmen von LEADER haben, steht
das Regionalmanagement-Team gerne
beratend für Fragen zur Antragstellung
telefonisch unter 0591 964943-19 und
per Mail unter leader-nol@pro-t-in.de
zur Verfügung.“
Nils Schnieders Foto: NOL
Karsten Perkuhn Foto: NOL
Ausgabe Sommer 2023 mq | 37
Das Artland-Magazin.
Foto: Ann Hauertmann
In der Vergangenheit habe
ich in vielerlei Hinsicht mit
Rosi Kontakt gehabt. Sei es
als Bürger der Stadt oder als
Ratsmitglied, an ihr führte
kein Weg vorbei: Fast 46
Jahre managte sie das Vorzimmer
und müsste ich dem
Rathaus ein Gesicht geben, dann wäre
es das von Rosemarie Hauertmann.
Wenn ich sie anrief, dann meldete sie
sich mit: „Rosemarie Hauertmann,
Samtgemeinde Artland, Vorzimmer
Samtgemeindebürgermeister“.
In allen Situationen erlebte ich sie
ruhig, besonnen, kompetent und stets
freundlich, mit dem richtigen Gespür
für Diskretion und Diplomatie, gepaart
mit einem Lächeln. So hat sie mir auch
stets einen Korb gegeben, wenn ich sie
für das MQ-Magazin um ein Interview
bat.
Im Rampenlicht steht Rosi nämlich
nicht gern, und doch saß sie mehr als
45 Jahre an entscheidender Stelle im
-Ehrenpreis
Das Artland-Magazin.
für Rosemarie Hauertmann
Eine außergewöhnliche Persönlichkeit
und eine Institution im Rathaus!
Rathaus. Das zeichnet sie aus. Auf sie
konnte man sich verlassen, das wissen
auch die ehrenamtlich tätigen Bürgermeister
der Stadt Quakenbrück. Wenn
sie zu festlichen Anlässen die Amtskette
anlegen mussten, sorgte Rosi ganz
nebenbei dafür, dass alles korrekt saß.
Bürger, die sich mit einem Anliegen
an sie wandten, weil sie nicht um die
Zuständigkeit wussten, konnten sicher
sein, dass sie sich kümmerte.
Niemand hat im Landkreis Osnabrück
so lange in einem Rathaus-Vorzimmer
gearbeitet wie sie.
Sie ist 17 Jahre alt, als sie nach Gymnasium
und Höherer Handelsschule
am 1. Juli 1977 als „Anlernling“ in der
Von Detlef Bülow
Verwaltung der fünf
Jahre zuvor gegründeten
Samtgemeinde
Artland startet. Von
Dienstleistung und
Bürgerservice ist damals
noch keine Rede,
die Verwaltung kam
eher hoheitlich staatstragend daher.
Rosi wird im Hauptamt, einer Abteilung,
die sich darum kümmert, dass
Verwaltung überhaupt stattfinden
kann, eingesetzt. Dazu gehörte auch
das Vorzimmer des Rathauschefs. Sie
kümmerte sich nicht nur um die Termine
ihrer Chefs, kopierte und verschickte
Tausende Seiten Vorlagen für Stadtund
Samtgemeinderat. Sie entwickelte
auch schnell ein Händchen bei der
Organisation von Feierstunden und Festen.
Und davon gab es so einige: von der
750-Jahr-Feier im Jahr 1985, bei der aus
Rosi bei einem Empfang in historischen
Kostümen ein Burgfräulein wurde, über
Empfänge bei den Quakenbrücker Mu-
38 | mq Ausgabe Sommer 2023
Foto: Ann Hauertmann Foto: Ann Hauertmann
MQ + -EHRENPREIS
siktagen, Kunstausstellungen bis hin
zu den Besuchen in den Partnerstädten.
Sie traf auf viele Prominente, wie den
Pianisten Justus Frantz oder den legendären
Showmaster Hans Rosenthal.
Die gebürtige Menslagerin arbeitete in
44 Jahren mit fünf Chefs zusammen,
am längsten mit August Averbeck, der
Samtgemeindedirektor von 1981 bis
2001 war. Diese Zeit war prägend für
sie. Als Quakenbrückerin bekam sie mit,
was das Volk „über die da im Rathaus“
dachte und das machte sie für ihre
Chefs zu einer wertvollen Hinweisgeberin.
Über Jahre dürfte Rosi einer der am
besten informierten Menschen in Quakenbrück
gewesen sein. Doch niemals
hat sie auch nur ein Wort über Interna
verloren oder sich über die Verschwiegenheit
hinweggesetzt. Über Fragen
nach den Eigenarten ihrer Chefs oder
deren Ordnungssinn lächelte sie stets
hinweg und schwieg beharrlich.
Bei der Verabschiedung von Rosemarie
Hauertmann gab es ein Wiedersehen
mit früheren Stadt- und Samtgemeindebürgermeistern.
Stellvertretend für
alle lobte Samtgemeindebürgermeister
Michael Bürgel die Qualitäten von ihr.
„Nun verlässt uns eine Institution“,
stellte er fest. Auch die amtierende
Bürgermeisterin Tülay Tsolak lobte
noch einmal die Zusammenarbeit mit
ihr. „Als ich hier mein Amt antrat, hast
Du mich mit offenen Armen empfangen
und mich an alles herangeführt. Du
hast mir damit die Sicherheit gegeben,
die ich damals brauchte“.
Der letzte Arbeitstag traf Rosi nicht unvorbereitet.
Die Entscheidung, vorzeitig
in den Ruhestand zu gehen, hatte sie
schon vor einem Jahr getroffen. Dennoch
war sie bei ihrer Verabschiedung
sichtlich gerührt.
Im Rahmen dieser feierlichen Verabschiedung
von Rosemarie Hauertmann
im Quakenbrücker Rathaus wurde
auch der vierte MQ + -Ehrenpreis des
Artland-Magazins in Quakenbrück an
sie verliehen.
Dieser Preis wird in unregelmäßigen
Abständen vergeben und steht für
Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft,
für ein großes Maß an Zeit, die für die
Gemeinschaft und für die gute Sache
aufgebracht wurde – Werte, die vor
allem ehrenamtlich in unserer aktuellen
Gesellschaft immer mehr an Bedeutung
gewinnen. Der MQ + -Ehrenpreis besteht
materiell aus einem wertvollen, handgearbeiteten
Füllfederhalter, aber im
ideellen Sinne steht er für viel mehr.
Dieser Preis würdigt nicht nur die Treue
und die Zuverlässigkeit von Rosemarie
Hauertmann, die fast 46 Jahre lang als
Sekretärin des Samtgemeindebürgermeisters
tätig war, sondern auch ihr
herausragendes ehrenamtliches Engagement,
welches ihr im wahrsten Sinne
des Wortes im Blut liegt.
Besonders erwähnt seien hier ihr unermüdlicher
und freiwilliger Einsatz im
Schützenverein 1589 und im Deutsch-
Französischen Club Alençon – Quakenbrück.
Die Jury hatte für diese Verleihung am
Schluss zwei Personen in der engeren
Wahl, doch am Ende konnte es nur
einen Preisträger, in diesem Falle eine
Preisträgerin geben und als die Person
gefunden war, musste der für sie persönliche
Preis noch hergestellt werden.
Da die Preisträgerin an der Historie
unserer Stadt interessiert ist, sollte
dieses Mal der von Hand gefertigte
Füllfederhalter aus dem Holz der
archäologischen Ausgrabung an der
Kleinen Mühle entstehen. Die Altertumsforscher
hatten dafür im Juli 2021
extra ein markiertes Stück Eiche freigegeben,
welches kammergetrocknet zur
weiteren Verarbeitung an Rieke Goda
in Badbergen-Wehdel weitergegeben
wurde.
Die ausgebildete Apothekerin und
Inhaberin der Löns-Apotheke hat sich in
ihrer Freizeit vor einigen Jahren auf die
Herstellung von hochwertigen Schreibgeräten
spezialisiert und in der Branche
einen sehr guten Ruf erarbeitet.
Mit den Worten: „Ich darf Dir, liebe Rosi,
im Namen der MQ-Redaktion die besten
Glückwünsche überbringen und freue
mich auch persönlich über die Wahl der
Jury, Dich heute mit unserem Ehrenpreis
auszeichnen zu dürfen“, durfte ich den
Ehrenpreis übergeben.
Rosemarie Hauertmann zeigte sich
sichtlich gerührt und dankbar für die
Auszeichnung. Sie betonte, dass sie ihre
Arbeit im Rathaus und ihre ehrenamtlichen
Tätigkeiten immer gerne gemacht
habe und viele schöne Erinnerungen
mitnehme. Angst, dass ihr im neuen
Lebensabschnitt langweilig werden
könnte, hat sie nicht, im Gegenteil: Ehemann
Wolfgang, Tochter Ann-Kathrin,
Schwiegersohn Christopher, die beiden
Enkel und Mischlingsrüde „Heini“
freuen sich schon auf die zusätzliche
Zeit mit ihr. Sie freue sich zwar auf ihren
Ruhestand, aber das Nichtstun sei nichts
für sie. Rosemarie Hauertmann möchte
sich auch weiterhin ehrenamtlich
engagieren.
„Wir sind davon überzeugt, in Rosemarie
Hauertmann eine würdige MQ + -
Ehrenpreisträgerin gefunden zu haben.
Sie ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit“,
sagte Hans-Wilhelm Oelkers,
der Herausgeber des MQ-Magazins. „Sie
hat sich über Jahrzehnte hinweg um
das Wohl der Samtgemeinde Artland
verdient gemacht und dabei immer
Bescheidenheit und Freundlichkeit
bewiesen. Sie ist ein Vorbild für alle,
die sich für das Gemeinwohl einsetzen
wollen“.
Wir gratulieren Rosemarie Hauertmann
zu ihrem MQ-Ehrenpreis und wünschen
ihr alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt.
Großer Bahnhof für Rosemarie Hauertmann am Quakenbrücker Rathaus Fotos: Detlef Bülow
Ausgabe Sommer 2023 mq | 39
Das Artland-Magazin.
Heimat
Detlef Bülow interviewt den
Business-Coach Ingo Neumann,
der schon seit 22 Jahren
in Quakenbrück eine Heimat
gefunden hat.
Ingo, ich kenne Dich nun auch schon
ein paar Jahre und weiß, dass Du
ein recht bewegtes Leben hinter Dir
hast. Ist Quakenbrück nun Deine
Heimat geworden und was ist für
Dich überhaupt Heimat?
Puh, eine schwierige Frage. Kurz gesagt
ist Heimat für mich der Ort, der mir am
vertrautesten ist und wo gleichzeitig
Menschen wohnen, die mir sehr wichtig
sind. Ich weiß, die meisten Menschen
sehen Heimat entweder nur als
Ort oder sie sehen Heimat nur bei den
wichtigsten Menschen. Ich denke aber,
dass beides gut ausbalanciert zusammenspielen
sollte.
Wie meinst Du das genau?
Nun, wenn einem das Leben das Geschenk
macht, wirklich glücklich einen
klassischen Lebensweg zu gehen, dann
wächst man an einem Ort im Kreis seiner
Familie auf, man findet dort seinen
Beruf, wechselt vielleicht mal, man
gründet seine Familie und man etabliert
seine sozialen Strukturen in Vereinen,
Freundes- und Bekanntenkreisen,
ist gut eingebunden, weiß, wo man mal
eine „Schraube“ kaufen kann, wen man
fragen kann, wenn man Hilfe braucht
und natürlich auch, wo und mit wem
man gut feiern kann. Und natürlich
kennt man die Menschen, die bei einem
sind, wenn es mal nicht so gut läuft. Ist
man auf diese Weise verwurzelt, dann
hat man wahrscheinlich nicht nur ein
gutes Gefühl für Heimat, sondern auch
für die regionale Kultur.
Was verstehst Du denn unter regionaler
Kultur?
Ok, vielleicht mal ein Beispiel. Als ich
meiner Frau 2001 sagte, dass ich einen
interessanten Job in dieser Region
gefunden hätte, sagte sie nur mit einem
Augenzwinkern: „Ingo, Du musst mir
nur eines versprechen, ich möchte Dich
nie in einem grünen Rock und Hut sehen.
Das steht Dir nicht!“ Die Schützen-
Kultur ist genauso wie der Karneval in
NRW ganz sicher für viele Menschen ein
wichtiger Lebensmittelpunkt. Gleichzeitig
aber schwierig für Menschen,
die damit nicht groß geworden sind.
Natürlich möchte ich auch die freiwilligen
Feuerwehren erwähnen, wo es eine
tolle Gemeinschaft gibt und die gleichzeitig
einen unglaublich tollen Beitrag
zur Sicherheit aller Menschen leisten.
Das finde ich einfach klasse. Wirklich
neu waren damals lokale Bräuche
wie „Bökern“ oder „Weggen wegbrin-
gen“. Natürlich gibt es auch in Bremen
Bräuche, die man hier nicht kennt. Zum
Beispiel das „Stühle rücken“. Wenn
jemand umzieht, überraschen ihn die
Freunde unerwartet im größten Chaos.
Am besten, wenn noch alle Sachen wild
herumstehen und kein Umzugskarton
ausgepackt ist. Sie bringen Essen und
Trinken mit und eben auch die Stühle.
Es wird eine tolle Party gefeiert und am
Schluss wird alles wieder mitgenommen
…. inklusive Müll! Ich denke, wenn man
eine enge Beziehung zur regionalen
Heimat hat, dann kennt man nicht nur
die Bräuche, sondern auch etwas von
der Geschichte der Region. Quakenbrück
war ja zum Beispiel ein Arm der Hanse
und wirtschaftlich wichtig. Und was
sind überhaupt Poggen? Es wäre doch
schön, wenn man sich zum Beispiel im
Stadtmuseum über die Geschichte der
Stadt und auch über die Intelligenz der
regionalen Landwirtschaft mal informieren
würde. Das schafft auch ein Gefühl
von Heimat.
Und persönlich, ist Quakenbrück für
Dich nun Heimat?
Ein Stück weit schon, denn hier habe ich
aktuell die meisten sozialen Kontakte.
Ich bin in zwei Männerclubs, im Musiker-
40 | mq Ausgabe Sommer 2023
INTERVIEW
forum-Artland war ich von Anfang an
dabei und bin so etwas wie der Hausund
Hofsänger. Ich genieße es auch,
beim Einkaufen immer mal wieder
Menschen zu treffen, mit denen ich
einen kurzen Klönschnack halten kann.
Andererseits habe ich auch immer
noch ein wohligwarmes Gefühl, wenn
ich nach Bremen fahre, obwohl ich dort
schon niemanden mehr kenne. Nicht
logisch, aber einfach so ein Gefühl. Als
ich acht Jahre alt war, kauften meine
Eltern ein kleines Wochenendhaus auf
dem Land in der Nähe von Oldenburg.
Ich verbrachte dort als Kind und
angehender Jugendlicher fast jedes
Wochenende und natürlich die Ferien.
Meine Mutter lebt da übrigens heute
immer noch eigenständig, worüber ich
mich natürlich sehr freue. Also fühlt
sich auch Oldenburg irgendwie nach
Heimat an. Es ist einfach eine tolle
Stadt. Vielleicht der Mittelwert zwischen
Bremen und Quakenbrück.
Du sprachst vorhin von dem klassischen
Lebensweg. War Dein Lebensweg
denn nicht klassisch?
(lacht) Nein, wirklich nicht. 28 Jahre in
Bremen und 22 Jahre in Quakenbrück.
Es fehlen zu meinem Lebensalter also
noch 10 Jahre. Da gab es örtliche Lebensmittelpunkte
in Herborn (Hessen),
Langwedel bei Bremen, Hannover und
Berlin. Es gab also viel Veränderung.
Ich glaube, dass ein Gefühl von Heimat
auch massiv von Lebensumbrüchen
begleitet und beeinflusst wird. Darum
ist dieses Gefühl auch immer sehr
individuell. In Quakenbrück gab es für
mich jedenfalls eine wunderbare Zeit
mit großer Stabilität und Ruhe in Familie
und Beruf. Meine Kinder konnten
sehr behütet und stabil groß werden
und ich bin auch sehr dankbar für meinen
Arbeitgeber, der dieses in gewisser
Weise ermöglichte. Quakenbrück
steht für mich aber genauso für einen
großen Umbruch, denn innerhalb von
zwei Jahren endete sowohl meine
30-jährige Ehe als auch meine 18-jährige
Firmenzugehörigkeit. So musste ich
mich also irgendwie neu erfinden.
Spannend, und was genau hast Du
neu erfunden?
Naja, es folgte nach meiner Ehe ja noch
eine durchaus inspirierende Beziehung
und insgesamt ein Umfallen, Aufstehen
und Krone Richten. Ich überlegte
jedenfalls, was ich wirklich gerne machen
möchte und auch gut kann. Lange Berufserfahrung
in verschiedenen Geschäftsleitungen,
Ausbildungen als Coach und
Change Manager und mittlerweile auch
ordentlich Lebenserfahrung legten dann
eine Selbständigkeit als Business Coach
irgendwie nahe. Ich kann zuhören, fachlich
und emotional verstehen und auch einen
guten Rat geben, wenn er gewünscht ist.
Das kann ich, weil ich viele Dinge richtig
gemacht habe oder andere Dinge eben
auch ordentlich verbockt habe. Mit einem
gesunden Maß an Selbstreflexion lernt
man ja von beiden Seiten. Natürlich gab
es auch Herausforderungen. Allein die
Aufgabe, sich seinen Tag ohne den festen
Rahmen eines Arbeitsverhältnisses eigenverantwortlich
selbst zu strukturieren,
bedeutet ja nicht nur Freiheit, es fordert
auch reichlich Disziplin. Und dann kam
ja auch noch Corona. Meine Mutter fragt
mich öfter mal, ob ich die Uhr gerne ein
paar Jahre zurückdrehen würde. Glücklicherweise
habe ich dieses Bedürfnis nicht,
bin dankbar für die gemachten Erfahrungen
und freue mich auf das, was noch
alles kommen wird. Vielleicht in meiner
Heimat Quakenbrück oder auch in einer
anderen Heimat.
Na, dann wage doch nochmal abschließend
einen Blick in die Zukunft…
Tja, wir leben in einer Zeit von immer
schneller werdenden Veränderungen.
Vor ca. 25 Jahren hat das Internet unsere
Gesellschaft verändert, vor nur zehn
Jahren war es das Smartphone und nun
steht die künstliche Intelligenz vor der Tür.
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Die Menschen fühlen sich zunehmend
überfordert und wollen verstehen, wer
sie sind. Neue Pseudo-Religionen sind auf
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altes und vermeintlich besseres Wissen,
Heerscharen von semi-kompetenten
Heilsbringern versprechen fragwürdige
Hilfestellungen und die psychotherapeutischen
Praxen sind vollständig überlaufen.
Die Suche nach Halt, Orientierung und
Zugehörigkeit ist überall spürbar. Da ist
es sicher auch sehr wertvoll, sich damit
zu beschäftigen, was die persönliche
Heimat ist, örtlich und menschlich. Noch
wichtiger ist es aber, sich nicht nur damit
zu beschäftigen, wer man ist und wo man
steht. Die Frage ist, wer man sein will und
wo. Ich selbst würde mich heute wohl
irgendwo im Dreieck, Bremen, Oldenburg
und Osnabrück verorten. Menschlich
und emotional wird natürlich meine
Erinnerung an gelebte Familie immer
ein Stück Heimat bleiben. Und es gibt
die Menschen, die mich als Chef, Kollege,
Partner, Freunde oder Bekannte irgendwie
geprägt haben. Auch das sind Wurzeln, die
ich habe und nicht missen möchte. Diese
Wurzeln versetzen mich hoffentlich in die
Lage, das umzusetzen, was ich sein will.
Und es wird bestimmt auch wieder neue
Menschen geben, die eine wichtige Rolle
in meinem Leben spielen. Auch wenn es
sich wenig spektakulär anhört, über allem
steht selbstverständlich die Gesundheit,
denn ohne Gesundheit fehlt die Freiheit,
die man braucht, um sein Leben zu
gestalten und Heimat überhaupt bewusst
wählen zu können.
Also wünsche ich mir ganz einfach das,
was sich wohl alle Menschen wünschen,
gesund bleiben, liebe Menschen um mich
haben, die mir guttun, materiell auskömmlich
leben können und letztendlich
rundum glücklich und zufrieden sein. Das
gibt dann auch automatisch ein gutes
Heimatgefühl, gerne auch in Quakenbrück.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 41
Das Artland-Magazin.
Die Musikszene im Artland wächst rasant
und ist angesagter denn je. Gruppen wie
„Palace of Love“ aka WG-Band, „Do Jane“
mit Urgestein Klaus-Peter Vallo oder die
virtuos-verrückten Blasmusiker „Brass
von Monte Disco“ begeistern ein spezielles
– nicht nur jugendliches – Publikum.
Wir stellen Ihnen in einer kleinen Artikelserie
bodenständige Formationen und
Bandmitglieder vor, die die Region rund
um Quakenbrück und das Osnabrücker
Nordland musikalisch noch ein Stück
sympathischer machen.
VIER SPRACHEN – ZWEI NATIONEN –
„DoJane“ war ein Senkrechtstarter in der regionalen Musikszene
Wenn sie auftreten, reißen sie im Publikum
Musikfans aller Jahrgänge und Nationen mit.
Kein Wunder, denn die Band „DoJane“ ist mit
ihrem reichhaltigen Repertoire so variabel wie
kaum eine andere, auch wenn die Vorliebe zur
Country-Richtung unverkennbar ist.
„Wir singen in vier Sprachen, das ist unser Markenzeichen“
sagt Klaus-Peter Vallo augenzwinkernd
– und meint damit unter anderem Plattdeutsch.
„De, de dor de dörn dadör geiht“ zum
Beispiel ist ein Zungenbrecher, den der Sänger
perfekt beherrscht. Viele kennen ihn nur unter
seinem Spitznamen „Molle“. Er ist im Zivilberuf
Richter, aber die Musik ist seine Leidenschaft,
seit er als Kind den Klavierunterricht über zwei
Jahre tapfer durchhielt, den älteren Bruder an
der Gitarre bewunderte und mit einem Ferienjob
bei Artland-Dörffler das Geld für die erste
Bassgitarre zusammensparte..
„Music was his first love“ – bis zum Abitur und
auch beim Jurastudium in Bonn. Er musizierte
in einer Ankumer Kirchengruppe und in der
Priggenhagener Blaskapelle („Da hab ich extra
Tenorhorn gelernt“), sprang bei Gottesdiensten
sogar an der Orgel ein. Eins war für ihn schon
früh klar: „Man soll nicht allein spielen. Ich bin
kein Solist“. Da war es geradezu zwangsläufig,
dass er Gleichgesinnte suchte. Andere Musikverrückte
wie Carsten Mohring, Wolfgang
Koppelmann oder Claus Küper kreuzten seinen
Weg. Später sei er bei „Thee Watsons“ eingestiegen,
die auf „locations“ im Artland unterwegs
waren.
Als Kosta – Wirt der Kultkneipe Kantine – seine
Band MOIN auflöste, schlug die Geburtsstunde
von „DoJane“. Vallo überzeugte Giddens, in ein
neues Abenteuer zu starten. Sein Kumpel Stephan
Zaun, der Drummer von „Thee Watsons“,
übernahm das Schlagzeug. „Kosta und ich
spielen Gitarre und singen, aber wir brauchten
dringend noch einen Bassisten“. In dieser
Situation wurde Uwe Wichmann – Radiologe
aus Löningen und Gründer des Musikerforums
– Retter in der Not: Er sagte spontan zu,
und das Quartett war perfekt. „Eine klassische
Besetzung“, lacht der Badberger.
Das ist aber auch das einzig Klassische an
DoJane, denn die vier, bei denen die Chemie auf
Anhieb stimmte, spielen und performen sehr
unkonventionell – auf Hoch- und Plattdeutsch,
Englisch und Griechisch. Wie Kosta früher sein
„Thessaloniiki“ schreiben die Jungs noch heute
fast alle Stücke selbst. „Analog“ heißt eine dieser
typischen Kreationen. „Wenn du eine Idee
hast, musst du die sofort festhalten, sonst ist
sie weg. Wir covern nur selten Songs wie zum
Beispiel ‚Is she really going out with him’ von
Joe Jackson.”
Ihre große Fan-Gemeinde weiß das zu schätzen.
Wenn die Band „De, de dor de dörn dadör
geiht“ anstimmt, geht ein Raunen durchs Publikum.
„Das Riff kommt von Uwe, die erste Zeile
auch“, sagt Molle. Mal Rock, mal eine schnelle
Country-Nummer wie „I got love“, mal auch
New Wave – wie würde der Initiator denn die
musikalische Ausrichtung der Band nennen?
„Bei uns geht es immer ein bisschen durcheinander“,
grinst Molle. „In eine Schublade passen
wir eben nicht. Wir nennen es Neustadt-Musik.
Dort hört man seit Kynastzeiten – genau wie
jetzt bei uns - viele Sprachen, unser Probenraum
ist mittendrin angesiedelt, und nicht
zuletzt hebe ich ziemlich oft vom Merschland
aus ab – im Segelflieger“. Abheben – das tun
auch begeisterte Anhänger bei ihren Auftritten
auf dem Stadtfest, im KARBAROSA oder beim
alljährlichen „Brockhaus Open Air“.
42 | mq Ausgabe Sommer 2023
MUSIKSZENE AUS DER GASTRONOMIE
IM ARTLAND
Die neue Boutique
in der Bahnhofstraße
Vintage-Mode, Retro-Look oder Designerteile
– Kleidung aus zweiter Hand ist total angesagt und beliebt.
EINE BAND
VON BERND MIDDENDORF
DoJane auf dem Brockhaus-Openair Foto: Bernd Middedorf
Foto links: Cocktails zur Bandgründung an der Kantine
Foto: Klaus-Peter Vallo
Für den trendigen Geschäftsinhaber
Thomas Meyer ist Mode mehr als
Kleidung. Bei ihm geht es dabei auch
um Haltung, Lebensgefühl und den
Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.
„Mode kann heute schnell zum
Problem werden. Ein Beispiel ist die
sogenannte Fast-Fashion, sehr günstige
Kleidung, die schnell und trendbezogen
zu niedrigen Preisen in großer Menge
produziert wird. Ich biete eine gesunde
Alternative in meiner neuen Boutique“
so Thomas Meyer.
Er hat recht, denn wer bei ihm kauft,
schont die Umwelt, kann einzigartige
Stücke von Modelabels ergattern und
spart Geld.
Shoppe neue Lieblingsteile zum kleinen
Preis.
Im „nifty thrifty“ dreht sich alles um
den klassischen und modernen Modegeschmack
mit Anspruch.
Wer auf der Suche nach bezahlbarer
Designermode ist wird in der Boutique
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in Quakenbrück fündig.
Hier gibt es neben Secondhand-Mode
auch Taschen, Schuhe und Accessoires
von namhaften Herstellern – aus erster
und zweiter Hand.
In unserer Herbstausgabe werden wir
über Thomas ausführlicher berichten.
Detlef Bülow
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Ausgabe Sommer 2023 mq | 43
Das Artland-Magazin.
SERIE
MUSEEN
IM OSNABRÜCKER LAND
Schlossmuseum Hünnefeld
Privatmuseum im Nordflügel
Das beeindruckende, dreiflügelige
Schloss Hün nefeld mit Schlosspark und
einem Café in der Alten Rentei ist besonders
in den Sommermonaten einen Besuch
wert. Im Nordflügel des Schlosses,
das 1146 erstmals urkundlich erwähnt
wurde und sich seit dem 15. Jahrhundert
im Besitz der Familie von dem Bussche
befindet, bietet sich die Möglich keit, das
Privatmuseum der Familie zu besuchen.
Das Museum erzählt dabei nicht die
chronologi sche Abfolge der Schloss- und
Familiengeschichte, sondern präsentiert
die Highlights und Kuriositäten des Familienbesitzes,
die sich über Generationen
angesammelt haben. Der authentische,
stilvolle Charakter des Nordflügels, der
1717 in der Gestal tung dem Herrenhaus
angepasst wurde, bleibt da bei erhalten.
SCHLOSS HÜNNEFELD
49152 Bad Essen
Ansprechpartnerin:
Luise Freifrau von
dem Bussche-Hünnefeld
Telefon: 05472/4428
www.schloss huennefeld.de
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober nach Absprache
Fotos: Inga Vianden, Scriptorium
44 | mq Ausgabe Sommer 2023
MUSEEN IM OSNABRÜCKER LAND
Ausgabe Sommer 2023 mq | 45
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Unseren geliebten Vierbeiner wollen wir überall dabeihaben. Ob in den Urlaub oder nur auf einen
Kurztrip – einige Tage in den Bergen machen sich besonders gut. Im Urlaub hat man meist das Bedürfnis
nach Erholung und Kontrast zum Alltag.
Es gibt ausreichend Gründe dafür, dass diese Bedürfnisse sich im Urlaub in den Bergen ideal stillen
lassen. Die atemberaubende Natur mit mächtigen Gipfeln, wunderschönen Bergwiesen, kristallklaren
Bergseen und eine ganz eigene Tierwelt. Ein weiterer Punkt ist die natürliche Stille, die frische
Luft und die Ruhe. Urlaub in den Bergen ist ein großartiges Kontrastprogramm zum hektischen Alltag.
Zudem haben Sie vielseitige Möglichkeiten sich in den Bergen sportlich zu betätigen, egal ob im
Sommer oder im Winter. Bei Ihren Wanderungen und Spaziergängen können Sie sich an der vielfältigen
Tierwelt erfreuen. Der Urlaub in den Bergen ist idealerweise mit dem Auto erreichbar. Das hat
einen enormen Vorteil, wenn Sie ihren Vierbeiner mit in den Urlaub nehmen möchten.
Wenn Sie bei der Bergtour nicht auf Ihren Hund verzichten möchten, gibt es allerdings einiges, was Sie
beachten sollten. Wenn die Tour mit Ihrem Liebling ein Erfolg werden soll, ist eine gute Vorbereitung ein
Muss. Es beginnt mit der Wahl der Route. Wichtig ist es, dass Ihr Hund den Parcours bewältigen kann.
Die Ausdauer des Hundes unterscheidet sich je nach Größe und Alter des Tieres. Die Route darf Ihren
Hund nicht überfordern. Dabei können Sie am besten beurteilen, was Ihr Hund kann und was nicht.
Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, sanfte Strecken mit moderaten Unebenheiten zu wählen.
Daraufhin lässt sich Dauer und Schwierigkeit schrittweise steigern.
Das passende
Equipment
Ist eine geeignete Tour ausgewählt,
muss auch der Rucksack
entsprechend gepackt werden.
Neben dem Regenschutz,
Proviant und ausreichend
zu trinken gibt es einiges an
Zubehör für Ihrem Vierbeiner,
das im Rucksack ebenfalls nicht
fehlen darf.
Bei mehrtägigen
Touren
– Futter für mehrere Tage
– Decke oder Körbchen
– Handtuch
Falls Sie allein mit Ihrem Hund
unterwegs sind, informieren
Sie einen Freund, Ihre Familie
oder Bekannte über ihr Vorhaben
und wo Sie unterwegs
sein werden. Sollten Sie in Not
geraten, weiß man ungefähr,
wo man nach Ihnen suchen
muss.
Das richtige Verhalten beim
Wandern mit dem Hund
Sind die entsprechenden Vorbereitungen
getroffen, steht einer
großartigen Wanderung mit dem
Hund nichts mehr im Wege. Aber
auch hier gibt es einiges zu beachten.
Generell sollten Sie Ihren Hund
genau beobachten und regelmäßig
Pausen einlegen. Bergseen,
Bergbäche, Almen oder schattige
Plätze am Wegesrand sind ideale
Rastplätze für den Hund. Ein Hund
läuft auf Reisen um ein Vielfaches
als ein Mensch und hat insbesondere
beim Wandern im Sommer einen
höheren Wasserbedarf. Geben Sie
Ihrem Hund also immer ausreichend
Gelegenheit zum Trinken. Allerdings
sollten Sie es mit dem Füttern nicht
übertreiben. Während ein kleines Leckerli
zwischendurch normalerweise
völlig in Ordnung und sogar angemessen
ist, sollte der Hund niemals
mit vollem Magen gehen. Genau wie
im Tal sollten Sie auch am Berg die
Hinterlassenschaften einsammeln
und diese dann im Tal oder in der
Hütte fachgerecht entsorgen.
Erste Hilfe im Urlaub
Muss der Hund beim
Wandern an die Leine?
Ob der Hund angeleint werden muss,
hängt oftmals stark von der Wanderung
und vom Hund selbst ab. Am Berg leben
viele Wild- und Weidetiere, die möglichst
ungestört bleiben sollten. Verfügt Ihr
Hund über einen ausgeprägten Jagdtrieb,
kann das für den Hund selbst, aber auch
für andere Tiere schnell zu gefährlichen
Situationen führen. In diesem Fall empfiehlt
es sich, ihn vorausschauend an die
Leine zu nehmen.
In Nationalparks und Naturschutzgebieten
herrscht meist eine strenge Leinenpflicht.
In jedem Fall sollten Sie Ihren
Hund beim Überqueren von Kuhweiden
anleinen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit
mit Wölfen betrachten insbesondere
Mutterkühe Hunde als natürlichen
Feind. Daher kann es auch vorkommen,
dass Weidetiere aggressiv auf Hunde
reagieren. Daher ist es wichtig, bei der
Begegnung mit Weidetieren immer einen
großen Abstand zu den Tieren zu halten
und die Kuhweide ruhig und ohne Aufregung
zu überqueren. Kommt es trotz
allem zu einer Attacke, ist es wichtig, den
Hund rechtzeitig von der Leine zu lassen.
Der Hund ist schnell genug, um einer
rasenden Kuh davonzulaufen, und kann
auch die Aufmerksamkeit der Kuh vom
Wanderer ablenken.
HINWEIS Manchmal kann es
sein, dass die Mitnahme von Hunden
beim Wandern ausdrücklich verboten ist.
Hierüber sollten Sie sich rechtzeitig informieren.
Ein guter Ansprechpartner dafür
ist meist der örtliche Tourismusverband.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 47
Das Artland-Magazin.
Der Feldhamster
– von Monokulturen bedroht
Von Alexandra
Lüders
Der Hamster baut
bis zu zwei Meter
tiefe Quartiere in
der Erde.
Er ist so groß wie ein Meerschweinchen,
aber kaum
jemand hat ihn gesehen.
Denn er wohnt in der Erde und
ist europaweit akut vom Aussterben
bedroht. Seine Vermehrungsrate
ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte
dramatisch zurückgegangen. Einst galt das
possierliche Säugetier sogar als Plage und wurde
wegen seines bunten, kuscheligen Fells extrem bejagt.
Doch inzwischen hat der kleine Vierbeiner ganz andere Probleme. Wegen der intensiven
Bewirtschaftung der Äcker und Felder mit immer früheren Ernten, geringer Pflanzenvielfalt
und Monokulturen findet der Feldhamster nicht mehr genug Nahrung, um
Wintervorräte anzulegen und seine Jungen groß zu ziehen. Diese bedrohliche Situation
herrscht deutschland- und europaweit, so dass einige Bundesländer wie Niedersachsen
Hilfsangebote für den Feldhamster als Agrarumweltmaßnahme fördern. Zudem helfen
Freiwillige in Ökologischen Nabu-Stationen in Niedersachsen, Sachsen und Nordrhein-
Westfalen beim Schutz von Feldhamstern. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
gilt der Feldhamster schon als ausgestorben. Deutschlandweit leben heute
nur noch 10 000 bis 50 000 Feldhamster. Als Rote-Liste-Art ist er in der EU streng
geschützt (FFH-Richtlinie). Jedes Hamsterweibchen zieht im Gegensatz zu früher (8
Junge pro Wurf) heute nur drei bis vier Junge und darunter nur noch ein halbes Weibchen
für die nächste Generation groß. Die Wildtierstiftung (Hamburg) koordiniert das
bundesweite Projekt „Feldhamsterland“,
das unter anderem für hohe „Stoppelbrachen“
in Getreidefeldern wirbt. Aber
wenn ein Getreide notreif wird, wie beispielsweise
im Hitzesommer 2018 sind
in den Grannen kaum Körner enthalten.
Wenn die Felder dann auch noch immer
früher im Jahr binnen weniger Stunden
abgeerntet und danach schnell umgebrochen
werden, haben die Feldhamster
keine Deckung vor Fressfeinden, aber
auch keine Ackerwildkräuter oder Kleintiere
für die Ernährung ihrer Jungen.
Zusätzlich grenzen vermehrte Bauvorhaben
den Lebensraum des Hamsters
ein. Doch er ist standorttreu und
braucht mindestens eine Fläche von 2,5
Hektar. Ein Feldhamster liebt Lehm- und
Lössböden, in die er seine bis zu zwei
Meter tiefe Erdbaue mit einer Wohnund
Vorratskammer sowie einem Abort-
Gang buddelt. Für den Winterschlaf
baut der nachtaktive Einzelgänger ein
48 | mq Ausgabe Sommer 2023
NATUR & UMWELT
Lieber trinken
als sprengen!
Foto: VKU
Der Trinkwasserverbrauch beträgt pro Kopf rund 132 Liter
am Tag. Ein Rasensprenger verteilt in einer Stunde bis zu
800 Liter des kostbaren Nass.
Das ist gut die sechsfache Menge
unseres wichtigsten Lebensmittels.
Der Nordkreis denkt mit!
spezielles Winterquartier, wo auch seine
„gesammelten Werke“ gut hineinpassen.
Denn der Hamster kann in seinen
weit dehnbaren Backentaschen bis zu
50 Kilogramm Futterrationen sammeln
und in seinen Bau hineintragen. Er frisst
außer Getreide und Hülsenfrüchte auch
Klee, Luzerne, Kartoffeln, Rüben und
Mais. Während des Winterschlafes hat
er mehrere Wachphasen, um zu fressen
und Kot abzusetzen. Im April/Mai wird
er je nach Temperaturlage wach und
will sich fortpflanzen. Das polygame,
männliche Pelztier besucht dann ein
befruchtungswilliges Weibchen (da ist
er nicht wählerisch) in deren eigenem
Bau, wo die Paarung stattfindet. Nach
siebzehn Tagen sind die Kleinen ausgewachsen.
Um überleben zu können,
suchen Feldhamster neue Lebensräume
in den Städten, wie zunehmende Hamsterkolonien
in Städten (Wien) beweisen.
Wer diese 2000 Jahre alte, heimische
Tierart erhalten möchte, sollte seine
Lebensbedingungen erheblich verbessern
helfen: Ideal wären artenreiche
Feldsäume, Brachen, luftig stehende
Getreidefelder, keine Pestizide und nur
reduzierter Einsatz von Dünger.
Stoppelfelder sind für den Feldhamster eine
lebenswichtige Nahrungsquelle für die Jungen und
den Wintervorrat.
Die Kinderstube der Feldhamster wird immer kleiner,
weil die Nahrung fehlt.
Fotos: Manfred Sattler - Deutsche Wildtier-Stiftung
Ausgabe Sommer 2023 mq | 49
Das Artland-Magazin.
Mehr Klimaschutz
und Versorgungsunabhängigkeit
durch Stromspeicher
Für den Strom aus erneuerbaren
Energien sind Stromspeicher
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Eigentlich wurde auf dem Pariser
Weltklimagipfel 2016 von den
teilnehmenden Ländern verbindlich
vereinbart, den CO2-Ausstoß
soweit zu reduzieren, dass die
globale Erwärmung auf maximal 1,5 °C
begrenzt bleibt. Bedauerlicherweise ist
von diesen hehren Zielen weltweit viel
zu wenig umgesetzt worden. Beteiligt
daran sind alle Länder, insbesondere
aber die großen Wirtschaftsnationen.
Auch in Deutschland geht es mit dem
Klimaschutz, sprich mit der Energiewende,
viel zu schleppend voran. Statt
schlüssige Konzepte für die dringend
notwendige drastische Reduzierung
des CO2-Ausstoßes umzusetzen, tragen
alle Parteien auf Bundesebene mediale
Machtkämpfe aus. Es wird höchste Zeit,
dass sowohl die Regierung als auch
die Opposition ihre Wahlversprechen
einlösen und sich wesentlich mehr für
eine Verbesserung des Klimaschutzes
einsetzen.
Im ersten Quartal 2023 wurden ca.
50 % des deutschen Strombedarfs aus
erneuerbaren Energien erzeugt. Obwohl
sich die Nutzung der Sonnen- und
Windenergie sowie die unterschiedlichen
Sonnen- und Winddargebote
ergänzen, müssen Stromfluktuationen
für die Netzstabilität und dauerhafte
Verfügbarkeit von grünem Strom
ausgeglichen werden. Dafür sind kleine,
mittlere und große Stromspeicher erforderlich.
Bislang haben die vorhandenen
Netzstrukturen – wenn überhaupt
– viel zu wenige davon. Hier besteht ein
erheblicher Bedarf, um den überschüssigen
Strom aus Windenergieanlagen
sowie Solarparks zu speichern und die
stark schwankende Nachfrage auszugleichen.
Angefangen bei kleinen Stromspeichern,
die mit einer Kapazität von
wenigen hundert Wh bzw. Hausstromspeichern
mit einigen kWh über
mittlere Stromspeicher mit etlichen
hundert kWh bis hin zu Pumpspeicherkraftwerken
sowie wasserstoffbetriebenen
Turbinenkraftwerken im großen
Megawattstundenbereich gibt es viele
Möglichkeiten der Energiespeicherung.
Die heute gebräuchlichen Stromspeicher
für Wohnhäuser (kleine Speicher)
sind modular aufgebaut und können
beispielsweise von 2 kWh bis 60 kWh je
nach Bedarf und Leistung bis zu einem
Autarkiegrad von über 85 % führen.
Wasserstoffbetriebene Stromspeicher
erreichen in dieser Größenordnung
sogar einen Autarkiegrad von 100 %.
Sie beinhalten einen Elektrolyseur zur
Wasserstoffherstellung, einen außen
liegenden Wasserstoffspeicher, eine
Brennstoffzelle zur Rückverstromung
sowie einen konventionellen Batteriespeicher.
Durch diese technisch aufwändigen
Komponenten sind sie allerdings
heute noch sehr teuer.
Mittlere Stromspeicher in örtlichen
Verteilnetzen gibt es heute nur ganz
wenige. Gerade diese sind für die
Speicherung des dezentral erzeugten
Stroms aus erneuerbaren Energien von
großer Bedeutung. Sie könnten nicht
nur an wind- und sonnenreichen Tagen
den überschüssigen Strom aufnehmen
und somit das Abregeln von Wind- und
Solarparks verhindern, sondern auch bei
Bedarf den Strom an die Verbraucher
abgeben.
Große Stromspeicher wie Pumpspeicherkraftwerke
sowie wasserstoffbetriebene
Turbinenkraftwerke
würden bei Dunkelflauten zum Einsatz
kommen, also zu Zeiten, in denen wenig
oder gar kein Wind weht und keine
Sonne scheint. Sie können innerhalb
von ein bis zwei Minuten von Stillstand
auf Volllast gefahren werden und
am Beispiel des Pumpspeicherkraftwerks
in Herdecke eine Leistung von
153 Megawatt in das Netz einspeisen.
Damit übernehmen derartige Kraftwerke,
die im Grunde genommen große
Energiespeicher sind, eine maßgebliche
Aufgabe zur Speicherung und Rückverstromung
von Strom aus erneuerbaren
Energien.
Da es in Deutschland leider nur wenige
Pumpspeicherkraftwerke gibt, müssen
möglichst rasch wasserstoffbetriebene
Turbinenkraftwerke sowie andere
Stromspeichertechnologien in allen
erforderlichen Größen weiterentwickelt
und eingesetzt werden. Denn die Energiewende
kann nur gelingen, wenn der
überschüssige Strom aus erneuerbaren
Energien zwischengespeichert werden
kann ohne Wind- und Solarparks infolge
Überproduktion abzuregeln. Außerdem
könnte dadurch der Übertragungsnetzausbau
zugunsten der Stromkunden
deutlich verringert werden.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 51
52 | mq Ausgabe Sommer 2023
Ausgabe Sommer 2023 mq | 53
Das Artland-Magazin.
KINO-TIPPS GENAUE ZEITEN AUF WWW.KINO-QUAKENBRUECK.DE
AB DONNERSTAG, 22. JUNI
Disney Pixars
ELEMENTAL
ENDE JUNI
DAS LEHRERZIMMER
AB DONNERSTAG, 29. JUNI
INDIANER JONES UND DAS
RAD DES SCHIKSALS
AB DONNERSTAG, 06. JULI
MIRACULOUS:
LADYBUG & CAT NOIR - Der Film
AB DONNERSTAG, 13. JULI
MISSION IMPOSSIBLE 7.1
Die Geschichte des 27. Animationsfilms
von Pixar basiert auf den vier Elementen
Wasser, Erde, Luft und Feuer. In einer
Großstadt leben die zu Figuren gewordene
Elemente gemeinsam. Zwei von ihnen
sind Ember und Wade. Sie ist die Personifizierung
von Feuer, er die von Wasser.
Als sie aufeinandertreffen, glauben sie
zuerst, viel zu unterschiedlich zu sein, um
sich verstehen zu können. Doch nach und
nach, je mehr Zeit sie miteinander verbringen,
merken sie wie viel sie dennoch
gemeinsam haben.
Carla Nowak (LEONIE BENESCH), eine engagierte
Sport- und Mathematiklehrerin,
tritt ihre erste Stelle an einem Gymnasium
an. Im neuen Kollegium fällt sie durch
ihren Idealismus auf. Als es an der Schule
zu einer Reihe von Diebstählen kommt
und einer ihrer Schüler verdächtigt wird,
beschließt sie, der Sache eigenständig
auf den Grund zu gehen. Zwischen empörten
Eltern, rechthaberischen Kollegen
und angriffslustigen Schülern versucht
Carla zu vermitteln, wird dabei jedoch
schonungslos mit den Strukturen des Systems
Schule konfrontiert. Je verzweifelter
sie sich bemüht, alles richtig zu machen,
desto mehr droht die junge Lehrerin daran
zu zerbrechen.
Im Jahr 1969 steht für Indy (Harrison
Ford) eine neue Ära ins Haus: seine Pensionierung.
Vielleicht kommt die gerade
zur rechten Zeit, denn der Archäologe
ringt ständig damit, sich in einer Welt
zurecht zu finden, die ihm über den
Kopf gewachsen zu sein scheint. Doch
der alternde Professor und Abenteurer
wird trotzdem wieder in ein gefährliches
Abenteuer verwickelt. Vor dem Hintergrund
des sogenannten Wettlaufs ins All
im Kalten Krieg zwischen den Vereinigten
Staaten und der Sowjetunion ist Jones
von der Tatsache beunruhigt, dass die
US-Regierung ehemalige Nazis rekrutiert
hat, um den wortwörtlichen Griff
nach den Sternen zuerst zu vollziehen.
Einer von ihnen ist NASA-Mann Jürgen
Voller (Mads Mikkelsen), der am Mondlandungsprogramm
beteiligt war und
die Welt nach seinen eigenen Regeln zu
einem besseren Ort machen will.
Marinette schlägt sich mehr schlecht als
recht durch den drögen Pariser Schulalltag.
Ihr einziger Lichtblick ist und bleibt
Adrien. Er ist ihr Schwarm, seit sie denken
kann. Aber mit ihrer tollpatschigen Art ist
sie ihm bestimmt noch nicht aufgefallen.
Eines Tages findet sie durch einen Zufall
ein magisches Wesen, das große Pläne
mit ihr hat und das sie in eine Superheldin
verwandelt. Sie macht sich gleich
daran, ihre neuen Kräfte als ihr neues
Alter Ego Ladybug auszuprobieren, als
sie erfährt, dass sie einen Superheldenpartner
hat. Was sie zu diesem Zeitpunkt
jedoch noch nicht ahnt, ist, dass ausgerechnet
Adrien hinter der Maske ihres
neuen Superheldenkollegen namens Cat
Noir steckt. Zusammen beschließen sie,
die Stadt vor einem Schurken zu retten,
der sie mit dunkler Magie bedroht. Eine
Spielfilm-Adaption der gleichnamigen
Serie.
Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team
müssen mal wieder die Welt retten. Das
Überleben der gesamten Menschheit
steht auf dem Spiel, als ein neu entwickeltes
Waffensystem droht, in die
falschen Hände zu geraten. Die Suche
nach der mächtigen Waffe führt die
Agent*innen rund um den Globus – und
Ethan Hunt zu einer schicksalsträchtigen
Erkenntnis: Die Mission ist wichtiger als
das Leben seiner Liebsten. Und auch seine
dunkle Vergangenheit will ihn einfach
nicht loslassen...
„Mission: Impossible – Dead Reckoning
Teil Eins“ ist der erste Teil des abschließenden
Kapitels für Ethan Hunt, das im
kommenden Jahr mit „Mission: Impossible
– Dead Reckoning Teil Zwei“ geschlossen
werden soll.
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54 | mq Ausgabe Sommer 2023
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IM JULI
DIE RUMBA THERAPIE
Mittfünfziger Tony ist ein einsamer Wolf
wie er im Buche steht: Morgens tingelt
er als lässig rauchender Schulbusfahrer
durch das Pariser Umland, abends träumt
er von der großen Freiheit im fernen
Amerika. Nachdem ihm ein Herzinfarkt
die Vergänglichkeit des Lebens bewusst
macht, beschließt der mürrische Einzelgänger,
seine Tochter Maria aufzusuchen,
die in Paris als Tanzlehrerin arbeitet und
deren Mutter er vor Marias Geburt sitzen
ließ. Tony möchte seiner Tochter näher
kommen, scheut sich aber, sich zu erkennen
zu geben. So meldet er sich unter falschem
Namen zum Rumba-Kurs an. Doch
Maria nimmt in ihren Kurs nicht jeden
auf. Talent ist gefragt! Mit seiner Nachbarin
Fanny trainiert Tony Tag und Nacht
Hüftschwünge, Leidenschaftsposen und
Cha-Cha-Rhythmen und ergattert sich einen
Platz in Marias Rumba-Klasse. Doch
lässt sich die jahrelange väterliche Abwesenheit
so einfach wegtanzen?
AB DONNERSTAG, 27. JULI
LASSIE - EIN NEUES ABENTEUER
Endlich sind die Sommerferien da, auf die
Flo so lange gewartet hat. Und dieses mal
lässt er es sich nicht ausreden, diese mit
seiner Hündin Lassie zu verbingen. Also
lässt er seine Eltern alleine nach Gran
Canaria fliegen und sich vom Haushälter
Gerhardt (Justus von Dohnányi) mit
nach Südtirol in die Berge nehmen. Dort
hat Tante Cosima (Katharina Schüttler)
nämlich ihren Hof, auf dem sie zusammen
mit ihren beiden Pflegekindern
Kleo und Henri und der Hündin Pippa ihr
Leben verbringt. Gerhardt selbst kommt
im Grand Hotel Sternberg unter, wo er
der Besitzerin Bianca Sternberg (Annette
Frier) unter die Arme greift. Als sich
Einbrecher Zugang zu Tante Cosimas Hof
verschaffen und Pippa stehlen macht sich
Lassie sofort auf Spurensuche nach ihrer
hündischen Freundin ...
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Ausgabe Sommer 2023 mq | 55
AFTER WORK
QUAKENBRÜCK
DER LÄNGSTE DONNERSTAG DER STADT KEHRT WIEDER ZURÜCK!
Vor zehn Jahren wurde sie
ins Leben gerufen: Die
After Work Veranstaltung in
Quakenbrück. 2013 noch in
der Kultkneipe Kantine am
Bahnhof in Quakenbrück,
entwickelte sich diese Veranstaltungsreihe
schnell zu einem Quakenbrücker
Kulturgut. Neben Ärzten, Bankangestellten,
Beamten oder dem einfachen
Facharbeiter aus der Fabrik, bat jede
dieser Veranstaltungen immer einen
bunten Mix aus sämtlichen Gesellschaftsschichten,
was in der heutigen
Zeit nicht unbedingt selbstverständlich
ist.
Sieben Jahre lang traf man sich immer
am ersten Donnerstag des Monats, der
sich bereits in den 1970er und 1980er
Jahren als der Quakenbrücker Ausgehtag
etablierte, nach dem Feierabend
direkt am Ort des Geschehens. Bei vorbeifahrenden
Zügen und einem Hauch
von Großstadtgefühl tanzte man
zu den angesagtesten Hits aus dem
Bereich des Funk & Soul sowie Rock &
Pop, traf auf Freunde & Bekannte und
genoss sein Feierabendgetränk beim
Sonnenuntergang.
Der im Jahr 2020 ausgebrochenen Coronakrise
fiel nicht nur die After Work-
Veranstaltungsreihe zum Opfer. Auch
der Veranstaltungsort Kantine schloss
seine Pforten für die Öffentlichkeit
dauerhaft.
Als Mitte 2022 die allermeisten und
drastischsten Beschränkungen des
öffentlichen Lebens wieder aufgehoben
wurden, verging keine Woche, in
der Friedhelm Saathoff keine Anfragen
erhielt, wann es denn mit der Veranstaltungsreihe
wieder losgeht. Auf der After
Work einfach als DJ Fidi bekannt, war
er musiktechnisch als Resident DJ das
Herzstück der Veranstaltungsreihe.
Seit den 1970er Jahren legt der gebürtige
Ostfriese original mit Platten auf
und wurde in seiner Heimat in den sog.
progressiven Diskotheken bekannt.
Seither ist der seit 1998 in Quakenbrück
heimische DJ nicht nur für private
Feiern und Revival-Partys buchbar,
sondern legt auch auf großen Events,
wie im Zollhaus in Leer, im Pumpwerk in
Wilhelmshaven oder sogar auf Festivals,
wie dem Gommern in Magdeburg auf
und besitzt seine eigene Funk & Soul
Show im Kultursender Radio Artland,
die jeden zweiten Donnerstag im Monat
live ab 19 Uhr auf radioartland.org
zu hören ist.
Für ihn war klar: Das hinterlassene Vakuum
an Kultur und Tanzveranstaltung
gilt es wieder zu füllen. „Es gibt noch so
viel gute Musik, die noch nicht gespielt
wurde, die entweder noch veröffentlicht
wird oder lange nicht mehr gespielt
wurde“, auf die Frage hin, was seine
Motivation ausmacht, die After Work
wieder ins Leben zu rufen.
Da der ehemalige Veranstaltungsort
geschlossen ist und für ein mögliches
Wiederbeleben auch die beteiligten
Personen nicht mehr zur Verfügung
stehen, galt es in erster Linie zunächst
ein kompetentes Team zusammenzustellen,
mit dem sich diese Aufgabe
angehen lässt.
Ohne lange suchen zu müssen, traf DJ
Fidi in seinem engeren Umkreis auf
JoAchim Meyer, besser bekannt als jomeyer
oder weinschenk, und auf Daniel
de Oliveira Prudêncio, dem Betreiber
des Portugiesisch-Artländer Olivenöl- &
Weinkontors an der Bahnhofstr. 40 in
Quakenbrück.
56 | mq Ausgabe Sommer 2023
Die Premiere am 01. Juni war
auf jeden Fall bereits ein voller
Erfolg.
Über den Abend verteilt tanzten
500 Gäste zu DJ Fidis besten Hits
aus dem Bereich Funk&Soul und
Rock&Pop, genossen mit Freunden
und Bekannten die gemütliche
und exklusive Atmosphäre
draußen im Biergarten mit Blick
auf die Hase bei einem schönen
Gläschen Wein oder einem eiskalten
Bier und hatten eine schöne
Zeit auf dem längsten Donnerstag
der Stadt.
Wer die Premiere verpasst hat,
soll nicht traurig sein. Denn unter
dem Motto „Erscheinen oder
Weinen“ findet die nächste After
Work bereits am Donnerstag, den
06. Juli 2023 wieder von 18 bis
0 Uhr statt. Danach weiter am
ersten Donnerstag des jeweiligen
Monats. Der Eintritt ist stets frei.
Good people and good vibes only.
In der Quakenbrücker Szene und
darüber hinaus, ist JoAchim für seine
Mixgetränke und seinen Cocktailwagen
bekannt, den er 20 Jahre lang betrieben
hat. Mit diesem hat er nicht nur auf
großen Veranstaltungen in der Region,
wie dem Reggae Jam in Bersenbrück
oder der Sambanale in Badbergen, für
gute Drinks gesorgt, sondern war auch
vielen anderen überregionalen Events
vertreten, wie bspw. dem Umsonst &
Draußen Festival in Ostwestfalen. Der
gebürtige Papenburger, der seit 1976 in
Quakenbrück beheimatet ist, bildet in
der Dreierkombination den Experten,
wenn es um das Mixen von Getränken,
der Organisation der Theke und der
Auswahl an Getränken geht. Was ihn
für diese spannende Aufgabe antreibt?
„Das Leben ist zu kurz für irgendwann!“
Daniel de Oliveira Prudêncio betreibt
seit 2018 sein kleines Geschäft und
Café an der Bahnhofstraße 40 in
Quakenbrück. Mit seinem Charme und
authentischen portugiesischen Lebensgefühl
avancierte der gebürtige Quakenbrücker,
dessen Eltern aus Portugal
stammen, mit seinen Produkten und
leckeren Wein- & Kaffeespezialitäten
zu einem Geheimtipp und beliebten
Treffpunkt in der neuen Ausgehmeile,
wie er selbst die Bahnhofstraße in
Quakenbrück bezeichnet. „Das
Feeling, welches ich bei mir an
der Bahnhofstraße rüberbringe,
werden die Gäste auch in der
von uns für die After Work ausgewählten
Location erleben“,
erklärt der studierte Marketingexperte.
Als Veranstaltungsort konnte
das Trio nämlich eine recht
exklusive Location im Herzen
der Quakenbrücker Innenstadt
für sich gewinnen. So werden zukünftig
ab Juni diesen Jahres an jedem ersten
Donnerstag des Monats von 18 bis 0
Uhr die After Work-Veranstaltungen in
der Winzerstube des Hotel Hagspihls an
der Langen Str. 66 stattfinden. Die urig
rustikal im Fachwerkstil eingerichtete
Winzerstube bietet nicht nur die besten
Voraussetzungen zum Tanzen, sondern
offeriert auch bei lauen Sommerabenden
ideale Bedingungen mit gemütlichen
Sitzgelegenheiten draußen direkt
an einem der Flussarme der Hase, die
durch die Quakenbrücker Innenstadt
verlaufen.
Doch nicht nur der Veranstaltungsort
ist exklusiv. Neben den beliebten Weinund
Kaffeespezialitäten von Daniel de
Oliveira Prudêncio an der Bahnhofstraße,
für die er extra seine Siebträger-
maschine in der Winzerstube aufbaut,
erwartet die Gäste eine Auswahl an
Bier, Soft- und Longdrinks außerhalb
des Mainstreams.
Unter dem Motto „Erscheinen oder
Weinen“ erwartet das Dreiergestirn an
jedem ersten Donnerstag des Monats
„good people and good vibes only“, mit
denen am „Kleinen Freitag“ in toller
Atmosphäre schon mal das bevorstehende
Wochenende eingeläutet wird.
„Viel zu schade wäre es gewesen, diese
Veranstaltung dauerhaft im Sande
verlaufen zu lassen“, so das Trio auf
Nachfrage.
Die nächste After Work findet am Donnerstag,
dem 06. Juli 2023 von 18 bis
0 Uhr, danach weiter am ersten Donnerstag
des jeweiligen Monats.
Der Eintritt ist frei.
Fotos:
Maike
Rondorf
Von Daniel d‘Oliveira Prudèncio
Ausgabe Sommer 2023 mq | 57
Verstärke unser Team in Bersenbrück als
Bautechniker (m/w/d)
Mitwirkung in der Bauüberwachung
in Voll- oder Teilzeit
Unterstützung bei der Ausschreibung und
Angebotswertung unserer Projekte
Prüfung der Unternehmerrechnungen,
Mengenermittlungen und Leistungsnachweise
Arbeitsort ist Am Brink 19 in Bersenbrück
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Reggae Jam Lineup
MASSIVE this year!
40 Acts stehen am ersten Augustwochenende in Bersenbrück
auf dem Programm der beiden Hauptbühnen.
Auftreten werden unter anderem Burning Spear, Tarrus Riley,
Bob Marleys Band „The Wailers“ & Junior Marvin, Barrington
Levy, Marthia Griffiths, Capleton, Tanya Stephens, Yaksta,
Anthony B uva.
Das Reggae Jam Festival 2023 wird fett-fett-fett
Am ersten August Wochenende stehen wieder viele sorgfältig ausgesuchte
Musiker auf den zwei Hauptbühnen eures Lieblings-Festivals.
Im malerischen Klostergarten zwischen altehrwürdigen Fachwerk-
Fassaden und beschaulich dahin plätscherndem Flüsschen, geben sich
die Stars der internationalen Szene, Veterans und Newcomer auf zwei
großen und mehreren kleineren Bühnen und Soundstations die Ehre.
Und auch im 29. Jahr heißt es wieder: „Bersenbrück, are you ready?“
Und Bersenbrück breitet die Arme aus und heißt EUCH herzlich willkommen.
Sichert
Wie die Presse mal schrieb:
Reggae Jam > ländlich, idyllisch, wie Wacken
– nur bunt und mit guter Musik.
Watch dis…it‘s really massive!!!
REGGAE JAM N° 1
euch Karten
und seid Teil
der ‘peaceful
Family`
58 | mq Ausgabe Sommer 2023
Burning Spear
Tarrus Riley
Junior Marvin & The
Legendary Wailers
Barrington Levy
Marthia Griffiths
Tanya Stephens
Anthony B
Capleton
Chester Miller
Glen Washington
Jahneration
Jaz Elise
Johnny Osbourne
Kabaka Pyramid
Kenyatta Hill
Meta & The Cornerstones
Michael Rose
Mo’Kalamity
Mr. Vegas
Nattali Rize
Natty King
New York Ska Jazz
Ensemble
Raymond Wright
Rekall
Stranger Cole
Total Hip Replacement
Yaksta
...and
many
more
The who-is-who des Reggae
meets in Bersenbrueck
Welthits
von damals und ihre Geschichten
AUS DER BUCHVORSTELLUNG
KUNST GESCHÄFTSWELT & KULTUR
Im Januar 1983 machte sich der Song „99 Luftballons“
von Nena auf eine Reise um die Welt,
aber was hat diese Single mit den Rolling Stones zu tun?
SERIE
von Detlef
Bülow
Es war die Zeit in der seichte Popmusik-
Kost die internationalen Charts bestimmte.
Phil Collins ist mit „You Can’t Hurry
Love“ auf Platz 1 in Großbritannien. In den
USA stehen Hall & Oates mit „Maneater“
und Men at Work mit „Down Under“
an der Spitze der Billboard Charts. In
Deutschland feiert man Culture Club mit
„Do You Really Want To Hurt Me“.
Doch in der deutschen Musikszene
breitete sich in Windeseile eine neuartige
Musikrichtung aus. Hauptbestandteil waren
deutsche Texte, die mit Stromgitarren,
Synthesizerklängen und elektronischem
Schlagzeug jenseits von Schlagermusik in
Diskotheken tanzbar waren.
Die „Neue Deutsche Welle“ ist geboren.
Der Begriff „Neue Deutsche Welle“ tauchte
übrigens erstmals in einer Anzeige des
Berliner Plattenversands „Der Zensor“ im
Hamburger Musikmagazin „Sounds“ im
August 1979 auf.
Die Texte der neuen Musik sind wie
Comics, bunt, witzig und phantasievoll,
manchmal auch nur Nonsens und ein
bisschen irre.
Spliff, Extrabreit, Annette und Inga Humpe,
Peter Schilling, Falco, Rio Reiser - sie
alle gehören zu dieser neuen Musik und
stehen in den deutschen Charts neben internationalen
Stars wie Supertramp, Eddie
Grant, Dionne Warwick, Phil Collins.
Die Band „Nena“ ritt mit ihrer Single „99
Luftballons“ ab Januar 1983 auf dieser
Welle mit.
Der Bandname leitete sich übrigens von
dem Spitznamen ihrer Sängerin Gabriele
Kerner, genannt „Nena“ ab. „Blondie“
diente der Band damals als Vorbild.
Den Text zum Song schrieb Carlo Karges,
die Musik dazu komponierte Uwe Fahrenkrog-Petersen.
Das Stück zählt noch
heute zu einer der erfolgreichsten Titel
der Neuen Deutschen Welle und wurde
auch international einer der erfolgreichsten
Popsongs in deutscher Sprache. Die
1984 veröffentlichte englische Version des
Songs entwickelte sich ebenfalls zu einem
internationalen Hit.
Die Plattenfirma CBS wollte den Song
zunächst auf keinen Fall als Single machen,
denn er erfüllte überhaupt keine
der „sonst üblichen Kriterien“ für einen
Hit-Song. Solch ein Song könnte niemals
im Radio erfolgreich sein?
Doch die Band blieb dickköpfig und setzte
sich durch. Die Single schoss blitzschnell
nach oben, hielt sich viele Wochen weit
oben in den deutschen Verkaufscharts
und „99 Luftballons“ wurde kurze Zeit
später rund um den Erdball zum Hit - und
das auf Deutsch!
Der Song entstand im Zeitalter, ...als die
Fans von Nena aufgeregt wöchentlich
zum Kiosk liefen, um News, Poster und
Starschnitte in die Hände zu bekommen,
…als zwei Supermächte sich gegenseitig,
und damit allgegenwärtig der gesamten
Menschheit, mit dem Untergang drohten.
Die Botschaft des Songs bleibt heute so
aktuell wie damals. Im Gedächtnis vieler
Menschen rund um den Globus bringt der
Song noch immer emotionale Momente in
Erinnerung und erschafft sie neu.
Die Idee dazu war Carlo gekommen, als
die Band im Sommer beim Rolling Stones
Open-Air Konzert in der Berliner Waldbühne
(Sommer 1982) waren. Wie nach jedem
Konzert ließen die Stones am Ende eine
riesige Menge mit gasgefüllten Luftballons
fliegen. Wohlwissend, dass die Ballons
wenige Minuten später auf den rund
um Berlin stationierten Radarschirmen der
russischen Raketenrampen auftauchen.
Im größeren Zusammenhang sah Carlo
seinen Text aber auch als Metapher für die
Paranoia und Angst.
„Würde die russische Radarüberwachung
den Unterschied zwischen harmlosen
Luftballons und einem Schwarm atomarer
Kurzstreckenraketen so schnell erkennen
können ODER würden sie den roten Knopf
drücken, um einen Gegenschlag auszulösen
und die Welt damit versehentlich in
den Abgrund stoßen?“
Es war ein Zufall.
Nena war von Text und Musik sofort begeistert
und tief bewegt. Ihre Stimme mit
der punkigen Mädchen-Attitüde passte
perfekt zu der tiefsinnigen Geschichte und
der energiestrotzenden Musik.
2016 spielte die Band drei Konzerte in
San Francisco, New York und Los Angeles.
Mit dabei natürlich auch der Song, der sie
weltweit bekannt gemacht hat.
Ausgabe Sommer 2023 mq | 59
Stadtpark-Openair mit der
Burgmannskapelle Quakenbrück
Foto: Detlef Bülow
VERANSTALTUNGEN IM ARTLAND
Alle Termine
ohne Gewähr!
Quelle: www.artland.de
07 JULI
Tagesfahrt des Kneippvereins
Quakenbrück e. V. zur Landesgartenschau
nach Höxter
Mi, 05.07.2023, 08:00 Uhr
Abfahrt 8 Uhr ab Neuer Markt
Veranstalter:
Kneippverein Quakenbrück e. V.
Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück
www.kneipp-quakenbrueck.de
Stadtpark Open Air mit „The Beat“
Fr, 07.07.2022, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Park der Deutschen Einheit, Quakenbrück
Veranstalter:
Burgmannskapelle Quakenbrück e. V.
www.burgmannskapelle.de
Ferienspaß und Drachenfliegen
Sa, 08.07.2023, 14:00 - 16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Segelflugplatz
Danziger Str. 21, 49610 Quakenbrück
Veranstalter:
Drachenfreunde Artland e. V.
Kontakt: Tel. 05431-5472 (Heinrich Eick)
oder 05437-701 (Walter Scheier)
Schützenfest Schützenverein Old
Quokenbrügge von 1925 e. V.
Sa, 15.07.2023 - Mo, 17.07.2023
Veranstaltungsort: Vereinsgelände
„Unter den Eichen“ Plückmannstraße,
49610 Quakenbrück
Veranstalter: Schützenverein Old
Quokenbrügge von 1925 e. V.
Farwicker Str. 10, 49610 Quakenbrück
Fahrt des Kneippvereins Quakenbrück
e. V. zur Waldbühne Ahmsen
Fr, 28.07.2023, 17:30 Uhr
Abfahrt 17.30 Uhr ab Neuer Markt
Veranstalter:
Kneippverein Quakenbrück e. V.
Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück
www.kneipp-quakenbrueck.de
08 AUGUST
Schützenfest des
Neustädter Schützenbundes e. V.
Sa, 05.08.2023 - Mo, 07.08.2023
Veranstaltungsort:Schützenhalle
Danziger Straße, 49610 Quakenbrück
Veranstalter:
Neustädter Schützenbund e. V.
Neustädter Str. 6, 49610 Quakenbrück
Naturkundliche Führung
mit dem Rad
Fr, 11.08.2023, 14:30 - 17:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Marktplatz Quakenbrück
Markt 1, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: TMA-GmbH Tourismus-
Information Artland
Markt 4, 49610 Quakenbrück
Telefon: 05431 907590
Homepage: www.artland.de
Stadtkönigsschießen der
Quakenbrücker Schützenvereine
Sa, 26.08.2023
Veranstaltungsort:
Schützenhof Quakenbrück
Am Schützenhof 1
Veranstalter:
Quakenbrücker Schützenvereine
Mitgliederversammlung des Vereins
ehemaliger Quakenbrücker
Schülerinnen und Schüler e. V.
Sa, 26.08.2023, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Gut Vehr
Gut Vehr 6, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker
Schülerinnen und Schüler e. V.
Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück
Sommerfest des Vereins ehemaliger
Quakenbrücker Schülerinnen und
Schüler e. V.
Sa, 26.08.2023, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: Gut Vehr
Gut Vehr 6, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker
Schülerinnen und Schüler e. V.
Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück
Familienfrühschoppen des Vereins
ehemaliger Quakenbrücker
Schülerinnen und Schüler e. V.
So, 27.08.2023, 11:00 Uhr
Veranstaltungsort: Artland-Gymnasium
Am Deich, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker
Schülerinnen und Schüler e. V.
Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück
09 SEPTEMBER
„Brockhaus Open Air“
Sa, 02.09.2023, 17:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Pfarrgarten St. Sylvester
Alençoner Str. 11, 49610 Quakenbrück
Veranstalter:
Kirchengemeinde St. Sylvester
Alençoner Str. 11, 49610 Quakenbrück
SAVE THE
DATE!
SA. 2. SEPTEMBER 2023
PFARRGARTEN · ALENÇONER STR. 11
Artländer Pferderenntag
So, 03.09.2023
Veranstaltungsort:
Rennplatz Hasepark
Dinklager Straße 20, 49610 Quakenbrück
Veranstalter:
Artländer Rennverein e.V.
www.artlaender-rennverein.de
ARTLÄNDER RENNVEREIN v. 1902
Pferderennen
Quakenbrück
Sonntag, 3. Sept. 2023
12:15 Uhr Rennplatz Hasepark
HÖHEPUNKT DES TAGES:
Seejagdrennen
Seejagdrennen
6 Trabrennen
5 Galopprennen
1 Jagdrennen
1 Seejagdrennen
www.Artlaender-Rennverein.de
Tagesfahrt des Kneippvereins
Quakenbrück e. V. zur historischen
Glashütte Gernheim
Mi, 06.09.2023, 13:00 Uhr
Abfahrt 13 Uhr ab Neuer Markt
Veranstalter:
Kneippverein Quakenbrück e. V.
Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück
www.kneipp-quakenbrueck.de
„Schlagerparadies“
aus der ganzen Welt
Fr, 08.09.2023, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: St.-Petrus-Kirche
Artlandstr. 12, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Diakonisches Werk
Bramsche Dienststelle Quakenbrück
Lötzener Str. 5a, 49610 Quakenbrück
Kalb- und Poggenschießen
Schützenverein Hengelage-
Brokstreek e. V.
Sa, 09.09.2023, 14:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Schützenhalle Hengelage, Quakenbrück
Veranstalter: Schützenverein
Hengelage-Brokstreek e. V.
Kulturschatz Artland „live“
Sa, 10.09.2022, 14:00 Uhr
Veranstaltungsorte: Quakenbrück,
Badbergen, Menslage, Nortrup, Gehrde
Veranstalter: ARTour e. V.
Schnücks Ort 2, 49596 Gehrde
www.kulturschatz-artland.de
Naturkundliche Führung
mit dem Rad
Sa, 09.09.2023, 14:30 - 17:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Marktplatz Quakenbrück
Markt 1, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: TMA-GmbH Tourismus-
Information Artland
Markt 4, 49610 Quakenbrück
Telefon: 05431 907590
Homepage: www.artland.de
Rock Meets Brass Open Air-Konzert
Sa, 09.09.2023, 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Wasserschloss Loxten
Ankumer Str. 7 A-B, 49638 Nortrup
Veranstalter: Musikverein Nortrup e. V.
Farwickstr. 8, 49638 Nortrup
www.musikverein-nortrup.eu
Kulturschatz Artland „live“ und
„Tag des offenen Denkmals“
So, 10.09.2023, 11:00 - 18:00 Uhr
Veranstaltungsorte: Quakenbrück,
Badbergen, Menslage, Nortrup, Gehrde
Veranstalter: ARTour e. V.
Schnücks Ort 2, 49596 Gehrde
www.kulturschatz-artland.de
Nordkreis-Unternehmenstag
Do, 14.09.2023, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Bema GmbH
Recker Str. 16, 49599 Voltlage.
Veranstalter: Leader Region Nördliches
Osnabrücker Land
Burgmannsfest in Quakenbrück
Fr, 15.09.2023, 10:00 Uhr bis
So, 17.09.2022, 22:00 Uh
Veranstaltungsort:
Innenstadt Quakenbrück
Veranstalter: Initiative Quakenbrück e. V.
Lange Str. 65, 49610 Quakenbrück
www.burgmannsfest.de
Büchermarkt im Stadtmuseum
Sa, 16.09.2023, 10:00 - 18:00 Uhr
So, 17.09.2023, 10:00 - 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Stadtmuseum
Markt 7, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Stadtmuseum Quakenbrück
www.stadtmuseum-quakenbrueck.de
Klavierkonzert
mit zwei Pianistinnen - Yolo-Duo
Sa, 16.09.2023, 16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Arche Christliches
Krankenhaus, Danziger Str. 2
Veranstalter: Christliches Krankenhaus
Hubert-Greten-Pokalschießen
Fr, 22.09.2023, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Schützenhalle Hengelage, Quakenbrück
Veranstalter: Schützenverein Hengelage-
Brokstreek e. V.
Artländer Apfelfest
Sa, 23.09.2023 + So, 24.09.2023
Veranstaltungsort:
Artländer Pflanzenhof
Im Zwischenmersch, 49610 Quakenbrück
Veranstalter: Artländer Pflanzenhof
www.pflanzenhof-online.de
Dreitägige Fahrradtour des
Kneippvereins Quakenbrück e. V.
nach Meppen
So, 24.09.2023, 10:00 Uhr
Veranstaltungsort: Entlang der Hase
Veranstalter:
Kneippverein Quakenbrück e. V.
Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück
www.kneipp-quakenbrueck.de
Gesundheitswandern des Kneippvereins
Quakenbrück e. V. mit
Annette Schone
So, 24.09.2023, 10:00 Uhr
Veranstaltungsort: Ehrenhain
49610 Quakenbrück
Veranstalter: Kneippverein Quakenbrück
e. V., Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück
www.kneipp-quakenbrueck.de
Kalb- und Schlussschießen
So, 24.09.2023, 15:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Schützenhof Quakenbrück
Veranstalter: Schützenverein Quakenbrück
von 1589 e. V.
60 | mq Ausgabe Sommer 2023
Ausgabe Sommer 2022 mq | 61
St
S
a
ad
Freitag,
7. Juli 2023
ab 18.30 Uhr
tpark-OpenAir
Summernight-Party
mit Barbecue · Pavillons · Getränke · Cocktails
18:30 Uhr: Dämmerschoppen mit der
BURGMANNSKAPELLE, anschließend
THE BEAT
Eintritt frei!
Stadtpark · Quakenbrück
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH
Hindenburgstr. 48 | 49610 Quakenbrück
GESAMTHERSTELLUNG
Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH
REDAKTION
Hans-Wilhelm Oelkers (V.i.S.d.P.),
Ruth Keck, Alexandra Lüders, Detlef
Bülow, Heiko Bockstiegel, Bernd Middendorf,
A. Henemann, Beate Deeken
und Daniel de Oliveira Prudèncio, sowie
Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und
Institutionen, die uns freundlicherweise
Texte und Fotos zur Verfügung stellen.
Verantwortlich für den Inhalt der
redaktionellen Texte sind die jeweiligen
Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und
Institutionen.
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Das MQ+ erscheint in einer Auflage von
8.000 Stück im Artland und punktuell in den
angrenzenden Ortschaften.
Es gelten die Anzeigenpreise gem. Mediadaten
MQ+, Stand März 2023.
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Der Sommer
wird heiß!