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MQ+ Sommer 2023

Das Artland-Magazin

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02

JULI | AUG | SEP 2023

Das Artland-Magazin.

SuPer

Sommer

www.artland-magazin.tv

Themen:

STADT-RELIEF

VORM RATHAUS

Quakenbrücks Altstadt

zum Ertasten

GELEBTER

DENKMALSCHUTZ

Übergabe der Denkmalschutzplakette

VEREINE LEBEN

VOM EHRENAMT

Quakenbrück hat

alleine 75 Vereine

im Artland!

MQ + -

EHRENPREIS

Vergabe an

R. Hauertmann

NATUR

IM GARTEN

Europaweite Bewegung

im Artland angekommen



Das ist ja interessant...

EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Sommerthemen, die Lust und bewusst machen…

Der neue After Work am längsten

Donnerstag der Stadt oder das Bronze-

Stadtrelief am Markt , die vielen

Sommer-Veranstaltungen oder aber der

Abschied von Rosi Hauertmann …die

Themen in dieser Ausgabe machen Lust

aufs Schmökern, Nachdenken und Revue

passieren lassen.

Und andere Themen lassen uns bewusst

werden, dass wir schnellstmöglich etwas

ändern müssen, damit das Leben, wie

wir es kennen, erhalten bleibt. Die Ressource

Wasser braucht Schutz, aber auch

unsere historischen Gebäude, die Tiere

auf den Feldern (wie z.B. der Feldhamster)

und die Tiere in unserem Garten, wie

die Reportage „Natur im Garten“ von

Alexandra Lüders zeigt.

Fazit: Letztendlich schützen und retten

wir nicht irgendwelche Dinge – letztendlich

geht es darum, uns selbst zu

retten! Oder wie sagt es Eckart von

Hirschhausen so passend: „Wir müssen

nicht das Klima retten, wir müssen uns

retten.“

WWW.ARTLAND-MAGAZIN.TV

DRUCKSACHEN AUS DER REGION

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Was können wir tun, um mit Zuversicht

in die Zukunft zu schauen? Was bieten

wir unseren Kindern, damit sie Lust auf

das Leben haben? Ein Schritt in eine

gute Richtung ist z.B. die neue Kindertagesstätte,

die jetzt im Europa-Quartier

gebaut und eröffnet wurde und den

Kindern drinnen und draußen verschiedenste

kreative Möglichkeiten bietet.

Oder die Sanierung des alten Quakenbrücker

Hauses Bodemann, das heute

einer Berliner Familie mit drei Kindern

ein wunderbares Zuhause bietet.

Wir möchten Sie bewegen – bewegen

für aktuelle, vergangene und zukünftige

Geschichten, damit wir alle erkennen,

in was für einer herrlichen, aber sehr

fragilen Welt wir leben, die dringend

unseres Schutzes bedarf. Packen wir es

an! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen

einen bewussten, inspirierenden und

achtsamen Sommer mit tausend tollen

Momenten, vielen Farben, glücklich

machendem Sonnenschein und einem

empathischen Blick für die Welt, die uns

umgibt.

Ihre MQ + -Redaktion

Mit

gedruckt

umweltfreundlich

Sonne

-

dank

solar!

Titelfoto: Detlef Bülow

Alle 14 Tage neu!

IN DIESEM MAGAZIN

©Fotolia/aletia2011

Die Lokalzeitung für den nördlichen

Landkreis Osnabrück, Südoldenburg und

einen (kleinen) Teil des Emslandes

Redaktion und Anzeigenannahme:

Kreuzstr. 1 · 49610 Quakenbrück · Tel. (05431) 90 48 51

info@lokalzeitung-volltreffer.de

4/5 Stadtrelief in Bronze

6/7 Natur im Garten

8-10 Kinderwelt Bethanien

12 Wasser braucht Schutz

13-19 Gelebter Denkmalschutz

20-22 Marie Barkau-Schmidtsberg

23-25 Trauerspiel Hopfenblüte

26-27 Wasser als knappes Gut

28/29 StadtStiftung/Heimatverein

30/31 Vereine in Quakenbrück

32/33 Riesenschnauzer-Treffen

34-36 Oldtimer-Veteranen-Treffen

38/39 MQ + -Ehrenpreisvergabe

40/41 Interview mit Ingo Neumann

42/43 Band „DoJane“

44/45 Schlossmuseum Hünnefeld

48/49 Der Feldhamster

54/55 Kinotipps

56/57 After Work

59 Serie: Welthits

60 Veranstaltungen

61 Rätselseite

62 Impressum


Das Artland-Magazin.

Die StadtStiftung Quakenbrück

stiftet der Stadt ein Bronzemodell

der Innenstadt Von Detlef Bülow

Mit einer Einweihungsfeier

und einem begleitenden

Rahmenprogramm wurde

am Freitag, den 21. April,

das Stadtmodell in Bronze

vor dem Rathaus in Quakenbrück

feierlich an die Bürgerschaft

übergeben.

Nachdem unsere Bürgermeisterin, Frau

Tülay Tsolak und Claus-Peter Poppe

als Vorstandsvorsitzender der Stadt-

Stiftung ihre Laudatio hielten, richtete

auch der Künstler der Bronze, Herr

Egbert Broerken, einige Worte an das

Publikum.

Die Idee für das Bronzerelief wurde

schon über Jahre in verschiedenen

Gremien diskutiert, zum Beispiel auch

im Heimatverein, ohne dass aber eine

Möglichkeit der Realisierung (und der

Finanzierung) gesehen wurde. Es waren

Vorschläge wie diese, die vor geschätzten

vier Jahren auch der damalige

Bürgermeister Matthias Brüggemann

aufgenommen hat. Er suchte, wie

manche vor ihm, nach Wegen dieses zu

realisieren und kam schließlich auf die

Idee, sich damit an die „StadtStiftung –

Bürger für ihre Stadt“ zu wenden.

Dort wiederum fiel der Gedanke sofort

auf fruchtbaren Boden. Aber auch für

die Stiftung stellt ein solches Projekt

eine finanzielle Herausforderung dar,

doch der damalige Vorsitzende August

Averbeck und der Begründer der Stiftung

Dr. Günter Welker waren spontan

Feuer und Flamme. Dieses Projekt sollte

aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums

der Stiftung ein ganz besonderer Dank

an die Stadt Quakenbrück für die

Unterstützung und die immer gute

Zusammenarbeit und gleichzeitig ein

Ausdruck der tiefen Verbundenheit sein.

August Averbeck warb für die Idee im

Rathaus und Dr. Günter Welker sorgte

für die Zusage der Finanzierung.

An dieser Stelle möchte ich darauf

hinweisen, dass die StadtStiftung

Quakenbrück kein Organ der Stadt ist,

sondern eine Bürgerstiftung. Die Gelder,

die ausgeschüttet werden, kommen

komplett aus einem privat gestifteten

Finanzstock, aus Zustiftungen und

Spenden.

4 | mq Ausgabe Sommer 2023


STADTSTIFTUNG BÜRGER FÜR UNSERE STADT

QUAKENBRÜCKS ALTSTADT ZUM ERTASTEN

Der Anstoß, diese Idee in die Tat umzusetzen,

ist ja das eine, die tatsächliche

Abwicklung ist allerdings immer

schwieriger – und mit mehr Zeitaufwand

verbunden. So mussten auch

die anderen Mitglieder des Vorstands

und des Kuratoriums der StadtStiftung

auf der einen sowie Rat der Stadt

Quakenbrück auf der anderen Seite

ihre Zustimmung erteilen. Katasterunterlagen

und Luftaufnahmen wurden

hinzugezogen, alle Straßen und Plätze

abgegangen und fotografiert und viele

Gespräche über die geeignete Abgrenzung

geführt. Die Kontakte in die Verwaltung

hinein liefen über das Bauamt,

ebenso wie über Peter Hohnhorst, die

Kontakte zur StadtStiftung über den

Interimsvorsitzenden Peter van Dyk.

Die Gespräche zu den Planungs- und

Zwischenständen fanden auf Gut Vehr

im Hause Welker statt. Insgesamt war

dies ein Prozess von fast zwei Jahren.

Doch Widerstände gab es hierbei nicht,

sondern durchweg großes Einvernehmen

bis hin zu Vorfreude.

Auch bei der Auswahl des Künstlers

gab es keine großen Diskussionen. So

wurde der bekannte Bildhauer und

Objektdesigner Egbert Broerken aus

Welver mit der Erstellung des Modells

beauftragt. Der Bildhauer, dessen freie

Arbeiten - Großplastiken für den öffentlichen

Raum aus Stahl und Stein - zum

Beispiel in Dortmund stehen, begann

schon vor über 20 Jahren mit der Fertigung

bronzener Blinden-Stadtmodelle,

angeregt durch die Rotary Clubs von

Münster. Mit Schülern und Lehrern der

Westfälischen Blindenschule in Soest

entwickelte er die optimale Tastbarkeit

dieser Modelle und mit der Bronzegießerei

ein spezielles Verfahren für die

filigranen Erläuterungen in Blindenschrift.

Stadtmodelle, wie auch unseres,

entstehen im Wachsausschmelzverfahren,

einer alten handwerklichen Kunst,

die Detailtreue und Unverwüstlichkeit

der bronzenen Reliefs garantiert.

Die Besonderheit seiner Werke besteht

darin, dass sie Beschriftungen mit

Blindenschrift aufweisen und damit

auch Blinden und sehbehinderten

Menschen die Möglichkeit bieten, das

Stadtbild aus der Vogelperspektive zu

ertasten. Die Erläuterungen zu Straßen,

Häusern und Plätzen sind sowohl in

Buchstaben als auch in Brailleschrift, die

auch als Punktschrift bezeichnet wird,

dargestellt. So können sehbehinderte

und blinde Menschen den Text fühlen

und lesen und beim Ertasten der Stadt

ein Gefühl für die Bebauung entwickeln.

Mitte Februar wurde das fertiggestellte

Werk dann nach Quakenbrück

gebracht und von dem Stifterehepaar

Dr. Günter und Mechtild Welker sowie

Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern

vom Künstler Egbert Broerken auf

Gut Vehr in Empfang genommen. Hier

war es auch bis Mitte April im Café „Der

Speicher“ ausgestellt.

Bürgermeisterin Tülay Tsolak, Stadtdirektor

Michael Bürgel und der

Vorsitzende der StadtStiftung Claus-

Peter Poppe bedankten sich bei allen

Beteiligten für die Umsetzung und ganz

besonders bei dem Stifterehepaar Dr.

Günter und Mechtild Welker.

Bei dem Empfang im Rathaus erwähnte

Poppe, dass August Averbeck aus

gesundheitlichen Gründen an dieser

Veranstaltung nicht teilnehmen konnte.

Er war aber ein treibender Motor des

Werks und ist bereits seit der Stiftungsgründung

dabei, zu Beginn als 2.

Vorsitzender, nach wenigen Jahren und

dem Wegzug des Vorsitzenden Klaus-

Peter Schulz als 1. Vorsitzender und das

bis in das letzte Jahr hinein. Fast 100

gemeinsame Sitzungen von Kuratori-

um und Vorstand hat er in dieser Zeit

geleitet, ungezählte Gespräche geführt

und Entscheidungen vorbereitet. Zwei

Jahrzehnte lang war und ist er eine

prägende Figur der StadtStiftung. Der

Vorstand und das Kuratorium haben

daher einstimmig entschieden, ihn zum

Ehrenvorsitzenden zu ernennen.

Der große Aufwand hat sich meiner

Meinung nach gelohnt, denn das Bronzerelief

ist eine neue Sehenswürdigkeit

und Bereicherung für den Marktplatz

unseres schönen Städtchens. So möchte

letztendlich auch ich mich bei allen

Beteiligten für ihren unermüdlichen

Einsatz und die Umsetzung dieses Projekts

bedanken. Mein ganz besonderer

Dank richtet sich an das Stifterehepaar

Dr. Günter und Mechtild Welker. Dieses

Projekt ist zum einen ein Beispiel für die

enorme Bedeutung der StadtStiftung

für die Gesellschaft, aber zum anderen

vor allem ein herausragendes Beispiel

für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

aller Beteiligten.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 5


Auch der Kohlweißling

darf in Hilfers Garten leben.

Foto: Alexandra Lüders

Von Alexandra Lüders

NATUR IM GARTEN

Europaweite Bewegung ist im Artland angekommen

‚Natur im Garten‘ ist eine in Niederösterreich

2011 entstandene Bewegung,

die sich inzwischen auch auf ganz

Europa ausgeweitet hat und als Gegenbewegung

zu den trendigen Schotterund

Rasenwüsten verstanden werden

kann. Seit Anfang des Jahres 2022

gibt es die europäische Bewegung für

ökologische Gestaltung und Pflege von

Privatgärten und öffentlichen Grünräumen

auch in Niedersachsen.

„Natur im Garten Niedersachsen“ liegt

in der Trägerschaft des Projektverbundes

Gartenhorizonte e.V. und ist eine

vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium

geförderte Initiative,

die die Ökologisierung von Gärten

und öffentlichen/ halböffentlichen

Grünräumen (Schulen/Kindergärten)

vorantreiben möchte. Es gibt eine Liste

von Kriterien, die erfüllt werden muss,

bevor Gartenbesitzer eine Zertifizierung

erhalten und ein schönes Emaille-

Schild (gegen 100 Euro Selbstbehalt) für

das Gartentor überreicht werden kann.

Die Zertifizierung erfolgt durch qualifizierte,

ehrenamtliche Gartenexperten,

die vor Ort unterwegs sind und die

Gärten in Augenschein nehmen, welche

einen Antrag gestellt haben. Anna Gottwald

von der Badberger Imkerei „Honigsüß“

(Holger Fuchs-Bodde) hat von der

„Natur im Garten“-Bewegung erstmalig

in einer Gartensendung des MDR gehört

und bei einer Gartenreise durch Ostfriesland

einen Flyer des Projektverbundes

entdeckt. Hierbei stellte sie fest, dass ihr

eigener Garten den erforderlichen Kriterien

entspricht. Nach einem 1,5 stündigen

Besuch der Heilpflanzenkundlerin

Karin Hilbrenner aus Melle überreichte

die Expertin Anna eine schön gestaltete

Plakette für ihr Gartentor. Damit zählt

der 5000 Quadratmeter große Imkergarten

jetzt zu 86 anerkannten Naturgärten

in Niedersachsen.

Europaweit sind es mittlerweile 18.000

zertifizierte Gärten, die der Bewegung

angehören, verrät Hilbrenner. Sie besuchte

auch zeitnah den naturnahen

Garten von Maria und Hans Hilfer in

Badbergen, die von Anna Gottwald

darauf aufmerksam gemacht worden

waren.

Hilbrenner nahm Hilfers 7000 Quadratmeter

großen Garten intensiv in

Augenschein, bevor die begehrte Plakette

auch hier das Gartentor schmücken

durfte. „Ein Garten muss nicht riesig

groß sein, sondern die vorgeschriebenen

Kriterien erfüllen. Ich nehme zwar

keine Bodenproben, habe aber inzwischen

einen Blick dafür, ob der Garten

naturnah bewirtschaftet wird. Schon an

den Pflanzen und tierischen Bewohnern

ist für mich erkennbar, welche

Arbeitsweise vorliegt“, erklärt Hilbrenner.

So konnte die Expertin im Garten

Hilfer in einem Teich die Krebsschere

6 | mq Ausgabe Sommer 2023


Im Rahmen des

Offenen Gartentors in Osnabrück u.

Umgebung laden die Artländer Gärten

Gottwald (11 bis 18 Uhr), Hilfer (10 bis 18

Uhr) und Ansmann (Gehrde – 11 bis 18 Uhr)

am 25. Juni zu einem Besuch ein.

Der Eintritt beträgt je Garten

und Person 3 Euro.

Im Garten Hilfer bietet die Krebsschere (im Vordergrund) einer seltenen Libellenart Lebensraum. Foto: Alexandra Lüders

Dieses hübsche Emailleschild weist den Garten als naturfreundlich aus.

Foto: Gartenhorizonte

(Grünpflanze) entdecken, die für die

Grüne Mosaikjungfer – eine seltene

Rote Liste-Libellenart – lebenswichtig

ist. Auch viele andere Pflanzen wie

Zimbelkraut, Mädesüß, Nachtviole, Habichtskraut

und Wasserdost sind hier

heimisch geworden. Im Imkergarten

erfüllte schon die Wildblumenwiese

die Qualitätsansprüche Hilbrenners. In

den Dolden der Wilden Möhre hausten

diverse Insekten. Außerdem sorgen der

Stachelmohn und der orangeblühende

Blasenstrauch für Leckerbissen der

Insekten. Anna Gottwald rät, bei Wiesenmischungen

gezielt auszuwählen

(z.B. Rieger & Hofmann). Die Gemeinde

Badbergen biete ihren Einwohnern kostenloses

Saatgut für 200 Quadratmeter

an, die beim Gemeindebüro online beantragt

werden könnten. Es gäbe dort

auch folgende Zuschüsse: Nisthilfen für

Fledermäuse und Vögel (50 Euro) sowie

für heimische Wildstauden (150 Euro).

Der Antrag kann als PDF bei der Samtgemeinde

Artland/ Gemeinde Badbergen

heruntergeladen oder im Gemeindebüro

abgeholt werden. „Naturnahe

Gärten sind Heilkünstler, weil sich die

Ausgeglichenheit und Harmonie, die

in solchen Gärten herrscht, auf den

Menschen überträgt“, sagt Jutta Leiße

von der „Natur im Garten“ - Geschäftsstelle

in Lauenförde-Meinbrexen. Wer

die Kriterien erfülle, könne durch diese

Initiative die begehrte Emaille-Plakette

erlangen. „Jeder Gartenbesitzer kann

einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz

leisten, wenn er auf chemische

Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie

auf Torf verzichtet. Diese drei bilden die

Grundlage für eine Zertifizierung. Auch

ein Kompost, die Regenwassernutzung

und eine umweltfreundliche Materialauswahl

für Zäune, Wege, Terrassen

und Ähnliches werden von unserer

Initiative positiv bewertet und fließen

in die Zertifizierung des Gartens oder

Parks mit ein“, erläutert Karin Hilbrenner,

die zusammen mit zwölf anderen

Ehrenamtlichen des Vereins niedersachsenweit

Gärten besucht. Das Ziel der

Initiative ist es, alle 37 Landkreise und

sieben kreisfreie Städte Niedersachsens

mit Zertifizierern zu besetzen.

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Sommer 2023 mq | 7


Kinderwelt

Bethanien

Von Alexandra Lüders

Die neue Kindertagesstätte „Kinderwelt Bethanien“

im Europa-Quartier (ehemaliges Bahngelände)

in der Quakenbrücker Neustadt hat nach einer langen

Bauphase am 15. Februar 2023 ihren Betrieb aufgenommen.

Betreiber und Namensgeber der Kinderwelt ist die

Diakonische Stiftung Bethanien.

8 | mq Ausgabe Sommer 2023

Die einzelnen Bereiche

sind durch lange Flure getrennt.


Helle, offene Räume und viel Platz kennzeichnen

die moderne Architektur der neuen Kinderwelt.

Fotos: Alexandra Lüders

Besonders kuschelig und ideenreich

sind die Krippenräume eingerichtet.

Die Turnhalle macht

vielfältige Bewegungsangebote.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 9


KONTAKT UND INFOS

per Email unter

hermann@bethanien.net

und per Telefon unter

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Die Leiterin Geraldine Hermann demonstriert

den neuen Matschplatz auf der Außenanlage.

Als Bauherrin fungierte die Samtgemeinde

Artland, die mehrere Millionen

in das Projekt an der Brüsseler Straße

1 investiert und nach den Plänen des

Münsteraner Architekturbüros DEEN

architects gebaut hat. Das Ergebnis ist

mehr als eindrucksvoll und kann sich in

allen Details sehen lassen. Wie die Leiterin

Geraldine Hermann (38) informiert,

wurde das hochmoderne Gebäude für

fünf Kindergruppen und 16 Mitarbeiter

konzipiert.

Das 1000 Quadratmeter große Haus

erfüllt mit einer Fotovoltaik-Anlage

und einer Wärmepumpe nachhaltige

Ansprüche und bietet den Kindern in

der Tagesstätte und in der großflächigen

Außenanlage sehr viel Raum für

Sport, Spiel und Spaß. Die Kinderkrippe

für die Ein- bis Dreijährigen und der

Kindergarten für die älteren Kinder (4

– 6 Jahre) haben getrennte Innen- und

Außenbereiche. In der gemeinsamen

Turnhalle fördert eine Fachkraft für Psychomotorik

individuell die ganzheitliche

Entwicklung von Beweglichkeit und der

Gefühlswelt der Kinder mit gezielten

Übungen.

„Wir haben hier große, offene Räume, einen

naturnah gestalteten Außenbereich

und ein motiviertes Team. Aufgrund

der hohen Kinderzahl stehen zwar viele

Kinder auf der Warteliste, aber nur zwei

Gruppen sind mit 36 Kindern gefüllt, weil

das Personal fehlt“, bedauert Hermann.

Zukünftig soll es neben den Stammgruppen

auch eine Wechselschichtgruppe für

Kinder von Mitarbeitern geben, die bei

ortsansässigen Firmen im Schichtdienst

arbeiten. Geraldine Hermann selbst ist

schon seit 2020 in der Stiftung Bethanien

tätig und hat zunächst mit den

Kindern im Container des Bürgerparks

gearbeitet. Die erfahrene Erzieherin ist

selbst zweifache Mutter und hat eine

Zusatzausbildung als Kanga-Trainerin

(Sport mit Babys) absolviert. Während einer

Führung präsentiert die Leiterin stolz

die Intensivräume für das Rollenspiel,

Entspannung, Konstruktion, Werken und

kreatives Gestalten sowie Räume für

Eltern- und Therapeutengespräche und

Dienstbesprechungen.

Der Blick auf die vorbeifahrenden Züge

sei für die Kinder ganz besonders spannend

ebenso wie die große Matschanlage

auf dem Spielplatz, welche bei gutem

Wetter natürlich ein Highlight für die

Kids sei, verrät sie. Täglich mache eine

integrative Fachkraft auch Angebote in

Kleingruppen, um die Entwicklung der

Kinder mit besonderem Förderbedarf zu

begleiten und ihnen eine Teilhabe am

Kita-Alltag nach ihren Möglichkeiten zukommen

zu lassen. Pädagogisch arbeite

die Kinderwelt im teiloffenen Konzept

nach dem situationsorientierten Ansatz.

Dazu würden die Räume der Stammgruppen

zeitweise geöffnet sowie auch

gezielte Angebote in den Intensivräumen

stattfinden. Doch wie klappt die

Betreuung und die Verständigung mit

Eltern aus mehreren Nationen? „Wir

arbeiten viel mit Fotos, wenn wir unsere

Wochenpläne für die Eltern machen, die

an den Türen der Gruppenräume aufgehängt

werden. Wir verwenden auch die

Eltern-App für Texte in der jeweiligen

Landessprache“, erklärt Hermann, dass

der Kontakt gut funktioniert.

Da es sich bei der Diakonischen Stiftung

Bethanien um einen evangelischen Träger

handle, sei der pädagogische Auftrag

nicht nur zu Festtagen am christlichen

Leitbild orientiert. Derzeit würden rund

300 Kinder in allen Kinderstätten der

Stiftung betreut, unterstreicht Hermann

die große, pädagogische Verantwortung

dieser Einrichtung. Sie sei auch für alle

Fachkräfte ein guter Arbeitgeber mit

tariflichen Strukturen. Am 9. Juni öffnete

die Kinderwelt ihre Türen, um sie der

Öffentlichkeit vorzustellen.

10 | mq Ausgabe Sommer 2023


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Ausgabe Sommer 2023 mq | 11


Das Artland-Magazin.

Unsere

Ressource

Wasser

braucht Schutz!

Jeder kann etwas tun!

Von Beate Deeken

Foto: VKU

Barbara Schöneberger:

(in: Die Zeit No 36, 1. Sept. ´22)

„Ich würde mir sehr gerne von Robert Habeck etwas verbieten lassen.

Der Trinkwasserverbrauch beträgt pro Kopf rund 132 Liter

am Tag. Ein Rasensprenger verteilt in einer Stunde bis zu

800 Liter des kostbaren Nass.

Das ist gut die sechsfache Menge

unseres wichtigsten Lebensmittels.

Was die Regierung sich nicht traut,

spricht Barbara Schöneberger in der

Wochenzeitung „die Zeit“ wohl im

Sinne eines großen Teils der Bevölkerung

aus. Denn Umfragen ergeben

immer wieder: Grundsätzlich ist fast

jeder einzelne in Deutschland bereit,

sein Verhalten zugunsten des Klimas

zu ändern.

Der Nordkreis denkt mit!

Freiwillig oder gesetzliche Anordnung?

Klimaschutz ist ein soziales

Ereignis.

Es ist doch so: Wir können uns freiwillig

einschränken. Im Sommer auf einen

Pool im Garten verzichten, das Fahrrad

für Einkäufe nutzen und mit der Bahn

statt mit dem Flieger reisen. Aber was,

wenn dann die Kinder bei Freunden in

den Pool gehen, die Nachbarn schneller

mit ihren Einkäufen durch sind, weil

sie mit dem Auto fahren oder Bekannte

wunderbar erholt aus dem Urlaub

- mit Flugzeug - zurückkehren? Wie

fühlen sich dann jene, die sich von den

Reisestrapazen aufgrund von Verspätungen

und Zugausfällen erstmal vom

Urlaub erholen müssen? Die, gefühlt,

zu einer Minderheit gehören, wenn sie

freiwillig ihr Verhalten zugunsten des

Klimaschutzes ändern und Mühen und

Verzicht in Kauf nehmen. Irgendwann

werden sie womöglich wütend oder resignieren.

Also: Brauchen wir Gesetze?

12 | mq Ausgabe Sommer 2023

Briq Policy Monitor:

Klimaschutz ist ein soziales Ereignis.

Diese Frage bedient das Ergebnis des

„briq policy monitor“ vom 1. September

2022. Dort wird festgestellt: Klimaschutz

ist ein soziales Ereignis. Entweder alle

ziehen mit, oder es passiert auf freiwilliger

Basis nur wenig. Gleichzeitig kommt

bei der Befragung heraus, dass 83 Prozent

der Deutschen meinen, man müsse

alles daran setzen, den Klimawandel zu

bekämpfen. Und eine Mehrheit meint zudem,

dass gängige Ausreden wie die, man

bräuchte erst internationale Lösungen

oder müsse auf zukünftige technische

Lösungen warten, falsch seien. 87 Prozent

der Befragten glauben übrigens, dass das

Verhalten Einzelner am Klimawandel

sehr wohl etwas ändern würde. Ist es also

unsere Doppelmoral, mit der wir unseren

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Wohlstand verteidigen? Für Barbara

Schöneberger liegt die Lösung wohl in

allgemein gültigen Regeln. Damit tut sich

die Regierung schwer. Auch, weil die soziale

Zumutbarkeit eine wichtige Rolle spielt.

Der Austausch von Heizungen, die Modernisierung

von Wohnraum, die Änderung

von Mobilität - all das darf nicht in einem

unsozialen, ungerechten Klimaschutz

münden. Bei allem Klimaschutz sollte

unsere Gesellschaft zusammen halten.

Die gesamte Studie finden Sie im Internet:

briq policy monitor #5 | 1. September 2022

Autoren: Armin Falk, Mark Fallak, Lasse

Stötzer

„Klimaskepsis und Ausreden. Wie beurteilen

die Deutschen den Klimawandel

und die Notwendigkeit, etwas dagegen

zu tun?“

www.regenis.de

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Gelebter

Denkmalschutz

Von Detlef Bülow

Übergabe der

Denkmalschutzplakette

an Familie Seltmann für das

sanierte Bodemann-Haus

Ausgabe Sommer 2023 mq | 13


Das Artland-Magazin.

14 | mq Ausgabe Sommer 2023


DENKMALSCHUTZ

Fotograf Gustav Bodemann († 1909)

Das Bodemannsche Haus in der Bahnhofstraße um die Jahrhundertwende

Fotografin Herta Bodemann († 1988)

ei einer historischen Stadtführung

durch Quakenbrücks

mittelalterlichen und historischen

Stadtkern können sich

interessierte Bürgerinnen und

Bürger durchaus auf eine kleine Zeitreise

begeben und schaut man mal in

die anliegenden Straßen, dann finden

die Beobachter auch hier historische

Gebäude, die die kriegerischen Auseinandersetzungen

und die Jahre danach

gut überstanden haben. In der ganzen

Stadt verteilt finden sich mehr als 100

Fachwerkhäuser, andere historische

Gebäude und auch Denkmäler, die von

einer längst vergangenen Zeit unserer

Burgmannstadt zeugen und oftmals

über wunderschöne Details verfügen.

Für viele Menschen scheint der Schutz

und die Pflege solcher Bauten heute

häufig selbstverständlich und normal

zu sein. Dabei ist auch in unserer

heutigen Zeit der Erhalt von historisch

wichtigen Gebäuden keine Kleinigkeit.

Wenn man sich jedoch entschließt, ein

Baudenkmal zu erhalten, dann stellt

sich in vielen Fällen eine Frage: Soll der

ursprüngliche Zustand wiederhergestellt

werden oder will man den vorgefundenen

Zustand konservieren und

so auch die Geschichte eines Gebäudes

oder eines Bauteils aufzeigen?

So haben bei uns etliche sanierte Gebäude

mittlerweile einen ganz anderen

Nutzen als noch vor vielen Jahrzehn-

ten. Da aber in den 1960er und 1970er

Jahren viele historische Gebäude der

Abrissbirne zum Opfer fielen, wurden

andere unter Denkmalschutz gestellt

und mahnen die heutige Generation,

die Fehler der Nachkriegszeit nicht zu

wiederholen.

Eines aber haben sie alle gemeinsam,

denn wer ein altes Gebäude sanieren

möchte, der benötigt neben den finanziellen

Mitteln oft sehr viel Geduld, starke

Nerven und Durchhaltevermögen.

Deshalb würdigt die Stadt Quakenbrück

seit 1986 gelungene Sanierungen von

historischen Gebäuden und verleiht

eine Denkmalschutzplakette in Bronze.

Die Stadt zeichnet damit in unregelmäßigen

Abständen Bauten aus, deren

Bauherren mit der Sanierung einen

Beitrag zur Erhaltung des Stadtbildes

geleistet haben. So beschloss der

Stadtrat am 5. Dezember 2022, dass

die Denkmalschutzplakette für das

Jahr 2022 an das Objekt Bahnhofstraße

33, Haus Bodemann und dessen neue

Eigentümer, vergeben werden soll.

Dieses Haus gehört seit 1901 in der

Bahnhofstraße zu einem wichtigen

Gebäudeensemble, welches eine

lange Tradition innehat. Die einzelnen

Gebäude des Straßenzuges sind in ihrer

Gestalt zwar verschieden, aber das

Erscheinungsbild des Ensembles wird

geprägt durch einige gleiche Elemente

und ihr räumliches Zusammenspiel.

Weit über die Grenzen der Stadt

Quakenbrück war das Haus Bodemann

bereits vor dem Bau des Bahnhofs

bekannt. Dafür hat im Jahre 1901 der

Kunstmaler Gustav Bodemann gesorgt,

der sich nach Beendigung seiner

Studien an der Berliner Kunstakademie

im dazu neu errichteten Haus Bahnhofstraße

33 als Fotograf niederließ.

Er fotografierte nicht nur Einzelpersonen,

Familien- und Vereinsbilder in

seinem Atelier, sondern er bildete außerdem

noch Malschüler aus. Seine Fotos

vom Artländer Trachtenfest, die im

Jahre 1905 entstanden, dienten damals

als Vorlage für kolorierte Postkarten.

Leider verstarb das besondere Ausnahmetalent

1909 mit nur 37 Jahren. Aber

seine Ehefrau Anna Bodemann, geborene

Wehmeyer, führte zunächst mit

Angestellten, später mit ihren Töchtern

Herta und Irmgard, das Geschäft weiter.

Sie heiratete später nochmals und trug

nun den Namen Anna van Bracht.

So fanden über die Jahre viele Arbeiten

des Hauses Bodemann ihren Weg auf

Postkarten oder in heimatkundliche Bücher

und Bildbände. Sie sind heute ein

wertvoller Bestandteil des historischen

Fotoarchivs des Stadtmuseums.

Tochter Herta Bodemann erlernte das

Fotografenhandwerk und legte an

der Münchener Staatlichen Höheren

Fachschule für Fotografie ihre Gehilfenprüfung

ab. 1947 bestand sie vor der

Ausgabe Sommer 2023 mq | 15


Das Artland-Magazin.

16 | mq Ausgabe Sommer 2023


DENKMALSCHUTZ

Fotos: Oliver Seltmann

Blick auf Bodemann und Bahnhofshotel

Handwerkskammer Osnabrück ihre

Meisterprüfung. Nach und nach löste

sie ihre Mutter in der Führung des

Geschäfts ab, das sich im Laufe seines

Bestehens im Artland und im südlichen

Oldenburger Land einen hervorragenden

Ruf erworben hatte.

1976 verpachtete sie Fotoatelier und

-handlung an Gerda Wehmeyer, die

eine Nichte ihrer Mutter Anna war.

Herta hatte Gerda Wehmeyer selbst

als Fotografin ausgebildet – und diese

dann später Karin Junghans, die noch

bis zur Aufgabe des Geschäfts im Juni

2020 im Hause Bodemann als Fotografin

tätig war.

Im selben Jahr wurde auch Frau Dr.

Julia Seltmann von ihrer Freundin

auf den Verkauf des Hauses aufmerksam

gemacht. Julia lebte mit ihrem

Ehemann und drei Kindern in Berlin.

Sie kommt gebürtig aus Essen in

Oldenburg und da die Familie gerne

den Wohnort wechseln wollte, machte

sich Julia kurzerhand auf den Weg nach

Quakenbrück. Das Haus besichtigte sie

mit ihrer Freundin und drehte dabei ein

Video, welches dann ihr Mann Oliver in

Berlin sichtete.

Schnell hat dann der Familienrat

beschlossen, das Haus Bodemann zu

kaufen, und irgendwie schließt sich

hier der Kreis, denn genau wie einst

der Erbauer des Hauses aus Berlin kam,

kommt hier nun wieder eine junge

Familie in die Bahnhofstraße 33 zurück.

Darüber hinaus hat Oliver Seltmann

auch noch einen Bezug zur Fotografie,

denn er betreibt einen Fotobuchverlag,

der moderne Fotografie, aber auch teils

fotohistorische Bücher verlegt. Und

dieser ist jetzt nicht mehr nur in Berlin,

sondern auch in Quakenbrück zuhause.

www.seltmannpublishers.com

Gut eineinhalb Jahre haben Julia und

Oliver Seltmann die alte Villa Bodemann

in Quakenbrück saniert und sind

mit ihren drei Kindern von Berlin zu uns

ins Artland gezogen.

Allerdings sah es anfangs eher nach

einer „Oberflächen-Sanierung“ aus, aber

im Laufe der Arbeiten wurden immer

wieder neue Schäden sichtbar. Statische

Mängel im Bereich der Kellerdecke, Undichtigkeit

der Außentreppe, Schäden

am Kalksandstein im Außenmauerwerk,

die Erneuerung der Dacheindeckung

etc. erforderten immer wieder neue

Überlegungen und Plankorrekturen.

Trotz dieser „Überraschungen“ haben

sie sich nicht abschrecken lassen. Mit

Mut, Ausdauer und familiärer Unterstützung

schlossen sie die Sanierung erfolgreich

ab. Fachmännische Unterstützung

fanden sie dabei quasi über den

Gartenzaun, denn wie es der Zufall nun

mal so will, wohnt der Architekt Klaus

Keller, der ja schon mit der Planung und

der Bauleitung des Hermann-Bonnus-

Geburtshauses, dem Anno 1510 und weiteren

Gebäuden beauftragt war, in der

Nachbarschaft. Mittlerweile zählt Klaus

auch zum Freundeskreis der Familie.

Am Ende hat Familie Seltmann mit

sehr viel persönlichem und finanziellem

Engagement das doch in die Jahre

gekommene Haus, das nun auch in

Zukunft das Bild der Bahnhofstraße

wesentlich mitprägen wird, denkmalgerecht

instandgesetzt.

Ich hatte das Glück, Familie Seltmann

gleich zu Anfang ihrer Odyssee kennenlernen

zu dürfen und da auch ich einen

Bezug zu dem Bodemann-Haus habe,

durfte ich bei den Renovierungsarbeiten

immer mal wieder reinschauen.

Gleich bei einem meiner ersten Besuche

überraschten mich die beiden neuen

Hausbesitzer mit einer ganz besonderen

Frage. Als ich mich ihnen vorstellte,

hatte ich nebenbei erwähnt, dass ich für

das Fotoarchiv des Museums zuständig

bin und nun fragten mich Julia und

Oliver, ob ich für das Archiv an einem

Teil des fotografischen Nachlasses

interessiert wäre.

Dieses Angebot konnte ich natürlich

nicht ablehnen und nun beherbergt

das Stadtmuseum den neuzeitlichen

Portrait-Nachlass im Archiv.

Ein großer Teil der Glasnegative

ruht allerdings noch als „Schatz“ im

Bodemann-Haus, der aber, wenn etwas

Ruhe eingekehrt ist, gehoben wird. Bei

der Sichtung werden bestimmt einige

Überraschungen und ungesehene

Aufnahmen aus Quakenbrück zum Vorschein

kommen. Aber das ist dann eine

andere Story, die wir dann vielleicht mal

in einer der noch folgenden Ausgaben

des MQ-Magazins präsentieren werden.

Erfreulich ist, dass bei der Einrichtung

des Hauses auch einige Fundstücke aus

der Geschichte der Fotografie von Bodemanns

behalten und integriert wurden.

Wir können uns also in Quakenbrück

glücklich schätzen, dass dieses

geschichtsträchtige Haus in so gute

Hände geraten ist. Das gesamte Team

sowie sämtliche Firmen, vom Architekten

bis hin zum Gartenbauer, zeichneten

sich hier unter anderem durch hohe

fachliche Kompetenz, Teamfähigkeit,

Menschlichkeit, gegenseitige Wertschätzung

und Freude an der Arbeit aus.

Herausgekommen ist ein Haus, welches

die Denkmalschutzplakette der Stadt

Quakenbrück mehr als verdient hat.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 17


Das Artland-Magazin.

18 | mq Ausgabe Sommer 2023


DENKMALSCHUTZ

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Das Artland-Magazin.

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HEIMATLITERATUR

„Wenn ick so trüggedenke …“

Die Heimatschriftstellerin Marie Barkhau-Schmidtsberg (1897-1954)

Von Heiko Bockstiegel

„Mit ihren Heimatdichtungen hat

sie sich selbst das schönste Denkmal

in den Herzen der Heimatfreunde

gesetzt. Der Vorstand des KHBB wird

dafür Sorge tragen, dass ihre heimatlichen

Erzählungen und Gedichte der

Nachwelt erhalten bleiben“. Mit diesen

Worten würdigte der Geschäftsführer

des Kreisheimatbundes Bersenbrück,

Wilhelm Wallrabenstein, 1954 die kurz

zuvor verstorbene Heimatschriftstellerin

Marie Barkhau-Schmidtsberg.

Und dieses selbstgesteckte Ziel hat

der KHBB gehalten, denn er gab mit

Unterstützung ihres Sohnes Helmut

Barkhau mehrere ihrer vorwiegend im

heimischen Milieu spielenden Romane,

darunter „Der Erbe vom Eickhof“, „Die

Frau vom Heidbrinkhof“, „Hermine

Winkelroth“ und „Diese kurze Spanne

Seligkeit“, in sehr ansprechender Buchform

neu heraus.

Sowohl in ihrer Heimatgemeinde

Gehrde als auch auf dem Quakenbrücker

Hakenkamp, wo sie zuletzt

mit ihrer Familie lebte, künden heute

Straßennamen von dieser Literatin, die

im Bereich des Heimatschrifttums eine

Fülle von Werten geschaffen hat und

damit weit über das Osnabrücker Land

bis ins europäische Ausland bekannt

wurde. Marie Barkhau, geborene Engelbrecht,

die unter dem Künstlernamen

„Marie Schmidtsberg“ in der ersten

Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große

Lesergemeinde hatte, war ein Kind des

Artlandes, aus dessen geschichtlicher

und gegenwartsnaher Substanz sie

Einfälle und Gestaltung ihrer schriftstellerischen

Schöpfungen nahm.

Geboren wurde sie am 1. Mai 1897

in Rüsfort bei Gehrde. Ihr bis heute

erhaltenes Geburtshaus (alte Nr. 42,

ehemals Dierkes, heute Nr. 63), genannt

„Schmidtsberg“ (daher auch ihr Pseudonym),

war früher ein selbstständiger

Markkotten, der bis 1822 südlich der

Gehrder Bahnhofstraße stand und

dann an die Ostseite der Straße nach

Badbergen verlegt wurde. Obwohl

ihre Eltern eine Verbindung mit einem

Landwirt wünschten, heiratete Marie

Engelbrecht den Postsekretär Wilhelm

Barkhau und kam mit ihm im Jahre 1919

nach Badbergen und schließlich 1933

nach Quakenbrück, wo die junge Familie

an der Kampstraße wohnte.

In ihren 1943 aufzeichneten Lebenserinnerungen

bezeichnet sie sich selbst

als „ein Bauernkind“. Dieser Ursprung

ist in ihren Romanen, Kurzgeschichten,

Gedichten und Hörspielen lebendig

nachvollziehbar. „Das schöne, gesegnete

Artland mit seinen stolzen eichenumrauschten

Höfen, im Regierungsbezirk

Osnabrück hart am Oldenburgischen

gelegen“, schildert sie „mit all seinen

Vorzügen und Schwächen“. Ihre literarische

Veranlagung, das zum Ausdruck

zu bringen, was die Menschen unserer

Heimat bewegte, spürte Marie schon

früh. So begann sie etwa 1926 mit dem

Schreiben, allerdings zunächst heimlich

nur mit Wissen ihres Mannes, von

kleineren Arbeiten: „Schon als Kind

hatte ich meinen Schulkameradinnen

selbsterdachte Geschichten erzählt, und

später spürte ich oft das Verlangen in

mir, meine Gedanken aufzuschreiben,

aber – ich getraute mich nicht recht!

Es erschien mir zu ungewöhnlich, dass

ich, ein einfaches Kind des flachen

Landes, mich hinsetzte und Geschichten

schrieb: Alle Leute würden den Kopf

schütteln, wenn sie es erführen.“

Ihr erstes großes Werk, „Timphus Kinder“,

eine Erzählung aus dem Artland,

erschien dann aber schon sehr bald, und

zwar 1927 in Buchform im Heimatverlag

Robert Kleinert in Quakenbrück, der

sich schon damals zum Anwalt ihres

großen Könnens machte. Und ihr Talent

blieb nicht lange verborgen, obwohl sie

um Geheimhaltung gebeten hatte und

den Namen „Schmidtsberg“, „eine für

mein Elternhaus in dessen Umgebung

gebräuchliche Bezeichnung“, als Decknamen

benutzte: „Meine Eltern, von

mir über die Arbeit und ihre Meinung

befragt, äußerten sich sehr lobend, aber

sie waren fast entsetzt, als ich mich als

Verfasserin bekannte“.

Ihre Arbeiten, zu denen auch Kurzgeschichten

und Gedichte zählten,

fanden dank ihrer Lebensnähe „eine so

begeisterte Zustimmung von meinen

Landsleuten, dass dieses mein schönster

Lohn ist“, schrieb Marie. Der Verlag

Kleinert verlegte auch ihre weiteren von

der Leserschaft mit Spannung erwarte-

ten Werke, und zwar im „Bersenbrücker

Kreisblatt“.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 21


Das Artland-Magazin.

Straßenschild von Marie Barkhau-Schmidtsberg

auf dem Hakenkamp · Foto: Heiko Bockstiegel

Diese heiter-nachdenklichen Fortsetzungsromane

trugen Titel wie „Die

Leute vom Ellernkamp“, „Hermine Winkelroth“,

„Die Kinder vom Hollingerhof“,

„Die Frau vom Heidbrinkhof“, „Der

rechte Weg“ oder „Die Frau hinterm

Pflug“. Handlungsträger sind stets die

„Menschen vom Lande“ mit all ihrer

Härte und Kernigkeit, aber ebenso ihrer

Treue und Hingabe. Vor allem steht das

Schicksal charakterstarker Frauen im

Vordergrund. Die Leser hatten den Eindruck,

dass genauso das Artland denkt

und fühlt, dass der Alltag und das Dasein

in realen, aber auch besinnlichen

Beziehungen geschildert ist.

Marie Schmidtsbergs Romane erschienen

außerdem im „Drei-Quellen-

Verlag“, der in Königsbrück bei Dresden

und später in Königstein/Taunus

ansässig war. Hier gingen mittels der

Zeitschrift „Unser Roman – Monatsschrift

für das Lektorat gutgeleiteter

Zeitungen in deutscher Sprache“ ihre

Vorlagen zur weiteren Veröffentlichung

an Redaktionen bis ins Ausland. Die

positiven Reaktionen waren groß; so

erlebte etwa die „Banater Deutsche Zeitung“

in Temesvar/Rumänien dadurch

steigende Auflagenzahlen, und es gab

Rezensionen in Zeitungen aus Italien,

Rumänien, Dänemark oder der Schweiz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte

sie weiterhin, nun auch im

„Heimatkalender des Kreises Bersenbrück“,

und sie wurde Beiratsmitglied

des neu gegründeten Kreisheimatbun-

des Bersenbrück (KHBB). Ein Großteil

ihrer kürzeren Texte ist in Plattdeutsch

abgefasst oder enthält plattdeutsche

Dialoge. So fand beispielsweise ihr

Gedicht „Sünneküken“ im vom KHBB

herausgegebenen „Plattdütsken Lesebauk“

(1993) Aufnahme. Auch sammelte

sie niederdeutsche Rätsel, Sprichwörter

und Redewendungen, die sie vielfach

verwenden konnte. Ebenso nahm sich

die Abteilung „Heimatfunk“ von Radio

Bremen ab 1950 ihrer Werke an. Hier

genoss eine breite Hörerschaft die für

den Funk bearbeiteten Kurzgeschichten,

die in Sendungen wie „De Pingelbüdel“

oder „Krusen Kohl“ ausgestrahlt

wurden.

Neben der Erfüllung ihres schriftstellerischen

Talentes fiel der Autorin im

Verlauf ihres Lebens noch die große

Aufgabe zu, den drei Söhnen das

notwendige Rüstzeug für ihr weiteres

berufliches Leben zu geben. Leider fiel

Sohn Erwin 1942 im Donbogen bei Urjupin,

nachdem bereits ein Jahr zuvor ihr

Ehemann viel zu früh verstorben war.

Dr. Werner Barkhau wurde Oberlandesgerichtsrat

in Oldenburg, während

Helmut Barkhau den Lehrerberuf ergriff

und als Schulleiter in Nortrup wirkte.

Als Marie Barkhau-Schmidtsberg am

15. Oktober 1954 nach langem Leiden

in Quakenbrück verstarb, lag ihr neuer,

nicht vollendeter Roman im Entwurf

vor. Das damals vom Chefredakteur des

„Bersenbrücker Kreisblattes“, Franz Hall,

ausgesprochene Wort, nach dem in der

Stille der Zwiesprache mit den Dingen

dieser Welt auch nach ihrem Tode

immer wieder gern zu ihren Werken

gegriffen werde, hat sich bewahrheitet.

Insgesamt weist die Aufstellung

ihrer literarischen Schöpfungen außer

der Erzählung „Timphus Kinder“, acht

Romanen und Gedichten mehr als 50

Texte in den Sparten Kurzgeschichten,

Hörspiele und Heimatkundliches auf.

Auf dem Evangelischen Friedhof in

Quakenbrück ist noch das Familiengrab

erhalten – allerdings mit einem

modernen schlichten Kissenstein und

der Aufschrift „Familie Barkhau“. Der

ursprüngliche Grabstein (Foto) existiert

nicht mehr.

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22 | mq Ausgabe Sommer 2023


HOPFENBLÜTE

Das Trauerspiel

der Hopfenblüte

Von Detlef Bülow

Manchmal finden Häuser falsche Mieter oder Käufer. Besonders bedauerlich ist es dann, wenn historische

Häuser und altes Fachwerk anschließend dem Verfall preisgegeben werden, weil Sanierungen kostspielig sind.

Leerstand, Spekulation, Verfall – es gibt viele Gründe, warum historische Gebäude gefährdet sein können.

Um Abrisse zu verhindern und Häuser zu erhalten, ist rechtzeitiges Eingreifen nötig und dafür zu sorgen, dass

das, was uns heute wichtig ist, so erhalten wird, dass auch kommende Generationen davon profitieren können.

Hier ein zeitgenössisches Beispiel:

Das Gebäude Lange Straße 48 kennt

jeder Quakenbrücker unter dem Namen

„Zur Hopfenblüte“. Der aus dem

Artland stammende Kaufmann Arend

Veltmann hat es 1661 als Fachwerkbau

mit fünf Gefachen und zwei Geschossen

erbauen lassen. Davon kündet noch

heute die Giebelinschrift. Nach dessen

Tod um 1670 ging das Gebäude in den

Besitz des Senators Hinrich Vahrenhorst

über. 1721 gehörte es dem Färber Johann

Christoph Heinrich Hartmann, der bis

ins frühe 19. Jahrhundert Besitzer dieses

Hauses blieb. Um 1880 bezog der Bäckermeister

und Gastwirt Gerhard Bräckel

als neuer Eigentümer das Gebäude

und anschließend sein Sohn Innocenz.

Im Anschluss daran erwarb es der Kauf-

mann Alfons Broemann. Als Kolonialwarengeschäft

mit Schankgerechtigkeit

ging das prachtvolle Fachwerkhaus 1902

zunächst an den Kaufmann Heinrich

Bockstiegel. Nach dessen Tod übernahm

dann im Jahre 1909 der Kaufmann

Heinrich Götting das Haus. Seither trägt

das Gebäude die Bezeichnung „Zur Hopfenblüte“

und zählt zu den Sehenswürdigkeiten

der Stadt.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 23


Das Artland-Magazin.

Straße ist nur noch ein Trauerspiel. Leider

ist der Anblick auch ein halbes Jahr

nach dem Kauf der Stadt noch nicht viel

besser geworden. Während die Nachbarhäuser

vorbildlich renoviert sind,

droht das Haus mit der Nr. 48 weiter zu

verfallen.

Der Gastwirt Walter Götting betrieb

hier mit seiner Ehefrau Anneliese über

lange Jahre ein gut gehendes Restaurant,

welches bis Ende 2008 von Bruno

Kretschmann und seiner Frau Claudia

weitergeführt wurde. Im Juni 2009

beherbergte dann die „Hopfenblüte“

für fünf Jahre das Weinhaus „Aperçu –

Wein und Mehr“, das von Familie David

geführt wurde. Während dieser Zeit

erwarb der Quakenbrücker Udo B. die

„Hopfenblüte“, der das Gebäude – sagen

wir mal – etwas vernachlässigte.

So nagte nicht nur der Zahn der Zeit an

dem Haus, auch Temperaturschwankungen,

Regen und der Frost-Tau-Wechsel

haben erheblichen Schaden angerichtet.

Die Hopfenblüte gehört aber zu unse-

Foto: Heiko Bockstiegel

rem Stadtbild, dessen Erhaltung wegen

seiner geschichtlichen, künstlerischen und

städtebaulichen Bedeutung im Interesse

der Allgemeinheit liegt. Deswegen sah der

Rat der Stadt hier dringenden Handlungsbedarf

und fasste 2022 den Beschluss, das

Haus zu kaufen. Seit Anfang 2023 ist die

Stadt Quakenbrück nun der neue Eigentümer

der Hopfenblüte.

Das Gebäude zählte seit über 350 Jahren

zu den schönsten, die es in unserer Burgmannstadt

gab. Es steht seit vielen Jahren

bereits unter Denkmalschutz und wurde

einst als „Perle des Artlands“ bezeichnet.

Doch diese Zeiten sind leider lange vorbei,

denn das Erscheinungsbild des einst

schönsten Fachwergbaus der Langen

Unsere Fachwerkhäuser „Denkmäler“

sind ein Aushängeschild für die Stadt

Quakenbrück und sie sind auch ein

Magnet für historisch interessierte Touristen,

die eben gerade wegen unserer

historischen Bausubstanz das Artland

und die Stadt besuchen. Ohne diesen

Schatz wäre Quakenbrück gewissermaßen

„gesichtslos“ und beliebig. Es

wurden in den vergangenen Jahren bereits

schon zu viele historische Gebäude

in unserer Stadt durch „Trugbilder“

(Neubauten) ersetzt. Dieses Vorgehen

ist das Gegenteil von historischer Pietät.

So überschreitet die Zahl der historischen

Gebäude, die in Quakenbrück in

der Nachkriegszeit zerstört wurden, bei

weitem die jener Baudenkmäler, die

durch die Bombenangriffe vernichtet

wurden. Heutzutage ist aber „nichts

tun“ und „wegschauen“ die größte

Gefahr für die Vernichtung von unseren

Kulturgütern.

Die Hopfenblüte hat über 350 Jahre

Wind und Wetter getrotzt und hat

Kriege überstanden, weil stets eine

schützende Hand über ihr lag, aber

leider hat sie sich in den letzten Jahren

immer mehr zu einem Schandfleck der

historischen Innenstadt entwickelt. Das

soll sich mit dem neuen Eigentümer

ändern.

24 | mq Ausgabe Sommer 2023


HOPFENBLÜTE

In Quakenbrück wurden in den vergangenen

Jahren schon einige andere

Denkmäler saniert, die heute voll des

Lobes unser Stadtbild zieren und sogar

die Denkmalschutzplakette der Stadt

verliehen bekommen haben.

Heute stehen diese Gebäude eindrucksvoll

da. Dass das so ist, ist aber nicht

selbstverständlich. Nur weil es zu allen

Zeiten Menschen gab, denen der Erhalt

solcher Bauwerke wichtig war, können

wir sie heute bewundern. Unabhängig

davon, wie man zu historischen Gebäuden

steht, sie erlauben uns einen Blick

zurück in die Vergangenheit.

Sie für die Zukunft zu erhalten, erfordert

den Blick in die Zukunft.

Nun ist die Stadt Quakenbrück der Eigentümer

der Hopfenblüte. Sie hat sich

für ein „Haus mit Seele und Vergangenheit“

entschieden und jetzt muss sie

beweisen, ob und wie sie damit in die

Zukunft blickt.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 25


Wasser als knappes Gut schützen!

Schüler der IGS Fürstenau sehen Handlungsbedarf

Filmprojekt zeigt Kompetenz und Bewusstsein der Kinder

Der Wasserverband Bersenbrück

hatte einen Plan, als er sich gleich zu

Beginn des Schuljahres im vergangenen

Sommer mit einer Projektidee

an die IGS Fürstenau wandte. Der

regionale Trinkwasserversorger bringt

regelmäßig Themen rund um das

Wasser ins Bewusstsein der Menschen.

Und beobachtet genau, wie sich die

Situation in den vergangenen Jahren

zugespitzt hat. Obwohl Deutschland

zu den wasserreichen Ländern der Welt

zählt, nehmen auch hierzulande Versorgungsengpässe

und damit einhergehende

Konflikte zu.

Filmprojekt: Sauberes Wasser

Bei Lehrern und Schülern stieß der

Vorschlag sofort auf offene Ohren.

Die Aufgabe: Das Thema „ Wasser“

filmisch aufzuarbeiten. An drei Projekttagen

setzten sieben Schüler der

Forscher AG im Alter zwischen 9 und

11 Jahren ihre Ideen mit einfachen

technischen Hilfsmitteln eindrucksvoll

und anschaulich um. Unterstützt von

Biologielehrer Yanik Tolsdorf und Filmemacher

Steffen Oetter drehten sie mit

Tablets selbst erarbeitete Alltagsszenen

und Umweltbotschaften. Von der Idee,

dem Konzept bis zum Grobschnitt der

Filmsequenzen haben sich die jungen

Regisseure hoch motiviert engagiert.

Herausgekommen sind vier Spots, die

den Schutz des Grundwassers, die Nutzung

der Toilette, die tägliche Wasserverschwendung

und die Verfügbarkeit

von Trinkwasser thematisieren.

Passend zum Weltwassertag wurden

die Filme am 22. März im Kino Ankum

einem ausgewählten Kreis aus

Schülern, deren Familien und Lehrer

präsentiert. Besser hätte der Zeitpunkt

nicht gewählt werden können. Ruft

doch der Weltwassertag zu Projekten

auf, die das Bewusstsein für unsere

lebensnotwendige Ressource Wasser

schärfen und den richtigen Umgang

damit thematisieren.

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26 | mq Ausgabe Sommer 2023


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Die Zeit drängt.

Auch ein nasser Winter

ist kein Anlass zur Entwarnung.

Trotz der üppigen Niederschlagsmengen

in den ersten Monaten

dieses Jahres sollte sich niemand

in Sicherheit wähnen. „Es geht um

die Tendenz. Und die zeigt ganz

klar, dass wir mehr Wasser verbrauchen,

als nachkommt,“ betont auch

Ralph-Erik Schaffert, Geschäftsführer

des Verbandes mit Blick auf die Statistiken

der vergangenen Jahre. Und

so ist der Beschluss der Bundesregierung

für eine nationale Wasserstrategie

im März 2023, die das

Bewusstsein für Wasser als knappes,

lebensnotwendiges Gut schärfen

möchte, längst überfällig.

Denn es gilt keine Zeit zu verlieren.

Deshalb stand der diesjährige

Weltwassertag unter dem Motto

„Accelerating Change“. Heißt, der

Wandel hin zu einer nachhaltigen

Wassernutzung muss beschleunigt

werden. Diese Aufforderung haben

die Schüler in ihren vier Kurzfilmen

intuitiv, sachlich und treffend umge-

setzt. Obwohl es in unserer Region

immer noch so scheint, als sei immer

ausreichend sauberes und gesundheitlich

unbedenkliches Trinkwasser

vorhanden, haben die Kinder bereits

das richtige Gefühl und Verständnis

für das Lebenselexier Wasser.

„Die zunehmende Belastung durch

Umweltgifte, Wasserverschwendung

oder die falsche Entsorgung von Müll

bedrohen das Grundwasser immer

mehr“, erläuterte Verbandsvorsteher

Dirk Imke anlässlich der Filmpremiere.

„Die Filme der Schülergruppe

verdeutlichen das eindringlich und

unterstützen ganz aktuell auch

noch den Beschluss zur nationalen

Wasserstrategie“, so Imke.

Die Filme werden einige Wochen im

Kino Ankum vor den Hauptfilmen

gezeigt. Außerdem können sie auf

der Webseite des Wasserverbandes

Bersenbrück unter www.wasserverband-bsb.de

angesehen werden.

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Das Artland-Magazin.

Ein

Vorbild an

Verlässlichkeit!

August Averbeck jetzt

Ehrenvorsitzender

der StadtStiftung

Quakenbrück

Die Gründung der „StadtStiftung Quakenbrück

– Bürger für ihre Stadt“ liegt

inzwischen 23 Jahre zurück. Und August

Averbeck war nicht nur von Anfang an

dabei, er war auch durchgängig in verantwortlicher

Position tätig, zu Beginn

als 2. Vorsitzender, nach wenigen Jahren

und dem Wegzug des Vorsitzenden

Klaus-Peter Schulz als 1. Vorsitzender,

und das bis zum Jahr 2022. Fast 100

gemeinsame Sitzungen von Kuratorium

und Vorstand hat er in dieser Zeit

geleitet, ungezählte Gespräche geführt

und Entscheidungen vorbereitet. Zwei

Jahrzehnte lang war er eine prägende

Figur der StadtStiftung.

Kuratorium und Vorstand haben

daher einstimmig entschieden, ihn „in

Anerkennung seiner herausragenden

Verdienste um die StadtStiftung“ zum

Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Die

Übergabe der entsprechenden Urkunde

erfolgte im kleinen privaten Rahmen

durch Averbecks Nachfolger Claus Peter

Poppe (Vorsitzender) und Peter van Dyk

(Stellvertreter), die aber auch die Aufgabe

hatten, eine Vielzahl an Grüßen und

guten Wünschen aus den Stiftungsgremien

und dem öffentlichen Raum zu

überbringen. „Du warst ein Vorbild an

Verlässlichkeit“, so schloss Claus Peter

Poppe die Würdigung der Verdienste

des Geehrten. Er vergaß auch nicht

darauf hinzuweisen, dass das Stadtrelief,

die größte Einzelförderung in der

Geschichte der StadtStiftung, gerade

auch für August Averbeck ein Herzensanliegen

gewesen sei. Leider sei es ihm

aus gesundheitlichen Gründen nicht

möglich gewesen, persönlich anwesend

zu sein, aber er könne unabhängig

davon noch lange stolz sein auf die

Verwirklichung dieses Projekts.

In seiner bekannten bescheidenen Art

machte August Averbeck im Gegenzug

keine großen Worte. Er freue sich

aber von Herzen, betonte er. „Und ein

Plätzchen an der Wand findet sich

auch noch“, sagte er schmunzelnd und

wünschte der StadtStiftung auch für

die weitere Tätigkeit alles Gute und viel

Erfolg.

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Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung

stellte der Heimatverein

Quakenbrück sein neuestes Projekt der

Öffentlichkeit vor, Band 1 einer auf Dauer

angelegten Reihe mit dem Titel „Quakenbrücker

Zeitreisen“. In diesem reich illustrierten

Buch sollen jährlich Beiträge zur

Geschichte der Stadt ebenso Platz finden

wie ein möglichst umfassender Rückblick

auf Ereignisse des jeweils zurückliegenden

Jahres. So gibt es in Band 1 einen Blick auf

die Geschichte des Rathauses und auf die

Entwicklung des Marktwesens, aber auch

Beiträge zu Jubiläen und Veranstaltungen

im Jahr 2022, seien es die der Burgmannskapelle

oder des Neustädter Schützenbundes,

der Theaterwerkstatt oder des

Stadtmuseums.

Der Heimatvereins-Vorsitzende Claus

Peter Poppe dankte besonders den

Vorstandsmitgliedern Heiko Bockstiegel

und Bernard Middendorf für ihre

umfangreichen Textbeiträge und dem

Verein Stadtmuseum Quakenbrück für

die Zusammenarbeit, bei der sich vor

allem Detlef Bülow mit Bildmaterial aus

dem Fotoarchiv stark eingebracht habe.

Und er zeigte sich erfreut und begeistert,

wie groß die Unterstützung für das

Projekt aus Handel und Gewerbe war

und ist. Bei fast 40 beteiligten Firmen

gelte es Dank zu sagen für das Vertrauen

in ein unbekanntes Vorhaben.

Das Jahrbuch „Quakenbrücker Zeitreisen“

ist im Buchhandel und im Stadtmuseum

erhältlich und kostet 15 Euro.

HEIMATVEREIN QUAKENBRÜCK

Über die Jahre soll sich dadurch, so die

Hoffnung der Autoren, eine Chronik der

Ereignisse in Quakenbrück entwickeln, die

auch als eine Fundgrube zum Nachschlagen

dienen kann und die Berichterstattung

in der Presse nicht ersetzt, wohl aber

ergänzt.

Im Anschluss zeigte sich der überwiegend im Amt bestätigte Vorstand mit den

druckfrischen Exemplaren des Buches vor der Kamera. Neu im Vorstandsgremium

ist mit Alexander Pohlers in der Position des stellvertretenden Vorsitzenden

ein Historiker und ausgewiesener Museumspädagoge, der sich besonders mit

der digitalen Präsenz des

Heimatvereins befassen

wird.

Stolz auf das neue Jahrbuch sind (v.l.n.r.) die Vorstandsmitglieder Heiko Bockstiegel,

Bernard Middendorf, Dorothee Felstermann, Alexander Pohlers, Claus Peter Poppe,

Heike Hendricksen, Claudia Wüst, Eva-Christin Hilgefort · Foto/Text: Detlef Bülow

Ausgabe Sommer 2023 mq | 29


Das Artland-Magazin.

Von Wolfgang Osthus

...leben vom Ehrenamt!

IN QUAKENBRÜCK SIND ES ALLEIN 75 VEREINE!

Ein Verein ist wie auch ein Klub eine

freiwillige auf Dauer angelegte Vereinigung

von Personen, die „sich vereinen”,

„etwas zusammenbringen“ und „eins

werden“ und unabhängig sein wollen.

Vereine sind etwas typisch Deutsches,

was unser Leben und unsere Gemeinschaft

über Jahrhunderte bestimmt

hat und selbst die kriegerischen Wirren

überlebt hat.

Wie eine alte Quelle zeigt, gab es schon

im Jahre 1897 in Quakenbrück bei

ca. 3.000 Einwohnern 43 Vereine mit

zum Teil kuriosen Namen wie:

Wissenschaftlicher Donnerstag-Verein,

Vaterländischer Frauenverein,

Kunstverein, Kohlenbezugsverein,

Radfahrerverein, Weinhändlerverein

und einen Bartclub.

Rund 600.000 Vereine

gab es 2014 in Deutschland.

2022 waren es in Quakenbrück laut

einer Aufstellung der Samtgemeinde

Artland immerhin 75 Vereine, 60 davon

waren „eingetragene Vereine“.

Sie alle leben und überleben nur davon,

dass einzelne Mitglieder ihren Verein

ehrenamtlich führen, immer wieder

neue Ideen einbringen und die Vereine

sich so mit der Zeit weiterentwickeln.

Sie freuen sich, wenn möglichst

viele Mitglieder aktiv am Vereinsleben

teilnehmen und so für eine gesunde

Zukunft ihres Vereins sorgen.

ÜBER 100 JAHRE SIND DIE ACHT ÄLTESTEN :

1. Schützenverein Quakenbrück von 1589 e.V.

Der erste Schützenkönig konnte schon im Jahre 1590 gekürt werden.

Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige

Zwecke, wie z.B. die Förderung des Schießsports, die Erhaltung und

Pflege alten Schützenbrauchtums und die Pflege der Geselligkeit und

Heimatliebe. Die Erhaltung und Pflege des Schützenhofes ist zumindest

durch den Verkauf der Gaststätte „Schützenhof“ im Jahre 2022

eingeschränkt.

2. Quakenbrücker Männerchor von 1869 e.V.

Das Jahr gilt als Gründungsdatum des heutigen Männerchores. Neben

der „Liedertafel“ (1869) waren es zwei weitere Männerchöre, die schon

früher eigenständige Aktivitäten entwickelten und seit 1955 unter

neuem Namen bis heute tragendes Element kulturellen Lebens in der

Burgmannstadt sind. Bei vielfältigen Auftritten tragen die gut 20 Sänger

sowohl klassisches und geistliches als auch volkstümliches und

modernes Liedgut vor. Neue Sänger sind stets willkommen.

3. QTSV - Quakenbrücker Turn- und Sportverein von 1877 e.V.

Der Verein ist mit über 1000 Mitgliedern der größte Verein in der Stadt

mit einem umfangreichen und vielfältigen Sportangebot wie Turnen,

Schwimmen, Ballsportarten (Badminton, Basketball, Handball und Volleyball),

Gymnastik (Funktionsgymnastik), Tanz, Ballett, Wandern und Radwandern.

4. Evangelischer Arbeiterverein von 1892

Er ist einer der traditionsreichsten Vereine in der Stadt, der 2022

sein 130-jähriges Jubiläum feiern konnte. In bester Erinnerung

sind die vielen Theateraufführungen mit heimischen Darstellern

der Spielschar des EAV.

Heute beliebt sind die bestens organisierten, gemeinsamen

Ausflüge.

Quakenbrücker

Männerchor

30 | mq Ausgabe Sommer 2023


VEREINSWESEN

KEGELN IST WEITERHIN EIN BELIEBTER FREIZEITSPORT

5. Artländer Rennverein von 1902 e.V.

Nach einigen Jahren Pause ist der Verein wieder

sehr aktiv. Höhepunkt eines jeden Jahres ist für

Quakenbrücker und viele Auswärtige Anfang

September der Renntag im gepflegten Hasepark

mit Kutschenparade, Trab- und Galopprennen und

dem jährlichen Höhepunkt, dem Artländer Seejagdrennen.

6. Rassegeflügelzuchtverein Quakenbrück

und Umgebung von 1905 e.V.

Im RGZV züchten die Mitglieder verschiedenste

Rassegeflügel. Dabei reicht die Artenvielfalt von

Tauben über Wassergeflügel bis hin zu Hühnern,

die jeweils im Herbst auf einer Vereinsschau (die

erste schon 1906 ) vorgestellt werden. Vereinsziele dabei

sind u. a. eine standardgemäße Verbesserung der Rassenmerkmale und

Beratung und Hilfe beim Aufbau einer Zucht.

7. Wasssersportverein Quakenbrück von 1913 e.V.

Unter dem Motto “Wir lieben Paddeln“ ist der Deutsche

Kanu-Verband (DKV) der größte Kanusport-Verband

weltweit mit rund 122 000 Mitgliedern in ca. 1300

Vereinen. Dazu gehört auch der WSVQ. Sein Sportangebot

umfasst Kanu-Wandern, Kanu-Polo mit

Turnieren am Bootshaus an der Hase und neu

Stand-Up-Paddling.

8. Neustädter Schützenbund von 1922 e.V.

Aus einem Nachbarschaftstreffen im Stadtteil Neustadt

entstand der Verein und feierte auf dem Friedrichsplatz

sein erstes Schützenfest, das vor allem Kindern

Freude machen sollte. Bis heute wird hier nur

der Kinderkönig gekürt. Im letzten Jahr durfte er sein

100-jähriges Jubiläum feiern.

Kegelclubs sind auch etwas typisch Deutsches,

und auch das schon über 100 Jahre. Gekegelt

wird auf verschiedenen Bahntypen: den Bohlenbahnen

und heute meistens Scherenbahnen,

die verschiedene Gastwirte schon früher

Artländer Rennverein e.V. von 1902

und heute Postfach noch zum 14 31Teil vorhalten.

Es waren 49603 und sind Quakenbrück zum Teil auch heute das

Lokal Sander, die Gaststätte Gösling, der Schützenhof,

der Hakenhof, die Burgmannschänke,

die Gaststätte Thöle (heute Pogge) und das

Lokal Koppelmann (heute Balkan-Grill – Steakhaus).

Auch die Namen der Kegelclubs waren

und sind auch heute noch auffällig und ein

Spiegel der Zeit. Laut einem Adressbuch der

Stadt waren es 1932 sieben Kegelclubs wie:

„Alle Neune“, „Dienstags-Club“, „Eintracht“,

„Holzfäller“,„Schwarzer Klub“, die „Schwarze

Nacht“ und die beiden auch schon 1897

gegründeten Kegelclubs „Weißer Eber“ und

„Meisterclub zum kleinen Pferd“, die beide

heute noch aktiv sind und 2022 ihr 125-jähriges

Jubiläum feiern konnten. Die Namen heute

klingen da schon anders, z.B. „Dufte Bienen“,

„Alle wackeln“, „Holthackers“, „Stramme

Jungs“ oder auch „Frei von Vati“. Das Ehrenamt

des/der Vorsitzenden hat hier eventuell ein

„Präsident“ oder vielleicht, auch wieder typisch

Deutsch, „unsere Kegelmutter“. Und für alle

gilt weiterhin ein dreifaches Gut Holz !

Ausgabe Sommer 2023 mq | 31


Riesenschnauzerfamilie trifft sich in Quakenbrück

Fotos: Detlef Bülow

Wenn ein Riesenschnauzer im schwarzen

oder pfeffersalz-farbenen Gewand

mit hoch erhobenem Kopf daherkommt,

dann ist er eine imposante

Erscheinung, doch wenn man auf dem

Quakenbrücker Marktplatz gleich von

30 dieser Hunde begrüßt wird, dann ist

das schon etwas Besonderes.

Der durchschnittliche Riesenschnauzer

wird 60 bis 70 cm hoch und bringt

dabei 35 bis 47 kg auf die Waage. Seine

buschigen Brauen überschatten seine

klugen Augen und gehören, genau wie

der nicht zu weiche, üppige Bart, zu den

Markenzeichen des aus Deutschland

stammenden Hundes. Er zeichnet sich

durch Selbstbewusstsein, Charakterstärke

und eine ausgeprägte Wachsamkeit

aus. Gleichzeitig ist sein Wesen

gutartig und in dem imposanten Körper

schlägt ein liebevolles Herz.

- Alten- und Pflegeheim

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Ansprechpartner:

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32 | mq Ausgabe Sommer 2023

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Dagmar Hönigs sprach mich vor

einigen Wochen an und teilte mir mit,

dass in der Zeit vom 28. April bis 01. Mai

in Quakenbrück ein Hundetreffen der

„Ilmenauer“ Riesenschnauzer geplant

sei und fragte mich, ob ich nicht Lust

hätte, am 29. April ein Gruppenfoto

auf dem Marktplatz zu machen? Ich

konnte mir nicht wirklich vorstellen,

worum es dabei eigentlich ging, aber

da ich ein „Hundefreund“ bin, hatte

sie mich neugierig gemacht und so

erfuhr ich, dass der Hintergrund dieser

Veranstaltung ein jährliches Treffen der

Hundebesitzer aus der Zucht „von der

Ilmenau“ ist. Dieses „Familientreffen“

findet seit etlichen Jahren regelmäßig

an anderen Orten statt. Dieses Mal

haben Dagmar Hönigs und ihr Mann

Arnold, beide auch stolze Besitzer eines

Riesenschnauzers, ein verlängertes Wochenende

in Quakenbrück organisiert.

Angereist war eine kleine Vorhut bereits

am 26. April. Sie wurden mit ihren

drei Wohnmobilen, inklusive Schnauzer,

auf dem Hundesportvereinsplatz

an der Dinklager Straße einquartiert.

Ihnen folgten zur offiziellen Anreise die

restlichen Teilnehmer ab dem 28.04.

mit dann insgesamt 16 Wohnmobilen

und Wohnwagen aus Niedersachsen,

Nordrhein-Westfalen und sogar aus

Thüringen.

Eine „Großfamilie von 30 Riesenschnauzern“

war letztendlich zusammengekommen.

Vertreten waren auch einige

andere Hunderassen, da es Besitzer gab,

die neben ihren Schnauzern auch andere

Tiere in ihrer Familie aufgenommen

haben. Letztendlich haben an dem Treffen

über 50 Personen teilgenommen,

zzgl. Helfer und Betreuungspersonal.

Unter der Leitung von Annette Wesemeyer

und Josef Hauertmann hat am

Samstag eine Stadtführung mit den

Teilnehmern, inklusive Hunden, stattgefunden.

Dazu wurde die „Großfamilie“

in zwei Gruppen aufgeteilt. Da sich alle

tadellos verhalten haben, gab es noch

eine große Besonderheit: Inklusive Hunde-Schar

wurde auch die St.-Sylvester-

Kirche besichtigt. Allerdings wurde von

den Vierbeinern eine Turmbesichtigung

ausgeschlagen. Alle Teilnehmer haben

am Schluss die lockere und offene Art

der „Quakenbrücker“ gelobt und waren

begeistert von unserer herrlichen Bausubstanz.

Am Sonntag spazierten die Riesenschnauzer

mit ihren „Frauchen“ und

„Herrchen“ über die „Landwehr“ und

die „Lügenbrücke“ in Richtung „Artlandkotten“.

Dort gab es auf der Terrasse an

der Hase für alle Erfrischungsgetränke

und eine wohlverdiente Pause!

Hier zeigten sich alle von ihrer besten

Seite und haben auch beim Personal

des „Artlandkottens“ einen positiven

Eindruck hinterlassen, und da eine

Bewirtung einer so großen Meute mit

Hunden nicht selbstverständlich ist, gab

es für die hervorragende Service-Leistung

zum Abschluss ein großes Lob.

Ein weiteres Ereignis am Sonntag war

ein Schutzhundtraining des hiesigen

Hundesportvereins „DVG HSV Quakenbrück

e.V. Hundesport“. Hier durften

auch Teilnehmer vom Ilmenauer

Hundetreff mitmachen und die Riesenschnauzer

hatten nun auch mal die

Möglichkeit sich richtig auszutoben.

An dieser Stelle möchten die beiden

Organisatoren ein großes Lob und ein

herzliches Dankeschön an alle, die bei

diesem außergewöhnlichen „Familientreffen“

beteiligt waren, aussprechen.

Und da die Zusammenarbeit mit dem

hiesigen Hundesportverein „DVG HSV

Quakenbrück e.V. Hundesport“ mehr als

reibungslos verlief und alle Gerätschaften

und Gebäude, inklusive der schönen

Außengrillhütte, ohne Einschränkungen

genutzt werden durften, gilt ein besonderer

Dank den Vorsitzenden Herrn

Erich und Ehefrau Kerstin Wittenhorst.

Alles in allem möchte ich als Außenstehender

sagen, dass Dagmar und Arnold

Hönigs bei diesem außergewöhnlichen

„Familientreffen“ sehr kompetente, engagierte

und motivierte Gastgeber waren.

Das Niveau und die Aufbereitung

der behandelten Themen waren sowohl

für Zwei- wie Vierbeiner konstant hoch

und abwechslungsreich.

Danke, dass ich hier und da mal reinschnuppern

durfte.

Detlef Bülow

Ausgabe Sommer 2023 mq | 33


Das Artland-Magazin.

Hermann Welp ist

Oldtimer-

Fan

mit Leib

und Seele

34 |

mq

Ausgabe Sommer 2023

Von Bernd Middendorf


Klönschnack zum Abschied:

Hermann Welp und Piper-Pilot Ludger Dingwerth im Setra

Foto: Bernd Middendorf

OLDTIMER-VETERANEN-TREFFEN

VETERANEN-

TREFFEN

IN NORTRUP

STRAHLEN

GROSSE

ANZIEHUNGS-

KRAFT AUS

Er ist ein Original, hat einen großen

Freundeskreis, nennt eine

nostalgische Drehorgel sein eigen

und schwärmt für Oldtimer

in jeder Ausführung: Hermann

Welp, Kraftfahrzeugmeister aus

Nortrup, frönt einer nicht alltäglichen

Leidenschaft, wenn er mit seinem Team

regelmäßig die Veteranen der Landstraße

einlädt. Im Mai zog das Treffen vor

allem Lkw-Liebhaber in Scharen an.

Hermann ist „bekannt wie ein bunter

Hund“, wie man im Artland zu sagen

pflegt. Seine Werkstatt mit Autohandel

hat er 2016 an einen Nachfolger

abgegeben. Auf der faulen Haut liegen

ist ganz bestimmt nicht sein Ding, aber

er will kürzertreten: „2022 kamen ja Tausende

zu unserem Oldtimertreffen. Ein

Teilemarkt war auch im Programm, über

300 Fahrzeuge waren da. Das musste ich

zurückfahren“, sagt er.

Fernfahrer-Nostalgie in Nortrup: Easy Rider lässt grüßen.

Bis dahin wird die Show erst mal verkleinert

– so wie vor einigen Wochen, als

er nur Omnibus- und Brummi-Besitzer

einlud. In der Coronazeit hätten sich

viele Oldie-Liebhaber größere Fahrzeuge

angeschafft, aber die Lkw-Szene sei nicht

so groß, erzählt er.

„Wir hatten trotzdem 37 Lastwagen hier,

dazu fünf Setra-Busse aus den 1960er

Jahren. Das ist schon was. Und wenn

einer mit Pkw auftauchte, dann hab‘ ich

den auch nicht wieder weggeschickt.“

Aus der Region, aber auch aus Haltern

am See und Buxtehude reisten Teilnehmer

an. Einer nahm sogar die 200 km

aus Stade auf sich. „Ludger Dingwerth

aus Greffen war auch wieder dabei.

Foto: Martina Hartschwager

Früher war er in Sachen Oldtimer in

Ankum engagiert – als Stellvertreter

des 1. Vorsitzenden Wolfgang Dobratz,

der mit seiner Mannschaft die Ausstellungen

von Schnauferln aller Art

organisierte. 2007 fiel der Beschluss, die

Treffen in Nortrup zu veranstalten. „Es

gibt da einen großen Zusammenhalt“,

sagt Welp und lobt die gute Atmosphäre

am Heimathaus. Größere Unterstützung

wäre nicht schlecht, aber Nachwuchs ist

schwer zu finden – wie bei vielen Vereinen.

„Wir brauchen mehr junge Leute,

die mit anpacken.“

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Biertransport Anno dazumal: Die kostbaren Fässer waren gut gesichert. Fotos: Martina Hartschwager

Ausgabe Sommer 2023 mq | 35


Das Artland-Magazin.

Oldtimer

der Lüfte:

Ludger Dingwerth

mit der

Piper PA 18

Der hat 2022 mit seiner

Piper ‘PA 18‘ mehrere

Ehrenrunden über

den Platz gedreht

und besitzt selber

einen schönen alten

Kässbohrer-Setra-Bus.“

Klar, dass

eine Ausfahrt für alle

Beteiligten einfach

dazugehört. Diesmal

waren es satte 70 Kilometer

über die Dörfer bis nach Berge und

in weitem Bogen wieder zurück.

Hermann Welp ist wie auch seine

Helfer weiter mit Leib und Seele dabei.

Zahlreiche Besucher – nicht nur aus

Nortrup – haben ihn bestärkt, weiterzumachen.

„Es ist gut gelaufen. Für 2025

haben jetzt schon viele zugesagt. Man

kann es ja doch nicht lassen“, schmunzelt

er. Und: Langjährige Freundschaften

müssen schließlich gepflegt werden

unter den Oldtimer-Enthusiasten aus

Norddeutschland und umzu…

Lkw Marke Magirus Deutz

- da bekommen Oldtimerfreaks Herzklopfen.

Foto: Martina Hartschwager

Traum junger Familien: Ein nostalgischer VW-Campingbus mit Anhänger.

Foto: Martina Hartschwager

36 | mq Ausgabe Sommer 2023


LEADER-PROJEKTE

LEADER-Region Nördliches Osnabrücker Land

Erste Projekte

gehen an den Start

NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL·NOL

Es ist so weit:

Seit dem 1. April ist die LEADER-Region

Nördliches Osnabrücker Land (NOL)

offiziell am Start – in leicht veränderter

Zusammensetzung verglichen mit der

Zusammenarbeit als ILE-Region, einer

motivierten Lokalen Aktionsgruppe

(LAG) und einem neuen Regionalmanagement.

Bemerkenswert: Ein erstes

Projekt zeigt bereits Wirkung.

Unter dem Titel „Im Fluss der Zeit“

hatte die Region, zu der neben den

Samtgemeinden Artland, Bersenbrück,

Neuenkirchen und Fürstenau nun

auch die Stadt Bramsche gehört, ihr

Regionales Entwicklungskonzept (REK)

vorgelegt. Das REK bildet die Basis der

zukünftigen Zusammenarbeit und

den Rahmen für die Entscheidungen

der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) über

Fördersummen, Förderkriterien und die

Projektauswahl. Neben den beteiligten

Kommunen repräsentieren Vertreterinnen

und Vertreter von Wirtschaftsund

Sozialpartnern die Interessen der

Region.

Mit ihrem Regionalen Entwicklungskonzept

hat die Region ihr Leitbild

„Im Fluss der Zeit“ formuliert und ihre

Handlungsfelder definiert, die den

thematischen Rahmen für Projektanträge

bilden. Sie heißen „Soziales

und Gemeinschaft“, „Lebensraum und

Demografie“, „Tourismus“, „Umwelt

und Klima“ sowie „Innovation“. Für

jedes Handlungsfeld wurden darüber

hinaus Ziele festgelegt. Erreicht werden

sollen diese Ziele über eine Vielzahl an

Projekten, die von allen Bürgerinnen

und Bürgern, Vereinen und Verbänden,

Institutionen und Kommunen der Region

eingebracht werden können.

Eines der Startprojekte, mit dem die

LEADER-Region NOL den Auftakt

der Förderperiode gestaltet, ist die

„Hebammenversorgung im Nördlichen

Osnabrücker Land“. Das Projekt ist Teil

des Handlungsfeldes „Soziales und

Gemeinschaft“. Mit unterschiedlichen

Ansätzen wie zum Beispiel einer aufsuchenden

Betreuung durch Hebammen

in ländlichen Gebieten und einem

Hausbesuchssystem zur Notfallabsicherung

nicht betreuter Schwangerer soll

dem Hebammenmangel begegnet bzw.

alternative Betreuungsmöglichkeiten

erprobt werden. „Die gesunde Geburt

und die Bedeutung der ersten Lebenswochen

eines Neugeborenen sind im

Rahmen der Frühen Hilfen sowie der

Gleichstellungsarbeit besondere Themen.

Das Projekt ist aus Sicht der Nordkreiskommunen

als besonders wichtig

hervorzuheben und ergänzt die bisherigen

Ansätze zur Verbesserung der Hebammenversorgung.

„Besonders positiv

wäre es, wenn durch die entwickelten

Maßnahmen zusätzliche Hebammen

für den Nordkreis gewonnen werden“,

sagt Michael Bürgel, Bürgermeister der

Samtgemeinde Artland.

Im Auftrag der LAG ist das Regionalmanagement

ein wichtiger Partner:

Es unterstützt bei der Entwicklung

und Umsetzung der Projekte. Neuer

Regionalmanager im Nördlichen Osnabrücker

Land ist Nils Schnieders von der

pro-t-in GmbH in Lingen, die bereits das

Regionale Entwicklungskonzept im NOL

als Fördergrundlage erarbeitet hat. Unterstützt

wird er in beratender Tätigkeit

von Karsten Perkuhn, der zuletzt das Regionalmanagement

im Wittlager Land

betreute. Das Regionalmanagement

berät kostenlos bei der Entwicklung von

Projekten und Förderanträgen und ist

der erste Ansprechpartner für Fragen

rund um LEADER.

Etwas mehr als eine halbe Million Euro

stehen der LEADER-Region Nördliches

Osnabrücker Land jedes Jahr zur Förderung

von Projekten zur Verfügung.

Die Projekte müssen zum Regionalen

Entwicklungskonzept (REK) und seinen

Handlungsfeldern passen. Die genauen

Förderrichtlinien und das REK sind auf

der Website www.leader-nol.de abrufbar.

Hier finden Interessenten auch den

jeweils aktuellen Antragsstichtag und

die zur Verfügung stehende Fördersumme.

„Es gilt, die zur Verfügung stehenden

Fördermittel auszuschöpfen und für

unsere Region einzusetzen, damit die

Menschen im NOL davon profitieren“,

so Michael Bürgel. Sein Appell: „Allen,

die Interesse an einer Projektförderung

im Rahmen von LEADER haben, steht

das Regionalmanagement-Team gerne

beratend für Fragen zur Antragstellung

telefonisch unter 0591 964943-19 und

per Mail unter leader-nol@pro-t-in.de

zur Verfügung.“

Nils Schnieders Foto: NOL

Karsten Perkuhn Foto: NOL

Ausgabe Sommer 2023 mq | 37


Das Artland-Magazin.

Foto: Ann Hauertmann

In der Vergangenheit habe

ich in vielerlei Hinsicht mit

Rosi Kontakt gehabt. Sei es

als Bürger der Stadt oder als

Ratsmitglied, an ihr führte

kein Weg vorbei: Fast 46

Jahre managte sie das Vorzimmer

und müsste ich dem

Rathaus ein Gesicht geben, dann wäre

es das von Rosemarie Hauertmann.

Wenn ich sie anrief, dann meldete sie

sich mit: „Rosemarie Hauertmann,

Samtgemeinde Artland, Vorzimmer

Samtgemeindebürgermeister“.

In allen Situationen erlebte ich sie

ruhig, besonnen, kompetent und stets

freundlich, mit dem richtigen Gespür

für Diskretion und Diplomatie, gepaart

mit einem Lächeln. So hat sie mir auch

stets einen Korb gegeben, wenn ich sie

für das MQ-Magazin um ein Interview

bat.

Im Rampenlicht steht Rosi nämlich

nicht gern, und doch saß sie mehr als

45 Jahre an entscheidender Stelle im

-Ehrenpreis

Das Artland-Magazin.

für Rosemarie Hauertmann

Eine außergewöhnliche Persönlichkeit

und eine Institution im Rathaus!

Rathaus. Das zeichnet sie aus. Auf sie

konnte man sich verlassen, das wissen

auch die ehrenamtlich tätigen Bürgermeister

der Stadt Quakenbrück. Wenn

sie zu festlichen Anlässen die Amtskette

anlegen mussten, sorgte Rosi ganz

nebenbei dafür, dass alles korrekt saß.

Bürger, die sich mit einem Anliegen

an sie wandten, weil sie nicht um die

Zuständigkeit wussten, konnten sicher

sein, dass sie sich kümmerte.

Niemand hat im Landkreis Osnabrück

so lange in einem Rathaus-Vorzimmer

gearbeitet wie sie.

Sie ist 17 Jahre alt, als sie nach Gymnasium

und Höherer Handelsschule

am 1. Juli 1977 als „Anlernling“ in der

Von Detlef Bülow

Verwaltung der fünf

Jahre zuvor gegründeten

Samtgemeinde

Artland startet. Von

Dienstleistung und

Bürgerservice ist damals

noch keine Rede,

die Verwaltung kam

eher hoheitlich staatstragend daher.

Rosi wird im Hauptamt, einer Abteilung,

die sich darum kümmert, dass

Verwaltung überhaupt stattfinden

kann, eingesetzt. Dazu gehörte auch

das Vorzimmer des Rathauschefs. Sie

kümmerte sich nicht nur um die Termine

ihrer Chefs, kopierte und verschickte

Tausende Seiten Vorlagen für Stadtund

Samtgemeinderat. Sie entwickelte

auch schnell ein Händchen bei der

Organisation von Feierstunden und Festen.

Und davon gab es so einige: von der

750-Jahr-Feier im Jahr 1985, bei der aus

Rosi bei einem Empfang in historischen

Kostümen ein Burgfräulein wurde, über

Empfänge bei den Quakenbrücker Mu-

38 | mq Ausgabe Sommer 2023

Foto: Ann Hauertmann Foto: Ann Hauertmann


MQ + -EHRENPREIS

siktagen, Kunstausstellungen bis hin

zu den Besuchen in den Partnerstädten.

Sie traf auf viele Prominente, wie den

Pianisten Justus Frantz oder den legendären

Showmaster Hans Rosenthal.

Die gebürtige Menslagerin arbeitete in

44 Jahren mit fünf Chefs zusammen,

am längsten mit August Averbeck, der

Samtgemeindedirektor von 1981 bis

2001 war. Diese Zeit war prägend für

sie. Als Quakenbrückerin bekam sie mit,

was das Volk „über die da im Rathaus“

dachte und das machte sie für ihre

Chefs zu einer wertvollen Hinweisgeberin.

Über Jahre dürfte Rosi einer der am

besten informierten Menschen in Quakenbrück

gewesen sein. Doch niemals

hat sie auch nur ein Wort über Interna

verloren oder sich über die Verschwiegenheit

hinweggesetzt. Über Fragen

nach den Eigenarten ihrer Chefs oder

deren Ordnungssinn lächelte sie stets

hinweg und schwieg beharrlich.

Bei der Verabschiedung von Rosemarie

Hauertmann gab es ein Wiedersehen

mit früheren Stadt- und Samtgemeindebürgermeistern.

Stellvertretend für

alle lobte Samtgemeindebürgermeister

Michael Bürgel die Qualitäten von ihr.

„Nun verlässt uns eine Institution“,

stellte er fest. Auch die amtierende

Bürgermeisterin Tülay Tsolak lobte

noch einmal die Zusammenarbeit mit

ihr. „Als ich hier mein Amt antrat, hast

Du mich mit offenen Armen empfangen

und mich an alles herangeführt. Du

hast mir damit die Sicherheit gegeben,

die ich damals brauchte“.

Der letzte Arbeitstag traf Rosi nicht unvorbereitet.

Die Entscheidung, vorzeitig

in den Ruhestand zu gehen, hatte sie

schon vor einem Jahr getroffen. Dennoch

war sie bei ihrer Verabschiedung

sichtlich gerührt.

Im Rahmen dieser feierlichen Verabschiedung

von Rosemarie Hauertmann

im Quakenbrücker Rathaus wurde

auch der vierte MQ + -Ehrenpreis des

Artland-Magazins in Quakenbrück an

sie verliehen.

Dieser Preis wird in unregelmäßigen

Abständen vergeben und steht für

Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft,

für ein großes Maß an Zeit, die für die

Gemeinschaft und für die gute Sache

aufgebracht wurde – Werte, die vor

allem ehrenamtlich in unserer aktuellen

Gesellschaft immer mehr an Bedeutung

gewinnen. Der MQ + -Ehrenpreis besteht

materiell aus einem wertvollen, handgearbeiteten

Füllfederhalter, aber im

ideellen Sinne steht er für viel mehr.

Dieser Preis würdigt nicht nur die Treue

und die Zuverlässigkeit von Rosemarie

Hauertmann, die fast 46 Jahre lang als

Sekretärin des Samtgemeindebürgermeisters

tätig war, sondern auch ihr

herausragendes ehrenamtliches Engagement,

welches ihr im wahrsten Sinne

des Wortes im Blut liegt.

Besonders erwähnt seien hier ihr unermüdlicher

und freiwilliger Einsatz im

Schützenverein 1589 und im Deutsch-

Französischen Club Alençon – Quakenbrück.

Die Jury hatte für diese Verleihung am

Schluss zwei Personen in der engeren

Wahl, doch am Ende konnte es nur

einen Preisträger, in diesem Falle eine

Preisträgerin geben und als die Person

gefunden war, musste der für sie persönliche

Preis noch hergestellt werden.

Da die Preisträgerin an der Historie

unserer Stadt interessiert ist, sollte

dieses Mal der von Hand gefertigte

Füllfederhalter aus dem Holz der

archäologischen Ausgrabung an der

Kleinen Mühle entstehen. Die Altertumsforscher

hatten dafür im Juli 2021

extra ein markiertes Stück Eiche freigegeben,

welches kammergetrocknet zur

weiteren Verarbeitung an Rieke Goda

in Badbergen-Wehdel weitergegeben

wurde.

Die ausgebildete Apothekerin und

Inhaberin der Löns-Apotheke hat sich in

ihrer Freizeit vor einigen Jahren auf die

Herstellung von hochwertigen Schreibgeräten

spezialisiert und in der Branche

einen sehr guten Ruf erarbeitet.

Mit den Worten: „Ich darf Dir, liebe Rosi,

im Namen der MQ-Redaktion die besten

Glückwünsche überbringen und freue

mich auch persönlich über die Wahl der

Jury, Dich heute mit unserem Ehrenpreis

auszeichnen zu dürfen“, durfte ich den

Ehrenpreis übergeben.

Rosemarie Hauertmann zeigte sich

sichtlich gerührt und dankbar für die

Auszeichnung. Sie betonte, dass sie ihre

Arbeit im Rathaus und ihre ehrenamtlichen

Tätigkeiten immer gerne gemacht

habe und viele schöne Erinnerungen

mitnehme. Angst, dass ihr im neuen

Lebensabschnitt langweilig werden

könnte, hat sie nicht, im Gegenteil: Ehemann

Wolfgang, Tochter Ann-Kathrin,

Schwiegersohn Christopher, die beiden

Enkel und Mischlingsrüde „Heini“

freuen sich schon auf die zusätzliche

Zeit mit ihr. Sie freue sich zwar auf ihren

Ruhestand, aber das Nichtstun sei nichts

für sie. Rosemarie Hauertmann möchte

sich auch weiterhin ehrenamtlich

engagieren.

„Wir sind davon überzeugt, in Rosemarie

Hauertmann eine würdige MQ + -

Ehrenpreisträgerin gefunden zu haben.

Sie ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit“,

sagte Hans-Wilhelm Oelkers,

der Herausgeber des MQ-Magazins. „Sie

hat sich über Jahrzehnte hinweg um

das Wohl der Samtgemeinde Artland

verdient gemacht und dabei immer

Bescheidenheit und Freundlichkeit

bewiesen. Sie ist ein Vorbild für alle,

die sich für das Gemeinwohl einsetzen

wollen“.

Wir gratulieren Rosemarie Hauertmann

zu ihrem MQ-Ehrenpreis und wünschen

ihr alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt.

Großer Bahnhof für Rosemarie Hauertmann am Quakenbrücker Rathaus Fotos: Detlef Bülow

Ausgabe Sommer 2023 mq | 39


Das Artland-Magazin.

Heimat

Detlef Bülow interviewt den

Business-Coach Ingo Neumann,

der schon seit 22 Jahren

in Quakenbrück eine Heimat

gefunden hat.

Ingo, ich kenne Dich nun auch schon

ein paar Jahre und weiß, dass Du

ein recht bewegtes Leben hinter Dir

hast. Ist Quakenbrück nun Deine

Heimat geworden und was ist für

Dich überhaupt Heimat?

Puh, eine schwierige Frage. Kurz gesagt

ist Heimat für mich der Ort, der mir am

vertrautesten ist und wo gleichzeitig

Menschen wohnen, die mir sehr wichtig

sind. Ich weiß, die meisten Menschen

sehen Heimat entweder nur als

Ort oder sie sehen Heimat nur bei den

wichtigsten Menschen. Ich denke aber,

dass beides gut ausbalanciert zusammenspielen

sollte.

Wie meinst Du das genau?

Nun, wenn einem das Leben das Geschenk

macht, wirklich glücklich einen

klassischen Lebensweg zu gehen, dann

wächst man an einem Ort im Kreis seiner

Familie auf, man findet dort seinen

Beruf, wechselt vielleicht mal, man

gründet seine Familie und man etabliert

seine sozialen Strukturen in Vereinen,

Freundes- und Bekanntenkreisen,

ist gut eingebunden, weiß, wo man mal

eine „Schraube“ kaufen kann, wen man

fragen kann, wenn man Hilfe braucht

und natürlich auch, wo und mit wem

man gut feiern kann. Und natürlich

kennt man die Menschen, die bei einem

sind, wenn es mal nicht so gut läuft. Ist

man auf diese Weise verwurzelt, dann

hat man wahrscheinlich nicht nur ein

gutes Gefühl für Heimat, sondern auch

für die regionale Kultur.

Was verstehst Du denn unter regionaler

Kultur?

Ok, vielleicht mal ein Beispiel. Als ich

meiner Frau 2001 sagte, dass ich einen

interessanten Job in dieser Region

gefunden hätte, sagte sie nur mit einem

Augenzwinkern: „Ingo, Du musst mir

nur eines versprechen, ich möchte Dich

nie in einem grünen Rock und Hut sehen.

Das steht Dir nicht!“ Die Schützen-

Kultur ist genauso wie der Karneval in

NRW ganz sicher für viele Menschen ein

wichtiger Lebensmittelpunkt. Gleichzeitig

aber schwierig für Menschen,

die damit nicht groß geworden sind.

Natürlich möchte ich auch die freiwilligen

Feuerwehren erwähnen, wo es eine

tolle Gemeinschaft gibt und die gleichzeitig

einen unglaublich tollen Beitrag

zur Sicherheit aller Menschen leisten.

Das finde ich einfach klasse. Wirklich

neu waren damals lokale Bräuche

wie „Bökern“ oder „Weggen wegbrin-

gen“. Natürlich gibt es auch in Bremen

Bräuche, die man hier nicht kennt. Zum

Beispiel das „Stühle rücken“. Wenn

jemand umzieht, überraschen ihn die

Freunde unerwartet im größten Chaos.

Am besten, wenn noch alle Sachen wild

herumstehen und kein Umzugskarton

ausgepackt ist. Sie bringen Essen und

Trinken mit und eben auch die Stühle.

Es wird eine tolle Party gefeiert und am

Schluss wird alles wieder mitgenommen

…. inklusive Müll! Ich denke, wenn man

eine enge Beziehung zur regionalen

Heimat hat, dann kennt man nicht nur

die Bräuche, sondern auch etwas von

der Geschichte der Region. Quakenbrück

war ja zum Beispiel ein Arm der Hanse

und wirtschaftlich wichtig. Und was

sind überhaupt Poggen? Es wäre doch

schön, wenn man sich zum Beispiel im

Stadtmuseum über die Geschichte der

Stadt und auch über die Intelligenz der

regionalen Landwirtschaft mal informieren

würde. Das schafft auch ein Gefühl

von Heimat.

Und persönlich, ist Quakenbrück für

Dich nun Heimat?

Ein Stück weit schon, denn hier habe ich

aktuell die meisten sozialen Kontakte.

Ich bin in zwei Männerclubs, im Musiker-

40 | mq Ausgabe Sommer 2023


INTERVIEW

forum-Artland war ich von Anfang an

dabei und bin so etwas wie der Hausund

Hofsänger. Ich genieße es auch,

beim Einkaufen immer mal wieder

Menschen zu treffen, mit denen ich

einen kurzen Klönschnack halten kann.

Andererseits habe ich auch immer

noch ein wohligwarmes Gefühl, wenn

ich nach Bremen fahre, obwohl ich dort

schon niemanden mehr kenne. Nicht

logisch, aber einfach so ein Gefühl. Als

ich acht Jahre alt war, kauften meine

Eltern ein kleines Wochenendhaus auf

dem Land in der Nähe von Oldenburg.

Ich verbrachte dort als Kind und

angehender Jugendlicher fast jedes

Wochenende und natürlich die Ferien.

Meine Mutter lebt da übrigens heute

immer noch eigenständig, worüber ich

mich natürlich sehr freue. Also fühlt

sich auch Oldenburg irgendwie nach

Heimat an. Es ist einfach eine tolle

Stadt. Vielleicht der Mittelwert zwischen

Bremen und Quakenbrück.

Du sprachst vorhin von dem klassischen

Lebensweg. War Dein Lebensweg

denn nicht klassisch?

(lacht) Nein, wirklich nicht. 28 Jahre in

Bremen und 22 Jahre in Quakenbrück.

Es fehlen zu meinem Lebensalter also

noch 10 Jahre. Da gab es örtliche Lebensmittelpunkte

in Herborn (Hessen),

Langwedel bei Bremen, Hannover und

Berlin. Es gab also viel Veränderung.

Ich glaube, dass ein Gefühl von Heimat

auch massiv von Lebensumbrüchen

begleitet und beeinflusst wird. Darum

ist dieses Gefühl auch immer sehr

individuell. In Quakenbrück gab es für

mich jedenfalls eine wunderbare Zeit

mit großer Stabilität und Ruhe in Familie

und Beruf. Meine Kinder konnten

sehr behütet und stabil groß werden

und ich bin auch sehr dankbar für meinen

Arbeitgeber, der dieses in gewisser

Weise ermöglichte. Quakenbrück

steht für mich aber genauso für einen

großen Umbruch, denn innerhalb von

zwei Jahren endete sowohl meine

30-jährige Ehe als auch meine 18-jährige

Firmenzugehörigkeit. So musste ich

mich also irgendwie neu erfinden.

Spannend, und was genau hast Du

neu erfunden?

Naja, es folgte nach meiner Ehe ja noch

eine durchaus inspirierende Beziehung

und insgesamt ein Umfallen, Aufstehen

und Krone Richten. Ich überlegte

jedenfalls, was ich wirklich gerne machen

möchte und auch gut kann. Lange Berufserfahrung

in verschiedenen Geschäftsleitungen,

Ausbildungen als Coach und

Change Manager und mittlerweile auch

ordentlich Lebenserfahrung legten dann

eine Selbständigkeit als Business Coach

irgendwie nahe. Ich kann zuhören, fachlich

und emotional verstehen und auch einen

guten Rat geben, wenn er gewünscht ist.

Das kann ich, weil ich viele Dinge richtig

gemacht habe oder andere Dinge eben

auch ordentlich verbockt habe. Mit einem

gesunden Maß an Selbstreflexion lernt

man ja von beiden Seiten. Natürlich gab

es auch Herausforderungen. Allein die

Aufgabe, sich seinen Tag ohne den festen

Rahmen eines Arbeitsverhältnisses eigenverantwortlich

selbst zu strukturieren,

bedeutet ja nicht nur Freiheit, es fordert

auch reichlich Disziplin. Und dann kam

ja auch noch Corona. Meine Mutter fragt

mich öfter mal, ob ich die Uhr gerne ein

paar Jahre zurückdrehen würde. Glücklicherweise

habe ich dieses Bedürfnis nicht,

bin dankbar für die gemachten Erfahrungen

und freue mich auf das, was noch

alles kommen wird. Vielleicht in meiner

Heimat Quakenbrück oder auch in einer

anderen Heimat.

Na, dann wage doch nochmal abschließend

einen Blick in die Zukunft…

Tja, wir leben in einer Zeit von immer

schneller werdenden Veränderungen.

Vor ca. 25 Jahren hat das Internet unsere

Gesellschaft verändert, vor nur zehn

Jahren war es das Smartphone und nun

steht die künstliche Intelligenz vor der Tür.

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Die Menschen fühlen sich zunehmend

überfordert und wollen verstehen, wer

sie sind. Neue Pseudo-Religionen sind auf

dem Vormarsch, man klammert sich an

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altes und vermeintlich besseres Wissen,

Heerscharen von semi-kompetenten

Heilsbringern versprechen fragwürdige

Hilfestellungen und die psychotherapeutischen

Praxen sind vollständig überlaufen.

Die Suche nach Halt, Orientierung und

Zugehörigkeit ist überall spürbar. Da ist

es sicher auch sehr wertvoll, sich damit

zu beschäftigen, was die persönliche

Heimat ist, örtlich und menschlich. Noch

wichtiger ist es aber, sich nicht nur damit

zu beschäftigen, wer man ist und wo man

steht. Die Frage ist, wer man sein will und

wo. Ich selbst würde mich heute wohl

irgendwo im Dreieck, Bremen, Oldenburg

und Osnabrück verorten. Menschlich

und emotional wird natürlich meine

Erinnerung an gelebte Familie immer

ein Stück Heimat bleiben. Und es gibt

die Menschen, die mich als Chef, Kollege,

Partner, Freunde oder Bekannte irgendwie

geprägt haben. Auch das sind Wurzeln, die

ich habe und nicht missen möchte. Diese

Wurzeln versetzen mich hoffentlich in die

Lage, das umzusetzen, was ich sein will.

Und es wird bestimmt auch wieder neue

Menschen geben, die eine wichtige Rolle

in meinem Leben spielen. Auch wenn es

sich wenig spektakulär anhört, über allem

steht selbstverständlich die Gesundheit,

denn ohne Gesundheit fehlt die Freiheit,

die man braucht, um sein Leben zu

gestalten und Heimat überhaupt bewusst

wählen zu können.

Also wünsche ich mir ganz einfach das,

was sich wohl alle Menschen wünschen,

gesund bleiben, liebe Menschen um mich

haben, die mir guttun, materiell auskömmlich

leben können und letztendlich

rundum glücklich und zufrieden sein. Das

gibt dann auch automatisch ein gutes

Heimatgefühl, gerne auch in Quakenbrück.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 41


Das Artland-Magazin.

Die Musikszene im Artland wächst rasant

und ist angesagter denn je. Gruppen wie

„Palace of Love“ aka WG-Band, „Do Jane“

mit Urgestein Klaus-Peter Vallo oder die

virtuos-verrückten Blasmusiker „Brass

von Monte Disco“ begeistern ein spezielles

– nicht nur jugendliches – Publikum.

Wir stellen Ihnen in einer kleinen Artikelserie

bodenständige Formationen und

Bandmitglieder vor, die die Region rund

um Quakenbrück und das Osnabrücker

Nordland musikalisch noch ein Stück

sympathischer machen.

VIER SPRACHEN – ZWEI NATIONEN –

„DoJane“ war ein Senkrechtstarter in der regionalen Musikszene

Wenn sie auftreten, reißen sie im Publikum

Musikfans aller Jahrgänge und Nationen mit.

Kein Wunder, denn die Band „DoJane“ ist mit

ihrem reichhaltigen Repertoire so variabel wie

kaum eine andere, auch wenn die Vorliebe zur

Country-Richtung unverkennbar ist.

„Wir singen in vier Sprachen, das ist unser Markenzeichen“

sagt Klaus-Peter Vallo augenzwinkernd

– und meint damit unter anderem Plattdeutsch.

„De, de dor de dörn dadör geiht“ zum

Beispiel ist ein Zungenbrecher, den der Sänger

perfekt beherrscht. Viele kennen ihn nur unter

seinem Spitznamen „Molle“. Er ist im Zivilberuf

Richter, aber die Musik ist seine Leidenschaft,

seit er als Kind den Klavierunterricht über zwei

Jahre tapfer durchhielt, den älteren Bruder an

der Gitarre bewunderte und mit einem Ferienjob

bei Artland-Dörffler das Geld für die erste

Bassgitarre zusammensparte..

„Music was his first love“ – bis zum Abitur und

auch beim Jurastudium in Bonn. Er musizierte

in einer Ankumer Kirchengruppe und in der

Priggenhagener Blaskapelle („Da hab ich extra

Tenorhorn gelernt“), sprang bei Gottesdiensten

sogar an der Orgel ein. Eins war für ihn schon

früh klar: „Man soll nicht allein spielen. Ich bin

kein Solist“. Da war es geradezu zwangsläufig,

dass er Gleichgesinnte suchte. Andere Musikverrückte

wie Carsten Mohring, Wolfgang

Koppelmann oder Claus Küper kreuzten seinen

Weg. Später sei er bei „Thee Watsons“ eingestiegen,

die auf „locations“ im Artland unterwegs

waren.

Als Kosta – Wirt der Kultkneipe Kantine – seine

Band MOIN auflöste, schlug die Geburtsstunde

von „DoJane“. Vallo überzeugte Giddens, in ein

neues Abenteuer zu starten. Sein Kumpel Stephan

Zaun, der Drummer von „Thee Watsons“,

übernahm das Schlagzeug. „Kosta und ich

spielen Gitarre und singen, aber wir brauchten

dringend noch einen Bassisten“. In dieser

Situation wurde Uwe Wichmann – Radiologe

aus Löningen und Gründer des Musikerforums

– Retter in der Not: Er sagte spontan zu,

und das Quartett war perfekt. „Eine klassische

Besetzung“, lacht der Badberger.

Das ist aber auch das einzig Klassische an

DoJane, denn die vier, bei denen die Chemie auf

Anhieb stimmte, spielen und performen sehr

unkonventionell – auf Hoch- und Plattdeutsch,

Englisch und Griechisch. Wie Kosta früher sein

„Thessaloniiki“ schreiben die Jungs noch heute

fast alle Stücke selbst. „Analog“ heißt eine dieser

typischen Kreationen. „Wenn du eine Idee

hast, musst du die sofort festhalten, sonst ist

sie weg. Wir covern nur selten Songs wie zum

Beispiel ‚Is she really going out with him’ von

Joe Jackson.”

Ihre große Fan-Gemeinde weiß das zu schätzen.

Wenn die Band „De, de dor de dörn dadör

geiht“ anstimmt, geht ein Raunen durchs Publikum.

„Das Riff kommt von Uwe, die erste Zeile

auch“, sagt Molle. Mal Rock, mal eine schnelle

Country-Nummer wie „I got love“, mal auch

New Wave – wie würde der Initiator denn die

musikalische Ausrichtung der Band nennen?

„Bei uns geht es immer ein bisschen durcheinander“,

grinst Molle. „In eine Schublade passen

wir eben nicht. Wir nennen es Neustadt-Musik.

Dort hört man seit Kynastzeiten – genau wie

jetzt bei uns - viele Sprachen, unser Probenraum

ist mittendrin angesiedelt, und nicht

zuletzt hebe ich ziemlich oft vom Merschland

aus ab – im Segelflieger“. Abheben – das tun

auch begeisterte Anhänger bei ihren Auftritten

auf dem Stadtfest, im KARBAROSA oder beim

alljährlichen „Brockhaus Open Air“.

42 | mq Ausgabe Sommer 2023


MUSIKSZENE AUS DER GASTRONOMIE

IM ARTLAND

Die neue Boutique

in der Bahnhofstraße

Vintage-Mode, Retro-Look oder Designerteile

– Kleidung aus zweiter Hand ist total angesagt und beliebt.

EINE BAND

VON BERND MIDDENDORF

DoJane auf dem Brockhaus-Openair Foto: Bernd Middedorf

Foto links: Cocktails zur Bandgründung an der Kantine

Foto: Klaus-Peter Vallo

Für den trendigen Geschäftsinhaber

Thomas Meyer ist Mode mehr als

Kleidung. Bei ihm geht es dabei auch

um Haltung, Lebensgefühl und den

Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.

„Mode kann heute schnell zum

Problem werden. Ein Beispiel ist die

sogenannte Fast-Fashion, sehr günstige

Kleidung, die schnell und trendbezogen

zu niedrigen Preisen in großer Menge

produziert wird. Ich biete eine gesunde

Alternative in meiner neuen Boutique“

so Thomas Meyer.

Er hat recht, denn wer bei ihm kauft,

schont die Umwelt, kann einzigartige

Stücke von Modelabels ergattern und

spart Geld.

Shoppe neue Lieblingsteile zum kleinen

Preis.

Im „nifty thrifty“ dreht sich alles um

den klassischen und modernen Modegeschmack

mit Anspruch.

Wer auf der Suche nach bezahlbarer

Designermode ist wird in der Boutique

„nifty thrifty“ in der Bahnhofstraße 30,

in Quakenbrück fündig.

Hier gibt es neben Secondhand-Mode

auch Taschen, Schuhe und Accessoires

von namhaften Herstellern – aus erster

und zweiter Hand.

In unserer Herbstausgabe werden wir

über Thomas ausführlicher berichten.

Detlef Bülow

nifty thrifty

Ausgabe Sommer 2023 mq | 43


Das Artland-Magazin.

SERIE

MUSEEN

IM OSNABRÜCKER LAND

Schlossmuseum Hünnefeld

Privatmuseum im Nordflügel

Das beeindruckende, dreiflügelige

Schloss Hün nefeld mit Schlosspark und

einem Café in der Alten Rentei ist besonders

in den Sommermonaten einen Besuch

wert. Im Nordflügel des Schlosses,

das 1146 erstmals urkundlich erwähnt

wurde und sich seit dem 15. Jahrhundert

im Besitz der Familie von dem Bussche

befindet, bietet sich die Möglich keit, das

Privatmuseum der Familie zu besuchen.

Das Museum erzählt dabei nicht die

chronologi sche Abfolge der Schloss- und

Familiengeschichte, sondern präsentiert

die Highlights und Kuriositäten des Familienbesitzes,

die sich über Generationen

angesammelt haben. Der authentische,

stilvolle Charakter des Nordflügels, der

1717 in der Gestal tung dem Herrenhaus

angepasst wurde, bleibt da bei erhalten.

SCHLOSS HÜNNEFELD

49152 Bad Essen

Ansprechpartnerin:

Luise Freifrau von

dem Bussche-Hünnefeld

Telefon: 05472/4428

www.schloss huennefeld.de

Öffnungszeiten:

Mai bis Oktober nach Absprache

Fotos: Inga Vianden, Scriptorium

44 | mq Ausgabe Sommer 2023


MUSEEN IM OSNABRÜCKER LAND

Ausgabe Sommer 2023 mq | 45


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Begleiter auf vier Pfoten

Unseren geliebten Vierbeiner wollen wir überall dabeihaben. Ob in den Urlaub oder nur auf einen

Kurztrip – einige Tage in den Bergen machen sich besonders gut. Im Urlaub hat man meist das Bedürfnis

nach Erholung und Kontrast zum Alltag.

Es gibt ausreichend Gründe dafür, dass diese Bedürfnisse sich im Urlaub in den Bergen ideal stillen

lassen. Die atemberaubende Natur mit mächtigen Gipfeln, wunderschönen Bergwiesen, kristallklaren

Bergseen und eine ganz eigene Tierwelt. Ein weiterer Punkt ist die natürliche Stille, die frische

Luft und die Ruhe. Urlaub in den Bergen ist ein großartiges Kontrastprogramm zum hektischen Alltag.

Zudem haben Sie vielseitige Möglichkeiten sich in den Bergen sportlich zu betätigen, egal ob im

Sommer oder im Winter. Bei Ihren Wanderungen und Spaziergängen können Sie sich an der vielfältigen

Tierwelt erfreuen. Der Urlaub in den Bergen ist idealerweise mit dem Auto erreichbar. Das hat

einen enormen Vorteil, wenn Sie ihren Vierbeiner mit in den Urlaub nehmen möchten.

Wenn Sie bei der Bergtour nicht auf Ihren Hund verzichten möchten, gibt es allerdings einiges, was Sie

beachten sollten. Wenn die Tour mit Ihrem Liebling ein Erfolg werden soll, ist eine gute Vorbereitung ein

Muss. Es beginnt mit der Wahl der Route. Wichtig ist es, dass Ihr Hund den Parcours bewältigen kann.

Die Ausdauer des Hundes unterscheidet sich je nach Größe und Alter des Tieres. Die Route darf Ihren

Hund nicht überfordern. Dabei können Sie am besten beurteilen, was Ihr Hund kann und was nicht.

Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, sanfte Strecken mit moderaten Unebenheiten zu wählen.

Daraufhin lässt sich Dauer und Schwierigkeit schrittweise steigern.

Das passende

Equipment

Ist eine geeignete Tour ausgewählt,

muss auch der Rucksack

entsprechend gepackt werden.

Neben dem Regenschutz,

Proviant und ausreichend

zu trinken gibt es einiges an

Zubehör für Ihrem Vierbeiner,

das im Rucksack ebenfalls nicht

fehlen darf.

Bei mehrtägigen

Touren

– Futter für mehrere Tage

– Decke oder Körbchen

– Handtuch

Falls Sie allein mit Ihrem Hund

unterwegs sind, informieren

Sie einen Freund, Ihre Familie

oder Bekannte über ihr Vorhaben

und wo Sie unterwegs

sein werden. Sollten Sie in Not

geraten, weiß man ungefähr,

wo man nach Ihnen suchen

muss.

Das richtige Verhalten beim

Wandern mit dem Hund

Sind die entsprechenden Vorbereitungen

getroffen, steht einer

großartigen Wanderung mit dem

Hund nichts mehr im Wege. Aber

auch hier gibt es einiges zu beachten.

Generell sollten Sie Ihren Hund

genau beobachten und regelmäßig

Pausen einlegen. Bergseen,

Bergbäche, Almen oder schattige

Plätze am Wegesrand sind ideale

Rastplätze für den Hund. Ein Hund

läuft auf Reisen um ein Vielfaches

als ein Mensch und hat insbesondere

beim Wandern im Sommer einen

höheren Wasserbedarf. Geben Sie

Ihrem Hund also immer ausreichend

Gelegenheit zum Trinken. Allerdings

sollten Sie es mit dem Füttern nicht

übertreiben. Während ein kleines Leckerli

zwischendurch normalerweise

völlig in Ordnung und sogar angemessen

ist, sollte der Hund niemals

mit vollem Magen gehen. Genau wie

im Tal sollten Sie auch am Berg die

Hinterlassenschaften einsammeln

und diese dann im Tal oder in der

Hütte fachgerecht entsorgen.

Erste Hilfe im Urlaub

Muss der Hund beim

Wandern an die Leine?

Ob der Hund angeleint werden muss,

hängt oftmals stark von der Wanderung

und vom Hund selbst ab. Am Berg leben

viele Wild- und Weidetiere, die möglichst

ungestört bleiben sollten. Verfügt Ihr

Hund über einen ausgeprägten Jagdtrieb,

kann das für den Hund selbst, aber auch

für andere Tiere schnell zu gefährlichen

Situationen führen. In diesem Fall empfiehlt

es sich, ihn vorausschauend an die

Leine zu nehmen.

In Nationalparks und Naturschutzgebieten

herrscht meist eine strenge Leinenpflicht.

In jedem Fall sollten Sie Ihren

Hund beim Überqueren von Kuhweiden

anleinen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit

mit Wölfen betrachten insbesondere

Mutterkühe Hunde als natürlichen

Feind. Daher kann es auch vorkommen,

dass Weidetiere aggressiv auf Hunde

reagieren. Daher ist es wichtig, bei der

Begegnung mit Weidetieren immer einen

großen Abstand zu den Tieren zu halten

und die Kuhweide ruhig und ohne Aufregung

zu überqueren. Kommt es trotz

allem zu einer Attacke, ist es wichtig, den

Hund rechtzeitig von der Leine zu lassen.

Der Hund ist schnell genug, um einer

rasenden Kuh davonzulaufen, und kann

auch die Aufmerksamkeit der Kuh vom

Wanderer ablenken.

HINWEIS Manchmal kann es

sein, dass die Mitnahme von Hunden

beim Wandern ausdrücklich verboten ist.

Hierüber sollten Sie sich rechtzeitig informieren.

Ein guter Ansprechpartner dafür

ist meist der örtliche Tourismusverband.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 47


Das Artland-Magazin.

Der Feldhamster

– von Monokulturen bedroht

Von Alexandra

Lüders

Der Hamster baut

bis zu zwei Meter

tiefe Quartiere in

der Erde.

Er ist so groß wie ein Meerschweinchen,

aber kaum

jemand hat ihn gesehen.

Denn er wohnt in der Erde und

ist europaweit akut vom Aussterben

bedroht. Seine Vermehrungsrate

ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte

dramatisch zurückgegangen. Einst galt das

possierliche Säugetier sogar als Plage und wurde

wegen seines bunten, kuscheligen Fells extrem bejagt.

Doch inzwischen hat der kleine Vierbeiner ganz andere Probleme. Wegen der intensiven

Bewirtschaftung der Äcker und Felder mit immer früheren Ernten, geringer Pflanzenvielfalt

und Monokulturen findet der Feldhamster nicht mehr genug Nahrung, um

Wintervorräte anzulegen und seine Jungen groß zu ziehen. Diese bedrohliche Situation

herrscht deutschland- und europaweit, so dass einige Bundesländer wie Niedersachsen

Hilfsangebote für den Feldhamster als Agrarumweltmaßnahme fördern. Zudem helfen

Freiwillige in Ökologischen Nabu-Stationen in Niedersachsen, Sachsen und Nordrhein-

Westfalen beim Schutz von Feldhamstern. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg

gilt der Feldhamster schon als ausgestorben. Deutschlandweit leben heute

nur noch 10 000 bis 50 000 Feldhamster. Als Rote-Liste-Art ist er in der EU streng

geschützt (FFH-Richtlinie). Jedes Hamsterweibchen zieht im Gegensatz zu früher (8

Junge pro Wurf) heute nur drei bis vier Junge und darunter nur noch ein halbes Weibchen

für die nächste Generation groß. Die Wildtierstiftung (Hamburg) koordiniert das

bundesweite Projekt „Feldhamsterland“,

das unter anderem für hohe „Stoppelbrachen“

in Getreidefeldern wirbt. Aber

wenn ein Getreide notreif wird, wie beispielsweise

im Hitzesommer 2018 sind

in den Grannen kaum Körner enthalten.

Wenn die Felder dann auch noch immer

früher im Jahr binnen weniger Stunden

abgeerntet und danach schnell umgebrochen

werden, haben die Feldhamster

keine Deckung vor Fressfeinden, aber

auch keine Ackerwildkräuter oder Kleintiere

für die Ernährung ihrer Jungen.

Zusätzlich grenzen vermehrte Bauvorhaben

den Lebensraum des Hamsters

ein. Doch er ist standorttreu und

braucht mindestens eine Fläche von 2,5

Hektar. Ein Feldhamster liebt Lehm- und

Lössböden, in die er seine bis zu zwei

Meter tiefe Erdbaue mit einer Wohnund

Vorratskammer sowie einem Abort-

Gang buddelt. Für den Winterschlaf

baut der nachtaktive Einzelgänger ein

48 | mq Ausgabe Sommer 2023


NATUR & UMWELT

Lieber trinken

als sprengen!

Foto: VKU

Der Trinkwasserverbrauch beträgt pro Kopf rund 132 Liter

am Tag. Ein Rasensprenger verteilt in einer Stunde bis zu

800 Liter des kostbaren Nass.

Das ist gut die sechsfache Menge

unseres wichtigsten Lebensmittels.

Der Nordkreis denkt mit!

spezielles Winterquartier, wo auch seine

„gesammelten Werke“ gut hineinpassen.

Denn der Hamster kann in seinen

weit dehnbaren Backentaschen bis zu

50 Kilogramm Futterrationen sammeln

und in seinen Bau hineintragen. Er frisst

außer Getreide und Hülsenfrüchte auch

Klee, Luzerne, Kartoffeln, Rüben und

Mais. Während des Winterschlafes hat

er mehrere Wachphasen, um zu fressen

und Kot abzusetzen. Im April/Mai wird

er je nach Temperaturlage wach und

will sich fortpflanzen. Das polygame,

männliche Pelztier besucht dann ein

befruchtungswilliges Weibchen (da ist

er nicht wählerisch) in deren eigenem

Bau, wo die Paarung stattfindet. Nach

siebzehn Tagen sind die Kleinen ausgewachsen.

Um überleben zu können,

suchen Feldhamster neue Lebensräume

in den Städten, wie zunehmende Hamsterkolonien

in Städten (Wien) beweisen.

Wer diese 2000 Jahre alte, heimische

Tierart erhalten möchte, sollte seine

Lebensbedingungen erheblich verbessern

helfen: Ideal wären artenreiche

Feldsäume, Brachen, luftig stehende

Getreidefelder, keine Pestizide und nur

reduzierter Einsatz von Dünger.

Stoppelfelder sind für den Feldhamster eine

lebenswichtige Nahrungsquelle für die Jungen und

den Wintervorrat.

Die Kinderstube der Feldhamster wird immer kleiner,

weil die Nahrung fehlt.

Fotos: Manfred Sattler - Deutsche Wildtier-Stiftung

Ausgabe Sommer 2023 mq | 49


Das Artland-Magazin.

Mehr Klimaschutz

und Versorgungsunabhängigkeit

durch Stromspeicher

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Energien sind Stromspeicher

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50 | mq Ausgabe Sommer 2023


ERNEUERBARE ENERGIEN

Besonders kleiner Stromspeicher: Handelsüblicher Lithium-Ionen-

Akku

Foto: A. Henemann

Eigentlich wurde auf dem Pariser

Weltklimagipfel 2016 von den

teilnehmenden Ländern verbindlich

vereinbart, den CO2-Ausstoß

soweit zu reduzieren, dass die

globale Erwärmung auf maximal 1,5 °C

begrenzt bleibt. Bedauerlicherweise ist

von diesen hehren Zielen weltweit viel

zu wenig umgesetzt worden. Beteiligt

daran sind alle Länder, insbesondere

aber die großen Wirtschaftsnationen.

Auch in Deutschland geht es mit dem

Klimaschutz, sprich mit der Energiewende,

viel zu schleppend voran. Statt

schlüssige Konzepte für die dringend

notwendige drastische Reduzierung

des CO2-Ausstoßes umzusetzen, tragen

alle Parteien auf Bundesebene mediale

Machtkämpfe aus. Es wird höchste Zeit,

dass sowohl die Regierung als auch

die Opposition ihre Wahlversprechen

einlösen und sich wesentlich mehr für

eine Verbesserung des Klimaschutzes

einsetzen.

Im ersten Quartal 2023 wurden ca.

50 % des deutschen Strombedarfs aus

erneuerbaren Energien erzeugt. Obwohl

sich die Nutzung der Sonnen- und

Windenergie sowie die unterschiedlichen

Sonnen- und Winddargebote

ergänzen, müssen Stromfluktuationen

für die Netzstabilität und dauerhafte

Verfügbarkeit von grünem Strom

ausgeglichen werden. Dafür sind kleine,

mittlere und große Stromspeicher erforderlich.

Bislang haben die vorhandenen

Netzstrukturen – wenn überhaupt

– viel zu wenige davon. Hier besteht ein

erheblicher Bedarf, um den überschüssigen

Strom aus Windenergieanlagen

sowie Solarparks zu speichern und die

stark schwankende Nachfrage auszugleichen.

Angefangen bei kleinen Stromspeichern,

die mit einer Kapazität von

wenigen hundert Wh bzw. Hausstromspeichern

mit einigen kWh über

mittlere Stromspeicher mit etlichen

hundert kWh bis hin zu Pumpspeicherkraftwerken

sowie wasserstoffbetriebenen

Turbinenkraftwerken im großen

Megawattstundenbereich gibt es viele

Möglichkeiten der Energiespeicherung.

Die heute gebräuchlichen Stromspeicher

für Wohnhäuser (kleine Speicher)

sind modular aufgebaut und können

beispielsweise von 2 kWh bis 60 kWh je

nach Bedarf und Leistung bis zu einem

Autarkiegrad von über 85 % führen.

Wasserstoffbetriebene Stromspeicher

erreichen in dieser Größenordnung

sogar einen Autarkiegrad von 100 %.

Sie beinhalten einen Elektrolyseur zur

Wasserstoffherstellung, einen außen

liegenden Wasserstoffspeicher, eine

Brennstoffzelle zur Rückverstromung

sowie einen konventionellen Batteriespeicher.

Durch diese technisch aufwändigen

Komponenten sind sie allerdings

heute noch sehr teuer.

Mittlere Stromspeicher in örtlichen

Verteilnetzen gibt es heute nur ganz

wenige. Gerade diese sind für die

Speicherung des dezentral erzeugten

Stroms aus erneuerbaren Energien von

großer Bedeutung. Sie könnten nicht

nur an wind- und sonnenreichen Tagen

den überschüssigen Strom aufnehmen

und somit das Abregeln von Wind- und

Solarparks verhindern, sondern auch bei

Bedarf den Strom an die Verbraucher

abgeben.

Große Stromspeicher wie Pumpspeicherkraftwerke

sowie wasserstoffbetriebene

Turbinenkraftwerke

würden bei Dunkelflauten zum Einsatz

kommen, also zu Zeiten, in denen wenig

oder gar kein Wind weht und keine

Sonne scheint. Sie können innerhalb

von ein bis zwei Minuten von Stillstand

auf Volllast gefahren werden und

am Beispiel des Pumpspeicherkraftwerks

in Herdecke eine Leistung von

153 Megawatt in das Netz einspeisen.

Damit übernehmen derartige Kraftwerke,

die im Grunde genommen große

Energiespeicher sind, eine maßgebliche

Aufgabe zur Speicherung und Rückverstromung

von Strom aus erneuerbaren

Energien.

Da es in Deutschland leider nur wenige

Pumpspeicherkraftwerke gibt, müssen

möglichst rasch wasserstoffbetriebene

Turbinenkraftwerke sowie andere

Stromspeichertechnologien in allen

erforderlichen Größen weiterentwickelt

und eingesetzt werden. Denn die Energiewende

kann nur gelingen, wenn der

überschüssige Strom aus erneuerbaren

Energien zwischengespeichert werden

kann ohne Wind- und Solarparks infolge

Überproduktion abzuregeln. Außerdem

könnte dadurch der Übertragungsnetzausbau

zugunsten der Stromkunden

deutlich verringert werden.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 51


52 | mq Ausgabe Sommer 2023


Ausgabe Sommer 2023 mq | 53


Das Artland-Magazin.

KINO-TIPPS GENAUE ZEITEN AUF WWW.KINO-QUAKENBRUECK.DE

AB DONNERSTAG, 22. JUNI

Disney Pixars

ELEMENTAL

ENDE JUNI

DAS LEHRERZIMMER

AB DONNERSTAG, 29. JUNI

INDIANER JONES UND DAS

RAD DES SCHIKSALS

AB DONNERSTAG, 06. JULI

MIRACULOUS:

LADYBUG & CAT NOIR - Der Film

AB DONNERSTAG, 13. JULI

MISSION IMPOSSIBLE 7.1

Die Geschichte des 27. Animationsfilms

von Pixar basiert auf den vier Elementen

Wasser, Erde, Luft und Feuer. In einer

Großstadt leben die zu Figuren gewordene

Elemente gemeinsam. Zwei von ihnen

sind Ember und Wade. Sie ist die Personifizierung

von Feuer, er die von Wasser.

Als sie aufeinandertreffen, glauben sie

zuerst, viel zu unterschiedlich zu sein, um

sich verstehen zu können. Doch nach und

nach, je mehr Zeit sie miteinander verbringen,

merken sie wie viel sie dennoch

gemeinsam haben.

Carla Nowak (LEONIE BENESCH), eine engagierte

Sport- und Mathematiklehrerin,

tritt ihre erste Stelle an einem Gymnasium

an. Im neuen Kollegium fällt sie durch

ihren Idealismus auf. Als es an der Schule

zu einer Reihe von Diebstählen kommt

und einer ihrer Schüler verdächtigt wird,

beschließt sie, der Sache eigenständig

auf den Grund zu gehen. Zwischen empörten

Eltern, rechthaberischen Kollegen

und angriffslustigen Schülern versucht

Carla zu vermitteln, wird dabei jedoch

schonungslos mit den Strukturen des Systems

Schule konfrontiert. Je verzweifelter

sie sich bemüht, alles richtig zu machen,

desto mehr droht die junge Lehrerin daran

zu zerbrechen.

Im Jahr 1969 steht für Indy (Harrison

Ford) eine neue Ära ins Haus: seine Pensionierung.

Vielleicht kommt die gerade

zur rechten Zeit, denn der Archäologe

ringt ständig damit, sich in einer Welt

zurecht zu finden, die ihm über den

Kopf gewachsen zu sein scheint. Doch

der alternde Professor und Abenteurer

wird trotzdem wieder in ein gefährliches

Abenteuer verwickelt. Vor dem Hintergrund

des sogenannten Wettlaufs ins All

im Kalten Krieg zwischen den Vereinigten

Staaten und der Sowjetunion ist Jones

von der Tatsache beunruhigt, dass die

US-Regierung ehemalige Nazis rekrutiert

hat, um den wortwörtlichen Griff

nach den Sternen zuerst zu vollziehen.

Einer von ihnen ist NASA-Mann Jürgen

Voller (Mads Mikkelsen), der am Mondlandungsprogramm

beteiligt war und

die Welt nach seinen eigenen Regeln zu

einem besseren Ort machen will.

Marinette schlägt sich mehr schlecht als

recht durch den drögen Pariser Schulalltag.

Ihr einziger Lichtblick ist und bleibt

Adrien. Er ist ihr Schwarm, seit sie denken

kann. Aber mit ihrer tollpatschigen Art ist

sie ihm bestimmt noch nicht aufgefallen.

Eines Tages findet sie durch einen Zufall

ein magisches Wesen, das große Pläne

mit ihr hat und das sie in eine Superheldin

verwandelt. Sie macht sich gleich

daran, ihre neuen Kräfte als ihr neues

Alter Ego Ladybug auszuprobieren, als

sie erfährt, dass sie einen Superheldenpartner

hat. Was sie zu diesem Zeitpunkt

jedoch noch nicht ahnt, ist, dass ausgerechnet

Adrien hinter der Maske ihres

neuen Superheldenkollegen namens Cat

Noir steckt. Zusammen beschließen sie,

die Stadt vor einem Schurken zu retten,

der sie mit dunkler Magie bedroht. Eine

Spielfilm-Adaption der gleichnamigen

Serie.

Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team

müssen mal wieder die Welt retten. Das

Überleben der gesamten Menschheit

steht auf dem Spiel, als ein neu entwickeltes

Waffensystem droht, in die

falschen Hände zu geraten. Die Suche

nach der mächtigen Waffe führt die

Agent*innen rund um den Globus – und

Ethan Hunt zu einer schicksalsträchtigen

Erkenntnis: Die Mission ist wichtiger als

das Leben seiner Liebsten. Und auch seine

dunkle Vergangenheit will ihn einfach

nicht loslassen...

„Mission: Impossible – Dead Reckoning

Teil Eins“ ist der erste Teil des abschließenden

Kapitels für Ethan Hunt, das im

kommenden Jahr mit „Mission: Impossible

– Dead Reckoning Teil Zwei“ geschlossen

werden soll.

Die beste Zeit

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Entspannt sehen, erleben und genießen.

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54 | mq Ausgabe Sommer 2023


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Wir stehen in den Startlöchern! Falls eine Öffnung nicht möglich ist,

verschieben sich die Veröffentlichungen bis zur nächsten Lockerung.

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IM JULI

DIE RUMBA THERAPIE

Mittfünfziger Tony ist ein einsamer Wolf

wie er im Buche steht: Morgens tingelt

er als lässig rauchender Schulbusfahrer

durch das Pariser Umland, abends träumt

er von der großen Freiheit im fernen

Amerika. Nachdem ihm ein Herzinfarkt

die Vergänglichkeit des Lebens bewusst

macht, beschließt der mürrische Einzelgänger,

seine Tochter Maria aufzusuchen,

die in Paris als Tanzlehrerin arbeitet und

deren Mutter er vor Marias Geburt sitzen

ließ. Tony möchte seiner Tochter näher

kommen, scheut sich aber, sich zu erkennen

zu geben. So meldet er sich unter falschem

Namen zum Rumba-Kurs an. Doch

Maria nimmt in ihren Kurs nicht jeden

auf. Talent ist gefragt! Mit seiner Nachbarin

Fanny trainiert Tony Tag und Nacht

Hüftschwünge, Leidenschaftsposen und

Cha-Cha-Rhythmen und ergattert sich einen

Platz in Marias Rumba-Klasse. Doch

lässt sich die jahrelange väterliche Abwesenheit

so einfach wegtanzen?

AB DONNERSTAG, 27. JULI

LASSIE - EIN NEUES ABENTEUER

Endlich sind die Sommerferien da, auf die

Flo so lange gewartet hat. Und dieses mal

lässt er es sich nicht ausreden, diese mit

seiner Hündin Lassie zu verbingen. Also

lässt er seine Eltern alleine nach Gran

Canaria fliegen und sich vom Haushälter

Gerhardt (Justus von Dohnányi) mit

nach Südtirol in die Berge nehmen. Dort

hat Tante Cosima (Katharina Schüttler)

nämlich ihren Hof, auf dem sie zusammen

mit ihren beiden Pflegekindern

Kleo und Henri und der Hündin Pippa ihr

Leben verbringt. Gerhardt selbst kommt

im Grand Hotel Sternberg unter, wo er

der Besitzerin Bianca Sternberg (Annette

Frier) unter die Arme greift. Als sich

Einbrecher Zugang zu Tante Cosimas Hof

verschaffen und Pippa stehlen macht sich

Lassie sofort auf Spurensuche nach ihrer

hündischen Freundin ...

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Ausgabe Sommer 2023 mq | 55


AFTER WORK

QUAKENBRÜCK

DER LÄNGSTE DONNERSTAG DER STADT KEHRT WIEDER ZURÜCK!

Vor zehn Jahren wurde sie

ins Leben gerufen: Die

After Work Veranstaltung in

Quakenbrück. 2013 noch in

der Kultkneipe Kantine am

Bahnhof in Quakenbrück,

entwickelte sich diese Veranstaltungsreihe

schnell zu einem Quakenbrücker

Kulturgut. Neben Ärzten, Bankangestellten,

Beamten oder dem einfachen

Facharbeiter aus der Fabrik, bat jede

dieser Veranstaltungen immer einen

bunten Mix aus sämtlichen Gesellschaftsschichten,

was in der heutigen

Zeit nicht unbedingt selbstverständlich

ist.

Sieben Jahre lang traf man sich immer

am ersten Donnerstag des Monats, der

sich bereits in den 1970er und 1980er

Jahren als der Quakenbrücker Ausgehtag

etablierte, nach dem Feierabend

direkt am Ort des Geschehens. Bei vorbeifahrenden

Zügen und einem Hauch

von Großstadtgefühl tanzte man

zu den angesagtesten Hits aus dem

Bereich des Funk & Soul sowie Rock &

Pop, traf auf Freunde & Bekannte und

genoss sein Feierabendgetränk beim

Sonnenuntergang.

Der im Jahr 2020 ausgebrochenen Coronakrise

fiel nicht nur die After Work-

Veranstaltungsreihe zum Opfer. Auch

der Veranstaltungsort Kantine schloss

seine Pforten für die Öffentlichkeit

dauerhaft.

Als Mitte 2022 die allermeisten und

drastischsten Beschränkungen des

öffentlichen Lebens wieder aufgehoben

wurden, verging keine Woche, in

der Friedhelm Saathoff keine Anfragen

erhielt, wann es denn mit der Veranstaltungsreihe

wieder losgeht. Auf der After

Work einfach als DJ Fidi bekannt, war

er musiktechnisch als Resident DJ das

Herzstück der Veranstaltungsreihe.

Seit den 1970er Jahren legt der gebürtige

Ostfriese original mit Platten auf

und wurde in seiner Heimat in den sog.

progressiven Diskotheken bekannt.

Seither ist der seit 1998 in Quakenbrück

heimische DJ nicht nur für private

Feiern und Revival-Partys buchbar,

sondern legt auch auf großen Events,

wie im Zollhaus in Leer, im Pumpwerk in

Wilhelmshaven oder sogar auf Festivals,

wie dem Gommern in Magdeburg auf

und besitzt seine eigene Funk & Soul

Show im Kultursender Radio Artland,

die jeden zweiten Donnerstag im Monat

live ab 19 Uhr auf radioartland.org

zu hören ist.

Für ihn war klar: Das hinterlassene Vakuum

an Kultur und Tanzveranstaltung

gilt es wieder zu füllen. „Es gibt noch so

viel gute Musik, die noch nicht gespielt

wurde, die entweder noch veröffentlicht

wird oder lange nicht mehr gespielt

wurde“, auf die Frage hin, was seine

Motivation ausmacht, die After Work

wieder ins Leben zu rufen.

Da der ehemalige Veranstaltungsort

geschlossen ist und für ein mögliches

Wiederbeleben auch die beteiligten

Personen nicht mehr zur Verfügung

stehen, galt es in erster Linie zunächst

ein kompetentes Team zusammenzustellen,

mit dem sich diese Aufgabe

angehen lässt.

Ohne lange suchen zu müssen, traf DJ

Fidi in seinem engeren Umkreis auf

JoAchim Meyer, besser bekannt als jomeyer

oder weinschenk, und auf Daniel

de Oliveira Prudêncio, dem Betreiber

des Portugiesisch-Artländer Olivenöl- &

Weinkontors an der Bahnhofstr. 40 in

Quakenbrück.

56 | mq Ausgabe Sommer 2023


Die Premiere am 01. Juni war

auf jeden Fall bereits ein voller

Erfolg.

Über den Abend verteilt tanzten

500 Gäste zu DJ Fidis besten Hits

aus dem Bereich Funk&Soul und

Rock&Pop, genossen mit Freunden

und Bekannten die gemütliche

und exklusive Atmosphäre

draußen im Biergarten mit Blick

auf die Hase bei einem schönen

Gläschen Wein oder einem eiskalten

Bier und hatten eine schöne

Zeit auf dem längsten Donnerstag

der Stadt.

Wer die Premiere verpasst hat,

soll nicht traurig sein. Denn unter

dem Motto „Erscheinen oder

Weinen“ findet die nächste After

Work bereits am Donnerstag, den

06. Juli 2023 wieder von 18 bis

0 Uhr statt. Danach weiter am

ersten Donnerstag des jeweiligen

Monats. Der Eintritt ist stets frei.

Good people and good vibes only.

In der Quakenbrücker Szene und

darüber hinaus, ist JoAchim für seine

Mixgetränke und seinen Cocktailwagen

bekannt, den er 20 Jahre lang betrieben

hat. Mit diesem hat er nicht nur auf

großen Veranstaltungen in der Region,

wie dem Reggae Jam in Bersenbrück

oder der Sambanale in Badbergen, für

gute Drinks gesorgt, sondern war auch

vielen anderen überregionalen Events

vertreten, wie bspw. dem Umsonst &

Draußen Festival in Ostwestfalen. Der

gebürtige Papenburger, der seit 1976 in

Quakenbrück beheimatet ist, bildet in

der Dreierkombination den Experten,

wenn es um das Mixen von Getränken,

der Organisation der Theke und der

Auswahl an Getränken geht. Was ihn

für diese spannende Aufgabe antreibt?

„Das Leben ist zu kurz für irgendwann!“

Daniel de Oliveira Prudêncio betreibt

seit 2018 sein kleines Geschäft und

Café an der Bahnhofstraße 40 in

Quakenbrück. Mit seinem Charme und

authentischen portugiesischen Lebensgefühl

avancierte der gebürtige Quakenbrücker,

dessen Eltern aus Portugal

stammen, mit seinen Produkten und

leckeren Wein- & Kaffeespezialitäten

zu einem Geheimtipp und beliebten

Treffpunkt in der neuen Ausgehmeile,

wie er selbst die Bahnhofstraße in

Quakenbrück bezeichnet. „Das

Feeling, welches ich bei mir an

der Bahnhofstraße rüberbringe,

werden die Gäste auch in der

von uns für die After Work ausgewählten

Location erleben“,

erklärt der studierte Marketingexperte.

Als Veranstaltungsort konnte

das Trio nämlich eine recht

exklusive Location im Herzen

der Quakenbrücker Innenstadt

für sich gewinnen. So werden zukünftig

ab Juni diesen Jahres an jedem ersten

Donnerstag des Monats von 18 bis 0

Uhr die After Work-Veranstaltungen in

der Winzerstube des Hotel Hagspihls an

der Langen Str. 66 stattfinden. Die urig

rustikal im Fachwerkstil eingerichtete

Winzerstube bietet nicht nur die besten

Voraussetzungen zum Tanzen, sondern

offeriert auch bei lauen Sommerabenden

ideale Bedingungen mit gemütlichen

Sitzgelegenheiten draußen direkt

an einem der Flussarme der Hase, die

durch die Quakenbrücker Innenstadt

verlaufen.

Doch nicht nur der Veranstaltungsort

ist exklusiv. Neben den beliebten Weinund

Kaffeespezialitäten von Daniel de

Oliveira Prudêncio an der Bahnhofstraße,

für die er extra seine Siebträger-

maschine in der Winzerstube aufbaut,

erwartet die Gäste eine Auswahl an

Bier, Soft- und Longdrinks außerhalb

des Mainstreams.

Unter dem Motto „Erscheinen oder

Weinen“ erwartet das Dreiergestirn an

jedem ersten Donnerstag des Monats

„good people and good vibes only“, mit

denen am „Kleinen Freitag“ in toller

Atmosphäre schon mal das bevorstehende

Wochenende eingeläutet wird.

„Viel zu schade wäre es gewesen, diese

Veranstaltung dauerhaft im Sande

verlaufen zu lassen“, so das Trio auf

Nachfrage.

Die nächste After Work findet am Donnerstag,

dem 06. Juli 2023 von 18 bis

0 Uhr, danach weiter am ersten Donnerstag

des jeweiligen Monats.

Der Eintritt ist frei.

Fotos:

Maike

Rondorf

Von Daniel d‘Oliveira Prudèncio

Ausgabe Sommer 2023 mq | 57


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Reggae Jam Lineup

MASSIVE this year!

40 Acts stehen am ersten Augustwochenende in Bersenbrück

auf dem Programm der beiden Hauptbühnen.

Auftreten werden unter anderem Burning Spear, Tarrus Riley,

Bob Marleys Band „The Wailers“ & Junior Marvin, Barrington

Levy, Marthia Griffiths, Capleton, Tanya Stephens, Yaksta,

Anthony B uva.

Das Reggae Jam Festival 2023 wird fett-fett-fett

Am ersten August Wochenende stehen wieder viele sorgfältig ausgesuchte

Musiker auf den zwei Hauptbühnen eures Lieblings-Festivals.

Im malerischen Klostergarten zwischen altehrwürdigen Fachwerk-

Fassaden und beschaulich dahin plätscherndem Flüsschen, geben sich

die Stars der internationalen Szene, Veterans und Newcomer auf zwei

großen und mehreren kleineren Bühnen und Soundstations die Ehre.

Und auch im 29. Jahr heißt es wieder: „Bersenbrück, are you ready?“

Und Bersenbrück breitet die Arme aus und heißt EUCH herzlich willkommen.

Sichert

Wie die Presse mal schrieb:

Reggae Jam > ländlich, idyllisch, wie Wacken

– nur bunt und mit guter Musik.

Watch dis…it‘s really massive!!!

REGGAE JAM N° 1

euch Karten

und seid Teil

der ‘peaceful

Family`

58 | mq Ausgabe Sommer 2023

Burning Spear

Tarrus Riley

Junior Marvin & The

Legendary Wailers

Barrington Levy

Marthia Griffiths

Tanya Stephens

Anthony B

Capleton

Chester Miller

Glen Washington

Jahneration

Jaz Elise

Johnny Osbourne

Kabaka Pyramid

Kenyatta Hill

Meta & The Cornerstones

Michael Rose

Mo’Kalamity

Mr. Vegas

Nattali Rize

Natty King

New York Ska Jazz

Ensemble

Raymond Wright

Rekall

Stranger Cole

Total Hip Replacement

Yaksta

...and

many

more

The who-is-who des Reggae

meets in Bersenbrueck


Welthits

von damals und ihre Geschichten

AUS DER BUCHVORSTELLUNG

KUNST GESCHÄFTSWELT & KULTUR

Im Januar 1983 machte sich der Song „99 Luftballons“

von Nena auf eine Reise um die Welt,

aber was hat diese Single mit den Rolling Stones zu tun?

SERIE

von Detlef

Bülow

Es war die Zeit in der seichte Popmusik-

Kost die internationalen Charts bestimmte.

Phil Collins ist mit „You Can’t Hurry

Love“ auf Platz 1 in Großbritannien. In den

USA stehen Hall & Oates mit „Maneater“

und Men at Work mit „Down Under“

an der Spitze der Billboard Charts. In

Deutschland feiert man Culture Club mit

„Do You Really Want To Hurt Me“.

Doch in der deutschen Musikszene

breitete sich in Windeseile eine neuartige

Musikrichtung aus. Hauptbestandteil waren

deutsche Texte, die mit Stromgitarren,

Synthesizerklängen und elektronischem

Schlagzeug jenseits von Schlagermusik in

Diskotheken tanzbar waren.

Die „Neue Deutsche Welle“ ist geboren.

Der Begriff „Neue Deutsche Welle“ tauchte

übrigens erstmals in einer Anzeige des

Berliner Plattenversands „Der Zensor“ im

Hamburger Musikmagazin „Sounds“ im

August 1979 auf.

Die Texte der neuen Musik sind wie

Comics, bunt, witzig und phantasievoll,

manchmal auch nur Nonsens und ein

bisschen irre.

Spliff, Extrabreit, Annette und Inga Humpe,

Peter Schilling, Falco, Rio Reiser - sie

alle gehören zu dieser neuen Musik und

stehen in den deutschen Charts neben internationalen

Stars wie Supertramp, Eddie

Grant, Dionne Warwick, Phil Collins.

Die Band „Nena“ ritt mit ihrer Single „99

Luftballons“ ab Januar 1983 auf dieser

Welle mit.

Der Bandname leitete sich übrigens von

dem Spitznamen ihrer Sängerin Gabriele

Kerner, genannt „Nena“ ab. „Blondie“

diente der Band damals als Vorbild.

Den Text zum Song schrieb Carlo Karges,

die Musik dazu komponierte Uwe Fahrenkrog-Petersen.

Das Stück zählt noch

heute zu einer der erfolgreichsten Titel

der Neuen Deutschen Welle und wurde

auch international einer der erfolgreichsten

Popsongs in deutscher Sprache. Die

1984 veröffentlichte englische Version des

Songs entwickelte sich ebenfalls zu einem

internationalen Hit.

Die Plattenfirma CBS wollte den Song

zunächst auf keinen Fall als Single machen,

denn er erfüllte überhaupt keine

der „sonst üblichen Kriterien“ für einen

Hit-Song. Solch ein Song könnte niemals

im Radio erfolgreich sein?

Doch die Band blieb dickköpfig und setzte

sich durch. Die Single schoss blitzschnell

nach oben, hielt sich viele Wochen weit

oben in den deutschen Verkaufscharts

und „99 Luftballons“ wurde kurze Zeit

später rund um den Erdball zum Hit - und

das auf Deutsch!

Der Song entstand im Zeitalter, ...als die

Fans von Nena aufgeregt wöchentlich

zum Kiosk liefen, um News, Poster und

Starschnitte in die Hände zu bekommen,

…als zwei Supermächte sich gegenseitig,

und damit allgegenwärtig der gesamten

Menschheit, mit dem Untergang drohten.

Die Botschaft des Songs bleibt heute so

aktuell wie damals. Im Gedächtnis vieler

Menschen rund um den Globus bringt der

Song noch immer emotionale Momente in

Erinnerung und erschafft sie neu.

Die Idee dazu war Carlo gekommen, als

die Band im Sommer beim Rolling Stones

Open-Air Konzert in der Berliner Waldbühne

(Sommer 1982) waren. Wie nach jedem

Konzert ließen die Stones am Ende eine

riesige Menge mit gasgefüllten Luftballons

fliegen. Wohlwissend, dass die Ballons

wenige Minuten später auf den rund

um Berlin stationierten Radarschirmen der

russischen Raketenrampen auftauchen.

Im größeren Zusammenhang sah Carlo

seinen Text aber auch als Metapher für die

Paranoia und Angst.

„Würde die russische Radarüberwachung

den Unterschied zwischen harmlosen

Luftballons und einem Schwarm atomarer

Kurzstreckenraketen so schnell erkennen

können ODER würden sie den roten Knopf

drücken, um einen Gegenschlag auszulösen

und die Welt damit versehentlich in

den Abgrund stoßen?“

Es war ein Zufall.

Nena war von Text und Musik sofort begeistert

und tief bewegt. Ihre Stimme mit

der punkigen Mädchen-Attitüde passte

perfekt zu der tiefsinnigen Geschichte und

der energiestrotzenden Musik.

2016 spielte die Band drei Konzerte in

San Francisco, New York und Los Angeles.

Mit dabei natürlich auch der Song, der sie

weltweit bekannt gemacht hat.

Ausgabe Sommer 2023 mq | 59


Stadtpark-Openair mit der

Burgmannskapelle Quakenbrück

Foto: Detlef Bülow

VERANSTALTUNGEN IM ARTLAND

Alle Termine

ohne Gewähr!

Quelle: www.artland.de

07 JULI

Tagesfahrt des Kneippvereins

Quakenbrück e. V. zur Landesgartenschau

nach Höxter

Mi, 05.07.2023, 08:00 Uhr

Abfahrt 8 Uhr ab Neuer Markt

Veranstalter:

Kneippverein Quakenbrück e. V.

Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück

www.kneipp-quakenbrueck.de

Stadtpark Open Air mit „The Beat“

Fr, 07.07.2022, 18:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Park der Deutschen Einheit, Quakenbrück

Veranstalter:

Burgmannskapelle Quakenbrück e. V.

www.burgmannskapelle.de

Ferienspaß und Drachenfliegen

Sa, 08.07.2023, 14:00 - 16:00 Uhr

Veranstaltungsort: Segelflugplatz

Danziger Str. 21, 49610 Quakenbrück

Veranstalter:

Drachenfreunde Artland e. V.

Kontakt: Tel. 05431-5472 (Heinrich Eick)

oder 05437-701 (Walter Scheier)

Schützenfest Schützenverein Old

Quokenbrügge von 1925 e. V.

Sa, 15.07.2023 - Mo, 17.07.2023

Veranstaltungsort: Vereinsgelände

„Unter den Eichen“ Plückmannstraße,

49610 Quakenbrück

Veranstalter: Schützenverein Old

Quokenbrügge von 1925 e. V.

Farwicker Str. 10, 49610 Quakenbrück

Fahrt des Kneippvereins Quakenbrück

e. V. zur Waldbühne Ahmsen

Fr, 28.07.2023, 17:30 Uhr

Abfahrt 17.30 Uhr ab Neuer Markt

Veranstalter:

Kneippverein Quakenbrück e. V.

Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück

www.kneipp-quakenbrueck.de

08 AUGUST

Schützenfest des

Neustädter Schützenbundes e. V.

Sa, 05.08.2023 - Mo, 07.08.2023

Veranstaltungsort:Schützenhalle

Danziger Straße, 49610 Quakenbrück

Veranstalter:

Neustädter Schützenbund e. V.

Neustädter Str. 6, 49610 Quakenbrück

Naturkundliche Führung

mit dem Rad

Fr, 11.08.2023, 14:30 - 17:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Marktplatz Quakenbrück

Markt 1, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: TMA-GmbH Tourismus-

Information Artland

Markt 4, 49610 Quakenbrück

Telefon: 05431 907590

Homepage: www.artland.de

Stadtkönigsschießen der

Quakenbrücker Schützenvereine

Sa, 26.08.2023

Veranstaltungsort:

Schützenhof Quakenbrück

Am Schützenhof 1

Veranstalter:

Quakenbrücker Schützenvereine

Mitgliederversammlung des Vereins

ehemaliger Quakenbrücker

Schülerinnen und Schüler e. V.

Sa, 26.08.2023, 18:30 Uhr

Veranstaltungsort: Gut Vehr

Gut Vehr 6, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker

Schülerinnen und Schüler e. V.

Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück

Sommerfest des Vereins ehemaliger

Quakenbrücker Schülerinnen und

Schüler e. V.

Sa, 26.08.2023, 19:30 Uhr

Veranstaltungsort: Gut Vehr

Gut Vehr 6, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker

Schülerinnen und Schüler e. V.

Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück

Familienfrühschoppen des Vereins

ehemaliger Quakenbrücker

Schülerinnen und Schüler e. V.

So, 27.08.2023, 11:00 Uhr

Veranstaltungsort: Artland-Gymnasium

Am Deich, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Verein ehemaliger Quakenbrücker

Schülerinnen und Schüler e. V.

Menslager Str. 98a, 49610 Quakenbrück

09 SEPTEMBER

„Brockhaus Open Air“

Sa, 02.09.2023, 17:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Pfarrgarten St. Sylvester

Alençoner Str. 11, 49610 Quakenbrück

Veranstalter:

Kirchengemeinde St. Sylvester

Alençoner Str. 11, 49610 Quakenbrück

SAVE THE

DATE!

SA. 2. SEPTEMBER 2023

PFARRGARTEN · ALENÇONER STR. 11

Artländer Pferderenntag

So, 03.09.2023

Veranstaltungsort:

Rennplatz Hasepark

Dinklager Straße 20, 49610 Quakenbrück

Veranstalter:

Artländer Rennverein e.V.

www.artlaender-rennverein.de

ARTLÄNDER RENNVEREIN v. 1902

Pferderennen

Quakenbrück

Sonntag, 3. Sept. 2023

12:15 Uhr Rennplatz Hasepark

HÖHEPUNKT DES TAGES:

Seejagdrennen

Seejagdrennen

6 Trabrennen

5 Galopprennen

1 Jagdrennen

1 Seejagdrennen

www.Artlaender-Rennverein.de

Tagesfahrt des Kneippvereins

Quakenbrück e. V. zur historischen

Glashütte Gernheim

Mi, 06.09.2023, 13:00 Uhr

Abfahrt 13 Uhr ab Neuer Markt

Veranstalter:

Kneippverein Quakenbrück e. V.

Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück

www.kneipp-quakenbrueck.de

„Schlagerparadies“

aus der ganzen Welt

Fr, 08.09.2023, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort: St.-Petrus-Kirche

Artlandstr. 12, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Diakonisches Werk

Bramsche Dienststelle Quakenbrück

Lötzener Str. 5a, 49610 Quakenbrück

Kalb- und Poggenschießen

Schützenverein Hengelage-

Brokstreek e. V.

Sa, 09.09.2023, 14:00 Uhr

Veranstaltungsort:

Schützenhalle Hengelage, Quakenbrück

Veranstalter: Schützenverein

Hengelage-Brokstreek e. V.

Kulturschatz Artland „live“

Sa, 10.09.2022, 14:00 Uhr

Veranstaltungsorte: Quakenbrück,

Badbergen, Menslage, Nortrup, Gehrde

Veranstalter: ARTour e. V.

Schnücks Ort 2, 49596 Gehrde

www.kulturschatz-artland.de

Naturkundliche Führung

mit dem Rad

Sa, 09.09.2023, 14:30 - 17:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Marktplatz Quakenbrück

Markt 1, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: TMA-GmbH Tourismus-

Information Artland

Markt 4, 49610 Quakenbrück

Telefon: 05431 907590

Homepage: www.artland.de

Rock Meets Brass Open Air-Konzert

Sa, 09.09.2023, 20:00 Uhr

Veranstaltungsort: Wasserschloss Loxten

Ankumer Str. 7 A-B, 49638 Nortrup

Veranstalter: Musikverein Nortrup e. V.

Farwickstr. 8, 49638 Nortrup

www.musikverein-nortrup.eu

Kulturschatz Artland „live“ und

„Tag des offenen Denkmals“

So, 10.09.2023, 11:00 - 18:00 Uhr

Veranstaltungsorte: Quakenbrück,

Badbergen, Menslage, Nortrup, Gehrde

Veranstalter: ARTour e. V.

Schnücks Ort 2, 49596 Gehrde

www.kulturschatz-artland.de

Nordkreis-Unternehmenstag

Do, 14.09.2023, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort: Bema GmbH

Recker Str. 16, 49599 Voltlage.

Veranstalter: Leader Region Nördliches

Osnabrücker Land

Burgmannsfest in Quakenbrück

Fr, 15.09.2023, 10:00 Uhr bis

So, 17.09.2022, 22:00 Uh

Veranstaltungsort:

Innenstadt Quakenbrück

Veranstalter: Initiative Quakenbrück e. V.

Lange Str. 65, 49610 Quakenbrück

www.burgmannsfest.de

Büchermarkt im Stadtmuseum

Sa, 16.09.2023, 10:00 - 18:00 Uhr

So, 17.09.2023, 10:00 - 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: Stadtmuseum

Markt 7, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Stadtmuseum Quakenbrück

www.stadtmuseum-quakenbrueck.de

Klavierkonzert

mit zwei Pianistinnen - Yolo-Duo

Sa, 16.09.2023, 16:00 Uhr

Veranstaltungsort: Arche Christliches

Krankenhaus, Danziger Str. 2

Veranstalter: Christliches Krankenhaus

Hubert-Greten-Pokalschießen

Fr, 22.09.2023, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort:

Schützenhalle Hengelage, Quakenbrück

Veranstalter: Schützenverein Hengelage-

Brokstreek e. V.

Artländer Apfelfest

Sa, 23.09.2023 + So, 24.09.2023

Veranstaltungsort:

Artländer Pflanzenhof

Im Zwischenmersch, 49610 Quakenbrück

Veranstalter: Artländer Pflanzenhof

www.pflanzenhof-online.de

Dreitägige Fahrradtour des

Kneippvereins Quakenbrück e. V.

nach Meppen

So, 24.09.2023, 10:00 Uhr

Veranstaltungsort: Entlang der Hase

Veranstalter:

Kneippverein Quakenbrück e. V.

Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück

www.kneipp-quakenbrueck.de

Gesundheitswandern des Kneippvereins

Quakenbrück e. V. mit

Annette Schone

So, 24.09.2023, 10:00 Uhr

Veranstaltungsort: Ehrenhain

49610 Quakenbrück

Veranstalter: Kneippverein Quakenbrück

e. V., Wilhelmstr. 19, 49610 Quakenbrück

www.kneipp-quakenbrueck.de

Kalb- und Schlussschießen

So, 24.09.2023, 15:00 Uhr

Veranstaltungsort:

Schützenhof Quakenbrück

Veranstalter: Schützenverein Quakenbrück

von 1589 e. V.

60 | mq Ausgabe Sommer 2023


Ausgabe Sommer 2022 mq | 61


St

S

a

ad

Freitag,

7. Juli 2023

ab 18.30 Uhr

tpark-OpenAir

Summernight-Party

mit Barbecue · Pavillons · Getränke · Cocktails

18:30 Uhr: Dämmerschoppen mit der

BURGMANNSKAPELLE, anschließend

THE BEAT

Eintritt frei!

Stadtpark · Quakenbrück

IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

Hindenburgstr. 48 | 49610 Quakenbrück

GESAMTHERSTELLUNG

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

REDAKTION

Hans-Wilhelm Oelkers (V.i.S.d.P.),

Ruth Keck, Alexandra Lüders, Detlef

Bülow, Heiko Bockstiegel, Bernd Middendorf,

A. Henemann, Beate Deeken

und Daniel de Oliveira Prudèncio, sowie

Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und

Institutionen, die uns freundlicherweise

Texte und Fotos zur Verfügung stellen.

Verantwortlich für den Inhalt der

redaktionellen Texte sind die jeweiligen

Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und

Institutionen.

ANZEIGEN- U. REDAKTION

Oelkers, Druckhaus im Artland

Hindenburgstraße 48

49610 Quakenbrück

fon 0 54 31 - 94 10 01

fax 0 54 31 - 94 10 50

hawe.oelkers@gmail.com

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Das MQ+ erscheint in einer Auflage von

8.000 Stück im Artland und punktuell in den

angrenzenden Ortschaften.

Es gelten die Anzeigenpreise gem. Mediadaten

MQ+, Stand März 2023.


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Der Sommer

wird heiß!

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