Unternehmen Österreich 3/2023
Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands
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cover<br />
WAS TUN IN DER DERZEITIGEN SITUATION?<br />
BERATUNG.<br />
Eine versierte<br />
Finanzberatung<br />
hilft <strong>Unternehmen</strong><br />
bei Engpässen<br />
und hohen<br />
Rückzahlungsraten<br />
weiter.<br />
■ RÜCKZAHLUNGSRATEN<br />
Die Arbeiterkammer (AK) und die<br />
SPÖ nehmen die heimischen Kreditinstitute<br />
mit Blick auf die breite<br />
Zinsschere in die Pflicht. Die Banken<br />
müssten Kreditnehmerinnen<br />
und Kreditnehmer unterstützen,<br />
die durch die stark gestiegenen<br />
Zinsen unter Druck geraten sind,<br />
fordert die AK. Die SPÖ ortet ein<br />
Marktversagen und spricht sich<br />
für Mindestzinsen auf Spareinlagen<br />
aus.<br />
■ RECHTLICHE MÖGLICHKEITEN<br />
Grundsätzlich besteht aus rechtlicher<br />
Sicht leider keine Möglichkeit<br />
einer einseitigen Änderung<br />
des Kreditvertrags. Nur dann,<br />
wenn die Bank bereit ist, den Betroffenen<br />
entgegenzukommen,<br />
kann zum Beispiel eine Verlängerung<br />
der Laufzeit und eventuell<br />
eine Umschuldung vorgenommen<br />
werden. Man wisse, so Bettina<br />
Schrittwieser von der AK Konsumentenschutzabteilung<br />
der AK<br />
Steiermark, dass einige betroffene<br />
Kreditnehmer auf einen Kredit<br />
mit Fixzinssatz umgestiegen<br />
sind. „Das bedeutet aber, dass<br />
ein neuer Vertrag abgeschlossen<br />
werden muss und damit auch Gebühren<br />
anfallen.<br />
Eine Laufzeitverlängerung wäre<br />
eventuell günstiger, aber man<br />
muss jeden Einzelfall gesondert<br />
anschauen, weil die Konditionen<br />
der Kreditinstitute je nach Einzelfall,<br />
wohl auch je nach Bonität,<br />
festgelegt werden. Gesetzliche<br />
Vorschriften für Änderungen<br />
eines laufenden Kreditvertrags<br />
gibt es nicht“, so Schrittwieser.<br />
■ MÖGLICHKEITEN DER BANK<br />
Banken haben hingegen sehr<br />
wohl die Möglichkeit, Änderungen<br />
vorzunehmen. „Es gibt die<br />
Möglichkeit, dass man die Laufzeit<br />
verlängert, dann sind die monatlichen<br />
Kreditraten niedriger.<br />
Man kann befristet stunden, man<br />
kann schauen, gibt es nicht doch<br />
einen Umstieg auf einen Fixzins“,<br />
so Schrittwieser. Man sollte gegenüber<br />
seiner Bank auf neuen<br />
Lösungen bestehen.<br />
■ EZB IM AUGE BEHALTEN<br />
Die Zinspolitik der EZB kann sich<br />
schnell ändern. Bleiben Sie auf<br />
dem Laufenden, um zu verstehen,<br />
wie sich Änderungen auf Ihre<br />
persönlichen Finanzen auswirken.<br />
Unsere Empfehlung: Bei Zinserhöhungen<br />
könnten Festgeldund<br />
Tagesgeldkonten attraktiver<br />
werden. ETF-Sparpläne bleiben<br />
jedoch eine solide Wahl für langfristige<br />
Anlagen.<br />
Tipp: Lassen Sie sich nicht von<br />
kurzfristigen Zinsschwankungen<br />
ablenken. Konzentrieren Sie sich<br />
auf Ihre langfristigen Finanzziele<br />
und passen Sie Ihre Strategie entsprechend<br />
an. Ein Finanzberater<br />
kann Ihnen hier zur Seite stehen.<br />
■ INVESTITIONEN<br />
Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Österreich</strong> (WKÖ)<br />
gibt es bei den österreichischen<br />
<strong>Unternehmen</strong> erstmals positivere<br />
Signale. Während kleine<br />
<strong>Unternehmen</strong> weiter abwarten,<br />
liegt der Fokus auf Ersatzinvestitionen,<br />
fast die Hälfte plant auch<br />
Neuinvestitionen. Allerdings: Die<br />
Rahmenbedingungen für Innovationsprojekte<br />
haben sich 2022<br />
deutlich eingetrübt. Die Finanzierung<br />
mittels Bankkredit ist nochmals<br />
merkbar zurückgegangen.<br />
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10 <strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 3 | <strong>2023</strong>